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Qualität des Beitrags: Beteiligte Poster: Nicki Nuss Forum: RedaX Presseteam Forenbeschreibung: das interne Arbeitsforum des Potsdamer Jugendredaktion aus dem Unterforum: Storys, Reportagen, Dokumentationen Antworten: 1 Forum gestartet am: Donnerstag 16.11.2006 Sprache: Link zum Originaltopic: Miss Brandenburg Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 10 Monaten, 13 Tagen, 1 Stunde, 10 Minuten
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Re: Miss Brandenburg
Nicki Nuss - 11.06.2007, 21:31Miss Brandenburg
Hallo hier der Artikel. wenn irgendjemand noch ein schlagendes ende einfällt bitte sehr. und dann muss mir dringend jemand zeigen wie man dokumente hochlädt. also hier nun der besagte artikel:
“Wenn ich groß bin werde ich…. Topmodel”. Traumberufe gibt es viele und Topmodel steht auf der Liste junger Mädchen sicher ganz oben. Einfach nur gut aussehen, jeden Tag in einer anderen Weltmetropole verbringen und dafür jede Menge Geld bekommen, klingt in jedem Fall erstmal nach einem solchen Traumjob. Oft wird in den Medien jedoch von dem härtesten Job der Welt gesprochen, da die Models fast immer unter enormen Termindruck stehen, sich jeden Tag an eine neue Arbeitsumgebung gewöhnen müssen.
Für den Beruf des Topmodels wird keine Ausbildung gebraucht und der Einstieg in das Modenbusiness verläuft in der Regel über Modelagenturen. Der Arbeitsbereich eines Models teilt sich in die drei Bereiche Werbung, Foto-Shootings und Laufsteg auf. Dabei wird von den Models an erster Stelle Ausdauer und Disziplin gefordert.
Die 16-jährige Madlen Russ hat schon erste Erfahrungen im Modelgeschäft gemacht. Mit der Wahl zur Miss Diedersdorf qualifizierte sie sich für die Wahl zur Miss/Mister Brandenburg 2007. Sie ist die jüngste Teilnehmerin bei dieser Wahl im Potsdamer Bahnhofscenter und ist angetreten für DW-Models. Der Agenturchef Dietmar Witt setzt große Erwartungen in Madlen. Vor Beginn der Wahl hatten wir die Möglichkeit mit ihm über das Modelgeschäft und seine Arbeit zu sprechen:
Redax: Herr Witt, bei wie vielen Misswahlen waren sie schon dabei?
Dietmar Witt: Es sind so viele. Das kann man nicht mehr sagen.
Redax: Welche Möglichkeiten gibt es Model zu werden? Läuft das über Castings oder auch über die Entdeckung auf der Straße?
Dietmar Witt: Ich habe pro Tag siebzig Bewerbungen im Internet von sehr weit her. Die meisten müssen Abstand nehmen. Aber viele Eltern wollen ihrer Tochter oder auch ihrem Sohn einen Gefallen tun und nehmen dann die fünf Stunden Fahrt in Kauf, weil sie wissen, dass das für ihre Tochter wichtig ist. Viele Bewerber bekommen eine Absage, weil sie dafür nicht geeignet sind oder die Bilder nicht den Vorstellungen entsprechen.
Jemanden auf der Straße ansprechen , kann man machen, wenn man einfach sagt, da würde ich was verschenken und manchmal gibt es solche Zufälle. Heute müsste eigentlich ein Mädchen kommen, die stand neben mir und kein Mensch auf dieser Welt hätte jemals geglaubt, warum ich diese nehme. Aber da habe ich meine eigenen Dinge und beobachte die Leute und schaue mir das Lächeln an.
Redax: Gibt es einen bestimmten Typ Frau der in 2007 gefragt ist?
Dietmar Witt: Richtige Laufsteg-Models sind keine hübschen Mädchen im klassischen Sinne. Also was man so hübsch und niedlich nennt. Da ist Claudia Schiffer die einzige Ausnahme. Models müssen interessant sein. Die sind manchmal ein bisschen kantig und sehen auf den ersten Blick nicht unbedingt gut aus. Interessant dieser Begriff ist schwer auszudrücken, aber das Gesicht muss für uns interessant sein.
Redax: Welche Kriterien gibt es für Models?
Dietmar Witt: Das Mindestmaß bei Mädchen liegt bei 1,74 und bei Jungs 1,80. Es kommt auf die Designer an. Man muss davon ausgehen, dass die Designer Kleider verkaufen wollen und nicht gewillt sind für jedes Mädchen ein Extra-Kleid zu nähen. Die gehen von 90-60-90 aus, dass ist klassisch und sagen sich, davon gibt es genug. Die nähen diese Kleider und die Models müssen darein passen. Es gibt ein paar seltene Ausnahmen, wo so ein Kleid mal geändert wird.
Redax: Was sollte man als werdendes Model nicht machen?
Dietmar Witt: Auf keinen Fall sollte eine Teilnehmerin oben-ohne-Aufnahmen oder so ähnliche Aufnahmen gemacht haben, also Nacktaufnahmen. Man muss aufpassen, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Seine Etikette sollte man immer wahren. Man soll auch einen trinken und auch mal feiern gehen. Für meine Mädels gilt aber man sollte darauf aufpassen.
Redax: Wie schätzen sie die Chance ihrer Models heute ein?
Dietmar Witt: Bis jetzt war ich immer so arrogant, dass ich immer gewonnen habe. Aber es gibt in dieser Welt einfach unerklärliche Sachen. Man hat das selber schon mal überlegt, wenn man Fernsehen schaut und da gibt es ein Publikumsvoting und man hat eine bestimmte Vorstellung und dann kommt doch alles ganz anders. Damit muss man leben.
Die Wahl beginnt um 15 Uhr mit der Vorstellung der 30 Kandidatinnen und der Jury. Die Zusammensetzung der Jury erscheint ein wenig laienhaft, so sitzen dort beispielsweise Vertreter aus Parteien, der Polizeidirektor von Potsdam und Fernsehmoderatoren. Die Verbindung zum Modelgeschäft wird nur durch die amtierenden Miss und Mister Brandenburg hergestellt. Alles in allem wirkt die Veranstaltung eher semiprofessionell und lässt eher wenig von dem Glamour des Modegeschäfts erahnen.
Neben Madlen sind noch vier weitere Mädchen von der Agentur Dietmar Witt bei der Wahl angetreten. Der erste Durchgang in selbstgewählter Abendgarderobe verläuft ohne weitere Zwischenfälle. Keine Stolperszenen oder andere peinliche Momente. Madlen wirkt gelassen. Die Abläufe sind immer die gleichen. Erst laufen die Mädchen in der vorher geprobten Aufstellung. Die Präsentation erinnert dabei ein bisschen an amerikanische Debütantinnen-Bälle, da eine kleine Choreographie vorbereitet wurde. Dann folgen die Männer. Die Moderatorinnen erläutern für das Publikum den weiteren Ablauf. Die Wahl zur Miss Brandenburg 2007 qualifiziert direkt für die Wahl zur Miss Germany 2007. Sicher ein Titel der den Weg zu einer Karriere als Topmodel ein wenig erleichtert. Doch welches Topmodel war vorher Miss Brandenburg oder auch Miss Germany?
Es folgt der Durchgang in Jeans- und Bademoden. Danach werden fünf Frauen und Männer für das Finale qualifiziert. Nach einer kleinen Pause wartet nun das Publikum größtenteils bestehend aus Familie und Freunden der Kandidaten gespannt auf die Entscheidung der Jury.
Auch die Eltern von Madlen werden zunehmend nervöser, sind jedoch ziemlich sicher, dass Madlen den Einzug ins Finale geschafft hat. Die Enttäuschung folgt auf dem Fuße. Keines der fünf Models aus der Agentur DW-Models ist beim Finale dabei. Die ausgeschiedenen KandidatInnen reagieren sehr gefasst und die Verabschiedung geht ohne große Emotionen über die Bühne. Auch Madlen meistert ihre Niederlage mit Fassung und stand uns nach der Wahl zur Miss Brandenburg 2007 für ein Interview zur Verfügung:
Redax: Madlen, wie bist du zum Modeln gekommen?
Madlen Ruske: Das war eigentlich nur Zufall. In der Zeitung war ein Artikel, dass in Potsdam Babelsberg ein Casting-Tag ist, da habe ich meine Bewerbungsmappe abgegeben. Dann war ich beim Vorstellungsgespräch und dadurch kam ich dann zum Modeln.
Redax: Du machst gerade eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau. Das Modeln nimmt dich zeitlich sehr in Anspruch. Wie ist es beides zu meistern?
Madlen: Schwer, ich versuch alles unter einen Hut zu kriegen, bis jetzt klappt es auch noch, aber es ist schwer.
Redax: Wurdest du mit einem Coaching oder Training auf diese Wahl zur Miss Brandenburg vorbereitet?
Madlen: Gar nicht, wir haben einen Zettel gekriegt. Wir haben uns mit dem Thema zu beschäftigen. Das Sprechen lernen. Und wir müssen uns selber einen Kopf machen und das Lauftraining machen wir selbständig zu Hause.
Redax: Wie ist das Verhältnis zu den anderen Kandidaten?
Madlen: Heute war sehr viel Konkurrenz und man hat heute gemerkt, dass es eine starke Konkurrenz gibt. Es gab heute ganz schön Zickenterror. Eine kam gleich mit drei Fernsehteams und dann hat sich alles nur um sie gedreht.
Redax: Wo siehst du dich selbst in 5 Jahren?
Madlen: Also ich möchte meine Ausbildung beenden und dann möchte ich als Barkeeperin weiter machen. Und mit dem Modeln werde ich sehen, was sich ergibt.
Redax: Deine Eltern waren heute auch mit dabei und haben dich unterstützt. Ist das immer so?
Madlen: Ja, aber in jeder Hinsicht. Nicht nur in Bezug auf das Modeln.
Redax: Wie fühlst du dich jetzt nach der Wahl?
Madlen: Ich mach mir jetzt nichts daraus. Es war ja nicht die letzte Wahl und ich bin froh, dass ich hier war.
In der Finalrunde müssen die zehn Finalisten nun Rede und Antwort stehen. Die Fragen wurden zufällig ausgewählt und entgegen aller Klischees über Misswahlen gab es keine konstruierten Antworten und plakativen Aussagen zum Weltfrieden und Tierschutz. Um 18 Uhr fällte die Jury dann die letzte Entscheidung und nach einem Schlusswort der amtierenden Miss und Mister Brandenburg werden die Gewinner der Wahl zur Miss und Mister Brandenburg bekannt gegeben. Die Sieger sind die 18-jährige Abiturientin Julia Weger und der 21-jährige Zahntechiker Michael Kerschke und diese erhielten bei der anschließenden Präsentation vor der Presse schon einmal einen ersten Vorgeschmack dafür, was in den nächsten Wochen auf sie zukommt.
Von Dietmar Witt erfahren wir, dass einige der Mädchen an diesem Abend noch zur Wahl zur Miss Ostdeutschland nach Brandenburg müssen. Und so können wir uns so ungefähr ein Bild davon machen, wie der Alltag eines Top-Models aussieht. Nach der fast neunstündigen Wahl zur Miss Brandenburg geht es weiter in Brandenburg, wo es dann wieder heißt, gut aussehen, die Jury beeindrucken und nett lächeln, obwohl einigen Mädchen, jedoch vielmehr ihren Eltern, nach dieser Wahl nicht mehr zum Lachen zumute war.
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