Haltungsbericht, Ernährungsplan, Brei von Krallenaffen

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    Re: Haltungsbericht, Ernährungsplan, Brei von Krallenaffen

    Annika - 04.08.2007, 18:34

    Haltungsbericht, Ernährungsplan, Brei von Krallenaffen
    Haltungsbericht Krallenaffen

    Die Größe des Geheges ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlbefinden der Tiere.
    Meine Weißbüschelaffen leben in einer Voliere mit einem Innen- und Außenteil von insgesamt 20qm Größe.
    Für Affen ist eine große Voliere sehr wichtig da sie Platz haben müssen zum springen und klettern. Wenn die Affen die Möglichkeit haben sich nach eigenem Ermessen draußen in der Außenvoliere aufzuhalten, werden sie nicht mehr so anfällig für Krankheiten wie Erkältungen sein. Sie müssen sich aber jederzeit wieder in den Innenraum zurückziehen können wenn es ihnen in der Sonne zu heiß oder ihnen zu kalt wird. Wichtig ist eine Aussenhaltung noch für die Bildung von Vitamin D3 das durch die Sonneneinstrahlung bzw. der UV- Einstrahlung im Körper der Affen gebildet wird.
    Auch die Inneneinrichtung der Gehege ist sehr wichtig. Krallenaffen brauchen sehr viel Klettermöglichkeiten auf Ästen, Strickleitern, Seilen, Brücken und Schaukeln.
    Damit bei den Äffchen keine Langeweile aufkommt sollte man die Gehegeeinrichtung regelmäßig verändern.
    Da Weißbüschelaffen in der freien Natur in der Nacht in Baumhöhlen schlafen, Brauchen sie bei uns eine Schlafkiste um dort die Nacht zu verbringen. Diese Schlafkiste muss etwa 25cm lang und 25cm breit und hoch sein. Es sollte an der Vorderseite mit einem runden Einschlupfloch versehen sein. Zur Reinigung muss der Deckel oben zu öffnen gehen.
    Die Schlafkiste wird an einer erhöhten Stelle im Innenraum des Geheges sturzsicher angebracht.
    Sehr bewährt haben sich zusätzlich noch Hängematten die auch gerne angenommen werden.
    Im Schutzraum benutze ich Heu als Einstreu. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.
    Rindenmulch ist nicht zu empfehlen, da sich dort viel zu viele Schädlinge einnisten.
    Draußen im Außengehege habe ich kein Einstreu, sondern einfachen Mutterboden.
    Die Voliere sollte je nach Größe und Besatz etwa jede Woche „oberflächlich“ und mindestens alle vier Wochen komplett. Also der komplette Einstreu sollte gewechselt werden.
    Die Haltungtemperatur im Schutzraum von den Krallenaffen sollte nicht unter 22 Grad liegen. Krallenaffen können sogar bei Temperaturen um Null Grad kurz ins Freie, brauchen aber danach einen Raum, in dem sie sich aufwärmen können.
    Ein ganz wichtiger Aspekt bei der Affenhaltung ist, das man Affen, egal welcher Art niemals alleine Halten darf. Eine Einzelhaltung von Primaten ist in Deutschland verboten und strafbar.
    Es muss mindestens immer zwei Tiere, besser noch eine Gruppe gekauft werden.
    Auf sind Affen keine Spiel und Kuscheltiere. Wer sich einen Affen halten möchte in der Hoffnung das man mit ihm so spielen kann und in kleiden kann und das er so kuschelig wird wie der berühmte Herr Nielson aus Pippi Langstrumpf, kann es schon mal vergessen. Das ist Tierquälerei und wird strafrechtlich verfolgt.
    Affen sind mehr Tiere zum anschauen und auf keinen Fall Kuscheltiere.
    Alle Krallenaffen sind geschützt und stehen entweder auf Anhang B oder Anhang A des Washingtoner Artenschutzgesetzes. Man braucht für die Haltung der Tiere Haltungsgenehmigung. Muss nachweisen können durch Herkunftsnsachweise oder der Citis wo das Tier herstammt. Man benötigt eine Baugenehmigung für das Gehege und in einigen Bundesländern auch einen Sachkundenachweis zur Haltung von Affen.
    Man muss die Tiere Bei der Naturschutzbehörde anmelden und sie auch noch bei der Registrierungsstelle des jeweiligen Bundeslandes registrieren lassen.
    Dann wird die Haltung noch in regelmäßigen Abständen vom Veterinäramt kontrolliert.



    Re: Haltungsbericht, Ernährungsplan, Brei von Krallenaffen

    Annika - 04.08.2007, 18:34


    Ich habe mir überlegt mal einen Ernährungsplan für Krallenaffen zu erstellen.
    Eine ausgewogene Ernährung von Krallenaffen muss sehr ausgewogen und gesund sein.
    Das wichtigste Nahrungsmittel also das Hauptfutter ist das Obst und das Gemüse.
    Fangen wir mal mit dem Obst an:
    Hier hat man eine wirklich riesige Palette zur Auswahl.
    Hingegen vieler Meinungen sind Affen nicht einfach nur mit Bananen zu ernähren.
    Man füttert im Allgemeinen Bananen, Birnen, Weintrauben, Apfel (hier werden süße Sorten bevorzugt), Honigmelone, Wassermelone, Mandarinen, Kiwis, (grüne und gelbe) Kirschen, Ananas,
    Pfirsiche, Nektarinen, und Pflaumen.
    Dieses sind die normalen Obstsorten die man verfüttern kann. Es gibt aber auch exotische Sorten, die von den Affen gerne angenommen werden, wie Feigen, Papaya, Kaki, Passionsfrucht, Guave, Mango, Litschies, Granatapfel und und und.
    Kumquat sowie Avocado dürfen nicht verfüttert werden, diese sind nicht genießbar und die Affen werden krank davon.
    Dann gibt es noch die Beeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannesbeeren (rote und weiße), Blaubeeren. Diese kann man verfüttern, werden aber meist nicht angenommen.
    Eventuell sind sie den Affen zu sauer.
    Auch Zitrusfrüchte sollten nicht so oft verfüttert werden, da es zu schweren Durchfall führen kann.
    Bei Früchten wie Ananas, Melone, Mango und Papaya sollten die Schalen abgeschält werden, da sie meist Schadstoffe enthalten.
    Bei Früchten mit einer weichen Schale wie Birnen, Nektarinen und Äpfel braucht man die Schale nicht abschälen.
    Kommen wir nun zum Gemüse: gerne genommen werden sind Möhren, Karotten, Paprika, Gurke, Tomaten, Kohlrabi, Rote Beete und Rettich.
    Auch Brokkoli, Blumenkohl und Kartoffeln kann man geben, allerdings werden sie vorher gekocht.
    Grundsätzlich wird Obst wie auch das Gemüse vorher gründlich gewaschen und geputzt.
    Sie werden in Mundgerechte Stücke geschnitten, da Affen nicht gerne von einer ganzen Frucht oder große Stücke abbeißen.
    Der Brei bekommt ein extra Thema.
    Da Affen Nahrungspezialisten sind, darf man ihnen auf keinen Fall Sachen geben, die viel Zucker enthalten, da können die Affen Diabetes von bekommen du dann sogar daran sterben.
    Das einzige was man ab und zu ein bis zweimal die Woche als Leckerli geben kann sind Vollkornkekse von Leipniz.
    Nun geht es mit den verschiedensten Sachen weiter, die nicht außer Acht gelassen werden sollten, denn auch sie sind wichtig und sollten und gewissen Abständen gefüttert werden.
    Nüsse: Haselnüsse, Sonnenblumenkerne, Walnüsse, Krachmandeln, Paranüsse, und Kürbiskerne. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Affen die Nüsse lieber fressen, wenn man sie in einen Häcksler grob klein häckselt, als wenn man sie ganz gibt.
    Zwieback, Knäckebrot, gekochtes Ei und Nudeln sollten alle zwei bis drei Tage auf dem Speisezettel stehen.
    Trockenobst kann man im geringen Maße füttern, aber Vorsicht Durchfallgefahr.
    Gekochtes Fleisch, vom Huhn sorgt neben den Insekten (kommen wir noch zu) für tierisches Eiweiß.
    Weidenzweige sollten im Gehege auch nicht fehlen, da es einmal der Beschäftigung der Affen dient und außerdem nehmen sie den Saft auf, der aus den Ästen austritt wenn diese von den Affen geschält werden.
    Sehr wichtig ist auch noch das Fertigfutter für Primaten. Ich bekommen meines von www.thepetfactory.de Es gibt verschiedene Anbieter aber die Affen mögen meist nicht alle Sorten, da muss man eben ausprobieren.
    Kommen wir nun zu den Insekten: Diese sollten jeden Tag oder mindestens jeden zweiten Tag verfüttert werden.
    Angeboten werden können verschiedene Arten von Heuschrecken, Grillen, Schaben, Laven, Heimchen und Zophobas. Alle werden sehr gerne gefressen.
    Noch mal eben einen Hinweis, jeder Affe hat einen anderen Geschmack, also ruhig alles ausprobieren.
    Zu trinken gekommen sie abgekochtes Wasser ( da Wasser nach nichts schmeckt trinken die Affen dann meist weniger, dadurch kann es zu Nierenschäden kommen) oder noch besser ungesüsster Früchtetee, Kamillentee oder Fencheltee.



    Re: Haltungsbericht, Ernährungsplan, Brei von Krallenaffen

    Annika - 04.08.2007, 18:35


    Einens der wichtigsten Nahrungsmittel für Krallenaffen ist der Brei.
    Ich würde immer empfehlen den Brei selber zu machen, da die Babyfruchtgläschen von Alete oder Hipp, die viele Halter ihren Affen geben viel zu viel Zucker enthalten.
    Resultat ist, das es passieren kann das die Affen die sowieso sehr zuckerempfindlich sind an Diabetes erkranken und daran dann sterben könnten.
    Ich mixe mir den Brei jedenfalls immer selber Zusammen. Und bis jetzt haben meine Affen ihn auch immer sehr gerne gefressen.
    Erstmal zerdrücke ich eine Frucht. Birne oder Banane eignen sich gut aber man kann auch andere Früchte nehmen.
    Dann mische ich den Früchtemus mit Magerquark und milden natürlichem Joghurt.
    Nun Kommen die Vitaminzusätze dazu.
    Ich zähle sie mal auf:
    Ossopulvid
    Weizenkleie
    Bierhefepulver
    Korvimin
    Vitamin B – Komplex
    Mutibionta
    Gummi Arabicum (das Naturbelassene Granulat)
    Süßmolke
    Vigantol Oil
    Multisanostol (zuckerfrei zum süßen)
    Diese ganzen Vitaminzusätze kommen in den Brei mit rein, und werden dann mit einen Pürierstab püriert.
    Allerdings muss man dazu sagen, dass zum Beispiel das Vigantol Oil nur zweimal die Woche in den Brei kommt. Und auch dann nur zwei Tropfen davon.
    Von dem Ossopulvid, Korvimin, Gummi Arabicum Vitamin B – Komplex nimmt man jeweils eine gute Messerspitze voll.
    Von der Weizenkleie Bierhefepulver sowie von der Süßmolke einen Teelöffel.
    Von dem Multibionta vier – sechs Tropfen.
    Und zuletzt von dem Multisanostol einen Esslöffel zum Süßen. Bei dem Multisanostol muss man aufpassen das man das zuckerfreie Produkt nimmt.
    Diesen Brei sollte man aber nicht allzu lange in dem warmen Schutzraum stehen, da sonst der Magerquark und der Yoghurt sauer werden und die Affen dann krank werden können, wenn sie den gärenden Brei fressen.



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