Juni2007//Pandra

Islandpferdegestüt Njárdvík
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    Re: Juni2007//Pandra

    jenna - 14.06.2007, 17:42

    Juni2007//Pandra
    Pandra, die kleine Maus, hatte es heute verdient, von mir gepflegt zu werden, denn gestern hatte sie sich beim Springen hervorragend gezeigt, obwohl es schüwlheiß war. Mit den Leckerlis, die ich noch heute morgen gebacken hatte, und mit meinem Buch im Picknickkorb fuhr ich mit dem Auto zum Hof. Es war so staubtrocken draußen, dass Pandra nur ganz wenig Schmutz auf den Flanken hatte, den ich nach unsererm kleinen Ausflug entfernen wollte, so ging alles ganz schnell und ich ging nur zum Paddock, begrüßte sie und konnte schon aufhalftern. Pandra war sehr vorsichtig heute, sie handelte nicht voreilig und hielt lieber Distanz, vielleicht befürchtete sie so ein Training wie gestern! Um sie aufzufordern, mir zu vertrauen, schmuste ich noch eine Weile mit ihr, bis sie mit ein wenig Vorfreude in den Augen ruhig neben mir ging. Kaum war sie am Putzplatz festgebunden, wo ich ihr die Hufe auskratzen wollte. Den Hufkratzer lieh ich mir kurz von Bea aus, die neben mir stand und bis zum Abwinken striegelte ^^. Dann verabschiedete ich mich und führte meine Stute langsam den Feldweg am Bach entlang, der leicht abfällt, und dann auf einen kleineren Weg mündet. Pandra griff mit den Beinen gut aus und lief im flotten Tempo neben mir her. Ich musste sie teilweise sogar zurückhalten, da sie durch den abfallenden Weg noch angetrieben wurde. Zwischendurch erwischte ich mich dabei, wie ich in Pandras Mähne herumfingerte, weil ich so gedankenverloren war. Sie schien das keineswegs zu stören, und deshalb machte ich weiter. Schon bald waren wir an dem kleineren Weg angekommen, wo das Gras mir fast bis zu den Knien ging und auf dem Pandra besser ich aber schlechter gehen konnte. So holperte ich neben meiner Stute her, die sich durch nichts und niemanden von ihrem zeitweisen Graskauen ablenken ließ. Bald würde ich ja auch auf meine Kosten kommen und ein bisschen lesen und essen! Ich bemerkte mein riesiges Loch im Bauch jetzt als extrem störend, aber das ist ja nicht verwunderlich wenn man kein Mittagessen hatte! Ich genoss die Zweisamkeit mit meinem Pferd, man hörte nichts außer dem gleichmäßigen Auftreten ihrer Hufe und dem Zwitschern der Vögel, es war sehr romantisch, kann man schon fast sagen. Dann entschied ich mich, nach links auf eine große Wiese zu gehen, dort gibt es immer ein paar schattige Plätzchen, die sich perfekt für ein Picknick eignen. Auf der Wiese kamen wir nur langsam voran, denn sie ist nicht sehr eben und ständig tritt man in Mauselöcher, was nicht immer so angenehm ist, wenn man dabei umknickt, aber schließlich konnten wir uns dabei nach einem schönen Platz umsehen. Überall sah man kleine Grüppchen von Büschen, die genug Schatten spendeten, aber wir wollten weiter vom Weg entfernt sein, wo nicht so viele andere Leute hinkommen, beispielsweise eine dieser Motorradtypen. Plötzlich dachte ich, etwas gefunden zu haben, doch die Stelle erwies sich als zu sumpfig, da wäre es nicht sehr schön, zu essen! Also ging unsere Suche weiter. Als ich schon fast doch eine der sumpfigen Stellen gewählt hätte, machte sich Pandra auf einmal selbstständig, sie zog mich hinter sich her, sah mich fragend an, und als ich ihr ein Zeichen gab, dass sie gehen durfte, führte sie mich geradewegs zu einem kleinen, gemütlichen Ort unter einem Holunderbusch, verdeckt von dichtem Gestrüpp. Wenn man durch den Holunderwald ging, hatte man aber einen tollen Blick aufs Tal, ein wunderschönes Panorama und sehr ruhig. Ich lobte Pandra und gab ihr eine Schale mit ihrer Futterration. Die konnte sie auch hier auffressen, während ich mich um meine Brötchen, Salate und den Kuchen kümmerte. Als alles aufgebaut war, machte ich mich ans Menü! Es war herrlich! Besonders die Krabben in der Joghurtsoße, die mir meine Mutter ganz unten in die Kühltasche gepackt hatte. Ich ließ es mir schmecken und kraulte Pandra die Stirnlocke, während die gerade aus ihrer Schale fraß. Sie blickte kurz auf, mit ihren schönen, braunen Augen sah sie richtig süß aus. Dann widmete sie sich ihrem Futter. Ich genoss den ausblick sehr, überall sah man grüne Wiesen, den Bach und den See und in der Ferne die Stadt. Kaum war ich mit dem Essen fertig, lehnte ich mich an einen Baum und begann zu lesen, dabei kann man sich ja bekanntlich besonders gut entspannen, besonders wenn man den Geruch von Holunder in der Nase hat. Pandra hatte auch ihr Essen beendet und kam leise zu mir herüber, stubste mich an und sah mich fragend mit schiefgelegtem Kopf an. Sie wollte die Gegend erkundigen, ganz klar, aber ich war nicht davon begeistert, ein Pferd frei rumlaufen zu lassen. Also nahm ich ihren Kopf in den Arm und streichelte sie als Trost, sie döste dann ein. Ich kraulte Pandra immer weiter, konzentrierte mich auf mein Buch und ab und zu wurde ich von Pandra abgelenkt, wenn sie eine Fliege verscheuchte oder wohlig grunzte.
    Wir waren abmarschbereit. Mein Pony stellte erwartungsvoll die Ohren auf, wieherte und sah mir dabei zu, wie ich die Sachen packte. Dann traten wir den Heimweg an. Der Weg führte uns wieder an den ganzen schattigen Stellen auf der Wiese vorbei. Man konnte teilweise schon gar nicht mehr direkt zum Feldweg gucken, da die Bäume den Blick versperrten, und ich war mir ehrlich gesagt gar nicht bewusst gewesen,wie groß die Wiese wirklich war. Sie war riesig! Zum Glück wusste Pandra Bescheid, ich mit meinem schlechten Orientierungssinn hätte sicher nicht zum Weg gefunden. Aber so kamen wir gut aus dem Labyrinth und gingen im flotten Schritt weiter.
    15 minuten später waren wir wieder am Gestüt. Ich holte den Putzkasten und kratzte Pandra zuerst einmal die Hufe aus. Dann striegelte ich ihr Fell mit kräftigen, kreisenden Bewegungen und bürstete mit der Kardätsche über. Das sollte dann für heute auch reichen. Zufrieden mit meiner Süßen gab es noch eine lange, lange Schmusestunde...



    Re: Juni2007//Pandra

    jenna - 30.06.2007, 17:06


    Heute war in der Schule Abi Entlassung, das heißt nur 2 schlappe Stunden Unterricht und leider keine Busse, die einen nach Hause bringen. Aber ich nahm das Fahrrad und meinen Freund mit und deshalb kam mir der lange Schulweg nicht soooooo lang vor. In meiner kleinen Wohnung angekommen, machten wir uns nach einem kleinen Snack auf den Weg zum Stall. Wir wollten mit Pandra spazieren gehen, ganz romantisch durch die wiesen hinter unserem Dorf *gg* Ich hatte wie immer schon vor der Schule ausgemistet und das Futter für den Tag gemischt, das Pandra abends bekam. Tagsüber reichte das Gras und die Silage in der Raufe auf dem Paddock aus. Wir gingen also zum Stutenpaddock und ich erzählte meinem Freund ein bisschen was über Pandra, wie sie so ist und was sie wann macht und was ihre Vorlieben sind und was sie hasst und was sie am liebsten tut und und und. Er schien ein wenig gelangweilt zu sein, was sich aber schlagartig änderte, als Pandra wie der geölte Blitz auf uns zugeschossen kam, uns beide fast umrannte und dann freundschaftlich anstupste, vielleicht kann man das bei einem Pferd freundschaftlich nennen, bei einem Menschen eher aber rabiat. Sie konnte es ja nicht wissen und freute sich anschließend über jede Menge Streicheleinheiten und das eine oder andere Leckerli, und sie schien sich an meinen Freund gewöhnen zu können. Das war ja wunderbar! Wir beschlossen,sofort loszugehen, und da Pandra das Halfter schon dranhatte und in der Regel ohne Strick geht, machten wir und gleich auf den Weg. Die anderen Ponys schauten uns sehnsüchtig nach, wahrscheinlich wegen der Leckerlis, aber wir konnten ja nicht alle zufüttern. Auf dem Feldweg begegnete uns kein Mensch. Während wir uns unterhielten, strich ich Pandra ununterbrochen am Hals und am Kopf entlang, was ihr sehr gut gefiel und weshalb sie wirklich ruhig war. Super ruhig! An der Verzweigung des Weges, wo der eine Teil asphaltiert weiter den Hang hochgeht und der andere in einem Lehmweg unterhalb des anderen Weges entlangführt, entschieden wir uns für letzteren, hier war es viel ruhiger. Man hörte nur das seltene Schnauben Pandras, das Zirpen der Grillen und das Zwitschern der Vögel, das war alles. Der Weg war überwuchert von kräftigem, grünen Gras, links fiel er sanft ab und formte sich zu dem Bachufer, an dem wir manchmal langreiten, Pandra und ich. Dort hörte man die Frösche quaken und einige Enten drehten ihre Runden auf der überschwemmten Wiese gleich daneben. Es war ein wirklich schönes Bild, das Panorama des weiten Tales, meine Stute und die Stille. Bald schon lag vor uns die enge Brücke, die über den Bach führt und dann weiter in ein Feuchtbiotop, in dem es nur so von Reihern und seltenen Fröschen wimmelt. Auch Libellen und Schmetterlinge flatterten umher, als wir diesen Weg einschlugen, der andere führte zu einigen Bienenstöcken und dann nur weiter in den dichten Wald. Eine ganze Zeit lang blieben wir auf der Brücke stehen. Pandra war zwar sehr ungeduldig, aber ich knuddelte sie und strich ihr durchs Fell, was sie sehr genoss. Weit entfernt sahen wir die Stadt, aus der wir gerade gekommen waren, von der Schule, und weiter westlich die Stallgebäude, in denen Pandra steht. Auf einem schmalen Trampelpfad ging es weiter, wir mussten hintereinander gehen, Pandra war zu breit für den engen Pfad. Sie schien unbeeindruckt und machte keinen centimeter Platz, das war doch ihr Platz und keiner hatte sich hier hinzustellen, wollte sie wohl damit demonstrieren. Ich gab also nach und ging allein neben ihr, sie auf der Wiese und ich halb auf dem Weg, halb dort, wo sie mich hinzog . Der Weg führte uns vorbei an der Kuhweide und an dem See, von dem eben die Rede war. Dort brüteten die Enten, und jetzt sieht man dort kleine, flauschige Entenküken. Ein süßer Anblick. Pandra hatte dafür nichts übrig, sie wollte, dass man SIE bewunderte und keine fremden Tiere! Typisch zickige Stuten, dachte ich nur und gab ihr, was sie wollte. Sonst hatte man doch nie Ruhe. Weiter ging es vorbei an dem Weg zur entfernten Kläranlage in ein kleines Waldstück, sehr schattig aber hell und genau das richtige, wenn man vorher in der prallen Sonne brutzelte! Nur die Brennnesseln am Wegesrand störten mich ein wenig, in die mich meine kleine Zicke ab und zu katapultierte! Doch es war auszuhalten. Nun wurde die Luft immer feuchter, wir waren ja auch mittendrin im Feuchtbiotop. Es war fast schon schwül hier in der prallen Sonne. Wie vermutet fanden sich Störche und viele bunte Libellen um die nassen Stellen ein und fischten bzw schnappten sich irgendwelche Insekten. So gingen wir weiter. Bis ich dann vorschlug, ein wenig zu laufen, Pandra sei so langweilig. Das taten wir dann auch und wie gedacht freute sich meine Stute unbändig darüber, was sie mit einem freudigen Bocksprung zum Ausdruck brachte, bei dem ich das Halfter verlor, es aber schnell wieder fischte. Den Rest des Weges joggten wir, Pandra machte das eine Menge Spaß, währed wir aus allen Poren schwitzten, aber was tut man nicht alles für ein Pferd? Der Weg war, um es ehrlich zu sagen, schrecklich lang, ein riesiger Bogen vorbei an der alten Scheune und dann wieder auf den Weg, den wir gekommen waren. Eine lange Strecke, wenn man nicht trainiert ist, wie ich. Mit Pandra ist man für sowas einfach trainiert, da kann man gar nichts gegen machen. Für die schöne Natur rund um unser Dorf hatte ich jetzt keinen Sinn mehr, nur noch dafür, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, und zu duschen! Im Gegensatz zu uns schwitzte Pandra kein bisschen, sie ist nun mal dran gewöhnt, im Trab zu gehen, und das stundenlang ohne Pause. Egal wie warm es ist und egal wie schlecht der Weg. Dafür beneidete ich sie in dem Moment. Sie schien zu merken, was ich dachte und schmiegte sich nochmal freundlich an uns, bevor sie sich zu den anderen begab, wieder im schnellen Tempo. Was so ein Pferd alles draufhat...



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