Die lange Geschichte vom "hohlen" Mann - Kapitel 2

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    Re: Die lange Geschichte vom "hohlen" Mann - Kapitel 2

    tobero - 09.03.2005, 12:54

    Die lange Geschichte vom "hohlen" Mann - Kapitel 2
    Hallo an alle...
    für alle die meine Geschicht noch aus dem Psychologie-Forum kennen und auch für neue Interessierte folgt jetzt die Fortsetzung meiner Geschichte. Der Übersichtlichkeit halber zitiere ich hier nichts aus dem alten Thread. Wer interessiert ist (und viel Zeit hat) kann dort den ersten Teil lesen.

    Kapitel 2

    Nach einem langen Gespräch vor wenigen Tagen bat mich meine Frau das Gesagte in wenigen Worten zusammenzufassen, da sie sich (wohl wegen der überlaufenden Emotionen ?) schon wenige Minuten nach dem Gespräch nicht mehr genau erinnern konnte und sie am nächsten Tag auch einen Termin bei der Therapeutin hatte. Dem Wunsch entsprach ich auch und ich poste mal jetzt Teile des Inhaltes, der im Grunde alles Wichtige schon aussagen wird, was zu meinem aktuell vollkommen desaströsen Seelenzustand geführt hat.

    Begin Auszug:

    Dann kam der gestrige Abend, Dein XX. Geburtstag. Ich hatte mir wirklich nicht vorgenommen Dir diesen Tag mit Seelenmüll zu vermiesen. Es ist einfach dazu gekommen. Meine im Prolog dargestellte Situation war bis zu Deinem Urlaub ja die, dass ich mit Hoffnung im Bauch auf ein Wiederaufleben Deiner Liebe zu mir hoffte. Das gab mir Kraft den Zustand zu ertragen. Gut, ich konnte allerdings keine Veränderung zum (für mich) Guten verspüren ..aber ich sollte und WOLLTE uns Zeit geben. Du flogst nach XXXXX. Beim Abschied hast Du zu mir gesagt: Du bist ja doch lieb. Was auf den ersten Blick ganz nett klingt, kam bei mir nach einiger Reifezeit gar nicht mehr positiv an und es ging mir nicht wirklich aus dem Kopf. Dann kamst Du aus XXXXX zurück. Ich habe mich ganz arg auf Dich gefreut und gehofft Du hättest eine schöne Zeit gehabt. Deine Begrüßung nach einer Woche gar nichts hören voneinander war wie der du bist lieb Abschied. Das Wochenende hast Du mit viel Schlafen verbracht. Gespräche waren kaum möglich. Nur am Sonntagmorgen! Du hast mir erklärt was Dir das Erlebte bedeutet. Ich habe daraus folgenden Schluss gezogen, der meine psychische Verfassung vollkommen aus dem Ruder laufen lies: Dir ist alles andere wichtiger als ich und unsere Kinder. Eine schön geschwungene arabische Schrift und frz. sprechende XXXXX beschäftigen Dich (obwohl nur kurze Zeit des Erlebten) weitaus mehr als wir. Du gibst alles, was wir gemeinsam geschaffen haben auf, weil es für Dich keine Bedeutung mehr hat. Du empfindest gar nichts mehr für mich.
    Ich habe vollkommen von der Rolle es nicht geschafft mich über deinen XX. Geburtstag hinüberzuretten. So kam es eben gestern zum Austausch. Ich habe versucht, ohne mit einer DU-Keule umherzuschwingen meine Gefühle mitzuteilen. Es ist mir auch gelungen alles Wichtige zu sagen. Schade nur, dass Du schon kurz danach anscheinend nichts mehr von meinem Gesagten wusstest. Ich frage mich warum. Aber egal, das wirklich Bedeutende war: Du hast alle meine schlimmsten Vermutungen und Ängste als wahr bestätigt. Jetzt war es raus. Ich weiß jetzt, dass mein Leben, alles was mir etwas bedeutet hat, zerstört ist. Du hast es auch ganz deutlich formuliert: Als wir uns kennenlernten, hast Du genau jemanden wie mich gesucht um Deine emotionalen Achterbahnen nicht fahren zu müssen. Ich habe genau diesen Anspruch bis heute erfüllt. Nur...jetzt dürstest Du wieder nach dem Verlorenen. Ich hätte doch wissen müssen, dass Du immer schon andere geliebt hast (sie nannte Namen die ich auch kenne) und nicht mich. Du hättest das doch auch gesagt. Ich denke so deutlich wohl nicht, wie sonst hätte ich all die Jahre damit umgehen können. Ich dachte, ich bedeute Dir etwas. Meine Gefühle die ich ganz am Anfang beschrieben habe wurden gestern um eines erweitert, das ich zuvor noch nie bei Dir hatte. Das Gefühl des Ausgenutztwerdens. Ich fühle mich ausgenutzt und weggeworfen. Ich vermute nur Deine Ideologie nicht versagen zu wollen (vor allem aus Sicht von Dritten) und gewisse materielle Unwägbarkeiten hindern Dich mich ganz schnell zu verlassen. Daher schlägst Du mir eine WG vor. Ich solle mir doch eine Freundin suchen. Du kannst Dir gut vorstellen Dich auch zu verlieben und dennoch WG zu leben. Es sei doch meine Schuld, wenn ich so egoistisch bin und mein Seelenheil über das Wohl unserer Kinder stellen würde. Ich frage Dich, XXXXX, wie willst Du, was immer Du auch ändern möchtest in deinem Leben, wie willst Du das mit mir und XXXX und XXXX (Kinder) um dich herum schaffen. Du hast doch selbst gesagt, Du willst vor uns fliehen. Hauptsache weg von uns. Wir stehen Dir doch im Weg. Wie stellst Du dir das vor? Hier warten nur schnöde Alltagssorgen, Schule, Krankheiten usw. auf dich...keine tiefschürfende Gespräche mit Zufallsbekanntschaften die Dir den Eindruck schenken Du bist Ihnen sehr wichtig oder gar liebenswert, was Dir so wichtig ist. Um dich herum nur Menschen auf deren Meinung (hat dir doch auch die Therapeutin geraten) Du keinen Wert mehr legen willst.
    Wie kannst Du Gefühle so verraten? Wie kannst Du erwarten, dass das was Du (ungebeten und unbemerkt) über Jahre mit mir gelebt hast und worunter Du gelitten hast, jetzt von mir gelebt werden soll. Wie kannst Du so grausam sein? Wer bist Du geworden ? Das ist auch nicht das Bild einer Partnerschaft, das ich meinen Kindern vermitteln möchte. Im Übrigen glaube ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Du dich gedanklich soweit sortiert hat, dass Du mich von alleine verlässt und den im Moment etwas Sicherheit gebenden WG Gedanken aufgibst. Ich sehe auch wirklich nichts mehr, was deine Fahrt stoppen könnte. Schließlich habe ich zur Kenntnis genommen, dass Du mich noch nie wirklich geliebt hast. Wie waren die 3 Faktoren? Eros- nada- , Emotion nada und WG Genosse- bien! Wie soll das also etwas aufleben was es noch nie gab? Ich wünsche mir, dass ich es lerne meine Liebe zu Dir ganz schnell zu verlieren, damit mein Leiden ein Ende hat und Liebe nicht in Hass umschlägt.

    ENDE Auszug

    Ok.....nach ihrer Therapiesitzung, bei der die Therapeutin meine Worte gelesen hatte deren Aussagen im Übrigen von meiner Frau in vollem Umfang bestätigt wurden - meinte die Therapeutin, sie hätte vollstes Verständnis für mich und dass sie unter den gegebenen Umständen keine Zukunft für die Partnerschaft erkennen könne. Vor allem auch der WG Gedanke sei unsinnig. Darüber haben wir nun noch mal gesprochen. Ich war nur am heulen und verzweifeln. Sie ist auch ganz aufgelöst, kann mir aber nichts emotionales bieten. Wonach ihr dürstet, sei die Gewalt der Emotionen, die sie 1-2 Jahre lang während ihres Studiums mit verschiedenen ausländischen Partner (im zarten Alter von nicht mal 20) verspürte und die sie so fertig gemacht hätten dass sie sich genau mich gesucht hätte um eben das nicht mehr zu erleben (d.h. Liebe bis hin zur Bereitschaft zum Tod und auf der anderen Seite totale Zerstörung bei Nichtfunktionieren der Beziehung). Leider hat sie jetzt festgestellt (nach 18 Jahren) dass sie es nicht mehr im Griff habe alles von der Ratio her zu betrachten. Von der Ratio her würde sie mich noch lieben (Ratio und Liebe ?). Sie suche jetzt aber wieder diese Liebe bei der sie für einen Partner bis in den Tod gehen würde. Die Liebe wie sie in jedem guten Film eben zu sehen ist.
    Ich kann das alles überhaupt nicht mehr verstehen und habe nur noch diesen einen Gedanken im Kopf: Sie liebt mich nicht mehr Ich leide wie ich noch nie gelitten habe. Ich möchte mich trennen, da ich sonst krank werde aber auf der anderen Seite ist immer noch ein winziger Funke Hoffnung in mir. Ich frage mich warum?. Sie sagt, ich überstürze alles. Wir hätte 18 Jahre hinter uns mit unendlich viel schönen Zeiten. Ich solle das alles nicht im Nachhinein schlecht reden. Sie möchte nicht die Trennung. Dies aber in erster Linie nur wegen dem Status Quo und den Kindern. Dann sagt sie, vielleicht ändert sich ihr Gefühl ja wieder zu dem, wie es fast 18 Jahre lang war. Ihr seht, die vermutlich üblichen Irritationen, Ängste und Choreografien wie sie viele am Rande ihrer Beziehung (oder schon gestürzten) stehende Menschen haben. Ich liege wach im Bett neben ihr und die Kälte lässt mich nicht schlafen. Ich möchte zu meinen Kindern auswandern um bei ihnen Geborgenheit und Nähe zu finden und die Tränen damit zu stoppen. Sie hält mich auf, nimmt mich in den Arm und ich Idiot kann wirklich einschlafen. Wenigstens eine gute Nacht ..nur...um beim Aufwachen und dem ersten Gedanken der Erkenntnis unmittelbar in die Tiefe zu entgleiten.

    Was sagt das ähnlich gebeutelte Volk da draußen in den Weiten?

    vollkommen haltlos
    Tobero



    Re: Die lange Geschichte vom "hohlen" Mann - Kapitel 2

    Amanda - 14.03.2005, 10:08


    Lieber Tobero,

    Deine Darstellung ist so klar und deutlich daß man das Gefühl hat dabei zu sein und Deine Gefühle direkt spüren zu können.

    Dein Leid über den Verlust Deiner Liebe ist so unendlich groß.

    Trotzdem hat die Therapeutin Dir den ersten Schritt hin zu einem anderen Leben schon gezeigt: auch ich ganz persönlich halte die Idee von der WG für unsinnig. Wenn Deine Frau das Abenteuer sucht, dann soll sie es richtig ausleben, aber ohne Netz und doppelten Boden, denn da hast du völlig Recht: das ist ausnutzen.

    Die Sehnsucht nacht Leidenschaft und Erotik kann ich verstehen. Es gibt in einer Partnerschaft viele Bedürfnisse, die mal mehr mal weniger befriedigt werden wollen. Aber das ist ab sofort ihr Problem, nicht mehr Deines, so weh wie es auch tut.

    Um dem Bild einer Partnerschaft zuliebe, welches Du Deinen Kindern vermitteln willst, solltest Du einen klaren Schlußstrich ziehen. Kinder können durchaus lernen, daß ein Bruch in einer Lebensgemeinschaft nicht automatisch Haß und Liebesentzug bedeuten muß, sondern einfach ein sich ändern der Gefühle, z.B. von Liebe in tiefe Zuneigung im Sinne einer Freundschaft.

    Und auch für Dich kann das ein toller neuer Lebensabschnitt werden, irgendwann, wenn die Trauerphase vorbei ist. Denn auch Du hast dann die Chance, eine Frau zu finden, die alle Aspekte einer Partnerschaft zu schätzen weiß und Dir wahre Liebe, mit allem was dazu gehört, entgegenbringt.

    Liebe Grüße
    Amanda



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