Originaltitel: Les jours fragiles
Autor: Philippe Besson
Verlag: DTV premium
Erschienen: Juni 2006
ISBN: 3423245301
Preis: 14.00 EUR
Der Autor:
Philippe Besson wurde in Barbezieux geboren und lebt seit 1989 in Paris, wo er zunächst als Jurist arbeitete. Auf deutsch liegen folgende Romane von ihm vor: „Zeit der Abwesenheit“ – „Eine italienische Liebe“ – „Sein Bruder“.
Worum geht es?
Artur Rimbaud kehrt zerschunden und wider Willen aus dem heißen Afrika in die französischen Ardennen zurück. In dem fiktiven Tagebuch der Schwester Rimbauds, Isabelle, offenbart Besson die letzten verzweifelten Monate dieses Dichterlebens.
Meine Meinung:
Eine hochinteressante Angelegenheit! Da schreibt ein Mann ein fiktives Tagebuch aus der Sicht einer Frau, aus der Sicht von Isabelle, der Schwester von Artur Rimbaud. Und ist es ihm gelungen, sich in die Gedankenwelt einer Frau hineinzuversetzen? Keine Ahnung! Als Mann werde ich eine solche Frage wohl auch schwerlich beantworten können.
Besson ist es aber gelungen, ein sehr einfühlsames Buch zu schreiben. Man spürt auf jeder Seite die tiefe Gefühlswelt der handelnden Personen. Rimbaud, tief verzweifelt und an seiner Krankheit verzweifelt, von der Mutter mehr oder weniger verstoßen, auch an seinem Glauben irre werdend, sieht die Mutter in seiner Krankheit doch mehr eine Strafe Gottes, aufgrund von Arturs bisherigem Lebenswandel. Isabelle, die Schwester die alles auffangen soll, die überfordert ist immer und immer den Versöhnungspuffer zu spielen, die auch an der Wortkargheit und Härte der Mutter verzweifelt.
In meinen Augen ein sehr intensives Buch.
Ein Tagebuch-Roman wie man ihn wohl besser kaum schreiben kann. Wirklich empfehlenswert.
Meine Bewertung:
( )
