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hallo allseits!
es ist ja nun so, dass nach dem start des überaus erfolgreichen addons burning crusade für viele spieler, gerüchteweise war auch ich dabei, eine gewisse zeit der ernüchterung oder, hm, sagen wir mal eine zeit des erschöpften durchatmens begonnen hat. letztlich haben viele von uns die meisten quests durchgespielt, sich durch alle erdenklichen dungeons geschleppt oder durch farmen oder spitzbübisches herumlümmeln im auktionshaus bzw. fleißiges ausnutzen diverser handwerksfertigkeiten ihre pixel-charakter mit epischen flugmounts ausgestattet, gerüchteweise war auch ich dabei. nachdem man also auf der krampfhaften suche, sich für die monsterinstanz karazhan (noch immer oooooh! aaaaah!...) noch besser auszurüsten, mehr oder weniger an die grenzen des machbaren gestoßen wurde, trat für viele eine gewisse lustlosigkeit ein, unterstützt durch verkrampftes scheitern an diversen bossen in unser aller o meistgeliebter / o meistgehaßter instanz (zutreffendes bitte ankreuzen). gerüchteweise war auch ich dabei. der einsatz dieser materialschlacht erforderte so manches opfer, sodaß man kopfüber in den abgrund der sucht purzelte, irgendwann taumelnd gegen ein hindernis prallte, das einem in form von enttäuschten kinderaugen oder genervt/verzweifelten blicken der besten ehefrau von allen oder sogar durch raunend nach der streichelhand gierenden katzenbuckeln entgegentrat und viele von uns drauf aufmerksam machte, dass dieses streben nach mehr und mehr doch beim besten willen nicht das maß aller dinge sein kann. also besannen sich manche von uns eines besseren, ließen etwas los von der verkrampfung, erstellten vielleicht einen twink, sorgten durch selteneres aber entspannteres spielen für neuen spaß und legten dadurch sogar diverse schreib-blockaden ab. gerüchteweise war auch ich dabei.
irgendwann jedenfalls stellte sich für mich in unserem spiel aller spiele die frage aller fragen, nämlich die nach dem „warum?“. fragen dieser art geistern ja seit jahrtausenden durch die geschichte unseres daseins. seien es nun fragen menschlicher natur marke „warum sind wir da?“, „warum bin ich ich und nicht ein anderer?“, „warum bin ich überhaupt ein mensch und nicht ein tagpfauenauge?“, „warum ist das weibsvolk zeitweise so deppert?“, „warum gibt’s überhaupt weibsvolk?“, „warum wird der geschirrspüler kaputt?“, „warum stürzen sich lemminge ins meer?“, „warum stellen wir uns immer fragen nach dem warum?“, „warum gerade 42?“, „warum bekommen wir zähne, wenn sie uns eh wieder ausfallen?“ oder „warum zum henker ist schon wieder kein bier mehr im haus?“. auch die irrtümlich als nichtsahnend hingestellte natur stellt sich mit sicherheit existenziell wichtige fragen wie z.B. der lemming: „warum gehen wir da lang?“, der kartoffelbovist im walde: „warum kommt dieser riesenaffe auf mich zu und pfffffffff...?“, die kokosnuß: „warum steht keith richards da so blöd rum?“, die kuh: „warum kommt mir der salat nochmal hoch?“, die hydrokultur: „warum lassen die mich nie raus?“, das tagpfauenauge: „warum bin ich tagpfauenage und nicht ein dummkopf?“, „das stinktier: „warum will keiner mit mir spielen?“ oder die katze: „warum warum?“... durchaus interessante ansätze also, man soll freund natur, den gauner, ja nicht unterschätzen. ich für meinen teil habe lang nach dem „warum?“ bei wow gesucht. nun ja, antwort hab ich keine wirklich griffige gefunden, am ehesten noch den ansatz, dass es spaß machen soll und man gegen den imaginären gegner im kampfe erfolgreich ist - solo oder im team. denn gerade wenn man lange an einem dieser so genannten bosse (welch alltags-verträglichkeit beinhaltet diese bezeichnung...) im spiel herumwürgt, tut es dann doch gut, diesen auch zu „legen“ (...). und in diesem für die ewigkeit doch so klitzekleinen moment, wenn der mob (...) nämlich umkippt, genau dann, wenn sich der mantel der verkrampfung löst, die meute im teamspeak aufjuchzt, genau dann fühlt man sich als held, der den bösen unbillen des blizzardsschen horrorkabinetts hartnäckig getrotzt hat und röhrend den erfolg über den verhassten pixelbruder - der ja eigentlich auch nix dafür kann, er steht ja eh nur die ganze zeit da rum - feiert.
der terminus „held“ wird ja relativ unterschiedlich definiert. auf wikipedia findet man die klassische beschreibung des helden als männlich-starke kämpfernatur, ich zitiere: „seine heldischen fähigkeiten können von körperlicher art (kraft, schnelligkeit, ausdauer etc.) oder auch geistiger natur sein (mut, aufopferungsbereitschaft, einsatzbereitschaft für ideale oder mitmenschen). helden stehen meist in einem gegensatz zum schurken oder feigling (neiding).“ tja, ... öchött, öchött... also echt... das mit dem schurken... pffff... nachdem auf wikipedia als beispiele für helden z.b. samson (kann nicht sein, meine katze heißt so), paris (gibt’s net, orlando bloom ist doch viel zu tölpelhaft), robin hood (held in strumpfhosen?), siegfried (lass ich nicht gelten, den mochte ich im kindergarten nicht), richard löwenherz (pala-noob), wilhelm tell (held war doch der apfel!) oder zorro (lass ich jetzt unkommentiert...) genannt werden, kann man das ganze gleich wieder vergessen. wer also ist heutzutage ein held? formel1-imkreisfahrer? everestbezwinger? politiker? anwälte? gewinnmaximierer? grashalme im beton? alleinerziehende mütter? wehrdienstverweigerer? funktionierende geschirrspüler? tagpfauenaugen? elfmeterverwandler? umweltaktivisten? katzen? oder etwa doch öltanks, heilschlampen, dotbringer, schafscherer, blechheiler, stöckchensetzer, schnitzelschnetzler (aso, nein, die nicht...), katzenbaumvogelbären oder schießbudenfiguren? fragen über fragen.
liebe leute, ich denke, letztlich findet jeder sein eigenes „warum“ in diesem spiel. ich persönlich versuche das ganze locker und mit spaß zu sehen, was mir leider nicht immer gelingt. ich arbeite dran. und das mit dem heldentum ist so eine sache. ich glaube, wenn man es schafft, an einem tag seinen job ordentlich zu erledigen, gleichzeitig partner, kinder, katzen, pflanzen oder bliblablub das eine oder andere lächeln entlockt, es dann von zeit zu zeit noch hinkriegt, entspannt und locker bei einem bierchen mit ein paar anderen idioten in einem computerspiel spaß zu haben, wenn man das also schafft, vielleicht dann, ja vielleicht sind wir genau dann helden - für einen tag...
amen. prost. oder so.
lg
gü
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