Risiken beim Heroinkonsum

Forum wurde gesperrt
Verfügbare Informationen zu "Risiken beim Heroinkonsum"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: simonz
  • Forum: Forum wurde gesperrt
  • aus dem Unterforum: Drogensucht
  • Antworten: 1
  • Forum gestartet am: Dienstag 29.05.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Risiken beim Heroinkonsum
  • Letzte Antwort: vor 16 Jahren, 10 Monaten, 27 Tagen, 18 Stunden, 43 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Risiken beim Heroinkonsum"

    Re: Risiken beim Heroinkonsum

    simonz - 31.05.2007, 18:19

    Risiken beim Heroinkonsum
    Abhängigkeit
    Heroin ist aufgrund der für einen Anteil der Konsumenten überwältigenden psychischen Wirkung eine Substanz mit vergleichsweise hohem Suchtpotenzial. Heroin zählt zu den Substanzen mit dem höchsten Suchtpotential überhaupt. Sicheres Symptom für eine physische Abhängigkeit sind die körperlichen Entzugserscheinungen, die je nach individueller Konstellation bereits nach 2 Wochen täglichen Konsums auftreten.

    Die Konsumform bzw. -dosis korreliert sehr häufig mit dem Grad der körperlichen Abhängigkeit. Mit häufigerem Rauchen oder nasalen Konsum und damit steigender Toleranz wird diese Einnahmeform häufig unökonomisch, da bei beiden genannten Konsumformen im Schnitt ~2/3 des Wirkstoffes bei der Einnahme verloren gehen, ohne dass sie an ihren Wirkort - die Opioidrezeptoren - gelangt sind und Heroin am Schwarzmarkt gekauft extrem teuer ist. So sind Abhängige oft gezwungen, auf intravenöse, subkutane und intramuskuläre Injektion überzugehen, was durch die höhere Wirkstoffaufnahme auch die Toleranz noch weiter steigen lässt.

    Oft versetzen Konsumenten ihren gesamten Besitz, um die Sucht zu finanzieren, was meist mit einem sozialen Abstieg verbunden ist. Die Süchtigen sind dann manchmal nicht in der Lage, ihrer Arbeit nachzugehen, werden obdachlos, auch weil sie es nicht mehr schaffen, ihren Verpflichtungen (Ämtergänge, etc.) nachzukommen oder weil das gesamte Bargeld in Drogen investiert wird.

    Es gibt andererseits eine nicht bekannte Zahl von Heroinabhängigen (über die z. B. in der niedrigschwelligen Drogenhilfe immer wieder berichtet wird), die ihrer Arbeit geregelt nachgehen und ihrem Umfeld ihre Abhängigkeit „erfolgreich“ verheimlichen können, manche Studien deuten sogar darauf hin, dass es erheblich mehr Einmal- bzw. Gelegenheitskonsumenten als psychisch oder zusätzlich körperlich Abhängige gibt, von welchen wiederum viele sozial integriert sind und nicht als von illegalen Substanzen Abhängige auffallen. Diese Phänomen ist auch von anderen Abhängigkeiten wie z. B. dem Alkoholismus bekannt, häufig erhalten diese Abhängigen Unterstützung aus ihrem Umfeld, das ihnen viele Aufgaben abnimmt und ihre Abhängigkeit vor der Umwelt geheimhält, meist ist die Ursache für diese Unterstützung die sogenannte Co-Abhängigkeit. Heroinsucht muss also nicht notwendigerweise mit einem sozialen Abstieg einhergehen, stellt also keine Ausnahme unter den Abhängigkeiten dar.


    Gesundheitliche Gefahren durch den Konsum
    Besonders, wenn Heroin mit anderen Drogen wie Alkohol, Beruhigungs- oder Aufputschmitteln zusammen konsumiert wird, besteht das Risiko des Atemstillstandes.

    Häufige Todesursache ist Atemstillstand durch Überdosierung, laut Angaben des deutschen Bundesministeriums für Gesundheit in 85 % der Todesfälle durch unbeabsichtigte, 12 % durch Überdosierung in suizidaler Absicht, wobei fast alle Überdosierungen auf einer Kombination mit anderen Suchtmitteln wie Benzodiazepine und/oder Alkohol zustande kommen. Heroin taucht auf dem illegalen Markt in Konzentrationen von etwa 5 bis 20 % Base auf. Dosisschwankungen stellen eine gewisse Gefahr dar, die jedoch für Heroin als einzigen Faktor oftmals übertrieben dargestellt wird. Auch kommt es gelegentlich zu Todesfällen, wenn nach längerer Abstinenz nach einem Entzug die gleiche Dosis gespritzt wird, die vor dem Entzug konsumiert wurde. Eine größere Gefahr für Überdosierung besteht darüber hinaus bei sogenanntem Heroin No.4, welches auch „Thai-H“ genannt wird, das teilweise eine Konzentration von bis zu 80 % enthält und gleichzeitig fett- und wasserlöslich ist, da es, wie sonst am europäischen Schwarzmarkt eher unüblich, nicht als wasserunlösliche Base, sondern in der Form des Hydrochlorid-Salzes vorliegt. Diese Substanz ist in Pulverform aufgrund ihres Reinheitsgrades nicht immer grau-bräunlich, manchmal sogar schneeweiß. Auf dem illegalen Markt gehandelt, kann es durch Verwechslung mit gewöhnlichem 5-20 % Straßenheroin zu unfreiwilligen Überdosierungen selbst bei Abhängigen führen.

    Sehr gefährlich ist der Konsum zusammen mit anderen sedativ wirkenden Drogen, wie Benzodiazepinen (Valium, Rohypnol), Barbituraten und Alkohol. Alkohol verstärkt die Wirkung beruhigender Medikamente überproportional. Wird nach kombiniertem Konsum dieser Substanzen Heroin konsumiert (oder umgekehrt), so hat das oft tödliche Folgen. Die meisten vermeintlichen Herointoten sterben wegen der Potenzierung dieser Substanzen.

    Die in den meisten Staaten illegale Substanz wird häufig von den Händlern mit anderen Substanzen vermischt, um den Gewinn zu steigern. Nach Untersuchungen des deutschen Bundeskriminalamtes fanden sich im Jahre 2003 in 3858 Proben Koffein (99,4 %), Paracetamol (94 %) und Griseofulvin (4,6 %). Von den Zusätzen waren Lactose (3,6 %), Mannit (2,3 %) und Saccharose (1,3 %) am häufigsten enthalten. Zudem treten schlichte Verunreinigungen, manchmal sogar durch Straßendreck auf, die bei einer Injektion extrem gesundheitsschädlich sind, wobei solche Verunreinigungen zu schweren Infektionen des Blutkreislaufes führen können, weil Bakterien direkt in die Vene gespritzt werden, außerdem können durch ungelöste Partikel Thromben entstehen, die sich oft in der Lunge festsetzen, jedoch jederzeit weitergespült werden können, um möglicherweise sogar eine lebensgefährliche Embolie zu verursachen. In Einzelfällen taucht auch mit z. T. tödlichen Giftstoffen (z. B. Strychnin, Scopolamin) vermischtes Heroin auf.

    Anders als beim übermäßigen Kokain- oder Speedkonsum können die Zähne allein durch Heroinkonsum nicht geschädigt werden. Der Grund, dass sehr viele Heroinabhängige an einem verfallenen Kiefer leiden, ist hauptsächlich mangelnde Hygiene, die mit allgemeiner Selbstvernachlässigung einhergeht, da der Schwarzmarktpreise zahlende Heroinkonsument fast pausenlos auf der Jagd nach mehr Geld ist, um seine Sucht zu befriedigen. Wenn Heroinkonsumenten in Substitutionsbehandlung kommen, beobachtet man meist eine Verbesserung sowohl des allgemeinen Erscheinungsbildes als auch der Mundpflege, da der Süchtige meist erst zu diesem Zeitpunkt aus dem Teufelskreis der Geldbeschaffung für die Sucht herauskommt und sich nach langer Zeit wieder um sich selbst kümmern kann.


    Überdosierung
    Eine in den Medien im Zusammenhang mit Heroin sehr präsente Gefahr der Droge ist die Überdosierung. Allerdings ist dieser Begriff gerade beim Heroin sehr schwammig und er vereint verschiedene gefährliche Effekte, die eigentlich andere Bezeichnungen erhalten müssten. Zunächst ist eine Überdosierung mit der Substanz Diacetylmorphin (Heroin) natürlich, wie mit jeder anderen Substanz, möglich. Heroin ist ein sehr starkes Gift. Während man für eine Überdosierung mit H2O, also reinem Wasser, mehrere Liter benötigt, um daran zu sterben, sind es beim Heroin wenige (etwa fünf) Milliliter, wenn man nicht an diese Droge gewöhnt ist.

    Allerdings sterben mehr Heroinabhängige anstatt am Heroin selbst an beigemischten Stoffen. Das in Deutschland erhältliche Straßenheroin hat nämlich selten einen Wirkstoffgehalt von mehr als 10 Prozent. Der Rest sind Streckstoffe, die sowohl das Volumen der Droge, als auch Eigenschaften wie Geschmack, Wirkung und Farbe beeinflussen sollen. Der Heroinkonsument kann beim Kauf nur an wenigen Parametern abschätzen, ob es sich bei der gekauften Ware um gutes Heroin handelt. Dies ist zum einen der Geschmack (bitter) und zum anderen die Art, in der das Heroin auf Folie abbrennt. Ein dem Heroin ähnliches Abbrennverhalten auf Folie besitzt das Abführmittel Mannitol. Deshalb gehört dieses auch zu den Hauptstreckstoffen für Heroin. Die Bitterkeit ist schon schwieriger zu imitieren, hier können fast nur bitter schmeckenden Medikamente beigemischt werden. Da die Bitterkeit aber ein Hauptmerkmal von Heroin ist, ist die Gefahr vorprogrammiert. Wenn ein Heroinverteiler, d. h. einer der Verkäufer, die größere Mengen strecken und sie dann an Kleindealer weiterverkaufen, ein gesundheitsschädliches Streckmittel verwendet um die Bitterkeit zu imitieren, dann kann dies gefährlich werden. So ist z. B. Lidocain eine relativ leicht erhältliche Substanz, die stark bitter schmeckt, aber schnell zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Auch Paracetamol ist geeignet, verursacht aber auf die Dauer Leberschäden. Es gibt jedoch auch noch viele andere Stoffe, die Wirkungen und Eigenschaften des Heroins, wie Jucken, Benommenheit bei höherer Dosierung usw. immitieren.

    Es dürfte klar sein, dass hier beinahe keine Kontrolle besteht und der Konsument nicht die geringste Ahnung davon hat, welche Stoffe dem Heroin beigemischt wurden. Wenn nun eine Heroincharge z. B. mit einem gefährlichen Bitterstoff gestreckt wurde oder mit einer anderen Chemikalie, die z. B. das Jucken imitieren soll, dann kann diese Substanz, besonders, wenn sie injiziert wurde, sehr schnell zum Tode führen. Und in der Tat ist ein großer Teil der als "Heroinüberdosis" bezeichneten Überdosierungen auf eben jene Beimengungen zurückzuführen. Hier seien noch einmal Lidocain und Chinin genannt, die, wie schon erwähnt, relativ schnell zu Herzrhythmusstörungen führen können. Auch Beruhigungsmittel und Blutdrucksenker können beigemischt sein.

    Während ein Großteil der Todesfälle durch eben diese Substanzen erfolgt, fallen unter den Begriff „Überdosis” auch die Fälle, in denen ein Konsument durch eine Mischintoxikation ums Leben gekommen ist (also z. B. Heroin mit Diazepam oder Rohypnol, Alkohol usw.).

    Die Dritte Gefahr und die eigentliche Heroinüberdosis findet dann statt, wenn das Heroin nicht so weit gestreckt ist wie üblich, so dass es z.B. anstatt 10 oder gar nur 3% plötzlich 20 oder 30% Wirkstoff enthält. Es ist abzusehen, dass, injiziert, die doppelte oder gar 10-fache Menge Heroin schnell zu einer Überdosierung führt. Die echte Heroinüberdosis ist jedoch äußerst selten, da die Händler in der Regel versuchen das Heroin so weit wie möglich zu strecken um den Gewinn zu maximieren. Allerdings kann das Heroin, wenn es in einer unbekannten Umgebung konsumiert wird, wesentlich stärker wirken, als in gewohnter Umgebung.

    Ein Grenzfall ist die Überdosierung durch beigemengte Opioide. Den Effekt von Heroin kann kein anderes Opioid (Morphin, Codein, Fentanyl usw.) vollständig imitieren, jedoch können durch andere Opioide die Entzugserscheinungen minimiert werden. Da für den Heroinabhängigen die Beseitigung der Entzugserscheinungen meist wichtiger ist, als der Rausch, kommt es aus eben diesem Grund vor, dass Dealer dem Heroin das Opioid Fentanyl, oder dessen Derivate, wie Sufentanil, Alfentanil, 3-Methylfentanyl oder α-Methylfentanyl (beide letztgenannten sind sog. Designerdrogen) beimengen. Das Fentanyl ist etwa 30 bis 50 mal potenter als Heroin. Da es die Eigenschaft hat, in dem Pulver, als das das Heroin-Stoffgemisch verkauft wird, zu verklumpen, sogenannte "fentanyl-pockets" zu bilden, kann Heroin, das mit Fentanyl und/oder anderen hochpotenten Opioiden gestreckt wurde, extrem gefährlich sein (da die Potenz, Wirkstärke des erhaltenen Gemischs, insbesondere wenn dieses nicht homogen durchgemischt ist, sehr schwer abzuschätzen ist). Als potenzielle letale Dosis des reinen Heroins (Diamorphin, d.h. der Wirkstoff der Straßendroge) wird bei opioidnaiven Erwachsenen 50 - 75 mg angegeben[3]; die lethale Dosen der hochpotenten Opioide der Fentanyl-Reihe sind nicht bekannt und schwer abzuschätzen, sie dürften aber um einige Milligramme, oder gar weniger als ein Milligramm des Wirkstoffs liegen.

    Es dürfte klar geworden sein, dass das, was beim Heroin unter dem Sammelbegriff "Überdosis" zusammengefasst wird, eine Vielzahl an Todesursachen ist, die von der Überdosierung der eigentlichen Droge über beimgemischte Drogen bis zu einer Injektion am falschen Ort reichen. Das sollte aber niemanden zu der Annahme verleiten, dass Heroin weniger gefährlich sei, denn dieser Stoff ist nun einmal nur auf der Straße erhältlich, mit all den Gefahren die damit verbunden sind. Und, woran der Anwender stirbt, kann ihm letztendlich egal sein. Von daher bleibt ein Todesfall durch Heroin ein Todesfall durch Heroin, nämlich die Sucht nach dem Stoff, egal ob er nun letztenendes durch das Heroin selbst oder durch ein Streckmittel verursacht wurde.

    Nach einem körperlichen Entzug besteht die Gefahr, dass die zuvor gewohnte Dosis wegen einer Toleranzabsenkung zu einer Überdosierung führen kann.

    Gerauchtes Heroin kann zu erhöhtem Speichelfluss führen, der bei fortgesetztem Schlucken zu Übelkeit und Erbrechen führen kann.
    Da das Heroin in der Lunge zum Teil wieder fest wird (kristallisiert), verkleben die Lungenbläschen. Folgeerscheinungen können u. a. Lungenemphyseme sein.
    Die Gefahr einer Überdosis ist auch bei gerauchtem Heroin gegeben, da die Atemwege gelähmt werden können und es so zu einem Atemstillstand kommen kann.

    Mehr dazu auf : http://de.wikipedia.org/wiki/Heroin



    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Forum wurde gesperrt

    Disclaimer - gepostet von simonz am Montag 30.07.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Risiken beim Heroinkonsum"

    ZITATE BEIM ZOCKEN! - -Kale- (Montag 11.06.2007)
    Melanie beim Einkaufen - Jessy (Freitag 03.03.2006)
    Die Knigge Beim Maffen - screamboy (Mittwoch 14.03.2007)
    Unfall beim Namen ändern :( - Alchi (Donnerstag 05.04.2007)
    Bremsen beim Burgman - Frehni (Sonntag 04.03.2007)
    Heckrotor beim df 36 nicht senkrecht stimmt das? - Anonymous (Sonntag 02.10.2005)
    Hilfe beim umwandeln von .mov dateien - Virus52 (Freitag 15.12.2006)
    "Ein Echter Gangster" beim UT spielen - Raziel (Sonntag 19.02.2006)
    NEEd help beim missen:) - barthels (Montag 05.09.2005)
    Fehler beim Builden - lanzet3 (Samstag 19.06.2004)