Irrationale Gedanken

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    Re: Irrationale Gedanken

    Jessica - 05.02.2005, 15:29

    Irrationale Gedanken
    Gerade in depressiven Phasen und in Verbindung mit Ängsten treten häufig irrationale Gedanken auf. Das sind sehr dominante Gedanken, die teilweise den ganzen Tagesablauf stören und den Betroffenen lähmen. Sie sind schwer kontrollierbar und verstärken die Angst und Depression noch weiter.
    Meist drehen sie sich um Verluste und um die empfundene Unzulänglichkeit der eigenen Person. Objektiv betrachtet sind sie unlogisch und viel zu intensiv ausgeprägt.

    Hier hast Du ein Forum, diese Gedanken aufzuschreiben und Dich dazu mit anderen Betroffenen auszutauschen.



    Re: Irrationale Gedanken

    Stinkstiefel - 05.02.2005, 16:35


    Hallo zusammen,

    ja, dass kenne ich auch. Ängste in einem, die einen voll mitnehmen, die bestimmen deine Zeit, einmal zugelassen schon wachsen sie.. So sehr das man vergisst, dass es nicht Real ist. Wodurch sie kommen, ich weiß es nicht. Aber ich weiß das sie manchmal sooo schlimm sind, dass man nichts anderes mehr denken kann, Traurigkeit begleitet es, Wut, Verletzungen.
    Schon einige „Freunde“ habe ich in mein Leben verloren.. Freundschaft ist so wichtig für mich und ehe ich das zu einem Menschen sage, da muss in mir, in mein Empfinden viel passieren, aber dann gebe ich alles. Und irgendwann, vielleicht wenn ich die Freundschaft zu tief in mir zulasse, dann kommen Gedanken auf, was ist wenn, was ist wenn die Freundschaft nicht echt ist und ich mich hier aufopfere, was ich wenn ich dem Menschen egal bin. Was ist wenn ich mir die Freundschaft nur einbilde.. was ist wenn…..
    Traurigkeit begleitet einem, Ängste kommen hoch.. Angst zu verlieren was man doch so sehr schätzt, angst zu verlieren was man gerade erst gewonnen hat, angst verletzt zu werden.
    Manchmal, wenn die Angst in mir zu groß wurde (ich habe mich nie getraut es zu sagen) dann habe ich mich zurückgezogen und dadurch gingen wertvolle Freundschaften kaputt. Man kann das was in einem ist aber auch nicht so gut in Worten fassen, die Ängste sind so präsent als ständen diese neben einem und rammen immer ein Messer ins Herz, man erträgt den Schmerz nicht, oder nur schwer, also bin ich immer zurück gegangen um es endlich hinter mir zu haben, blöd, ich weiß, aber so ist es...
    Es ist so wenn man die Angst in sich trägt, dann ist sie ja immer da, wenn man zurück geht und das macht was die Angst einem suggeriert, dann hat man es ja bald überstanden und der Schmerz lässt nach…
    Na ja, die Angst ansich ist ja nicht immer da, nur hin und wieder, man muss vielleicht darauf achten das man sich in ihr nicht verrennt, aber einfach ist es nicht, geht ja von alleine…

    Was soll man machen das diese Angst nicht das Leben bestimmt, oder Teile im Leben? Was kann man machen das man sich über neue Freundschaften freut und nicht angst zu haben das sie wieder kaputt gehen würde? Was kann man machen, dass man sich glücklich schätzt einen lieben Menschen an seiner Seite zu haben, ohne das die Angst sagt, du wirst eh enttäuscht?



    Re: Irrationale Gedanken

    Jessica - 05.02.2005, 17:01


    Stinkstiefel hat folgendes geschrieben: Wodurch sie kommen, ich weiß es nicht. Aber ich weiß das sie manchmal sooo schlimm sind, dass man nichts anderes mehr denken kann, Traurigkeit begleitet es, Wut, Verletzungen.

    Diese Gedanken können sich selbst verstärken: Man hat viele Gedanken im Laufe des Tages: Mal positive und mal negative. Wenn sich ein negativer Gedanke zufällig mal bewahrheitet, dann denkt man bei nächster Gelegenheit wieder negativ. So nimmt das Ganze seinen Lauf. Es wird immer schlimmer. Leider verhält man sich dann auch defensiv - zieht sich zurück, geht in Abwehrhaltung. Manchmal führt das dann dazu, dass sich durch eben dieses Verhalten die Gedanken bewahrheiten. Und der Kreislauf geht weiter...

    Zitat:
    Schon einige „Freunde“ habe ich in mein Leben verloren.. Freundschaft ist so wichtig für mich und ehe ich das zu einem Menschen sage, da muss in mir, in mein Empfinden viel passieren, aber dann gebe ich alles. Und irgendwann, vielleicht wenn ich die Freundschaft zu tief in mir zulasse, dann kommen Gedanken auf, was ist wenn, was ist wenn die Freundschaft nicht echt ist und ich mich hier aufopfere, was ich wenn ich dem Menschen egal bin. Was ist wenn ich mir die Freundschaft nur einbilde.. was ist wenn…..
    Traurigkeit begleitet einem, Ängste kommen hoch.. Angst zu verlieren was man doch so sehr schätzt, angst zu verlieren was man gerade erst gewonnen hat, angst verletzt zu werden.
    Manchmal, wenn die Angst in mir zu groß wurde (ich habe mich nie getraut es zu sagen) dann habe ich mich zurückgezogen und dadurch gingen wertvolle Freundschaften kaputt.

    Genau das passiert oft. Und wie geht es weiter? Durch die Gedanken erfolgte der Rückzug und durch den Rückzug können Freundschaften "einschlafen", da die andere Seite denkt, dass man kein Interesse an der Freundschaft hat.

    Zitat:
    Was soll man machen das diese Angst nicht das Leben bestimmt, oder Teile im Leben? Was kann man machen das man sich über neue Freundschaften freut und nicht angst zu haben das sie wieder kaputt gehen würde? Was kann man machen, dass man sich glücklich schätzt einen lieben Menschen an seiner Seite zu haben, ohne das die Angst sagt, du wirst eh enttäuscht?

    Bezogen auf dieses Beispiel lohnt es sich, offen über die Ängste zu sprechen. Echte Freunde respektieren das und werden dementsprechend einfühlsamer sein. Sie werden den Rückzug richtigerweise als Angst und nicht als Desinteresse interpretieren und wieder auf Dich zugehen.

    Generell kann man sagen, dass diese irrationalen Gedanken durchaus wieder zu "verlernen" sind, so wie sie gelernt wurden. Man muss sich mehr auf positive Gedanken konzentrieren. Gedanken verdrängen macht keinen Sinn, und auch negative Gedanken gehören irgendwie zum Leben. Prüfe kritisch, welche Gedanken eine Berechtigung haben und was sich lediglich ohne Grund in Deinem Kopf abspielt.

    Und rede darüber, das hilft viel.

    Liebe Grüße,
    Jessica



    Re: Irrationale Gedanken

    casel - 05.02.2005, 19:04


    Zitat: Was soll man machen das diese Angst nicht das Leben bestimmt, oder Teile im Leben? Was kann man machen das man sich über neue Freundschaften freut und nicht angst zu haben das sie wieder kaputt gehen würde? Was kann man machen, dass man sich glücklich schätzt einen lieben Menschen an seiner Seite zu haben, ohne das die Angst sagt, du wirst eh enttäuscht?
    Liebe/r Stinkstiefel,
    Das ist wahrlich eine schwierige Frage - ich denke, dass man letztlich immer irgendwie am Anfang steht.
    Jeder neue Freund sollte letztlich schon einer "Prüfungsphase" unterzogen werden. Dies minimiert das Risiko erneut enttäuscht zu werden und lässt letztlich dann die (bei positivem "Prüfungsausgang") folgenden Erlebnisse, die man mit dem neuen Freund hat intensiver und vor allem positiver erleben. Und mit der Zeit werden die positiven Erfahrungen die negativen "überholen" und letztlich verdrängen.
    Du wirst dann zu einem positiveren Menschen, der es dann natürlich auch seiner Umwelt wiederum einfacher macht auf ihn zuzugehen.
    Ich bin mir sicher, dass die richtigen Freunde Dir immer die Zeit geben werden, die Du benötigst, um sie zu akzeptieren - wenn nicht, waren es vielleicht eher nicht die richtigen.
    Es gehört allerdings auch der Mut dazu sich auf Freunde einzulassen - spätestens nach der oben erwähnten Prüfungsphase; dann keine Angst mehr zu haben wegen seines Äußeren, seiner Behinderung o.ä. abgelehnt zu werden. Richtige Freunde sollten und werden dies dann nicht mehr als Malus sehen und sich selber lieber die schönen Seiten der Freundschaft "einverleiben".
    Ich bin mir sicher, dass Du schon die "Richtigen" gefunden haben wirst - lasse sie nur auch zu.
    Liebe Grüße
    Casel



    Re: Irrationale Gedanken

    Anonymous - 06.02.2005, 14:53


    Hallo Stinkstiefel! Genauso geht es auch mir, ich finde mich in deinen Gedanken wieder.
    Aber ich hab auch zeitweise, im Moment leider nicht, einen Weg gefunden. Ich denke aber, dass das nur zeitweise in bestimmten Voraussetzungen / Zeiten funktioniert. Nämlich, wenn ich die Angst bekämpfe mit allen Mitteln wird es meist noch schlimmer. Wenn ich aber die Angst annehme, sozusagen in mir zulasse, akzeptiere, relativiert sie sich sogar in relativ kurzer Zeit. Es ist wahrscheinlich auch Trainingssache. Aber ich hab auch schon erlebt, dass ich meine Angst zu sehr zugelassen habe, was dann ziemlich ausgeartet ist. Ich konnte dann nämlich nicht mehr die Angst loslassen oder vergessen. Auch ich habe meinen besten Freund verloren, ich hab trotz aller Anfragen, Entschuldigungsbriefe nie wieder von ihm gehört. Aber inzwischen bin ich soweit, zu akzeptieren, dass es ihn eben für mich nicht mehr gibt. Aber das dauert, und ich habe ihn trotzdem immer noch in meinen Gedanken, wenn ich auch nicht mehr so in der Verzweifelten Ursachensuche stecke.

    LG netzmaus,
    Du bist nicht allein!



    Re: Irrationale Gedanken

    netzmaus - 06.02.2005, 14:56


    Das hier oben ist von mir. Hab vergessen mich einzuloggen

    LG Netzmaus



    Re: Irrationale Gedanken

    Stinkstiefel - 06.02.2005, 16:53


    Liebe Jessica,

    Ja, jeder mag viele Gedanken haben, ich denke oft ich habe zu viele, zu überflüssige und nehme wohl alles viel zu klein auseinander.. Denke dann, es kann nicht einfach so gut sein, da muss doch ein Hacken dran sein...
    Diesen Kreislauf würde ich gerne unterbrechen, aber die angst ist zu groß. Ich schaffe es schon hin und wieder mir dann zu sagen, die Zeit wird es bringen, dann sieht man was es wirklich ist. Aber die Zeit hat viel Zeit, weißt du.. Und der Mensch neigt dazu keine Zeit zu haben, also gehen wieder Gedanken weiter. Man traut sich es auch nicht den Freunden zu sagen, sie könnten einen ja auslachen...
    Viele der Freunde, Bekannte denken dann ich sei arrogant, eingebildet, aber das bin ich nicht, doch nehme ich die Vorwürfe gegen mich hin um meine ruh zu haben? Ich weiß es nicht, lasse sie aber in den Gedanken über mich und ziehe mich weiter zurück, blöd alles...
    Vielleicht schaffe ich es ja eines Tages nicht mehr so negativ zu denken.. Ach, alles blöd.....

    Lieber Casel,

    wie bitte sollte ich neue Freunde prüfen, wie soll das gehen?
    Ich glaube es ist schwer ein richtiger Freund zu sein, vielleicht sogar noch schwerer wenn man diese Angst des Verlustes in sich trägt.
    Manchmal denke ich, dass man das positive in einer Freundschaft nicht sieht, weil man daran nicht glaubt das es einem passieren kann. Man begreift den Schmerz schneller und viel intensiver als die Freude, blöd was?

    Liebe Netzmaus,

    Angst zulassen? Und dann, einfach warten was passiert?
    Die Angst wird dann doch nicht wieder gehen, manchmal bestimmt sie den ganzen Tagesablauf.. Im Grunde bin ich kein Ängstlicher Mensch, was die angst einer Gefahr angeht, also ich fahre Motorrad, nicht gerade benutzerfreundlich, oder wie sagt man, ich habe keine Angst in der nächsten Ecke zu liegen, vielleicht sogar davor einen Behinderung zu bekommen, also vor Körperlichen schaden habe ich keine Angst, nur vor den seelischen Schaden... Komisch halt.. man hat keine Sekunde Angst zu sterben, aber jede Sekunde angst allein gelassen zu werden, oder das Menschen die man lieb gewonnen hat einen verletzen.. albern was?

    Liebe Grüße von Stinkstiefel



    Re: Irrationale Gedanken

    Amanda - 07.02.2005, 14:35


    Ich denke, ein ganz großes Problem hinter der Angst ist immer der immense Druck, den man sich selbst macht, der aber völlig unnötig ist.
    Weil wir selbst unsere Erwartungen einfach immer zu hoch schrauben.
    Freundschaften prüfen?? Ja, auf eine gewisse Art und Weise schon. Aber verlangt denn überhaupt von mir in einer gewissen Zeit eine Entscheidung zu treffen: in welche Kategorie von Bekannten paßt dieser Mensch?
    Ich muß ihn doch nicht gleich in eine Schublade packen. Ich kann mir doch Zeit lassen. Mit dem Kennenlernen. Mit gemeinsamen Unternehmenungen. Vielleicht stelle ich nach einiger Zeit fest: hm, nein, so richtig Vertrauen hab ich nicht, aber Spaß können wir trotzdem haben, also kommt er bei mir in den Topf: gute Bekannte. Dementsprechend kann ich auch mein Handeln darauf einstellen: ich tue das, was ich vom Herzen her gern tue, ohne auf Gegenleistung zu hoffen und setze die Priorität aber unter die der richtig engen Freundschaften.
    Wenn es sich nach einiger Zeit herausstellt, daß ich lieber die Kategorie "enge Freundschaft" wählen würde, dann fühle ich das doch in meinem Herzen, weil ich mich öffnen kann, weil ich mich gern engagiere und miit Motivation die Freundschaft voranbringen möchte.
    Nun ist es aber manchmal so, daß von 2 Seiten unterschiedliche Erwartungshaltungen existieren.
    Ich möchte vielleicht nur eine lockere Bekanntschaft und der andere eine intensive Freundschaft.
    Dann müssen wir einfach ehrlich mit uns selbst und mit dem anderen sein.
    Es hat doch nichts mit persönlichem Angriff oder Verletzung zu tun, wenn ich sage: du hör mal, ich freu mich, daß es Dich gibt und ich gehe auch gern mit Dir weg und unternehme etwas, aber es gibt Menschen, die stehen mir noch näher und haben deshalb Vorrang.
    Das tut demjenigen vielleicht weh, weil er sich Hoffnungen gemacht hat. Ist aber immer noch ehrlicher, als sich mit Ausflüchten feige zurückzuziehen und der andere weiß nicht woran er ist.
    Und genauso ist das mit der Angst.
    Wenn ich ehrliche Gefühle einer engen Freundschaft habe, dann sage ich das.
    und wenn ich meine, irgendwas steht zwischen uns, dann frage ich, was es sein könnte.
    Dann bekomme ich meistens zur Antwort: Du spinnst, da ist nichts, ich habe im Moment einfach nur wenig Zeit.
    Oder der andere fängt an zu grinsen und sagt: Du, ich habe das gleiche von Dir gedacht, weil Du Dich so zurückgezogen hast, habe ich gedacht, Du magst mich nicht mehr.
    So einfach ist das im Prinzip.

    LG
    Amanda



    Re: Irrationale Gedanken

    Stinkstiefel - 08.02.2005, 04:26


    Liebe Amanda,

    also ich finde Freundschaft sehr wichtig und ehe ich jemanden sage, du bist mein Freund, das dauert eine lange, lange Zeit...
    Aber dann tu ich alles, wobei aber auch die Angst da ist, dass diese wundervolle Freundschaft wieder kaputt gehen könnte, die Angst wird manchmal so groß das ich mich selber zurück ziehe um den Schmerz aus den Weg zu gehen...

    Oft kann man ja gar nicht gleich sagen, ja du bist mein Freund und du nicht,,

    Also ich finde das alles nicht einfach, wobei wünschen würde ich es mir das man zu mir ehrlich ist und mir sage, man möchte mich gerne als Freundin, dann weiß man das man auch viel investieren kann, oder?

    Ach ich weiß das alles nicht.. blöd :cry:

    Liebe Grüße von Stinkstiefel



    Re: Irrationale Gedanken

    Amanda - 08.02.2005, 11:01


    Stinkstiefel hat folgendes geschrieben: Liebe Amanda,

    also ich finde Freundschaft sehr wichtig und ehe ich jemanden sage, du bist mein Freund, das dauert eine lange, lange Zeit...
    Aber dann tu ich alles, wobei aber auch die Angst da ist, dass diese wundervolle Freundschaft wieder kaputt gehen könnte, die Angst wird manchmal so groß das ich mich selber zurück ziehe um den Schmerz aus den Weg zu gehen...

    Oft kann man ja gar nicht gleich sagen, ja du bist mein Freund und du nicht,,

    Also ich finde das alles nicht einfach, wobei wünschen würde ich es mir das man zu mir ehrlich ist und mir sage, man möchte mich gerne als Freundin, dann weiß man das man auch viel investieren kann, oder?

    Ach ich weiß das alles nicht.. blöd :cry:

    Liebe Grüße von Stinkstiefel

    Lieber Stinkstiefel,

    du machst Dir selbst viel zu viel Druck: wieso kannst Du denn nicht auch viel investieren, wenn jemand nicht Dein(e) Freund/Freundin ist? Das liegt doch ganz allein an Dir und Deiner Einstellung!

    Ich investiere z.B. auch manchmal in mir völlig fremde Menschen, einfach weil es mir ein Bedürfnis ist. Weil es von Herzen kommt und ich den Menschen vielleicht helfen kann. Ich erwarte aber auch nicht, daß dann etwas zurückkommt. Schließlich habe ich es ja aus meinem eigenen freien Willen heraus getan und nicht um eine Gegenleistung zu erhalten.

    Und klar: wenn Freundschaften kaputt gehen, tut das zwar mal weh, aber es ist kein Drama: dort wo sich eine Tür schließt, geht eine andere auf. Wenn ich einen Freund verliere, habe ich mehr Zeit um sie in eine neue zu investieren. Wenn ich eine Freundschaft nicht mehr habe, schaffe ich Platz für neue Freundschaften.

    Viele Menschen treten in unser Leben um uns für eine ganz bestimmte Lebensphase zu begleiten. Genauso wie Lebensgefährten. Wir können diese Zeiten genießen. Wenn sie aber zuende gehen, sollte die Trauer nicht zu groß sein, denn wir haben damit ja die unglaublich große Chance wieder etwas neues, spannendes zu beginnen. Veränderungen sind die Würze unseres Lebens und halten immer unglaublich spannende neue Erfahrungen für uns bereit. Genauso wie neue Menschen.

    Liebe Grüße
    Amanda



    Re: Irrationale Gedanken

    Stinkstiefel - 08.02.2005, 13:49


    Liebe Amanda,

    ohhh, es geht nicht darum das ich für mich gänzlich fremde Menschen nicht einsetze, das mache ich immer zu.. Das Investieren meine ich mit, mich öffnen, mich so zu sagen ausziehe und vertrauen schenke und glaube mir, das ist so wenige denen ich dieses entgegenbringen kann und vor allem will…

    Wenn ein Mensch Hilfe braucht dann bin ich da und versuche alles um zu helfen, so was macht einem selber ja auch Glücklich, da habe ich wenige Probleme mit…

    Da für mich eine Freundschaft sehr, sehr wichtig ist, wäre es mir auch nicht soo nichtig wenn diese nicht mehr da ist auch würde ich nie eine Freundschaft gegen eine andere austauschen, es wird immer ein Loch im Herzen zurück bleiben die diese Freundschaft ausgefüllt hat….

    Wenn ich eine Freundschaft habe dann kann ich mich fallen lassen, aber bis dahin ist meist ein langer Weg und dann, fange ich an mich fallen zu lassen, dann habe ich Angst dass diese Glücksgefühle bald wieder vergehen könnte.. Ist leider so..

    Für mich ist eine Aufopferung Vertrauen zu geben, sich selber zu zeigen und nicht anderen zu helfen, klar helfe ich in der Freundschaft auch, wie aber auch bei fremden Menschen, warum auch immer, aber einen Fremden würde ich nie verraten wie es mir jetzt wirklich geht, was in mir ist….



    Re: Irrationale Gedanken

    Amanda - 08.02.2005, 22:48


    Nun, sieh es doch vielleicht mal so: je mehr Du Dich öffnest, je mehr Menschen Du Dich öffnest, desto mehr Freundschaften können entstehen. Ganz langsam, in Deiner Zeit und in Deinem Tempo. Je mehr Freundschaften dadurch entstehen, daß Du Dich öffnest, desto mehr Chancen gibst Du Dir selbst, daß Du das Vertrauen haben auch immer mehr lernst. Denn damit ist es genauso wie mit allen anderen Dingen in uns: es ist eine Sache des Trainings. Ebenso wie das Zurückgestoßen werden. Viele Verhaltenstherapeuten machen z.B. mit Männern, die unglaubliche probleme damit haben, Frauen kennenzulernen, eine wichtige Übung: sie schicken die Männer an einen öffentlichen Ort, z.b. Kneipe und sagen ihnen, sie müssen "Körbe" sammeln. Sie müssen 10 Frauen ansprechen, müssen sich aber so dumm anstellen, daß daraus keinesfalls eine Telefonnummer oder gar eine Verabredung entsteht.
    So lernen sie, daß es gar nicht schlimm ist, eine Abfuhr zu bekommen. Genauso ist es mit Freunden. menschen kommen und gehen in unserem Leben. Wir sollten uns darauf konzentrieren, was wir jetzt mit ihnen erleben können. Wenn sie gehen, müssen wir ein Zeitlang leiden. Aber wir haben ja die Erinnerung an all die schönen Zeiten und das Wissen, daß es solche Menschen immer wieder für uns geben wird. Also brauchen wir nicht so lange zu leiden, sondern können uns schon auf die nächsten Freunde freuen. Und viele bleiben uns ja gottlob ein Leben lang erhalten.



    Re: Irrationale Gedanken

    Joyleen - 21.02.2005, 14:39


    Kann man irrationale Gedanken auch disfunktionale Gedanken nennen, oder sind die disfunktionalen wieder was anderes?
    Mein Therapheut sagte, dass ich disfunktionale Gedanken habe, das sind solche, ganz besonders bei Angststörungen wo man grübelt und grübelt, alles dreht sich im Kreis wie ein Karrussel und man kommt an kein Ende, das ist doch ziemlich das gleiche,oder?



    Re: Irrationale Gedanken

    Amanda - 21.02.2005, 15:29


    Ich fange mal mit der Gemeinsamkeit an: gemeinsam ist beiden, daß es sich um Gedankenkreisläufe geht, aus denen der Mensch nicht aussteigt.

    Irrational heißt ja, daß er sich in Gedanken hineinsteigert, die keine oder nur eine höchstunwahrscheinliche reale Basis haben. z.B. wenn mein Mann in ein Auto steigt wird er einen Unfall haben und ich werde ihn nie wieder sehen.

    Was disfunktional heißt, muss ich selbst erst nachschlagen. Den Begriff habe ich so noch nicht gehört. Ich vermute aber mal er beschreibt prinzipiell das gleiche.

    LG
    Amanda



    Re: Irrationale Gedanken

    Joyleen - 21.02.2005, 15:32


    Oki, Dankeschön, ich habe schon gegoogelt, aber auch da nichts gefunden!

    Liebe Grüße, Joyleen



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    Lernbehinderungen - gepostet von netzmaus am Dienstag 15.02.2005



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