Haltungsbeschreibung Farbmäuse.....

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    Re: Haltungsbeschreibung Farbmäuse.....

    Susanne - 04.08.2007, 00:59

    Haltungsbeschreibung Farbmäuse.....
    Die Farbmaus (Mus musculus)

    Allgemeine Info:
    Die Farbmaus ist eigentlich nur eine Zuchtvarieante der Hausmaus. Die Hausmaus ist ein Kulturfolger (ursprünglich kam sie aus dem Mittelmehrraum und Südostasien)und auf der ganzen Welt zu finden. Oftmals durch ihre schnelle Vermehrung bekannt und als Schädling verschrieen kennt sie beinahe jeder. Wer sich mal die Mühe macht und nachts in seinen Keller geht, der kann nicht selten einen dieser kleinen flinken Gesellen antreffen. Die Hausmaus (Mus musculus) lebt wie der Name schon sagt in der Nähe der Menschen und ernährt sich von deren Nahrungsvoräten. Auch die Häuser bieten den Tieren Schutz vor Wetter und Feinden (sofern der Hausherr keine Katze besitzt!). Die Hausmaus und damit auch die Farbmaus gehört zur Ordnung der Nagetiere (Rodentia), zur Unterordnung der Mäuseverwandten (Myomorpha) und zur Familie der Mäuse (Muridae), zur Unterfamilie der Echten Mäuse (Murinae). Die Familie der Mäuse ist die artenreichste der Säugetiere. Die Hausmaus schloss sich durch das unerschöpfliche leicht zu erreichende Nahrungsangebot der Kornkammern dem Menschen an und nutzte diese Futterquelle. Dies führte dazu, dass der Mensch sie als Futterkonkurrenten ansah und als Schädling bezeichnete. Doch auch die Maus wurde einst verehrt und gefeiert. Sie galt bei manchen Kulturen sogar als heilig. Die Sinne der Maus sind gut ausgeprägt und sie hat z.B. ein sehr gutes Gehör. Der Sehsinn ist nicht so gut, denn sie können nur ganz schlecht Farben sehen und räumliches Sehvermögen ist auch schlecht ausgeprägt, Bewegungen können sie aber sehr gut wahrnehmen. Der Gleichgewichtssinn ist auch sehr sehr gut ausgebildet und vieles in ihrer Umgebung nehmen sie durch ihre ausgezeichnete Nase wahr. Der Tastsinn ist ebenfalls sehr wichtig und sehr gut entwickelt.

    Haltung:
    Die Mindestmaße eines Mäusekäfigs sollten 80x40x50cm betragen und natürlich mit vielen Klettermöglichkeiten ausgestattet sein. Terrarien eignen sich (sofern sie gut belüftet sind) auch für Farbmäuse, Aquarien sind eher ungeeignet, da sie nur einen geringen Luftaustausch ermöglichen. Farbmäuse urinieren viel und riechen deshalb entsprechend. Farbmausmännchen riechen besonders intensiv, Weibchen haben einen schwächeren Eigengeruch. Bei einer ungenügenden Luftzirkulation kann es zu Schadgasanreicherungen kommen, die die Gesundheit der Tiere gefährden können (Amoniakkonzentration zum Beispiel). Atemwegsprobleme sind die Folge. Farbmäuse graben relativ wenig (nicht so wie Wühlmausarten) und so braucht man nicht auf eine extrem hohe Einstreuschicht zu achten. Auf Klettermöglichkeiten sollte niemals verzichtet werden, da die Tiere von Natur aus gerne in luftigen Höhen herumturnen. Farbmäuse sind soziale Wesen und benötigen dringend Artgenossen!!! Eine Einzelhaltung ist als Tierquälerei zu sehen! Wie auch in der freien Natur sollten sie in Gruppen gehalten werden. Zwei Tiere sind hier das Minimum. Wer sich mehrere Farbies ins Haus holt, der wird auch mehr an Verhaltensweisen und Sozialstrukturen beobachten können, dies ist sehr interessant und äußerst empfehlenswert für jeden Mäusefreund. Unkastrierte Männchengruppen sind nicht zu empfehlen, da es hier mit großer Wahrscheinlichkeit zu blutigen Kämpfen über lange Zeit kommt und sich die Tiere nicht lange vertragen.
    Weibchengruppen sind weitaus verträglicher und friedlicher untereinander. Auch Kastratengruppen oder Kastraten bei Weibchen sind in Ordnung und funkionieren fast immer langfristig. Mäuse können durchschnittlich 1-2,5 Jahre alt werden, da ist eine intakte Gruppe schon empfehlenswert. Mäuse können sehr zahm werden und sind auch für vorsichtige und verantwortungsvolle Kinder geeignet. Die Kinder sollten aber nicht zu klein sein, da sie in dem Alter noch nicht in der Lage sind ihre Bewegungen soweit zu kontrullieren, das sie keine Gefahr für die winzigen Tiere darstellen (Zwerquetschungsfefahr...). Insgesamt ist der Haltungsansoruch der Farbmaus eher als gering anzusehen.

    Ernährung:
    Vorwiegend besteht die Nahrung der Maus in Menschenhand aus dem handelsüblichen Körnerfutter. Frischfutter in Form von Salat, Obst und Gemüse sollte auch unbedingt auf dem Speiseplan stehen. Kräuter in getrockneten Zustand sind ebenfalls empfehlenswert um Nährstoffe zuzufüttern. Besonders beliebt sind unter anderem: Löwenzahn, Brennessel, Kamille, Pfefferminze, Ringelblume, Petersilie, Melisse.....usw.... Eiweis sollte auch im Futter vorhanden sein (in Form von Hundetrockenfutter, Erbsenflocken...) und Mehlwürmer werden meist auch sehr gerne angenommen. Fettreiche Nahrung wie Nüsse und Sonnenblumenkerne dürfen auch gegeben werden, jedoch nicht zu viel da sonst Übergewicht droht. Kleinsämereien wie Hirse oder Walsvogelfutter sollten auch ins Körnerfutter gemischt werden, sofern es nicht im ausreichenden Maße vorhanden ist. Die meisten Futtermischungen sind aber gut für Mäuse geeignet und man muss lediglich darauf achten, dass man hochwertiges Futter kauft, indem viele verschiedene Körner vorhanden sind und nicht nur alles aus Pellets besteht. Denn die Pellets werden von sehr vielen Mäusen nur ungern gefressen. Bei einer entsprechenden Auswahl ist es für die Mäuse schöner im Futter zu wühlen und sich ihre Lieblingssorten herauszusuchen. Bekämen wir immer ein Gericht, das gleich aussähe, dann würden wir es auch nicht gerne essen. Dennoch sollten Pellets schon enthalten sein.

    Gesundheit:
    Farbmäuse neigen leider zu verschiedenen Krebserkrankungen und Tumoren. Dies ist in den Genen verankert (ehemalige Labortiere) und kaum vorherzusehen. Manche werden sehr alt ohne Krebs und andere sterben sehr früh daran. Albinomäuse sind gelegentlich krankheitsanfälliger und neigen zu frühem Erblinden, doch sie kommen meistens gut damit zurecht und da sie sich eh mehr über Tastsinn und Geruchssinn sowie das Gehör orientieren ist das kein so großes Problem. Man sollte seine Mäuse wenn möglich nicht aus dem Zoohandel holen, da dort nicht auf gesunde Abstammung und gutes Allgemeinbefinden geachtet wird. Die Tiere kommen von ,,Lieferanten" und werden als Ware verkauft! Da wird oft kein großer Wert auf Gesundheit und Umgänglichkeit gelegt. Die Tiere haben kaum Kontankt zu Menschen und oftmals wird für ein krankes Tier das eh nur wenige Euro wert ist kein teurer Tierarzt geholt.

    Beschäftigung:
    Farbmäuse sind sehr agile Nager und brauchen viel Beschäftigungsmöglichkeiten, damit ihnen nicht langweilig wird. Deshalb sollte der Käfig/das Terrarium mit vielen Klettermöglichkeiten ausgestattet sein. Äste, Etagen, Leitern, Seile und anderes machen das Mäuseleben interessanter und der menschlicher Beobachter hat viel mehr Freude an seinen Mitbewohnern. Die Äste sollten natürlich von ungiftigen Gehölzen stammen und man sollte darauf gefasst sein, dass man Nagetiere vorsich hat und diese auch gerne daran nagen werden. Eiche, Ahorn, Buche, Birke, Haselnuss, Obstbäume, Kork aber auch Äste aus dem Terrarienbedarf sind gut geeignet. Plastik ist eher ungeeignet, da es den Tieren nicht gut bekommt wenn sie es fressen. Die Etagen können beispielsweise aus Holz (könnte allerdings angenagt und bepinkelt werden => stinkt und wird immer kleiner) oder Plexiglas (leicht zu reinigen, schlecht anzunagen) bestehen und bieten den Mäusen mehr Platz zum laufen. Gitteretagen sind abzulehnen, denn sie können zu verletzten Füßen führen. Ein Laufrad kann evtl. gereicht werden, wobei man besser durchgehende Laufflächen kaufen sollte. Der Durchmesser sollte schon 20-30cm betragen um Fehlhaltungen zu vermeiden und ein angenehmens Laufgefühl zu erzielen. Korkröhren, Birkenröhren, Aussichtsplattformen und aufgehängtes Futter (Nagerstangen, Grünfutterspieße...) bieten zusätzlich Abwechslung. Natürlich sollten mehrere Häuschen zur Verfügung stehen und das jedes Tier Futternapf und Tränke braucht, muss ich ja hoffentlich nicht erwähnen. Nippeltränken sind grundsätzlich Wassernäpfen vorzuzuziehen, da die Näpfe schnell verdrecken und ausgelehrt werden können. Viele Mäuse lieben frisches Grünzeug in Form von Katzengras oder frischen Zweigen mit Blättern. Überhaupt kann Laub (frisch oder trocken) als Nistmaterial angeboten werden. Hamsterwatte ist nicht so gut geeignet, denn die Mäuse können ihre Füßchen darin verwickeln und sie abschnüren. [color=#c30000]Einmal in der Woche sollte das Mäuseheim gereinigt werden. Wenn man die Streusorte gelegentlich wechselt (Sand, Rindenmulch, Sägespäne...) kann man seine Schützlinge überraschen und sie freuen sich sehr darüber.

    Zucht: Auf die Zucht dieser Tiere werde ich nicht eingehen, denn es gibt mehr als genug Mäuse in Tierheimen. Die Zoohandlungen verkaufen auch oft Mäuse aus ungewollten oder unüberlegten Verpaarungen und aus diesem Grund möchte ich solche Gedanken nicht unterstützen. Was geschieht wohl mit den Kleinen in den Zoohandlungen wenn sie zu ,,alt" sind um verkauft zu werden?.....Sicher wird sie ein lieber Onkel mitnehmen und sie bis an ihr Lebensende gut behandeln.....vielleicht zeigt er ihnen seine anderen Haustiere...die mit den großen Mäulern.....?!!!!

    Sonstige Infos:
    Farbmäuse sollten keinen Kontakt mit anderen artfremden Tieren haben!!!
    Die einzige Ausnahme stellen Sinai-Stachelmäuse da, denn sie leben friedlich mit Farbies zusammen (siehe Haltungsinfo Sinai-Stachelmäuse!). Farbmäuse sind gut für Anfänger geeignet, sofern sich diese vorher eingehend informieren. Sie stellen keine großen Ansprüche und sind dankbare Pfleglinge. Dennoch sollte man ihre bescheidenen Bedürfnisse berücksichtigen.Farbmäuse sind weitaus verträglicher untereinander als mongolische Rennmäuse z.B. und dies langfristig.
    [img=http://img166.imageshack.us/img166/7729/mausiif4.jpg]


    Liebe Grüße Susi



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    Impressum - gepostet von Mella am Samstag 04.08.2007



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