Vinda | Juni 2007

Islandpferdegestüt Njárdvík
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    Re: Vinda | Juni 2007

    Kathi - 05.06.2007, 21:52

    Vinda | Juni 2007
    Tölttraining auf der Ovalbahn

    Der Hof war noch vom Regen nass als ich auf den Hof fuhr. Jetzt schien jedoch die Sonne und das Wetter war supi zum Trainieren. Ich parkte meinen Drahtesel (xD) im Fahrradständer, lief zu meinem Spind und holte Vindas Halfter raus, dann lief ich in den Paddock und begrüßte meine Stute. Sie kam mir schon entgegen und prustete zufrieden als ich ihr kurz die Mähne kraulte. Dann halfterte ich Vinda auf und führte sie an die Anbindestelle. Viel putzen konnte ich heute nicht, da meine Stute anscheinend voll im Regen gestanden hatte und ganz nass war. Ich ging also schnell mit der Kardätsche übers Fell, bürstete Mähne und Schweif und kratzte die Hufe aus.
    Vinda hatte einen kleinen Grasbauch und ich beschloss, lieber vorsorglich mit Vorgurt zu reiten, damit ich nicht dauernd wieder hintersatteln musste. Also holte ich Vorgurt, Sattel und Trense und machte meine Stute reitfertig, danach schnappte ich mir noch Helm und Gerte und wollte mich gerade auf den Weg zur Bahn machen, als mir einfiel, dass ich ja eigentlich Gewichte hatte drauftun wollen. Also drehte ich nochmal um, durchwühlte meinen kompletten Spind um dann festzustellen, dass ich nur noch einen der 230er Boots fand. Ich beschloss, jetzt einfach die 280er Glocken draufzutun und mal zu schauen, was Vinda dazu sagte. Ich schnappte mir die Glocken und meine Glockenschoner und legte sie der Stute an, dann führte ich sie auf die Bahn, gurtete nochmal nach und stieg dann auf. Als ich meine Stute im Schritt losgehen ließ, spürte ich, wie sie sich erst mit den Gewichten etwas schwer tat, sich dann allerdings einfand und mit enormer Bewegung Schritt lief. Ich ließ erstmal die Zügel lang und konzentrierte mich darauf, die Hinterhand gut nachzutreiben. Vinda hatte sich an die Gewichte gewöhnt und lief einen flotten Mittelschritt mit guter Bewegung.
    Jetzt nahm ich die Zügel auf, ritt Schlangenlinien und Volten und spielte dabei immer wieder beide Zügel an. Vinda bog sich zwar schön, gab aber nicht nach und knickte im Genick nicht ab. Ich hielt sie kurz an, stellte sie abwechselnd nach links und rechts und brachte Vinda mit Paraden zum Nachgeben, dann ritt ich wieder an und bemühte mich, das gleich zu halten. Als Vinda zu tief kam, trieb ich, als sie den Kopf zu hoch nahm, stellte ich sie wieder flott abwechselnd nach links und rechts. Bald konnte ich Vinda in konsequent schöner Haltung reiten und fing mit Schenkelweichen und Schulterherein an, was super klappte. Dann ritt ich aufs Ovalbahngrün, ritt dort einen Kreis und ließ die Stute hinten übertreten. Dabei musste ich gut aufpassen, dass ich genug mittrieb und am inneren Zügel immer abwechselnd annahm und vor allem auch nachgab. Nach jetzt insgesamt zehn Minuten Schrittarbeit entschloss ich mich, Vinda ein oder zwei Runden abzugaloppieren, damit sie in Schwung kam und gleichzeitig schonmal ein bisschen Energie rauslassen konnte. Ich ließ die Stute in der Ecke antraben und sofort angaloppieren. An der langen Seite gab ich Gas und ließ Vinda bis zur kurzen Seite rennen, dann holte ich sie ins Mitteltempo zurück, ließ die Stute aber eher flott laufen. Wegen der Glocken hatte sie eine Mordsaktion, das war echt schon nicht mehr ganz normal xD.
    Nach zwei Runden im flotten Galopp holte ich Vinda nur durch Einsitzen in den Trab zurück. Sie war jetzt locker und hatte ein bisschen Dampf abgelassen und ich konnte angenehmer mit ihr arbeiten. Inzwischen hatte ich wieder zum Schritt durchpariert und die Zügel deutlich aufgenommen. Jetzt ließ ich Vinda den Schritt verkürzen und richtete sie währenddessen auf. Dabei musste ich aufpassen, dass die Stute nicht zu fest und angespannt wurde, sondern zwar Spannung, aber auch Lockerheit hatte. Als ich ein gutes Gefühl hatte, ließ ich Vinda antölten. Das Gefühl war richtig gewesen, die Stute war gerade richtig locker im Rücken und schwang gut mit. Der Takt war auch ziemlich gut, leicht passig, was ich aber mit einem flotten Wechsel von Innen- und Außenstellung korrigierte. Vinda wurde immer wieder etwas fest im Genick oder kam leicht auf die Vorderhand, was ich immer schnell wieder weghatte. Die Bewegung war heute natürlich super, das hatte ich ja schon in Schritt und Galopp festgestellt, die Stute strampelte richtig. Allerdings schlich sich immer wieder eine kleine Rolle ein, mal links, mal rechts, weil Vinda noch nicht konstant mit so großen Bewegungen laufen konnte. Wenn das der Fall war, baute ich kurzzeitig mehr Spannung auf und gab deutliche Paraden. Nach zehn Minuten Tölt im Mitteltempo wollte ich jetzt mal probieren, wie weit Vinda tempomäßig so kam.
    Ich setzte Vinda erstmal noch ein bisschen stärker auf die Hinterhand, verlangsamte bis zum Arbeitstempo und hielt die Stute eine Runde so. Dann, an der langen Seite, gab ich am Zügel leicht nach, trieb mit Schenkeln und Gerte und ließ Vinda so schnell werden wie sie konnte. Die Stute erstaunte mich total, denn sie kriegte fast starkes Tempo hin, rollte zwar ab und zu, aber war im Takt ziemlich gut. Ich ließ sie zwei Runden so laufen und verlangsamte an der langen Seite dann durch Einsitzen und Paraden bis zum Schritt. Dann durfte Vinda erstmal zwei Runden am langen Zügel gehen.
    Jetzt nahm ich die Zügel wieder auf, wechselte die Hand und bereitete Vinda erneut aufs Antölten vor. Die Stute arbeitete mit und ließ sich leicht versammeln und aufrichten. Als ich sie antöltete, wollte Vinda gleich wieder das Tempo anziehen und ich war die nächsten vier Runden damit beschäftigt, sie davon abzuhalten und trotzdem irgendwie einen einigermaßen guten Tölt herzukriegen. Dann hörte die Stute jedoch endlich auf, nach vorne zu zergeln, und ich konnte mit ihr arbeiten. Der Takt war nicht mehr astrein, weil Vinda sich im Rücken leicht fest machte und deshalb passig war. Ich stellte sie nach innen und nach außen, ritt Schlangenlinien und Volten, hielt an, ließ Vinda drei Schritte rückwärts gehen und aus dem Stand wieder antölten. Auch ein paar Tempounterschiede baute ich ein, bis Vinda im Rücken wieder aufmachte und taktrein wurde. Dann verlangsamte ich sie ins Arbeitstempo, trieb die Hinterhand mit Schenkeln und Gerte runter und gab nach, als die Stute auf der Hand leicht wurde. Noch fünf Runden ließ ich sie tölten, dann parierte ich zum Schritt durch und ließ Vinda am langen Zügel entspannen. Nach zwei Runden stieg ich dann ab, führte sie an die Anbindestelle, sattelte ab und richtete dann Futter her. Wie immer schlang die Stute ihre Portion in Rekordgeschwindigkeit runter und war ganz hibbelig, als ich sie auf die Koppel führte, denn inzwischen regnete es nicht mehr. Im Renngalopp fetzte sie rauf zu den anderen und wälzte sich erstmal genüsslich.



    Re: Vinda | Juni 2007

    Kathi - 20.06.2007, 21:54


    Springgymnastik auf dem Platz

    Wie fast die ganzen letzten Wochen strahlte die Sonne vom Himmel als ich Njardvik erreichte. Zum Glück war es nicht so schwül wie die letzten Tage, da es gestern noch kräftig gewittert hatte, und es wehte ein angenehmer, kühler Wind.
    Ich parkte mein nagelneues Fahrrad, lief zu den Spinds, schnappte mir ein Leckerli und holte ein ebenfalls neues Halfter für Vinda aus dem Fahrradkorb. Dann machte ich mich auf den Weg zur Koppel. Die Stute stand heute ganz hinten und ich brauchte ewig, bis ich sie erreicht hatte. Dann begrüßte sie mich jedoch mit einem freudigen Wiehern und bekam auch gleich das Leckerli.
    Das neue Halfter stand meiner Stute hervorragend. Als ich sie gerade anführen wollte, kam mir eine Idee. Warum eigentlich nicht bis zum Tor reiten? Diese Idee wurde sogleich in die Tat umgesetzt - ich legte den Strick über Vindas Hals, schwang mich auf ihren Rücken und setzte mich zurecht. Verwirrt drehte die Stute sich erstmal ein paar Mal um sich selbst, ließ sich dann jedoch von mir beruhigen und lief in flottem Schritt die Koppel hinab. Am Tor stieg ich ab und führte die Stute den restlichen Weg. An der Anbindestelle begann ich dann, das glatte Sommerfell von Vinda zu putzen, was ziemlich schnell ging. Dann wurden noch die Hufe ausgekratzt und Mähne und Schweif gebürstet und sauber war das Pferdi = )
    Dann holte ich Sattel, Trense und Hartschalengamaschen und rüstete Vinda damit aus. Sie wusste schon genau, was das zu bedeuten hatte, und hibbelte an der Anbindestelle herum, während ich auf dem Platz Trabstangen und zwei Cavaletti aufbaute. Als ich fertig war, holte ich die Stute her, verstellte die Steigbügel und schwang mich in den Sattel. Noch bevor ich saß lief Vinda schon los und ich wäre fast wieder runtergerutscht, konnte mich aber gerade noch am Sattel festhalten und die Stute bremsen. Man merkte wirklich, dass sie Spaß am Springen hatte^^.
    Nachdem ich Vinda zwei Minuten diszipliniert stehen gelassen hatte, durfte sie dann endlich losgehen. Zuerst ließ ich sie zwei Runden am langen Zügel Schritt gehen, dann vier Runden traben, damit Vinda sich etwas lockerte und nicht mehr ganz so aufgedreht war. Dann nahm ich die Zügel auf, ließ Vinda auf jeder Hand in Schritt und Trab ein paar Zirkel und Schlangenlinien machen und ritt dann zwei Runden Trab im leichten Sitz, um mich einzugewöhnen.
    Jetzt wollte ich mit der Springgymnastik anfangen und zwar zuerst mit den Stangen. Ich ließ Vinda im flotten Schritt darauf zusteuern, gab davor gut am Zügel nach und trieb ein wenig, als sie langsamer werden wollte. Die Stute stieß einmal an und stolperte ein bisschen, also wiederholte ich das gleich, ritt mittiger an und konzentrierte mich darauf, im richtigen Moment zu treiben und es klappte. Jetzt wollte ich das ganze im Trab versuchen. Ich ging in den leichten Sitz, ließ Vinda antraben und als sie von alleine abbiegen wollte, hinderte ich sie daran und ritt noch zwei Runden ganze Bahn. Dabei baute ich guten Zügelkontakt auf, damit ich Vinda besser vorbereiten und unterstützen konnte. Im Trab klappten die Trabstangen auf Anhieb ohne Anstoßen und ich lobte Vinda. Jetzt wollte ich einmal durch alles durchreiten, also erst über die Trabstangen an der einen langen Seite, dann über die Cavaletti an der anderen langen Seite. Vinda war aufmerksam und reagierte gut auf meine Hilfen, so kamen wir sauber über alles, allerdings war das nur der Trab gewesen.
    Jetzt wollte ich jeden Sprung mit einem Galoppsprung nehmen, allerdings immer zwischen den Sprüngen traben. Ich ritt im Trab über die Stangen, hielt Vinda durch gelegentliche Paraden im aufmerksamen, fleißigen Trab und ließ sie mit einem Galoppsprung über das erste Cavaletto setzen. Vinda sprang flüssig, wollte danach allerdings nicht durchparieren und nahm das zweite Hindernis gleich aus dem Galopp. Danach parierte ich sie energisch durch und ließ die Stute ein paar Schritte rückwärts gehen und probierte es nochmal. Dieses Mal passte ich besser auf und Vinda sprang flüssig und trabte danach brav. Ich lobte sie, stieg ab und ersetzte die Trabstangen durch einen ca. 50 cm hohen Steilsprung. Dann stieg ich wieder auf, ließ Vinda noch eine Runde im Schritt durchschnaufen, nahm dann die Zügel auf, ging in den leichten Sitz und trabte die Stute an. Aus dem ruhigen Trab ließ ich sie im Innengalopp anspringen und ritt dann auf die Cavaletti zu. Vinda sprang vor dem ersten zu früh ab und musste über dem Sprung noch ein bisschen nachziehen, kam unsauber auf und stolperte durch das zweite durch. Ich parierte sie durch, stieg ab, schaute ihre Beine an, aber zum Glück hatten die Hartschalengamaschen ihren Dienst geleistet. Dann wurde das Cavaletto wieder aufgestellt und ich stieg erneut auf. Als ich antrabte, spürte ich, dass Vinda jetzt ziemlich verunsichert war. Ich blieb ruhig, galoppierte sie an und ritt auf die Cavaletti zu. Vinda wurde langsamer und wollte zur Seite ausweichen. Ich trieb, hielt sie zwischen Zügel und Schenkeln und wir nahmen das kleine Hindernis sauber. Das stärke Vindas Selbstbewusstsein deutlich und sie nahm das zweite Cavaletto mit mehr Elan. Jetzt ritt ich Vinda auf den Steilsprung zu, trieb sie vorwärts, bemühte mich, abzuschätzen, wie viele Galoppsprünge sie noch brauchen würde und ließ sie genau im richtigen Moment abspringen. Flüssig nahm die Stute das Hindernis und ließ sich zum Schritt durchparieren. Ich lobte sie ausführlich, ließ sie am langen Zügel entspannen und ritt sie im Schritt ab. Das reichte erstmal für heute, Vinda musste da noch sehr viel lernen.
    Als die Stute nicht mehr stark schnaufte, stieg ich ab, führte sie an die Anbindestelle und nahm ihr Sattel und Trense ab. Dann bekam sie gleich eine Dusche zur Abkühlung, die sie auch sichtlich genoss.
    Wie immer verputzte Vinda ihre Kraftfutterration ihn einem Mordstempo und ich brachte sie auf die Koppel zurück.



    Re: Vinda | Juni 2007

    Melly - 02.07.2007, 16:14


    zwei supergeile Berichte =)

    Wirklich schön geschrieben, sehr effektive Arbeit, aber das weißt du ja ^^



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