Kabaeva bleibt die größte!!!

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    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    hitman - 17.03.2005, 16:42

    Kabaeva bleibt die größte!!!
    Für mich ist Alina Kabaeva die größte Gymnastin, in Sachen Köper- und Gerätetechnik konnte ihr, meines erachtens keiner etwas vormachen.

    Sie hat dass Nivea in dieser Sportart stark angehoben, wie zuletzt vielleicht eine Alexandra Timoschenko.

    Leider ist sie nicht mehr Aktiv.



    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    nathalie1986 - 19.07.2005, 17:32


    oh ja auf jeden fall! keine war so beweglich wie sie. die beweglichkeit ist ja die grundvoraussetzung, um gewisse figuren überhaupt zu lernen und alina kabaeva hat dadurch das niveau enorm hochgeschraubt. ich kenne niemanedn anderen, der so beweglich war wie sie.
    tragisch finde ich jedoch, dass sie bereits anfang zwanzig eine rentnerin ist und ihre karriere schon längst vorbei ist. ich finde es schade, dass rsg und kunstturnen immer mehr zu kindersportarten werden und die karrierenhöhepunkte meist im alter von 15-17 jahren auftreten, danach ist man rentner. viele von den turnerinnen haben keinen job und sind mit 20 fertig mit ihrer karriere, wenn andere das abi haben... wenn man weltmeister geworden ist, bekommt man vielleicht den ein oder anderen werbevertrag, aber wenn man nur silber, bronze oder garkeine medaille gewonnen hat, geht man schnell vergessen und kann vielleicht nur als trainerin arbeiten. das finde ich erschreckend, denn so viele mädchen opfern ihre ganze jugend und die schule, um karriere zu machen und am schluss reicht es dann doch nicht für einen platz auf dem treppchen. wenn man bedenkt, dass ca. 30 gymnastinnen bei einer wm mitmachen (oder auch bei olympia), aber nur drei davon am schluss auch eine medaille gewinnen, sind es so viele, die alles aufgegeben haben für den sport und am schluss doch nur 14. geworden sind oder so. es ist zwar eine superleistung, so weit zu kommen, denn rsg ist eine der härtesten sportarten, aber trotzdem finde ich es irgendwie hart, wenn man schon seit dem kindergarten von einer medaille träumt, der traum dann so greifbar nahe ist, aber man ihn doch nicht verwirklichen kann.
    sicherlich geht es nicht, dass alle gewinnen, ganz klar. aber rsg und turnen sind sportarten, wo man auch nach der karriere nur etwas erreichen kann, wenn man gewonnen hat. alles andere ist nichts wert und man hat noch weniger, als wenn man eine gute schulbildung gemacht hätte. alina kabaeva hatte zwar das glück, so viel zu gewinnen. dennoch finde ich es irgedwie ernüchternd, dass sie jetzt mit anfang zwanzig schon ihr karrierenende ankündigen musste...



    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    hitman - 22.07.2005, 00:55


    Ich weis nicht wie lange man RSG machen kann, mir ist nur aufgefallen, dass die Sportlerinnen so etwa mit 20 bis 22 aufhören.
    Warum ist das so, ist der körperliche Verschleiß so hoch, was sollte man ändern?

    Habe heute bei der Übertragung gehört, dass die Sportlerinnen aus Russland Vollzeit Gymnastinnen sind, kaum Schulbildung (finde ich fahrlässig) haben und daher unsere (Deutschen) nicht mithalten können und auch nie mithalten werden, wie siehst Du (Ihr) das, eine Weltmeisterin aus dem „Westen“ unvorstellbar?

    Ab welchem Alter kann man den in der RSG an Profiwettkämpfen teilnehmen, der Trend geht scheinbar eher zu schlanken Langbeinigen Mädchen.

    Kunstturnen schaue ich so gut wie nicht, weil ich jedes Mal denke, diese armen Kinder.
    Es sieht auch nicht so ästhetisch, bei Frauen (18+) hätte es eine ganz andere Wirkung.

    Ich habe großen Respekt vor Leuten, die Kunstturnen oder RSG betreiben, weil der Trainingsaufwand größer und härter (passives dehnen stell ich mir schmerzhaft vor!) ist als bei den „Populärsportarten“, wie etwa Fußball dort trainieren Bundesliga Mannschaften teilweise weniger als eine Stunde/Tag, während der Saison.
    Das man als international erfolglose Gymnastin trotzdem erfolgreich sein, zeigt dass Beispiel Magdalena Brzeska, die sieht gut aus modelt ein bisschen z.B. für Sportartikelhersteller, Automobilhersteller oder testet Deutschlands Fitness setzt sich dabei ab und zu mal in einen Spagat oder hebt ihr Bein senkrecht in die Luft und die Leute sind erstaunt und begeistert.
    Als beispielsweise durchschnittlicher Tennis - oder Fußballprofi hat man es da sicherlich wesentlich einfacher, zumindest finanzielle Erfolge zu erzielen.
    Was war den Dein (Euer) Beweggrund Sport professionell zu betreiben?

    Kunsturnen hatte ich in der Schule, es war eher nicht meine Welt, dies betraf allerdings auch die anderen Jungs in meiner Klasse, es gab so genannte „Bundesjugendspielen“ (Sommer: Leichtathletik, Winter: Turnen), besonders am Boden hatte ich meine Probleme Überschläge gingen gar nicht und am Kasten ging auch nicht viel, eine grätsche über den Querkasten ging nicht, konnten die anderen Jungs aber auch nicht, obwohl diese Übung relativ niedrig eingestuft wurde.



    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    nathalie1986 - 22.07.2005, 21:03


    ich denke nicht, dass der westen (ausser amerika im kuntturnen) je dominierend sein wird in der rsg oder im kunstturnen. würde man hier in deutschland oder in der schweiz irgendwie acht oder neunjährige kinder zehn stunden am tag trainieren lassen, würde man schnell hellhörig werden und es beispielweise als kinderarbeit abstempeln. die schule ist in der schweiz (ich weiss nicht wies in d'land ist) für neun jahre obligatorisch, da kommt keiner dran vorbei. es gibt hier auch ganz andere trendsportarten, wi du richtig sagst tennis, leichathletik, fussball, basketball usw. in den östlichen ländern (auch immer mehr im fernen osten) ist eislaufen eine der populärsten sportarten. ich bin überzeugt, dass zum beispiel in russland jeder ein bisschen eislaufen kann oder viel mehr mächen zum ballett gehen. die trainingsmethoden sind ganz anders und auch viel härter, nur interessierts keinen. deswegen kann man aus kleinen kindern auch champions machen.
    obwohl in den östlichen ländern die trainingsmethoden teilweise (zu) hart sind, reicht es aus, um gut zu werden. in westeuropa gibt es aus finanziellen gründen für randsportarten wie rsg oder eislauf keinerlei gescheite förderung. je nach dem muss man stundenlang autofahren, um in den besten verein zu gehen. wenn man richtig gut ist (die besten drei des landes) wird man dann schon gefördert, aber bis man einmal da angelangt ist, muss man viel zu viele hürden nehmen, um ans ziel zu kommen. ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich für jede probe und jeden wettkampf wochenlang betteln musste, dass ich eine schulstunde freikriege, weil mein zug früher geht. die schulen gewähren einem null freiraum, rsg vereine bekommen in turnhallen keine guten trainingszeiten, weil diese von handballvereinen oder seniorenturnen weggeschnappt werden. in westeuropa hat dieser sport viel zu wenig resonanz und kann deswegen auch ohne basis nichts entwickeln.

    ich selber wollte eigentlich gar nie rsg machen oder am anfang nicht. meine eltern fanden einfach, dass ich einen gescheiten sport machen soll. meine mutter hat früher in italien eine kunstturnkarriere angestrebt, hat aber nicht geklappt. sie fand, dass ich alle chancen dazu hatte und ich machte zuerst das. dann ging ich auch zum ballett, aber das gefiel mir auch nicht so wirklich. die rhythmische sportgymnastik war da der retter in der not. es gab etwa eine stune von unserem wohnort einen verein und meine mom fand rsg auch toll. so machte ich halt rsg. als ich etwas älter war, investierten meine eltern (die nicht sehr viel verdienten) in ein sportinternat in italien, wo ich zwar viel lernte, aber immer verletzt war (siehe meinen beitrag im user stellen sich vor forum). es klingt hart, aber irgndwie habe ich meine kindheit gar nicht so erlebt. für mich gab es nur rsg, rsg, rsg, rsg undnochmal rsg. manchmal ging ich auch noch zur schule, aber dann war mein tag ausgefüllt. da ich es nicht anders kannte, fehltemir eigentlich nichts, aber heute wrde ich niemehr für jemand anderen eine sportart machen.
    ich war durch das harte training wirklich gut geworden und meine eltern und mein trainer fand, dass ich doch profi werden sollte (diese entscheidung fällte ich mit 10). ich strebte sehr danach, aber es reichte nicht. ich hatte schon spass daran, aber es hätte auch nicht sein müssen. ich freute mich riesig über schleifen und pokale, aber ich wöre auch ohne nicht unglücklich gewesen. trotzdem motivierten mich die wettkämpfe und ich strebte immer mehr nach einer profikarriere. nach ein paar jahren merkte ich auch, dass rsg eigentlich das einzige war, was ich gelernt habe und auch wirklich konnte. da es mir einigermassen gefiel, machte ich weiter.
    heute würde ich mich sofort gegen den sport entschliessen. ich bin eine von denen geworden, die ihr leben lang nur fpr den sport gelebt haben, aber leider nicht dazugehörten, als irgendwelche wichtigen teams aufgestellt wurden. ich bin jetzt 19 und habe mehr verletzungen gehabt ls vbielleicht mancher in einem ganzen leben und irgendwie war das alles eine riesige belastung für mich. sport ist zwar toll, aber es muss grenzen geben und die muss man in der rhythmischen sportgymnastik als profi überschreiten.



    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    hitman - 23.07.2005, 14:23


    Du musst ja einiges mitgemacht haben, ist aber sehr interessant mal zu hören was Deine Beweggründe waren diesen Sport auszuüben. Ich stell es mir schrecklich vor, wenn man jahrelang auf ein Ziel hin trainiert und dann durch Verletzungen immer wieder zurück geworfen wird und den Sport dann letztendlich nicht mehr professionell betreiben kann.
    Es hat Dich psychisch sicherlich sehr belastet und wenn Deine Eltern dann noch dafür gearbeitet haben, damit Du Deinen Sport ausüben konntest stell ich mir den psychischen Druck noch viel stärker vor.
    Hast Du mit 10 Jahren entschieden, dass Du Profi werden willst oder Deine Eltern, mit 10 ist man sich über die Konsequenzen einer solchen Entscheidung, bei einem so harten Sport, doch gar nicht klar?
    Hattet ihr Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, die Ärzte müssen Dich doch über Verletzungen aufgeklärt haben und Dir die Konsequenzen genannt haben, welche Folgen es haben kann mit einer Verletzung X weiter zu trainieren.
    Ob sich Trainer im „Westen“ z.B. beim passiven dehnen sogar Strafbar machen wegen Körperverletzung, denke ich nicht schließlich wissen die Eltern was auf ihre Kinder zukommt, weist Du näheres?
    Die Bilanz über Deine RSG Karriere schien mir eher ernüchtert bzw. frustrierend ausgefallen zu sein, Kopf hoch das Leben geht weiter, klingt abgedroschen stimmt aber!!!

    In Deutschland beträgt die Schulpflicht ebenfalls neun Jahre (Hauptschule), man kann aber auch schon vorher fliegen, wenn die Leistungen nicht ausreichen.
    Die Sportförderung ist in Deutschland nicht besonders gut, man muss sehr viel selbst Finanzieren. Zuständig für den Sport im Allgemeinen ist der Bundesinnenminister (Otto Schilly), dann gibt es noch Minister in den 16 Bundesländern. Die Minister können über Steuergelder Sportler finanzieren oder Infrastruktur (z.B. Hallen) bauen lassen, augrund Schrumpfender Steuereinnahmen wird allerdings immer weniger gefördert, Hallen verfallen sogar zum Teil und der Schulsport wird auch zusammen gestrichen. Sportler/Sportarten werden finanziert, wenn sie erfolgreich sind RSG, Eislaufen oder Kunstturnen haben also kaum Chancen auf Förderung.
    Viele Sportler gehen deshalb zum Bundesgrenzschutz oder in die Bundeswehr, dort gibt es so genannte Sportfördergruppen, dies bedeutet die Sportler machen eine Grundausbildung (zum Soldaten) und können bis auf 2-3 Monate(glaube ich) im Jahr ständig trainieren und machen Werbung für die Bundeswehr.
    Unsere deutsche Meisterin im Eislaufen, musste in einem Kindergarten putzen gehen, um ihren Sport finanzieren zu können, wohlgemerkt die deutsche Meisterin, erst als es in den Medien publik gemacht wurde hat sie einen Sponsor gefunden.
    Unsere deutsche Meisterin im Eislaufen, musste in einem Kindergarten putzen gehen, um ihren Sport finanzieren zu können, wohlgemerkt die deutsche Meisterin, erst als es in den Medien publik gemacht wurde hat sie einen Sponsor gefunden.
    Lisa Ingildeewa wir übrigens von Puma gesponsert.
    Ich finde es generell nicht angemessen Sportarten aus öffentlichen Mitteln zu finanzieren, da diese gerade bei sinkenden Staatseinnahmen eher in andere Haushalte (Bereiche) fließen sollten, z.B. in soziale Projekte, wir reden hier letztendlich „nur“ über Sport(!!!), Sport sollte privatwirtschaftlich gefördert werden z.B. durch Sponsoren oder Stiftungen, so versucht man es in Hamburg.
    Wenn es nicht Fernsehsender wie Eurosport geben würde, könnte ich Eislaufen erst ab 23:00 Uhr sehen und RSG nur auf digitalen Programmen und warum weil die Quoten sehr schlecht sind, es schauen zu wenig zu, es interessiert kaum jemanden. Den Sportarten fehlen die Medialen Figuren, siehe Brzeska. Durch schlechte Medienpräsenez lockt man allerdings keine Sponsoren und so entsteht ein „Teufelskreis“.

    Hab auch etwas unter „Psychologie“ und eingetragen.



    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    nathalie1986 - 23.07.2005, 15:09


    mit 10 jahren war ich wirklich noch nicht in der lage, eine solche entscheidung zu fällen. meine eltern und meine trainer redeten natürlich alles schön, wie toll so eine profikarriere wäre und was mit für wege offen stünden wenn ich es machen würde. auf der anderen seite rieten sie mir von der chule ab, es würde noch sehr streng werden und rsg wäre viel besser. irgendwann glaubte ich wirklich, dass rsg besser ist und entschied mich dafür. der druck war für mich riesig, denn ich wusste, wieviel meine eltern für den sport arbeiteten und wieviel es ihnen bedeutete. ein rsg wettkampf war immer ein riesiges familienereignis und meine mutter opferte teilweise sogar tage, um mit mir dorthin zu fahren. ich wollte mich dafür mit einer medaille bedanken und somit war der druck immer ziemlich krass. ich strente mich mords an, aber manchmal reichte es nicht und manchmal hatte ich sogar ein schlechtes gewissen, wenn ich zu schlecht war.
    wir hatten eigentlich nicht wirklich ärztliche untersuchungen. da meine eltern nicht in der nähe des sportinternats wohnten, waren eher die trainerInnen mein elternersatz und in gewissen situationen auch meine erziehungsberechtigten. wenn ich eine verletzung hatte, wurde sie zwar einem arzt gezeigt und der arzt verbot zum beispiel für drei monate das training (z.b. bei einem gebrochenen wirbel), nur interessierte das keinen. es wurde immer möglichst so angestellt, dass ich die diagnose gar nicht richtig wusste bzw. die kurzeit. es wurde mir auch ständig klargemacht, wie schlecht es sei, zu pausieren und wieviel ich verlieren würde.
    teilweise hatten die trainer ja schon recht. wenn man auf nen wichtigen wettkampf trainiert und eine woche davor den fuss umknickt, versucht man auch, aus der ganzen saison und der vielen arbeit noch etwas zu machen und macht dann halt weiter. in der rhythmischen sportgymnastik ist es so, dass man regelrecht lernt, mit verletzungen umzugehen. in einem buch las ich einmal eine aussage eines trainers: if it isn't bleeding, don't care about it . mit anderen worten, solange man nicht von kopf bis fuss in einem gips steckt, trainiert man trotzdem. wenn man wirklich etwas erreichen will, muss man dies fast tun. im spitzensport verletzt man sich oft und wenn man jede verletzung ordnungsgemäss auskurieren würde, wäre man nie so richtig am ball. das gehört leider dazu. man lernt, harmlose verletzungen gar nicht erst zu bemerken. bei anderen beisst man einfach die zähne zusammen und tut so, als wär nix. das lerntman richtig und am schluss kann man als laie nicht unterscheiden, ob die gynastin mit einem gebrochenen fuss trainiert, die hand zertrümmert ist oder gar keine verletzung vorliegt. man ignoriert den schmerz und beachtet ihn einfach nicht. es klingt vielleicht etwas krass, aber mit der zeit spürte ich keinen schmerz mehr. einmal trainierte ich trotz zwei gebrochenen wirbeln. die chancen, dabei querschnittsgelähmt zu werden stehen bei 2%. ich trainierte trotzdem, obwohl ich eigentlich n bisschen angst hatte. aber ich bin froh gewesen, es getan zu haben, denn ich gewann den wettkampf, der folgte.
    wenn es tatsächlich rechtmässige und gesundheitlich akzeptable untersuchungen geben würde, gäbe es keinen leistungssport, zumindest nicht in den ästhetischen sportarten. man müsste viel zu viel einstecken, um für eine grosse karriere fähig zu sein. klar, wenn man gerade dabei ist, eine karriere zu machen, steckt man gerne etwas ein und beisst gerne mal auf die zähne, aber wenn die karriere dann zuende ist, fragt man sich oft, warum man so dumm war. ich habe jetzt schon ein künstliches hüftgelenk und die beiden gebrochenen wirbel sind dicker (an den einst gebrochenen stellen) als ein normal geheilter bruch und ich spüre es oft noch. ich denke, bei vielen verletzungen wo ich trotzdem trainiert habe, hatte ich grosses glück. ich hatte glücklicherweise auch immer solche verletzungen, die nicht eine sehr grosse gefahr darstellten. ich brach mit beispielsweie "nur" die hand und nicht den fuss. mit einer gebrochenen and lässt es sich besser trainieren als mit einem gebrochenen fuss...
    obwohl ich das alles extrem bereue, hatte es auch schöne momente dabei. einen wettkampf zu gewinnen ist ein tolles gefühl und ich bin durch den harten sport auch irgendwie ein anderer mensch geworden, als ich es ohne rsg geworden wäre. man lernt nach der karriere mehr auf sich und seinen körper zu hören und kennt sich auch besser. in turbulenten siuationen verliere ich z.b. nie die nerven, weil man bei einem wettkampf auch keine gefühle zeigen darf. man steht ganz still und steif, egal ob man sich freut oder gleich losheulen kann. ich kann mich ziemlich gut beherrschen, was ich bis jetzt eigentlich noch immer recht nützlich fand. es hat alles seine vor und nachteile, nur sind sie (für mich) in einer rsgkarriere überwiegend nachteile.



    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    hitman - 24.07.2005, 15:28


    Wenn die Trainer Dich ermutigt haben den Sport professionell zu betreiben musst Du besser gewesen sein als der Durchschnitt, ist Dir das sehr früh aufgefallen, dass Du besser bist als andere?
    Es ist schon echt krass mit schmerzen zu trainieren, ich hab bis weilen mal mit „kleinen“ Schmerzen (z.B. Knieproblemen) trainiert aber nie mit etwas gebrochenem, Wettkämpfe hab allerdings auch nie abgebrochen wenn ich verletzt war, durch den Adrenalinschub beim Wettkampf spürt man oft die schmerzen gar nicht. Wenn ich vor Wettkämpfen größer verletzt war, hab ich einen anderen spielen lassen (bei den Wettkämpfen haben die Tennisclubs gegeneinander gespielt, die Mannschaft die die meisten Spiele gewonnen hat war verletzt).
    Bei meinen anderen Sportarten: Basketball, Reiten, Judo, Tanzen (Standard u. Latein) war ich nie verletzt. Wie kann man den RSG mit einer verletzten Hand trainieren bei der ganzen Gerätetechnik brauchst Du doch funktionierende Hände?
    Ich denke schon, dass Auszeichnungen, einen motivieren weiter zu machen, ich hab mich auch immer sehr Auszeichnungen gefreut, meine Eltern haben sich dafür nie interessiert, sie haben sich immer nur darüber geärgert das der Sonntag für irgendeinen Wettkampf drauf ging, zu dem sie mich fahren mussten (siehe Thema Psychologie).
    Wie sind den Deine Probleme in der Hüfte entstanden, durch Überdehnung?

    Was sollte sich in diesem Sport ändern?
    Ich finde es eigentlich besser als früher, insbesondere in Sachen Körpertechnik hat sich viel getan, leider bleibt dabei das künstlerische, kreative auf der Strecke. Was mich stört neben den Fehlurteilen der Kampfrichter, welche sich bei subjektiven Bewertungssystemen leider kaum vermeiden lassen, dass es „Sowjetische“ Meisterschaften sind mir fehlt die Vielfalt, ich würde beispielsweise gerne mal eine Gymnastin aus Afrika sehen.
    Ich hab gehört, dass einige Gymnastinnen das Niveau herunterschrauben möchten gibt es diese Diskussionen?



    Re: Kabaeva bleibt die größte!!!

    nathalie1986 - 29.07.2005, 20:05


    hallo hitman!
    ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, ob mir trainer gesagt haben dass ich gut bin oder nicht, ich glaube eher nicht. entscheidend für den rat zum profisport war unsere clubskala. wir hatten eine art ligaranking wo jede gymnastin anhand ihrer wettkampfresultate eingestuft wurde. ich hatte schon ziemlich früh gute resultate und schliesslich führte ich die skala immer an. danach orientierten sich die meisten trainer und rieten mir dann zum profisport.
    meine hüftprobleme ist grossenteils durch überdehnung zustande gekommen. das harte training all die jahre ist aber auch ein mitgrund. ich habe zu lange die hüfte zu stark belastet. etwa 3/4 des rsg-trainings sind beweglichkeitstraining. wenn man das acht stunden am tag macht, kommt da schon einiges zusammen.
    mit verletzungen zu trainieren muss man irgendwie lernen. besonders beim kunstturnen kommt das immer sehr genau zum ausdruck. die turnerinnen zeigen keinerlei regungen, sondern blicken starr und steif in die gegend. man kann an ihren gesichtsausdrücken und körperhaltungen keinen gefühlszustand feststellen. diese einstellung wird einem schon sehr früh gelehrt. die gymnastinnen haben sich immer neutral zu verhalten. wenn man gewinnt, freut man sich nicht übermässig, dafür ist erst nach dem wettkampf zeit. die schmerzen werden auch nicht gezeigt. ich hätte manchmal schreien können, aber ich durfte nie zeigen, dass mir etwas wehtat. starke verletzungen wurden mit schmerztabletten so lange bekämpft, bis man nichts mehr davon merkte. dann ging ein kurzes training schon. mit der zeit habe ich aber gelernt, die schmerzen einfach zu verdrängen. es muss sicherlich krass klingen, aber mit der zeit merkt man wirklich fast keine schmerzen mehr, selbst wenn es sich um knochenbrüche handelt.
    dieses verhalten lernt man im prinzip beim muskelkater. wenn man als hobbyspotler anfängt zu joggen, hat man die ersten paar male sicherlich muskelkater und macht dann einen tag pause. in der rsg gibt es sowas nicht. muskelkater ist quasi der test: wer trotz muskelkater zum training kommt ist hart. dort beginnt man zum ersten mal, den schmerz zu ignorieren.

    von den diskussionen zum gewünschten gesenkten niveau habe ich leider noch nichts mitbekommen, aber ich bin ja nicht mehr so aktiv und kümmere mich nicht mehr so darum. schlecht wäre die idee aber sicherlich nicht. heutzutage geht es vor allem darum, in möglichst kurzer zeit das maximum herauszuholen. natürlich kann man nicht sachte-sachte trainieren und zwanzig jahre auf olympia warten. aber mittlerweile ist es so, dass mädchen und kinder schon champions sind, bevor sie überhaupt richtig lesen und schreiben können. leider leider hat sich rhythmische sportgymnastik immer mehr zu einem kindersport entwickelt, im kunstturnen ist es noch schlimmer.
    dazu kommen die strengen gewichtsregeln. nahezu alle gymnastinnen sind stark untergewichtig, doch dies sind oft gerade mal die grundvoraussetzungen für eine karriere oder die aufnahme in irgend ein kader. das gewicht spielt eigentlich gar keine so grosse rolle technisch gesehen. über den ästhetischen aspekt kann man sich mit preisrichtern streiten, aber grundsätzlich hat das gewicht nur einen minimalen einfluss auf die leistung und auch nur dann, wenn man eine stark übergewichtige gymnastin mit eine stark untergewichtigen gymnastin vergleicht (von der leistung her). oftmals wird das gewicht auch als vorwand für nicht gebrachte leistungen genommen, sodass ein trainer zum beispiel sagt: "wenn du fünf kilo leichter wärst könntest du den ball viel besser fangen", was natürlich absoluter quatsch ist.
    dann sollte auch das subjektive wertungssystem geändert werden. obwohl es sehr kompliziert ist, hat sich das neue wertungssystem im eiskunstlaufen voll und ganz bewährt. endlich können die preisrichter nicht mehr machen was sie wollen und nicht ungestört punkte abziehen oder dazugeben. es geht endlich nur um die eislaufleistung und es wird schwer, irgendwelche läuferinnen falsch zu bewerten, nur weil sie einer bestimmten nation angehören oder ihre haarfrabe nicht den geschmack des preisrichters trifft.
    gäbe es in der rhythmischen sportgymnastik und auch im kunstturnen ein detaillierteres wertungssystem könnten viel mehr ungerechtigkeiten vermieden werden und somit gäbe es auch wahre sieger und keine mehr, die sich den sieg erkauft haben.



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