Haltungsbeschreibung Ratten...

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    Re: Haltungsbeschreibung Ratten...

    Susanne - 04.08.2007, 18:25

    Haltungsbeschreibung Ratten...
    Ratten (Rattus norwegicus)

    Allgemeine Information:

    >Die Ratte gehört zu den Nagetieren (Rodentia) und ist praktisch nur die verbesserte vergrößerte Form der Maus (Mus musculus).
    > Ratten sind Kosmopoliten (Alleweltbürger) und fast auf der ganzen Welt zu finden.
    > Der direkte Urahne der Farbratte ist die Wanderratte (Rattus norvegicus) und nicht wie man gerne vermutet die Hausratte (Rattus rattus). Dies sind zwei völlig verschiedene Arten und die Hausratte wurde nicht domestiziert um als Haustier gehalten zu werden. Heute steht sie unter Schutz und ist selten geworden.
    > Auch die Farbratte hat eine Laborkarriere hinter sich und wird bis heute dort gehalten. Aus den Laborbeständen trat sie dann ihren Siegeszug durch die Haushalte an. Im Labor entstanden auch die vielen verschiedenen Farbzeichnungen und Körperformen.
    > Ratten sind sehr soziale Wesen und leben in freier Natur ebenfalls in Gruppen, weshalb man sie als Haustiere grundsätzlich auch nie alleine halten sollte. Verhaltensstörungen wie Bissigkeit oder Ähnliches kann die Folge einer Einzelhaltung sein. Kein auch noch so fürsorglicher Mensch kann der Ratte ihren Artgenossen ersetzen!
    > Ratten waren nicht der direkte Ausgangspunkt der Pestepedemien im Mittelalter, es war der Rattenfloh der den Erreger weitergab. Durch die schlechten hygienischen Verhältnisse damals hatten die Menschen oft Kontakt zu Wildratten und somit auch zu deren Flöhen.

    Haltung:
    1.1. Warum keine Einzelhaltung?

    Wie bereits zuvor erwähnt ist die Einzelhaltung bei Ratten weder artgerecht noch empfehlenswert und sollte dringend unterlassen werden! Denn die Ratte verfügt über eine komplexe Körper- und Lautsprache die wir Menschen nicht verstehen und erwiedern können. Eine Einzelratte wird niemals mit ihrem Halter kommunizieren können und auch nie in der Lage sein ihre natürliche Lautsprache und Körpersprache anzuwenden. Der Halter sollte dabei auch an sich selbst denken, denn auch der Mensch ist ein Gruppentier und würde man ihn dazu zwingen in einer Wildschweinsippe zu leben, so wäre er auch bald frustriert weil er sich seinen Gruppengenossen nicht mitteilen könnte. Ein Mensch der zu ewiger Stummheit verdammt ist obwohl er reden könnte wird auch nie glücklich sein. Er wird auch nicht glücklich sein wenn er alle Lebewesen mit denen er lebt nicht verstehen kann. Insofern wird sich die Ratte auch nicht wohlfühlen wenn man sie derartigen Umständen aussetzt. Oft lässt sich der Mensch jedoch von Gerüchten zu einer nicht artgerechten Haltung seiner Ratten bewegen. Eines dieser Behauptungen ist die Aussage: "Wenn du die Ratte alleine hälst wird sie viel zahmer als sonst."
    Diese Aussage stimmt zwar in manchen Fällen, allerdings sollte man sich dann fragen weshalb die Ratte anhänglicher wird als sonst. Denn dieses Verhalten zeigt sie nur aus tiefer Verzweiflung und Verlangen nach Gruppenzugehörigkeit und Kommunikation. Der Mensch in der Wildschweinsippe wird auch versuchen sich irgendwie in deren Gruppe einzufügen und eben mit ihnen zu reden oder zu kuscheln wo er es sonst mit einem Artgenossen täte. Dies ist aber nur ein Notverhalten und stellt die Ratte keineswegs zufrieden. Der Mensch ist nunmal keine Ratte und kann ihr auch nicht den Artgenossen ersetzen!

    1.2. Käfig

    Die absoluten Mindestmaße für einen Rattenkäfig sollten 70cm lang, 45cm breit und 80cm hoch sein und für zwei Tiere ausreichen.Wobei die Ratten über jeden Zentimeter mehr sehr dankbar sind. Ich persönlich finde die Mindestmaße 100cm lang, 50cm breit und 100cm hoch als absolutes Mindestmaß für zwei bis drei Ratten besser vertretbar für die Tiere. Meine eigenen Ratten leben zu dritt allerdings in einem 2m langen, 70cm breiten und 1,5m hohen Schrankkäfig den ich selbst zusammengezimmert habe. Der Boden bei meinem Schrankkäfig ist sicherheitshalber gefliest damit das Holz nicht durchweicht und die Geruchsbelastung enorm ansteigt. Es sei gesagt dass mein Schrankkäfig vier Etagen aufweist und eine Seite sowie die Decke fast ausschließlich aus Gitter bestehen. Denn man sollte wissen dass Ratten einen vernehmbaren Eigengeruch haben und deshalb mindestens zwei Seiten aus viereckigem Hasendraht bestehen sollten. Ist dies nicht der Fall, so kann es leicht passieren dass die Käfigbewohner an Atemwegserkrankungen leiden und dies ist zu vermeiden. Baut man aber genug Gitter ein, so hält sich die Geruchsbelastung wirklich in Grenzen und weder die Tiere noch der Besitzer hat darunter zu leiden. Bei meiner Rattebaut ist der Geruch im Zimmer wirklich vertretbar und nicht hoch, Ratten stinken also nicht so extrem wie gerne behauptet wird. Sollte man nun einen Schrankkäfig selbst bauen wollen, so bleibt mir die Verwendung von viereckigem Hasendraht zu empfehlen die Gitterweite 1,8 und kleiner kann dabei genommen werden. Der fünf oder sechseckige Draht verzieht sich binnen kurzer Zeit und ist daher nicht zu empfehlen.
    Wer lieber einen Käfig fertig kaufen möchte, dem sei geraten eine Vogelvoliere mit großen Türen zu bevorzugen. Ich selbst habe schon schlechte Erfahrungen mit kleinen Türen gemacht und rate deshalb ab. Chinchilla- oder Streifenhörnchenkäfige sind auch geeignet. Frettchenkäfige und extra Rattenkäfige natürlich auch. Informieren Sie sich jedoch im voraus gut über das Produkt denn die Fachberatung im Zoohandel lässt häufig zu wünschen übrig.

    Einrichtung des Käfigs:

    Ratten sind sehr kletterfreudige Nager und sollten daher immer mehrere Etagen in ihrem Käfig vorfinden. Rampen, Leitern, dicke Seile, Katzenbaumelemente, Korkröhren, Tunnelsysteme oder dicke Äste können dabei als Verbindungselemente dienen. Die Etagen selbst sollten einen Mindestabstand in der Höhe von 30cm haben da sich die Ratten auf den einzelnen Etagen gerne aufrichten und daran sonst gehindert würden. Als Material aus dem die Etagen bestehen, ist Gitter strikt abzulehnen und Holz zu bevorzugen (Gitteretagen können zu wunden Rattenpfoten führen). Nimmt man Naturholz so kann es mit sabberfestem Lack für Kinderzimmer bestrichen werden damit der Rattenurin nicht in die Poren eindringt. Sollten die Tiere das Holz dann einmal annagen, so geschieht ihnen nichts und es drohen keine gesundheitlichen Folgen. Als sonstige Spieleinrichtung für die äußerst intelligenten Nager können Hängematten, Kletteräste, Korkröhren, Häuschen, Tunnel, Katzenbaumteile, Hängebrücken, Puppenbetten und vieles mehr verwandt werden. Mehrere Häuschen sind dabei Pflicht! Puppenbetten werden interssanterweise ebenso gerne genutzt wie Hängematten, doch nicht alle Ratten zeigen dieses Verhalten. Meine eigenen Ratten haben sogar ein Minisofa auf dem sie regelmäßig ihre Erdnüsse verspeisen und dies sehr genießen. Der Fantasie des Halters sind dabei kaum Grenzen gesetzt. Nur sollte immer darauf geachtet werden dass jedes Einrichtungsstück angenagt werden könnte (obwohl Ratten manchmal sehr nagefaul sein können). Bei Holzbauteilen sollte man wieder den besagten Sabberlack verwenden damit den neugierigen Nagetierchen nichts passiert. Bei Kunststoffbauteilen kann man Hartplastik statt weichem Kunststoff verwenden, dies hält den Nagezähnen besser stand. Verschluckte Kunststoffstückchen können unter Umständen sehr schädlich sein, hier ist generell Vorsicht angesagt. Am Besten man beobachtet seine Tiere ob sie sehr nagefreudig oder eher nagefaul sind, dementsprechend kann man die Einrichtung wählen.

    Ernährung:

    Ratten brauchen eine sehr eiweishaltige Futtermischung, denn auch in freier Natur erbäuten sie oft Insekten, Fische oder andere Kleinnager. Körner sind aber ebenso wichtig denn auch Ratten fressen nicht nur Fleisch. Deshalb sollte man eine ausgewogene speziell für Ratten gefertigte Futtermischung wählen. Steht einem ein solches Produkt nicht zur Verfügung, so kann man die handelsüblichen Hamstermischungen oder Mäusemischungen kaufen und Katzen- oder Hundetrockenfutter beimischen. Seidenraupenpuppen werden von manchen Ratzies auch gerne vertilgt, Mehlwürmer und Heimchen verzehren viele Ratten aber auch mit Genuss. Wer eine gewisse Scheu vor Insektenfutter hat, der kann auch auf gekochtes Ei, Quark, Hundetrockenfutter oder ungewürztes gekochtes Fleisch in geringen Mengen zurückgreifen. Naturjoghurt wird ebenso gerne angenommen. Diese Futtermischung stellt das Grundnahrungsmittel der Farbratten da und sollte jeden Tag zur Verfügung stehen. Frischfutter in Form von Obst und Gemüse kann und sollte aber auch zwischendurch gefüttert werden. Es stellt eine Vitamin und Nährstoffquelle da und die Tiere freuen sich zumeist sehr darüber.

    Leckerchen:

    Wer seine Rattenbande gerne einmal verwöhnen oder belohnen möchte, der kann sie natürlich mit Leckerchen füttern. Dabei ist nur darauf zu achten, dass die Schmankerl nicht zu fett und ungesund sind. Auf manchen Internetseiten kann man massenhaft Rattenhalter bestaunen die ihren Schützlingen Limonade zu trinken geben, sie Mohrenköpfe anfressen lassen oder es ihnen gewähren von Chips bis Leberwurst alles zu fressen. Auch Ratten sind Feinschmecker, doch sie wissen natürlich nicht um die Gefährlichkeit dieser Lebensmittel. Es liegt allein beim Besitzer wie er dies handhabt. Empfehlenswert für das Befinden der Pelznasen ist die Gabe solcher ungesunden Speisen selbstverständlich nicht und Übergewicht oder sogar Verdauungsprobleme und Durchfall können die Folgen sein. Nicht nur ich sondern auch andere erfahrene Rattenhalter und Tierärzte raten von derartigen Leckerliegaben die nicht zum Verzehr für Ratten geeignet sind ab.

    Dosenmais sollte wenn dann nur in geringen Mengen gegeben werden, denn auch Mais ist ein Dickmacher.

    Beschäftigung:

    Ratten sind sehr intelligente Tiere und brauchen täglich eine fordernde Aufgabe damit sie keine Steriotypen und andere Verhaltensstörungen ausprägen. Ein Laufrad ist allerdings definitiv keine geeignete Beschäftigung, denn es gibt weder artgerechte Große zu kaufen, noch ist dies ausgewogen und abwechslungsreich genug für solch intelligente Wesen! Ein Kletterbaum und häufig die Möglichkeit des Auslaufs in einem Zimmer sind empfehlenswerte Beschäftigungsmöglichkeiten für die Pelznasen. Doch auch hier ist die Kreativität des Halters gefordert! Einige Rattenbesitzer bieten den -in der Natur wasserliebenden- Ratten eine flache Schale mit Wasser an in der Leckerchen versenkt werden und die Ratten tauchen oder zumindest nass werden müssen um an die Objekte der Begierte heranzukommen. Dies regt die Grauen Zellen der Tiere an, denn sie überlegen sich immerwieder neue, bessere Möglichkeiten um geschickt an die Leckerchen zu kommen. Besonders wenn die Ratten eigentlich nicht so gerne nass werden wollen wird es interessant, denn sie entwickeln durchdachte Strategieen um dennoch an ihre Lieblingsspeise zu gelangen. Für derartige Tauchübungen eignen sich besonders Dosenmais und für den Einstieg Erdnüsse oder Katzenchips. Jedoch sollte jedem Halter klar sein dass man eine wasserscheue Ratte niemals zwingen sollte Schwimm- und Tauchübungen durchzuführen, denn damit erreicht man außer einem misstrauischen Nager rein garnichts. Vielmehr ist Gedult gefragt.Einige Rattenfreunde gewähren ihren Tieren sogar gesicherten Freilauf im Grünen, dies erfreut sich bei den Ratties großer Beliebtheit und stellt eine willkommene Abwechslung da. Als Gehege empfiehlt sich hierbei der Käfiggitteraufsatz des Rattenkäfigs ohne die Wanne. Hier können die Ratten nicht ausbrechen und dennoch das Gras unter ihren Pfoten spühren. Ratten graben im Gegensatz zu Kaninchen nicht und können ihrem Gehege also weniger leicht entfliehen. Allerdings sollte man seine Schützlinge immer am Abend wieder ins Haus holen, da Wildratten besonders den Weibchen gerne einmal einen unangemeldeten Besuch abstatten. Wildratten sind weitaus zerstörungswilliger als die Farbratten und können sogar Beton durchnagen sofern es keine glatte Oberfläche besitzt. Bei derartigen Kräften einer Wildrattengruppe stellt ein einfacher Käfigaufsatz kein Problem da. Gerade rattige Weibchen (rattig= heiß, paarungsbereit...) laufen so Gefahr von einem Wildrattenbock gedeckt zu werden. Die so entstehenden Nachkommen werden halbwild und schwer zu zähmen. Ich habe selbst schon erlebt wie sich Farbratten sogar einer Wanderrattengruppe anschlossen und fortan in der Freiheit lebten. Tja auch Ratten können unsterblich verliebt sein....! Um solchige Probleme mit Wildratten gänzlich zu vermeiden sollte man seine Ratten stets abends vor der Dämmerung ins Haus holen, dort sind sie sicher und müssen bei kalten Nächten auch nicht frieren. Man sollte seine Ratten langsam an den Freilauf heranführen damit der plötzliche Zuglufteinfluss keine Erkältungen hervorruft. Lieber an einem warmen windstillen Nachmittag fern der Abendkälte und der Mittagshitze damit beginnen. In der Regel genügt aber der Auslauf in einem Zimmer des Hauses völlig. Die Ratten sollten dann aber schon soweit zahm sein dass man sie danach wieder einfangen kann ohne die Schränke beiseiterücken zu müssen. Bei zahmen Ratten und ruhigen Besitzern die weder hektisch agieren noch ungeschickte Fangmanöver versuchen ist dieses Unterfangen aber kein Problem. Wichtig ist nur dass man sich immer langsam und ohne Fangwerkzeuge nähert. Viele gezähmte Ratten klettern sowieso von selbst auf ihren Halter und lassen sich in ihren Käfig zurückbringen.

    Gesundheit:

    Ratten stammen aus ehemaliger Laborhaltung wo sie unter anderem zur Krebsforschung gezüchtet wurden. Seit dieser Zeit sind unsere Farbratten mit einem erhöhten Krebsrisiko belastet. Damit man Krebs erforschen kann, braucht man erstmal Lebewesen die Krebs haben und wenn diese nicht von Natur aus häufig Krebs bekommen züchtet man ihnen diese Genveränderung eben einfach an. Dies ist auch der Grund für die traurige Tatsache dass die Ratte als Heimtier nicht selten Tumore bekommt. Darauf sollte sich der Besitzer schon im vornherein einstellen und etwas Geld für mögliche Tierarztbesuche einplanen. Die Laborkarriere der Ratten hat aber auch ihre guten Seiten, denn durch ihre Dienste für die Wissenschaft wissen wir heute sehr viel mehr über Krebs sowie andere Krankheiten und können Behandlungsmöglichkeiten entwickeln. Auch von dieser Seite sollte man Tierversuche sehen denn ohne die Ratte wäre die moderne Medizin heute nicht da wo sie ist, nämlich sehr weit und fortschrittlich. Neben der Veranlagung zu Tumoren sollte man über Ratten noch wissen, dass sie wie auch die Maus ein relativ schwaches Immunsystem haben und aus diesem Grund leicht bei zuviel ungewohntem Zuglufteinfluss eine Erkältung bekommen können. Man sollte also darauf achten dass die Ratten nicht zuviel Zugluft ausgesetzt sind. Sonst gibt es neben dem Bomblefoot, einer Erkrankung die durch das Wundlaufen der Rattenfüße auf Gitteretagen entstehen kann keine nennenswerten artspezifischen Rattenkrankeiten die ich zu erwähnen wüsste. Beim Bobmlefood ansich hat die Ratte dauerhaft wunde Stellen an den Läufen und muss deshalb behandelt werden. Warzen können bei Ratten allerdings auch gelegentlich auftreten, sind aber wie beim Menschen harmlos aber unschön. Der Tierarzt kann in diesen Fällen meistens eine Salbe aushändigen die zum raschen Verschwinden der Warzen führt. Sollte die Ratte aber dennoch erkranken oder sogar eine OP anstehen, so sollte einem guten Halter das Leben und die Gesundheit des Tieres wichtiger sein als sein materieller Wert. Denn auch wenn man für seine Ratte nur 8 Euro gezahlt hat und eine OP für 80 Euro ansteht ist es fragwürdig zu überlegen ob es das günstige Tier denn überhaupt wert ist wo man sich doch für das Geld auch ein neues kaufen könnte. Ist unser Fernseher oder die Kamera kaputt, so kauft man sich ja auch nicht sofort ein neues Gerät sondern lässt es im Normalfall auch erst einmal reparieren. Dieses Beispiel sollte denke ich alles gesagt haben, denn das eigene Haustier bedeutet einem eigentlich weit mehr als ein schlichter Gegenstand.

    Verhalten:

    Die Farbratten sind sehr anhängliche und menschenbezogene Haustiere, die gerne Zeit mit ihrem Menschen verbringen und bei der richtigen Handhabe sehr leicht sehr zahm werden. Sie sind zudem recht neugierige Tiere und immer freudig zur Stelle wenn es Neues zu endtecken gibt. Aus diesem Grund sollte der Käfig oder Schrankkäfig stets mit einem Schloss oder einem außenliegenden Riegel verschlossen werden können. Denn nicht selten erlebt man sonst die Überraschung dass die Ratten über Nacht ausgebrochen sind und die Wohnung unsicher machen. Vorhangschlösser und handelsübliche Türriegel können als Sicherheitsmaßnahme gut verwandt werden. Derartige Vehikel kann man in jedem gut sortierten Baumarkt erwerben. Untereinander sind Ratten äußerst friedfertige Gesellen und auch bei Rangstreitigkeiten verläuft zumeist alles reibungslos. Wilde Sprünge und herumrennende aufgebrachte Ratten sind da das einzige was der Besitzer im Normalfall zu erwarten hat. Solche Rangkämpfe sind auch meist binnen weniger Tage bis einer Woche wieder passé und alles kehrt zum Alltag zurück. Sowohl reine Männchengruppen als auch reine Weibchen oder Kastratengruppen funktionieren tadellos. Wenn gemischtgeschlechtliche Haltung, dann doch bitte nur Kastraten und Weibchen zusammen. Potente Männchen und Weibchen zusammen ergibt binnen kürzester Zeit unzählige Nachkommen. Da ein einziges Weibchen nicht selten 14 Junge bekommt sollte man derartige Versuche besser sein lassen. Es gibt mehr als genug Tiere im Tierheim und kaum einer versteht das Züchterhandwerk ausreichend gut, dass er damit keinen Schaden anrichtet. Nicht selten landen die Jungratten aus solchen unüberdachten Unterfangen in Zoohandlungen als Schlangenfutter oder wegen Inzucht mit Erbkrankheiten und anderen nicht zu unterschätzenden Risiken frühzeitig unter der Erde. Aus diesem Grund unterlassen vernünftige und sachkundige Rattenfreunde solche Zuchtversuche. Ratten sind vermehrungsfreudige Nager, doch aus falscher Tierliebe deshalb zu vermehren ist das schlimmste was man tun kann. Keine Ratte ist unglücklich wenn sie kinderlos alt wird. Nachwuchs bedeutet Stress und körperliche Höchstleistungen. Es nimmt besonders die Weibchen sehr mit und sollte wirklich wenn überhaupt nur von Experten unter strenger Aufsicht gezüchtet werden.

    Ratten und andere Haustiere:

    Ratten sollten grundsätzlich keinen Kontakt zu artfremden Tiereh haben. Ratten sind in freier Natur Jäger und haben diesen Trieb immernoch! Kleinere Tiere werden nicht selten verletzt oder jejagt und größere Tiere stellen selbst nicht selten eine Gefahr für die Nager da. Auch ein noch so lieber Hund kann einmal eine schwache Minute haben und selbst die Ratte welche er seit einem Jahr friedlich geduldet hat töten.
    Somancher experimentierfreudige Rattenhalter kam sogar schon auf die Idee seine Ratten mit Kaninchen oder Meerschweinchen zusammenzulassen, da diese ja als äußerst friedfertig gelten. Doch Ratten neigen dazu wenn sie dauerhaft mit derartigen Tieren vergesellschaftet werden zu Sticheleien und Triezereien. Sie stehlen den Kaninchen das Futter, zwicken sie und laufen davon oder lassen sich andere Gemeinheiten einfallen um ihren Spaß zu haben. Wie erstaunlich ähnlich Ratten dem Menschen doch sein können. ;) Aus diesem Grund können auch Kaninchen wehrhaft werden und in Konflikt mit den Ratten geraten. Auch wenn die geärgerten Tiere friedlich bleiben, sollte klar sein dass die Opfer unter ständigem Stresseinfluss leiden und dies kein tragbarer Dauerzustand ist. Ratten sollten also niemals mit artfremden Tieren zusammenleben müssen. Dies führt zwangsweise zu Problemsituationen.



    Bei weiteren Fragen zum Thema Ratten bitte im Forum einen Thread eröffnen. Ihr könnt aber wenn ihr wollt auch direkt per Privat Message mich kontaktieren.


    LG, Susi (bekennende Wolf-Freundin)



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