Schwesterschülerwohnheim

Haus Siebenstein
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    Re: Schwesterschülerwohnheim

    sorcha - 08.06.2007, 20:26

    Schwesterschülerwohnheim
    "Anne mach auf ich hör doch das du da bist." klopfte Babette an die Tür.
    "Hallo wer bist du denn?"
    "Ähm hi ich bin Charly."
    "Anne hat gar nicht erzählt das sie einen Freund hat."
    "Ähm nee äh ich bin einbekannter aus Berlin."
    "Ok willkommen, ich wollte Anne zum Frühstück überreden. magst du mitkommen? Mein Freund ist auch da und dann bist du nicht so allein, das heißt ähm wo ist Anne überhaupt?"
    "Sie hat frühdienst."
    "Also kommt sie so schnell nicht wieder. Na los gib dir n ruck komm mit. Dann biste net so allein."
    "Ok."



    Re: Schwesterschülerwohnheim

    Tjorven - 08.06.2007, 21:34


    "Sag mal ich will ja nicht unhöflich sein, aber wer bist du eigentlich?" fragte Charly, während er Babette in Richtung Cafeteria folgte.
    "Hab ich mich tatsächlich noch nicht vorgestellt? Tut mir leid, ich kann mich wieder mal nicht benehmen. Kommt öfter vor bei mir." Sie grinste. "Also, ich bin Babette. Mache zur Zeit ein Praktikum hier, nach dem Abi will ich Krankenschwester werden."
    Doch den letzten halben Satz hatte Charly gar nicht mehr richtig mitbekommen. Dass dies hier kein normales Krankenhaus war, hatte er sofort bei seiner Ankunft gemerkt, dennoch geriet er immer wieder aufs Neue ins Staunen. So auch jetzt. Sprachlos fand er sich in einem ringsherum mit Holzpanelen verkleideten Raum wieder, der an eine ¨geräumige und äusserst gemütliche Baumhöhle erinnerte. Dem verfürherischen Duft nach zu urteilen musste das tatsächlich die Cafeteria sein. So früh am morgen waren sie noch fast leer. Charly und Babette liessen sich an einem der runden Holztische nieder.
    Fröhlich winkte Babette einer kleinen, rundlichen Frau mit Küchenschürze zu, die geschäftig an ihnen vorüber eilte.
    "Morgen Babette. Ausgeschlafen?" fragte die Frau.
    "Klar doch Jossi."
    "Morgen Brianna!" rief Babette der jungen Frau hinter der Theke zu.
    "Morgen!"
    "Also, das dort hinter der Theke ist Brianna," erklärte Babette Charly. "Und die eben vorbeigegangen ist, das war Jossi.... und das da drüben ist Finn." Sie zeigte auf einen bärtigen Männerkopf mit Kochmütze, der gerade aus der Küchentür lugte.
    "Die drei verwöhnen uns nach Strich und Faden. Du wirst sehen, das Essen hier ist ne Wucht."
    "Frische Muffins sind fertig!" Die Stimme des Mannes durchdrang mühelos den gesamten Raum.
    "Mhmm, Muffins!" freute sich Babette. "Finn, du bist ein Schatz!"
    "Hey, und was ist mit mir?" Hinter Babette erschien ein schlaksiger junger Mann, der sich verschlafen die Augen rieb. Seine Brille hatte er sich in die Stirn geschoben, und die dunkelbraunen Locken standen wirr nach allen Seiten ab.
    Babette musterte ihn kritisch: "Du müsstest mal wieder zum Friseur. Obwohl - kämmen würde für den Anfang ja schon mal reichen."
    "Na das ist ja vielleicht ne nette Begrüssung!" schmollte der Junge.
    Babette lachte. Dann umarmte sie ihn und drückte ihm einen herzhaften Kuss auf die Lippen. Doch kaum hatte sie sich von ihm gelöst, musste er auch schon wieder gähnen.
    "Lass mich raten, du hast wieder die halbe Nacht gelesen, stimmt's?" fragte sie streng. "Was war es diesmal?"
    "Expeditionsbericht von Thor Heyerdahl", gab der Junge kleinlaut zu. "Das ist sowas von spannend, das muss man einfach ... naja, ich schätze ich hätte früher aufhören sollen. ... Sag mal, willst du uns nicht bekannt machen?" Jetzt erst hatte er Charly bemerkt.
    "Klar doch. Also, Charly, das ist Johannes. Johannes, das ist Charly, Annes Freu... äh Bekannter."



    Re: Schwesterschülerwohnheim

    sorcha - 03.07.2007, 12:59


    "Ähm ja ein ehemaliger Klassenkamerad von Anne."
    "Komisch sie erzählte immer dass sie keiner mochte. Ach das ist wieder so typisch Anne sie merkt gar nicht wie viele Leute sie gern haben. Dann kannst du ihr ja jetzt das Gegenteil beweisen. Schön ich freu mich dass du da bist. Hoffentlich kommt sie dann mal auf andere Gedanken sie trauert immer noch ihrem Ex nach. Also wenn mich jemand so abservieren würde ich tät den zur Hölle schicken aber bestimmt nicht nach trauer."
    "Schatz" ermahnte Johannes sie "Ich denke das geht nur Anne etwas an und entweder Charly weiß schon bescheid oder Anne hatte einen guten Grund es ihm nicht zu erzählen. Nichts für ungut."
    Babette schlug sich mit der Hand auf den Mund.
    "Verdammt kannst du mich nicht eher aufhalten. Das bleibt doch unter uns." bat sie Charly.
    Dieser lächelte gequält.
    "Nur wenn das jetzt auch unter uns bleibt."Schnell nickte Babette und dann beugte sie sich neugierig vor.
    "Also ich fürchte ich bin der Hauptgrund dafür das Anne das Gefühl hatte das niemand sie leiden konnte, zum anderen ihr Ex ist mein Bruder und auch wenn ich es nicht richtig finde das er Anne wie du sagtest abserviert hat so kann ich es doch verstehen und so ein schlechter Mensch ist Toni eigentlich ga4 nicht nur im Moment geht es ihm halt nicht so gut und eigentlich wollte er sie frei geben. Klang wohl etwas anderes."
    War Babette bis eben noch interessiert gewesen so sah sie sich jetzt hektisch nach einem Mauseloch um in das sie sich verkriechen konnte.
    "Oh ich blöde Plappertasche. Warum kann ich nie die Klappe halte. Finn ich brauche Schokolade. Viel Schokolade. Es tut mir leid Charly."
    "Ist schon ok. Ein Unschuldsknabe war ich bestimmt nicht. Also von da her. Ähm wenn die Schokolade in Form dieser Muffins zu finden ist täte ich mich anschließen."
    "Also dreimal Muffins? Hani du isst doch bestimmt auch einen."
    Dieser nickte während er schon wieder gähnte.
    "Und einen Espresso?"
    "Ja bitte."
    "Also 3 Muffins einen Espresso für Hanni Babette du trinkst wie immer Cappuccino? Bleibt nur noch Charly was darf ich dir bringen?"
    "Ich täte mich dem Espresso anschließen."
    "Ist unterwegs."
    "Danke Finn." rief Babette wieder ganz die alte.
    "Ähm aber ihr seid Freunde von Anne?" versuchte Charly das Gespräch jetzt wieder in eine andere Richtung zu lenken.



    Re: Schwesterschülerwohnheim

    Tjorven - 14.08.2007, 14:50


    "Ja, kann man so sagen", erwiderte Babette. "Hier sind wir alle irgendwie Freunde, deshalb gefällt es mir hier auch sogut. Ich bin noch nicht so lange hier, und auch nur als Praktikant, aber ich fand's von Anfang an toll hier. Will auch unbedingt hier meine Ausbildung machen ... aber erstmal muss ich noch die Abi-Prüfungen hinter mich bringen." Sie seufzte schwer.
    "Wenn du mit Anne in einer Klasse warst, dann hast du den ganzen Zirkus ja schon hinter dir. Mann, ich beneide dich drum! Was machst du eigentlich beruflich?"
    Nun war es an Charky aufzuseufzen. "Wenn ich das bloss wüsste .... ich fürchte gar nichts im Moment. Ich hatte'n Studium angefangen , aber das hab ich grad sausen lassen. Es ... es ist alles so kompliziert ..."
    Er wusste nich ob er weitersprechen sollte, wusste nicht wieviel Anne ihren Kollegen von dem Schrecklichen erzählt hatte, das sie und er durchgemacht hatten.
    Babette nickte mitfühlend.
    "Bist du deswegen hier?" fragte sie. "Weil du nicht weisst wie's weitergehen soll?"



    Re: Schwesterschülerwohnheim

    sorcha - 13.09.2007, 12:26


    Ja genau. Ich weiß nicht was hat euch Anne denn erzählt über... über unsere Vergangenheit. Ach scheiße ich erzähl jetzt einfach. Also meine Familie kam vor phu lass mich rechnen 5/6Jahre oder so her. Mein Bruder, Toni, kam erst zwei Jahre später weil er die Schule erst zu Ende machen wollte. Und da ich erst deutsch lernen musste bin ich in dieselbe Klasse gekommen wie Anne, obwohl ich ein Jahr älter bin. Ein Jahr und vier Tage um genau zu sein. Im großen u8nd ganzen fiel es mir nicht schwer Anschluss zu finden. Ganz im Gegensatz zu Ane. Sie war eine graue Maus ohne Selbstbewusstsein. Auch auf die Gefahr hin das du mich gleich nicht mehr magst. Ich war ein rechtes Arschloch. In Null, nix hatte ich raus wer in der Klasse das sagen hatte und wer gemobbt wurde. Anne wurde gemobbt und das nicht zu knapp und ich habe munter mitgemischt und es dauerte nicht lange und ich hatte das sagen. Es gab nur ein einzige Mädel das sich mehr oder weniger um Anne kümmerte. Ein Bildhübsches Mädel. Modelfigur, Lange Kastanienbraune Haare, Grüne Augen, eine angenehme stimme, witzig, spontan, schlagfertig, wusste immer was es wollte. Und genau in diese habe ich mich verliebt. Was blöd war weil Anne ihre beste Freundin war, ich ihr das Leben zur Hölle gemacht habe und somit bei Vanessa unten durch war. Anne fing bei meinen Eltern an ihr Taschengeld aufzubessern, in dem sie bei uns Kellnerte. Allerdings wusste sie nicht dass es meine Eltern sind. Noch eine ungünstige Kombination. Jetzt hatte sie nicht mal in ihrer Freizeit vor mir ruhe. Und natürlich habe ich mir was drauf eingebildet das ich der Sohn der Chefs war."
    "Und deine Eltern"
    "Die wussten nichts davon. Anne hätte niemals die Gosch aufgekriegt und ich wartete bis meine Eltern aus Sicht und hör weite waren. Allerdings bekam ich Vanessa so häufiger zu Gesicht weil sie Anne oft abholte. Und letzten Endes konnte ich sie doch für mich gewinnen. Und ihr zu liebe versuchte ich dann meine Gemeinheiten etwas im Zaum zu halten. Ihrer Meinung nach nicht genug. Und so mit gab es häufig streit und meinen Frust lies ich natürlich an Anne aus. So auch an dem Abend an dem mein Bruder auf der Bildfläche erschien. Und der hat mich voll zur Sau gemacht. Und wenn Anne irgendjemanden etwas erzählt hätte dann ihm. Und mein Bruder bedeutet mir alles, bzw. hat mir alles bedeutet." Charly schluckte schwer
    "Naja sowohl Vanessa als auch Toni schafften es nach und nach mich um zu krempeln. Ich ließ Anne mehr und mehr links liegen so weit es möglich war. Und machte gute Miene zum bösen Spiel wenn Vanessa unbedingt etwas zu viert unternehmen wollte. Was ich halt an Anne nicht leiden konnte war das sie so ruhig und langweilig und schwächlich wirkte. Du konntest mit ihr einfach nichts anfange."
    "Mit Anne? Reden wir von derselben?"
    "Ich denke schon. Ich hab sie halt so kennen gelernt. Es hat lange gedauert bis ich sie wirklich mal zum ausflippen gebracht habe und dann ist natürlich Toni dazwischen gegangen. Zum Glück für mich, muss ich hinzu fügen. Sie war echt sauer. Naja ihre Gesellschaft machte mir immer weniger aus so lange ich nur meine Nessa hatte. Und wenn sie Glücklich war so hatte ich zu mindestens gute Laune. Und dank Toni wurde auch Anne etwas selbstbewusster. Ich mochte sie zwar immer noch nicht aber sie störte nicht mehr so. Ja scheiße und dann kam das Abi ich hab mich mehr schlecht als recht durchgemogelt während Anne um einiges besser abschloss als ich ihr zu getraut hatte. Sie war zwar nicht die beste aber doch schon mit im oberen Drittel. Abi feier bei meinen Eltern ... ach scheiße jetzt habe ich ja das wichtigste vergessen, zwischen Toni und Anne ha es auf den ersten Blick gefunkt obwohl es noch ein par Monate gedauert hat bis sie es sich eingestanden haben. Sie waren sogar verlobt. Ja und dann hat Toni mich und Vanessa zu ihr Nachhause gefahren. Anne war auch mit im Auto. Und dann hat uns ein LKW die Vorfahrt geschnitten und Voll erwischt. Anne und mir ist gar nichts passiert. Aber Nessa war sofort Tod. Und meinem Bruder ging es echt beschißen. Für mich ist eine Welt zusammen gebrochen ich wünschte ich wäre an ihrer Stelle gestorben. Oder wenigstens mit ihr. Und Anne, sie hat mich einfach in die Arme genommen und Festgehalten. Und ..."
    Charly unterbrach sich und wischte sich verstohlen eine Träne aus den Augen. Naja mein Bruder lag im Koma und wir wussten lange nicht ob er überlebt. Naja und ihm wurde das Bein amputiert und jetzt wirft er uns vor das wir ihn nicht haben sterben lassen. Auf jeden Fall war das erste was er tat nach dem er aufgewacht ist sich von Anne zu trennen. Als ich das erfahren habe hatten wir das erste Mal richtig streit. Anne und ich waren oft gemeinsam bei meinem Bruder und dort habe ich sie von einer ganz neuen Seite kennen gelernt. Sie hat mir halt gegeben als ich den Boden unter den Füßen verlor. Wir haben uns viel unterhalten. Und das eine oder andere Mal sogar zusammen gelacht. Und irgendwie auch angefreundet, naja wie gesagt5 der erste Streit weil er Anne den Laufpass gegeben hat, den zweiten als er besonders mir vor warf das wir ihn nicht haben sterben lassen, und einen folgte der andere. Mein Bruder hat sich total verändert. Naja gestern hat dann den super Gau gegeben und ich habe mich ins Auto gesetzt und bin einfach gefahren. Erst ohne Ziel, irgendwann war ich auf der Autobahn und ur plötzlich war es hier her kürzer als Nach Berlin und ich stand bei Anne vor der Tür. und sie hat mich aufgenommen. So jetzt weißt du alles. Aber du sagst Anne doch nichts oder?"
    "Zu spät." ich weiß es schon.
    Alle drei starrten Anne entsetzt an. Niemand hatte gemerkt wann sie gekommen war.
    "Nun weiß ich wenigstens warum du hier bist."
    Anne setzte sich neben Charly.
    „Toni währe lieber gestorben?“
    Charly nickte er wagte es nicht Anne an zu sehen. „Sorry das wollte ich dir eigentlich nicht erzählen.“
    „Scheiß Kerl.“
    Charly sah sie entsetzt an. Annes Gesicht war wutverzerrt. „An uns denkt er dabei gar nicht.“
    „An uns?“
    „Wie wir damit fertig werden ist ihm scheiß egal.“



    Re: Schwesterschülerwohnheim

    Tjorven - 28.11.2008, 21:17


    "Okay, er hat sei Bein verloren - das ist furchtbar, natürlich ist es das. Aber ich habe meine beste Freudin verloren - hat er überhaupt mal drüber nachgedacht wie es ist gleich danach auch noch seinen Verlobten zu verlieren? Und du Charly hast die Frau die du liebst verloren und sollst nun auch noch deinen Bruder verlieren? Dieser verdammte, egoistische Mistkerl, dieser ..."
    "Anne, bitte beruhige dich." Vorsichtig legte Babette der vor Wut zitternden Anne die hand auf die Schulter und führte sie zu einem Stuhl.
    "So, und jetzt bestellen wir dir erstmal nen Kaffee. Finn!" rief sie in Richtung Küche. " Noch nen Espresso bitte!"
    "Geht klar!" tönte es aus der Küche zurück.
    "Ähhmm ... meint ihr nicht dass euer Toni eventuell mit der Zeit zur Vernunft kommt wenn er sich erstmal mit der Situation abgefunden hat" schaltete sich Johannes zögernd ein. "Ich meine, ist es nicht meistens so wenn Leute durch einen Unfall behindert werden, dass sie es erst nicht wahr habe wollen und sich dann langsam daran gewöhnen müssen? ... Äh... hab ich jedenfalls gelesen", fügte er leinlaut hinzu und versuchte sich hinter seiner Kaffeetasse zu ducken. Offensichtlich hatte er Angst etwas falsches gesagt zu haben.
    "Es ist ja nicht nur wegen seinem Bein", erklärte Charly seufzend. "Ich glaube er gibt sich die Schuld an dem Unfall - weil er am Steuer sass."
    "Aber das ist doch völliger Blödsinn!" rief Anne aus. Sie war wieder von ihrem Stuhl aufgesprungen, schlug mit der Faust auf den Tisch dass die Kaffeetassen klirrten. "Der LKW hat die Vorfahrt genommen, Toni kommte nichts machen. Absolut NICHTS! Dieser verdammte Idiot! Okay, kann sein dass Hanni recht hat und der Kerl irgendwann mal wieder zur Vernuft kommt, aber ich habe nicht vor mit den Händen im Schoss dazusitzen und zu warten bis er sein Gehirn wieder einschaltet, ich nicht!"
    Damit drehte sich Anne auf dem Absatz um und stürmte aus der Kantine, Finn konnte ihr - das Tablett mit dem Espresso in der Hand - in letzter Sekunde ausweichen.
    "Anne, dein Kaffee!" Verblüfft sah er ihr nach, wandte sich dann stirnrunzelnd an Babette: "Was ist denn los? Irgendwas nicht in Ordnung?"
    "Kann man wohl sagen", seufzte diese. "Erklär ich dir ein andernmal, okay?"
    "Is gut. Wenn ich irgendwie helfen kann dann sagt's, okay? .... Lasst den Kaffes nicht kalt werden." Mit erstaunlicher Vorsicht stellte der vierschrötige Mann die winzige Espressotasse vor Charly ab. "Hier, du siehst aus als könntest du noch einen gebrauchen. Geht auf Kosten des Hauses."
    "Danke", murmelte Charly, griff geistesabwesend nach der Tasse und leerte sie in einem Zug, obwohl der Espresso kochend heiss ein musste. Er zuckte kurz zusammen, verzog das Gesicht, doch nicht mal ein "Au" kam kam über seine Lippen. Dann liess er plötzlich kraftlos den Kopf auf die Arme sinken.
    "Oh Scheisse, Scheisse, Scheisse! Ich mach aber auch alles falsch! Was soll ich denn jetzt bloss tun?"
    "Tun, du? Erstmal gar nichts. Und du hast überhaupt nix falsch gemacht. War halt bloss schlechtes Timing dass Anne ausgerechnet in dem Moment auftauchen musste. Ich red nachher mal mit ihr wenn sie sich etwas abreagiert hat", versprach Babette.



    Re: Schwesterschülerwohnheim

    sorcha - 09.01.2011, 23:37


    Doch das musste sie gar nicht. Nach dem Finn den Kaffee abgeliefert hatte war er Anne gefolgt.
    "Kleune erzähl wenn du willst, oder lass es, aber lass dich in den Arm nehmen."
    Schluchzend schmiegte sich Anne an den Bären der sie eben so sanft festhielt wie er vorhin die Esspressotasse vor Charly abgestellt hatte.
    "Warum tut er dass?" fragte sie "Warum tut er uns das an?"
    "Was denn?" die tiefe Stimme wirkte beruhigend. Gemeinsam setzten sie sich auf die Treppe hinter der Klinik.
    "Was hast du mir bekommen?" flüsterte sie?
    "Nicht viel"
    Anne seufzte. Dann begann sie alles noch einmal zu erzählen.
    "Nun" brummte Finn - er hatte tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Bären, groß stark und kuschlig wie ein riesen großer Teddybär; stellte ein kleiner Teil von Anne fest.
    "Was in deinem Toni vor geht kann ich dir nicht beantworten, aber wie es ausschaut mag dich dieser Charly sehr gern, und du ihn. Ich denke ihr solltet euch gemeinsam durch die Zeit helfen. Werdet Freunde, wenn ihr es noch nicht seid, aber ich glaube wenn du ehrlich bist, ihr seid es. Ich würd gern sagen die Zeit heilt alle Wunden, aber ich denke nicht das dir das weiter hilft. Es tut weh. Ganz furchtbar und weg reden bringt nicht. Stell dich deiner Angst und deinem Kummer. Du hast Freunde hier. Ich bin für dich da, Jossy und bestimmt auch Babette. Was hälst du davon wenn du wieder zu den dreien gehst. Sie machen sich schon große Sorgen um dich und ich werde in der Zeit kucken ob ich nicht eine Aufgabe für Charly finde. Einverstanden?"
    "Einverstanden. Danke Finn."
    Anne wollte gerade aufstehen als Babette auf sie zu kam.



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    Belgar - gepostet von sorcha am Freitag 08.12.2006



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