Protokoll vom 18.11.05 M.Tillmanns

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    Re: Protokoll vom 18.11.05 M.Tillmanns

    sorbe500 - 05.12.2005, 00:17

    Protokoll vom 18.11.05 M.Tillmanns
    In der Unterrichtstunde vom 18.11.05 waren insgesamt 16 schüler anwesend.
    Die Stunde begann mit der Frage was den eigendlich Mündigkeit und Unmündigkeit bedeutet.


    Der Begriff Mündigkeit steht nicht nur in dem bisher hauptsächlich verwendeten rechtlichen Sinn von Volljährigkeit und Geschäftsfähigkeit, sondern auch erweitert im Sinn der Fähigkeit, sich selbst kritisch wahrzunehmen und sich in eine bewusste Beziehung zum Weltganzen bringen zu können. (Quelle.Rudolf Kuhr )
    In der Demokratie ist die Mündigkeit, das oberste Lernziel. Um als dieses angesehen zu werden sind mehrere Kriterien maßgebend.
    Es ist von Wichtigkeit eine kritische Distanz nicht nur zu seiner Mitwelt, sondern vor allem auch zu sich selbst zu haben, für sich selbst voll- und für seine Mitwelt mitverantwortlich sein zu können und zu wollen.
    Man sollte die Eigene Identität in sich selbst und in der Verbundenheit zur Mitwelt haben und nicht durch Identifizierung mit Objekten außerhalb der eigenen Person, suchen. Sich selbst zu hinterfragen und hinterfragen zu lassen, Irrtümer, Fehler, Ängste, Unfähigkeiten, sich selbst und anderen eingestehen zu können und einen veränderbaren, nicht resignativen Agnostizismus zu vertreten.
    Agnostizismus bezeichnet die philosophische Ansicht, dass bestimmte Annahmen, insbesondere theologischer Art, welche die Existenz oder Nichtexistenz eines Höheren Wesens, z.B. eines Gottes betreffen, entweder unbekannt oder zusammenhanglos und damit für das Leben irrelevant sind.
    Der Mündige Mensch versucht den Sinn des Lebens zu erkennen und das eigene Leben sinnvoll zu gestalten.

    Differenziert ist es bei unmündigen Menschen.
    Sie haben nicht das Vermögen, sich ihren Verstand ohne die Leitung eines anderen zu gestalten.
    Sie haben kein Politisches Interesse und haben eine Ablehnung gegen die Demokratie.
    Sie identifizieren sich mit Film-, Sportstars, erfolgreichen Personen und abgrenzenden Ideologien.
    Sie Unterwerfen sich gegenüber Doktrinen, Organisationen und authoritären Personen.
    Kritiksucht, Destruktivität, allgemeine Antihaltung und die Angst vor Psychologie, vor dem Unbewußten und Verdrängten sind die Folge.
    Und wie so oft in stark religiösen Kulturen (wie z.B. im Irak), der unkritischer Glaube an Übersinnliches, Okkultismus und Anbetung von Göttern.

    Doch in wie weit ist der Unmündige Schuld an seiner Unmündigleit?
    Denn, Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen (These von Immanuel Kant);

    Es Ist besonders schwierig von der Unmündig zur Mündigkeit zu gelangen. Gelingt es jemanden der Unmündigkeit zu entfliehen und mündig zu werden, ist es jedoch nur eine antrainierte Mündigkeit. Leute die von früh an Mündig sind, besitzten die sog. Erlernte Mündigkeit und sind deshalb wesentlich erfahrener.
    Jedoch ist beachtlich das selbst gebildete Leute unmündigkeit seien können, dass beste Beispiel dafür, ist der ehemalige Komplize von Adolf Hitler, Dr.Goebels.
    In anderen Gesellschaftssystem wie z.B. im Sozialismus, ist nicht die Mündigkeit das oberste Gut, sondern die Allseits gebildete Persönlichkeit, die von der Gesellschaft vorgeben wird.
    Wobei man im Idealfall das Ziel einer klassenlosen Gesellschaft erreichen würde.

    Nachdem wir die Definition der Mündig und Unmündigkeit besprochen hatten, beschäftigten wir uns mit dem Text „Rolle,sozioale“ von Rüdiger Peuckert. Dort werden die Begriffe Kann,- Soll,- und Muss – Erwartungen erwähnt.

    Die Kann-Erwartungen bezeichnet die Erwartung, etwas zu tun, was über das Notwendige hinausgeht. Kann-Erwartungen sind somit die schwächste Form der Erwartung. Man muss sie nicht unbedingt erfüllen, wenn man es aber tut, steigert man sein eigenes Ansehen und erfährt positive soziale Sanktionen.

    Soll-Erwartungen sind die Pflichten eines Rollenträgers, die nicht unbedingt rechtlich festgelegt sind, aber den "härteren Kern" der Pflichten bezeichnen. Erfüllt man sie nicht, drohen mit Sicherheit negative soziale Sanktionen.

    Die Muss-Erwartungen sind die Pflichten eines Rollenträgers, die rechtlich und somit verbindlich festgelegt sind, bei Nichterfüllung droht nicht irgendeine negative soziale Sanktion, sondern Strafe.

    Die Stunde ging voran mit der Erörterung der sozialen Integration der von Frau Mazarei als Lehrerin gespielten Rolle, in der vorigen Stunde.
    Zusammen mit Herr Clausen stellten wir ein Tafelbild zusammen, wobei wir ihre Erziehungsstile zusammenfassten.
    In ihrer Lehrer Rolle war sie uns gegenüber außerordenlich freundlich, emotional und Führsorglich. Jedoch war sie keine Autoritätsperson, sie hatte Angst ihrer Rolle als Lehrerin nicht gerecht zu werden und wirke deshalb inferior (unterlegen).
    Bei der Analyse dieses Interaktionsprozesses ist darauf zu schließen, dass Frau Mazarei’s „ME“ dem „I“, unterlegen war. Im „ME“ werden die Sozialen Rollen internalisiert, was dazu führt das z.B. ein Lehrer autoritär und respektvoll erscheint.
    Das „I“ , welches die Individualität bzw. die Persönlichkeit der jeweiligen Person darstellt, ist auf emotionales und freundliches Verhalten zurück zuführen.
    Der Idealtyp eines Lehrers wäre der, beim dem die Bilanz zwischen dem „ME“ und dem „I“ sich in einem ausgewogen Verhältnis befinden.
    Somit wäre ein Lehrer oder eine Lehrerin teils autoritär und teils, persönlich. Sie würde etwas forden um wiederrum fördern zu können.

    Weiter ging die Stunde mit der Definition des Rollenbegriffes aus dem Text von Zeile 30 – 40 auf Seite 1.
    In dieser Pasage steht, dass der Rollenbergriff eine Komibantion aus den Elementaren Begriffen ist. Nämlich die „soziale deferenzierung, was das Individium darstellet und die soziale normierung, was nicht anderes als konkrete Vorschriften sind, die das Verhalten betreffen.
    Diese Einhaltung von Normen wird durch Sanktionen garantiert (Belohnung oder Bestrafung). (Sprich positive und negative Sanktion) Diese Sanktionen können durch die Mitmenschen erfolgen oder durch Personen in einer bestimmten Machtposition.

    Zuletzt beschäftigen wir uns mit dem Schema des Rollenhandelns von Erving Goffmann.

    Goffmann teilt die Identität in zwei Perspektiven der Selbstinterpretation ein. Die Erste ist die Selbstinterpretation des Individuums im Hinblick auf seine Biographie. (Role-taking).
    Die Zweite Perspektive ist die Selbstinterpretation in Hinblick auf die aktuelle Situation, in der sich ein Individuum befindet. (Role-making)
    Hinzu kommt beim Role-taking die Empathie, d.h. die Fähigkeit sich in die Perspektive des anderen hineinzuversetzen.

    Zwischen den Normen eines Individuums und den Normen der Umgebung besteht eine Differenz. Die Fähigkeit der Differenz zwischen den eigenen Normen und denen, die an einen herangetragen werden im Role-making, Ausdruck zu verleihen, wird als Rollendistanz bezeichnet.

    Des weitern beschreibt Goffmann das zwischen den Rollenerwartungen und dem Rollenhandeln eine Differenz besteht. Role-making ist immer die Interpretation der Erwartungen. Hier zeigt sich der Balanceakt der Ich-Identität. Ein Individuum muss also immer in einer Interaktion einen Weg zwischen Role-taking und Role-making finden, dabei bleiben viele Dinge unklar. Die Fähigkeit mit den Unklarheiten klarzukommen und trotzdem zu handeln, bezeichnet man als Ambiguitätstoleranz.



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