Neue Faulbrutfälle in Österreich

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    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    drohne - 06.07.2007, 22:49

    Neue Faulbrutfälle in Österreich
    Hier ein ORF Bericht:

    Wilhelmsburg, 05.07.2007

    Bösartige Bienenseuche aufgetreten.

    In Wilhelmsburg (Bez. St. Pölten) sind mehrere Fälle von Faulbrut, einer bösartigen Erkrankung bei Honigbienen, aufgetreten. Ein Maßnahmenpaket soll eine weitere Verbreitung der Seuche verhindern.


    Faulbrut kann ganze Bienenvölker ausrotten
    So dürfen Bienenvölker weder aus noch in das Sperrgebiet gebracht werden. Weitere Erkrankungen müssen unverzüglich gemeldet werden.

    Die Faulbrut ist eine gefährliche Bruterkrankung und kann ganze Bienenvölker ausrotten. Für Menschen besteht keine Gefahr. Weitere Fälle der Seuche sind in den Bezirken Krems, Gmünd und Baden aufgetreten.



    PS.
    Dazu eine wichtige Anmerkung von mir: nicht nur in den Bezirken KR, GM´und BD sind Faulbrutfälle bekanntgeworden, sondern auch in HL und HO. Also ist in NÖ generell Feuer auf dem Dach. Deshalb mein Ratschlag liebe Freunde, bitte behutsam sein und das Brutnest fallweise genauestens untersuchen.



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    Astacus - 18.10.2007, 17:06


    Nicht nur in Niederösterreich gibt es die Amerikanische Faulbrut. Auch im Südburgenland gab es Sperrzonen.

    Das Traurige an der Faulbrut ist nur, daß es zu wüsten Streitereien, Denunzierungen und Beschuldigungen unter den Imkern kommt. Die Imker die Faulbrutfälle vorschriftsmässig melden, sind dann die BUUH - Männer, obwohl sie meist nicht die Auslöser sind. Hab dies heuer alles bei einem Faulbrutsanierungskurs miterleben dürfen.

    So sieht die Faulbrut aus:



    Den fauligen Geruch konnte ich persönlich nicht wahrnehmen.

    Ich persönlich würde die Bienenseuchengesetze ändern.
    1. würde ich den Bienenvolkverkauf nur in Form von Kunstschwärmen erlauben + Gesundheitsbescheinigung des Imkerbetriebes
    2. würde ich eine verpflichtende jährliche Futterkranzprobe von allen Imkern fordern
    3. müßte jeder Imkerverein einen zuständigen Gesundheitswart haben, ansonsten würde der Verein von mir aufgelöst werden
    4. dürfte ein Imker bei mir nur 30% seiner Völkerverluste durch Zukauf ausgleichen (z.B. Imker hat 9 Völker verloren, somit dürfte er sich nur 3 Völker zukaufen, wenn er ein guter Imker ist, wird er es schaffen in einem Jahr zwar mit einer geringeren Honigernte seinen ursprünglichen Völkerstand wieder zu erreichen, ansonsten werden dem Imker halt nicht mehr soviele Völker zugemutet.

    Wie denkt Ihr darüber ?

    Gruß
    Astacus



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    drohne - 18.10.2007, 21:35


    @ Astacus

    Frage: bist Du allenfalls ausgebildeter Gesundheitswart? Wäre sehr interessant für dieses Forum bei Fragen im Bezug auf die Sanierung von befallenen Völkern.

    Nun meine Meinung zu den vier Punkten

    Zitat: Zitat Astacus

    1. würde ich den Bienenvolkverkauf nur in Form von Kunstschwärmen erlauben + Gesundheitsbescheinigung des Imkerbetriebes

    Ist schon sehr Progressiv, aber wenn sich diese Seuche weiterhin so heftig ausbreitet, wird man ohnehin nicht anders können. Eine Gesundheitsbescheinigung sollte eigentlich das Ziel jeden Imkers -auch nicht Wanderer- sein.


    Zitat: Zitat Astacus

    2. würde ich eine verpflichtende jährliche Futterkranzprobe von allen Imkern fordern

    Wer bitte soll das alles untersuchen und wer soll das bezahlen? Aber an sich ist die Idee aber sehr gut. Sollte sie jemals verwirklicht werden, müsste natürlich der jeweils zuständige Gesundheitswart die Proben ziehen.

    Zitat: Zitat Astacus

    3. müßte jeder Imkerverein einen zuständigen Gesundheitswart haben, ansonsten würde der Verein von mir aufgelöst werden

    Zumindest der Vereinsvorstand bzw. sein Stellvertreter sollte diesbezüglich ausgebildet sein

    Zitat: Zitat Astacus

    4. dürfte ein Imker bei mir nur 30% seiner Völkerverluste durch Zukauf ausgleichen

    30% dürfte eher mager sein, denn sehr oft kann auch der beste Imker bei Zusammenbrüchen nichts dafür, ich denke hier zB. an APV. Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit eines Betriebes, sollte der Ausfall des jeweils gemeldeten Bestandes geschlossen werden können. Warum Wirtschaftslichkeit: wenn ich nicht laufend liefern kann, sagt mein Kundenstock sehr bald tschüß.



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    Astacus - 19.10.2007, 11:50


    Hallo Drohne

    Zitat: Frage: bist Du allenfalls ausgebildeter Gesundheitswart? Wäre sehr interessant für dieses Forum bei Fragen im Bezug auf die Sanierung von befallenen Völkern.

    Den Gesundheitswartkurs und den Praxistag habe ich besucht, doch ein Gesundheitswart bin ich lange nicht. Um ein guter Gesundheitswart zu sein, bedarf es viel Erfahrung und bis dorthin braucht es bei mir noch Jahre. Auch muß ein Gesundheitswart viel Diplomatie aufweisen um als Vermittler aufzutreten. Ist wie in einer Familie, wenn man seine Großvater dazu bringen muß, seinen Führerschein herzugeben und aufs Auto zu verzichten zum Wohle der Allgemeinheit. Wer das schafft ohne böses Blut zu machen, hat die besten Voraussetzungen zum Gesundheitswart.

    Zitat: Wer bitte soll das alles untersuchen und wer soll das bezahlen? Aber an sich ist die Idee aber sehr gut. Sollte sie jemals verwirklicht werden, müsste natürlich der jeweils zuständige Gesundheitswart die Proben ziehen.

    Die Kosten für die Faulbrutuntersuchung belaufen sich pro Stand auf 11 Euro + 4,20 Euro Versand, daß entspricht einen Gegenwert von ca. 1 1/2 kg Honig. Dieses Geld muß einem Imker sein Bienenvolk schon wert sein, über diesen Betrag kann jeder Haustierbesitzer (Tierarzt, Futter,.. ) nur Schmunzeln. Die Kosten bei einem Totalausfall eines Bienenstandes sind weit höher. Die Wanderimker brauchen die Untersuchung für die Wanderkarte.
    Warum hat eigentlich das Bieneninstitut in Lunz geschlossen werden müssen ? Eine Faulbrutuntersuchung ist ja die Aufgabe eines Bieneninstitutes.

    Gruß
    Astacus

    [/quote]



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    drohne - 19.10.2007, 12:40


    Zitat: Den Gesundheitswartkurs und den Praxistag habe ich besucht,

    Na da gratuliere ich recht herzlich dazu. Ab nun beim zuständigen Obmann dranbleiben und immer hinweisen wie wichtig gerade in jetziger Zeit Gesundheitswarte sind.

    Ich erinnere mich nach wie vor mit Zorn an meine ehemalige OG zurück, denn ich wollte im Rahmen meiner Meisterausbildung natürlich auch Gesundheitswart werden. Der Obmann lehnte mit den Worten ab "na brauchn ma net, wia san eh gnua". Aber mein lieber Astacus, keiner von denen war unter siebzig. Kurzerhand wechelte die OG und wurde in meiner neuen noch im gleichen Jahr beeideter Sachverständiger.


    Zitat: Die Kosten für die Faulbrutuntersuchung belaufen sich pro Stand auf 11 Euro + 4,20 Euro Versand, daß entspricht einen Gegenwert von ca. 1 1/2 kg Honig

    Ist sicherlich ein sehr bescheidener Betrag, hätte ich nicht angenommen. Aber Geiz ist Geil und besonders geizig sind bekanntlich Imker.

    Da hätte ich sogleich eine Frage: kann man Proben auch ohne Anlassfall an die AGES schicken oder muss dies im Rahmen einer Standkontrolle geschehen. Wäre doch immer gut zu wissen ob mein Stand auch Labormäßig OK ist.



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    Astacus - 19.10.2007, 16:34


    Zitat: Da hätte ich sogleich eine Frage: kann man Proben auch ohne Anlassfall an die AGES schicken oder muss dies im Rahmen einer Standkontrolle geschehen. Wäre doch immer gut zu wissen ob mein Stand auch Labormäßig OK ist

    Meine erste Futterkranzprobe habe ich nach Wien eingeschickt, da es dort ein bißchen komplizierte mit der Förderabrechnung ist, mußte ich heuer laut Vereinsvorstand meine Probe nach Graz schicken.

    http://www.imkerzentrum.at/

    Unter Formulare entsprechenden Antrag runterladen ausfüllen und einschicken.
    Du brauchst keinen Anlaßfall um die Probe einzuschicken. Wenn der Gesundheitswart eine Probe (die ganze Wabe) zur Bestätigung seines Verdachtes nach Wien einschickt, zahlt man im Burgenland nichts.

    Das ganze ist EU gefördert, ebenso wie die Untersuchung auf Qualitätshonig. Diese kostet übrigens 10 Euro + 500g Honigprobe, was ja auch nicht die Welt ist. Für 30 Euro + 2 x 500g Honigprobe bist bei der goldenen Honigwabe dabei, dort hat man auch eine Honiguntersuchung + den direkten Vergleich zu anderen Imker und wennst gewinnst, hast die beste Werbung.

    Die Imkerei wird ja eh bestens gefördert. Im Burgenland gibt es eine Teileliste, dort sucht man sich, was man braucht aus (bis maximal 400 Euro), zahlt den vollen Betrag und am Jahresende bekommt man 40% zurück. Auf der Liste sind viele brauchbare Dinge (Lagerbehälter von Forthofer, Sewol Beuten, Varroabekämpfungsmittel,...). Wo bekommt man schon sein Hobby gefördert ?

    Mit dem gesparten Geld kann man sich ruhig eine Honiguntersuchung, Futterkranzprobe bzw. Kurse an den Imkerschulen leisten.

    An der Imkerschule Warth hab ich bis jetzt noch keinen schlechten Kurs besucht, alle habe mir etwas gebracht und die Lehrer kann man bei imkerlichen Fragen auch persönlich anrufen.

    Gruß
    Astacus



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    drohne - 19.10.2007, 17:00


    Dankeschön Astacus für diese wirklich sehr interessanten Ausführungen, offenbar bist Du bestens in imkerlichen Angelegenheiten Informiert.

    Zitat: Zitat Astacus

    An der Imkerschule Warth hab ich bis jetzt noch keinen schlechten Kurs besucht,

    Auch ich nicht, denn dieses Team mit Dir. Wallner, Ing Stückler und den IM Oberrisser und Spanblöchl st einfach großartig. Im übrigen war ich bereits in der Vorgängerschule, nämlich in Wr. Neustadt als Dauerschüler zu Gast. :D



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    Sybill - 19.10.2007, 17:13


    Hallo,

    Astacus hat folgendes geschrieben:
    Die Imkerei wird ja eh bestens gefördert. Im Burgenland gibt es eine Teileliste, dort sucht man sich, was man braucht aus (bis maximal 400 Euro), zahlt den vollen Betrag und am Jahresende bekommt man 40% zurück. Auf der Liste sind viele brauchbare Dinge (Lagerbehälter von Forthofer, Sewol Beuten, Varroabekämpfungsmittel,...). Wo bekommt man schon sein Hobby gefördert ?
    Da hast Du auf jeden Fall Recht !!!

    Astacus hat folgendes geschrieben:
    An der Imkerschule Warth hab ich bis jetzt noch keinen schlechten Kurs besucht, alle habe mir etwas gebracht und die Lehrer kann man bei imkerlichen Fragen auch persönlich anrufen.
    Ich freue mich schon jedes Jahr auf den Schulungskatalog ! Nächstes Jahr bin ich sicher wieder auf einigen Schulungen !



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    Astacus - 20.10.2007, 16:31


    Hallo Sybill,

    du hast das neue grüne Kursbuch noch nicht ?

    Wenn Ihr (Drohne + Sybill) alle Stammgäste an der Imkerschule Warth seit, wäre die Chance ja ziemlich groß, daß ich euch schon gesehen habe.

    Für nächstes Jahr lacht mich derzeit nur der Kurs Honigsensorik an, den Kurs Kinder am Bienenstand haben Sie leider heuer nicht mehr im Programm und letztes Jahr wurde er abgesagt.

    Gruß
    Astacus



    Re: Neue Faulbrutfälle in Österreich

    drohne - 20.10.2007, 17:25


    @ Astacus & Sybill

    eine große Bitte an Euch beide, hier wollen wir uns ausnahmslos über das sehr sehr wichtige Thema Faulbrut unterhalten.

    Thema Schulungen könnte allenfalls hier http://www.iphpbb.com/board/f-98043460nx75479-37.htm besprochen werden. Dieser Thread kann in schulischen Belangen ohneweiters erweitert werden.

    Dankeschön für Eurer Verständnis.

    LG Josef



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