Vor den Versammlungssaal

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    Re: Vor den Versammlungssaal

    Elira - 02.05.2011, 21:59

    Vor den Versammlungssaal
    Elira und Jalil warteten wie es ihnen aufgetragen war. Während Jalil seine Ungeduld deutlich in Unruhe Ausdruck verlieh, riss sich Elira zwar zusammen, aber auch sie spürte die Sinnlosigkeit dieses Wartens und wie sehr diese an ihren Nerven zehrte.
    Es ging nicht darum, nicht zu wissen was da drinnen hinter verschlossenen Türen entschieden wurde. Elira wusste, das es nicht in ihrer Macht stand, das zu beeinflussen und auch wenn das Schicksal der Welt sie alle betraf, hatten sie in Maja eine gute Vertreterin. Elira hoffte, das die anderen Völker überzeugt werden konnten und Lira die Last ihrer Entscheidung am Ende auf der Mehrheit – wenn nicht der Einigkeit – der Völker bauen konnte. Ansonsten konnte es schwierig werden, wenn das hier tatsächlich auf einen Krieg wie in den dunklen Zeiten hinauslief und Kiamaras Völker nicht unter geeinter Flagge sich der Dunkelheit stellten. Nicht, das Elira das abgehalten hätte, zu kämpfen. Sie wusste was richtig war, was zu tun war, wenn die Zeit kam. Sie konnte sich genau deswegen so schwer vorstellen, das es andere nicht wissen oder verstehen würden.
    Dennoch lag eine Anspannung in der Luft, die nicht nur vom Warten kam. Jalil ging zum gefühltem hunderten Mal auf und ab und Elira sah ihn scharf an. Jalil grinste jedoch nur und ging weiter. Er wusste, er konnte sie damit ärgern, aber sie waren im Palast und sie würde ihm nicht hier in diesen reinen Hallen eine runterhauen. So was endete dann immer schnell in einem schnell an Ernst und Übung gewinnendem Duell und das konnten sie nicht vor den Flügeltüren des Ratsaals austragen, wenn dahinter Entscheidungen getroffen wurden, die alles an Größe und Wichtigkeit übertrafen, was Elira momentan einfiel.
    Gerade als sie sich auf ihr Innerstes konzentrieren und für eine Meditation zurückziehen wollte, hörte sie Schritte. Sie trat einen Moment eher von der Tür weg, bevor diese geöffnet wurde. Die Laos gingen als erstes, dicht gefolgt von den Elfen und einigen Feen. Auch die Rigoros gingen grüßend an ihnen vorbei, dann kam Maja, gefolgt von den Menschen und den Shie.
    Elira sah zu Maja und wartete ihre Order ab. Diese sah nicht zufrieden aus, aber auch nicht verstimmt. Elira stellte keine Fragen, aber Majas Nicken war die Antwort auf das, was sie hätte gefragt.
    Die Magic Lights würden kommen. Wie die Völker entschieden oder gestimmt hatten, interessierte Elira nicht. Sie würden kommen.
    „Jalil du gehst ins Lager und gibst Anweisung, dass das übliche Training aufgenommen werden soll. Wir müssen vorbereitet sein. Dann unterrichte Halor von der Entscheidung des Rats, das er die Versammlung einberufen und es allen verkünden kann.“
    Maja sprach es nicht aus, aber es schien dass sie heute noch im Palast gebraucht würde.
    „Elira du begleitest die Shie, ich werde die Menschen zur Grenze geleiten. Sie werden erst am Morgen aufbrechen, wenn ich es richtig verstanden habe, wünscht König Balir gleich aufzubrechen und den Palast noch heute zu verlassen.“
    Elira nickte, auch wenn ihr das nicht gefiel. König Balir. Sie fand ja noch immer dass das übertrieben klang, selbst für eine beeindruckende und imposante Autorität wie er eine war. Aber die Sitten der Shie waren eben andere und wenn sie Könige hatten, dann hatten sie sie eben. Es war jetzt nicht so, das Elira sich damit befassen musste. Maja ging weiter, nachdem Elira genickt hatte und sie sicher sein konnte, dass die Abgesandten der Thalin ihr folgten.
    „Na dann viel Spaß.“
    Elira visierte Jalil an, der unverschämt breit und heiter grinste, dann verschwand auch er. Es war mit einmal sehr leer im Flur. König !!! Balir war ja nur mit … seinem Berater oder seinem Leibwächter gekommen und sie somit nur noch zu dritt. Elira versuchte all ihre Höflichkeit zu sammeln, die sie aufbringen konnte. Maja erwartete das.
    „Ich bin angewiesen Euch und Euren Begleiter zurück bis zur Grenze zu geleiten. Ihr wünscht sofort aufzubrechen?“ , wollte Elira wissen und sah ihm ohne Flattern und stetig in die dunklen und doch glänzenden Augen. Sie leuchteten auf diese Shieart warm. So warm wie die Wüste, um die Elira ihn nicht beneidete.



    Re: Vor den Versammlungssaal

    Balir - 08.05.2011, 12:07


    Die Türen des Versammlungssaals öffneten sich.
    Es war beschlossen worden, nachdem der Rat abgestimmt hatte. Jedes Volk hatte für sich gesprochen.
    Balir konnte nicht behaupten, zufrieden mit der Entscheidung zu sein, so wie sie gefallen war. Ihm missfiel es, sich zu verkriechen und darauf zu warten, dass Andere ihnen zu Hilfe kamen, um einen Feind, eine Bedrohung ihrer Welt zu vernichten. Doch vielleicht war Balir deshalb auch der König der Shie und galt damit als einer der Weisen seines Volkes. Denn anstatt lauten Protest zu äußern, darüber, dass die Mehrheit für die Magic Lights gestimmt hatte, aber aus anderen Motiven, als Balir es getan hatte. Doch er beherrschte sich.
    Balir beugte sich der Entscheidung der Prinzessin und akzeptierte damit die Ordnung Kiamaras, dessen Entscheidungen von Allen getroffen werden mussten.
    Er schob den Stuhl zurück, auf dem er gesessen hatte. Seine Züge waren hart wie Stein. Bevor er ging, suchte er noch ein kurzes Gespräch mit der Prinzessin. Gefolgt von Lerkos, der nichts zu dem Ablauf der Versammlung sagte, begrüßte er Lira persönlich und gratulierte ihr förmlich zu der Entscheidung. Dann suchte er das Gespräch mit der Vertreterin der Alben, Maja. Auch wenn Alben und Shie verschiedener nicht hätten sein können, so verband sie doch die gleichen Wurzeln.
    Maja gehörte den Kampfalben an und ihr Herz war dem der Shie am nächsten liegend.
    Mit ihr sprach er über die Vorbereitung der Truppen, um Aramandis möglichst früh zu stellen.
    Er teilte ihr mit, dass er vorhabe, sein Volk so vorzubereiten, dass es jeden Augenblick in den Krieg ziehen konnte. Bei den Shie war dies nichts Ungewöhnliches. Sie waren ein kriegerisches Volk. Aber in Zeiten des Friedens bedurfte es dennoch Vorbereitungen, die zu treffen waren. Aus diesem Grund gab er preis, dass er vorhabe, umgehend abzureisen und nicht länger im Mondpalast zu bleiben. Er bat um die standesgemäße Begleitung seiner Person aus dem Magischen Wald bis an die Grenzen der Wüste.
    Maja gab ihm Recht und gemeinsam folgten sie den Laos, Rigoros und Elfen in Begleitung der Thalin aus dem Saal heraus. Lerkos nutzte die Gelegenheit, mit Balir ein paar Worte zu wechseln. Lerkos hatte als Begleiter schon Ratsversammlungen beigewohnt, weshalb er sich mit der Meinung über die Ansichten der anderen Völker sehr zurück hielt.
    Die Vertreterin der Alben gab ihren Truppen, Anweisungen, wie diese weiter verfahren sollten. Die Albe, die Lerkos und ihn hergeleitet hatte, sollte sie auch wieder zurück bringen.
    Der Flur war mittlerweile leer, bis auf sie beide und die Albe.
    Balir bedachte sie mit harter Miene. Abwartend.
    „Ich bin angewiesen Euch und Euren Begleiter zurück bis zur Grenze zu geleiten. Ihr wünscht sofort aufzubrechen?“
    Er nickte, wie es einem König würdig war und akzeptierte so, dass sie ihn angesprochen hatte.
    “Umgehend. Wenn ihr noch etwas zu erledigen habt, erledigt es.“ Er warf einen Blick über die Schulter zu Lerkos. “Mein Berater und ich werden hier auf Euch warten.“
    Balirs Stimme haftete etwas Hartes und Zermürbendes an. So unbedarft, wie er und Lerkos sich bei der Ankunft gegeben hatten, so zielstrebig ernst drängte er nun auf die möglichst schnelle Abreise.
    Sie benötigten keinen Tag, um sich auszuruhen. Es war wichtig, schnellstmöglich zurück nach Isses zu kehren. Denn das brauchte einen König, jetzt wo es unabwendbar war, was Luceos schon vor einigen Mondwechseln in den Runen zu sehen geglaubt hatte.



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