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 Betreff des Beitrags: Talmania
BeitragVerfasst: 29.11.2005, 00:06 
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Das Ende einer Königsfamilie


Der Regen prasselt unablässig auf den, bereits völlig durchnässten Boden. Der dicke, schützende Nebel, der vor noch nicht einmal einer Stunde den gesamten Wald umhüllte, ist nun vollkommen verschwunden. Stattdessen finden sich, für jeden gut sichtbar, die Spuren eines Pferdes im matschigen Boden des Waldes.
Ein Mann reitet dieses Pferd. Ein Mann, der sich mit einem zerissenen Umhang vor dem Regen zu schützen versucht. Hinter ihm sitzt eine Frau. Sie ist in einen abgetragenen Mantel gehüllt und hält in ihren Armen ein, mit einer Decke umwickeltes, Baby. Beide, der Mann und die Frau, sehen sehr erschöpft aus. Sie scheinen bereits sehr lange unterwegs zu sein.
Niemand würde bei ihrem ärmlichen Aussehen vermuten, dass es sich bei diesen Menschen um König Culann Tos Talmania und seine Gattin Celeste mit ihrem Sohn Kyuna handelt.


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Vielleicht war es ein Fehler, Boreos Cormud mit derart wichtigen Aufgaben zu betrauen. Boreos ist der Markgraf von Rûes und Vasall des talmanischen Königs Culann. Boreos hielt schon immer sehr viel Nähe zum talmanischen Volk, also ist es ganz selbstverständlich, ihn für die Durchsetzung königlicher Ordern im Volk und die Propaganda verantwortlich zu machen. Wer hätte gedacht, dass er seinen König, nach so vielen Jahren der Treue – ja, sogar der Freundschaft – auf so niederträchtige Weise hintergeht.
Durch Halbwahrheiten und Lügen; und nicht zuletzt durch den Einsatz roher Gewalt, hat er das Volk gegen den König aufgebracht.

Die Revolution steht kurz bevor. Der König hat keine andere Wahl. Er muss sich und seine Familie in Sicherheit bringen. Noch weiß er nicht, wer ihn verraten hat, aber er ist sich sicher, dass der Verräter ihm nahe steht, vielleicht sogar das selbe Blut in sich trägt.
Er kann sich nur noch einem Mann anvertrauen. Dieser hat ihm geraten, das Königreich auf dem schnellsten Wege zu verlassen und ins Exil zu gehen, um dem Henker zu entgehen.
Am Morgen vor seiner Flucht sucht er Boreos auf.

>Alter Freund, Ihr solltet mich begleiten.<

>Nein mein König, nehmt nur Eure Gattin und Euren Sprössling mit! Ihr dürft nicht riskieren entdeckt zu werden. Ich werde im Schloss bleiben, und versuchen, diesen Aufstand durchzustehen.
Es handelt sich schließlich nur um einfache Bauern, wir sollten die Revolte bald zerschlagen haben, und dann könnt Ihr zurückkehren und Euren Thron wieder besteigen.<


>Vermutlich habt Ihr Recht. Doch unterschätzt diese Menschen nicht, auch wenn es nur Bauern sind, so sind es doch viele, und ich vermag nicht zu wissen, wie viele meiner Soldaten mir noch treu ergeben sind.<

Culann schreitet auf und ab. Er scheint über etwas nachzudenken. Seine Miene verfinstert sich für einen kurzen Moment, dann blickt er wieder zu seinem Vasallen auf.

>Ich werde mich zu meinem Vetter in die Festung „Toranam“ begeben. Er wird mir sicher in dieser schweren Lage beistehen...< Er sieht Boreos entschlossen an. >Haltet das Volk nur noch einige Tage bei Laune!<
Er nimmt seinen Freund in den Arm, >Wünscht mir Glück!<, dann verlässt er die Gemächer seines Vasallen und trifft letzte Vorkehrungen für seine Flucht.
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[/center]
Langsam verschwindet die blutrote Sonne hinter den Bergen von Ghinês. Das Gebirge wirft lange Schatten über die malerischen Gebäude von Aresta. Die Kirche und die Oper bäumen sich majestetisch über dem Wald auf.
Es könnte so ein schöner Abend sein.
Noch lässt dieser wunderschöne Anblick nicht auf das bevorstehende Unheil schließen.

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[EDIT: okay, tut mir leid, meine schuld.... also... ies war schon spät, und ich war etwas verplant und hab deshalb vergessen, euch doch um etwas kritik zu bitten... ihr dürft das natürlich gerne tun^^]

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Verfasst: 29.11.2005, 00:06 


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BeitragVerfasst: 01.12.2005, 18:47 
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Also, nicht schlecht die Geschichte, nur ein bisschen mehr wäre nicht schlecht :D Editier die Fortsetzung bald rein^^

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BeitragVerfasst: 01.12.2005, 18:58 
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pah... ich editier hier doch nicht hin und her^^

geht zwar bis jetzt leider nur schleppend voran, aber immerhin geht es voran^^
hab bald den Prolog durch.....
Ich hab aber auch n ziemliches problem.... meine geschichte hat keine ende.... ich denk mir immer wieder was neues aus... immer, wenn sie sich dem ende nähert, ändere ich die bedingungen.....
naja... ich werde hier nur den "ersten teil" bringen, da es später doch zu krank wird^^

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BeitragVerfasst: 02.12.2005, 12:13 
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lol^^ ich kann mir schon denken, dass sie sehr krank wird, wenn du sie schon als krank bezeichnest ;)
Schick sie mir halt dann einfach so zu^^Ich bin an kranke Sachen gewöhnt( Siehe WBG :D)

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BeitragVerfasst: 02.12.2005, 15:55 
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mit krank meine ich eigtl, dass jeder blöde stein am ende ne beudeutung bekommt, bzw zum grund wird, weiterzu machen....
Da wird am ende der oberfiesling gekillt, und dann kommt ein noch schlimmerer, dann kehrt endlich wieder frieden ein, aber dann kommt ein düsteres geheimnis aus der vergangenheit des protagonisten ans tageslicht, und eine weitere schlacht muss geschlagen werden, danach kommt das urböse und die finale schlacht steht bevor, doch sie wird nur halb geführt, weil viel mehr hinter diesem bösen steckt, und nun nimmt die geschichte eine komplett neue wendung, und danach kehrt man doch wieder zum altbewährten zurück, und steht wieder kurz vor der finalen schlacht...... und weiter bin ich noch nicht^^

verstehst nun, was ich mit krank meine^^

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BeitragVerfasst: 03.12.2005, 10:28 
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So was würde ich eher als "verspult" und nicht als krank bezeichnen :D
Also, jedenfalls gefällt mir die Geschichte nicht schlecht, auch wenn sie nicht so in dem Fantasybereich liegt, in dem ich normalerweise angesiedelt bin :)

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BeitragVerfasst: 05.12.2005, 22:49 
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Bei Anbruch der Dunkelheit verlässt das Paar heimlich die Burg Boreos'. Nur in Lumpen gehüllt, um vom Pöbel nicht erkannt zu werden, und mit einem nicht sonderlich prachtvollen Ross, reiten sie aus der Stadt. Alles wird gut werden, wenn sie erst einmal die Berge hinter sich gebracht haben.
Der schon etwas in die Jahre gekommene Gaul läuft so schnell er kann, denn auf den Steppen von Ghinês findet man keinen Schutz vor den Augen unerwünschter Verfolger.
Außerdem scheint der Mond diese Nacht besonders hell und der talmanische Himmel funkelt vor tausenden und abertausenden Sternen.
Nur in dieser einen Nacht; nur, bis die Flüchtenden in Sicherheit sind, hätte das Himmelszelt auf all seine Pracht und Schönheit verzichten sollen.
Denn obwohl über dem Boden ein eisiger Nebel liegt, erstrahlt das Pferd mitsamt seinen Reitern im Mondschein.
Selbst wenn Rûes ausser Sichtweite ist, an Aresta würden sie nicht vorbei kommen, ohne bemerkt zu werden. Und so entschied sich Culann, an der Küste entlang zu reiten. Zwar würden sie dadurch an Vorsprung einbüßen, doch so kommen sie ungesehen zu dem Pass, der durch das Ghinês-Gebirge führt.

Doch das Schicksal ist ihnen nicht hold. Noch bevor sie den Pass erreichten, nehmen sie ihre Verfolger in einiger Entfernung wahr. Deren Pferde sind weitaus gesünder und schneller als das, welches die Königsfamilie in Sicherheit tragen soll.
Der Pass ist steinig und zu seinen Seiten tut sich so mancher steile Abhang auf. Culanns Flehen, es möge doch düsterer und nebeliger sein, kommt ihn nun teuer zu stehen.
Das Pferd kommt nur langsam voran und immer, wenn es auf einen brüchigen Fels steigt oder einige lockere Steine den Abhang hinunter rollen, zuckt der talmanische König zusammen, könnte doch bereits der nächste Schritt den sicheren Tod bedeuten.
Aber auch ihre Verfolger haben Probleme, das Gebirge sicher zu durchqueren. Und bei ihrer großen Anzahl ist es schier unmöglich, auf dem Pfad zu bleiben.
Einer, dessen Pferd wohl zu weit zur Seite abgedriftet ist, stürzt mit lautem Schreien die Böschung hinunter. Ein dumpfes Geräusch lässt den Schrei ersticken.
Pferderwiehern und Getose hallt hinter Culann auf. Weit hinter ihm. So langsam und schwächlich dieser Gaul auch sein mag, er ist äußerst sicher durch das steinige Gelände gestapft und hat so den Raum zwischen sich und den Verfolgern seiner Reiter vergrößert.

Durch die Düstnernis und den immer dichter werdenden Nebel ist Culann noch garnicht aufgefallen, dass sie das Ende des Passes schon fast erreicht haben. Bald ist es geschaft. Sie müssen nur noch Wroklau hinter sich bringen, dann sind sie frei.
Ihre Verfolger werden sich garantiert nicht bis nach Coron hinein trauen. Und selbst wenn sie es wagen würden, der Königsfamilie bis auf coronischen Boden zu folgen, und das auch noch schwer bewaffnet und in großer Zahl - die coronischen Krieger würden über sie herfallen und nicht einer würde dieses Gemetzel überleben.
Doch noch ist es nicht soweit.
Bevor sie Coron erreichen, müssen sie noch die Wälder von Wroklau hinter sich bringen. Sind sie schon am Ghinês-Pass nur schwerfällig vorangekommen, erweist sich die Durchquerung des Waldes bei Nacht und Nebel, noch dazu in Begleitung einer erschöpften Frau mit ihrem Kind, als fruchtloses Unternehmen.

Ein kühler Tropfen fällt auf des Königs Hand und zerspringt in winzige kristallene Splitter. Das Grollen eines fernen Donners ertönt. Der Nebel löst sich auf. Mehr und mehr Regentropfen prasseln auf die Erde. Blätter rascheln. Ein eisiger Wind weht dem König ins Gesicht. Der Regen wird immer stärker.
Langsam schreitet das Pferd zwischen den Bäumen hindurch und hinterlässt dabei tiefe Spuren im sumpfigen Boden.
"Hoffentlich spüren sie uns nicht auf", denkt sich Culann, immer wieder über seine Schulter blickend. Wie viel Zeit mag bereits seit ihrem Aufbruch von Rûes vergangen sein? Culann hat die ganze Zeit über kein Wort gesagt. Auch jetzt, wo seine Frau sicherlich einige aufmunternden Worte gebrauchen könnte, schweigt er.
Celeste zitter am ganzen Leib. Ob ihr die Tränen aus den Augen rinnen oder nur der Regen ihre Wangen hinabfließt, vermag nur sie selbst zu wissen. Doch sie ist eine starke Frau. Sie weiß, dass sie sich nicht ihrem Schmerz hingeben darf, da sie sonst die wütende Meute auf ihre Fährte locken würde. Nein! Sie presst ihre Lippen zusammen, auf dass sie auch nicht den kleinsten Ton von sich gibt.
Culann bleibt dies natürlich nicht verborgen. Wenn sie erst einmal in Sicherheit sind, wird er sie als erstes fest in seine Arme schließen. Auch fällt dem talmanischen König auf, was für einen braven Sohn er doch hat. Obwohl sie schon seit Stunden unterwegs sein müssen und obwohl es kalt und nass ist, schläft der kleine Prinz friedlich in den Armen seiner Mutter.

Langsam scheint der Regen weniger zu werden. Der Wind legt sich und lange schwere Tropfen fallen vereinzelt noch vom Himmel. Es herscht eine erdrückende Stille.
Das Pferd watet weiter durch den Matsch.
Hin und wieder hört man ein leises plätschern, wenn die letzten Regentropfen von den Zweigen hinabfallen.
Der Wald wird lichter. In etwas Entfernung, auf einer weiten Lichtung, erstrahlt im Glanz des Mondlichts ein kleiner Schrein. Dieser wurde von den Coronischen Kriegern errichtet und beschreibt Grenze zu ihrem Land. Es ist fast geschaft. Und von den Verfolgern der drei Flüchtenden ist noch nichts zu sehen.
Ein Windhauch geht durch die Blätter. Irgendwo knacken einige Zweige.

Dann plötzlich ein leises Surren in der Luft. Ein dumpfes Knallen. Der talmanische König schreit auf vor Schmerz. Ein Bolzen steckt tief in seiner Seite. Das Pferd bäumt sich auf, und Culann stürzt zu Boden. Ein weiterer Bolzen schnellt durch die Luft. Blutstropfen glänzen in der Luft wie Sterne, bevor sie im schlammigen Waldboden verschwinden. Der Bolzen hat die Kehle des Pferdes durchbohrt. Schwer fällt es auf die durchnässte Erde.

Der König richtet sich wieder auf. Vor seinen Augen verschwimmt die Umgebung. Eine dunkle Gestalt schreitet auf ihn zu.
Ein älterer Mann - in den Händen eine Axt haltend, den Ausdruck grimmiger Entschlossenheit im Gesicht – nähert sich dem schwankenden König. Die wenigen Haare, die seinen Kopf schmücken, sind allesamt grau und sein Gesicht ist von Narben übersäht.
"So kurz vor dem Ziel doch noch gescheitert", der Mann scheint diesen Moment voll auszukosten, "bestimmt hättet Ihr es geschaft, würdet Ihr Eure "Freunde" besser kennen".
Culann stockt der Atem. Kann das wirklich sein. Hat gerade der Mann, dem er am meisten vertraut......
"Habt Ihr Euch denn nicht gefragt, warum wir euch schon so früh eingeholt haben?"
Ein fieses Grinsen stieg in sein Gesicht.
"Kurz nachdem Ihr aufgebrochen seid, kam Euer Stadthalter und unterrichtete uns über Euer Vorhaben", er streicht mit dem Daumen über das Blatt seiner Axt, "und nun nehmt Haltung an und sterbt, wie es sich für einen König gebührt!"
Seine Beine wollen nachgeben, ein schwarzer Schleier hängt vor seinen Augen, seine Innereien glühen, doch der talmanische König wird nicht kampflos aufgeben. Er greift nach seinem Schwert, einem Kladibos mit einem, über der Angel eingeätzten Wappen, dass einen Phönix zeigt, der vor der untergehenden Sonne aufsteigt. Obwohl die Klinge recht kurz und das Schwert nur mäßig verziert ist, fällt es Culann selbst mit beiden Händen schwer, das Schwert zu halten.

Zwischen den Bäumen treten nun noch mehr Gestalten hervor, alle bewaffnet und alle zum Äußersten bereit.
Nein! Nun darf der talmanische König nicht mehr verlieren. Wenigstens ihr Anführer muss heute Nacht seinen letzten Atem aushauchen.
Mit zitternden Händen hebt der König sein Schwert bis auf Brusthöhe.
Der Alte grinst.
"Sehr gut. Dann lasst es uns zu Ende bringen."
Entschlossen stapft er mit schweren Schritten auf den König zu.
Culann spürt die Ohnmacht in sich aufsteigen.
"Noch nicht! Ich brauche nur einen einzigen Hieb", denkt er, während er seinen Gegner mustert.
Schweiß tropft ihm von der Stirn. Der Schleier vor seinen Augen wird immer schwärzer.

Nur noch wenige Schritte trennen die beiden voneinander.
Jetzt oder nie!
Culann sammelt seine gesamte Kraft. Sein Gesichtsausdruck gleicht dem eines Dämons. Er holt zu einem vernichtenden Schlag aus. Seine Klinge blitzt im Mondlicht. Sie saust herunter und....

Culanns Mund und Augen sind weit aufgerissen. Ein dünner Blutfaden rinnt aus seinem Mundwinkel. Sein Schwert ist noch auf halber Höhe.
Doch diesen Streich wird er nicht mehr vollenden.
Tief hat sich die Axt des Alten durch Culanns Schulter tief zwischen seine Rippen gebohrt. Eine Fontäne heißen Blutes schießt aus der klaffenden Wunde.
Er bekommt nicht mehr mit, wie er zu Boden sinkt und wie unbarmherzig die Axt aus seinem Leib gerissen wird. Der talmanische König ist gestorben, noch bevor seine Knie den Boden berührten.

Der Alte beginnt zu schreien.
"Ihr alle, hört mich an! Heute Nacht ist der König gefallen!
Vergesst niemals Fredegar Bracegird, den Mann, der den Tyrann im Zweikampf besiegte!"


Blätter rascheln, Zweige knacken, schmatzende Schritte im nassen Waldboden.
Einer der Männer brüllt: "Das Miststück versucht zu entkommen!"
"Erledigt sie!"
, ruft Fredegar zu seinen Mannen.

Ein leises klicken ertönt. Eine Sehne wird gespannt. Ein letztes Mal sollte man in dieser Nacht das leise Surren eines Bolzens, der auf sein Ziel zufliegt, vernehmen. Ein abgehaktes Stöhnen ertönt und Celeste, die Frau Culann Tos Talmania's, die anmutige Königin, stürzt, ihre Kehle von dem Bolzen zerfetzt, und bleibt regungslos liegen.

Das Kind schreit lauthals.
Fredegar geht langsam auf das Bündel im Matsch zu, seine Axt bedrohlich erhoben.
Als er den Jungen erreicht, blickt er ungerüht auf das kleine Etwas zu seinen Füßen, das soeben Vater und Mutter beraubt wurde.

"Mussten für diese Nacht nicht schon genug Menschen ihr Leben lassen?"
Ein weiterer Mann, wohl ein Pflüger aus dem Dorf Wroklau, nähert sich der Gruppe. Er blickt auf den toten König, dann weiter auf dessen Gemahlin. Zuletzt bleibt sein Blick auf dem Spross der Königsfamlie haften.

"Das hat mit dir nichts zu tun, Joran", scheinbar kennen die beiden Männer sich, "geh wieder zurück in dein Bett, der Tag bricht bald an."
Der Mann namens Joran geht auf Fredegar zu und umfasst dessen Waffenarm.
"Lass es für heute genug sein. Ich werde das Kind bei mir aufnehmen. Er soll ein Leben als Pflüger führen und nie etwas von seiner Herkunft erfahren."
Fredegar sieht das Kind an. Noch immer schreit es nach Leibeskräften. Er schließt die Augen, dann blickt er Joran direkt ins Antlitz.
"Ach, soll dich doch der Teufel holen!!
Nimm das Kind und verschwinde. Dies ist der letze Gefallen, den ich dir tun werde!"


Joran lächelt. Er hebt das Kind vom Boden auf und wischt ihm den Schlamm aus dem Gesicht. Ohne Fredegar noch einmal anzusehen wendet er sich ab, und schreitet langsam aus dem Wald.

"Und wehe dir, der Junge erhebt irgendwann Anspruch auf den Thron!!"

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BeitragVerfasst: 06.12.2005, 22:33 
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aha, wieder nicht schlecht, nur der letzte Satz ist etwas........abgedroschen ;)

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BeitragVerfasst: 06.12.2005, 22:36 
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hmmm... inwiefern abgedroschen??
Ich wollte eigtl sowas schreiben wie "wenn ich den jungen einmal sehe schlitz ich ihn auf wie ein schlachtpferd", aber das fand ich dann doch zu krass und zu offensichtlich

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BeitragVerfasst: 06.12.2005, 22:39 
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Ich meinte damit nur, dass ich den Satz schon öfters gelesen habe^^

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BeitragVerfasst: 13.12.2005, 21:13 
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@Raidi
Tut mir echt Leid das ich es erst jetzt gelesen habe und das auch nur den ersten Teil!
Aber den finde ich richtig gut!
Man versteht alles und du hast es intressant rübergebracht.

Du hast ja auch schon erzählt wie es weiter gehen soll und das hat mich ja auch ein wenig neugierig gemacht... :D
Werde bald weiter lesen!

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BeitragVerfasst: 01.01.2006, 16:20 
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sooo hab jetzt mal die karte von talmania hochgeladen... leider etwas schief eingescant, aber das ist nicht so schlimm... der einzige ort, der nicht genau zu erkennen ist, ist die wolkenspitze (ganz oben^^)

http://www.gwebspace.de/blueraider/talmania_map.jpg

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