eine Gerichtsverhandlung (by barthel)

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    Re: eine Gerichtsverhandlung (by barthel)

    der SL - 27.02.2005, 15:58

    eine Gerichtsverhandlung (by barthel)
    Protokoll einer Gerichtssitzung im Jahre 1457 der Bundesrepublik Lythia

    Gerichtswachtmeister: Bitte erheben Sie sich! Es tagt der 2. Militärsenat des Gerichtshof für Temporaldelikte. Den Vorsitz hat der ehrenwerte Dr. Karynnis!

    Vorsitzender Dr Karynnis: Bitte nehmen Sie Platz. Ich eröffne die zweite Sitzung des Senats im Verfahren Bundesrepublik Lythia gegen Major Gerred Nammas wegen fahrlässiger Geschichtsänderung. Anwesend sind der Angeklagte, sein Verteidiger Dr. Jalloh, sowie als Vertreter der Temporalstaatsanwaltschaft Dr. Mekkon. Die Geschworenen sind vollzählig. Ich habe gestern eine Mitteilung der Geschworenen Leutnant Imarie Fellwerakar erhalten, dass diese unter Magenbeschwerden leide. Leutnant Fellwerakar, ich bitte Sie, mir mitzuteilen, wenn Sie eine Pause benötigen. Wir werden die Sitzung sodann unterbrechen. Ich gehe aber bis auf Weiteres davon aus, dass durch die ärztliche Behandlung Ihre Teilnahme an diesem Verfahren nicht in Frage gestellt ist.

    Leutnant Fellwerakar: Ja, Euer Ehren, ich kann der Verhandlung gut folgen und werde mich melden, wenn ich eine Pause brauche. Danke, Sir.

    Vorsitzender: Gut, dann ist das geklärt und wir können mit der Einlassung des Angeklagten fortfahren. Ich weise den Angeklagten darauf hin, dass er auch weiterhin unter Eid steht und die Wahrheit sagen muss.

    Verteidiger Dr. Jalloh: Mein Mandant hat das verstanden, Euer Ehren und ist bereit, weitere Auskünfte zu geben.

    Vorsitzender: Dann wollen wir fortfahren mit Ihrem Bericht zu dem Auftrag, über den Sie bereits gestern berichteten. Ihre Aufgabe bestand demnach darin, die Gruppe um den Shek-Pvar Magnus von der Luft im temporalen Orbit zu beobachten, etwaige temporale Störungen dem Temporaloberkommando in Neu-Tashal zu melden und die temporale Integrität sicherzustellen, ist dies korrekt?

    Angeklagter Nammas: Ja, Euer Ehren, das ist richtig. Am 7. Navek 1456 wurde ich 2645 Jahre in die Vergangenheit geschickt, um den legendären von der Luft bei seinem Kampf gegen Panaga zu beobachten und etwaige temporale Störungen zu beseitigen. Ich hatte ja gestern berichtet, dass die Gruppe um von der Luft das Zwergenreich Kiraz und die Wildnis hinter sich gelassen hatte und in Rethem angelangt war, wo sie wenig freundlich in einem Dorf aufgenommen worden war. Selbst der Name des Dorfes war nicht in Erfahrung zu bringen, da die Einwohner ihn kein einziges Mal gegenüber von der Luft oder anderen Mitgliedern der Gruppe erwähnten. Die Gruppe blieb dort eine Nacht, nachdem man ihr die Geschichte um das Zwergenreich Kiraz nicht geglaubt hatte und wurde in einer Art Gasthof untergebracht. Die Preise für das dortige Essen und die magere Unterkunft waren horrend und die Situation der Gruppe wurde schamlos ausgenutzt.

    Vorsitzender: Was meinen Sie mit "Situation"?

    Angeklagter: Nun ja, die Gruppe war 40 Tage durch den tiefsten Winter gereist, hatte ein Gruppenmitglied verloren und war entsprechend demotiviert, müde und völlig entkräftet. Hätte man in der heutigen Zeit solche Menschen aufgefunden, so wären sie wohl sofort ärztlich versorgt worden, hätten Essen erhalten, usw. Hier aber wurden sie, ja, ich will es mal drastisch formulieren, nahezu ausgepresst. Alles musste bezahlt werden, noch dazu zu einem erheblich überteuerten Preis. Und sie mussten natürlich aufpassen, nicht im Schlaf ausgeraubt und getötet zu werden. Aus heutiger Sicht müsste man sagen, die Leute in dem Dorf haben sich benommen wie amoralische wilde Tiere.

    Vorsitzender: Wie ging es dann weiter?

    Angeklagter: Am nächsten Morgen teilte eine Art Dorfvorsteher der Gruppe mit, dass sie zu den Agrikanern gebracht werden sollten, damit man dort entscheide, was mit ihnen geschehe.

    Vorsitzender: Können Sie für die Geschworenen einmal erklären, was "Agrikaner" sind, bzw. waren?

    Angeklagter: Ja, selbstverständlich. Damals war der Glaube an die Zweieinige Göttin in Lythia nicht existent. Man glaubte vielmehr an viele einzelne Gottheiten. Unter ihnen waren zwar auch Larani und Peoni, also die heutigen Aspekte unserer Göttin, aber es gab eben auch andere Götter. Einer davon war Agrik, ein böser kämpferischer Gott, dessen Priester Grausamkeit und Zerstörung predigten.
    Daher musste die Gruppe das Wort "Agrikaner" als Bedrohung empfinden und der Orbaalese Thule Gunnarsson handelte entsprechend.

    Vorsitzender: Was tat Gunnarsson?

    Angeklagter: Er tat das, was von ihm erwartet werden konnte. Er zog sein Schwert und griff an.

    Vorsitzender: War er zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz des in der Anklage erwähnten Schwertes elfischer Bauart?

    Angeklagter: Ja, das war er, er hatte es aber vor dem Dorf vergraben, um kein Aufsehen zu erregen. Er griff mit einem Breitschwert an.

    Vorsitzender: Was dachten Sie, als Sie beobachteten, dass er das Schwert versteckte?

    Angeklager: Nun, dass es ihm eine Menge bedeutet und dass er es auf keinen Fall verlieren möchte.

    Vorsitzender: Ich möchte darauf später noch zu sprechen kommen. Bitte fahren Sie mit Ihrer Erzählung, was im Dorf geschah, fort.

    Angeklagter: Gerne. Also, Gunnarsson griff an und verschaffte so der Gruppe ausreichend Zeit, um zu fliehen. Vorher griff Gunnarsson noch den Wirt an und wollte Geld von ihm. Oder besser gesagt, er wollte das viele Geld, was man der Gruppe abgerungen hatte, wiederhaben, weil die Gruppe nur ein wenig Hafergrütze und ein wenig warmes Bier zu völlig überteuerten Preisen erhalten hatte.
    Jetzt war die Gruppe also auf der Flucht und reiste in der Wildnis umher. Man beschloss, sich durch die Wildnis nach Tharda durchzuschlagen, wo Pandair aus Tharda sich bessere Möglichkeiten des Überlebens ausrechnete.

    Vorsitzender: Mit Pandair meinen Sie den ehemaligen Legionär?

    Angeklager: Ja, das ist richtig. Er trug ja noch die Legionärsabzeichen, was bei der Gruppe als Sicherheit für eine gute Behandlung in Tharda galt. Allenfalls war man der Ansicht, dass man beim direkten Grenzübertritt nicht von Grenzpatroullien gefunden werden durfte. Die Gruppe schlug sich in der Wildnis nach Tharda durch und gelangte nach einigen Irrwegen an ein thardisches Fort, wo sie auch Einlass erhielt.

    Vorsitzender: Und während dieser ganzen Zeit war der Orbaleese im Besitz des Elfenschwertes?

    Angeklagter: Ja, das ist richtig, er verlor es erst in Tharda, bzw. es wurde ihm erst in Tharda abgenommen.

    Vorsitzender: Haben Sie denn beobachten können, wo genau?

    Angeklagter: Nein, leider. In dem Fort erzählte von der Luft dem Zenturio von der Reise nach Kiraz. Die Gruppe hatte sich entschlossen, niemandem mitzuteilen, dass sie tatsächlich in Kiraz gewesen waren. Das hielt man für wenig glaubhaft. Wie sich herausstellte, war bereits die wahre Geschichte von der Suche nach Kiraz für den Zenturio wenig glaubhaft. Er hielt sie von vorneherein für Spione und ließ sie in eine Zelle werfen. Man hatte der Gruppe zu diesem Zeitpunkt die Ausrüstung abgenommen.

    Vorsitzender: Nahm der Zenturio das Schwert an sich?

    Angeklagter: Das ist möglich, aber genau weiß ich es nicht. Es kann auch zu einem späteren Zeitpunkt geschehen sein. Ich meine aber, dass der Zenturio sich das Schwert genau anschaute.

    Vorsitzender: Haben Sie denn Schwert zu diesem Zeitpunkt gesehen?

    Angeklagter: Nein.

    Vorsitzender: Aber Ihnen war doch die Wichtigkeit des Schwertes bewusst, oder?

    Angeklagter: Meinen Sie die Wichtigkeit für Gunnarsson oder für von der Luft?

    Vorsitzender: Ich meine die Wichtigkeit für die Geschichte.

    Angeklagter: Ich habe nicht darüber nachgedacht.

    Vorsitzender: Ich will später noch weitere Fragen zum Schwert stellen. Berichten Sie bitte zunächst, was dann geschah, aber auf das Wesentliche beschränkt.

    Angeklagter: Die Gruppe wurde immer wieder gefragt, ob sie nicht die Wahrheit sagen wolle. Nun hatten sie jedoch schon die Wahrheit erzählt und die Tatsache, dass sie in Kiraz gewesen waren, wäre dem Zenturio nicht plausibler erschienen. Daher blieb es so, wie es war: die Gruppe blieb inhaftiert.
    Nach einigen Tagen wurden die Mitglieder wie Gefangene über mehrere Orte zur Hauptstadt verbracht, wo sie ebenfalls im Kerker bei schlechtem Essen darben mussten. Letztlich wurden sie jedoch freigelassen. Man brachte sie, ohne über die Tatsachen aufzuklären, ins Freie, wo sie nicht nur neue Kleidung und Lebensmittel fanden, sondern auch den Rest ihrer Ausrüstung und ein Schreiben mit dem Siegel des Senats von Tharda, dessen Inhalt jedoch nicht bekannt war. Mit diesem Schreiben begab sich von der Luft nach Moleryn, wo sich die Gruppe durch Mylain mit Hilfe des Ordens der Larani und des Schreibens ausrüstete. Mit einem Karren, einem Esel und dem Sklaven Secundus machte sich von der Luft mit seiner Gruppe nach Kaldor auf.

    Vorsitzender: Als die Gruppe ihre Ausrüstung zurück erhielt, war das Elfenschwert darunter?

    Angeklagter: Nein, zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

    Vorsitzender: Wann erhielten Sie die erste Meldung über eine temporale Störung?

    Angeklagter: Eigentlich direkt danach, ich meine, als ich beobachtete, dass Gunnarsson nicht mehr im Besitz des Schwertes war.

    Vorsitzender: Wussten Sie denn, wo sich das Schwert zu diesem Zeitpunkt befand?

    Angelagter: Nein, ich muss zugeben, ich habe nicht darauf geachtet.

    Vorsitzender: War Ihnen denn der Wert des Schwertes bewusst, ich meine jetzt für Gunnarsson?

    Angeklagter: Ja, ich hatte die Berichte und psychologischen Befunde über den Orbaalesen studiert.

    Vorsitzender: Was war der Inhalt der Meldung über die temporale Störung?

    Angeklagter: Die Zeitforschung hatte ergeben, dass sich, anders als in den Geschichtsbüchern vermerkt, Gunnarsson nicht in den Kampf gegen Panaga zusammen mit von der Luft und den anderen Gruppenmitgliedern begeben hatte.

    Vorsitzender: Sondern?

    Angeklagter: Dass er sich nach Ankunft in Kaldor weiter nach Orbaal zurückgezogen hatte, wo sein Leben einen völlig anderen Weg nahm. Er nahm vom Kämpfen Abschied.

    Vorsitzender: Und was sagte der Bericht über seine Lebensgefährtin?

    Angeklagter: Das war zu diesem Zeitpunkt unklar. Später erst, etwa 12 Stunden später, hatten die Berechnungen ergeben, dass sie zunächst nicht mit Gunnarsson gereist war, später dann aber doch in Orbaal zu ihm gestoßen sein muss. Es bestand eine 96 %ige Wahrscheinlichkeit, dass auch sie, neben Gunnarsson, den Kampf mit Panaga überleben würde. Die beiden sollten drei Kinder zeugen.

    Vorsitzender: War Ihnen zu diesem Zeitpunkt klar, welche Konsequenzen Ihre Unachtsamkeit bezüglich des Schwertes haben würde?

    Angeklagter: Zuerst nicht, aber beim zweiten Bericht dann ja. Gunnarsson, der wichtigste Kämpfer der Gruppe würde ausscheiden und die wichtigste Känpferin der Gruppe würde sich dann ebenfalls irgendwann entschließen, von der Luft zu verlassen. Ich, ich, ja, was soll ich sagen. Es war ein Fiasko.

    Vorstitzender: Was haben Sie in dieser Situation überlegt?

    Angeklagter: Nun, ich habe in dieser Situation das Protokoll befolgt und zunächst die Hintergründe geklärt. Eine psychologische Charakteranalyse ergab, dass Gunnarsson den Verlust seiner Hand bereits als Zeichen der Götter verstanden hatte, als Kritik an seiner Kampfstärke. Daher war er ja nach dem Verlust der Hand waghalsiger geworden. Er war ja auch der Initiator des Angriffs auf den Gargunbau, der psychologisch als eine Art kriegerischer Selbstmord interpretiert werden musste. Man kann es so formulieren: Thule Gunnarsson wollte nach dem Verlust seiner rechten Hand, die ja seine Kampfhand war, den Göttern beweisen, dass er ein mutigerer und besserer Kämpfer war und eigentlich die Strafe des Handverlustes nicht verdiente. Das machte ihn mehr und mehr rücksichtslos, todesmutig und todeswillig. Als er dann das Schwert verlor - obwohl er es ja nicht verlor, es wurde ihm abgenommen, ohne dass er jemals die Möglichkeit der Intervention gehabt hätte, es war also nicht seine Schuld - sah er dies wieder als Strafe seines Gottes Sarajin, der ihm diese mächtige Waffe nahm, weil er sie nicht wert war, weil er als Kämpfer sie nicht wert war. Und das hat in ihm diesen Bewusstseinswandel erzeugt, darum hat er die Gruppe verlassen.

    Vorsitzender: Ihre Analyse in Ehren, Herr Nammas, aber war das alles nicht ein wenig zu spät? Hätten Sie sich das nicht vorher überlegen können?

    Angeklagter: Ja, Euer Ehren, hinterher ist man immer schlauer. Aber die Analyse ermöglichte es mir, entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen, die der eingeschalteten Sicherungseinheit einige Möglichkeiten offen ließ.

    Vorsitzender: Wie weit sind diese Sicherungsmaßnahmen denn gediehen, Herr Staatsanwalt?

    Temporalstaatsanwalt Dr. Mekkon: Sie sind im Gange, Euer Ehren, die Resultate stehen noch aus. Ich werde das Gericht und die Geschworenen auf dem Laufenden halten.

    Vorsitzender: Gut, vielen Dank, Dr. Mekkon..... Ich sehe, dass Leutnant Fellwerakar eine Pause braucht. Ich würde vorschlagen, wir unterbrechen für 10 Minuten und fahren dann mit der Einlassung fort.



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