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Alle Beiträge und Antworten zu "Türkei-Beitritt"
Re: Türkei-Beitritt
Pablo - 20.08.2005, 00:25Türkei-Beitritt
Mal einen politischen Thread: Findet ihr es ebenfalls unglaublich, dass man überhaupt noch in Erwägung zieht, Beitritsverhandlungen mit der Türkei aufzunehmen? Nach all dem, was da in jüngster Zeit passiert ist (Frauendemo niedergeknüppelt, Zypern nicht anerkannt, lahmender Reformwille, drohender Konflikt mit den Kurden, usw.)? Ich war ja von Anfang an dagegen (Land liegt nicht in Europa, hat eine andere Religion und Kultur, eine ganz andere Auffassung in gesellschaftlichen Fragen, Grenzen zu den Krisenherden in Nahost - als ob eine EU-Grenze zum Iran oder Irak mehr Sicherheit für Europa bedeuten würde, kein Rechtsstaat, große Risiken, usw. und so fort), aber mittlerweile hat sich meine Meinung noch verfestigt. Blöder Schröder, in dem Punkt labert er nur Müll! :salute:
Re: Türkei-Beitritt
AW - 20.08.2005, 14:43
Meine Meinung kennst du, ich gehe da ganz mit deiner Meinung konform. Es wäre absoluter Wahnsinn, dieses Land aufzunehmen. Man stelle sich vor, wenn die Türkei mit im Europaparlament und Ministerrat etc. säße und mit ihrer Gesellschaftsauffassung und ihrer Haltung zu Freiheits- und Gleichheitsrechten auch an Richtlinien bzw. Verordnungen mitwirken, die auch uns betreffen. Der einheitliche europäische Gedanke von Gleichheit und Freiheit wäre damit zu Grabe getragen. Daran darf man gar nicht erst denken. Das wäre mal ein erheblicher Vorteil einer Merkel-Regierung (auch wenn ich FDP wähle. :p ).
Re: Türkei-Beitritt
Pablo - 20.08.2005, 14:47
Ja, da ziehe ich die Union auch ganz klar der SPD vor. :neumeyer:
Zumal die Türkei aufgrund ihrer bis dahin am größten Bevölkerung auch noch am meisten Stimmen hätte. Kaum auszudenken. :neumeyer:
Re: Türkei-Beitritt
AW - 20.08.2005, 15:04
Und sie würden trotzdem garantiert nicht den höchsten Anteil an Beitrittszahlungen leisten.
Auch wenn dieser Satz aus der BILD ausgeschnitten sein könnte, ist das meine Befürchtung, da sich die Wirtschaftskraft der Türkei in Grenzen hält. Hier sollte aber gleiche Pflicht für alle gelten.
Re: Türkei-Beitritt
Josef D. - 03.09.2005, 20:43
Auch ich bin der Meinung, dass die Türkei noch nicht reif für den Beitritt ist. Da muss noch einige Zeit ins Land gehen. Da muss sich einiges ändern. Mit der derzeitigen konservativ-religiösen Regierung geht da gar nichts.
Re: Türkei-Beitritt
Speedy - 04.09.2005, 19:06
Auch ich bin strikt gegen den Beitritt!
Re: Türkei-Beitritt
Test232 - 04.09.2005, 23:41
Ein befreundeter Türke meinte mal zu mir, dass da selbst die Abstammung und Religion bei der Zusammenstellung der Fußball-Nationalmannschaft eine große Rolle spielt. Da sieht man schon, wie weit die Türkei ist...
Edit: Herr Schröder erwähnte heute den großen strategischen Vorteil, den eine Bindung der Türkei an die EU hätte. Aber: Trägt er die Kosten dafür, die solch eine Bindung kostet? (und nicht nur die materiellen!) Von den politischen und gesellschaftlichen Differenzen zum Rest der EU mal ganz zu schweigen. Keine Ahnung, wie er sich das vorstellt. Und mit den Menschenrechten ist es, wie man es immer wieder hört, auch so eine Sache. Also für mich gibt es da mehr was dagegen als dafür spricht, dass die Türkei zur EU soll.
Re: Türkei-Beitritt
AW - 04.09.2005, 23:50
Ganz meine Meinung. Glaubt er, das Volk ist so blöd und merkt nicht, dass sich ein EU-Beitritt nicht auf geostrategische Aspekte reduzieren lässt? Oder ist das Volk in der Tat so kurzsichtig?
Re: Türkei-Beitritt
Test232 - 04.09.2005, 23:54
AW hat folgendes geschrieben: Ganz meine Meinung. Glaubt er, das Volk ist so blöd und merkt nicht, dass sich ein EU-Beitritt nicht auf geostrategische Aspekte reduzieren lässt? Oder ist das Volk in der Tat so kurzsichtig?
Mir würde es mehr interessieren, ob er wirklich dahinter steht. Ich glaube nicht, dass die Bürger das Argument "strategisch günstig gelegen" all zu Ernst nehmen, als dass die Nachteile, die einen Beitritt mit sich bringen würden, in Kauf genommen werden wollen.
Re: Türkei-Beitritt
AW - 05.09.2005, 00:22
Mich würde es nicht wundern, wenn so ein Thema, was die Menschen ganz offensichtlich bewegt und die Gemüter augenscheinlich erhitzt, die Wahl signifikant beeinflussen würde, und zwar zu Schröders Ungunsten.
Re: Türkei-Beitritt
AW - 30.09.2005, 10:26
Heute habe ich gelesen, dass Wolfgang Schüssel angekündigt hat, Österreich werde die Türkei-Beitrittsverhandlungen blockieren. Eine absolut weise Entscheidung gegen diesen Irrsinn. Gratulation nach Wien zu dieser Ankündigung! :bier: Gleichzeitig hat er betont, dass es sehr wohl Alternativen zur Vollmitgliedschaft gebe.
Re: Türkei-Beitritt
Bloody-Mad-Looney - 30.09.2005, 13:47
hey, wo hast du das gelesen???
Falls es dich genauer interessiert:
Zitat: Österreich hat seine Vorbehalte gegen einen Vollbeitritt der Türkei drei Tage vor dem geplanten Beginn der Verhandlungen verschärft.
Wie aus mehreren diplomatischen Quellen am Freitag in Brüssel verlautete, dränge Österreich nunmehr auch darauf, das Ziel eines türkischen EU-Beitritts aus dem Verhandlungsmandat zu streichen.
Demnach solle nach den Wünschen Österreichs der Satz "Das gemeinsame Ziel der Verhandlungen ist der Beitritt" entfallen.
Verhandlungen "offener Prozess"
Österreich wolle, so die Diplomaten, lediglich festhalten, dass die Verhandlungen ein offener Prozess seien, dessen Ergebnis nicht im Voraus garantiert werden könne. Bisher hatte Österreich lediglich eine "Alternative" zu einem EU-Vollbeitritt der Türkei gefordert.
Welchen Spielraum Österreich sieht
Die Forderung nach einer "alternativen Anbindung" der Türkei an die europäischen Strukturen, falls das Land die Verpflichtungen einer Mitgliedschaft nicht erfüllen könne, hält Österreich laut den EU-Diplomaten ebenfalls aufrecht.
In dem "Verhandlungsrahmen", der unabdingbare Voraussetzung für den Start der EU-Beitrittsgespräche ist, solle nach österreichischen Wünschen weiters eine "faire finanzielle Lastenverteilung" in der EU festgeschrieben werden, wenn die Türkei beitreten soll, hieß es weiter.
Keine Aussicht auf Erfolg
Dem Wunsch der Bundesregierung nach Streichung des Beitrittsziels in dem Mandat geben EU-Diplomaten keine Aussicht auf Erfolg. Man könne nicht kurz vor den Verhandlungen die Zielmarken in internationalen Beziehungen verändern, hieß es.
Zudem stehe diese Forderung nach Ansicht der britischen EU-Ratspräsidentschaft und anderer EU-Staaten im Widerspruch zu den Beschlüssen des EU-Gipfels vom Dezember 2004, in denen das Beitrittsziel für die Türkei festgeschrieben wurde. Der Gipfelbeschluss war von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) mitgetragen worden.
Zu Spekulationen, wonach Österreich seine harte Position gegenüber Ankara nur dazu benutzen wolle, um den Start von Beitrittsverhandlungen mit Kroatien durchzusetzen, hieß es in diplomatischen Kreisen, dieser Zusammenhang sei von Österreich bisher nicht hergestellt worden.
Kanzleramt: Kein Kommentar
"Wir kommentieren keine Gerüchte", erklärte Schüssel-Sprecherin Heidi Glück zu den Äußerungen von Brüsseler Diplomaten. "Die Verhandlungen laufen mit der Präsidentschaft", betonte Glück.
Chancen auf Einigung "50 zu 50"
Die Chancen, bei einem Krisentreffen der EU-Außenminister am Sonntagabend in Luxemburg noch zu einer Einigung zu kommen, werden in Brüssel zunehmend pessimistisch beurteilt. "Allenfalls 50 zu 50", sagte ein EU-Diplomat.
Sollte der Konflikt nicht rechtzeitig gelöst werden, sei zu befürchten, dass die Türkei von sich aus an den Beitrittsgesprächen in Luxemburg nicht teilnehmen werde.
Keine Freude bei Wirtschaft
Österreich steht nicht nur diplomatisch mit seiner Position allein da, auch die Wirtschaft scheint nicht zufrieden. Österreichs Unternehmen haben teils Milliardeninvestitionen in der Türkei getätigt.
Schüssel: Standpunkt "bereits seit Wochen"
Grundsätzlich betonte Schüssel bei einer Pressekonferenz in Graz im Rahmen des steirischen Wahlkampfs zur Türkei-Frage, dass Österreich seinen Standpunkt bereits seit Wochen vertrete.
Kurz zuvor hatte er bekräftigt, dass die Verhandlungen ergebnisoffen geführt werden müssten, die Aufnahmefähigkeit der EU berücksichtigt werden müsse und Alternativen zu einem Beitritt nötig seien, falls die Türkei nicht die Bedingungen erfülle.
Man solle hier keine neuen Bedingungen hinzufügen, aber man müsse Verständnis für die Sorgen der Menschen aufbringen, betonte Schüssel.
"Niemand will ein Junktim"
Einen Zusammenhang zwischen Verhandlungen mit der Türkei und jenen mit Kroatien stellte Schüssel in Abrede. "Niemand will ein Junktim", stellte der Bundeskanzler fest.
Jedes Land müsse für sich selbst gesehen werden. Gleichzeitig betonte Schüssel auch, dass Kroatien schon sehr viele Leistungen erbracht habe. Deshalb gebe es keinen Grund, den Verhandlungsbeginn mit Kroatien weiter hinauszuschieben. Das sei auch eine Frage des Hausverstandes und der Fairness.
Auch einen Zusammenhang mit der steirischen Landtagswahl am Sonntag dementierte Schüssel.
Gorbach: Klare Haltung
"Es ist wichtig, bereits vor Verhandlungsbeginn die Karten offen auf den Tisch zu legen", so Vizekanzler Hubert Gorbach (BZÖ). Österreich verfolge hier eine klare Haltung. "Es wäre der falsche Weg, Hoffnungen zu wecken, die dann nicht erfüllbar sind", so der Vizekanzler.
"Wir haben immer gesagt, dass das Ziel der Verhandlungen mit der Türkei eine 'privilegierte Partnerschaft' sein soll. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Verhandlungen ergebnisoffen geführt werden", sagte Gorbach.
(Quelle: www.orf.at)
Re: Türkei-Beitritt
AW - 30.09.2005, 14:01
Hey, Danke für den Artikel! :) Gelesen hatte ich es zuvor bei GMX, der BILD des Internetzes. :D
Re: Türkei-Beitritt
Bloody-Mad-Looney - 30.09.2005, 15:18
*g* ist das kein mail-programm?
Re: Türkei-Beitritt
AW - 30.09.2005, 19:23
Ist es. Mit umfangreichen News. :)
Re: Türkei-Beitritt
Oli - 30.09.2005, 19:59
Bloody-Mad-Looney hat folgendes geschrieben: *g* ist das kein mail-programm?
Nein, das ist ein Mail-Server, der Mail-Konten zur Verfügung stellt *klugscheiß* :D
Re: Türkei-Beitritt
Test232 - 04.10.2005, 22:04
Gestern haben die Gespräche mit der Türkei begonnen, nachdem es nochmal etwas Aufregung durch die Österreicher gab.
Mit gemischten Gefühlen blicke ich in die Zukunft. Allerdings werden wohl noch einige Jahre vergehen, bis es letzten Endes zu einem Ergebnis kommt.
Re: Türkei-Beitritt
Josef D. - 08.10.2005, 13:53
Das soll es auch ruhig, denn die Türkei ist noch nicht so weit, in die EU eintreten zu können.
Re: Türkei-Beitritt
Anonymous - 10.10.2005, 21:04
Das sehe ich allerdings auch so! Es gibt nach wie vor Orte in der Türkei, in denen die Menschenrechte nicht geachtet, sondern nur mit Füßen getreten werden. Ganz zu schweigen von den oft dramatischen Verhältnissen, unter denen manche Frauen dort leben müssen! :rolleyes:
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