Bekämpfung von Feuerbrand

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    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Sybill - 20.03.2008, 14:01

    Bekämpfung von Feuerbrand
    Hier eine Information des AGES zur Bekämpfung des Feuerbrandes:
    ( Orignal Link AGES )

    Bekämpfung von Feuerbrand
    Die wichtigste Maßnahme stellt die mechanische Bekämpfung dar. Bei Feuerbrand-Befall müssen stark geschädigte Pflanzen sofort gerodet und an Ort und Stelle verbrannt oder bis zum Abtransport zur Entsorgungstelle (so rasch wie möglich nach dem Schnitt) sicher in Plastiksäcke verpackt werden, da der Erreger auch an gerodetem Holz monatelang am Leben bleiben kann. Bei weniger geschädigten Pflanzen genügt unter Umständen das Ausschneiden erkrankter Äste, wobei der Schnitt mindestens 0.5 m im optisch gesunden Holz zu führen ist.

    Befallenes Pflanzenmaterial darf nicht offen innerhalb des Pflanzenbestandes transportiert werden. Die Schnitt- und Entsorgungsmaßnahmen sollten möglichst bei trockener Witterung durchgeführt werden. Bitte beachten Sie die Hinweise der Landespflanzenschutzdienste.
    Zur Verringerung der Infektionsgefahr sollten die Stämme der Bäume auf "Canker" (krebsartige Brandherde) hin sorgfältig überprüft und diese beseitigt werden. Zusätzlich können im Frühjahr zur Verringerung des Infektionspotentials von nicht entdeckten "Cankern" bei 52 Grad Tagen >12,7°C Behandlungen mit zugelassenem Kupferoxychlorid + Austriebsspritzmittel auf Paraffinölbasis durchgeführt werden.

    Um eine Verschleppung der Krankheit zu verhindern, müssen ausnahmslos bei allen Arbeiten in befallenen Anlagen Schnittwerkzeuge, Hände und Schuhwerk desinfiziert werden (z.B. mit 70%-igem Alkohol bei mindestens 5 Minuten Einwirkzeit).

    Auf chemischem Weg ist Feuerbrand schwer bekämpfbar. Bitte entnehmen Sie aktuell einsetzbare Präparate dem Pflanzenschutzmittelregister. Abverkaufs - und Anwendungsfristen beachten!

    Bei der Behandlung anfälliger Ziergehölze erwiesen sich Kupferpräparate als wirksam, wenn diese zur Blütezeit oder unmittelbar nach Perioden erhöhter Infektionsgefahr ausgebracht wurden. Bei Kernobst ist aus Gründen der Pflanzenverträglichkeit Vorsicht geboten.

    Feuerbrandbekämpfung mit Streptomycin
    Die wirksamste und derzeit einzige verfügbare Substanz mit einem beständigen hohen Wirkungsgrad gegen den Feuerbranderreger ist das Antibiotikum Streptomycin.

    Um den massiven Feuerbrandbefall in den Obstanlagen zu stoppen, hat z. B. die Schweiz Ende Januar 2008 die Bekämpfung mit Streptomycin befristet zugelassen.

    In Österreich hat das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) nach einer umfangreichen Risikobewertung die Bedingungen ausgearbeitet, unter denen eine Gefahr-im-Verzug-Zulassung möglich ist. Der Streptomycin-Einsatz als Ergänzung zur bestehenden Bekämpfungsstrategie ist dabei an strengste Auflagen geknüpft, sodass daraus keine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier sowie die Umwelt resultiert. Der etwaige Einsatz von Streptomycin kommt demnach nur bei akuter Gefahr in von den zuständigen Landesbehörden festgelegten, geografisch abgegrenzten Gebieten in der Kernobst-Intensivproduktion in Frage und ist auch dort nur als ergänzende Maßnahme im Rahmen einer gesamtheitlichen Bekämpfungsstrategie vorgesehen. Die Anzahl der möglichen Behandlungen ist auf maximal drei während der Blüte beschränkt. Sie dürfen außerdem nur nach einem Warnhinweis der zuständigen Landesbehörde vorgenommen werden. Im Rahmen der Anwendung müssen Mindestabstände zu Gewässern und Wohngebäuden eingehalten werden. Die Obstbauern erhalten das Antibiotikum nur gegen Vorlage eines Berechtigungsscheines, der auch die maximal zu beziehende Produktmenge festlegt.

    Ziel ist es, unter Wahrung des Gesundheits- und Umweltschutzes, die Ausbreitung des Erregers bestmöglich zu verhindern.

    Was sagt der Gesetzgeber ?
    Zur Verhinderung einer Ein- bzw. Verschleppung der Krankheit mit verseuchtem Pflanzenmaterial ist es wesentlich zu wissen, ob das Material aus einem feuerbrandfreien Gebiet stammt.

    Das Verbringen von Feuerbrandwirtspflanzen ist im Bundesgesetz über Maßnahmen zum Schutz gegen das Verbringen von Schadorganismen der Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse (Pflanzenschutzgesetz, BGBl. Nr. 532/1995) sowie der Pflanzenschutzverordnung 1996, BGBl. Nr. 253/1996) geregelt.

    Feuerbrand: Was macht die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit?
    Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hat erstmalig das Auftreten von Feuerbrand in Österreich festgestellt. Feuerbrand-Experten der AGES vertreten in ihrer Funktion als Entsandte des Bundesamtes für Ernährungssicherheit und damit als Mitglieder im Ständigen Ausschuss für Pflanzenschutz der EU die Interessen Österreichs in Bezug auf Feuerbrand (z.B. Schutzzonenfestlegung).

    Die AGES führt Laboruntersuchungen für das seitens der EU erforderlichen Monitorings über Befall mit Feuerbrand, koordiniert entsprechende Aktivitäten und führt - teilweise in Kooperation mit den Bundesländern und Berufsverbänden - Freilandversuche zu alternativen Kontrollmethoden (inklusive Einsatz von Bienen) durch.



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    jomasch67 - 20.03.2008, 14:33


    Hallo!

    In Tirol kommen 2008 als mögliche Einsatzgebiete von Streptomycin folgende Gemeinden in Frage:
    Absam, Breitenbach, Dölsach, Flaurling, Fritzens, Gaimberg, Gnadenwald, Haiming, Hall, Hatting, Innsbruck, Imst, Inzing, Kematen, Lienz, Oberhofen, Prutz, Roppen, Rum, Schönwies, Silz, Stams, Thaur, Tristach, Tulfes.
    Der Einsatz von „Streptomycin“ ist ausschließlich den speziell geschulten Besitzern großer Erwerbs-Anlagen erlaubt.
    Details zum möglichen Einsatz können hier nachgelesen werden.

    MfG,
    Johannes



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Astacus - 20.03.2008, 14:41


    Hallo,

    Im Burgenland kommen folgende Gemeinden in Frage:
    Gattendorf, Unterloisdorf, Klostermarienberg, Neudauberg, Kukmirn, Gerersdorf bei Güssing, Zahling, Eltendorf, Königsdorf, Windisch Minihof, Bonisdorf, Krottendorf, Neuhaus/Klb

    Bitte den 5km Radius beachten und miteinrechnen.

    Gruß
    Astacus



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Sybill - 26.03.2008, 10:46


    Hallo,

    von Niederösterreich weiß ich nur, das 6 Einsätze im Bezirk Hollabrunn geplant sind.



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    stixy - 27.03.2008, 14:22


    Hallo!

    In der Steiermark kommt alles südlich von Bruck/M in Frage. Einsatz wird von der Landesregierung individuell freigegeben.

    lg Christof



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Walter Rojky - 28.03.2008, 17:39

    Bekämpfung von Feuerbrand
    Hallo Imker
    Zu Ergänzung von vorgesehenen Feuerbrandbekämpfung wurden mir in NÖ Kritzendorf, Bruck/Leitha und Höflein Bez. Bruck gemeldet.
    Da es sich aber nur um vorläufige Möglöichkeiten handelt ist nicht gesagt dass auch wirklich gespritzt wird. Es wurden lediglich die Obstplantagen angefragt, ob eine Notwendigkeit bestehen könnte.
    Den betroffenen Imkern würde ich aber raten, das Gebiet zu verlassen. Auch wenn die Honigentsorgung vom Land finanziert wird, das Futter bei den Bienen ist möglicherweise auch kontaminiert und man geht das Risiko ein über den Futterhonig das Mittel in den Erntehonig zu bekommen.

    mfg Walter



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Walter Rojky - 30.03.2008, 07:38

    Bekämpfung von Feuerbrand
    Hallo Bienenfreunde
    Wir haben gestern unseren monatlichen Imkertreff abgehalten und es wurde auch über den Feuerbrand diskutiert.
    Es gibt nach letzten Meldungen auf der Homepage des NÖ-Imkerverbandes eine Liste "Liste_Bezirke.pdf" wo die Ansuchen nach Bezirken gereiht, für Feuerbrandbekämpfung aufgeführt ist. www.noe-imkerverband.at

    mfg Walter



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    drohne - 30.03.2008, 12:21


    Dankeschön Walter Roiky für den sehr interessanten Link. Bei manchen Seiten muss man zwar einen Kopfstand machen, aber sehr hilfreich ist ist die Auflistung dennoch.

    Wie schautt´s aus im Bezirk Bruck/Neusiedl, sind sehr viele Völker zu beklagen?.

    LG Josef



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Walter Rojky - 30.03.2008, 13:56


    In Bezirk Bruck sind 0,2ha und in Höflein bei Bruck/L sind es 2ha die als mögliche Platagenspritzungen Streptomycin einsetzen würden.

    mfg Walter



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Sybill - 02.04.2008, 13:23


    Hallo,

    auch im Bezirk Korneuburg sind 6 Ortschaften betroffen, uA Stockerau.



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Astacus - 10.04.2008, 10:58


    Hallo,

    hab soeben die Meldung bekommen, daß es jetzt im Burgenland ernst wird. Die Landwirtschaftskammer hat die Vorwarnstufe ausgelöst, und die Obstbauern dürfen spritzen. Der Zeitpunkt hängt von der Obstsorte ab.
    Ich hoffe, daß die Informationskette funktioniert und der genaue Spritztag an die betroffenen Imker weitergeleitet wird.

    Gruß
    Astacus



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    solarplexus - 10.04.2008, 10:59


    Astacus hat folgendes geschrieben: Hallo,

    hab soeben die Meldung bekommen, daß es jetzt im Burgenland ernst wird. Die Landwirtschaftskammer hat die Vorwarnstufe ausgelöst, und die Obstbauern dürfen spritzen. Der Zeitpunkt hängt von der Obstsorte ab.
    Ich hoffe, daß die Informationskette funktioniert und der genaue Spritztag an die betroffenen Imker weitergeleitet wird.

    Gruß
    Astacus

    So ein Mist! sCHAUT EUCH DOCH ALS aLTERNATIVE MAL das hier an: www.feuerbrand.de



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    drohne - 15.04.2008, 11:28

    Feuerbrand, um Deine Stimme wird gebeten
    Offenbar bekommen wir Imker unerwartete Unterstützung von den Handelsriesen Spar und Rewe.

    Ich ersuche Euch, liebe Freunde, diesen Beitrag zur Kenntnis zu nehmen und ersuche ferner um Deine Stimme und somit für einen Boykott der steirischen Äpfeln.

    Hier der ORF Beitrag vom 15.4.2009

    Und hier der Link wo man seine Stimme abgeben kann: http://steiermark.orf.at/stories/270795/

    Landwirtschaft

    Antibiotika: Handelsriesen drohen mit Boykott
    Der mögliche Einsatz von Antibiotika zum Schutz von Obstbäumen gegen Feuerbrand bringt die Obstbauern in Bedrängnis: Die Handelsriesen Spar und REWE kündigten an, nur Produkte aus unbehandelten Kulturen beziehen zu wollen.


    Die 1.600 steirischen Obstbauern produzieren jährlich rund 160.000 Tonnen Äpfel.

    Es geht um die Existenz

    Für die 1.600 steirischen Obstbauern ist die Ankündigung ein absolutes Desaster. Schon im Vorjahr richtete der Feuerbrand enorme Schäden an, heuer könnte es noch schlimmer werden - und zwar kurioserweise dann, wenn man den Feuerbrand eindämmt.


    Genehmigungen für Antibiotikum erteilt

    Die Handelsriesen Spar und REWE (Billa, Merkur und Penny) wollen keine steirischen Äpfel mehr beziehen, wenn Antibiotika zum Einsatz kommen - genau das wird den Obstbauern aber seit Monaten geraten. Für einen Großteil der Anbauflächen gibt es die Genehmigung, das Antibiotikum Streptomycin einzusetzen.

    Was ist Ihre Meinung?

    Würden Sie steirische Äpfel kaufen, auch wenn die Apfelblüten mit Antibiotika behandelt werden?

    * Natürlich, die Äpfeln kommen mit dem Antibiotikum nicht in Berührung

    * Sicher ist sicher, ich würde sie im Regal liegen lassen


    Derzeit geringes Infektionsrisiko

    Ob der Einsatz des Antibiotikums tatsächlich notwendig ist, hängt vom Wetter ab. Derzeit sieht der Pflanzenwarndienst keine akute Gefahr, weil es zu kühl ist; im Frühjahr kann die Seuche aber jederzeit ausbrechen.


    Wenn Antibiotika gesprüht werden, dann nur während der Blütezeit.
    Kammer: Früchte ohne Rückstände
    Die steirische Landwirtschaftskammer versucht die Handelsketten zum Umdenken zu bewegen. Wenn Antibiotika gesprüht werden, dann nur während der Blütezeit. Das Mittel werde binnen Stunden wieder abgebaut, die Frucht komme damit nie in Berührung und sei garantiert rückstandsfrei.

    Spar und REWE bleiben aber hart: Man habe Verständnis für die Feuerbrandbekämpfung, aber in den Regalen wolle man ausschließlich unbehandelte Produkte.


    Gespräche "vertagt"

    Woher die Äpfel bei einem Boykott kommen sollen, ist fraglich, immerhin produzieren die steirischen Bauern 90 Prozent des österreichischen Bedarfs.

    Ein Gespräch zwischen den Handelsketten, den Produzenten und den zuständigen Behörden am Montag in Wien brachte vorläufig keine Einigung - demnächst soll weiterverhandelt werden.

    steiermark.ORF.at

    Die steirischen Grünen und die Bioimker warnen vor dem Einsatz von Antibiotika zur Bekämpfung von Feuerbrand. Der Einsatz berge gesundheitliche Risiken und die Gefahr eines Imageschadens.

    Grüne warnen vor Antibiotika

    Bioimker warnen

    Das Bundesamt für Ernährungssicherheit will heuer den Feuerbrand rechtzeitig - vor der Infektionszeit - in den Griff bekommen und deshalb Antibiotika zulassen.

    Antibiotikum gegen Feuerbrand


    Josef



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    stixy - 15.04.2008, 12:03


    Ich als steirischer Imker kann nur sagen: jaaah :D



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Sybill - 15.04.2008, 13:24


    Hallo,

    soeben habe ich in den Nachrichten folgendes gehört:

    Der Spar-Gruppe wurden einige Eypertengutachten vorgelegt, in denen hervorgeht, das in Äpfel keinerlei Antibiotika, trotz Behandlung, nachzuweisen ist. Trotzdem hat die Spar-Sprecherin gemeint, da die Kunden diese Behandlung nicht wünschen, gehen sich nicht von Ihrer Meinung ab. Sie kaufen nur unbehandelte Äpfel an !

    Da Spar sehr stark mit Billa in Konkurenz steht, wird von dort sicher bald ähnlich verlautbart werden !

    Auch ich kann da nur JUHUUUU sagen - denn nur so kann es noch zu einem Umdenken kommen. Wenn die Obstbauern auf Ihrem Obst sitzenbleiben, dann werden die sich jeden Einsatz von Strepto gut überlegen !



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Walter Rojky - 15.04.2008, 16:31

    Steptomycin
    Hallo Bienenfreunde

    Als Imker mache ich mir schon Gedanken über den Chemie-Einsatz mit Streptomycin. Nur sollten wir auch an die Obstbauern denken, sie haben 2007 sehr viele Bäume verloren und bei manchen steht die Existenz auf dem Spiel.

    Was mich mehr stört bei der Sache, ist die Art der Konzerne, wie sie sofort versuchen, und ich behaupte das, das sie ausländische Ware durch die Erpressung hereinzubringen versuchen.
    Wenn wir sagen Juhuu , weil wir Imker sind, so ist das unseren Bienen zuliebe absolut gerechtfertigt. Wenn aber Konzerne mit Preisdumping den Honigpreis in Österreich unterlaufen so sieht die Sache schon etwas anders aus.

    Ein Umdenken bei den Obstbauern sollte eigentlich schon lange stattfinden. Nur in welche Richtung soll man umdenken?

    Die gezüchteten Apfelsorten, die anfällig gegen Feuerbrand sind, gehören eigentlich nicht in die Obstplantagen. Nur gibt es feuerbrandresistente Obstbäume? Es gibt sie sicher. Nur die Umstellung für solche Betriebe dauert viele Jahre. Es ist auch die Frage ob ein Betrieb, der seit Jahrzehnten bestimmte Apfelsorten in der Plantage hat, diese so einfach austauschen kann und er dabei auch überleben kann. Diesen Teufelskreis nutzen die Konzerne aus um Profit zu machen oder auf die Gestehungspreise Druck zu machen. Das verurteile ich mehr.

    Als Imker sollten wir natürlich an unsere Bienen und an unsere Kunden denken, nur ich bin der Meinung man muss beide Seiten betrachten. Viele Imker haben in der Vergangenheit Mittel gegen die Varroa eingesetzt, die nicht nur nicht zugelassen sondern auch verboten waren, ich sage einmal aus Unwissenheit oder Dummheit. Ich glaube aber nicht, dass die Obstbauer das Streptomycin aus Unwissenheit oder Dummheit anwenden. Wenn ein Imkerbetrieb vor Existenzproblemen steht, bin ich nicht sicher was Imker alles unternehmen um über die Runden zu kommen.

    Ein Umdenken sollte aber auch in der Behörde stattfinden, den dort werden die Mittel zugelassen. Man weiß schon seit langem, Perizin ist ein Gift für die Menschen und ein Rückstandsproblem (es ist zwar in Österreich nicht zugelassen) aber ich kann es kaufen!?
    Ist das richtig?

    Mfg Walter



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    Sybill - 15.04.2008, 18:15


    Hallo,

    Du hast schon Recht, das man auch die Seite der Obstbauern sehen muß.
    Was mir gegen den Strich geht ist, die Seite der Pharmaindustrie - den denen gebe ich die Schuld. Der Grund ist für mich folgender:

    Es gibt einige Mitteln, bei denen bestätigt wurde, das sie gegen Feuerbrand helfen, einige auf Medikamentenbasis - andere auf zB. Kalkbasis. Nun hat sich aufgrund der Interventionen von einigen Pharmakonzernen das Strepto als einziges Feuerbrandbekämpfungsmitttel durchgesetz, obwohl einige andere genausowirksam wären. Nur regiert leider das Geld unsere Welt und damit spritzen die Bauern zB. in Frankreich fast alle Plantagen mit Antibiotika.

    Natürlich freue ich mich, wenn der heurige Einsatz von Strepto abgeblasen wird. Ich bin mir sicher, das es dann plötzlich wieder einige "natürlichere" aber funktionierende Mittel wieder auftauschen, die bisher einfach links liegen gelassen wurden.

    Der Obstbauer ist auch nicht vergleichbar betroffen wie wir. Er hat es in der Hand ob er sich weiterhin mit chemischen Mitteln "durchmogelt" oder ob er es erlaubt andere - vielleicht nachhaltig besser Mittel erforschen zu lassen. Wir sind dem ganzen ausgesetzt. Imker haben im Moment nur die Möglichkeit auszuweichen, nur wenn sich das Konzept wie in Frankreich anpasst - wohin sollen wir dann mit unseren Bienen ?
    Mich errinnert diese Situation sehr starkt an unsere Apistan-Vergangenheit. War doch auch das tolle Mittel aus der Apotheke - und was hat es gebracht ?? Das wir im Endeffekt doch wieder retour zu natürlichen Säuren gegangen sind und hoffen das das Medikamt bald wieder aus unseren Waben verschwunden ist !

    Ausserdem sehe ich das auch mit den Augen eines Konsumenten und einer Mutter- ich möchte keine Äpfel kaufen, die vielleicht doch noch irgendwo noch Rückstände von Antibiotika haben könnte - und von Expertengutachten halte ich bei solchen Themen schon gar nix !!



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    drohne - 15.04.2008, 19:55


    Haben in dieser doch sehr wichtigen Frage tatsächlich nur Sybill und Walter Roiky eine Meinung?

    Also bitte meine lieben Freunde, postet doch tüchtig und frei aus der Leber heraus Eure Meinungen.

    @ Walter Roiky

    ein sehr interessantes Avatar. Wäre es allenfalls möglich etwas über "Die Flachland Imker" zu erfahren?

    Josef



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    stixy - 19.04.2008, 11:23


    Hallo!

    Ich möchte mich für mein "juhu" rechtfertigen.

    Natürlich erpressen die Konzerne die Bauern, eh klar.
    Aber, wirklich reduzieren kann man den Feuerbrand nur mit Rückschnitt. Streptomycin ist ein Antibiotikum und als solches reduziert es den Befall nicht wirlklich. Es schützt die Pflanze an sich.
    Nur wenn der Bauer den befallenen Ast in einen Plastiksack steckt, ihn abschneidet und die Schnittstelle sofort mit einer Lötlampe desinfiziert, kann der Befall reduziert werden. Ist viel Arbeit ist klar. Aber wie kommt der Konsument dazu kontaminiertes Obst und Honig zu sich zu nehmen.

    Abgesehen davon gibt es angeblich schon Züchtungen die gegen Feuerbrand resistent sind.



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    drohne - 19.04.2008, 12:18


    stixy hat folgendes geschrieben: Nur wenn der Bauer den befallenen Ast in einen Plastiksack steckt, ihn abschneidet und die Schnittstelle sofort mit einer Lötlampe desinfiziert, kann der Befall reduziert werden. Ist viel Arbeit ist klar.


    Mit meinen zahlreichen Äpfel- und Birnenbäumen ist dies auch für mich sehr interessant. In Hinkunft wird aufs genaueste kontrolliert.

    Mit der Lötlampe verhindert man vermutlich ein weiteres auslaufen des Baumsaftes, richtig?

    Josef

    PS: Gewissensfrage Stixy: warum ist der Link unseres Forums noch nicht in Deiner HP? ;-)



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    stixy - 19.04.2008, 16:43


    Hallo Drohne!

    Nein. Der Feuerbrand ist eine hochinfektiöse Bakterienerkrankung. Das Feuer der Lötlampe vernichtet die Bakterien an der Schnittstelle, ist wirklich eine Desinfektion.

    lg



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    einstein - 19.04.2008, 19:03

    Feuerbrand
    Darf die Runde schon informieren, daß es mehrere Mittel dagegen gibt, es gibt "Strepto", es gibt Hefen, es gibt Acetate, die ich entwickelt habe.
    Ich arbeite in Südtirol an der Bekämpfung auf Bio Ebene und die Wirkung ist ok.
    Hier wird Panik gemacht um Geld zu verdienen, mehr ist es nicht.
    Habe am kommenden Freitag um 1/2 8 Uhr im Hartberger Bezirk ein Referat darüber, es geht um alternative Maßnahmen
    Gruß



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    stixy - 20.04.2008, 12:38


    Hallo Einstein!

    Darf ich fragen wo genau, wenns geht möcht ich mir das anhören.

    lg Christof



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    einstein - 20.04.2008, 18:33

    Feuerbrand
    Der Termin ist der kommende Freitag wahrscheinlich in Hartberg, 1/2 8 h, wo genau schreibe ich <Dir noch
    >Gruß



    Re: Bekämpfung von Feuerbrand

    einstein - 22.04.2008, 19:11

    Feuerbrand
    Die Veranstaltung ist am Freitag, den 25. April 08 um 19 h 30 im GH Pack in Lebing, 8230 Hartberg
    Gruß Albert



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