Elternbesuch und Pferdespaziergang

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    Re: Elternbesuch und Pferdespaziergang

    Maja - 31.05.2007, 15:15

    Elternbesuch und Pferdespaziergang
    Meine Decke fühlte sich heute schwerer an als gewöhnlich. Irgendwie kam es mir so vor, als würde sie besonders am Bauch schwer auf meinen Körper drücken und als ich versuchte, sie ein bisschen zur Seite zu schieben, stieß ich auch noch auf einen Widerstand. Schlaftrunken öffnete ich meine Augen und sofort löste sich das Rätsel: Leila hatte es sich auf meinem Bett bequem gemacht. Die junge Hündin schlief noch friedlich und streckte mir nun auch noch mit einem wohligen Seufzen die Vorderpfote ins Gesicht. Ich konnte nicht anders: ich musste einfach lachen, was dazu führte, dass sich der Hund durch die plötzliche Bewegung seiner Unterlage gestört fühlte und widerwillig die Äuglein aufschlug. Ich nutzte die Gelegenheit, um mit aller Kraft die ich an diesem frühen Morgen aufbringen konnte, gegen ihn zu drücken und schaffte es schließlich, den Golden Retriever aus meinem Schlafplatz zu werfen. Er landete mit einem dumpfen Plumpsen auf dem Fußboden, rappelte sich jedoch gleich auf und schüttelte sich schwanzwedelnd, um dann zu mir herüberzukommen und den Kopf auf meine Matratze zu legen. Dabei sah er mich treuherzig an, sodass ich gar nicht anders konnte als über das wuschelige Fell zu streicheln. „Nagut“, grummelte ich und war dabei weniger böse als ich mich anhörte, als ich mich aufrichtete und nach einem ausgiebigen Gähnen die Beine aus dem Bett schwang. Mit einem Hund im Haus musste man eben das Opfer bringen, auch mal etwas früher aus den Federn zu kommen. So hatte ich außerdem mehr von meinem Tag! Da ich meine Zimmertür in dieser Nacht offengelassen hatte (eine gute Idee, denn Leila hatte sich doch deutlicher ruhiger verhalten, wenn sie nicht in einem Raum eingesperrt war), war meine Hündin mittlerweile schon aus der Tür geschlüpft und ich traf sie nach dem Anziehen und einer kurzen Dusche im Badezimmer bereits in der Küche an, wo sie ungeduldig vor ihrem Futternapf wartete. Hunde waren wirklich kluge Tiere, das konnte ich nur immer wieder feststellen.
    Da ich meinem Goldie eine ausgewogene und vor allem abwechslungsreiche Nahrung bieten wollte, durchforstete ich heute einmal den Kühlschrank nach ein paar Sachen, die ich ihm zusätzlich unter das Trockenfutter mischen konnte. Manche Hunde fraßen vieles, andere waren eher wählerisch und ich musste erst einmal austesten, wie das bei meiner Kleinen überhaupt der Fall war. Ich tendierte jedoch eher zu der Annahme, dass sie sich um eine Fressmaschine handelte, denn zumindest auf die Möhrenschreiben, die ich der Kleinen in ihr Essen schnitt, stürzte sie sich mit großem Eifer. Ich spülte noch ihren Wassernapf aus und füllte diesen neu auf, dann schnappte ich mir einen Joghurt und beendete gemeinsam mit dem Hundekind mein Frühstück. Gerade als ich mir den letzten Löffel in den Mund geschoben hatte, klingelte das Telefon. Leila sah für einen Moment verwundert von ihrem Frühstück auf (was einen sehr lustigen Anblick bot, da sie überall mit Möhrenstückchen übersät war), entschloss sich dann jedoch, sich lieber wieder der Nahrung zu widmen, da keine Gefahr von dem fremden Geräusch auszugehen schien. Ich jedoch, erhob mich und schlurfte langsam ins Wohnzimmer, um den Hörer von der Gabel zu heben.
    Es waren meine Eltern, die sich darüber beschwerten, dass ich Ihnen meinen neuen Mitbewohner noch gar nicht vorgestellt hatte, obwohl wir doch gar nicht soweit auseinander wohnen würden. Ich willigte also ein, dass ich auf meinem Spaziergang mit dem Hund heute bei Ihnen vorbei kommen würde, damit sie die Freude hatten ihn kennen zu lernen. Ich bezweifelte zwar ein wenig, dass meine Mutter einem so quirligen Lebewesen besonders viel abfinden konnte, aber ich verstand, dass sie sich dafür interessierte, wie es in meinem neuen Zuhause so lief und außerdem war es gar nicht schlecht, wenn sie die Süße schon einmal sah. Schließlich würde ich ihn sicherlich auch einmal zu meiner Familie bringen, wenn Frau Kleingarten mal keine Zeit hatte oder irgendein anderes Problem vorlag.
    Leilas Geschirr hatte ich an meine Garderobe im Flur gehängt und dieses auch bald meiner Hündin umgeschnallt, doch die Leine ließ sich irgendwie nicht so rasch finden. Ich rannte also, von einem begeistert umhertobenden Wollknäuel begleitet, durch die verschiedenen Räume meines Zuhauses und suchte überall, wo ich das Kunststoffband, ohne dass ich nicht aus dem Haus gehen wollte, hingetan haben könnte. Gerade als ich schon am Verzweifeln war und mich nach einer Alternative umsah, entdeckte ich die Leine dann natürlich doch am Garderobenhaken. Morgens war ich eben einfach für nix zu gebrauchen. Heute stellte ich allerdings mit dem Hinausgehen etwas anders an. Zuerst dauerte es eine Weile, bis ich meinen aufgeregten Golden Retriever überhaupt angebunden hatte, da er schon wieder anfing herumzuspringen, aber dieses Mal ließ ich ihm das nicht wieder so einfach durchgehen, sondern bedachte ihn mit einem doch recht scharfen „Sitz!“, was sogleich seinen Erfolg zeigte. Leila war zwar ein aufgedrehter Hund, aber auch einer, der es mir stets recht machen wollte und so wollte er eben auch nicht in meine Ungnade fallen. Artig und erwartungsvoll saß sie nun also neben mir, während ich meine Schuhe und die Jacke anzog. Dann öffnete ich die Haustür ganz (zum Glück hatte ich die Kälte nicht unterschätzt und mich warm angezogen, denn es fegte gleich ein kühler Wind durch den Flur) und blieb noch eine Weile neben meinem Hundekind stehen, ehe ich mich ganz langsam in Bewegung setzte und vor ihm über die Türschwelle trat. Die Kleine hatte verstanden und trottete nun recht folgsam an meine Seite, um dann zu warten, bis ich abgeschlossen hatte und wir unseren Weg starten konnten. Das erste Machtspielchen hatte ich nun also gewonnen und ich belohnte Leila dafür mit einer kurzen Streicheleinheit. Sie zog mich gleich wieder in Richtung Wald, aber heute mussten wir zuerst ein ganzes Stück an der Straße zurücklegen, ehe wir etwas von den Autos und so wegkamen und an einen kleinen Feldweg gelangten, der mich direkt zur Wohnung meiner Eltern führen würde. Hier waren nicht besonders viele Spaziergänger unterwegs und ich ließ meinem Hund viel Zeit zum Schnüffeln und Herumspringen. Die Kleine schien sich zu freuen, dass er an der frischen Luft sein konnte, begann aber auch schon wieder ein bisschen zu zerren und ich ärgerte mich, dass ich heute Morgen nicht daran gedacht hatte, es einmal mit dem Fahrrad mit ihm zu versuchen. Naja, dann würden wir das wohl das nächste Mal probieren. Ich traute mich noch immer nicht so ganz alleine, vor allem nicht an diesem unbegrenzten Weg, meinen Golden Retriever von der Leine zu lassen, auch wenn er bereits gut auf seinen Namen reagierte und ich die Taschen voller Leckerbissen hatte. Auf Nummer sicher gehen war immer besser und ich wusste genau, wie bitter ich mein vorschnelles Handeln bereuen könnte, wenn mir die junge Hündin einfach davonrannte. In Gedanken versunken hatte ich allerdings schon wieder gar nicht auf Leila geachtet, die plötzlich etwas Interessantes im Gebüsch entdeckt hatte und mich fast hinter sich herzog, als sie eifrig begann, sich ins Unterholz zu wühlen. Im Nu war sie verschwunden und ich hatte nur noch das Ende der Leine in der Hand. Ich schimpfte auf die Kleine ein und sie kehrte auch bald wieder zurück..mit… einem alten Tennisball in der Schnauze, auf dem sie eifrig herumkaute. Ich nahm ihr das schmutzige Ding allerdings doch lieber weg, denn es war besser, wenn ich einen eigenen Ball für meine Süße besorgte, wer konnte schon wissen, was mit diesem hier bereits alles geschehen war.
    Ich zog meinen Hund nun also weiter, denn wir waren nun doch schon eine ganze Weile unterwegs und ich wollte endlich bei meinen Eltern ankommen. Diese schienen bereits auf ihren Besuch gewartet zu haben, denn als ich klingelte wurde direkt geöffnet und meine strahlende Mutter schloss mich erst einmal in ihre Arme, als ob wir uns schon eine Ewigkeit nicht mehr gesehen hätten. Leila war auch begeistert und sprang derweil an meinem Vater hoch, wobei sie eine erdige Spur auf dessen sauberer Hose hinterließ. Ich zog sie sogleich zurück und schimpfte mit ihr, aber mein Erzeuger schien über diese Sache nicht weiter böse zu sein, sondern lächelte und strich dem weichen Wollknäuel über seinen gold- gelben Kopf. Meine Mutter hätte mich gerne nach drinnen gebeten, aber der Hund sah aus wie ein kleines Erdferkel und ich wollte nicht, dass er alles verdreckte. So entschlossen sich meine Eltern, mich ein kleines Stückchen wieder in Richtung Heimat zu begleiten, da sie auch begeisterte Spaziergänger waren. Es war schön, sich mal wieder mit seinen Eltern zu unterhalten, denn irgendwie war es etwas ganz anderes, wenn man diese nicht ständig um sich hatte, sondern selber entscheiden konnte, wann man sie sah und mal etwas mit ihnen unternahm. Wir redeten eine ganze Weile und blieben nur dann und wann stehen, wenn Leila mal wieder halt machen wollte. Im Wald verabschiedete ich mich dann von meinen Eltern, die noch einen größeren Bogen drehen wollten und machte mich mit meinem Hund auf den Rückweg zu unserem Zuhause. Plötzlich begann der gelb- braune Golden Retriever an meiner Seite fröhlich zu wedeln und als ich seinem Blick folgte, entdeckte ich den schwarzen Mischling vom Vortag. Auch heute war er nicht angeleint und jagte mit großen Sprüngen auf meinen jungen Rüden zu. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach anhalten und die beiden ein wenig spielen lassen und natürlich blieb die Strafe dafür nicht lange aus, als „die Meckerziege“ auftauchte und irgendetwas auf mich einredete, was weder besonders viel Sinn hatte, noch mich in irgendeiner Weise interessierte. Da ich heute keine Lust auf Streitereien hatte, zog ich meinen enttäuschten Hund lieber schnell mit mir fort und achtete nicht weiter auf die Zetereien hinter mir. Mit manchen Leuten konnte ich einfach nichts anfangen.
    Den restlichen Weg nach Hause legten Leila und ich recht schnell zurück. Sie hatte anscheinend großen Durst und mich trieb natürlich mal wieder die Vorfreude auf Solo ein bisschen an. Heute nahm ich meine Hündin jedoch wieder kurz mit in meine eigene Behausung, bevor ich ihn wegbrachte, denn ich konnte Frau Kleingarten meinen Hund nicht einfach so dreckig überlassen. Ich reinigte sie also so gut es ging mit einem alten Wolltuch (mit dem sie noch einen kleinen Kampf austrug, ehe sie sich artig abrubbeln ließ) und zog mir dann schon einmal meine Reitsachen an, damit ich vom Haus meiner Nachbarin aus, gleich in Richtung Stall gehen konnte. Leila wusste schon, wohin es gehen sollte und zog mich fast von alleine zu Frau Kleingartens Wohnung. Ich freute mich, dass sie sich dort so wohl zu fühlen schien und sprach der älteren Frau noch einmal meinen Dank aus, die jedoch lachend abwehrte und dann gleich mit meiner Süßen nach drinnen verschwand. Ich blieb nicht lange draußen stehen, sondern drehte mich gleich um und begann dann mit raschen Schritten, mich in die Richtung des Hofes zu begeben….
    Ich konnte es kaum erwarten, bis ich endlich wieder bei meinem kleinen Solo war :-)! Die Sonne hatte sich inzwischen ein wenig ihren Weg zwischen den Wolken hervorgebahnt und ich genoss die Sonnenstrahlen die auf mein Gesicht fielen, als ich den Kopf ein bisschen in die Höhe reckte. Für mein heutiges Vorhaben, waren die Verhältnisse also schon einmal gar nicht so schlecht. Ich fand mein hübsches Warmblut nach kurzem Suchen auf der Koppel, wo es gerade mit Grasen beschäftigt war und auch auf meine fröhlichen Rufe zunächst erst einmal keine Reaktion zeigte. Schließlich hob der Süße dann aber doch seinen schönen Kopf und brummelte sogar leise durch die Nüstern, als er mich erkannte. Natürlich war er immer noch sehr distanziert und es würde wirklich eine Weile dauern, bis ich vollständig zu ihm durchgedrungen war, aber ich freute mich über jedes Zeichen dass der Hengst mir als Erkennung gab. Er war jetzt auch bereits ein wenig ruhiger geworden, wenn ich neben ihm stand, ihn streichelte und ihm das Halfter anlegte. Seine Scheu vor mir war gewichen und stattdessen legte er jetzt eher ein etwas aufmüpfigeres Verhalten an den Tag, wenn ich mal einen Moment unachtsam war. Das zeigte sich dann zum Beispiel darin, wenn er auf einmal spielerisch nach meiner Jacke schnappte oder mich unsanft anstieß. Alles Gesten, auf die ich mit einer gewissen Strenge reagieren musste, wenn ich nicht wollte, dass mich Solo irgendwann einfach nicht mehr ernst nahm. Das Führen war hierbei auf jeden Fall eine ziemlich komplizierte Sache. Ich hatte meinen Strick extra ein wenig zu einer Hengstkette umformatiert, indem ich den Strick durch die beiden Halfterringe gezogen hatte, sodass er über der Nase ein wenig mehr Druck ausüben konnte, aber dennoch war es schwer das temperamentvolle Füchschen ruhig zu halten. Solo tänzelte wie immer ein wenig seitwärts und auch durch mein ständiges Ermahnen ließ er sich erst beruhigen, als wir die Koppel bereits verlassen hatten. Auf dem Hof war es eben auch einfach zu spannend, um sich länger mit irgendwelchen Eskapaden zu beschäftigen und stattdessen wandte mein Kleiner nun seinen Rundumblick an, damit er ja auch jedes Geschehen im Blick hatte. Na, da würde er gleich noch ganz andere Augen machen^^. Erst einmal wurde er allerdings draußen angebunden und ich holte schnell mein Putzzeug und schon einmal die Longe aus der Sattelkammer. Das war alles, was wir heute brauchen würden.
    Mit dem Bürsten hatte es ja eigentlich noch nie so richtige Probleme gegeben und auch heute, verhielt sich mein hübscher Hengst recht artig. Zwar war er eben einfach ein wenig quirlig und konnte seine überschüssige Energie noch nicht soweit kontrollieren, als dass er die ganze Zeit still auf einer Stelle stehen konnte, aber ich nahm ihm das gelegentliche Drehen nicht übel, da ich ihn ja immer wieder in die Position bringen konnte, die ich gerne hätte. Ich hielt mich nicht länger als nötig mit der Fellpflege auf. Nicht nur Solo war ungeduldig, sondern auch ich war nicht unbedingt ein Mensch, der sich zulange mit ein und derselben Sache beschäftigte und so räumte ich schon bald die Bürsten in meinen Kasten zurück und zückte schnell einen kleinen Leckerbissen für mein Pferd, den dieses gerne annahm. Dann öffnete ich den Führstrick und klinkte an seiner statt die Longe in das Halfter meines Warmblutes ein. Wir waren bereit.
    Ich hatte mich nämlich nach einigem hin und her dazu entschieden, dass ich heute einmal einen kleinen Spaziergang mit meinem Jungtier unternehmen wollte. Wenn ich ihn später auch mal auf Ausritte mitnehmen wollte, war es von großer Wichtigkeit, dass er ans Gelände gewöhnt war und je eher ich ihm die gefährlichen Dinge in der großen, weiten Welt zeigte, desto weniger schwer würde sich das in der nachgehenden Ausbildung deutlich machen. Für den Anfang hielt ich die Longe allerdings erst einmal fast ganz aufgewickelt, damit ich meinen Hengst möglichst dicht an meiner Seite halten konnte. Für ein so junges Tier wie meinen Solo, war es immer eine ganz besondere Sache, wenn es sich alleine irgendwo aufhielt und ich musste meinem Kleinen einfach die bestmögliche Sicherheit geben, damit er sich nicht zu sehr erschrak. Mit geblähten Nüstern und ein wenig aufgeworfenem Kopf, die Ohren steil in die Höhe gerichtet, verließ der Fuchs neben mir den Hof. Er war sehr gespannt und aufgeregt und hielt sich deswegen auch ausnahmsweise freiwillig in meiner Nähe auf. Ich wollte nur eine kleine Runde durch den Wald mit ihm drehen, damit wir uns möglichst wenig bei Fahrzeugen aufhielten und so bog ich schon direkt in den nächsten kleinen Weg ein. Solo schnaubte unruhig als er die hohen Bäume um sich herum bemerkte, aber ich redete während des Gehens sanft auf ihn ein und bis auf ein gelegentliches Rascheln im Gebüsch, begegnete uns auch zunächst nichts aufregendes. Trotz seiner Nervösität schien Solo so langsam Gefallen an dem Spaziergang zu finden. Zwar zuckte er stets zusammen, wenn irgendwo ein unbekanntes Geräusch ertönte, aber an und für sich schien er eher zu der neugierigen Sorte von Pferden zu hören. Ich ließ ihm schon bald ein bisschen mehr Spielraum mit der Longe und er traute sich, ein Stück weit weg von mir zu gehen und sich die Gegend ein bisschen genauer anzusehen. Fast erinnerte er mich an einen übergroßen Hund, denn manchmal machte er plötzlich einen kleinen Satz oder kam blitzschnell an meine Seite zurück, wenn er sich erschreckt hatte, nur um in der nächsten Sekunde schon wieder davonzuhüpfen. Ich genoss das alleine sein mit meinem Pferd, denn so war es auch noch viel intensiver, als wenn wir nur arbeiteten und beide sich vollkommen konzentrieren mussten.
    Wir waren schon eine ganze Weile gegangen und ich hatte mich gerade ein bisschen entspannt, als Solo plötzlich wie angewurzelt stehenblieb und seinen Blick auf einen Punkt im Gebüsch richtete. Ich blieb vorsichtshalber an seiner Seite stehen und zuckte dann zusammen, als plötzlich mit einem großen Satz ein zierliches Reh direkt auf den Weg vor uns sprang. Bei seinem Anblick kam ich mir für einen kurzen Moment vor wie in einem Märchen. Die anmutige Gestalt war direkt vor uns und das Tier verharrte für einen Moment regungslos, ehe es mit einem weiteren eleganten Sprung den Weg überquerte und auf der anderen Seite im Dickicht verschwand. Kurze Zeit passierte einfach gar nichts, aber dann atmete das Warmblut neben mir plötzlich tief aus und auch ich konnte mich wieder bewegen. Mit langsamen Schritten ging es an der Stelle vorbei, wo das Reh unseren Weg gekreuzt hatte und bald schon kamen wir an eine kleine Lichtung, wo ich mich nach einer geeigneten Stelle für eine Pause umsah. Erst einmal musste ich mich überzeugen, dass es hier keine Giftpflanzen gab, dann ließ ich es zu, dass Solo seinen Kopf senkte und ein wenig graste, während ich mich auf seinen Rücken lehnte und die Augen schloss. So hätte ich eine Ewigkeit stehen können. Das Pferd schien sich an meinem Gewicht nicht zu stören, jedenfalls blickte es nicht auf, sondern prustete gelassen durch die Nüstern und machte nur hin und wieder einen Schritt nach vorne. Ich konnte seinen Herzschlag spüren, der nun viel ruhiger war, als vorhin im Wald und ich merkte auch, wie sich die Muskeln des Fuchses ein bisschen lockerten. Er schien sich hier einigermaßen sicher zu fühlen und das bedeutete, dass auch ich mich in keinster Weise gestört fühlen musste.
    Als ich schließlich einen kurzen Blick auf die Uhr warf, entschloss ich mich dann aber doch dazu, dass wir so langsam wieder den Heimweg antreten sollten. Es war schon recht spät und Solo musste bald in den Stall und seine Nahrung einnehmen. Er verhielt sich auch auf dem Rückweg noch sehr brav und erschreckte sich noch ein wenig seltener, auch wenn sich die allgemeine Gespanntheit wieder bei ihm breit machte und mir deutlich beweiste, dass die ganze Sache für ihn noch längst nicht ungefährlich erschien. Dennoch konnte ich sehr zufrieden mit meinem Süßen sein und ich gab ihm eine Extraportion Möhren, als ich ihn wieder am Putzplatz angebunden hatte. Es war so schön ein eigenes Pferd zu haben, vor allem da ich mit Solo ja auch die ganze Ausbildungszeit zusammen verbringen konnte, die uns beide sicherlich stärker zusammenschweißen würde, als wenn ich ihn als ein bereits eingerittenes Pferd gekauft hätte. Natürlich war es eine große Verantwortung und es hing allein von mir ab, was ich aus meinem Pferd machen würde, aber ich fühlte mich dieser Aufgabe gewachsen, wenn ich in Solos dunkle Augen blickte. Dieses Pferd und kein anderes, das wurde mir in diesem Moment erst klar. Er war genau das, wovon ich immer geträumt hatte und obwohl ich ihn ja noch nicht lange hatte, kam es mir immer so vor, als ob ich noch nie mit einem anderen Tier so intensiv gearbeitet hatte... Bald schon würde es mit Solos Ausbildung weitergehen und bald würden auch noch die komplizierten Sachen wie Sattel und Trense dazukommen.,.
    Maja :-)



    Re: Elternbesuch und Pferdespaziergang

    ehrengrund - 31.05.2007, 19:16


    wow echt suuper..dass mit dem trensen wird bestimmt ncoh für den notfall hol dir eienn bereiter oder ich aknn dir auch helfen..oder du holst einfach Marry ; )



    Re: Elternbesuch und Pferdespaziergang

    Maja - 02.06.2007, 15:12


    Danke :D! Ach, das wird schon alles klappen... Noch hab ich es ja gar nicht versucht...^^
    Lg
    Maja :)



    Re: Elternbesuch und Pferdespaziergang

    ehrengrund - 02.06.2007, 20:21


    jo des wird noch !!

    ach aj besuch doch mal diese webseite die is ehct suuuper

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