Die Sippengeschichte

Die Krieger der Silmaril
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    Re: Die Sippengeschichte

    Korin - 21.06.2007, 17:07

    Die Sippengeschichte
    Es war ein regnerischer Abend im Breeland. So gingen daher nur die außer Haus, weil sie mussten und es sich nicht verschieben oder vermeiden ließ. Meist waren es Händler, die ihre Waren bekamen bevor sie ihre Stände schlossen, da alle entweder Zuhause oder in einem der zahlreichen Gasthäuser Brees Zuflucht ob des grimmigen Unwetters suchten. Die größte Zahl Schutzsuchender befand sich in Brees wohl berühmtesten Schänke, dem „Tänzelnden Pony“, von den Einwohnern und Stammgästen oft auch einfach nur „Pony“ genant.
    Aufgrund des starken Unwetters mit heftigen Regenfällen, war es im Pony brechend voll und Gerstenmann Butterblume, der Inhaber und Gastwirt, musste schon seit einigen Stunden immer wieder Gäste abweisen, da es schon zu voll war, was ihm sichtlich schwer fiel. Obwohl es eigentlich viel zu eng war, waren die Gäste doch munter und ausgelassen, dies lag größtenteils daran, dass der Alkohol in Strömen floss. Unter dem Redewirrwarr ging der gegen die Fenster prasselnde Regen und der heulende Wind unter und die meisten hatten das Unwetter längst durch ihre frohen Gespräche vergessen, doch wurden sie schnell wieder an das draußen herrschende Unwetter durch den sporadischen Blitz und Donner erinnert.

    In einer verhältnismäßig ruhigen und leeren Ecke des Schankraumes saß eine merkwürdig anmutende Gruppe: Ein Mensch, groß vom Wuchs und edel, mit schwarzen etwa schulterlangen Haaren und einem ebenso schwarzen seinen Mund umrahmenden Bart, saß in der Ecke. Er wurde con drei Zwergen, wovon zwei ihm gegenübersaßen, umringt. Diese Zwerge, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten saßen am selben Tisch wie der Mensch, aßen und tranken mit ihm und schienen in ein Gespräch mit eben jenem vertieft zusein. Der Knappe des Menschen stand zwei Meter entfernt wachsam an eine Säule gelehnt und beobachtete die Szene und den Schankraum mit Vorsicht, stets bereit seinem Herrn im Notfall beizustehen.
    Der Name des Menschen war Garrik, ein aufstrebender Hauptmann Gondors, den sein erster eigener Auftrag ins Breeland geführt hatte. Zu seiner linken saß sein neuester Freund, der Zwerg Korgan. Ihnen gegenüber saßen die zwei grimmig anmutenden Zwergenwächter namens Grokin und Korin; beide waren nach Bree gekommen, in der Hoffnung hier Arbeit finden zu können, auch wenn sie nicht nur deshalb ihre Heimat verlassen hatten, doch dies erzählt ein andere Teil dieser Geschichte.
    Garrik zog an seiner Pfeife, die er sich gerade angezündet hatte, blies ein paar Rauchringe in die Luft, während er überlegte und allmählich anfing auf seiner Pfeife rumzukauen.
    Konnte er diesen beiden Zwergen soweit vertrauen?

    „Was ist Euer nächstes Ziel?“, fragte Garrik die beiden. Korin setzte zum Antworten an, doch war Grokin schneller und brummte: „Auch wenn es dich nichts angeht, Mensch, aber wir haben noch kein weiteres Reiseziel ausgesucht, wir wollten unser Glück noch einige Tage hier in Bree versuchen.“ Die Betonung des Wortes Mensch war doch deutlich und wirkte ein wenig abfällig, obwohl es eher Misstrauen war.
    Garrik warf einen kurzen Blick zu Korgan rüber und dieser nickte zur Bestätigung, dass sie es versuchen müssten.
    Daher zog Garrik noch einmal an seiner Pfeife bevor er an die beiden Zwerge gerichtet fortfuhr: „Ihr sucht Arbeit und ich kann sie Euch bieten!“ Dies ließ die Zwerge hellhörig werden. „Nicht nur Arbeit, sondern auch die Möglichkeit Orks zu töten und nicht gerade wenige will ich meinen. Ihr habt bestimmt schon von einigen dieser Sippen, Organisationen von mutigen Helden, gehört, die sich dem drohenden Schatten stellen. In einer solchen Sippe könntet ihr Arbeit finden“
    Die beiden Zwergen sahen sich mit großen Augen an und nickten unmerklich. Korin ergriff das Wort und wandte sich direkt an Garrik: „Ihr könnt uns also Arbeit und Ruhks zum Töten bieten? Das klingt verlocken, doch wie kommt ihr in eine solche Lage?“
    Da platzte es aus Korgan raus, der bislang die Szene nur beobachtet hatte, wie Garrik es von ihm gewünscht hatte: „Wir haben eine solche Sippe, viel mehr wollen wir eine solche gründen doch hat uns Gyr...“, er erhielt einen Seitenhieb von Garrik, „..Aua...äh...ich meine eine Elbin hat uns geraten noch ein paar Mitglieder zu suchen bevor wir mit der Neugründung der „Krieger der Silmaril“ beginnen.“ Dies brachte Korgan einen weiteren Seitenhieb seitens seines Freundes und dieser schlug sich anschließend vors Gesicht.
    „Wie ihr von meinem vorlauten Freund hier schon erfahren habt, wollen wir eine solche Sippe gründen. Wir könnten Euch Arbeit als Rüstungsschmied und Goldschmied bieten, je nach Eurer Begabung, wenn Ihr euch uns anschließt. Außerdem würdet ihr einen hohen Rang innerhalb der Sippe bekleiden, da ihr zu den Gründungsmitgliedern gehören würdet. Des weiteren könnten wir zwei so fähige Zwergenwächter gebrauchen. Was sagt ihr dazu? Wollt ihr euch uns anschließen?“
    „Nun Euer Angebot klingt verlockend, doch bevor wir uns anschließen, möchten wir mehr über Eure Beweggründe und Geschichte erfahren. Nachher schließen wir uns einer Bande von Plünderern und Brandschatzern an!“, antwortete Korin für die beiden Zwerge und hätte einen Kopfstoss von Korgan kassiert, wenn dieser nicht von Garrik zurückgehalten worden wäre.
    Garrik winkte nun einer Person am anderen Ende des Schankraumes zu, die sich tief in einen Kapuzenmantel gehüllt hatte. Das war das vereinbarte Signal von Garrik, dass sich die Gestalt in dem Kapuzenmantel zu ihm an den Tisch gesellen soll. Diese Person schritt nun leichtfüßig auf den Tisch zu und setzte sich, einen freien Stuhl vom Nebentisch heranziehend, zu den anderen an den Tisch.
    Garrik erklärte den Zwergen nun wen sie vor sich hatten: „ Dies ist die edle Noldor-Dame Gyria, sie kann Euch mehr über die Geschichte der Sippe erzählen, während ich selbst Euch erzählen kann, wie ich von dieser Sippe erfuhr und wie ich Korgan als Freund gewann, welches die Gegenwart der Sippe erzählt.“
    Gyria schlug nun ihre Kapuze zurück und begrüßte die beiden Zwerge: „Mae govannen ihr zwei Naugrim. Ich falle gleich mit der Tür ins Haus und stelle daher eine Bitte an Euch, deren Ruf ihrer Heldentaten schon aus den Ered Lindon ins Breeland vorauseilt. Ihr müsst mir versprechen die nachfolgenden Informationen so geheim zu halten, wie Eure eigene Sprache, falls ihr der Sippe nicht beitreten solltet!“
    Korin und Grokin sahen sich kurz an und nickten dann beide Gyria zu, wenn auch widerwillig. So erzählte Gyria den beiden Zwergen in jener unwettergeplagten Nacht von den Anfängen und dem Niedergang der „druig en miryn“, der Sippe der „Krieger der Silmaril“.
    Garriks Geschichte schloss sich nahtlos an die Geschichte von Gyria an, auch wenn einige Zeitalter dazwischen lagen, in der es um seinen Anteil und den Anteil anderer an den Vorbereitungen zur Neugründung der Sippe ging.....

    Korin Eisenhand, Archivar der Sippengeschichte



    Re: Die Sippengeschichte

    Korin - 21.06.2007, 17:16

    Teil 2
    Am Anfang war Ilúvatar. Er schuf die Valar, die wiederum die Welt, Arda, schufen. Die höchsten der Valar waren Manwe, Varda, Ulmo, Nienna, Aule, Yavanna, Orome, Mandos, Lórien, Este, Vaire, Vána, Nessa und Tulkas. Mi ihrem Gesang zu den Melodien Ilúvatars ersannen sie all die Dinge, die später auf Arda wachsen und wandeln sollten, abgesehen von den Kindern Ilúvatars, den edlen und unsterblichen Elben, sowie den sterblichen Menschen. Eine Ausnahme bilden die Naugrim, die Zwergen, denn sie wurden von Aule erschaffen.

    Von Anfang an störte Melkor, später von Feanor, einem Elben des Noldorstammes, Morgoth geheißen, was so viel wie „der Schwarze Feind“ heißt.
    Morgoth schuf all die bösen Dinge, die auch heute noch Mittelerde und die freien Völker geißeln, in Eifersucht zu seinen Brüdern und Schwestern und weil er Mittelerde nach seinem Willen beugen und regieren wollte. Sein stärkster, treuester und gefährlichster Diener war ein Maia, der ursprünglich Aule diente. Sein Name war Sauron.

    Nachdem nun Arda geschaffen war und unter dem Krieg der Valar gegen Morgoth gelitten hatten, erreichten die „Erstgeborenen“ Ilúvatars, die Elben, Mittelerde. Sie wurden von den Valar, sofern es den Elben beliebte, nach Valinor in Aman, das Segensreich der Valar, geführt, um hier in Frieden zu wohnen. Hier stand das Licht, das älter als Sonne und Mond ist. Es kam von den beiden Bäumen Yavannas. Telperion und Laurelin hießen sie.
    Dieses Licht der Bäume fing Feanor in den Silmaril ein, Steine oder viel mehr Gemmen von so unglaublicher Schönheit und Makellosigkeit, dass Morgoth sie stahl und dabei die beiden Bäume zerstörte, so dass das Licht der Bäume nur noch in den Silmaril existierte, und damit viel Leid und Tod über die Elben, besonders über Feanor, seine Söhne und Brüder brachte.
    Denn sie schworen einen Eid bei Ilúvatar und Manwe, dass sie nicht eher ruhen wollten ehe sie die Silmaril wieder in ihren Händen halten würden. Dabei ist es ihnen egal wem sie die Steine entreißen müssen, ob Morgoth oder jeden anderen der sie begehrt, sie würden denjenigen erschlagen egal, ob Elb oder Mensch, wenn er die Steine nicht herausgeben wolle.
    Nur Feanor und seine Anverwandten, so ihre Ansicht, hatten ein Anrecht auf die Silmaril.

    Nach dem Mord und Verrat an ihrer eigenen Verwandtschaft, erreichten Feanor, seine Söhne und ihr Heer Getreuer Mittelerde. Dies war in etwa der Tag an dem „Die Krieger der Silmaril“, ein Geheimbund aus Kriegern der Elben, gegründet wurde. Nur die Mitglieder wussten voneinander die wahren Identitäten. Von diesem Tage an kämpften die Mitglieder dieser Sippe stets in der ersten Reihe in den Schlachten, doch waren sie stets mit Kapuzenmänteln gehüllt, um ihre Identität zu verschleiern.
    Sie kämpften stets tapfer, erschlugen zahlreiche Feinde und verbreiteten Angst und Schrecken unter den Dienern Morgoths, auch wenn sie dabei letzten Endes große Verluste hinnehmen mussten.
    „Die Krieger der Silmaril“ gehörten auch zu den ersten, die mit den Naugrim, den Zwergen; in Kontakt traten und die einzigen, die mit den Naugrim nie Streit hatten. Daher konnten sie auch einige Zwerge für ihre Sippe gewinnen. Da sich unter den Zwergen viel fähige Rüstungs- und Waffenschmiede befanden, waren „Die Krieger der Silmaril“ stets mit mächtigen und magischen Waffen und Rüstungen ausgerüstet.

    Waren es am Anfang der Gründung etwa fünfhundert Mitglieder, so sind bis heute nur noch etwa einhundert Mitglieder übrig.
    Nur diese hundert Krieger, von denen etwa zwanzig Zwerge waren, durften über ihr Schicksal entscheiden, denn die Valar nahmen sonst alle verräterischen Noldor für ihre Bestrafung wieder mit in das Segensreich. Die Elben, meist vom Volke der Noldor, konnten wählen, ob sie später oder sofort nach Valinor kommen wollten und der Grossteil, bis auf etwa vierzig, gingen sofort mit in das Segensreich.Diese Gabe wurde ihnen aufgrund ihrer stets treuen Haltung den Valar gegenüber gewährt, denn sie haben nie ihre Waffen gegen andere Elben oder unbewaffnete erhoben, sondern haben im Gegenteil dafür gesorgt, dass es den Schwachen und Hilfsbedürftigen stets gut ging und kein Leid zugefügt werden konnte.
    Diese letzten vierzig Krieger traten auch in der Schlacht gegen Sauron im „Letzten Bündnis“ an und verbreiteten wieder Angst und Schrecken unter den Orks, denn von ihnen hatten sie noch böse Geschichten in Erinnerung behalten oder besser gesagt von den magischen Waffen dieser Elben und Zwerge – von denen nur noch eine handvoll übrig war -, die ihren Verwandten damals katastrophale Verluste beigefügt hatten.
    Auch in dieser Schlacht erlitten sie Verluste und so blieben am Ende nicht mehr als zwanzig Mitglieder der Sippe „Der Krieger der Silmaril“ übrig, unter diesen waren fünf alte Zwerge, deren Erben nur noch Gerüchte von dieser Sippe kannten und sich im Laufe der Jahre verloren.
    So waren also noch fünfzehn Elben übrig, die für diese Geschichte wichtigsten sind Gyria und Gyriol, ihr Vater. Denn sie behielten ihre Freunde aus der Sippe über die Zeitalter hinweg in Erinnerung, um ihre Taten und ihr Andenken zu bewahren. Insgesamt blieben, so sagt man jedenfalls 5 Mitglieder in Mittelerde und der Rest segelte in den Westen nach Valinor, da sie kein Leid und Verlust mehr ertragen konnten und wollten.

    Dies ist die Geschichte die Gyria den Zwergen Korin und Grokin erzählte. Alle, bis auf Gyria, hatten sich inzwischen Pfeifen gestopft und angefangen diese zu rauchen. Bevor Garrik mit seiner Geschichte anfing, ließ er seinen Knappen eine Runde des besten Bieres für die fünf bestellen.
    „Ich denke, dass es nicht schaden kann die Kehle etwas zu befeuchten, bevor ich Euch meinen Teil der Geschichte vortrage.“, sagte Garrik, als sein Knappe mit den Bierkrügen zum Tisch kam.
    Korin und Grokin riefen zur gleichen Zeit aus: „ Na, das ist mal nach meinem Geschmack!“ Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen stürzten sie das Bier hinunter und orderten sofort noch bei einem der vorbeihuschenden Kellner lauthals Nachschub.
    „Als der Kellner mit einem sehr großen Krug, mit dem man ihre Trinkkrüge befüllen konnte, zurückkam, verkündete Korin noch immer grinsend: „Nun, ich denke wir sind nun für Eure Erzählung, egal wie lang sie auch werden mag, bestens gerüstet!“ Garrik prostete Korin und den anderen zu, nahm einen tiefen Schluck aus seinem Krug und begann dann seine Geschichte: „ Es war der Samstag, eine Woche nach den Festivitäten anlässlich der Sommersonnenwende, als ich das Licht der Welt erblickte.....“


    Korin Eisenhand, Archivar der Sippengeschichte



    Re: Die Sippengeschichte

    Korin - 14.07.2007, 16:36

    Teil 3
    Es war der Samstagmorgen eine Woche nach dem Sommertagsfest, als Garrik das Licht der Welt erblickte. Er wurde in Gondor in verhältnismäßig ärmliche Bedingungen geboren. Schob früh zeigten sich seine Interessen an den Dingen, die ihm zu dem machen sollten, was er heute ist. Garrik hatte stets ein starkes Verlangen nach Geschichten über vergangene Heldentaten und den Helden dieser Geschichten. In den meisten Geschichten, die er von seinen Eltern erzählt bekam, spielten Menschen des alten Numenor und Arnor dir Hauptrolle, oft waren sie auch unvergleichliche Hauptleute. Garrik konnte nie genug solcher Erzählungen hören, die er oft mit seinen Freunden nachspielte. Natürlich verliefen diese Spielkämpfe nur unter seiner Führung ebenso ruhmreich, wie in den Geschichten und Erzählungen. Er schien über ein natürliches Gespür und Geschick für Taktiken, Strategien und die Moral seiner Gefährten zu haben. Daher ist es wenig verwunderlich, dass er mit 18 Lenzen dem Heer Gondors beitrat, um seinem großen Vorbild Boromir nachzueifern, und bereits mit 22 Jahren den Rang eines Hauptmanns inne hatte. Als Hauptmann unterstand ihm auch stets ein Knappe, den er als Freund zu schätzen lernte. Arn, so der Name des Knappen, begleitete ihn auf Schritt und Tritt und stand ihm immer bei.
    Da er nun über genügend Zeit verfügte, konnte er sich wieder seiner zweitliebsten Beschäftigung widmen: Dem Finden und Übersetzen alter Textfragmente, die es zuhauf in den zahlreichen Ruinen Gondors zu finden gab. Zu solchen Ruinen machte er viele Ausflüge, stets auf der Suche nach neuen Textfragmenten, aber auch nach neuen, bislang unerforschten Ruinen.
    Genau in so einer Ruine fand er eines Tages ein Tagebuch, welches sein ganzes Leben veränderte. In einer nicht verzeichneten Ruine, eher ein alter gesicherter Lagerplatz, fand Garrik sich eines Tages wieder. Von solchen Lagern hatte er bereits gehört, aber weiter östlich, meist nahe des „schwarzen Tores“, die zur Zeit des „Letzten Bündnisses“ errichtet worden waren.
    Drei Stunden lang untersuchte er die Ruine und war erstaunt, über den schlechten Zustand dieser Ruine, denn sie schien über die Jahrhunderte vielen Verwüstungen ausgesetzt worden zu sein, die von großem Hass auf die Erbauer herrühren mochten. Unter einigen Steinen fand er ein altes Buch und nachdem er einige Seiten durchgeblättert hatte, war ihm klar, dass es sich um ein Tagebuch handeln musste, obwohl er nur die Angaben für das Datum entziffern konnte, da der eigentliche Text in einem ihm unbekannten Dialekt verfasst war. Wie Garrik später herausfand war dieser Dialekt nicht nur ungewöhnlich, sondern auch sehr alte und nur die wenigsten der Elben, die aus dem ersten Zeitalter noch in Mittelerde verweilten, kannten diesen Dialekt.
    Also steckte er das Buch vorerst ein, machte seine Zeichnungen des Grundrisses der Ruine und der Einzeichnung in seiner Karte fertig und machte sich auf den Weg zurück in seiner Kammer in der Kaserne in Gondor. Dort angekommen versuchte er sofort etwas mehr über diesen Dialekt herauszufinden, was ihm auch nach drei Tagen nicht gelang.
    Deshalb begab sich Garrik noch am selben Abend in die Bibliothek Minas Tiriths und fand dort ein Buch das ihm in sofern weiter half, als dass es ihm Namen von Elben lieferte, die ihm bei der Übersetzung helfen konnten. Nur einer schien in der Nähe der weißen Stadt zu wohnen. Garrik entschied ein Treffen mit diesem Elb, namens Stehnion, zu arrangieren. Sofort war Stehnions Neugier entflammt und er half Garrik bei der Übersetzung des Tagebuches.

    Ein Jahr ging unter den Übersetzungsversuchen von Stehnion und Garrik dahin, bevor sie einige Teile des Tagebuches lesen konnten. Es war nicht viel, doch dies wenige machte sie umso neugieriger, denn sie konnten einige Passagen über eine Sippe namens „druig en miryn“ („Die Krieger der Silamril“) entziffern. Auch wenn Stehnion nicht ganz so begeistert war wie Garrik, hatte er doch erlebt welches Leid und Verderben die Silmaril über sein Volk gebracht hatten, so hoffte er doch das beste.
    „Du weißt etwas über diese Sippe?“, fragte Garrik Stehnion, als er dessen Gesichtsausdruck bemerkte.
    „Nein, nicht über die Sippe, aber vielleicht über etwas, was mit ihnen zu tun hat. Aber über die Silmaril, die Elend und Verrat mit sich brachten, über die dir andere aus meinem Volk gewiss mehr erzählen können!“, antwortete Stehnion.
    Garrik bohrte nicht weiter nach, obwohl es ihn interessierte. Daher fragte er Stehnion stattdessen, ob er jemanden kennen würde, die den beiden aus dieser Sackgasse helfen könnte, um mehr über diese Sippe zu erfahren.
    „Ich kann nach Bruchtal reisen und mich dort vorsichtig nach Informationen umhören, obwohl ich nicht allzu viel erhoffe, was du auch nicht tun solltest!“, sagte Stehnion, als er Garriks Funkeln in den Augen bemerkte. Noch am selben Abend machte sich Stehnion auf den langen Weg nach Bruchtal.

    In dieser Nacht wachte Garrik auf, weil er sich beobachtet fühlte. „Mitten in der Nacht? Wer könnte das nur sein, ich...“ er brach seinen Gedankengang ab, denn in der dunkelsten Ecke seiner Kammer bemerkte er die Umrisse einer Person. Zuerst dachte er daran nach seinem Schwert zu greifen, da er jedoch fühlte, dass ein Pfeil auf ihn gerichtet war, aber nicht von der Person in der Ecke, verwarf er den Gedanken und sah durch das Fenster auf das Dach eines nahegelegenen Hauses und konnte den Bogenschützen ausmachen, nickte deutlich in dessen Richtung und setzte sich in seinem Bett auf.
    „Ich grüße Euch Fremder! Was führt Euch zu dieser Nachtstunde in meine Kammer? Und darf ich den Grund erfahren warum Euer Gefährte einen Pfeil auf mich gerichtet hat?“, begann Garrik die Stille zu durchbrechen, während er versuchte in der Dunkelheit in die Augen des Fremden zu blicken.
    „Mein Name ist Gyriol und meine Tochter Gyria richtet einen Pfeil auf Euch Hauptmann Garrik, weil wir Eure Ziele nicht kennen. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, die aber unnötig ist, denke ich.“, sprach der Fremde zu Garrik, während er in das schwache Licht, das der Mond in die Kammer warf, trat. Er warf seine Kapuze zurück und gab Gyria unmerklich das vereinbarte Zeichen dafür, dass alles in Ordnung sei und sie sich zum Treffpunkt zurückziehen könne.
    „Ihr seid auf der Suche nach etwas großem, alten und ebenso gefährlichem! Wenn Ihr willens seid mehr zu erfahren, dann können nur wir Euch weiterhelfen. Doch bevor wir dies tun müsst Ihr Euch als würdig erweisen. Danach können wir uns an der Ruine, die Ihr fandet, treffen und zwar zum Vollmond des dritten Monats von jetzt an.
    Als Zeichen dafür, dass Ihr würdig seid sollt Ihr mir den Zahn einer ganz bestimmten Bestie bringen! Vergesst nicht zum Treffen das Tagebuch mitzubringen!“, sprach Gyriol zu Garrik. Noch bevor Garrik antworten oder Fragen stellen konnte, bemerkte er, dass ein Schleier des Schlafes ihn umfing und er innerhalb kürzester Zeit einschlief.
    Er wachte erst am nächsten Morgen auf und dachte es wäre alles ein Traum gewesen. Doch dann sah er auf seinem Tisch einen besonders schönen Briefumschlag der Elben liegen, in dem er den genauen Weg zu der Kreatur, die sie besiegen sollten, beschrieben fand und welche Trophäe sie mitbringen sollten.
    Zwei Wochen später kehrte Stehnion betrübt aus Bruchtal zurück: „Ich konnte rein gar nichts rausfinden! Als wüsste niemand davon!“
    „Das ist irgendwie nur logisch. Ich hatte mehr Erfolg als du dir vorstellen kannst mit den Nachforschungen! Ich erkläre dir alles unterwegs...“, antwortete Garrik, während er hastig die letzten Sachen für die reise packte. Stehnion blieb erst völlig verwirrt stehen, bis Garrik ihn in Richtung der Ställe schob und nochmals betonte, dass er alles unterwegs erklären würde und das sie keine Zeit hätten.

    So ritten also Garrik, sein Knappe Arn und Stehnion aus, um sich der Kreatur zu stellen, um sich so als würdig zu erweisen...


    Korin Eisenhand, Archivar der Sippengeschichte



    Re: Die Sippengeschichte

    Korin - 16.07.2007, 17:24

    Das Ende vom Anfang und der Anfang von etwas neuem....
    Eine Woche verging bis sie die Spur der Kreatur gefunden, sie gestellt, letzten Endes in einem gewaltigem Kampf besiegten und den Zahn als Zeichen des Sieges mitnahmen. So kamen sie einen ganzen Tag vor Vollmond des dritten Monates nach Garriks Begegnung mit Gyriol an dem vereinbarten Treffpunkt an. In der Dämmerung traten Gyriol und Gyria aus einem der länger werdenden Schatten in die Lagerruine.
    Noch bevor Gyriol den Zahn von Garrik zu sehen bekam verkündete er: „Ihr habt den Zahn und es rechtzeitig hierher geschafft. Damit habt ihr Euch als würdig erwiesen! Gib mir nun den Zahn Garrik, damit wir mit der Weihe beginnen können, denn nur so könnt ihr Euch auf eine weitere Reise begeben, um weitere Mitglieder für die Neugründung zu rekrutieren!“
    Gyriol packte seine Laute aus, spielte und sang ein uraltes Lied über die Valar, während Gyria in rhythmischen Bewegungen um die drei herumtanzte und so die Weihe vollzogen wurde.
    „Wie ich bereits sagte, müsst ihr ein weiteres Hindernis auf dem Weg zur Neugründung überwinden. Damit die Sippe wiederauferstehen kann müssen noch drei weitere Gefährten gefunden werden. Doch sollt ihr nicht irgendwelche suchen, sondern die mitnehmen die zu diesen Versen passen. Diese Verse werden Euch zur rechten Zeit ihre Bedeutung offenbaren Hauptmann Gondors!“, sprach Gyriol und unterband dabei einen Ansatz von Garrik zu sprechen.
    Dies sind die Verse die Gyriol damals Garrik mit auf den Weg gab:

    Einer bis an die Zähne bewaffnet,
    Erscheint zur Rettung in aussichtsloser Situation,
    Nach gemeinsamer Gefangenschaft,
    In der er sich als Freund offenbarte.

    Zwei, arbeitssuchend und Schildbewährt,
    Äußerst grimmig und ebenso stark,
    zu finden an einem Orte der Freude,
    Trotz widriger Umstände.

    Wie erwartet konnte Garrik den Sinn dieser Verse nicht sofort verstehen, doch sollten sie ihm ihre Bedeutung schon bald offenbaren.

    Bereits zwei Tage später wollte es das Schicksal, dass Garrik dem Schutz einer Handelskarawane zugeteilt wurde, die ins Breeland aufbrechen sollte. Es kam immer häufiger vor, dass solche Karawanen von den örtlichen Schwarzwolds überfallen wurden.
    Garrik war an dem Tag, als die Karawane das Breeland betrat, unaufmerksam, da ihm alles so fremd erschien. Daher bemerkte er nicht, dass sie in einen Hinterhalt liefen und alle Händler der Karawane wurden in einen Kerker geworfen. Der Zufall wollte es, dass sie dort auf einen Zwerg trafen, der sich nach eigenen Angaben verlaufen hatte.
    „Ich habe mich verlaufen und als ich mich zur Ruhe gelegt hatte wachte ich in dieser Zelle wieder auf! Feiges Pack! Mein Name ist übrigens Korgan“, stellte der Zwerg sich und seine Geschichte vor.
    „Ich bin Garrik aus Gondor und wurde ebenfalls in einem Moment der Unachtsamkeit gefangen genommen. Wir sollten versuchen so schnell wie nur irgend möglich hier auszubrechen und die Räuber der Miliz übergeben!“; antwortete Garrik dem Zwerg mit einer Verbeugung.
    Daher begannen sie sofort mit dem Schmieden ihrer Ausbruchspläne. Der Räuber, der ihnen das Essen bringen sollte wurde von Garrik mit einem gezielten Fausthieb außer Gefecht gesetzt. Sie machten sich nun auf die Suche nach ihrer Ausrüstung, diese fanden sie auch, das Problem war nur, dass sie von etwa zwanzig Räubern umringt war, die sich an der Ausrüstung zu schaffen machten.
    „Kein Problem!“, sagte Korgan und stürzte sich wie ein Wirbelsturm auf die Räuber und verteilte Tritte, Faustschläge und Kopfnüsse am laufenden Band. So konnten sie die Schwarzwolds überwältigen und gefangen nehmen.
    Sie hatten Glück, denn die Räuber hatten noch keine Gelegenheit die Ware von den Karren zu holen und so ging nichts von den Waren oder ihrer Ausrüstung verloren. Nachdem sie nun also Garrik und Korgan ihre Ausrüstung und die Händler ihre Karren mit den Waren wieder hatten zogen sie mit den zwanzig gefangengenommenen Räubern gen Bree, um sie der Miliz zu übergeben.
    Auf dem Weg dorthin verabschiedete sich Korgan von der Karawane und von seinem neuen Freund Garrik.
    Es verging ein Tag ehe sie wieder auf die Schwarzwolds trafen, die ihre Kameraden befreien wollten. Die Räuber waren in der Überzahl, weshalb Garrik und die Händler schnell umzingelt waren.
    Doch genau in diesem Moment sprang Korgan von einer Mauerruine in die Feindesmenge mit dem Kampfschrei der Zwerge auf den Lippen und fuhr sofort zornig durch ihre Menge, wobei er direkt fünf erschlug. „Baruk khazad!“, rief er im Kampfrausch aus und wirbelte mit seinen zwei Äxten durch die Feinde.
    Der restliche Kampf währte nicht lange, da die anderen Räuber es ob des grimmigen Zwerges mit der Angst zu tun bekamen und daher beschlossen zu fliehen, als sich dem Zwerg in den Weg zu stellen.
    „Was machst du denn noch hier Korgan? Ich dachte du wolltest gehen? Ich meine ich freue mich wirklich, dass du hier bist, aber warum bist du hier?“, fragte Garrik den Zwerg nach dem Kampf.
    Mit einem gewaltigen Grinsen auf den Lippen und einer Hand hinter dem Kopf sagte er verlegen: „Ich habe mich schon wieder verlaufen!“
    Beide brachen in Gelächter aus und in diesem Moment begriff Garrik die ersten Verse. Direkt fragte er Korgan, ob er bei seiner Sache mitmachen würde und Korgan stimmte direkt zu, denn das bedeutete für ein Ziel Orks und andere Diener des Bösen zu töten, nicht das ein Zwerg je einen Grund gebraucht hätte Orks oder Bilwisse zu töten.
    Die Karawane gelangte am nächsten Tag ohne weitere Verzögerungen nach Bree, wo sie die verbliebenen Schwarzwolds, drei an der Zahl der Miliz übergaben und sich Korgan und Garrik von der Karawane trennten, um nach den anderen Gefährten zu suchen.
    In Bree kamen sie schnell auf die Spur von zwei arbeitssuchenden Zwergen und sie arrangierten sofort ein Treffen mit diesen beiden.

    „Den Rest meiner Geschichte kennt ihr, denn ihr wart ja dabei“, endete Garrik seine Ausführungen.
    „Wir machen mit unter einer weiteren Bedingung“, verkündete Korin nach einem leerenden Zug aus seinem Krug mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
    „Ich weiß, dass es uns eigentlich nicht zusteht Forderungen zu stellen, aber wir würden noch gerne einen vertrauenswürdigen Zwerg in diese Runde mit aufnehmen. Er heißt Rundin und hat uns auf dem Weg von Thorins Tor hierher begleitet und gut unterstützt.“, erklärte er Garrik seine Bedingung.
    Garrik grinste und stimmte zu. So geschah es an jenem Tag, dass die Neugründer der „Krieger der Silmaril“ am Abend wieder gen Osten ritten, um in der Lagerruine die Neugründungszeremonie zu vollziehen. Es war ein gewaltiges Spektakel aus Licht und Farben, dass in den Nachthimmel gezaubert wurde.
    Nach dieser Zeremonie beschlossen die „Krieger der Silmaril“ ihren Kampf gegen den Schatten, der im Osten hauste, von Westen her zurückzudrängen und ihre Bemühungen in Eriador beginnen sollten.
    So machten sich also Garrik, Korgan, Korin, Grokin, Rundin, Stehnion, Gyria und Gyriol auf, erneut unter dem Banner der „druig en miryn“ sich dem Bösen zu stellen, um es ein für alle Mal zu vernichten!

    Nach und nach gesellten sich immer wieder neue Krieger dazu. So hatte die Sippe später auch den Bogen von Barahdir von den Menschen und die Dolche von Corundo dem Hobbit.
    Jede Rasse war bei den Kriegern willkommen, solange man sich der Gemeinschaft verpflichtet fühlte und seine Kameraden nie im Stich lassen oder verraten würde. Natürlich musste man sich dem Ziel der Sippe unterordnete, das Böse zu vernichten und Frieden in Mittelerde zu schaffen, zumindest sollte die Sippe ihren Anteil dazu leisten, indem sie soviel Diener des Bösen vernichten, wie sie nur können.
    Dies ist die wahre Geschichte der „Krieger der Silmaril“ und sie setzt sich heute und in alle Ewigkeit fort.....


    Korin Eisenhand, Archivar der Sippengeschichte



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