Salta, 19/06/07

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    Re: Salta, 19/06/07

    Conny - 19.06.2007, 22:52

    Salta, 19/06/07
    Salta, 19/06/07

    Yeah, endlich wieder in Argentinien!!! Morgens um kurz vor vier taumelten wir fertig von der Reise und schwer beladen aus dem Busterminal und machten uns erschoepft, aber wie immer noch in der Lage uns ueber uns lustig zu machen, auf die Suche nach einem nahe gelegenen Hostel. Nach einem Riesen-Umweg (waeren eigtl fuenf Minuten gewesen, wir brauchten ca. ´ne halbe Stunde....) klingelten wir unsicher an dem dunklen Haus und waren heilfroh, als uns ein schlaftrunkener, aber dennoch freundlicher Typ die Tuer oeffnete und uns in ein schoenes, kleines Dormitorium fuehrte, das wir nur fuer uns hatten. Das sollte sich auch in der gesamten Zeit (die wie immer, wenn es uns irgendwo gefaellt, bedeutend laenger als eigtl geplant ausfiel.....naja, im Plaene einhalten sind wir halt nicht so gut, das haben wir schon festgestellt.... :-)......aber macht Spass!!) nicht aendern. Wir hatten eine richtig klasse Zeit im "Inti Huasi" ("Haus der Sonne" auf Quechua) und schon nach drei Tagen fuehlte es sich nicht mehr wie ein Hostel, sondern we eine gemuetliche, lustige WG an. So war die erste Woche schneller vorbei, als wir gucken konnten, wobei wir die meiste Zeit m Haus gemeinsam mit unseren drei neuen grossen (zumindest biologisch gesehen...) Bruedern verbrachten, die auch fast immer da waren. Schnell freundeten wir uns an und hatten nicht nur an den taeglichen Parties in der Kueche richtig viel Spass. Der eine Besitzer German hiess nach kurzer Zeit nur noch ´Flubber´, weil sein Aktivitaets-, Mitteilungs- und Unterhaltungsdrang einfach nicht zu bremsen war und er uns immer Grund zum Lachen gab. Ihn zu beobachten hat unsere Zukunftsalternative ein Hostel zu eroeffnen nur noch attraktiver gemacht, als sie eh schon war, da seine Hauptarbeit darin bestand die Tuer zu oeffnen, die Gaeste (also hauptsaechlich uns, weil sonst gab es kaum welche) zu unterhalten, mit ihnen zu trinken und zu betonen, wie hart er arbeitet....:-). Zum perfekten Ausgleich zu diesem etwas ueberdrehten Wesen gibt es Victor, der hier arbeitet. Eher still und zurueckhaltend, aber durchaus zu richtig guten Unterhaltungen zu motivieren. Er hatte ruck zuck den Namen ´Putzteufel´ weg, weil er mit seinen schwarzen langen Haaren und immer schwarzen Klamotten den ganzen Tag und oft auch nachts durch das Haus wuselte, fegte, wischte, aufraeumte, Waesche machte, spuelte und ueberhaupt ueberall sauber machte, auch wenn es gar nichts zum Saubermachen gab. Ausserdem gab es noch Marcelo, der aus Buenos Aires stammt und hier Arbeit suchte. Aeusserlich sehr unscheinbar und schon fast spiessig wirkend, hatte er mit zunehmender Haeufigkeit seine dollen fuenf Minuten, die uns regelmaessig Bauchschmerzen und traenende Augen bescherten. Wir lebten zusammen wie eine kleine Familie, und dass wir uns ziemlich wohl fuehlten, merkte man daran, dass unsere Sachen im ganzen Haus rumflogen und der Chef ab und zu unsere Musik in voller Lautstaerke ertragen musste. Die Atmosphaere war immer sehr locker und endlich konnten wir mal wieder unsere gewohnte Art von Humor und Sarkasmus ausleben, ohne dass die Bekloppten hier uns falsch verstanden oder sich angegriffen fuehlten.
    Ab und zu schafften wir es auch das Haus zu verlassen und was von der richtig beeindruckenden und mal ganz anderen Landschaft rundherum zu sehen. Einen Tag fuhren wir nach San Lorenzo und hechelten einen Berg hoch (in ziemlich schlechter koerperlicher Verfassung, weil noch angeschlagen vom Vorabend; deswegen blieb der Ausflug auch ziemlich kurz, weil wir schnell wieder aufs Sofa wollten), von wo wir den Ausblick ueber die Gegend genossen. Ein anderes Mal fuhren wir mit dem "Chef" in Urlaub nach Cafayate, wo wir eine Nacht verbrachten und am naechsten Tag durch ein wunderschoenes Tal mit Wasserfaellen wanderten und kletterten. Teilweise riesige Felsen, ueberall Kakteen und viele suesse und Krach machende Ziegen. Hatten superviel Spass und es hat sich auf jeden Fall gelohnt, aber als wir nachmittags nach Salta zurueckkehrten, waren wir auch froh wieder ´zu Hause´ in unserer Kueche zu seinm die wir schon ein bisschen vermisst hatten. Am mittlerweile dritten Wochenende, das wir in Salta verbrachten, unternahmen wir einen weiteren kleinen ´Familienausflug´. Zusammen mit German und Marcelo mieteten wir ein Auto und fuhren in noerdicher Richtung ueber Jujuy nach Purmamarca, Susques und Tilcara. Abgesehen davon, dass Conny sowieso selig war sich die ganze Strecke hinterm Steuer auslassen zu koennen, hatten wir einen unvergesslichen Tag. Nicht nur der "Cerro de 7 colores" (Berg der sieben Farben), die Salinas Grandes (Salzsee) und die kleinen suessen Doerfchen, die wir passierten, sondern auch die teilweise wie gemalt wirkende Landschaft auf fast dem gesamten Weg hinterliess bleibenden Eindruck (was die Fotos hoffentlich zeigen). Ausserdem hatten wir verdammt viel Spass an den einzelnen Orten und auch im Wagen, weil die beiden sehr kindgebliebenen Spacken sich immer irgendnen neuen Quatsch einfielen liessen.

    Ansonsten gingen wir nachts ein paar Mal raus, besuchten einige Konzerte, shoppten im Zentrum rum und nutzten den Rest der Zeit die verschiedenen Beschaeftigungsmoeglichkeiten im Haus. Diese beinhalteten unter anderem aktives (sprechend) und passives (vorm Fernseher) Spanisch lernen, Tischtennis spielen auf dem Kuechentisch, alle moeglichen Arten von Musik hoeren und drueber rumkacken, den Chef mit simplen Karten- oder Wuerfelspielen betrunken machen oder das taegliche gemeinsame Kochen am Abend (eher in der Nacht, weil es immer Stunden dauerte und wir eigtl fast nie vor elf assen).
    Immer wieder fanden wir einen Grund unsere Abreise zu verschieben. Nach und nach verabschiedeten wir uns geistig von den anderen Orten im Norden Argentiniens, die wir noch besuchen wollten (Ciao Cordoba, ciao Tucuman, nos vemos la proxima vez!), doch selbst das konnte nicht verhindern, dass wir dasuns selbst gesetzte spaeteste Datum, an dem wir in Santiago sein wollten (den 12/06, dem Geburtstag von Felipe und Mariella), einfach verstreichen liessen. Aufgrund von akutem Sich-Wohl-Fuehlen verging noch eine Woche mehr, in der wir unsere Rucksaecke einfach ignorierten und uns trotz besten Vorsaetzen und festen Entschluessen nicht dazu ueberwinden konnten zu fahren.
    Aber jetzt stehen wir definitiv kurz vor der Abreise (so wies aussieht morgen) und verdraengen immer noch den Gedanken an den Abschied. Wird uns richtig weh tun diesen Ort zu verlassen, auch wenn wir uns sicher sind, dass Santiago uns auch viel Spass und schoene Momente bescheren wird.



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