Der Umgang mit Angst

www.Psychologie-Netzwerk.de
Verfügbare Informationen zu "Der Umgang mit Angst"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Joyleen - Absimiljard - Amanda - netzmaus
  • Forum: www.Psychologie-Netzwerk.de
  • Forenbeschreibung: Hier geht's zum neuen Forum
  • aus dem Unterforum: Psychische Probleme und Leiden
  • Antworten: 21
  • Forum gestartet am: Sonntag 30.01.2005
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Der Umgang mit Angst
  • Letzte Antwort: vor 19 Jahren, 1 Monat, 26 Tagen, 16 Stunden, 26 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Der Umgang mit Angst"

    Re: Der Umgang mit Angst

    Joyleen - 19.02.2005, 19:38

    Der Umgang mit Angst
    Hallo,

    ich dachte, ich schreibe mal meine Erfahrungen auf, evtl. kann ich jemandem damit helfen, mich würde es freuen!
    Seit meiner Kindheit leide ich an Ängsten, Angst vor/in der Dunkelheit, Angst vor neuen, fremden Menschen, Angst vor neuen Situationen, neuen Orten, Verfolgungsangst, egal bei welchen Sachen immer das schlimmste befürchten, Angst vor Höhen, beim Auto fahren usw...
    Dazu kamen noch andere Sachen, naja, ich war jetzt 4 Monate stationär in Behandlung, und habe als Diagnose eine kombinierte Persönlichkeitsstörung vorwiegend mit ängstlichen und Borderline Anteilen bekommen, ich finde mich in der Diagnose wieder und bin froh, dem allen einem Namen geben zu können.
    Grad im Hinblick auf die Angst habe ich viel gelernt, erst hieß es generalisierte Angststörung und Soziale Phobie, aber als mein Therapheut einen halben Aufsatz laß, wovor ich alles Angst habe und wie sich das alles auswirkt, brechen, Durchfall, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Nervosität, Reizbarkeit, Schwindel, schwitzen etc sagte er, dass es schon ganz deutlich in Richtung Persönlichkeitsstörung geht, naja, ich habe viel gelernt und versuche es einfach mal aufzuschreiben.
    Als erstes ist es wichtig herauszufinden, woher die Angst kommt und welche Funktion sie hat, dann ist es wichtig, die Angst zu akzeptieren und anzunehmen, das ist ein sehr langwiedriger Prozeß, der bei mir jetzt erst so langsam beginnt, dann habe ich gelernt, in Angstsituationen die Realität zu beschreiben, was passiert grade, was ist real, was könnte mir schlimmstenfalls in der Situation passieren, wovor ich Angst habe.
    Dann ist es wichtig, diese ganzen Katastrophengedanken abzustellen, was einem alles passieren kann, versucht euch einfach vorzustellen, wie ihr die Situation positiv schafft, man neigt dazu, sich immer das schlimmste auszumalen und stellt sich dies auch gedanklich vor, also umdenken, denkt die Sachen positiv zu Ende, das braucht Übung, aber man kann es schaffen!Und wichtig ist es, die Angstauslösenden Situationen nicht zu vermeiden!
    Hilfreich sind auch Entspannungstechniken, vor allem die Progrssive Muskelentspannung nach Jacobsen!

    Ich hoffe, ich konnte dem einen oder anderen evtl. etwas helfen!

    Liebe Grüße, Joyleen



    Re: Der Umgang mit Angst

    Absimiljard - 19.02.2005, 19:47


    ich danke dir...


    ich habe nicht so viele Ängste und es ist bei weitem auch nciht so schlimm...ich hab mir dann immer eine Angst gesucht und eine Art Spiel daraus gemacht...wie weit kann ich gehen..wann renne ich weg..mich immerwieder bewust in die situation begeben und versucht immer weiter zu gehen...mich immeriweder versucht zu übertreffen..bei vielem hat es geholfen



    Re: Der Umgang mit Angst

    Joyleen - 19.02.2005, 22:50


    Wenn man Sachen hat, die man benennen kann wovor man Angst hat, dann kann man dieses Spiel gut machen, das ist eine gute Idee. Dadurch bekommt man ja auch Sicherheit und mehr Selbstvertrauen, wenn man sieht es klappt, dann ist man stolz auf sich!
    Aber wenn die Angst so doll ist, dass du keine Luft mehr bekommst, sich der ganze Brustkorb zusammen zieht, oder man einfach nur noch Durchfall hat und sich dauernd übergibt vor Angst, dann hilft das leider auch nicht mehr, aber Gott sei Dank ist es im Moment nicht so schlimm bei mir, durch die Therapie denk ich.
    Nur bei mir kommen viele Situationen dazu, die ich gar nicht benennen kann, ich habe eigentlich jeden Tag Angst, es ist aber unkontrollierbar, das ist ja das Problem. Scheiß generalisierte Angststörung. Man macht sich den ganzen Tag nur Sorgen. Egal, was es ist. Man denkt immer, dass das schlimmste eintritt, diese Sorgen können einen verrückt machen, ich weiß irgendwie, dass es wieder total unrealistisch ist, kann aber dagegen nix machen und mich auch nicht beruihgen. Das braucht viel Übung.



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 20.02.2005, 10:41


    Liebe Joyleen, liebe Mona,

    es ist schonmal ganz ganz wichtig, so wie Du es nennst Joyleen "dem ganzen einen Namen geben können". Damit ist es nicht mehr das "große Unbekannte", sondern ihr wißt, daß es sich um eine Störung handelt und damit auch "behandelbar" ist. Das ist sehr wichtig, denn dann kommt man sich selbst nicht mehr so unbeholfen vor.

    Die Übung, alles positiv zu ende denken zu versuchen, ist sehr gut. Denn die psychosomatischen Beschwerden, liegen meist darin begründet, daß man sich in seiner Angst verliert, wortwörtlich gehen läßt. In der Therapie hast Du nun viele Mechanismen kennengelernt, wie Du dagegen steuern kannst, Joyleen und es kostet nun viel Übung und Training, das so auch weiter anzuwenden. Das kostet Kraft und wahrscheinlich lebenslanges Training, aber der Erfolg lohnt sich, einfach weil das Leben wieder lebenswerter wird.

    LG
    Amanda



    Re: Der Umgang mit Angst

    Absimiljard - 20.02.2005, 11:49


    mh...als Kind hatte ich noch eine erweiterung davon..also wenn ich zu große Angst hatte...iich hab Musik gehört oder gesungen...ich hab mir fest eingeredet solange ich singe oder die Muisk zu hören ist bin ich sicher...es kann einfach ncihts pasieren...ist zwar echt lächerlich aber es hat geholfen ich war als Kind ein verdammter Angsthase...ich hab mich dann einfach total auf die Musik konzentriert und offt vergessen warum ich eigenndlich Angst hatte...

    ...versuch es doch mal mit Musik...beruhigen tut sie jedenfalls auch so ein wenig...und schaden kann es bestimmt auch nicht

    ...magst du Tiere?...wäre vieleicht eine gute MÖglichkeit dir einen Hund an zu schaffen(dann wärst du auch nie alleine) oder reiten zu gehen...hilft offt, vieleicht auch dir ein wenig.



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 20.02.2005, 16:32


    Das mit dem Singen ist überhaupt nicht lächerlich.
    Der Effekt ist psychologisch erwiesen.
    Allein aus diesem Grund wir z.B. auch bei den Militärs in aller Welt viel gesunden.
    Genau aus diesem Grund gab es den "Gefangenenchor" bei Nabucco.

    Und Du wirst noch viele weitere tausend Beispiele finden.

    Du hast einfach nur einen ganz normalen menschlichen und psychologischen Trick angewandt, der jedem angeboren ist.

    LG
    Amanda



    Re: Der Umgang mit Angst

    Absimiljard - 20.02.2005, 16:34


    wow..wußte ich nciht..scheint aber zu funktionieren


    gibt es da irgendwelche Studien zu?



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 20.02.2005, 16:45


    Keine Ahnung.
    Aber da die Militärs das machen gibt es da bestimmt auch psychologische Grundlagen für.
    Die erforschen doch alles, was ihrer Kriegstreiberei nutzt.

    LG
    Amanda



    Re: Der Umgang mit Angst

    Absimiljard - 20.02.2005, 16:51


    schade..dachte du kennst vieleicht eine...ist immer recht intressant soetwas zu lesen


    mal sehen vieleicht finde ich ja was intressantes, wenns sonst noch jemanden intressiert kann ich dann gerne den Link mal posten



    Re: Der Umgang mit Angst

    Joyleen - 21.02.2005, 14:29


    Mit dem singen das habe ich auch schon gemacht, kurzfristig hilft es, langfristig aber nicht, denn im Grunde ist das eine Art Vermeidung und in der Therapie habe ich gelernt, nicht zu vermeiden, sondern mich der Angst zu stellen, trotzdem würde ich es weiterhin machen, denn irgendwie muss man ja Sachen für sich entwickeln, um die Angst auszuhalten!
    Ich trage zum Beispiel immer die 10 Regeln der Angst bei mir im Portmonai, die helfen!



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 21.02.2005, 15:10


    Stell die 10 Regeln doch mal hier ins Forum. Dann können es sich alle ausdrucken und ins Portemonnaie stecken.

    LG
    Amanda



    Re: Der Umgang mit Angst

    Joyleen - 21.02.2005, 15:21


    Ok, hier sind sie:

    1. Deine Angstgefühle und dabei auftretende körperliche Symptome sind verstärkte normale Streßreaktionen.

    2. Angstreaktionen sind nicht schädlich für deine Gesundheit.

    3. Verstärke deine Angstreaktionen nicht selbst durch furchterregende Phantasievorstellungen.

    4. Bleibe trotz der Panikgefühle in der Realität. Beobachte und beschreibe Dir, was wirklich geschieht.

    5. Warte in der Situation, bis die Angst vorrübergeht.

    6. Beobachte, wann und wie die Angst von alleine wieder abnimmt.

    7. Gib dir eine Chance, Fortschritte zu machen: Vermeide nicht!

    8. Führe die Übung bis zum Schluß durch.

    9. Sei stolz auf Deine bisherigen Bemühungen und Erfolge ( auch die kleinen! )

    10. Nimm dir Zeit für die Übungen!

    Mein Therapheut sagte, die soll man auswendig lernen oder immer bei sich tragen.

    Liebe Grüße, Joyleen



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 21.02.2005, 15:50


    super, danke
    Das wird vielen anderen auch weiterhelfen

    LG
    Amanda



    Re: Der Umgang mit Angst

    Joyleen - 21.02.2005, 15:56


    Gern geschehen, dafür habe ich ja den Beitrag verfasst!

    Unter Linkliste habe ich auch noch gute Links gepostet!

    Liebe Grüße, Joyleen



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 21.02.2005, 16:00


    Ja, hab ich schon gesehen.
    Ich finde es toll, daß Du uns durch Deine eigenen Erfahrungen und mit Deinem Wissen auf diesem Gebiet jetzt so unterstützt.
    Niemand kann das besser als jemand, der das selbst erlebt hat.

    LG
    Amanda



    Re: Der Umgang mit Angst

    Joyleen - 21.02.2005, 16:11


    Stimmt, das habe ich mir auch gedacht.
    Ich bin schon am überlegen, ob ich eine Internetseite über Ängste bastel mit eigenen Erfahrungsberichten und so, aber es gibt ja auch schon so viele, weiß auch nicht so Recht!

    Liebe Grüße, Joyleen



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 22.02.2005, 12:59


    Nun, du hast Recht, es gibt schon viele Seiten.
    Aber die meisten beschäftigen sich mit der Angst, wie sie entsteht, wie sie sich anfühlt.
    Vielleicht könntest Du ja wirklich eine Seite darüber machen, wie man aus ihr tatsächlich wieder herauskommt.
    Wie man mit ihr leben lernt.
    Vielleicht in Form eines Tagebuches?

    LG
    Amanda



    Re: Der Umgang mit Angst

    Absimiljard - 22.02.2005, 16:00


    fänd ich toll...würde bestimmt vielen helfen..mir auch...gebe ich zu...aber wenn du das machen würdest wäre das eine riesen Leistung



    Re: Der Umgang mit Angst

    Amanda - 23.02.2005, 14:34


    Vielleicht hier auch noch eine klitzekleine Zusatzhilfe:

    Werner Eberwein: Angst verwandeln in Gelassenheit (CD)
    Eberwein, Werner: Angst verwandeln in Gelassenheit: Selbsthypnose mit Musik. - München: Kösel, 1996.- ISBN: 3-4664-5667-3

    Schlagwörter
    Selbsthypnose, Hypnose, Trance, Phantasiereise, Entspannung, Geschichte, Metapher, Angst, Gelassenheit

    Zusammengefasst
    Angst ist für viele Menschen ein großes Problem. Angst mindert die Lebensqualität und hindert uns daran, unser Leben aktiv und lustvoll zu gestalten. Mit der Selbsthypnose-CD "Angst verwandeln in Gelassenheit" möchte Ihnen Werner Eberwein ermöglichen, Ängste zu überwinden und so inneres Wachstum und mehr Zufriedenheit zu erreichen.

    Hier geht es weniger um eine direkte Konfrontation und Auseinandersetzung mit Ihrer Angst. Sie werden viel mehr durch eine Geschichte sehr indirekt mit dem Thema Angst in Kontakt kommen.

    Da die Anleitung sehr professionell ist, gelangen Sie wahrscheinlich sehr schnell in eine tiefe Trance, so dass es sein kann, dass Sie sich kaum noch an die Inhalte der CD erinnern. Das macht aber nichts, denn angesprochen wird vor allem Ihr Unterbewusstsein.

    Die Texte sind sehr gut gesprochen und mit einer Entspannungsmusik unterlegt. Idealerweise hören Sie die CD abends zum Einschlafen, zumindest aber nicht "nebenbei".

    Da für viele Menschen die Hypnose noch immer etwas Unheimliches hat (meist ausgelöst durch skurrile Showverantstaltungen im Fernsehen) ist folgendes noch wichtig zu wissen: In dem Einleger der CD wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auf der CD keine Suggestionen sind, die uns zu irgendetwas zwingen. Für alle, die mehr über Hypnose wissen möchten, hat Werner Eberwein auch noch folgendes Buch geschrieben: Abenteuer Hypnose.

    Für wen ist dieses Buch?
    Interessant für Personen, die sich gerne geführten Phantasiereisen oder hypnotischen Anleitungen überlassen. Gedacht für alle, die sich mit ihren Ängsten befassen wollen. Eine Therapie für Angst-Patienten kann diese CD nicht ersetzen.

    Inhalt
    Selbsthypnose mit Musik, Spieldauer: ca. 48 Minuten



    Re: Der Umgang mit Angst

    netzmaus - 27.02.2005, 23:54


    Hallo, ich hatte sehr lange Angst vor Einbrechern, vor Feuer, vor Gewitter (leider heute noch). Die erste und zweite bin ich losgeworden.
    Ich erzähl euch mal wie.
    Die Angst vor Einbrechern hatte ich schon so lange ich denken konnte.
    Der Grund (meiner Meinung nach) war folgender. Meine Eltern waren immer nachts arbeiten, sie arbeiteten in einer Druckerei. Das war auch so lange ich denken konnte. Meine Oma hat bei uns gewohnt, aber irgendwie kam ich nie auf die Idee zu ihr zugehen und ihr zu sagen, dass ich Angst hatte.

    Bewusst habe ich die Angst vor Einbrechern erst erlebt, als tatsächlich jemand einbrechen wollte, und das war der damalige Freund meiner Schwester, der "Hausverbot" von meinen Eltern hatte, er galt als asozial. Komischerweise waren meine Eltern in der Nacht zu Hause, sie schliefen in der Stube. Ich hatte Geräusche gehört, an der Kellertür versuchte irgendjemand den Haken, mit dem die Tür verschlossen war, zu lösen. Das war real, ich weiß auch nicht, wie alt ich da gewesen bin. Jedenfalls bin ich vor Angst fast gestorben, UND ich habe mich nicht getraut, meine Eltern zu wecken. Die ja nur immer geschimpft haben, oder mit Schlägen, versucht haben uns zu erziehen. Na ja - ich wusste, sie würden mir sowieso nicht glauben. Also bin ich in meiner Angst wieder in unser Zimmer gegangen, und kuschelte mich dann zwischen meine beiden Brüder. Aber seitdem habe ich immer wieder Angst gehabt, meine Brüder und meine Schwester lachten mich schon aus.

    Irgendwie hatte sich dieser Zustand der Ängstlichkeit (auch noch bei anderen Sachen) relativiert. Bis ich verheiratet war, und mein Mann zur Armee musste (ehemals DDR). Es war so, dass die Männer, die bei der Armee waren, kaum die Chance hatten mal nach Hause zu kommen. Es kam vor, dass man ein Vierteljahr warten musste. Am ersten Tag, als er eingezogen wurde, hatte ich fürchterliche Angst. Sonst war er ja immer da gewesen (auch wenn er ein ziemlicher Feigling war). Ich überlegte, was ich tun sollte. Ich lag im Bett und hatte Angst einzuschlafen, es könnte mich ja jemand im Schlaf ermorden. Ich überlegte, holst du einfach den Hund rein? Nee, die hat selber Schiss. Dann fiel mir ein, dass mein Mann mal irgendwann ein Bajonettmesser gefunden hatte, Ich holte es, legte es ins Bett. Na gut nach zwei Tagen fiel es mir wie Schuppen von den Augen, warum sollte ausgerechnet einer hier einbrechen sollen, wir hatten ja nichts wertvolles. Gebrauchte Möbel, einen Fernseher, den sowieso hätte niemand haben wollen.... Also warum sollte ausgerechnet einer kommen und was hätte er klauen sollen. Allerdings dachte ich in dem Moment nicht an meine eigene Sicherheit.
    Aber von da an, hatte sich DIESE Angst relativiert. Ich glaube, es war so eine Art Selbsteinrede, die auch funktioniert hat.

    Angst vor Feuer hatte ich, weil mindestens jedes Jahr, irgendwie der Weihnachtsbaum Feuer fing. Ist aber nie was passiert. Und an mehreren Silvestern, war in unserer Straße immer irgendwie die Feuerwehr zugange. Dann hatte ich einen Film gesehen (Der Mann mit der Schlangenhaut - ich glaub mit Marlon Brando) wo jemand lebendig verbrannte. Nun ja, sowas habe ich mir reingezogen. So habe ich das immer schön weitergemacht, auch andere Ängste habe ich mir EINGEREDET. Jawohl eingeredet - Man kann sich sehr wohl Ängste einreden. Übrigens auch ein Grund weshalb ich hier im Forum gelandet bin.

    Ja und die Angst vor Gewitter, hab ich auch so lange ich denken kann. Ich zähl mal auf: Meine Mom zieht heute noch Stecker aus Steckdose, macht die Jalousien runter, sitzt ängstlich in der Ecke. Klar - woher das kommt.
    2. Wilhelm Busch Album irgendeine Geschichte, wo ein Mann vom Blitz getroffen und zu einem Häuflein Asche verbrannt war.
    Hat sich NETZMAUS reingezogen - klar!!!
    3. Meine Schwester - draußen unheimliches Gewitter, ich stehe zitternd in der Tür - was macht sie?? Zieht sich den Badeanzug an und springt draußen in den Pfützen herum. Mir wurde gesagt, ich hab geschrien wie am Spieß.



    Re: Der Umgang mit Angst

    netzmaus - 27.02.2005, 23:55


    Gut das waren jetzt nicht sooo ernst zu nehmende Ängste. Viel schlimmer sind aber die Ängste, die einem das Leben so schwer machen, dass man sich eigentlich Hilfe suchen müsste. Todesangst ist ja natürlich. Lebensangst nicht. Gesellschaftlich bedingte Ängste (Existenzangst, Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, Angst nicht mehr die Schulden bezahlen zu können) sind leider in der heutigen Zeit sehr häufig. Hier ist es gegebenenfalls notwendig, die realen Aussichten auf die Gefahr des Eintreffens dieser Angstziele (kann man das so sagen????) abzuschätzen und Strategien zu suchen, um das Eintreffen zu vermeiden. Das ist nicht einfach.
    Wenn man sich da hineinversteigert (auch eigenes Erleben mit Mobbing), kann es sehr gefährlich werden. Man kommt in einen Kreislauf, der nicht mehr beherrschbar werden kann. Aus meiner Tätigkeit als Sozialarbeiter, kann ich sagen, dass derlei gesteigerte Ängste schlimme Folgen haben können. Alkohol, Drogen, Medikamentenmissbrauch führen in sehr vielen Fällen nicht zur Auflösung der Angst, sondern das Ziel der Angst wird von selbst erreicht werden. Nämlich der soziale Abstieg, verbunden mit allesn seinen Folgen, Alkoholsucht, Verlust von sozialen Bindungen - man dröhnt sich nur noch zu, um den ganzen Problemen zu entgehen.
    Sehr schwerwiegend ist auch die Angst vor anderen Menschen, vor Reaktionen, die mich negativ beeinflussen, Angst vor Verlust von Freundschaft, Liebe, Zuneigung, Abgewiesenwerden.... Ganz krass war zum Beispiel, dass meine Eltern, wenn sie nicht mehr weiterkamen, sagten, wir würden ins Kinderheim kommen. (übrigens eine ganz schlimme Sache, diese Androhung). Auch hier ist dieser Kreislauf nicht so einfach zu durchbrechen.
    Was ich dazu sagen kann ist, dass Betroffene, wie auch deren Angehörige, sich in einem solchen Fall unbedingt Hilfe suchen sollten. Man findet gottlob Hilfen, überall, und hier z.B. im Forum. In jeder Stadt gibt es Beratungsstellen, nicht zu vergessen, Telefonseelsorge und psychologische Beratungsstellen.
    Ich möchte Mut machen, nicht nur aus meiner Selbstbetroffenheit heraus, oder aus meiner Tätigkeit als Sozialarbeiter - es gibt Hilfen für alles. Wartet nicht zu lange, sich entsprechend Hilfe zu holen - auch als Angehörige sollten wir sensibel sein, wenn etwas in der Familie nicht stimmt. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig - sich nicht der Hoffnungslosigkeit zu ergeben, sondern nach neuen Wegen zu suchen.

    Liebe Grüße
    Netzmaus



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum www.Psychologie-Netzwerk.de



    Ähnliche Beiträge wie "Der Umgang mit Angst"

    Der Umgang mit Räucherkohlen - manuxenia (Donnerstag 02.09.2004)
    Jordan Struges - Jordan Struges (Samstag 14.02.2009)
    Das letzte Wort - PapaSchlumpf65 (Sonntag 02.05.2010)
    Tips zum Umgang mit Windows Server 2003 - mcsalinux (Freitag 09.03.2007)
    HABT KEINE ANGST VOR DER LIEBE - bluecarry (Mittwoch 06.06.2007)
    Ein Mann und seine Angst um seinen Porsche - redid (Dienstag 02.10.2007)
    Habt keine Angst..... - Angst (Donnerstag 13.01.2005)
    Furcht und Angst - MuschiMa (Montag 08.08.2005)
    ?Angst? - Min (Mittwoch 23.03.2005)
    Selbstverteidigung gegen Angst und Agressionen - Joyleen (Mittwoch 23.02.2005)