Wylf

Gefährten des Nordwindes
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    Re: Wylf

    Karnojin - 07.07.2007, 01:11

    Wylf
    Ich habe mich mal an etwas komplett anderes gewagt, fernab der Fantasy und vorallem fern vom Warcraftuniversum. Ich hoffe es macht niemandem etwas aus wenn ich es trotzdem hier hereinstelle. Über Kommentare würde ich mich freuen.




    Einsam hing der unscheinbare, kleine Planet in seiner Umlaufbahn, drehte stoisch seine Runden, durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Es war ein ruhiger Planet, weit entfernt von den galaktischen Handelsrouten und den Kernsystemen der Menschheit. Er hatte viele Namen, dieser Planet. Die Astronomischen Karten der Weltraumbehörde führten ihn unter T-3145.
    Die Menschlichen Kolonisten gaben ihm den Namen Fenris.
    Die einheimischen Wylf nannten ihn schlicht "Heimat".

    +++

    Prolog

    Ihr nennt uns Tiere.
    Behauptet wir wären Primitiv.
    Grausam nennt ihr unsere Art zu leben.
    Ihr verwehrt uns das Recht unser Land zu besitzen,
    nehmt unsere Welt.
    Ihr versklavt mein Volk!
    Ich bin Ka'ar, Führer meines Rudels.
    Ich bin Wylf.
    Dies ist UNSERE Welt.
    (Angebliche Worte des Führers der Wylf an den Zentralrat der Kolonisten. )


    Fenris war eine stille Welt, zu weit abgelegen um wirklich das interesse der großen Firmen und Unternehmen auf sich zu ziehen. Lange war der Planet unentdeckt geblieben, bis eines Tages eine Spähdrohne in der Umlaufbahn aufgetaucht war. Dreißig Jahre später kamen die Kolonisten, angelockt von der möglichkeit auf einen Neuanfang, ein besseres Leben auf einem vollkommen neuen Planeten. Die einheimischen Wylf wurden rasch von ihrem Land vertrieben, waren gezwungen sich entweder in die neugegründete Gesellschaft einzufügen oder in die weitreichenden Wälder zu fliehen. Die meisten wählten den letzteren Weg, lebten im geheimen. Und sie vergaßen niemals...

    +++

    1

    Ruhig lies Ka'ar seinen Blick über das unter ihm liegende Lager der Menschen wandern. Abfällig verzog er seine Lefzen zu einem bösartigen Grienen, als er erkannte wie leichtfertig und unbeschwert dieser Abschaum sich hier niedergelassen hatte. Sicher, sie hatten ihre Zelte getarnt, ihre Feuer verborgen - ein Mitglied ihrer Rasse hätte dieses Lager wohl niemals entdeckt. Nun, Ka'ar war kein Mensch. Seine feine Nase hatte ihm schon vor Meilen verraten wo er zu suchen hatte, sein Nackenfell sträubte sich nun ob der Intensität des Geruches. Ka'ar war ein, selbst für seine Rasse, hochgewachsenes Männchen, beinahe zweieinhalb Meter hoch, sollte er sich voll aufrichten - was nur selten geschah. Sein dichtes, matt glänzendes Fell war von intensiver, schwarzer Färbung, ein Umstand auf den er sehr Stolz war. Nur wenige Wylf hatten ein Fell von derartiger Farbe, es wurde im allgemeinen als Symbol eines herausragenden Anführers betrachtet.
    Ein leises Knacken hinter ihm holte ihn zurück in die Wirklichkeit, instinktiv legte er seine Klaue auf das neben ihm liegende Karpak, die traditionelle Waffe der Wylf. Sofort zog er sie wieder zurück als er die Witterung erkannte. Skirp. Geduldig lies er seinen Blick wieder über das verborgene Lager schweifen, wartete bis der Jüngere neben ihn getreten war.
    »Du hast ein Geräusch gemacht.« Er sah Skirp nicht an, roch dessen Verlegenheit. »Verzeih... ich war... aufgeregt.« Schnell versuchte der andere das Thema zu wechseln, von seinem Fehler abzulenken. »Wann werden wir...?« »Angreifen? Du gierst zu sehr nach Blut, Welpe. Übe dich in Geduld... Die Zeit wird kommen - aber noch ist es nicht soweit.« Ruhig starrte Ka'ar dem Jüngeren in die braunen Augen. »Klar?« Anstatt einer Antwort neigte Skirp lediglich das Wolfartige, von ockergelben Fell bedeckte Haupt und zog sich zurück. Ka'ar indess wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Menschen zu. Bald... Bald würde die Zeit kommen.



    Re: Wylf

    Karnojin - 07.07.2007, 01:12


    Lautlos bewegte sich die kleine Gruppe Wolfsähnlicher Zweibeiner, in geduckter Haltung, das Karpak sicher auf dem Rücken befestigt, näher auf ihr Ziel zu. Perfekt verschmolzen sie mit ihrer Umgebung, nutzten die kleinste Deckung aus um nicht erkannt zu werden. Keiner von ihnen verursachte ein Geräusch, Ka'ar's Tadel hatte Wirkung gezeigt. Geduckt grupierten sie sich Kreisförmig um die Stelle an der sie die fremde Witterung rochen und warteten. Warteten auf ein Signal...

    +++

    Unruhig wälzte er sich hin und her, verfluchte die Tatsache keinen Schlaf zu finden. Die Nächte auf T-3145 waren kalt, die Tage nicht sonderlich wärmer. Er wünschte das HQ hätte ihnen zumindest beheitzbare Schlafsäcke mitgegeben, anstatt diesen, Qualitativ minderwertigen Dreck. Schließlich gab er es auf, schälte sich ächzend aus dem behelfsmäßigen Bett, griff routinemäßig nach seiner Energiepistole und stapfte, so leise es ihm möglich war, über die ruhenden Leiber seiner Kameraden hinweg in Richtung Ausgang. Es war nicht sehr leise.
    »Hey Pete... wohin willst du? Es ist mitten in der Nacht...« Kurz erstarrte er, drehte sich kurz um, musterte seinen Gesprächspartner. »Wasser lassen Dave... keine Sorge, ich hau' schon nicht ab.« »Pass auf dass er nicht abfriert, Mann.« Ein raues, möglichst leise gehaltenes, Lachen erfüllte kurz die Stille des Zeltes, dann setzte er seinen Weg fort.

    +++

    Angespannt musterte eine Vielzahl von Augenpaaren den einsamen Mensch, der sich soeben durch den Ausgang des Zeltes ins Freie bückte. Die Witterung des Mannes war frei von Angst, er war also nicht wegen dem Rudel hier, das wussten sie. Trotzdem konnte seine Anwesenheit ein Risiko bergen... eine Creméfarbene Wylf löste sich aus der Gruppe, deutete den anderen mit Handzeichen zu verharren. Ka'ar erkannte sie an ihrem Geruch. Mirr. Mit einer komplizierten Abfolge an Klauenbewegungen deutete er ihr seine Zustimmung, sah zu wie sie lautlos ihr Karpak aus der Halterung entfernte und sich im Schutze der Dunkelheit dem Menschen näherte.

    +++

    Leise eine Melodie aus seiner Kindheit vor sich herpfeifend näherte er sich einem ein wenig vom Lager entfernt stehenden Busch, öffnete immer noch pfeifend die Hose und erleichterte sich. Noch wärend dieser Handlung unterbrach er sein Pfeifen, sah sich unbehaglich um. Irgendetwas war ganz und garnicht so wie es sein sollte... Schnell verschloss er seine Hose wieder, wollte sich in der Zelt zurückziehen - und erstarrte. Vor ihm stand ein Creméfarbener Alptraum, eine Gestalt halb Mensch, halb Wolf. Die mächtigen Zähne waren gefletscht, der Blick der bösartigen Augen ruhte direkt auf seinem Gesicht, die Pranken hielten eine mächtige Doppelklinge umklammert, deren vordere Spitze direkt auf sein Herz gerichtet war. Starr vor Schreck blieb er lediglich stehen, starrte die Wylf, nichts anderes konnte es sein, an, dachte nicht an die Pistole an seinem Gürtel. Er wollte schreien, da hob sie, beinahe sanft, ihre Klinge, bohrte sie in seine Kehle so dass nur ein leises Röcheln zustandekam, wärend er langsam auf die Knie fiel. Das letzte was er sah, bevor er vornüberkippte, waren die schattenhaften Bewegungen mehrerer Wylf, die sich dem Lager näherten. Dann nichts mehr.



    Re: Wylf

    Karnojin - 07.07.2007, 01:13


    +++

    Mit geschlossenen Augen lauschte Matt Tyrl dem Dröhnen der Triebwerke. Ein Gleichmäßiges, lautes Wummern, von vielen seiner Passagiere als zu Laut und störend empfunden. Matt fand es beruhigend. Ruckartig öffnete er die Augen, als das Schiff langsam zum stehen kam, musterte den vor ihm liegenden Monitor. »Agatha. Statusbericht.«
    Der Schirm vor ihm erwachte flackernd zum Leben, enthüllte Positionsdaten, Scanergebnisse. Die weibliche Stimme der BordKI ertönte durch den Lautsprecher neben ihm. Agatha hätte auch über seine Implantate zu ihm sprechen können, aber Matt bevorzugte in dieser Hinsicht den Traditionellen Weg. Er wollte keine KI in seinem Kopf, zumindest nicht wenn es andere möglichkeiten gab.
    »Wir haben die vorgegebenen Koordinaten erreicht, das Lager liegt direkt unter uns. Meine Scans zeigen keine Lebensformen im Umkreis mehrere Kilometer an, allerdings stört der Wald die Langstreckenscanner. Ich erwarte weitere Instruktionen.« Matt nickte geistesabwesend, dachte angestrengt über das gehörte nach. Keine Lebenszeichen? Das war unmöglich, hier musste sich ein ganzer Trupp Forscher der Planetenbehörde befinden. »Agatha, empfängst du irgendwelche Signale?« »Ich scanne... Nein, nichts.« Grübelnd fuhr er sich mit der Hand durch das kurzgeschnittene Haar. Keine Lebenszeichen, keine Funksignale. Hier war etwas ganz eindeutig Faul... Und es gab nur eine Möglichkeit herauszufinden was es war. »Agatha, Waffensysteme auf Bereitschaft schalten. Bring mich runter.«
    Nervös schälte er sich aus dem Gurten seines Pilotensitzes, griff nach dem in der Halterung dahinter befestigtem Vollhelm und setzte ihn auf. Einen Augenblick war er praktisch Blind, der Helm hatte keine Sehschlitze oder dergleichen. Dann hatten die Implantate die Verbindung hergestellt und das taktische Display der Kampfmontur tauchte in seinem Blickfeld auf. Er griff nach dem Energiegewehr, prüfte es kurz und hetzte dann in Richtung Ausstiegsrampe. Ein Vibrieren zeigte ihm, noch vor der Meldung der KI, dass Agatha gelandet war. Leise zischend öffnete sich die Luke, im selben moment wurde die Rampe ausgefahren. Vorsichtig, das Gewehr im Anschlag, bewegte Matt sich ins Freie.
    Kurz spürte er die Kälte des Morgens, Fenris war eine kalte Welt, dann hatte sich seine Kampfmontur an die neuen Verhältnisse angepasst. Mit einem Gedankenimpuls schaltete er sein Helmdisplay auf Infrarotsicht, er suchte nach Wärme, nach Leben. Nichts, nur einige kleinere Tiere in der näheren umgebung. Seufzend kehrte er zur normalen Sichtweise zurück, bewegte sich vorsichtig auf das wie ausgestorben daliegende Lager zu.
    Dann fand er den ersten Toten. Ein Mensch, männlich, gekleidet in dicke Winterklamotten. Irgendetwas hatte seinen Kopf beinahe vollständig von seinem Hals abgetrennt, er war offenbar nichteinmal dazu gekommen seine Pistole zu ziehen. Matt verschwendete keine Zeit damit neben dem mann niederzunknien und ihn zu untersuchen, es gab wichtigeres. Er musste herausfinden was mit dem Rest des Forscherteams geschehen war.

    +++

    Schon bevor er das Zelt auch nur betreten hatte konnte er den süßlichen Geruch von Blut warnehmen. Das öffnen der Plane bestätigte seine Vermutungen, niemand war mehr am Leben. Friedlich lagen alle verbliebenen vierzehn Mitglieder des Forschungstrupps in ihren Schlafsäcken, jeder von ihnen durch eine Tiefe Wunde im Brustbereich aus dem Leben gerissen. Sie schienen nichteinmal erwacht zu sein als der Tod über sie kam...
    ++Matt, meine Scanner zeigen mir eine Größere Anzahl an Lebensformen an. Entfernung Drei Kilometer, nähern sich rasch. Geschätzte Ankunftszeit in drei Minuten.++ Fluchend sah er auf. ++Was verstehst du unter "größere Anzahl" Agatha?! ++ Er hätte schwören können dass die Stimme der KI besorgt klang, hätte er nicht gewusst das Agatha zu derartigen Gefühlen nicht fähig war. ++Mir fehlen nähere Daten über die genaue Anzahl, sie bewegen sich zu dicht beieinander.++
    Hastig verlies er das Zelt, stapfte zurück in Richtung Schiff. Als er die Rampe erreicht hatte blickt er sich nocheinmal um, starrte den Rand des vor ihm liegenden Waldes an. Er sah nichts... fühlte jedoch wie sein Blick von unzähligen Augenpaaren erwiedert wurde. Vorsichtig zog er sich in das innere des Schiffes zurück, schloss die Luke wärend Agatha mit aufheulenden Triebwerken startete.
    Ein lautes Heulen aus unzähligen Kehlen folgt dem Schiff.



    Re: Wylf

    Karnojin - 07.07.2007, 01:14


    +++

    Einen Augenblick lehnte er sich schwer atmend gegen die metallene Hülle des Schiffrumpfes, schloss die Augen und versuchte sein klopfendes Herz wieder zurück in einen normalen Rhytmus zu zwingen. Es gelang nur mäßig, musste jedoch genügen. Vorsichtig öffnete er den Verschluss seines Helmes, wartete einen Moment bis die Implantate die Verbindung beendet hatten und das taktische Display verschwunden war, setzte ihn schließlich ab. Dann riss er sich zusammen, sties sich ab und bewegte sich in Richtung Frachtraum, wo Agatha ihn bereits erwartete.
    Eine hochgewachsene, schlanke Frau, braune, schulterlange Haare, zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Sie trug die Uniform eines Lieutenant der Marine von Fenris, ein Umstand der Matt eine Augenbraue heben lies. Ihre Gestalt wirkte unscharf, flimmerte unregelmäßig. Kurz nickte er ihr zu, deponierte seinen Helm auf dem nahegelegenen Tisch. »Agatha, Bericht.«
    Eine leichte Verbeugung andeutend begann die holographische Projektion der BordKI zu sprechen:
    »Ich habe die Daten die dein TSA wärend deines Aufenthalts auf der Oberfläche gesammelt hat ausgewertet. Zwei interessante Dinge sind mir dabei ins Auge gefallen.«
    Agatha trat einen Schritt zurück, deutete mit der flimmernden Hand auf eine weitere, soeben aktivierte Projektion. Sie zeigte den Moment in dem Matt sich, bevor er in das innere des Schiffes geflüchtet war, umgesehen hatte. Fragend runzelte er die Stirn, die Sinne der KI waren den seinen in dieser Hinsicht offensichtlich überlegen, er konnte jedenfalls nichts erkennen.
    »Ich vergrößere.« Die Szenerie rückte ein Stück näher, immer noch war wenig zu erkennen.
    »Ich blende unwichtige Details aus.« Der Wald verschwand, enthüllte eine einzige, Alptraumhafte Gestalt. Ein riesenhafter, befellter Körper, scharfe Reißzähne und gewaltige Klauen kennzeichneten den Nichtmensch - zweifelsfrei ein Wylf, wenn auch anders als jene die in den Städten des Planeten zu finden waren. Eine weitere besonderheit viel ihm ins Auge - dieser Wylf war bewaffnet. Er trug eine Art Stab an dessen beiden Enden jeweils eine bedrohlich aussehende Klinge befestigt war. »Also stecken die Wylf dahinter...« murmelte er leise.
    »Negativ. Oder zumindest nicht sicher.« Agatha deutete auf eine weitere Aufnahme, die offensichtlich von ihren Aussensensoren stammte. Sie zeigte den überstürtzten Start des Schiffes. Agatha hatte die Störgeräusche sowie das Dröhnen der Triebwerke bereits herausgefiltert, so dass Matt sofort erkannte was sie meinte. Ein lautes Heulen aus vielen Kehlen begleitete das Schiff.
    »Aufgrund der Struktur dieses...«, sie schien einen Augenblick nach dem richtigen Worten zu suchen, ein Umstand der Matt amüsierte, »...Konzertes bin ich zu dem Schluss gekommen dass es sich dabei um eine Art Sprache handelt. Sie wollten also kommunizieren.«
    »Hast du...?« »Ich arbeite an der Entschlüsselung.« Er nickte nachdenklich. »Agatha, nimm Kurs auf Fenris Prime.« Er grinste angespannt. »Ich kenne da jemanden der mir einige Fragen beantworten muss.« »Kurs gesetzt.«

    +++

    ++Im Anflug befindliches Schiff, hier Fenris Bodenkontrolle. Identifizieren sie sich.++
    ++Fenris Bodenkontrolle, hier Agatha X-17. Identifizierungscode Teta Drei.++
    ++Agatha X-17, hier Fenris Bodenkontrolle. Identifizierungscode Teta Drei bestätig. Landeerlaubniss erteilt. Wir übermitteln Koordinaten.++
    ++Fenris Bodenkontrolle, hier Agatha X-17. Haben verstanden, Koordinaten empfangen. Landemanöver eingeleitet.++



    Re: Wylf

    Karnojin - 07.07.2007, 14:11


    +++

    Ein letztes mal heulten die Triebwerke auf, dann erstarb das gleichmäßige Wummern. Matt, der seine Kampfmontur mittlerweile gegen eine lederne Pilotenjacke und die dazugehörige Hose ausgetauscht hatte, betrachtete sich einen Augenblick im Spiegel. Er war mittelgroß und durchtrainiert, sein kurzgeschnittenes Schwarzes Haar war etwas länger als in seinem BEruf üblich, verbarg jedoch aus diesem Grund die Schnittstellen seiner Implantate. Seine grünen Augen funkelten leicht als er sich abwandte und nach dem Holster seiner Energiewaffe griff. Auf Fenris war das tragen von Waffen, sofern man die entprechende Autorisierung verfügte, legal, er konnte sie also offen tragen. Durch einen Gedankenimpuls an seine Implantate öffnete er die Rampe des Schiffes, bewegte sich ins Freie.
    ++Agatha, ich möchte dass du meinen Aufenthalt hier überwachst. Zeichne alles auf.++
    ++Positiv.++
    Einige bewaffnete lungerten in der Nähe der Landebucht herum, sie trugen die Uniformen der Weltpolizei. Matt tippte sich beim vorbeigehen kurz mit zwei Fingern an die Stirn, der Gruß wurde erwiedert. ++Ach und Agatha - pass auf dass unsere Freunde von der WePo sich von dir fern halten.++ Die Stimme der KI hatte einen belustigten Unterton als sie antwortete. ++Verstanden. Autorisierung zum Schusswaffengebrauch?++
    Matt runzelte die Stirn. ++Negativ. Irgendwann werde ich denjenigen erwischen der dir diesen Humor einprogramiert hat...++ Agatha war klug genug darauf nichts zu antworten, also blickte Matt sich um wärend er sich seinem Ziel näherte. Einige Kinder waren in der Nähe damit beschäftigt mit einem, nicht mehr ganz neuen Ball, ein Matt unbekanntes Spiel zu spielen, ein Haufen Händler schwärmte in Richtung eines soeben gelandeten Passagierschiffes. Ein leises Knurren lies ihn herumfahren und Reflexartig nach seiner Waffe greifen. Vor ihm stand ein Wylf. Er erkannte sofort dass dieser Wylf harmlos war, er hatte nicht die Brutalität des Wylf, den er in Agathas Holoaufzeichnung gesehen hatte, an sich. Zögernd entfernte er seine Hand vom Griff der Waffe und betrachtete sein Gegenüber genauer. Der Wylf hielt sich gebeugt, sein einstmals wohl graues Fell war schmutzbedeckt, seine Klauen stumpf. Er stank. »Mensch... geben Derl Geld, Derl Hunger. Bitte mensch!« Matt runzelte die Stirn, scheuchte den Bettler mit einer Handbewegung davon. Nein, dieser Wylf hatte absolut nichts mit jenem aus der Holoaufzeichnung zu tun... Langsam setzte er seinen Weg fort.

    +++

    Kaum war der Mensch außer Sicht lies Derl ein lautes Knurren ertönen, streckte seine Gestalt und spie aus. Er empfand nichts als Hass in diesem Moment, wegen diesem Abschaum war er gezwungen sich derart zu erniedrigen... Wiedereinmal verspürte er den dringlichen Wunsch seine Tarnung aufzugeben, die Menschen die ihn verspotteten kurzerhand zu töten. Und wiedereinmal riss er sich zusammen. Noch war es nicht so weit... Ka'ar musste von diesem Menschen erfahren. Lautlos verschwand der Wylf in der Dunkelheit.



    Re: Wylf

    Maliz - 07.07.2007, 14:57


    Huhu Karnojin,

    inhaltlich gefällt mir die Geschichte gut, hauptsächlich, weil ich die Balance zwischen dem "klassischen" SciFi-Kram und dem "Wylf"-Plot gut gelungen finde. Letzterer sorgt meiner Meinung nach dafür, dass die story nicht ins Klischee abgleitet.

    Die Infos übers Setting sind für meinen Geschmack auch gut gestreut - ich finde nix schlimmer, als so einer Geschichte eine endlose Abhandlung über technologischen Entwicklungsstand, politische Verhältnisse, Rassen etc vorauszuschicken.

    Der Stil ist lebendig und liest sich (für mich) gut. Meines Erachtens könntest Du allerdings ein paar Adjektive streichen und zwar an den Punkten, wo die Handlung, der dargestellte Charakter oder das Setting an sich ausreichen, um dem Leser einen Eindruck zu vermitteln.

    Zitat: Zum Bleistift: "Abfällig verzog er seine Lefzen zu einem bösartigen Grienen,..."

    (Äh, ist das nachvollziehbar? - Wie auch immer, geht schon sehr ins Detail und in den persönlichen Geschmack ;)).

    Insbesondere die Darstellungen der Personen finde ich großartig, die Dialoge sind ungekünstelt und ermöglichen einen guten Einblick.

    Zitat: Matt, der seine Kampfmontur mittlerweile gegen eine lederne Pilotenjacke und die dazugehörige Hose ausgetauscht hatte, betrachtete sich einen Augenblick im Spiegel. Er war mittelgroß und durchtrainiert, sein kurzgeschnittenes Schwarzes Haar war etwas länger als in seinem BEruf üblich, verbarg jedoch aus diesem Grund die Schnittstellen seiner Implantate. Seine grünen Augen funkelten leicht als er sich abwandte und nach dem Holster seiner Energiewaffe griff.


    Hier bin ich einmal kurz gestolpert, die Beschreibung an sich gefällt mir, aber ist das das, was Matt sich denkt, als er in den Spiegel schaut? ("Ich bin mittelgroß und durchtrainiert"). Vielleicht könnte man das noch etwas ins subjektive drehen?

    Ich würde mich auf jeden Fall freuen, mehr davon zu lesen - bin zwar nicht unbedingt Science-Fiction-begeistert, aber die Konfrontation zwischen den Menschen und den Wylf gefällt mir sehr.

    Beste Grüße, Maliz

    PS.: Ohne Garantie, aber ich vermute, dass "Crèmefarben" eher so geschrieben wird.

    PS2.: Alles rein subjektiv undso.



    Re: Wylf

    Karnojin - 07.07.2007, 15:29


    Maliz hat folgendes geschrieben: Zitat: Zum Bleistift: "Abfällig verzog er seine Lefzen zu einem bösartigen Grienen,..."

    (Äh, ist das nachvollziehbar? - Wie auch immer, geht schon sehr ins Detail und in den persönlichen Geschmack ;)).
    Das verstehe ich tatsächlich nicht genau :p Was ist deines erachtens an dem Satz falsch?
    Zitat:
    Hier bin ich einmal kurz gestolpert, die Beschreibung an sich gefällt mir, aber ist das das, was Matt sich denkt, als er in den Spiegel schaut? ("Ich bin mittelgroß und durchtrainiert"). Vielleicht könnte man das noch etwas ins subjektive drehen? Noe, sollte einfach eine Beschreibung des Chars werden, dass was Matt eben im Spiegel sieht. Ein anderer Leser hatte bemängelt dass ich ihn nicht wirklich beschrieben habe, daher hab' ich das da eingebracht.

    Zitat: Ich würde mich auf jeden Fall freuen, mehr davon zu lesen - bin zwar nicht unbedingt Science-Fiction-begeistert, aber die Konfrontation zwischen den Menschen und den Wylf gefällt mir sehr.
    Wird sicher noch mehr geben, insbesondere wo mir das schreiben an dieser Geschichte gerade derart viel Spaß macht. Irgendwie ist es leichter eine Geschichte zu schreiben bei der man den Hintergrund selbst bestimmt... bei WoW Geschichten muss ich immer darauf achten ja nichts falsches zu schreiben ;)

    Zitat: PS.: Ohne Garantie, aber ich vermute, dass "Crèmefarben" eher so geschrieben wird.
    Da bin ich mir auch nicht sicher, ich werde so Worte wohl einfach auslassen ^,^
    Karnojin/Geshzugas
    Edith bedankt sich noch für das Lob und die Kritik. :3



    Re: Wylf

    Karnojin - 08.07.2007, 00:57


    +++

    Ungeduldig betrachtete Matt den ihn umgebenden Raum, wartete auf die Person wegen der er hier war. Kurz dachte er an die, ungewöhnlich hübsche, Sekretärin, an die Mitteilung "Direktor Miller" wäre in einer Besprechung, aber er könne hier auf ihn warten. Er war einen Augenblick versucht gewesen zu fragen ob ihre Schönheit angeboren oder erkauft war, hatte sich jedoch klugerweise entschieden den Mund zu halten. Wärend er wartete fielen ihm die vielen, offenbar echten, Gemälde an den Wänden auf, Miller war scheinbar ein recht wohlhabender Mann. Die restliche Einrichtung war ebenfalls einfach, aber qualitativ hochwertig und Stilvoll gehalten. Er fuhr leicht herum als hinter ihm eine Stimme ertönte und ihn aus den Gedanken riss. »Tyrl. Was haben sie herausgefunden?«
    Direktor Miller war ein kleinwüchsiger, rundlicher Mann ende Fünfzig. Sein Gesicht wurde von einem hellbraunen Vollbart gekrönt, seine Augen funkelten ernst wärend er Matt anblickte. »Direktor Miller. Ihr Forschungsteam ist tot.« Die Augen des Direktors weiteten sich kurz, er wirkte jedoch nicht im mindesten überrascht. »Wie? Und vorallem durch wen?« Matt wog seine nächsten Worte gut ab, er war sich nicht sicher wieviel er dem Mann verraten wollte, wie weit er ihm trauen konnte. »Ich bin mir nicht sicher... Agathas Sensoren haben einige Wylf in der Nähe aufgespürt, es gibt jedoch keinen Beweis dass sie es auch waren. Ich würde den Fall gerne weiterhin untersuchen, bevor ich mich festlege.« Einen moment blitzte es in den Augen seines Gegenüber wütend auf, dann nickte der Mann. »Also gut Tyrl. Aber beeilen sie sich verflucht! Das hier ist wichtig. So wichtig dass es Unsinn wäre sie alleine daran arbeiten zu lassen.« Er erstickte Matt's aufkommenden Protest im Keim. »Ihr neuer Partner wird sich im Laufe des Tages bei ihnen melden. Und jetzt raus, ich habe zu tun!«

    +++

    ++Agatha? Hast du das Gespräch mitgeschnitten?++
    Leise pfeifend bewegte Matt sich in Richtung Raumhafen, überdachte seine weiteren Aktionen. ++Positiv.++
    ++Überprüfe das Gespräch auf emotionale Regungen innerhalb seiner Stimme.++
    ++Bestätigt. Warte einen Augenblick.++
    Nachdenklich fuhr er sich mit der Hand durch das Haar. Miller hatte einen Partner erwähnt... wer das wohl sein mochte?
    ++Überprüfung abgeschlossen.++
    ++Bericht.++
    ++Die Stimmanalyse hat ergeben dass Direktor Miller aufgrund deiner Erklärung hinsichtlich der Beteiligung der Wylf recht überrascht war. Ansonsten befinden sich die emotionalen Regungen im zu erwartenden Bereich.++
    Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. Das war interessant. Nun musste er nur noch herausfinden aus welchem Grund Miller überrascht gewesen war... Wusste er nicht dass sich dort draußen Wylf aufhielten? Unwahrscheinlich. Blieb nur die Möglichkeit dass er ganz genau wusste wie weit die Wylf beteiligt waren und Matt's Erklärung als Lüge entlarvt hatte. Nun, er würde es herausfinden.
    ++Agatha, bereite eine Kabine vor. Wir werden vermutlich einen Gast bekommen.++
    ++Positiv.++

    +++

    Besagter Gast traf schneller ein als er erwartet hatte. Matt war kaum an Bord gegangen als Agatha ihm eröffnete dass sich jemand dem Schiff näherte. Als er die Rampe herunterlies erlebte er zwei Überraschungen. Zuallererst war sein Partner eine Sie, eine garnichtmal so unatraktive Sie. Amüsiert stellte er fest dass ihr äußeres ihn frapierend an Agatha's Holoprojektion erinnerte, die Haarfarbe, der Haarschnitt, beides wies erstaunliche Parallelen auf. Lediglich ihre braunen Augen unterschieden sich von denen der KI. Die zweite Überraschung war die Tatsache dass sein Gegenüber die Uniform der WePo trug.
    ++Agatha, Gespräch aufzeichnen. Sobald sie ihren Namen nennt überprüfst du ihre Identität.++
    ++Positiv.++
    Ein reserviertes Lächeln lag auf dem Gesicht der Frau als sie vor ihm stehen blieb und ihn betrachtete. »Matt Tyrl?« Er nickte knapp. »Sergeant Verna Taylor. Ich wurde ihnen von Direktor Miller als Partner zugeteilt.« Sie streckte ihm die Hand entgegen, er ergriff sie reflexartig und schüttelte sie. »Willkommen an Bord Sarge.«
    ++Matt, ihre Identität wurde vom Zentralcomputer der Weltpolizei bestätigt. Sie ist sauber.++ Eine leichte Verbeugung andeutend trat er zur Seite, lies seinen neuen Partner an Bord des Schiffes.
    »Willkommen auf der Agatha.«

    +++



    Re: Wylf

    Karnojin - 09.07.2007, 00:56


    +++

    »Ich schätze sie werden zuallererst wissen wollen womit sie es zu tun haben, Sarge.« Mit weit ausholenden Schritten stiefelte er den schmalen Gang entlang in Richtung Frachtraum. »Und mir selbstverständlich mitteilen was Sie bereits wissen.« Er drehte kurz den Kopf, sah sie grinsen. »Keine Sorge Tyrl, sie werden alles Nötige erfahren.« Kurz nickte er, blieb dann stehen. Sie hatten den Frachtraum erreicht.
    »Agatha, gib mir eine Zusammenfassung der momentanen Informationen.« Das Hologramm der KI erschien in der Mitte des Raumes. Interessiert musterte Matt seinen "Partner". Falls Verna die Parallelen zwischen ihrem Aussehen und dem des Hologramm's bemerkte so verbarg sie dies recht gut. »Wir haben heute Morgen die Stelle erreicht an die wir durch die Koordinaten der Planetenbehörde verwiesen wurden. Meine Scans haben zu diesem Zeitpunkt keinerlei Lebenszeichen oder Funksignale wahrgenommen.« Neben der KI erschien eine Projektion der Scanergebnisse. »Captain Tyrl befahl mir zur Landen, er wollte sich das ganze aus der Nähe ansehen.« Die Projektion zeigte nun die Bilder die Matt's TSA aufgenommen hatte, die Aufnahme fror ein als der erste Tote gezeigt wurde. »Pete Palmer, einer der Forscher die an der Expedition teilnahmen.« Verna nickte, tippte etwas in ein tragbares Datenpad dass sie soeben aus einer Tasche an ihrem Gürtel gezogen hatte und forderte Agatha schließlich mit einer Handbewegung auf fortzufahren. Der Rest des Videos wurde abgespielt, die Toten im Zelt, Matt's Flucht, das Geheul der Wylf das dem davonfliegenden Schiff folgte. »Wir vermuten dass dieses Heulen eine Art Sprache ist.« erklärte er. »Allerdings waren wir noch nicht in der Lage sie zu entschlüsseln.« Agatha hob die flimmernde Hand, ihre unnatürlich blauen Augen leuchteten auf. »Negativ. Die Übersetzung der Textpassage ist seit 4 Sekunden beendet.« Matt hob eine Braue. »Worauf warftest du dann noch? Spiel sie ab.« »Positiv.« Einen Augenblick später war der Raum erfüllt von einem Chor von Stimmen, Stimmen deren Aussage Matt einen Schauer über den Rücken laufen liesen.
    »Verschwinde Mensch! Verschwinde! Komm nicht zurück! Mörder! MÖRDER!«


    Nur was kleines diesmal, aber mir war so nach schreiben ;)
    Maliz, du wolltest da noch etwas näher veranschaulichen ;P



    Re: Wylf

    Maliz - 09.07.2007, 03:59


    Huhu,

    ganz kurz nur, bin auch noch nicht dazu gekommen, die neuen Teile zu lesen.

    Zitat:
    "Abfällig verzog er seine Lefzen zu einem bösartigen Grienen,..."

    Das verstehe ich tatsächlich nicht genau :p Was ist deines erachtens an dem Satz falsch?

    Falsch ist daran sicher garnichts ;) ich wollte lediglich anmerken, dass ich (urpersönlich undso) es lieber mag, wenn weniger mit Adjektiven gearbeitet wird. Mir gefällt es besser, wenn Situationen und Charaktere eher indirekt illustriert werden, da das mMn dem Leser etwas mehr Spielraum lässt. Ein ganz plattes Beispiel wäre:

    "Das gefällt mir garnicht", sagte er wütend.
    vs
    "Das gefällt mir garnicht", knurrte er.

    In der Hinsicht bin ich über Deinen Satz gestolpert, weil er zwei Adjektive enthält, die sozusagen zum selben Ergebnis führen.

    "Er verzog die Lefzen abfällig zu einem Grienen."
    "Er verzog die Lefzen zu einem bösartigen Grienen."
    (In jeder beliebigen Satzstellung) oder sogar:

    "Als er erkannte, wie leichtfertig (...) dieser Abschaum sich hier niedergelassen hatte, verzogen sich seine Lefzen zu einem Grienen. "

    Eventuell mit einem eingefügten Gedanken, wie:
    "Trottel/Evolutionsbremsen/naive Idioten/soviel Selbstherrlichkeit auf so wenig Raum/ <beliebigen anderen Gedanken einfügen>"

    Wobei ich letzteres auch nicht wirklich elegant finde, keine Ahnung, is' spät.

    Ich hoffe, es ist etwas deutlicher geworden, was ich meinte. Das Prinzip wäre so in etwa "show, don't tell!"

    beste Grüße, Maliz



    Re: Wylf

    Karnojin - 09.07.2007, 06:42


    Nunja, der Punkt ist das man durchaus abfällig grinsen kann ohne dabei Bösartig zu wirken, bzw anders herum *g*
    Genauso wie man auch "knurren" kann ohne Wütend zu sein.



    Re: Wylf

    Padraigin - 09.07.2007, 09:22


    hm, ich glaube worauf Maliz hinwauswollte, ist ein gewisser Spielraum für die Eigeninterpretaion des Lesers



    Re: Wylf

    Maliz - 09.07.2007, 15:10


    Zitat: hm, ich glaube worauf Maliz hinwauswollte, ist ein gewisser Spielraum für die Eigeninterpretaion des Lesers

    Warum kann ich mich nicht so präzise ausdrücken? ;I das war genau das, was ich meinte, danke Pad.

    Zitat: Nunja, der Punkt ist das man durchaus abfällig grinsen kann ohne dabei Bösartig zu wirken, bzw anders herum *g*
    Genauso wie man auch "knurren" kann ohne Wütend zu sein.

    Na klar :) dank Pad beantworte ich das damit, dass ich es lieber mag, wenn der Interpretationsspielraum des Lesers gefühlt etwas größer ist, aber schon im Vorfeld durch die dargestellte Situation zum erwünschten Ergebnis hin beeinflusst wird *g*

    Was nach wie vor nicht heißen soll, dass Deine Formulierung oder Dein gesamter Stil sich für mich schlecht liest oder so.

    Liebe Grüße, Maliz Ranicki (beachten Ssssie inssbesssondere die ärrrotische Komponäntä!)



    Re: Wylf

    Padraigin - 09.07.2007, 20:31


    Zitat: Warum kann ich mich nicht so präzise ausdrücken? ;I das war genau das, was ich meinte, danke Pad.

    hm...ähnliches Thema hatte ich letztens...ich glaube mit Brogi, oder?

    Seht ihr Maliz und ich denken gleich^^



    Re: Wylf

    Karnojin - 09.07.2007, 21:12


    Padraigin hat folgendes geschrieben: Zitat: Warum kann ich mich nicht so präzise ausdrücken? ;I das war genau das, was ich meinte, danke Pad.

    hm...ähnliches Thema hatte ich letztens...ich glaube mit Brogi, oder?

    Seht ihr Maliz und ich denken gleich^^ Kollektiv!
    Naja, mir gefällt es so wie es ist ganz gut, in geänderter Form nicht so ganz. Ich werde es erstmal so lassen und prrrräsentiere euch einen weiteren, vermutlich mit adjektiven überladenen, Teil!



    +++

    ++Da kommen sie!++
    ++Zielerfassung.++
    Gleich einem jagenden Raubvogel stürzte der feindliche Jäger auf Matt herunter, zwang ihn zu einem raschen Ausweichmanöver. Schlieren zerstörerischer Energie rasten geräuschlos durch den luftleeren Raum, verfehlten ihn nur knapp.
    ++Schwarz drei, du hast da einen am Hintern.++
    ++Sehe ihn.++
    Er riss seinen Jäger herum, drehte eine kurze Rolle. Einen winzigen Augenblick lang leuchtete Matt's Fadenkreuz auf, Sekunden später verschwand der Feind in einer Feuerblume.
    ++Einer weniger.++
    ++Guter Schuss, Hawk!++
    ++Drei weitere auf vier Uhr.++
    ++Hunter, hinter dir!++
    Eine weitere Explosion war zu sehen, durch das Funknetz erklang der ersterbende Todesschrei des Piloten.
    ++Dieser verfluchte Bastard! Hawk, Pyro, zu mir. Angriffsmanöver Delta 3.++
    ++Roger.++
    ++Decke deine Flanke.++
    In Keilformation bewegten sich die drei Jäger auf den Mörder ihres Kameraden zu, deckten ihn mit Salven ihrer Bordgeschütze ein. Einen Moment sah es so aus als würden seine halsbrecherischen Ausweichmanöver Wirkung zeigen, dann verschwand auch er in einem Aufblitzen freigesetzter Energie. Sofort entfernten sich die drei Jäger wieder voneinander, wandten sich neuen Zielen zu.
    ++Matt, ich empfange eine Sublichtsignatur wenige Lichtjahre entfernt. Scheinbar etwas größeres.++
    ++Verstanden Agatha. Hey Jungs, da kommt was großes!++
    ++Roger Hawk, schalten wir die kleinen Jungs so schnell wie möglich aus.++
    ++Aye Pyro. Gehen wir's an.++
    Heftig riss er das Steuer nach Backbord, genoss das Gefühl der vollkommenen Schwerelosigkeit, die grenzenlose Freiheit des Raumes.
    ++Zielerfassung.++
    Agathas nüchterne Stimme holte ihn aus dem kurzen Moment des wegdämmerns, zog ihn zurück in das andauernde Gefecht. Leise fluchte er, er konnte sich soetwas nicht leisten wenn er überleben wollte. Er zog den Steuerknüppelt nach hinten, jagte dem ausbrechenden Feindjäger hinterher, zog den Abzug durch. Ein breites Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht als eine weitere Spektakuläre Explosion den Raum über Fenris erhellte.
    ++Und noch einer. Anzahl weiterer Ziele?++
    ++Keine im näheren Erfassungsbereich.++
    ++Was ist mit der Sublichtsignatu... Heilige Scheiße!++
    Wie ein riesenhafter Hai schob sich der Verursacher der Signatur in das Matt's Blickfeld, der Waffenstarrende Rumpf auf Fenris gerichtet.
    ++Schwarzes Geschwader, hier Hawk... wir haben da ein kleineres Problem...++
    ++Wie klein?++
    ++Nun Pyro... die haben uns einen verfluchten Dreadnaught auf den Hals gehetzt!++
    Totenstille im Funknetz. Ein humorloses Grinsen huschte über Matt's Gesicht.
    ++Also gut. Irgendwelche Vorschläge?++
    ++Wir könnten abr...++
    ++Inaktzeptabel. Andere Ideen?++
    Wieder ertönte Agathas Stimme in seinem Comlink, ein ruhiger Pol in der Hitze des Gefechts.
    ++Dies ist ein Dreadnaught der Blutwolf Baureihe.++
    ++Und?++
    ++Die Produktion der Blutwölfe wurde damals eingestellt, da ihre Triebwerke zu schwach gepanzert waren. Ein gut gezielter Torpedo sollte den Reaktor überhitzen.++
    Langsam wieder Zuversicht fassend leitete er Agathas Ausführung in der Funknetz, setzte sich an die Spitze des Geschwaders.
    ++Pyro, Fish, Darkcat. Hängt euch an mich. Keilformation.++
    +Bestätigt.++
    ++Hinter dir.++
    ++Roger Hawk. Treten wir ihm in den Arsch!++
    Ein Teil der vorherigen Euphorie hatte wieder Besitz von ihm ergriffen, kurz auflachend jagte auf den Dreadnaught zu, der immer größer werdend bald sein gesamtes Blickfeld ausfüllte.
    ++Zielanflug.++
    ++Seid vorsichtig, sie werden noch Jägergeschwader an Bord haben.++
    ++Aye. Ich habe mehrere Signaturen auf 6 Uhr. Da kommen sie!++
    ++Schwarzes Geschwader, hier Hawk. Ich kümmere mich um den großen, haltet sie vin mir fern!++
    Immer näher kam er den hinteren Triebwerken des Riesenhaften Schlachtschiffes, ein rotes Licht auf seinen Kontrollen begann hektisch zu blinken.
    ++Fünf Minuten bis die Hitze der Triebwerke die Außenhülle irreperabel beschädigt.++
    Plötzlich war er ganz ruhig. Keine Angst war mehr zu spüren, es gab nur ihn und sein Ziel. Und den dreckigen Bastard der von hinten auf ihn feuerte! Fluchend flog er eine seitliche Rolle, versuchte sich aus der Schussbahn der gegnerischen Waffen zu bringen und gleichzeitig sein Ziel im Auge zu behalten.
    ++Zielerfassung läuft. Dreißig Sekunden bis zur hundertprozentigen Sicherheit. Hüllenbruch in Vier Minuten.++
    Immer angestrengter wurden die Bemühungen des Feindes ihn zu erwischen, immer hektischer seine Ausweichmanöver. Ein gewaltiger Ruck ging durch den Jäger, ein Teil der Hülle flog, eine Spur aus leuchtendem Kondenswasser hinter sich herziehend davon.
    ++Streifschuss im hinteren Bereich. Fünf Sekunden bis zur Zielerfassung. Vier. Drei. Zwei. Eins. Zielerfassung!++
    Hastig drückte er den Knopf, zog den Jäger nach oben. Unglaublich schnell jagte der Torpedo auf das Heck des Dreadnaughts zu, verschwand schließlich im Leuchten der triebwerke.
    ++Einschlag.++
    In einem gewaltigen, unbeschreiblich hellen Aufblitzen reiner Energie verschwand das riesige Kriegsschiff, durch die Druckwelle hinweggeschleudert jagte Matt's Jäger orientierungslos durch das All, wärend Adrenalin durch jede Faser seines Körpers peitschte. Dann wurde alles schwarz.

    +++

    ++Holographische Projektion deaktiviert. Gefechtsübung abgeschlossen. Gratulation Captain.++
    Blinzelnd sah er sich einen Augenblick um, geblendet von der plötzlichen Helle des Raumes. Dann schwang er sich mit einer lässigen Bewegung aus dem Simulator, griff nach der Pilotenjacke die an einem Hacken an der nahegelegenen Wand hing. Erst dann bemerkte er dass er beobachtet wurde.
    »Beeindruckend. In ihrer Akte steht nichts davon dass sie Jägerpilot waren.« Er schnaubte kurz, würdigte den Sergeant ansonsten keiner Reaktion. »Aber das waren sie, nicht wahr? Ihre Art diese Simulation zu absolvieren, die Tatsache dass ihre KI die Uniform der Marine trägt... Wer sind sie wirklich Matt Tyrl?« Langsam drehte er sich zu ihr um, starrte ihr in die braunen Augen. »Sie werden keine Ruhe geben ehe sie das wissen, eh?« Spöttisch legte sie den Kopf schief, sparte sich jede Antwort. »Matt "Hawk" Tyrl, Fenrisianische Marine, Geschwaderkommandant der Bloodhawks.« Sie hob eine Augenbraue, sties sich von der Wand an der sie bis jetzt gelehnt hatte ab. »Also hat Miller nicht nur die WePo sondern auch das Militär eingeschaltet? Was ist so wichtig dass es diesen Aufwand erfordert?« Eine Frage die er sich auch schon gestellt hatte. Nun, es gab nur einen Weg dies zu klären...
    »Finden wir's raus.«



    Re: Wylf

    Karnojin - 11.07.2007, 20:17


    +++

    Frieden...
    Gedankenverloren lies Ka'ar seinen Blick über den Wald unterhalb der Klippe, auf die er sich zurückgezogen hatte, schweifen. Ein kleines Wort, schnell war es ausgesprochen - und doch hatte es eine derart tiefschürfende Bedeutung. Mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung rammte er sein Karpak in die hartgefrohrene Erde, dreckklumpen flogen davon, fielen in die Tiefe. Er lies die Rituelle Waffe stecken, zog sich einen Schritt zurück und betrachtete das Zittern der geschärften Klinge.
    »Frieden...«
    Nun sprach er es aus, lies das Wort langsam über seine Zunge rollen. Es hinterlies einen bitteren Nachgeschmack. Zuviel war geschehen, Frieden würde es in nächster Zeit nicht geben, das wusste er. Tief unter sich konnte er die Schattenhaften Bewegungen seines Volkes ausmachen, ihre Witterung war selbst hier oben noch deutlich zu vernehmen. Sie waren am frühen Morgen auf Su'ar's Rudel getroffen, hatten diesen Umstand genutzt um Informationen einzuholen, Pläne zu schmieden und, dies war der Hauptgrund, um zu feiern. Ein belustigtes Knurren entfuhr seiner Kehle. Bald würde es rituelle Kämpfe geben, Fresswettbewerbe und Paarungen. Nachdenklich starrte er wieder auf die mittlerweile ruhig in der Erde steckende Klinge des Karpak. Ob die Menschen auch derartige Feste feierten? Lange hatte er Derl's Ausführungen gelauscht, war mittlerweile nicht mehr ganz so sehr wie am Anfang davon überzeugt dass die Menschen lediglich Seelenlose Schlächter waren. Vielleicht waren sie den Wylf garnicht so unähnlich...
    Schnaubend riss er sich zusammen, packte das Karpak und riss es mit einer Kraftanstrengung aus dem Erdreich. Einen moment betrachtete er das hinterlassene Loch, die Wunde in der Haut des Planeten. Sie würde im Laufe der Zeit heilen, wie alle Wunden.
    Wie alle Wunden... wirklich alle?

    +++



    Re: Wylf

    Maliz - 12.07.2007, 02:36


    Dreadnought *grübel* woher kenne ich das denn? Britische Flotte - irgendwie so? Erster Weltkrieg?

    Gefällt mir (trotz der Adjektive ;P) nach wie vor gut - ich mag die Wylf. Ist das zufällig ein größer angelegtes Projekt? Liest sich nämlich nicht wie eine Kurzgeschichte.

    Liebe Grüße, Maliz



    Re: Wylf

    Karnojin - 12.07.2007, 06:45


    Maliz hat folgendes geschrieben: Dreadnought *grübel* woher kenne ich das denn? Britische Flotte - irgendwie so? Erster Weltkrieg?
    Ein Draednaught ist ein Schlachtschiff. In Wylf stellen sie so ziemlich das größte dar was im freien Raum an Kampfkraft aufzubringen ist :)

    Zitat: Ist das zufällig ein größer angelegtes Projekt? Liest sich nämlich nicht wie eine Kurzgeschichte.
    Tatsächlich schreibe ich das ganze eher in Buchform, da ich doch einige Ideen hinsichtlich des ganzen habe. Ich bin mir jedoch nicht sicher inwieweit ich es fertigstellen werde ;)



    Re: Wylf

    Karnojin - 12.07.2007, 20:56


    2

    Äußerlich vollkommen ruhig stand Flottenadmiral Peter Steiner breitbeinig auf der Brücke der Speer des Hades, die arme hinter dem Rücken verschränkt. Innerlich dagegen grinste er wie ein Honigkuchenpferd. Wie ein ausgesprochen bösartiges Honigkuchenpferd allerdings. Stolz blickte er auf den Taktischen Schirm vor sich, auf seine Streitmacht. Ein Dreadnaught, wie die Speer des Hades , alleine war schon eine gewaltige Macht, nahezu unaufhaltbar für andere Schiffe (andere Dreadnaughts einmal ausgenommen). Und er hatte ganze fünf dieser Leviathane! Nun stahl sich doch ein leichtes lächeln auf seine strengen Züge, verschwand jedoch sofort wieder. Jahrelang hatte er auf diesen Befehl gewartet - ohne allzuviele Hoffnungen dass er jemals kommen würde. Doch heute war es soweit gewesen, heute hatte er das langerwartete Dokument ausgehändigt bekommen... Außerlich immer noch vollkommen ruhig wandte er sich an seinen Navigator.
    »Mr. Meyer. Setzen sie Kurs auf Fenris.«
    »Aye, Skipper.«
    Urplötzlich hatte Steiner den gewaltigen Drang laut zu lachen. Er unterdrückte ihn nur knapp.

    +++

    »Hey Darkcat. Gibt's was neues von Hawk?«
    Katharina "Darkcat" Jenkins blickte stirnrunzelnd von ihrem Kaffee auf, richtete ihren Blick auf den jungen Mann der vor ihr stand.
    »Negativ Hunter. Wenn hätt' ich's euch schon längst gesagt, oder?«
    Ein entschuldigendes Lächeln huschte über die jugendlichen Züge ihres Gesprächspartners und Flügelmannes.
    »Aye. Sorry Cat, ich... mach' mir nur Sorgen, das ist alles.«
    Sie erwiederte sein Lächeln, erhob sich schließlich von ihrem Stuhl und forderte ihm auf ihr zu folgen.
    »Hawk passiert schon nicht's. Der Mann ist nicht totzukriegen, aye?«
    »Aye.«
    Sie zuckte kurz zusammen als hinter ihr eine weitere, merklich tiefere Stimme ertönte, drehte sich jedoch nicht um als sie den Urheber erkannte.
    »Hawk ist nicht für Bodeneinsätze geschaffen. Er gehört in ein Cockpit.«
    »Aye Fish... aber Hawk wird sich auch dort gut schlagen. Außerdem hat er Agatha, aye?«
    Gleichmütig überholte sie der hochgewachsene Atlanter, imitierte im vorbeigehen ein menschliches Nicken, was bei einer Rasse ohne nennenswerten Hals etwas durchaus beunruhigendes an sich hatte.
    »Aye.«

    +++

    »Ein Problem? Welcher Art Miller?«
    Der feiste Mann auf dem Bildschirm schwitzte offenbar, was keineswegs an der Hitze seines Büros liegen konnte. Innerlich grinste Steiner bösartig, er hasste Bürokraten. Er fixierte den Direktor mit seinen kalten, Eisblauen Augen und wartete auf dessen Erklärung.
    »Nun... die Ablenkung...«
    Steiner trat einen Schritt nach vorne, funkelte den Mann an, wärend dieser immer mehr zu schwitzen begann.
    »Was ist mit der Ablenkung? Sie haben zugesichert sie bis zu unserem Eintreffen fertig zu haben! Sie wollen Hades doch nicht entäuschen?«
    Unglücklich erwiederte Direktor Miller von der Fenrisianischen Planetenbehörde den Blick des Admirals.
    »Nein... natürlich nicht.«
    Steiners Zähne teilten sich zu etwas dass er für ein freundliches Lächeln halten mochte, aber eher wie das Zähnefletschen eines bissigen Hundes wirkte.
    »Gut. Ich hoffe für sie dass sie die Frist einhalten. Speer des Hades out.«
    Augenblicklich verdunkelte sich der Bildschirm, lediglich das gespiegelte Anlitz eines, nun doch grinsenden, Flottenadmirals der Marine von Hades war zu sehen.

    +++



    Re: Wylf

    Karnojin - 12.07.2007, 20:58


    Ich habe mal einige Hintergrundinformationen zu den Schauplätzen etc zusammengestellt. Wird regelmäig erweitert das ganze. Zu finden ist es hier: http://18430.rapidforum.com/topic=100871573709



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



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