Norbert Pflippen über die Berater-Branche

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    Re: Norbert Pflippen über die Berater-Branche

    bennyme - 20.06.2007, 13:32

    Norbert Pflippen über die Berater-Branche
    http://sport.ard.de/sp/fussball/news200706/15/pflippen_interview.jhtml

    Warum Frings wirklich in Bremen bleibt

    Nobert Pflippen ist der Vater der Berater. "Ich hatte sie alle, Matthäus, Brehme, Klinsmann, Effenberg", erzählt der 59-jährige, der zwischen seinem Haus bei Mönchengladbach und Port Andratx auf Mallorca pendelt. Wenn er nicht gerade in der Weltgeschichte umherjettet wie beim Interview mit sport.ARD.de. "Pflippi" spricht über den geplatzten Frings-Wechsel zu Juventus und erzählt, warum Michael Ballack ihm noch ein Fax-gerät schuldet.
    Norbert Pflippen schmiss von 26 Angeboten für Deisler erstmal 21 weg.

    sport.ARD.de: Herr Pflippen, beim Wechsel von...

    Norbert Pflippen: "Moment, ich muss gerade mal eben einchecken. Ich fliege gleich zu Verhandlungen nach Zagreb. (Minuten vergehen...) So, jetzt geht's besser."

    Beim Wechsel von Franck Ribery nach München hatte man das Gefühl, dass der Berater für den Spieler entschieden hat. Er selbst hatte ein paar Mal betont, dass er viel lieber nach Madrid gehen würde. Wie halten Sie es in solchen Fällen?

    Pflippen: "Das letzte Wort hat bei mir immer der Spieler. Aber natürlich spreche ich vorher mit den Vereinen und berate die Jungs. Dafür bin ich ja Berater."

    Geben Sie mal ein Beispiel.

    Pflippen: "Als Gladbach nach dem Abstieg 1999 Sebastian Deisler verkaufen musste, hatte ich 26 Angebote für ihn. 26! Davon habe ich erst mal 21 weggeschmissen und ihm die anderen fünf vorgelegt. Ich habe Basti gesagt: Mit diesen fünf rede ich jetzt erst mal nicht über Kohle, sondern gucke, was sie sportlich mit Dir vorhaben, wie das Konzept aussieht. Und dann entscheidest Du."

    Michael Ballack wunderte sich über ein Fax-Gerät von Norbert Pflippen.
    Deisler ging nach Berlin...

    Pflippen: "Und da waren einige sauer. Reiner Calmund zum Beispiel wollte ihn unbedingt nach Leverkusen holen. Ach, der Calli. Dafür hat er mir quasi den Ballack weggeschnappt."

    Wie das?

    Pflippen: "Als den noch keiner kannte, bin ich zu Ballack und sagte: Dich will ich haben. Er sagte ja, wir gaben uns die Hand, und eigentlich zählen Handschlag-Verträge. Danach habe ich ihm ein Fax-Gerät geschenkt, damit wir besser kommunizieren konnten, wenn ich unterwegs bin. Und plötzlich höre ich, dass der von Lautern nach Leverkusen geht und von einem Herrn Becker beraten wurde."

    Haben Sie Ihr Faxgerät wiedergekommen?

    Pflippen: "Ich hab Ballack angerufen und gesagt, schick mir wenigstens das Gerät zurück. Da hat der sich sogar noch gewundert! Ich sagte: Glaubst du, ich schicke zum Spaß Fax-Geräte durch Deutschland? Gehört habe ich nichts mehr von ihm..."

    Wie ist generell mit dem Thema Dankbarkeit bei den Profis?

    Pflippen: "Machen Sie Witze? Wenn du die bei Geldanlage oder Immobilien berätst und es geht was schief, kriegst du voll auf den Deckel. Wenn es super läuft, sagt ganz selten mal einer: danke, Pflippi. Aber ich bin ein hilfsbereiter Typ, habe letztens noch Christian Hochstätter in Hannover unterstützt."

    Bei der Geldanlage?

    Pflippen: "Nein. Er rief mich an und erzählte, dass sein Torwart Robert Enke in Stuttgart zugesagt hat. Howie hatte Angst, dass Enke da im Herbst Publikumsliebling ist und er selbst bei 96 gefeuert wird. Da habe ich ein bisschen geholfen, dass er Robert doch in Hannover blieb."

    David Odonkor fühlt sich in Sevilla sehr einsam.
    Passiert es schon mal, dass Sie Spieler falsch beraten?

    Pflippen: "Wichtig ist, dass man nicht auf die Provision schielt, sondern guckt, was gut für den Jungen ist. So einen wie David Odonkor macht man doch kaputt, wenn man ihn nach Sevilla vertickt. Der kann weder Spanisch noch Englisch! Ich hab letztens mit ihm telefoniert und gefragt: Wie kaufst du eigentlich ein? Er sagt, er zeigt immer nur auf die Sachen, die er haben will. Er fühlt sich total einsam, guckt nach dem Training den ganzen Tag diese Talkshows bei RTL und Sat.1. Und dann dieser Vertrag! Die können ihn bei Abstieg ausleihen, wohin sie wollen. Wenn er Pech hat, spielt er demnächst bei Schneeweiß Betlehem."

    Sie achten nicht auf die Provision?

    Pflippen: "Nein, sonst hätte ich meinen Schützling Torsten Frings ja drängen müssen, nach Turin zu gehen. Dass er in Bremen bleibt, hat mich ein paar Milliönchen gekostet. Dabei war eigentlich alles klar."

    Woran ist es gescheitert?

    Pflippen: "Juves Ex-Coach Didier Deschamps hatte Torsten schon überzeugt. Er hat ihm gesagt, dass er früher bei Frankreich dieselbe Position spielte und Frings zum Kapitän machen würde. Doch dann wurde Deschamps plötzlich entlassen - da konnte ich Torsten doch unmöglich noch raten, da hinzugehen. Aber Bremen ist auch super für ihn. Ich habe ihm schon beim ersten Wechsel aus Aachen nach Bremen gesagt: Geh dahin, da gibt's nur eine Zeitung. Da hast du deine Ruhe, nicht wie später bei Bayern."

    Mit welchen Tricks arbeiten Berater?

    Pflippen: "Da gibt's einiges. Als ich mit Juve verhandelte, bin ich extra in Mailand gelandet, damit Urlauber, die mich erkennen, denken, ich würde jemand zu Inter oder zum AC verkaufen. Mit meinem Gesprächspartner Robert Bettega hatte ich rote Ferrari-Schuhe als Erkennungszeichen ausgemacht. Dazu arbeite ich im Ausland mit einem geheimen Zweit-Handy, das die Anrufe in mein Büro nach Deutschland umleitet, wenn ich gerade nicht drangehen kann. Wenn sonst Klaus Allofs anruft und eine italienische Mailbox hört, weiß er doch sonst direkt, was los ist."

    Gab's denn von Werder keine Provision für die vier Jahre Vertragsverlängerung von Frings?

    Pflippen: "Tsss! Damit kann ich ja schlecht kommen, wenn ich vorher gesagt habe, dass Torsten nach Turin geht. Aber vielleicht lädt mich Allofs zum Dank bei McDonalds zum Essen ein. Oder er mäht mir mal den Rasen..."



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