Bayreuth Bluttat nach Gutachter-Irrtum

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    Re: Bayreuth Bluttat nach Gutachter-Irrtum

    Nordseeengel - 01.07.2007, 14:16

    Bayreuth Bluttat nach Gutachter-Irrtum
    Bluttat nach Gutachter-Irrtum

    ddp - Sonntag, 1. Juli, 11:12 UhrBayreuth (ddp-bay) Jochen S. galt als Muster-Häftling der Justizvollzugsanstalt Bayreuth. «Er hat sogar andere Täter motiviert, sich einer Therapie zu unterziehen», lobte ihn Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU). Doch der Gutachter, der im August 2006 die vorzeitige Haftentlassung des Vergewaltigers empfahl, hatte sich bitter getäuscht: Nach nur fünf Wochen in Freiheit suchte sich der Verbrecher ein neues Opfer - nachdem er sie ausgeraubt und vergewaltigt hatte, tötete er 39-jährige Krankenschwester mit vier Messerstichen und mindestens zehn Schlägen mit einem Warndreieck.

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    Ab Montag muss sich der 36-jährige Jochen S vor dem Landgericht Bayreuth verantworten. Im Mittelpunkt des Verfahrenes stehen zwei Fragen: Wie konnte sich der Gutachter so verhängnisvoll irren? Und war das Opfer Monika F. wirklich zufällig gewählt? Denn insbesondere ein Detail sorgte nach Bekannt werden der Tat vom 7. Oktober 2006 für bundesweites Aufsehen: Der Ehemann der Getöteten war jahrelang der Bewacher des Täters im Bayreuther Gefängnis St. Georgen gewesen. Er hatte mit ihm die Sozialtherapie durchgeführt - und er war es auch, der der Polizei am Tag des Verschwindens seiner Frau den entscheidenden Hinweis gab.

    Eindrucksvoll beschreibt Andreas F in dem gemeinsam mit dem Serienmord-Experten Stephan Harbort verfassten Buch «Ein unfassbares Verbrechen. Der Fall Monika F.» (Droste-Verlag), wie er sich an jenem Morgen im Oktober vergangenen Jahres auf die Suche nach seiner Frau machte. Sie hätte ihren Dienst im Klinikum Bayreuth um 6.00 Uhr antreten sollen, war aber nicht gekommen. «Ihr muss etwas passiert sein», glaubt F., als er kurz darauf ihren Weg zur Arbeit abfährt und auf dem Klinik-Parkplatz nach ihrem Wagen sucht.

    «Da kam mir ein furchtbarer Verdacht Ich erinnerte mich an einen Gefangenen aus meiner Abteilung, der war fünf Wochen vorher entlassen worden. Er hatte sieben Jahre zuvor eine Frau in deren Auto entführt, beraubt und vergewaltigt - eine Krankenschwesterschülerin, vor dem Klinikum Bamberg. Er hatte das Opfer mit einer Pistole bedroht, die junge Frau gezwungen, an einem Bankautomaten Geld abzuheben. Anschließend war er über die Frau auf einem Waldweg hergefallen.» Sollte dieser Jochen S. auch seiner Frau aufgelauert haben? Die Polizei nimmt das Verschwinden von Monika F. ernst. Erst zwei Tage zuvor hatte ein Unbekannter eine Rechtsanwältin an einer roten Ampel überfallen und mit einem Messer Geld sowie Kreditkarten erpresst.

    Kurz darauf wird der Wagen von Monika F in einem Wohngebiet gefunden. Es sind Blutspuren darin. Und von ihrem Konto wurden 1500 Euro abgehoben. Andreas F. über seine Gedanken in diesem Moment: «Dass es so große Blutmengen waren, das gab mir die Gewissheit, dass Moni tot war. Ich hoffte sogar für sie, keine Schmerzen und kein Leid mehr ertragen zu müssen.» Am Nachmittag wird Jochen S. in einem Wohnheim für entlassene Strafgefangene festgenommen. Er gesteht die Tat. Er habe Geld gebraucht. Und er führt die Beamten zu einem Waldstück bei Seulbitz, wo er die Leiche versteckt hat.

    Am nächsten Morgen bekommt Andreas F Besuch von Justizministerin Merk. Sie will ihr Mitgefühl ausdrücken - und verletzt den Witwer doch tief. Nach seiner Erinnerung sagt sie: «Ich habe mir alle Akten angesehen, es sind keine Fehler gemacht worden.» Damals fehlte dem Vater von zwei Kindern die Kraft zur Diskussion. Doch heute will er mit seinem Buch Veränderungen anstoßen, fordert mehr Aufmerksamkeit für die Opfer: «Wir müssen uns anschauen, ob die Haftstrafen angemessen sind für das, was den Opfern zugefügt wurde.»

    Noch immer quält F, der die Zeit nach dem unfassbaren Verlust nur mit Alkohol und Psychopharmaka durchstand, die Frage nach dem Warum. Kannte der Täter seine Frau, wollte er sich an seinem ehemaligen Bewacher rächen? Er erinnert sich, «dass Jochen S. tatsächlich schon mal in meinem Haus gewesen war». Der Mann hatte in der Anstaltsschreinerei gearbeitet und unter Bewachung Brennholz ausgeliefert. Hatte er vielleicht sogar im Büro des Justizhauptwachtmeisters die Dienstpläne der Krankenschwester gesehen? Polizei und Staatsanwaltschaft schließen jedoch ein gezieltes Attentat aus. Für F. steht hingegen fest: Spätestens beim Geldabheben muss der Täter erfahren haben, mit wem er es zu tun hat. Da müsse er beschlossen haben, die gefährliche Zeugin aus dem Weg zu räumen.

    Im Prozess strebt die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe und die Anordnung der Sicherungsverwahrung für Jochen S an. Andreas F. fühlt sich für die Konfrontation mit dem Täter noch nicht stark genug: «Die Qualen, die meine Frau durchlitt, leben in mir. Es liegt aber im Interesse der Angehörigen, dass ein gerechtes Urteil gesprochen wird.»

    (ddp)

    Quelle :
    http://de.news.yahoo.com/ddp/20070701/twl-bluttat-nach-gutachter-irrtum-562a590.html



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