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Highsmith, Patricia - Der talentierte Mr. Ripley




Highsmith, Patricia - Der talentierte Mr. Ripley

Beitragvon marilu » 30.06.2007, 20:10

Originaltitel: The talented Mr. Ripley (1955)

Inhalt:


Muss man zu diesem Krimi überhaupt noch eine Inhaltsangabe schreiben? Diese Geschichte kennt heutzutage wahrscheinlich fast jeder entweder durch den Roman oder eine der Verfilmungen. :wink:

Nichtsdestotrotz hier eine kurze Zusammenfassung:

Tom Ripley lebt abgebrannt in New York und vertreibt sich die Zeit damit, die Finanzbehörden zu betrügen und reiche Mitbürger zu erpressen. Dies kann aber nicht davon ablenken, dass er mit seinem Leben unzufrieden ist und sich mehr davon erhofft. Als er von Mr. Greenleaf, dem Vater seines flüchtigen Bekannten Richard (Dickie), angesprochen wird, folgt er seiner Einladung zu einem Essen mit ihm und seiner Ehefrau. Bei diesem Treffen stellt sich heraus, dass die Greenleafs glauben, dass er einen großen Einfluss auf Dickie habe und die richtige Person sei, ihren Sohn aus Italien zurück nach Amerika zu locken. Da die Familie bereit ist, ihm die Reise und den Aufenthalt in Mongibello zu bezahlen, klärt Tom das Missverständnis nicht auf.

Und so lässt er aufgeregt und zuversichtlich seine Vergangenheit hinter sich. In Italien angekommen, muss er sich in das Vertrauen Dickies einschleichen, der sich nicht mehr an ihn erinnert. Eine weitere Schwierigkeit stelt Dickies Freundin Marge dar, die eine klare Abneigung gegen Tom zur Schau trägt, die immer stärker wird, je länger Tom in "Mongy" lebt. Doch das Leben in Saus und Braus, das sich ihm durch Dickies Bekanntschaft bietet, berauscht ihn und er will es nicht mehr hergeben. So bemüht er sich, dieses Misstrauen einzuschläfern und mit Marge zu konkurrieren. Doch bald macht er Fehler, zudem ist Mr. Greenleaf nicht mehr willig, ihm seinen Aufenthalt ohne Ergebnisse zu finanzieren und Dickie zeigt sich zunehmend genervt von Toms klammernder Bekanntschaft.

Auch wenn ihre Freundschaft zunehmend bröckelt, verreisen die beiden. In San Remo erträgt Tom die Ablehnung Dickies nicht länger und bringt ihn um. Tom reist zurück nach Mongibello, begegnet dort Marge, der er erzählt, Dickie sei auf der Reise nach Rom und nimmt ab da die Identität seines toten "Freundes" an.

Was nun folgt, sind spannende und nervenzerreibende Monate, in denen er sein neues Leben genießt, aber auch immer seine Entlarvung befürchtet. Als er merkt, dass die Polizei nicht in der Lage ist, die Spuren korrekt zu deuten, wird er immer unvorsichtiger und überheblicher...

Meine Meinung:

Im Mittelpunkt des Romans steht Tom Ripley, ein Verwandlungskünstler, der sich ein gutes Leben wünscht. Er ist sehr ambitioniert, egoistisch und einfallsreich. Seine Fähigkeit, andere zu imitieren, hilft ihm zum Erreichen seiner Ziele. Dies ist wieder einer dieser Romane, bei denen einen das Verhalten der Hauptperson abstößt, aber trotzdem eine große Faszination besteht!

Auch wenn ich schon grob wusste, wie es endet, war ich dann doch von dem Ausgang überrascht. Insgesamt habe ich die Lektüre als bereichernd empfunden. Patricia Highsmith schafft es wieder, mit der Psyche ihrer Leser zu spielen! Vieles wird nur angedeutet und somit kann man sich vieles ausmalen. So liest bestimmt jeder den Roman etwas anders als andere.

Wer Spannung erwartet, könnte vom "Mr. Ripley" enttäuscht sein, doch wem es um Motive und das Innenleben eines Mörders geht, wird diesen Krimi sicher gerne lesen!

:stern: :stern: :stern: :stern:

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Re: Highsmith, Patricia - Der talentierte Mr. Ripley

Beitragvon wolves » 02.07.2007, 08:10

marilu hat geschrieben:Diese Geschichte kennt heutzutage wahrscheinlich fast jeder entweder durch den Roman oder eine der Verfilmungen.


Ich muss mich doch mal "outen", ich kenne weder das Buch noch die Verfilmung. Es scheint so, als sollte ich es irgendwann mal ändern. :D
Liebe Grüße
wolves


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