Waldschlößchenbrücke....... Waruim habt Ihr für Ja gestimmt?

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    Re: Waldschlößchenbrücke....... Waruim habt Ihr für Ja gestimmt?

    DrJekyll&MrHyde - 18.03.2005, 20:18

    Waldschlößchenbrücke....... Waruim habt Ihr für Ja gestimmt?
    So ihr lieben Dresdner…ihr habt abgestimmt und nun habt ihr eure neue 140 Millionen Euro
    ( Brücke + Tunnel + Ausbau der jetzigen Verkehrswege) teure Brücke!!!

    Aber habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, ob es überhaupt was bringt? Ich schon und ich bleibe dabei: „ NEIN ZUR WALDSCHLÖSSCHEN- BRÜCKE!!! „

    Zwei wichtige Fragen müssen wir uns hierbei stellen.

    1. Was erwarten wir von der Waldschlößchenbrücke? 2. Was davon kann (wird) die Brücke erfüllen?

    Unbestritten: Nach den Prognoserechnungen werden die anderen Elbbrücken entlastet: die Albertbrücke um 12.000, die Carolabrücke um 7.500 und das Blaue Wunder um 3.500 KFZ/täglich. Das hört sich doch gut an. Oder?

    ABER: Wie spüre ich diese Entlastung? Verschwindet der Stau? Gibt es weniger Lärm? Leider nein. Eine spürbare Lärmminderung tritt erst dann ein, wenn sich die Verkehrsmenge halbiert. Das ist an keiner Stelle Dresdens der Fall. Hingegen: Der Verkehr auf der Fetscherstraße vor dem Uniklinikum wird nach der Prognoserechnung von 7.500 auf 27.000 KFZ/täglich steigen. Eine Zunahme auf 360 Prozent! Das ist enorm und bringt für die angrenzende Wohnbebauung, das Uni-Klinikum und ein Seniorenwohnheim des DRK eine Überschreitung der Lärmgrenzwerte. Auf der Stauffenbergallee sollen statt derzeit 17.000 KFZ mit der Brücke dann 40.000 fahren, die genau vor den frisch sanierten Wohnblöcken in den Tunnel einfahren bzw. aus ihm auftauchen. Das ist eine Steigerung auf 235 Prozent, zusätzlich verbunden mit ”Lärmschlägen”, der abrupten Schallpegeländerung bei der Ein- und Ausfahrt der Fahrzeuge am Tunnelmund. Auch hier werden die gesetzlichen Grenzwerte weit überschritten. Da ich selbst im Brücken – und Tunnelbau arbeitet weiss ich sehr wohl von was ich hier schreibe.

    Immer wieder rückt auch, in diesem Zusammenhang, das „Blaue Wunder“ in den Vordergrund. Es wird steif und fest behauptet: „Das Blaue Wunder hält nicht mehr lange, es muss dringend ersetzt werden“.
    Fakt ist aber: „"Das Blaue Wunder ist auch bei Hochwasser nicht einsturzgefährdet, es trägt die derzeitige Last bei guter Pflege noch 30 Jahre" Quelle: (Reinhard Koettnitz, Amtsleiter Straßen- und Tiefbauamt in der DNN vom 05.08.2003)

    Dann muss Ersatz her. Dieser Ersatz kann aber nicht die Waldschlößchenbrücke sein. Entweder muss das Blaue Wunder restauriert werden oder es muss in unmittelbarer Nähe eine Ersatzbrücke gebaut werden. Selbst als Umleitungsstrecke für eine Sperrung des Blauen Wunders während der Rekonstruktion ist die Waldschlößchenbrücke denkbar schlecht geeignet, zum Einen ist sie zu weit entfernt und zum Anderen ist die Zufahrt aus Richtung Bühlau auf die Waldschlößchenbrücke durch den ”plangleichen Wender” - eine Spitzkehre über die Straßenbahngleise und die Gegenfahrbahn – umständlich und wenig leistungsfähig. Nebenbei: Für den Bau der Waldschlößchenbrücke wird es mehr als zwei Jahre lang erhebliche Behinderungen und wechselnde Umleitungen geben, die Straßenbahnlinie 11 wird für lange Zeit unterbrochen. Schönen Dank auch kann ich nur dazu sagen.





    Ein weiterer Punkt für die Pro-Argumentation der Waldschößchenbrücke. Es wird doch allen ernstes behauptet der Innenstädtische Verkehr nimmt ab. Doch nach der Prognoseberechnung in den Planungsunterlagen nimmt der innerstädtische Verkehr insgesamt sogar zu. Wohl soll es auf einigen Straßenzügen eine Verkehrsabnahme geben. Aber maximal um zehn bis zwanzig Prozent und nur auf den überörtlichen Hauptverkehrstrassen. Im Nebenstraßennetz soll sich nahezu nichts ändern. Und: Eine gleiche oder sogar bessere Entlastungswirkung für das Stadtzentrum hätte eine dritte Marienbrücke. Weniger problematisch von den Folgewirkungen und deutlich kostengünstiger als die Waldschlößchenbrücke.

    Aber hat die Waldschlößchenbrücke denn nur Nachteile?

    Natürlich nicht. Es gibt zwei Funktionen, die der Verkehrszug Waldschlößchenbrücke sehr gut erfüllen kann. Einmal ist sie für den Südosten der Stadt (Striesen, Blasewitz, Leuben. Reick, Prohlis ...) Teil eines Autobahnzubringers zur Autobahn A 4/A 13 in Richtung Berlin. Da ist man durchaus einige Minuten schneller als über andere Trassen. Die zweite Funktion ist der ”Bypass” zwischen der A 4/A 17 (Anschluss Hellerau) und der A 17 (Anschluss Prohlis). Auf dieser Trasse von der A 4 (AS Hellerau) über Radeburger Str. und Stauffenberg- allee rechtselbisch und linkselbisch Fetscherstr. - Stübelallee - Karcherallee – Rayskistr. - Basteiplatz - Reicker Str. - Cecilienstr. - Dohnaerstr (B172) Wilhelm-Franke-Str. – Goppelner Str. zur A 17 (AS Prohlis) fehlt schon heute nur noch der Lückenschluß ”Wald-schlößchenbrücke”. Diese Trasse soll noch leistungsfähiger werden: Zwischen der Karcher-allee und der Fetscherstr. soll über die Bertolt- Brecht- Allee durch die Kleingartenanlage der Spenerstraße und die Wormser Straße eine neue Straßenverbindung gebaut werden, die Kreuzung Stauffenbergallee/ Königsbrücker Str. soll ”niveaufrei” werden. Mit der Waldschlößchenbrücke entsteht eine Verbindung zwischen den Autobahnen quer durch die Stadt, die um elf Kilometer (!) kürzer als der Weg über die Autobahn selbst und ohne nennenswerte Hindernisse ist. Zudem mautfrei. In den Nachtstunden und bei zugestauter Autobahn (z. B. nach einem Unfall) bietet sich diese Strecke insbesondere für den Schwerlastverkehr an. Die Frage ist nur, ob diese zwei Funktionen der Waldschlößchenbrücke gewollt und so wichtig sind, dass dafür dieser massive Eingriff in die Elblandschaft, die unbestreitbaren Probleme für die angrenzenden Wohngebiete und die enormen Kosten gerechtfertigt sind.

    Das nächste wohl, doch sehr schwachsinnige Argument, kommt von unserem „ inkompetenten, korrupten Finanzbürgermeister „Vorjohann argumentiert, dass nur durch gute Straßen Investoren nach Dresden kommen. Das liest man zwar oft, aber richtig ist es dennoch nicht: Es gibt 1000 Voraussetzungen für ein Unternehmen, hierher zu kommen, und Verkehrswege sind nur eine Voraussetzung. Unsere Verkehrswege sind nun schon einigermaßen gut, es geht hier schneller voran als in Köln oder Stuttgart, und man kommt überall hin - das ist eine Grundvoraussetzung, die ist aber für fast alle Unternehmen erfüllt. Dann aber braucht man als Unternehmer auch begeisterungsfähige Arbeiter, eine gute Verwaltung, gute Schulen, Opern, einen Stadtgarten, saubere Luft, sichere Wege z u guten Kindergärten, ein Gemeinschaftsgefühl und viel mehr. Welche Leute wollen Sie denn hier herziehen, wenn wir die besten Straßen, aber keine Kindergärten, keine Schulen, keine Museen, keine lebenswerte Umwelt mehr haben?





    Dann kommt doch überhaupt kein zukunftsfähiger Investor mit Ideen hier an - und daran fehlt es, nicht an noch mehr Beton. Zukunftsfähig wäre es, wenn wir stattdessen heute die Investoren locken, die sich in Zukunft zu echten Knüllern entwickeln werden - und das sind intelligente, verkehrsreduzierende, vernetzte Konzepte, und die brauchen eine lebenswerte Umwelt und schlaue Köpfe und einen Computer, sonst nichts. Das wäre im Sinne der Stadt!


    Wie müssten wir denn anders planen? Oder anders gefragt: Was sagen Sie den denjenigen, die täglich zu den Stoßzeiten im Auto durch den Stau quälen müssen, oder die an der Haltestelle auf ihre, allzu oft ebenfalls im Stau stehende, Straßenbahn warten?

    Genau um diese Probleme geht es. Und da muss zuerst eine Analyse her: Wo klemmt es denn, und wo liegen die Probleme tatsächlich? Was kann man nun tun: Wenn eine Kreuzung überlastet ist, kann man natürlich eine Spur dazubauen, oder man sorgt dafür, dass vielleicht 50 Autofahrer in die Straßenbahn umsteigen - das geht durch einen attraktiven ÖV, man kann das so machen, dass für diese 50 Fahrten der Öffentliche Verkehr echte Vorteile aufweist, dass die Menschen also freiwillig und gerne und mit Vorteilen umsteigen. Und dann haben die DVB einige Fahrgäste zusätzlich gewonnen, was wiederum die Zuschüsse reduziert: Und Dresden hat dreifach gewonnen: Man muss keine Steuergelder für den Ausbau aufwenden, 50 Leute fanden es richtig vorteilhaft, mit der Bahn zu fahren, und die Stadt spart außerdem noch einige Zuschüsse. Außerdem sinkt dann die Luft – und Lärmbelastung, so dass sogar noch die Anwohner gewinnen - solche Lösungen gibt es, man muss sie nur suchen, und man muss endlich raus aus der Ecke, wo es bei jedem Verkehrsproblem einfach nur heißt" Dann müssen wir eben noch mehr bauen!". Wenn ich mich gegen die Brücke ausspreche, dann doch nicht, weil ich den Dresdner Autofahrern etwas Böses antun will, im Gegenteil! ich tue dies, weil genau die jetzt vorgelegte Lösung diese Probleme nicht löst und den Leuten nicht hilft: Da wird dann eine Brücke gebaut, der Verkehr wächst weiter, und am Ende stehen alle wieder im Stau, nur auf noch höherem Niveau. Einfach nur zu bauen ist keine Lösung: In einer dynamischen Marktwirtschaft ist es kompletter Unsinn, eine zu hohe Nachfrage damit bekämpfen zu wollen, dass man den Verkehr noch billiger, schneller, attraktiver macht.

    So ich hoffe ich konnte einigen, ob Ahnungslosen oder auch Befürworter, mal die Augen öffnen. Mensch liebe Dresdener hättet Ihr mal drüber nachgedacht! Ich danke euch fürs aufmerksame Lesen und verbleibe mit freundlichem Gruss

    Dr. Jekyll



    Re: Waldschlößchenbrücke....... Waruim habt Ihr für Ja gestimmt?

    rkaheadquarter - 18.03.2005, 21:33


    .. Ich sag mal so , ...

    " Die Stadt Dresden ist hoch Verschuldet, ca. 830- oder 870 Millionen € , warum nicht noch vor der absoluten Zahlungsunfähigkeit ( Bankrott, Stadt Dresden verliert an Liquidität ), die wohl bei einem Schuldenberg von etwa 1.000.000.000 € ( 1 Mrd. ) erreicht sein könnte, nicht noch schnell ein dickes Prestigeobjekt hinzimmern :D

    Naja , wenn wir die 140 mio für den Waldschlösschenbrücken zug dazu rechnen, dürfte die Luft aus den Dresdener Stadtkassen wohl entgültig raus sein und somit .... Herzlichen Glückwunsch ... so oder so :lol: ...



    Re: Waldschlößchenbrücke....... Waruim habt Ihr für Ja gestimmt?

    x-cute* - 27.02.2006, 22:58


    Ich hab "Nein" gesagt...



    Re: Waldschlößchenbrücke....... Waruim habt Ihr für Ja gestimmt?

    DNA - 13.04.2006, 15:30


    wer hat sich denn den mordslangen text da oben einfallen lassen?! der strotzt ja nur so vor widersprüchen und halbwahrheiten...



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