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Re: Interview mit Pele Wollitz
Sascha89 - 20.09.2005, 13:32Interview mit Pele Wollitz
Interview mit "Pele" Wollitz
Der VfL hat nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen geholt und im Aufstiegsrennen erkennbar Boden verloren. Doch Osnabrücks Coach Claus-Dieter Wollitz lässt sich von diesen Rückschlägen nicht beirren. Im Gespräch mit vfl.de erklärt Wollitz, warum er dem Saisonverlauf weiter optimistisch entgegensieht.
vfl.de: Hallo, Pele Wollitz! Wie beurteilen Sie den Auftritt Ihrer Mannschaft in Kiel mit zwei Tagen Abstand?
Pele Wollitz: Ich glaube, dass wir den Sieg genauso verdient hätten wie die Gastgeber, denn wir haben zumindest in der zweiten Halbzeit ein sehr gutes Spiel abgeliefert. In der ersten Hälfte war das anders, aber da hatte Kiel auch nur eine große Chance vor dem 1:0. Mein Kollege Neubarth hat das genauso gesehen, und wenn in manchen Medien behauptet wird, der VfL wäre die schlechtere Mannschaft gewesen, ist das doch nur wieder das übliche Gerede. Mein Team hat erneut eine tolle Moral bewiesen und dazu Einsatzwillen und Laufbereitschaft gezeigt.
vfl.de: Aber ...
Pele Wollitz: ... natürlich auch wieder individuelle Fehler gemacht, das bestreite ich ja gar nicht. Ich bin außerdem mit der Chancenverwertung unzufrieden. Es kann nicht sein, dass wir uns so viele Gelegenheiten erarbeiten und dann vergleichsweise wenig Treffer erzielen.
Trotzdem dürfen wir nicht in Panik verfallen. Es ist 15 Monate lang bergauf gegangen, nun müssen wir auch mal mit Rückschlägen umgehen können. Und es bringt überhaupt nichts, jetzt neue Spieler zu verlangen – ganz davon abgesehen, dass uns die wirtschaftlichen Möglichkeiten fehlen, welche zu verpflichten.
vfl.de: Beunruhigt Sie der momentane Abstand zur Tabellenspitze?
Pele Wollitz: Wir wollten im Zweierschnitt bleiben und aus den ersten neun Spielen 18 Punkte holen. Das ist uns nicht gelungen, aber ich bin sicher, dass wir die Verluste wieder ausgleichen können. Mein Motto heißt nach wie vor: Der Weg ist das Ziel, und auf diesem Weg dürfen wir uns nicht beirren lassen. Man kann nicht auf der einen Seite verlangen, dass junge Spieler wie Flottmann, Bernhardt oder Heider an den Kader herangeführt werden und dass auf der anderen Seite keine Fehler gemacht werden dürfen. Außerdem sind Spieler wie Heidenreich, der ja als Verstärkung für die Abwehr verpflichtet wurde, oder Nouri und Wedau, die aufgrund von Verletzungen gehandicapt waren, überhaupt noch nicht zur vollen Leistungsstärke aufgelaufen. Ab und an hat uns dann auch das Quäntchen Glück gefehlt – ich weiß, dass viele Leute so etwas nicht hören wollen, aber das ist im Fußball nun einmal nicht anders.
Wir werden in den nächsten Wochen weiter hart arbeiten, alles daran setzen, die individuellen Fehler abzustellen und ansonsten unser Konzept durchziehen. Es hat doch keinen Sinn, jetzt über einen Libero oder drei Sturmspitzen zu diskutieren.
vfl.de: Wie sehen Sie den nächsten Gegner des VfL? Wattenscheid 09 hat ja schon überzeugende Vorstellungen abgeliefert.
Pele Wollitz: Das stimmt, und ich werde das Team am Mittwoch (gegen Holstein Kiel) auch noch einmal beobachten. Die Regionalliga Nord ist in diesem Jahr eben so gut besetzt, dass man wirklich jedes Spiel gewinnen, aber auch leider jedes verlieren kann. Ich konzentriere mich jedoch vor allem auf meine Mannschaft. Für uns zählt am Samstag nur ein Sieg, und wir müssen daran arbeiten, hinten sicher zu stehen, aber auch die vielen Chancen, die wir uns erarbeiten, effektiver zu verwerten.
vfl.de: Die Fans könnten dabei wieder eine entscheidende Rolle spielen.
Pele Wollitz: Auf jeden Fall, und ich kann sie nur immer wieder bitten, das Team hier weiterhin so toll zu unterstützen, wie das zuletzt gegen Jena der Fall war. Für die Mannschaft ist diese Unterstützung total wichtig, und ich glaube, dass zwischen Spielern und Fans in den letzten 15 Monate etwas entstanden ist. Für die Zuschauer ist doch wichtig, dass die Mannschaft ehrliche Arbeit abliefert und alles gibt, um das Spiel zu gewinnen. Und darauf können sich die Fans auch am Samstag wieder verlassen.
vfl.de: Vielen Dank für das Gespräch.
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