Tricks zum Abgewöhnen

Gesangsforum für Klassik
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    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 29.05.2007, 22:25

    Tricks zum Abgewöhnen
    Hallo,
    nachdem ich hier schon einige interessante Sachen gelesen habe, muss ich nun aber doch einen Thread eröffnen, da ich leider nicht genau das gefunden habe, wobei ich ein wenig Hilfe bräuchte. Der eine oder andere hat vielleicht schon meine Vorstellung im "Neue User" gelesen. Wenn nicht, hier kurz die Vorgeschichte: Ich habe als Kind ganz gern vor mich hingesungen, aber nie eine "richtige" Einweisung erhalten. Während der Pubertät hatte ich einen wohl für Mädchen recht kräftigen "Stimmbruch", wenn man das so nennen kann. Also es war echt so, dass ich beim Singen absolut keinen Ton halten konnte und sehr geleiert hab. Das hat mich stark verunsichert, vor allem beim Singen auf Leistungskontrolle vor der ganzen Klasse. Es war wirklich schrecklich - sowohl mein Gesang als auch die Reaktionen meiner Mitschüler (Gelächter, verzogene Gesichter). In dieser Zeit hab ich mir angewöhnt, den Hals zu verkrampfen sobald die Töne meine Sprechstimmlage überschritten haben, was wie ein abgewürgter Hahn klang. Und nu hab ich den Sch***: Ich kann es mir nicht mehr abgewöhnen. Ich nehme seit 3 Monaten Gesangsunterricht und es macht mir viel Spaß. Mein Lehrer ist sehr freundlich und geduldig und er hat bereits in der ersten Stunde Töne aus mir heraus geholt, die ich nie für möglich hielt. Aber trotzdem ist noch immer diese alte Angst da, ausgelacht zu werden. Ich hatte erst ein einziges Mal einen richtig guten Tag, da hätte ich wohl jede Arie mit Leichtigkeit dahin geschmettert. :lol: Das kam aber auch nur daher, dass ich so sehr auf die Bauchatmung konzentriert war, dass ich vergessen hatte, vor den hohen Tönen Angst zu haben. *lol* Aber sonst habe ich immer das gleiche Problem: meine Halsmuskulatur verkrampft sich, der gesamte Rachenraum wird hart, ich spüre ein Ziehen im Nacken und spätestens nach einer halben Stunde bekomme ich davon Kopfschmerzen. Es ist mal stärker und schmal schwächer, aber meistens gegenwärtig. Mein Lehrer hat schon alles mögliche mit mir angestellt: Auf Knopfdruck gähnen lernen (er meinte erst nach sehr starker Anspannung kann alles entspannen), Entspannungsübungen für den ganzen Körper, die Stimme "gleiten lassen" von einer Oktave zur anderen usw. Aber ich bekomme es nicht weg. Schlimm ist es auch zu Hause (wohne im Neubaublock) wo ich weiß, dass mich alle hören können. Tief singen ist kein Problem, aber ab einer bestimmten Höhe, mache ich zu. Ich habe auch den Eindruck, dass ich zu sehr versuche, die Wörter mit dem Rachen zu formen. Ich kann es nicht anders umschreiben.
    Habt ihr vielleicht noch ein paar Tipps für mich? Ich vermute, dass es in erster Linie ein psychisches Problem ist. Leider funktioniert das mit dem gedanklich ablenken nicht mehr. Das war wohl nur das Überraschungsmoment. Und dabei würde ich doch so gern mal austesten, wie weit ich komme.
    Danke im Voraus. :kaffee



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Orphenica - 30.05.2007, 19:21


    Hallo DM-Lady,

    ich bin zwar keine Gesangslehrerin, kann dir deshalb auch keine Tipps in Form von Übungen geben.

    Nur vielleicht einen kleinen Denkanstoß: du hast dein Problem seit deiner Pubertät, also seit etwas mehr als 10 Jahren - du bist heute 26, entnahm ich deiner Vorstellung in dem anderen Thread. Das ist eine lange Zeit, in der du dir die Verkrampfung im Hals richtig angewöhnt hast. Gib dir und deinem Körper doch jetzt einfach die Zeit, die er braucht, um wieder umzulernen! Du hast erst seit 3 Monaten Gesangsunterricht, das ist nicht viel! Es kann sehr sehr lange dauern, bis man sich falsch Antrainiertes wieder abgewöhnen kann, noch dazu, wenn es mit so einer psychischen Belastung einhergeht, wie bei dir. Du kannst doch schon auf wunderbare Erfolge im Gesangsunterricht blicken: du hast es gleich in der ersten Stunde geschafft, Töne zu singen, die du nie für möglich gehalten hattest. Zum anderen hast du ganz hohe Töne von dir gegeben ohne Krampf, weil du dich auf die Bauchatmung konzentriert hast! Das sind doch schon mal wunderbare Ansatzpunkte, an denen du weiterarbeiten kannst. Denn das bedeutet doch, dass du es KANNST! Aber nach so kurzer Zeit des Unterrichts kannst du diese tollen hohen Töne natürlich noch nicht bewusst reproduzieren, das ist aber völlig normal. Es braucht bei jedem Gesangsschüler viel Zeit und Geduld und viel Hineinspüren in den Körper, um zu lernen, WIE man es machen muss.

    Bitte habe viel Geduld mit dir, es geht eben nicht von heute auf morgen, aber du bist auf einem guten Weg. Versuche doch mal, das Positive zu sehen und zu verstärken und das Negative, das was noch nicht klappt, einfach auch als Teil von dir anzunehmen, dem du aber einfach nicht so viel Aufmerksamkeit schenken solltest. Ab und zu ist dein Körper verkrampft - na und ? Merk' dir das Körpergefühl, wenn du NICHT verkrampft bist und versuche, damit weiterzukommen.

    Viel Erfolg, und bleib' dran :dafür:

    Gruß, Orphenica



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 30.05.2007, 20:06


    Auf keinen Falls Angst vor hohen Tönen haben - die sind im Grunde genommen wie die anderen auch. Und kein Mensch erwartet, dass sie nach drei Monaten GU schon perfekt sind.

    Was die Nachbarn angeht - denkt Dir einfach, dass die noch schlimmer dran wären, wenn Du Trompete lernen würdest :lol:

    Was allgemeine Entspannungsübungen angeht, da kann ich Dir die Progressive Muskelentspannung empfehlen (das ist vermutlich das, was Dir Dein GL mit "erst nach Anspannung kann man richtig entspannen" beibringen will). Mir hilft es gut, es braucht allerdings einiges an Übung.

    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 31.05.2007, 10:12


    Hallo ihr beiden! :n99:
    Tja, ich denke ununterbrochen an diesen einen magischen Tag an dem ich klang wie eine echte Opernsängerin. :lol: Ich erinnere mich noch genau an das Gefühl. Es war als würden mir 1000 Blubberblasen den Hals hinauf steigen. Wahrscheinlich will ich das so sehr wieder haben, dass ich mich total verkrampfe. Aber ihr habt recht. Ich hatte auch den Eindruck, dass die besseren Tage bisher eher Zufallstreffer waren und ich noch nicht in der Lage bin, es bewusst wieder herzuleiten.
    Es ist ja auch nicht so, dass ich gar keine Fortschritte gemacht hätte. Ich stehe ich nicht mehr kurz vorm Kreislaufkollaps sobald ich das Haus meines Lehrers betrete; wenn mal ein schiefer Ton rauskommt, habe ich nicht mehr das Verlangen im Erdboden zu versinken; ich klinge nicht mehr wie ein Piepsmäuschen und mache den Mund richtig auf; ich erstarre nicht mehr zur Salzsäule beim Singen, sondern bewege mich dabei; und es hat sich bereits ein richtig schönes Vibrato heraus gebildet. Das alles hat natürlich gefördert, dass meine Stimme jetzt viel besser klingt, wodurch ich wiederum einiges an Selbstvertrauen gewonnen habe.

    Bisher hat sich eigentlich von meinen Nachbarn auch noch keiner beschwert, dass ihn mein Gesinge stört. Die, die über mir wohnen machen auch viel musikalischen Lärm. Die Tochter spielt Gitarre und die Mutter trällert rum. Die Angst geht eher von mir aus. Ich war mal vor ein paar Wochen bei meinen Eltern (sie leben auf dem Land) und bin mit dem Hund im Wald spazieren gegangen. Dort dachte ich: "Hier bin ich ganz allein und keiner kann mich hören. Jetzt singe ich einfach mal." Es war ganz wunderbar und bis auf ein paar kleine Verkrampfungen, die sich schnell gelöst haben, war das einer meiner besten Tage. Doch dann sah ich in der Ferne einen Mann. Er war nicht mal in Rufweite. Aber in dem Moment war's aus. :ruhe:
    Seitdem übe ich das Singen vor anderen ein wenig. Mal vor meinem Partner, mal vor meiner Schwester oder meiner besten Freundin. Nix schwieriges, nur ein paar einfache kleine Lieder. Einfach um mich daran zu gewöhnen. Vielleicht kann ich so auch meine Hemmungen überwinden.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 31.05.2007, 10:34


    Hallo DM-Lady,

    das mit dem Verspannen kenne ich.... ich habe seit 1 1/2 Jahren Unterricht (war auch 26, als ich angefangen habe), und ich war hin und weg, als ich nach ein paar Wochen mein erstes e2 gesungen habe und kurz danach ein f2 - das hätte ich so schnell nie für möglich gehalten.

    Später kam dann auch ein g und ein a dazu; aber das war lange Zeit (d.h. ist manchmal jetzt noch) Glückssache. Bzw. tagesformabhängig. Und in der Literatur geht es auch noch nicht so hoch (da ist ein e2 schon viel - und ich habe es oft erlebt, daß ich in den Übungen ohne Probleme ein f2 gesungen habe und danach in meinem Stück beim d2 zu kämpfen hatte).
    Dabei singe ich eigentlich ganz gerne in der Höhe..... naja, jetzt, so langsam, werde ich die Verspannungen los; aber das hat wirklich über ein Jahr gedauert. Meine Lehrerin versucht allerdings schon, noch weiter in die Höhe zu gehen, und sie meint sogar, meine Stimme entwickelt sich nach oben - und in diesen neuen Höhen sind dann natürlich wieder Verspannungen da.
    Ich denke, oh, ein hoher Ton - und es ist aus....

    Ich hatte auch nach ein paar Wochen zum ersten Mal ein "war das wirklich meine Stimme?"-Erlebnis.... dann ein paar Wochen später wieder.... und seitdem - eigentlich nicht mehr. Allerdings merke ich seit ein paar Wochen, daß ich wieder richtige Fortschritte mache.
    Meine Lehrerin sagt immer, daß ich zwischendurch immer richtig schöne Töne singe. Und daß diese schönen Töne mit der Zeit immer häufiger werden.

    Ich mag es auch nicht so gerne, wenn mich jemand hört.... wenn z.B. die Nachbarn im Garten sind, mag ich auch nicht singen (obwohl ich ziemlich sicher bin, daß man mich so oder so auf der Straße hört). Oder wenn ich mal unten im Wohnzimmer übe, und jemand kommt nach Hause - dann ist auch meistens Schluß. (Aber vielleicht auch, weil ich keine Lust habe, daß dann irgendwelche nervigen Sprüche kommen oder sowas wie "na, wann singst du uns denn mal etwas vor?")
    Oder auch, wenn ich schlecht drauf bin oder mich irgendetwas beschäftigt - dann kann ich auch nicht singen.
    Bei meiner GL stört mich das komischerweise gar nicht, wenn ich weiß, daß da noch jemand zuhause ist (und mich auch hören kann). Wahrscheinlich, weiß ich weiß, daß jeder dort an Schüler gewöhnt ist, die es nicht so gut können wie meine GL.

    LG
    Sista Valsen
    (mein Nick kommt auch von meiner Lieblingssängerin; "Sista valsen med dig" ist ein Lied von ihr)



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 31.05.2007, 13:16


    Hallo Sista! :welcome:

    Du sprichst mir echt aus der Seele. Genau so geht es mir auch. Mein Lehrer hatte mich anfangs - zu meinem Erschrecken - als Mezzosopran eingestuft. Ich hielt mich eher für ein Alt. Mittlerweile ist er überzeugt, ich bin ein Sopran und versucht immer mal mich in die Höhe zu bringen mit den Gesangsübungen. Aber ich behalte seine Hände kritisch in den Augen wenn er sie über die Klaviertastatur bewegt. :verdacht Bis etwa g ist alles okay. Geht er darüber hinaus, bekomme ich Herzrasen, meine Atmung flacht ab und mir bricht der kalte Schweiß aus. Eben auch: Oh Gott, ein hoher Ton. :lol: Dabei war ich an meinem tollen Tag schon bei g2 und habe selber gemerkt, dass mir das noch super leicht fiel und ich es sehr angenehm fand. Ich wäre sicher noch ein ganzes Stück drüber hinaus gekommen. Auch mein Lehrer meinte, da ist noch eine halbe bis eine Oktave drin. Leider war die Stunde an der Stelle zu Ende (wir hatten bereits etwas überzogen) und die nächste Schülerin wartete schon.

    Der Gedanke, dass die Familie meines Lehrers Gesangsschüler gewöhnt ist, hilft mir leider gar nicht. Ich versuche, zu ignorieren, dass da noch jemand im Haus rumschleicht, aber spätestens wenn ich Schritte oder Stimmen höre, ist meine wenige Entspannung flöten.

    Dass du auch erst mit 26 mit dem Unterricht angefangen hast, tröstet mich ein wenig. Ich hatte schon Befürchtungen, dass es zu spät wäre in diesem Alter. Hast du vorher gesangstechnisch schon was gemacht?
    Und auch, dass du noch immer nach anderthalb Jahren Ängste und Verspannungen hast, beruhigt mich ein wenig. --- Äh, okay, das klingt jetzt komisch. :lol: Aber das zeigt mir, dass ich doch nicht unnormal bin.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 01.06.2007, 08:33


    Mein Gesangslehrer ist ein echter Zauberkünstler. :bravo: Nachdem ich nun die ganze Woche beim Singen wie eine erkältete Kröte klang, hat er es gestern geschafft, mir ein b2 zu entlocken. Es klang noch ein wenig festgehalten, aber nicht unschön. :win
    Ich habe gestern auch zum ersten Mal gemerkt, dass ich anfange, meine Angst, gehört zu werden, zumindest im Arbeitszimmer meines Lehrers langsam verliere. Champagner für alle! :sauf:
    Vielleicht sollte ich mir einen gut abgedichteten Übungsraum suchen, wo ich mir 100%ig sicher bin, dass niemand was hört - nicht mal wenn er an der Tür lauscht. Was meint ihr?



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    LaCastafiore - 01.06.2007, 09:45


    Hallo Lady,

    überleg Dir das mit dem "abgedichteten Übungsraum" genau.
    Es dauert ohnehin, sich seiner Technik so sicher zu werden, dass man sie in verschiedenen Räumen mit verschiedener Akustik abrufen kann und nicht zunächst einmal irritiert ist.
    Insonorisierte Räume sind sehr trocken und unangenehm, ich habe da Schwierigkeiten, überhaupt meine Stimme zu finden.

    Liebe Grüsse sendet Casta



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    kaja - 01.06.2007, 10:27


    hallo lady,

    tu doch einfach so, als wäre es dir völlig (absolut, total) egal, ob dich jemand beim üben hört und konzentriere dich nur auf deine übungen etc.
    nach einer weile wird es dir dann auch tatsächlich rel. egal sein.
    hat sich bei mir (ich hatte während meiner ausbildung versch. übungsräume, aber alle mit "mithörern" und war von anfang an rel. laut, also für alle gut zu hören :n118: ) und auch bei etlichen meiner schüler bewährt.
    außerdem mindert das auch den späteren auftrittsstreß, weil man etwas von diesem "es darf mich nur dann jemand hören, wenn ich absolut perfekt singe" wegkommt (und selbst berühmte opernsänger singen oft alles andere als perfekt, wie auch auf cd`s immer wieder zu hören ist). und diese lockerheit beim singen führt dann viel schneller zum guten singen als dieses "perfekt" sein wollen. es kann die ausbildung (bei entsprechender begabung) durchaus um mehrere jahre verkürzen.

    liebe grüße
    kaja



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 01.06.2007, 11:20


    Das mit dem Ignorieren funktioniert leider überhaupt nicht. Das hab ich schon einige Male probiert. Ein kleiner Teil von mir neigt trotz aller Konzentration dazu, auf die Umgebung zu lauschen, also ob von irgendwo in den umliegenden Wohnungen Geräusche zu hören sind. Das führt dazu, dass ich die Stimme festhalte um nicht zu laut zu werden (sonst höre ich ja nix). Dann verkrampfe ich und komme nicht hoch, oder ich drücke zu fest und werde davon heiser. Ich weiß ja, dass es von ganz allein klappen würde wenn ich meine Angst, schlecht zu klingen, ablegen würde. Es ist so ein richtiges Ringelreihen damit. :tanzen
    Aber vielleicht muss ich es einfach immer weiter probieren. Was denkst du?

    @Casta:
    Da hast du wohl recht. Den Unterschied merke ich schon allein zwischen meinem Wohnzimmer und dem Arbeitszimmer meines Lehrers. Die Zimmer sind fast gleich groß und ähnlich geschnitten. Aber es klingt alles ganz anders. Vielleicht ist es doch keine so gute Idee.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 01.06.2007, 21:39


    Ich habe ja den Eindruck, dass das Mädchen, das über mir wohnt, mich ärgern will. Ich hab heute seit langem mal wieder intensiv zu Hause geübt - das erste Mal seit drei Wochen. :oops: (Nicht, dass ich sonst nix gemacht hätte - ich hab leise ein paar Lieder gesungen.) Zuerst war alles ganz ruhig oben. Kaum hab ich jedoch angefangen mich einzusingen, fing es oben an zu poltern. Das ist jedes Mal so wenn ich lauter als Zimmerlautstärke übe. Das lässt sich aber nun mal nicht vermeiden. Und jedes Mal - egal zu welcher Uhrzeit oder an welchen Tagen - fängt sie oben an rumzutrampeln. Normalerweise hätte mich das total verunsichert. Aber heute war ich wohl noch sehr beschwingt von meinem gestrigen Ergebnis. Ich dachte: "Dir zeig ich's!" Also hab ich minutenlang extra kräftig zwischen e2 und g2 geträllert. :pfeif: Irgendwann hat sie aufgegeben. *g*
    Aber das stinkt mich an. Letztens sprach mich sogar ihre Mutter an, ich solle mich nicht irritieren lassen, weil ihre Tochter an die Heizung geklopft hätte. Das hab ich zwar nicht gehört, aber das ist doch total dreist. :n180: Das Mädchen fängt nachts um 22 Uhr an Gitarre zu spielen. Ich bleibe wenigstens in vernünftigen Zeiten mit meinem Übungen. Wenn einer das Recht hätte, sich aufzuregen, dann ja wohl ich.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 01.06.2007, 21:59


    So'n Maedel hatte ich auch mal unter mir wohnen, als ich noch an der Uni war. Das war aber eigentlich eher belustigend und daher ungemein entkrampfend, weil die immer gegen mich "ansang".
    Also so nach dem Motto: Ich fing an zu singen, und da ihr das wohl irgendwie auf den Zeiger ging (kann ich ja teilweise auch verstehen, Vokalisen hoeren sich nicht immer unbedingt schoen an :oops: ), sang sie dann bosnische Volksweisen in voller Lautstaerke. Ich fand das klasse und habe sie irgendwann drauf angesprochen, dass sie aber tolle Melodien singt, ob sie mir die beibringen koenne, ich sei sehr an Weltmusik interessiert (stimmt uebrigens wirklich!)? Seitdem war Ruhe :lol:

    Nun kann da nicht jeder so mit umgehen, das weiss ich auch, aber ein stueckweit hilft diese Einstellung - vielleicht fragst Du sie das naechste Mal mal, ob sie nicht Lust hat, Dich auf der Gitarre zu begleiten, Du koenntest sie immer so schoen spielen hoeren. Ich wette, die ist dann ruhig ...

    Das Selbstbewusstsein kommt mit der Zeit, ich selbst z.B. habe Hemmungen eben gerade duch das Singen ueberwunden. Ich hatte auch immer Angst, es klingt vielleicht nicht so schoen, aber ich bin dann immer oefter von Leuten um mich rum geradezu ermuntert worden, und das war wie eine selffulling prophecy. Du darfst nicht vergessen: Die meisten Leute nehmen doch ueberhaupt keinen Gesangsunterricht, die finden das in aller Regel nicht schrecklich, wenn jemand seine Stimme ausbilden laesst, sondern toll. So musst Du das sehen: Du kannst was, was andere nicht koennen oder sich selbst nicht trauen...

    :n2:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 01.06.2007, 22:16


    :lol: Ja, die Idee hatte ich auch schon mal, sie aufzufordern, mich zu begleiten auf ihrer Gitarre. Aber was wenn sie ja sagt? :grübel
    Diejenigen, denen ich bisher davon erzählt haben, waren auch ganz begeistert und meinten immer gleich: "Sing doch mal was!" :d_neinnein: Ich sag dann immer: "Ich bin nicht eingesungen. Da klingt das nicht gut." Ist doch ne tolle Ausrede. :n182:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    rugero - 01.06.2007, 22:26


    Ich hatte mal einen Schlagzeuger über mir. Da war das mit der Begleitung wohl nicht gegeben. Wir haben uns aber auf Zeiten geeinigt, da auch er froh war "ungestört" spielen zu dürfen. Dazu kam noch, er war bei der benachbarten Freiwilligen Feuerwehr und stiefelte bei Alarm auch mitten in der Nacht mit krawumm durchs Treppenhaus, was ja wohl notwendig war, es war somit recht lebhaft.

    LG rugero :n30:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 01.06.2007, 23:05


    Okay, Feueralarm sehe ich ein. Da kann man nicht auf Zehenspitzen hinaus schleichen. :schlaumeier:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 02.06.2007, 23:55


    Hallo DM-Lady,

    sorry, daß ich erst jetzt antworte - wenn ich nicht sofort auf einen Beitrag antworte, vergesse ich es....

    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Mein Lehrer hatte mich anfangs - zu meinem Erschrecken - als Mezzosopran eingestuft. Ich hielt mich eher für ein Alt. Mittlerweile ist er überzeugt, ich bin ein Sopran und versucht immer mal mich in die Höhe zu bringen mit den Gesangsübungen

    Ich dachte auch immer, ich bin ein Alt. Meine Lehrerin meinte schon in der ersten Stunde, da geht noch mehr - und inzwischen scheint sie auch damit zu rechnen, daß ich zum Sopran werde. Am Anfang wollte ich unbedingt wissen, was ich bin; aber inzwischen habe ich es damit nicht mehr eilig - ich warte einfach ab, was passiert. In der Stunde gestern hat sie mich bei den Übungen bis zum b2 gekriegt (oder war das sogar ein h? weiß ich gar nicht mehr) - und dann in der Literatur habe ich mal wieder beim e Schwierigkeiten gehabt.... :roll:


    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Der Gedanke, dass die Familie meines Lehrers Gesangsschüler gewöhnt ist, hilft mir leider gar nicht. Ich versuche, zu ignorieren, dass da noch jemand im Haus rumschleicht, aber spätestens wenn ich Schritte oder Stimmen höre, ist meine wenige Entspannung flöten. ..

    So ist das bei mir zuhause - sogar wenn mein Bruder da ist, und als er noch hier gewohnt hat, hat man seine E-Gitarre immer im ganzen Haus gehört, wenn er im Keller seine Verstärker aufgedreht hat.... (er würde sich also kaum an Gesangsübungen stören; oder wenn ich etwas ausprobiere, das noch nicht so toll klingt). Bei meiner Lehrerin ist das komischerweise anders. Allerdings sind wir meistens tatsächlich alleine im Haus - aber einmal war z.B. ein Handwerker da; zwar im Garten, aber hören konnte der mich natürlich trotzdem. Das hat mich nicht gestört - aber als wir kurze Zeit vorher Handwerker hier hatten, mochte ich nicht singen, so lange die da waren.


    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Hast du vorher gesangstechnisch schon was gemacht?.

    Nicht wirklich.... mal kurze Zeit im Kinderchor (aber nur ein paar Monate, dann sind wir umgezogen), und in der 9. Klasse mal kurz in der Musical-AG (aber auch nicht lange; wieder ein Umzug). Ansonsten nur zuhause; mal mehr, mal weniger. Und gerade die Monate, bevor ich mit dem Unterricht angefangen habe, waren so eine "Weniger"-Zeit... das hat sich dann natürlich schnell geändert. :n3:

    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Und auch, dass du noch immer nach anderthalb Jahren Ängste und Verspannungen hast, beruhigt mich ein wenig. --- Äh, okay, das klingt jetzt komisch. :lol: Aber das zeigt mir, dass ich doch nicht unnormal bin.

    Ich glaube, ich weiß, wie Du das meinst.... :lol: Allerdings bin ich da in manchen Dingen etwas empfindlicher als andere Leute.... andererseits war ich selbst überrascht, wie schnell ich mich im GU und bei meiner Lehrerin wohlgefühlt habe (normal wäre gewesen, wenn die ersten paar Stunden Zitterpartien gewesen wären - aber das war nichtmal die erste Stunde (d.h. die ersten paar Minuten schon, aber dann war es okay)).

    Das mit dem schalldichten Raum habe ich auch schon mal überlegt.... ich meine, im Moment wohne ich in einem Haus; aber in einer Wohnung, wo die Nachbarn mich hören können, würde ich auch die Krise kriegen. Aber vielleicht ändert sich das ja noch.... (vielleicht sollte ich mitten in eine Großstadt ziehen; da ist ja immer Lärm *gg*).



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 03.06.2007, 10:28


    Wie wäre es wenn du dann immer gleich deine Antworten schreibst? :n151:

    Als ich am Donnerstag beim Unterricht war, hat mich die Anwesenheit der Frau meines Lehrers zum ersten Mal nicht wirklich gestört. Viel mehr war es so, dass sie mir geholfen hat. Während ich versuchte, auch noch die letzten Verspannungen in meinem Hals los zu werden, hörte ich sie unten mit Geschirr hantieren. Mir ging durch den Kopf, dass sie wohl Abendbrot macht und was es wohl schönes gibt. Das hat mich einen Moment lang so abgelenkt, dass die Verspannungen von allein weg waren. Daher dann auch das lässige b2. :lol:

    Da fällt mir ein, woran merkt man denn, dass man sein Ende erreicht hat von der Tonhöhe her? Weil die Stimme partout nicht höher will oder weil man sehr kräftig drücken muss um wenigstens eine Nuance weiter zu kommen oder weil nichts als heiße Luft rauskommt und nicht mal mal der Hauch eines Tones? Wenn man trotzdem mit aller Macht weiter hoch will, kann es passieren, dass die Stimmbänder einfach reißen?

    Ja, mir ist auch aufgefallen, dass ich bei den reinen Übungen besser klar komme mit der Höhe als wenn ich dann richtige Lieder singe. Da kommt dann ins Spiel, dass ich den Eindruck habe, beim Formen der Worte verschließt sich auch mein Rachen ein wenig, wodurch es irgendwie abgehackt klingt. Wenn ich Lieder höre, die sehr in die Höhe gehen, achte ich am genauesten auf die Artikulierung der Sängerinnen. Bei denen habe ich auch manchmal den Eindruck, dass sie ein wenig zu kämpfen haben. Oder habe ich einfach eine falsche Vorstellung davon wie die Stimme klingen muss wenn sie hoch ist und gleichzeitig nicht nur ein Vokal sondern ein komplettes Wort gesungen werden muss?

    Ich glaube, Großstädter sind genau so pingelig was die Ruhe angeht wie Leute vom Land. Vieles können sie zwar nicht beeinflussen, aber bei dem, wo es geht, sind sie sehr hinterher. :roll:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 03.06.2007, 11:31


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Wie wäre es wenn du dann immer gleich deine Antworten schreibst? :n151:

    :lol: Naja, immer geht das nicht - wenn ich z.B. schnell nochmal ins Forum schaue, bevor ich weg muß, und dann ist da ein Beitrag, auf den ich eine längere Antwort schreiben könnte.... dann denke ich, okay, dazu schreibe ich heute abend was, wenn ich Zeit habe - und dann vergesse ich es (oder bin zu müde, um etwas gescheites zusammenzukriegen). :lol: Und dann antworte ich irgendwann Tage später, oder gar nicht mehr..... :pfeif:

    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Als ich am Donnerstag beim Unterricht war, hat mich die Anwesenheit der Frau meines Lehrers zum ersten Mal nicht wirklich gestört.

    Hey, das ist doch schön! Vielleicht funktioniert das ja jetzt öfter, und wenn nur, weil Du sie inzwischen auch ein bißchen kennst; Du kennst die Atmosphäre in dem Haus etc. - ich glaube, das ist es bei mir auch ein bißchen. Und daß meine Lehrerin drei kleine Kinder hat - und ich fühle mich immer wohl, wenn ich in ein Haus komme und man sieht, daß da Kinder wohnen.

    Ablenken ist aber glaube ich auch ganz gut - ich versuche das manchmal mit Bewegung; also beim Singen ein bißchen herumlaufen; oder irgendeine Handbewegung; beim höchsten Ton ein Stück in die Knie gehen - sowas eben, damit man nicht mehr so viel denkt. Funktioniert aber auch nicht immer (allerdings denke ich sowieso immer zuviel; nicht nur beim singen).

    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Ja, mir ist auch aufgefallen, dass ich bei den reinen Übungen besser klar komme mit der Höhe als wenn ich dann richtige Lieder singe.

    Meine Lehrerin sagt, das Problem hat jeder.... ich habe ja so die ersten vier Wochen nur Übungen gesungen, und dann hat meine Lehrerin ein einfaches Stück rausgesucht - "We shall overcome". Und ich bin erstmal verzweifelt - meine Atmung hat kaum für eine Zeile gereicht (das war wohl einfach eine Frage der Kondition), den höchsten Ton habe ich auch nicht gut hinbekommen (obwohl ich in Übungen doch etwas höher kam) - echt, zuhause beim Üben habe ich die Krise gekriegt und dachte, was mache ich denn jetzt schon wieder alles falsch. Dann habe ich das in der nächsten Stunde meiner Lehrerin erzählt - und sie meinte, sowas ist am Anfang ganz normal.

    Hm, mit Höhen kenne ich mich auch nicht so gut aus. Bei mir ist es in der Höhe (also so ab a2) manchmal so, daß ich das Gefühl habe, irgendetwas in mir "will" nicht - und meine Lehrerin meint, das liegt daran, daß diese Höhe einfach ungewohnt ist. Eine Grenze habe ich da wohl noch lange nicht - aber ich glaube schon, daß man das irgendwie merkt..... und dann gibt es ja auch noch den Unterschied zwischen Tönen, die man "kriegt" - und Tönen, die man wirklich singen kann.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 03.06.2007, 13:17


    Sista Valsen hat folgendes geschrieben:

    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Ja, mir ist auch aufgefallen, dass ich bei den reinen Übungen besser klar komme mit der Höhe als wenn ich dann richtige Lieder singe.

    Meine Lehrerin sagt, das Problem hat jeder.... ich habe ja so die ersten vier Wochen nur Übungen gesungen, und dann hat meine Lehrerin ein einfaches Stück rausgesucht - "We shall overcome". Und ich bin erstmal verzweifelt - meine Atmung hat kaum für eine Zeile gereicht (das war wohl einfach eine Frage der Kondition), den höchsten Ton habe ich auch nicht gut hinbekommen (obwohl ich in Übungen doch etwas höher kam) - echt, zuhause beim Üben habe ich die Krise gekriegt und dachte, was mache ich denn jetzt schon wieder alles falsch. Dann habe ich das in der nächsten Stunde meiner Lehrerin erzählt - und sie meinte, sowas ist am Anfang ganz normal.

    Hm, mit Höhen kenne ich mich auch nicht so gut aus. Bei mir ist es in der Höhe (also so ab a2) manchmal so, daß ich das Gefühl habe, irgendetwas in mir "will" nicht - und meine Lehrerin meint, das liegt daran, daß diese Höhe einfach ungewohnt ist. Eine Grenze habe ich da wohl noch lange nicht - aber ich glaube schon, daß man das irgendwie merkt..... und dann gibt es ja auch noch den Unterschied zwischen Tönen, die man "kriegt" - und Tönen, die man wirklich singen kann.

    @sista: Deine Lehrerin scheint eine gute Lehrerin zu sein...., auch mein GL sagt immer, dass sich die Muskulatur eben an gewisse Arten der "Tonproduktion" erst gewöhnen muss und die Höhe ist eben besonders gewöhnungsbedüftig.

    Dass Töne, die in den Übungen klappten, noch lange nicht im "Ernstfall", also im Stück, funktionieren - damit kämpft sicher jeder Gesangsschüler. Und es frustriert auch alle gleich :sauf: Singt man ein Lied oder eine Arie, ist man eben mit viel mehr beschäftigt, als bei Übungen. Man beschäftigt sich mit dem Text, muss Worte in eine sinnvolle Reihenfolge bringen, kämpft mit lästigen Konsonanten, sieht im Notenbild, wie hoch man tatsächlich ist usw. usw. Abgesehen davon habe ich die Erfahrung gemacht, dass die "gefühlte" Tonhöhe auch von der Tonart abhängt, von dem zu singenden Vokal, von den zu bewältigenden Intervallen uvm.

    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 03.06.2007, 14:23


    @Sista:
    Mein erstes Lied war "The Salley Gardens". Das ist ein irisches Volkslied, glaube ich. Auf jeden Fall ein Volkslied. Falls du es nicht kennst, der höchste Ton ist ein c2, was ja bereits ein wenig außerhalb meines "Alles-okay-Bereichs" liegt. Daran bin ich auch schier verzweifelt. Denn nur kurz vorher war ich ja schon eine halbe Oktave weiter oben gewesen und hier hatte ich schon mit g und h zu kämpfen. Ich habe so besessen versucht, die richtigen Töne zu treffen, dass ich mich dabei total verkrampft habe, wodurch es erst recht daneben ging.

    Mein Lehrer meinte auch schon öfter zu mir, ich soll mir abgewöhnen so viel nachzudenken beim singen. Er kann förmlich sehen wie es hinter meiner Stirn arbeitet. :lol: Absichtlich ablenken klappt leider nicht so gut. Das muss ich wohl noch trainieren. Nur wenn es überraschend ist, wie das Klappern des Geschirrs, funktioniert es einige Augenblicke lang.
    Du gehst in die Knie bei hohen Tönen? Ich stelle mich dann immer auf die Zehenspitzen um den Ton noch etwas weiter zu schieben. *lach*

    @mezzo:
    Ja, mein Lehrer hat mir auch gesagt, dass die Muskulatur sich erst an diese fremden Bewegungen gewöhnen muss und ich nicht immer so ungeduldig sein soll :oops: Ist ja auch irgendwie logisch. Jemand, der mit Gewichte stämmen anfängt, kann auch nicht gleich 50 kg anheben. :schlaumeier: Aber bis diese Einsicht mal durchdringt ... :n95:
    Also muss sich mein Gehör erst daran gewöhnen, dass ein gesungenes Wort nicht genau so aus dem Hals "heraus schwebt" wie ein Vokal, denn durch das Formulieren der Konsonanten verändert sich ja auch der Mundraum immer wieder, was den ganzen Klang verändert.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 03.06.2007, 14:40


    Als ich gestern unter der Dusche stand habe ich Töne gesungen das war unglaublich! Ich bin in der Höhe aufgegangen ich dachte das wäre nicht meine Stimme, die da auf einmal traumhafte a, b und h's hinlegt.
    Ich habe die Netrebko russian Cd einglegt und kräftig mitgesungen und auch fast alle Töne mühelos gesungen bis auf das c''' da war natürlich dann Schluss.
    Sowieso der ganze Tag war einfach ein Glücksfall, ich habe so wenig mit den Tönen zu kämpfen gehabt das ich zuweilen zu hoch intoniert hab, weil ich es einfach gewöhnt bin das meine Stimme da oben bockt und ich schon gleich ein wenig höher anetzen muss. Mein Vibrato war ein Gedicht, schwingt hübsch und gleichmäßig vor sich hin, wo es doch sonst entweder ausetzen will oder sich fast Überschlägt.
    Als ich danach ans Klavier gegangen bin wars aber auch schon gleich viel schlechter und ich hab wieder mehr wie gewöhnlich rumgekrächzt.
    Heute morgen war der ganze Zauber dann vorbei und meine Stimme ist wieder total zu, also auch aus Erkältungssicht gesehen. Ich trinke natürlich schön weiter Erkältungstees und hoffe auf ein Wunder.
    Ein Sopran ohne Höhe taugt nix und ich könnte mich aufhängen, wenn ich nur an diese Misere denke.

    Also liebe DM-Lady du siehst es gibt auch andere Stimmen die noch keine Höhe haben, also sich immer schön ein Beispiel an mir nehmen und sehr Geduldig und die Ruhe selbst sein hehe nein joke aber ich glaube wir Schüler sind alle gleich und soviel wird sich daran in der nächsten Zeit bestimmt nicht ändern.
    LG Leila


    :n111: :n111:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 03.06.2007, 19:54


    Hey, das "Russian Album" von Anna Netrebko habe ich auch. :n151: Das finde ich sehr schön. Ich versuche ab und zu bei Romance Op. 38 Nr. 6 mitzusingen, aber da ich kein Russisch kann, hapert es ein wenig, was sich wiederum auf die Stimme auswirkt.
    Schön, dass du so ein Erfolgserlebnis hattest. :n178: Und :n114: Ich beneide dich ein bißchen. Aber ich muss sagen, ich bin im Moment wieder auch relativ obenauf. Hab heute immer mal wieder mein "Salley Gardens" gesungen. Es war ein paar mal richtig gut. Und auch eines meiner liebsten Nightwish-Lieder (auch eine Lieblingsband von mir) hab ich gut geschafft. Wer mal hören will: http://www.youtube.com/watch?v=gmDWvGKLzBE
    Die (mittlerweile Ex-)Sängerin ist übrigens der Grund warum ich mich dazu durchgerungen habe, mal zu einem Gesangslehrer zu gehen.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 03.06.2007, 20:55


    @DM-Lady: Nightwish ist klasse - meine Schwester ist ein großer Fan von denen und hat mir ein paar CDs gebrannt. Die höre ich immer auf langen langweiligen Autofahrten.

    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 03.06.2007, 23:06


    @ Mezzo : Du und nightwish? :lol: :lol: Was so alles in dir steckt, hätte ich jetzt nicht gedacht :kuss:

    @ dm Lady : Ich singe am liebsten die Rachmaninov Lieder, da geht mir wirklich das Herz auf. Generell bis auf wenige Aufnahmen liegt mir die Literatur des Albums eigentlich ganz gut.
    Dann diese eine Stelle in der Tsar Bridge von Rimsky-Korsakov wo die Töne so hoch geschliefen werden, weißt du welche ich meine? Ich hab das so toll unter der Dusche gesungen, warum auch immer.

    Lg Leila



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 04.06.2007, 07:56


    @mezzo:
    Da bin ich ja ebenfalls überrascht. :n122: Das hätte ich mir bei dir jetzt gar nicht vorgestellt.

    @LaCarmen:
    Hm, jetzt so aus dem Gedächtnis weiß ich nicht was du meinst. Ich werd's mir nachher mal anhören.
    Kannst du Russisch?



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 04.06.2007, 09:14


    Du kannst dir das auch hier im Video anschauen, da sind fast alle hohen Stellen auf einem Haufen, die gerne singe und auch genau diese aus der bridge.
    http://www.amazon.de/o/ASIN/B000G6BJN0/ref=s9_asin_image_1-serq_g1/302-7284318-7002403?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF&pf_rd_s=center-1&pf_rd_r=0FQJ8DK7JQ0735JN5CKF&pf_rd_t=101&pf_rd_p=139524491&pf_rd_i=301128

    russisch kann ich leider nicht, aber das ist eine Sprache die ich schon immer gerne lernen wollte ich liebe den Klang! Ich kann spanisch, aber das bringt mir in der Opernliteratur nicht so viel .

    LG Carmencita



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 04.06.2007, 09:20


    Ach ja, jetzt weiß ich was du meinst. :n122:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 04.06.2007, 17:58


    @DM-Lady, @leila: Der Hang zum Rockigen ist ein Überbleibsel aus meiner Jugend - da war Rock noch viel beliebter als heute und Gruppen wie AC/DC haben es noch hoch in die Charts gebracht!




    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 04.06.2007, 20:18


    Ich bin auch Nightwish-Fan! Und auf das neue Album bin ich auch gespannt, jetzt, wo die eine neue Sängerin haben (aus Schweden - viele meine Lieblingssängerinnen kommen aus Schweden; das ist für mich schon mal ein gutes Zeichen :bravo: :lol: ).



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 05.06.2007, 10:22


    Allgemein: Gestern hab ich festgestellt, dass es gut ist, wenn ich einfach so laut meine Gesangsübungen mache, dass ich wirklich nichts anderes mehr hören kann. Schön laut und ohne Pause. Dann stören mich auch die Geräusche aus anderen Wohnungen nicht mehr. :bravo: Aber irgendwas in mir scheint sich trotzdem dagegen zu wehren, dass ich mich völlig entspanne und loslasse, denn das Hochziehen der Stimme ging wieder kräftig einher mit dem Verkrampfen des Rachens. Ich hatte regelrecht Halsschmerzen danach und heiser war ich auch. :n166:

    @mezzo:
    Na schau mal an. Du bist also eine Rocker-Braut. :lol: Wen magst du denn noch so?

    @Sista:
    Kennst du schon die neue Single "Eva"? Auf das Album bin ich auch gespannt. Von ein paar Hörproben her muss ich sagen, mir gefällt die Stimme der neuen Sängerin. Aber ich habe das Gefühl, dass ihr die hohen Passagen etwas schwerer fallen als Tarja Turunen.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Orphenica - 05.06.2007, 23:19


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Allgemein: Gestern hab ich festgestellt, dass es gut ist, wenn ich einfach so laut meine Gesangsübungen mache, dass ich wirklich nichts anderes mehr hören kann. Schön laut und ohne Pause. Dann stören mich auch die Geräusche aus anderen Wohnungen nicht mehr. :bravo: Aber irgendwas in mir scheint sich trotzdem dagegen zu wehren, dass ich mich völlig entspanne und loslasse, denn das Hochziehen der Stimme ging wieder kräftig einher mit dem Verkrampfen des Rachens. Ich hatte regelrecht Halsschmerzen danach und heiser war ich auch. :n166:


    Hallo DM Lady,
    das mit dem laut singen und ohne Pause halte ich nicht für eine gute Idee, das hält keiner lange aus ohne heiser zu werden. Versuche doch lieber einen Überaum zu bekommen, wenn es in der Wohnung nicht geht. Ich selber habe mehrere Jahre in der Wohnung geübt, immer mit schlechtem Gewissen wegen der Nachbarn, manchmal wurde über mir auch extra laut getrampelt oder laut Musik gehört, was ich sehr unangenehm fand. Da habe ich mir im nahegelegenen Gemeindehaus für relativ wenig Geld einen Kellerraum gemietet, in dem ich seitdem übe. Das war sehr befreiend für mich, denn obwohl auch dort immer mal Leute rumlaufen, die mich hören, fühle ich mich "sicher", weil ich ja den Raum für genau den Zweck angemietet habe, und da kann sich keiner beschweren (hat auch noch nie jemand getan, ab und zu gibt es im Gegenteil mal ein Kompliment :pfeif: ).

    Gruß,

    Orphenica
    :hearts:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 05.06.2007, 23:43


    @DM-Lady: Na ja, Rockerbraut würde ich nicht sagen.... Obwohl, während meiner Ausbildung in Mainz (OK- ist ein paar Jahre her) war ich Stammgast in einer der übelsten Rockerdiscos des ganzen Rhein-Main-Gebiets. Da flog der Schweiß beim Headbanging quer durch den Saal (nicht von mir, ich hatte schon immer kurze Haare).....

    Heute mag ich noch immer die Sachen von damals: Queen, Foreigner, ein bischen AC/DC, ein bischen Metallica, Scorpions and so on...

    Zu Deinen lauten und ausdauernden Gesangsübungen. Immer nur so laut, dass man die Stimme noch bewusst kontrollieren kann und immer mal eine kurze Pause zum Entspannen machen. Sonst ich die Heiserkeit vorprogrammiert.


    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    dola - 06.06.2007, 00:21


    hallo, mezzo,

    was für coole Smilies!!!!

    Da hast du ja einen sehr ähnlichen "Rockergeschmack" wie ich. :n73: :n79: :piano1

    Muss ordentlich kesseln!!!

    gruß,

    dola



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 09:17


    dola hat folgendes geschrieben: hallo, mezzo,

    was für coole Smilies!!!!

    Schau mal hier nach: http://www.cosgan.de/smilie.php



    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 09:18


    Orphenica hat folgendes geschrieben:
    Hallo DM Lady,
    das mit dem laut singen und ohne Pause halte ich nicht für eine gute Idee, das hält keiner lange aus ohne heiser zu werden. Versuche doch lieber einen Überaum zu bekommen, wenn es in der Wohnung nicht geht. Ich selber habe mehrere Jahre in der Wohnung geübt, immer mit schlechtem Gewissen wegen der Nachbarn, manchmal wurde über mir auch extra laut getrampelt oder laut Musik gehört, was ich sehr unangenehm fand. Da habe ich mir im nahegelegenen Gemeindehaus für relativ wenig Geld einen Kellerraum gemietet, in dem ich seitdem übe. Das war sehr befreiend für mich, denn obwohl auch dort immer mal Leute rumlaufen, die mich hören, fühle ich mich "sicher", weil ich ja den Raum für genau den Zweck angemietet habe, und da kann sich keiner beschweren (hat auch noch nie jemand getan, ab und zu gibt es im Gegenteil mal ein Kompliment :pfeif: ).

    Gruß,

    Orphenica
    :hearts:

    Na ja, es ist nicht so, dass ich überhaupt keine Pause gemacht habe. Ein paar Augenblicke Ruhe um mir eine andere Übung auszudenken und dann ging's weiter. Ich habe nicht gekreischt oder so. :lol: Es war wenig Aufwand mit viel Effekt, wie es sein sollte. Sonst war ich ja immer eher ängstlich und hab die Stimme absichtlich zurück gehalten. Die Heiserkeit kam wirklich nur von den Anspannungen im Hals.
    Tja, mit dem Übungsraum hab ich die letzten Tage auch immerzu hin und her überlegt. Ich hab mir auch mal einige Angebote bzgl. solcher Räume angesehen. Aber meist kosten die um die 100 Euro und dafür darf man dann 1, max. 2mal pro Woche da rein. Und ich bin mir nicht sicher ob ich mich abends, wenn ich kaputt von der Arbeit komme, noch mal dazu aufraffen kann mit dem schweren Keyboard loszudackeln. Und der ganze Aufwand für vielleicht eine Stunde.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 10:24


    @DM-Lady: Übungen selbst ausdenken? Das kenn ich ja gar nicht. Normalerweise hält man sich an die Übungen, die der GL vorgibt, weil die auf den momentanen Ausbildungsstand der Stimme zugeschnitten sind. So war das zumindest bei mir. Mein GL hat anfangs auch jede Stunde aufgenommen und ich konnte zu Hause dann anhand der Kassette üben.




    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 10:51


    Nein, ich denke sie mir nicht selbst aus. Ich überlege mir welche von den Übungen, die wir im Unterricht gemacht haben, ich durchführen könnte. :n110: Das einzige, was ich mir selbst ausgedacht habe, ist, willkürlich nacheinander drei Tasten des Keyboards zu drücken und diese Tonreihenfolge nachzusingen. Und zwar möglichst so, dass ich zwischen hohen und tiefen Tönen hin und her wechseln muss. Das wärmt die Muskulatur in meinem Hals auf und macht sie geschmeidiger. Ich hab meinem Lehrer davon erzählt und er fand es gut.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 10:59


    @ mezzo

    du meinst aber jetzt doch nicht das Kultur Zentrum?
    Da geh ich ja jetzt hin :lol:
    Ich höre auch Rock, allerdings Sachen die mal wieder keiner kennt :kaffee


    LG Leila



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 11:05


    Sag doch mal ein paar Namen, vielleicht kennen wir die ja doch.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 11:24


    Ich höre (mittlerweile eigentlich auch nicht mehr) Tool, Sigur Ros, Damien Saez, Noir Desir, Placebo, System of a down, Metallica usw.

    System und Metallica kennt man natürlich, genauso wie auch Placebo.

    LG Leila



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    LaCastafiore - 06.06.2007, 11:32


    [quote="mezzo
    So war das zumindest bei mir. Mein GL hat anfangs auch jede Stunde aufgenommen und ich konnte zu Hause dann anhand der Kassette üben.
    mezzo[/quote]

    Liebe Mezzo,

    ich finde das einen sehr guten Hinweis - und ich nehme immer noch (nach 12 Jahren) jeden Unterricht auf (ausser das Gerät versagt).

    Die Mitschnitte höre ich an, während ich mit dem Hund gehe (der will ja nicht unterhalten sein) und kann so genau analysieren, was wann wie war. Ich kann das inzwischen anhören, als ob es jemand anderer wäre - diese Distanz hilft mir ungemein.

    Liebe Grüsse sendet Casta



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 11:33


    Also Sigur Ros und System of a down kenne ich auch auf jeden Fall vom Namen her. :n110: Placebo hört mein Partner gerne, Metallica meine Schwester. Damien Saez kommt mir auch vage bekannt vor, kann aber auch sein, dass ich mir das jetzt einbilde. :verdacht



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 12:01


    Saez ist ein französischer Sänger, den kennt hier eigentlich niemand.
    Genauso wie Noir Desir. Sigur Ros ist eine glaube ich isländische Band. Wunderbare Musik ...



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 13:20


    Sigur Ros sind tatsaechlich Islaender, singen auch groesstenteils in Islaendisch und sind zumindest hier in UK SEHR bekannt, fast schon Mainstream :lol: (nein, nicht wirklich, aber zumindest kennt die fast Jeder). Ich habe auch einige ihrer Alben, wirklich tolle Musik ..

    Ansosnten sind die Islaneder auch ein gar lustig Voelkchen, die bauen sogar ihre Strassen um ihre Trolle und Feen (konnte ich mich selbst von ueberzeugen :lol: )



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    najade - 06.06.2007, 13:42


    Eponine hat folgendes geschrieben:
    Ansosnten sind die Islaneder auch ein gar lustig Voelkchen, die bauen sogar ihre Strassen um ihre Trolle und Feen (konnte ich mich selbst von ueberzeugen :lol: )

    Ja, hihi, es gibt dafür sogar extra eine Elfenbeauftragte! http://de.wikipedia.org/wiki/Elfenbeauftragte
    :lol:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 14:52


    Irgendwie ist das ja süß. Aber irgendwie auch albern. :n182:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 15:23


    Auf Island gibt es ja auch mehr Anhänger des "Alten Glaubens" als Katholiken...hat uns jedenfalls damals unsere Reiseführerin versichert.



    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 15:35


    Das wundert mich nicht :pfeif: Alle isländer die ich kenne haben einen Knall, ich sag nur Björk



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 15:54


    Na die ist ja sowieso jenseits von Gut und Böse. deppenalarm
    Aber irgendwie kommen wir gerade völlig vom Thema ab. :schlaumeier:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 17:22


    Hey Björk ist genial, da ist nix mit Deppenalarm :schlaumeier: :d_neinnein:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 17:28


    Nee, die schreibt so komische Musik und singt eigenartig. Außerdem kleidet sie sich äußerst geschmacklos. :roll:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 06.06.2007, 18:27


    Da bin ich leider in allen drei Punkten anderer Meinung.
    Nur weil man nicht jedem Trend hinterherrennt und auch mal Mut hat ewas eigenes zu entwerfen ist man doch nicht Geschmacklos. Sie ist auch eine Inspiration für viele bekannte Designer und singt oft auf wichtigen Modeevents.

    Aber lass uns nicht über Björk streiten, da scheiden sich die Götter (von den Menschen ^^)



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    dola - 06.06.2007, 18:48


    Nachdem alles eh schon weit off - topic ist, schreibe ich eben auch noch meinen Senf zu den Isländern:

    Die Elfenbeauftragte hat sich auch mal in einer Fernsehdoku vorgestellt, und daher kenne ich diese Institution. Es gibt auch sonstige, diverse Sachverständige hierzu.

    Natürlich kommt uns das skurril vor, aber die Leute kennen ihr Land, und was immer dahintersteckt, dass in der Tat an bestimmten Staßenabschnitten gehäuft ungute Dinge und Unfälle passiert sind, finde ich, es macht Sinn, warum auch immer, die Bebauung zu vermeiden.

    Mir ist das sehr sympathisch. :love:

    :hearts:

    dola



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Fliu - 06.06.2007, 19:28


    Auch kurz OT: Sigur Ros ist echt genial! :schlaumeier: :n3: :dafür: :n2:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 20:07


    LaCarmensitaRubia hat folgendes geschrieben: Da bin ich leider in allen drei Punkten anderer Meinung.
    Nur weil man nicht jedem Trend hinterherrennt und auch mal Mut hat ewas eigenes zu entwerfen ist man doch nicht Geschmacklos. Sie ist auch eine Inspiration für viele bekannte Designer und singt oft auf wichtigen Modeevents.

    Aber lass uns nicht über Björk streiten, da scheiden sich die Götter (von den Menschen ^^)

    Ich mag es auch wenn Leute ihr eigenes Ding machen. Was mir nicht gefällt, ist dieses Krasse. Dieses um alles in der Welt herausstechen wollen.
    Aber okay, beenden wir das Thema.

    Mal wieder Ontopic:
    Also irgendwie finde ich keinen Mittelweg. Entweder meine Halsmuskulatur ist total verkrampft oder völlig schlaff, so dass, je höher ich gehe, desto weniger Ton heraus kommt. :n86: Spätestens beim e2 höre ich zu 3/4 die Luft ausströmen und zu 1/4 einen Ton. Na ja, wahrscheinlich lag's auch daran, dass ich das Gefühl hatte, über meinem Kopf rennt ne Herde Elefanten hin und her. Das hat mich wieder total nervös gemacht. Deshalb hab ich nach ner halben Stunde frustriert mein Keyboard eingepackt. Ich könnte jetzt dringend ein paar aufmunternde Worte gebrauchen. :n27:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Orphenica - 06.06.2007, 21:47


    Hallo DM-Lady,

    ich glaube, du setzt dich da etwas zu sehr unter Druck. Wie ich ganz am Anfang schon mal schrieb: habe Geduld mit dir, das geht alles nicht von heute auf morgen. Dann kommst du eben vorerst nur bis zum e'', na und? Ich würde an deiner Stelle erst mal nur in einer angenehmen Lage singen und dabei darauf achten, dass es sich gut anfühlt (ohne Verkrampfung, aber mit der nötigen Körperspannung). Von da aus kannst du dich dann ja langsam nach oben und nach unten vorarbeiten, um deinen Tonumfang zu erweitern.

    Noch mal zum Überaum: wie gesagt, ich hatte bei der benachbarten Kirchengemeinde nachgefragt (ich bin dort noch nicht mal Mitglied, ich gehöre zur anderen Fraktion...), und ich zahle 25€ im Monat, einen Abendtermin in der Woche habe ich fest, am Wochenende schaue ich wann der Raum frei ist - und er ist oft frei, wenn ich Zeit habe, gehe ich samstags und sonntags hin. Tja, und von wegen abends nach der Arbeit: das ist manchmal schon hart, aber da muss man halt wissen, was es einem wert ist :roll:

    100€ im Monat wäre mir auch viel zu viel. Eigentlich ist es doch verrückt, es gibt soviel Raum, der am Wochenende leer steht, Büros z.B., Kindergärten, Schulen - vielleicht kann man da ja auch mal nachfragen. Klingt ungewöhnlich, aber warum denn eigentlich nicht?

    Gruß,

    Orphenica



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 06.06.2007, 22:35


    Ein Übungsraum, den man nur zu bestimmten Zeiten benutzen kann - also für mich klingt das nicht gerade als Hilfe, um Verspannungen loszuwerden.
    Eher im Gegenteil: es gibt zwar nicht mehr das Problem, daß die Nachbarn einen hören könnten - aber dafür den Druck, jetzt hier und heute alles wichtige üben zu müssen, weil man ja nur heute den Raum hat. Letzte Nacht schlecht geschlafen, einen Stress-Tag gehabt - aber für heute abend ist der Übungsraum gemietet; also *muß* ich heute üben, vor allem auch die schwierige Stelle mit den hohen Tönen... also bei mir würde das erst recht dazu führen, daß gar nichts mehr gehen würde.

    An manchen Tagen läuft es einfach nicht - und meine Lehrerin sagt auch, daß es besser ist, dann mal weniger oder gar nichts zu machen.

    Heute z.B. lief es auch nicht so toll... ich weiß nicht genau, warum. Okay, letzte Nacht nicht so viel geschlafen (viel zu lange an dem blöden Essay gebastelt, das ich heute abgeben mußte); heute einen besonders nervigen Kurs an der Uni gehabt.... aber ich habe es auch schon mal erlebt, daß meine Stimme nach einem 12-Stunden-Tag trotzdem gut in Form war (heute hatte ich an der Uni vergleichsweise wenig zu tun - aber meine Stimme wollte trotzdem nicht so richtig). Da steckt man nie drin; zumindest nicht als Anfänger (vielleicht ändert sich das später? Zumindest hoffe ich das manchmal, daß ich das dann eher kontrollieren kann).

    Kann natürlich auch helfen, wenn man nicht zuhause übt - und beim Üben z.B. nicht den Schreibtisch im Blick hat mit dem ganzen Kram, den man eigentlich noch für die Uni machen sollte oder das Chaos in der Ecke, das man schon lange aufgeräumt haben sollte.....

    Ich weiß echt nicht, womit ich eher klarkommen würde: Gedanke an die Nachbarn oder die Tatsache, daß ich nur bestimmte Zeiten habe (und daß ich Pech gehabt habe, wenn ich zu diesen Zeiten nicht in Form bin).
    Im Moment habe ich dieses Problem nicht; aber das wird auch irgendwann kommen.

    @DM-Lady: in der letzten Gesangsstunde habe ich ein h2 gesungen. Heute gingen die hohen Töne gar nicht.... ich habe mich dann gar nicht getraut, das mal am Keyboard zu kontrollieren; weil ich dachte, wenn ich sehe, wo heute Schluß ist, deprimiert mich das nur..... aber bei mir sind ist die Höhe auch noch tagesformabhängig, nach 1 1/2 Jahren Unterricht.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Romilda - 06.06.2007, 22:53


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Mal wieder Ontopic:
    Also irgendwie finde ich keinen Mittelweg. Entweder meine Halsmuskulatur ist total verkrampft oder völlig schlaff, so dass, je höher ich gehe, desto weniger Ton heraus kommt. :n86: Spätestens beim e2 höre ich zu 3/4 die Luft ausströmen und zu 1/4 einen Ton.

    Hallo DM-Lady

    Ich möchte mich hier den anderen anschliessen, Dich nicht selber dermassen unter Druck zu setzen.
    Wie lange hast Du Gesangsstunden, ein paar Monate erst?

    Meine Güte, das ist doch gar nichts, da kannst Du beim besten Willen nicht eine Riesenarie aus Dir selber herauspressen (oder was immer Du singst).

    Bitte beschränke Dich auf den Tonumfang, der Dir im Moment liegt, und wenn dieser bei e2 zu Ende ist, dann akzeptiere das und suche Dir Deine Literatur eben auch so aus, dass diese "magische Grenze" nicht überschritten wird.
    In der Regel ist das der Registerübergang bei einem Sopran und war jahrelang mein grosser "Zitterton!" Heute kann ich nur noch lachen darüber! :lol:
    Du kannst noch gar nicht höher gehen ausser wenn Du drückst und quetschst und beinahe verzweifelst! Deine Muskulatur ist nach diesen paar wenigen Monaten nie und nimmer in der Lage, bereits solche Töne zu produzieren, die Dir vorschweben.

    Also bitte, verzweifle nicht, sondern baue schön langsam zuerst Dein Fundament, dann kannst Du immer mehr erweitern. Du wirst sehen, dass Du so auch viel mehr Selbstvertrauen gewinnst, als wenn Du Dich ständig über Dich selber ärgerst, weil Du Deine (zu) hoch gesteckten Ziele nicht erreichen kannst.

    Ich selber habe erst im "hohen Alter" von 38 zu singen begonnen (ernsthaft meine ich... gesungen habe ich schon immer!).
    Erst nach gut 5 Jahren GU klang meine Stimme langsam so, wie man sich eine klassische Stimme vorstellt und mein Klangumfang nahm immer mehr zu.
    Natürlich hätte ich das Ganze viel schneller hinkriegen können, wenn ich mehr geübt hätte (meine GL seufzte immer wieder... "Meeeeensch, so eine tolle Stimme, und wenn Du sogar noch üben würdest!!!")

    Das lag aber nicht drin bei meinem anstrengenden Vollzeit-Job und dem Sport nebenher (Dressurreiten).

    Ich will Dir jetzt nicht Angst machen und Dir sagen, Deine Stimme wäre erst nach 5 Jahren GU vorzeigbar, aber bitte, bitte, hab doch Geduld mit Dir selber.
    Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und die Singerei ist ein hartes Handwerk, das einem immer mehr Freude macht, je besser man es beherrscht!

    Liebe Grüsse und viel Geduld wünsche ich Dir,
    Romilda



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 06.06.2007, 23:24


    @Orphenica:
    Ich wollte mich nicht mal unbedingt mit aller Macht in die Höhe treiben, sondern tatsächlich mehr an der Schönheit des Klangs arbeiten. Aber da die Luft fast ungenutzt aus meinem Hals entwichen ist, war da nix zu machen. Bis g kam ich gut klar, ab a fing's an zu krisseln und bei c2 war bereits deutliches nicht nutzen der Atemluft zu hören. Mein derzeitiges Übungsstück (The Salley Gardens) hat als höchsten Ton das c2. Ich konnte das also nicht mal vernünftig singen weil ich klang als wäre ich drei Runden ums Haus gerannt. *g* Daraufhin hab ich mal weiter probiert und wie gesagt, bei e2 war's dann aus.
    Das mit dem Üben in einem angenehmen Bereich und dann vorsichtig weiter gehen ist vielleicht gar keine so schlechte Idee. Statt mich die Tonleiter weiter hoch zu bewegen, sollte ich mich vielleicht erst mal ordentlich in meinem normalen Bereich einsingen und dann vorsichtig die "magische Schwelle" übertreten und so lange rumprobieren bis ich merke, jetzt klingt es gut und fällt mir leicht.

    Zum Übungsraum: Mir fällt gerade auf, die Vorstellung, in einem nicht schallisolierten fremden Raum, mit fremden Leuten in Hörweite, singen zu üben löst bei mir irgendwie Panik aus. Hier zu Hause gewöhne ich mich langsam dran, aber da würde ich wohl wieder bei 0 anfangen. :n66:
    Nach der Arbeit noch mal loszugehen, würde mich vielleicht nicht mal so stören. Aber es müsste dann was sein, was in meiner unmittelbaren Umgebung ist. Mein Keyboard ist so schwer, das will ich nicht ewig weit durch die Gegend stämmen. Ein Auto hab ich nicht. Und da Berlin so weitläufig ist, kann da mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchaus mal eben eine dreiviertel Stunde Fahrzeit zusammenkommen. Hm, vielleicht findet sich tatsächlich was in unmittelbarer Umgebung, wovon ich im Moment noch nichts ahne. Na mal schauen ...

    @Sista:
    Unsere Tagesform scheint in ähnlichen Bahnen zu verlaufen. :n108: Wie weit bist du denn schätzungsweise gekommen, so vom Gefühl her?

    @Romilda:
    Hallo! :welcome: Ja, Unterricht nehme ich seit Februar.
    Bei e2 ist ein Übergang? Ach, das wusste ich noch gar nicht.
    Na ja, ich bin in der letzten Unterrichtsstunde gut bis h2 gekommen. Und ich denke immer, was einmal geklappt hat, klappt jetzt immer so. Ist doof, ich weiß. :grübel Aber ich hab immer solche furiosen Vorstöße und falle dann extrem stark zurück. Das nervt mich total und macht mich unzufrieden.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 06.06.2007, 23:33


    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    @Sista:
    Unsere Tagesform scheint in ähnlichen Bahnen zu verlaufen. :n108: Wie weit bist du denn schätzungsweise gekommen, so vom Gefühl her?


    Vom Gefühl her? So e2, glaube ich.

    Manchmal ist das schon komisch.... vorletzte Woche hatte wieder ein paar Stress-Tage, war nicht gut drauf etc. - und trotzdem bin ich beim Üben ganz leicht in die Höhe gekommen. Letzte Woche war wieder etwas.... und da ging es nicht. Meine Lehrerin schafft es im Unterricht immer wieder, daß es doch klappt - aber zuhause ist das immer so eine Sache.

    Morgen ist Feiertag, da habe ich also theoretisch viel Zeit... bin mal gespannt, wie es da klappt.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Orphenica - 07.06.2007, 00:16


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: @Orphenica:

    Aber es müsste dann was sein, was in meiner unmittelbaren Umgebung ist. Mein Keyboard ist so schwer, das will ich nicht ewig weit durch die Gegend stämmen.

    Mein Raum ist auch in unmittelbarer Nähe, das war mir auch wichtig, sonst würde ich mich vermutlich auch nciht mehr aufraffen. Ich habe übrigens in meinem Raum auch kein Instrument - außer meiner Stimmgabel. War am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber es geht. Ich lerne die Stücke zu Hause am Keyboard, summe dann aber nur oder versuche mir die Melodie so gut wie möglich einzuprägen.

    Noch mal zum Üben selbst: meine Lehrerin hat mir von Anfang an eingeschärft, dass ich mich nicht festbeißen soll an Dingen, die nicht gut laufen. Lieber dann eine andere Übung machen und das Problem von einer anderen Seite angehen. Damit hat sie mir auch ein wichtiges Selbstlernmittel an die Hand gegeben, denn so achtet man darauf, dass man sich nicht weh tut. Kann ich dir also auch nur dringend anraten!

    Und was die Höhe betrifft: warum sind nur alle Gesangsschüler (und auch -lehrer?) immer so auf die Höhe fixiert? Ich war das auch am Anfang, war genau so frustriert, wenn es in der Höhe nicht weiterging. Seit ich die Tiefe entdeckt habe, hat sich das grundlegend gewandelt...

    Gruß, Orphenica

    :hearts:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 07.06.2007, 10:03


    Orphenica hat folgendes geschrieben: Und was die Höhe betrifft: warum sind nur alle Gesangsschüler (und auch -lehrer?) immer so auf die Höhe fixiert? Ich war das auch am Anfang, war genau so frustriert, wenn es in der Höhe nicht weiterging. Seit ich die Tiefe entdeckt habe, hat sich das grundlegend gewandelt...


    Nicht umsonst gibt es den gemeinen, aber sehr wahren Spruch:

    "Wenn ich in der Hoehe haette was mir in der Tiefe fehlt, haette ich eine gute Mittellage!" :lol:

    Stimmen baut man sinnvollerweise fast immer (es gibt einige Ausnahmen unter den tendenziell extrem hoch veranlagten Stimmen) von der unteren Mittellage her auf. Solange die nicht stimmhygienisch richtig funktioniert, klappt auch meist der Rest nicht.
    Ich kann Orpheica daher nur zustimmen, DM-Lady: Fixiere Dich nicht zu sehr auf die Hoehe, das bringt nichts und schadet der Stimme eher, wenn man es mit Gewalt versucht.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 07.06.2007, 10:21


    [quote="Sista Valsen"] DM-Lady hat folgendes geschrieben: Vom Gefühl her? So e2, glaube ich.

    Manchmal ist das schon komisch.... vorletzte Woche hatte wieder ein paar Stress-Tage, war nicht gut drauf etc. - und trotzdem bin ich beim Üben ganz leicht in die Höhe gekommen. Letzte Woche war wieder etwas.... und da ging es nicht. Meine Lehrerin schafft es im Unterricht immer wieder, daß es doch klappt - aber zuhause ist das immer so eine Sache.

    Morgen ist Feiertag, da habe ich also theoretisch viel Zeit... bin mal gespannt, wie es da klappt.

    Das ist bei mir auch so. Wenn ich zu meinem Lehrer sage, heute braucht er nichts weiter von mir erwarten weil es eh nichts wird, schafft er es doch irgendwie, mich wieder in die richtige Bahn zu lenken. Wie macht er das bloß? :verdacht

    @Orphenica & Eponine:
    Tiefe und mittlere Lage funktionieren bei mir einwandfrei. Das sagt auch mein Lehrer immer wieder. Es ist volltönend und hat eine schöne Klangfärbung. Ich kann gut damit variieren, also mal sanft und mal kräftig singen. Ich will meine Stimme ja nicht bis zum Anschlag hochtreiben, ich möchte, dass mein Hals aufhört, sich zu verkrampfen wenn ich über das h hinaus gehe. Manchmal geht es wenn ich die Stimme mal kurz weit hoch ziehe, also bis e2 oder f2. Dann fallen mir Töne wie h, a oder c2 leichter und ich kann mein Lied halbwegs vernünftig singen.
    Aber ich muss es doch wenigstens immer mal probieren um mich daran zu gewöhnen. Ein Bodybuilder sagt sich auch nicht: "Ich kann die 50 kg-Gewichte nicht heben also mache ich einfach mit den 40 kg weiter." Die kann er den Rest seines Lebens stämmen und wird trotzdem so nie die schwereren hoch bekommen. :n141:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 07.06.2007, 10:41


    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Aber ich muss es doch wenigstens immer mal probieren um mich daran zu gewöhnen. Ein Bodybuilder sagt sich auch nicht: "Ich kann die 50 kg-Gewichte nicht heben also mache ich einfach mit den 40 kg weiter." Die kann er den Rest seines Lebens stämmen und wird trotzdem so nie die schwereren hoch bekommen. :n141:

    Also Bodybuilder würde ich mir nicht als Vorbild nehmen - ich hatte mal einen Trainer der sagte zu denen immer "100.000 Volt in den Muskeln, und oben keine Sicherung".....Wer 50 kg nicht heben kann, weil der Muskel es eben (noch) nicht hergibt, wird sich sicher keine Gefallen tun, wenn er es versucht, bis der Muskel reißt....
    Die Kunst beim sinnvollen Muskelaufbau sind die Wiederholungen, nicht die Extrembelastung. Das ist beim Singen genauso.

    Es geht Dir sicher mittlerweile auf den Keks, dass Alle immer nur Geduld predigen. Aber ist nunmal so und - wenn es Dich tröstet - die anderen "Anfänger" müssen sich den "Geduldssermon" auch immer anhören.
    Aber wenn Du schon eine schöne und flexible Mittellage hast, dann kommt der Rest sicher auch noch. Nicht heute, nicht morgen, aber bestimmt in absehbarer Zeit.


    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 07.06.2007, 10:50


    Orphenica hat folgendes geschrieben:

    Noch mal zum Üben selbst: meine Lehrerin hat mir von Anfang an eingeschärft, dass ich mich nicht festbeißen soll an Dingen, die nicht gut laufen. Lieber dann eine andere Übung machen und das Problem von einer anderen Seite angehen.

    Das mache ich auch immer - z.B. wenn die Höhe nicht geht, dann geht es eben heute nicht. Oder wenn es bei meinem Stück nicht klappt, singe ich zur Abwechslung irgendetwas anderes, was mir gerade einfällt. Und meistens klappt es dann besser, weil ich dabei nicht soviel denke.... (und dann bei meinem Stück fange ich doch wieder an zu denken.... aber zumindest fühlt es sich besser an, wenn ich weiß, daß es nur daran liegt, daß mein Gehirn mir einen Streich spielt - und nicht, daß ich plötzlich alles verlernt habe....)

    Orphenica hat folgendes geschrieben:
    Und was die Höhe betrifft: warum sind nur alle Gesangsschüler (und auch -lehrer?) immer so auf die Höhe fixiert? Ich war das auch am Anfang, war genau so frustriert, wenn es in der Höhe nicht weiterging. Seit ich die Tiefe entdeckt habe, hat sich das grundlegend gewandelt...


    Naja, so fixiert auf die Höhe bin ich glaube ich nicht.... die Tiefe ist mir auch wichtig (selbst wenn ich mich doch noch als Sopran herausstelle, würde ich nicht aufhören, auch an der Tiefe weiterzuarbeiten). Nur habe ich eben in der Tiefe nicht die Probleme.... dabei bin ich jetzt schon viel höher, als ich jemals gedacht hätte. Allerdings glaubt meine Lehrerin tatsächlich, daß sich meine Stimme nach oben entwickelt - aber sie ist da auch sehr vorsichtig; wie gesagt, der höchste Ton bis jetzt war ein h2 - obwohl sie auch mal gesagt hat, daß sie sich nicht wundern würde, wenn ich Sopran wäre. Aber trotzdem geht es schrittweise, immer mal ein Ton höher - und in der Literatur bin ich sowieso noch nicht so hoch; d.h. jetzt habe ich ein Stück angefangen, in dem der höchste Ton ein g2 ist, und da bin ich mal gespannt, ob ich das hinkriege (habe das Stück auch noch selbst ausgesucht: ich hatte das dabei und sehr tiefes, weil ich bei der Höhe nicht sicher war, ob das nicht zuviel für mich ist - und meine Lehrerin meinte, wir versuche es).



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 07.06.2007, 11:07


    Das mit der gut funktionierenden Tiefe und Mittellage ist oft so eine Sache. Man denkt, sie funktioniert, weil es relativ einfach ist und erst mal nicht anstrengt. Faelschlicherweise wird sich dann fast nur auf die Hoehe konzentriert.
    Wenn man mal genauer hinsieht, ist gerade die Mittellage aber oft ueberbrustet, und eben genau aus dem Grund funktioniert dann sehr oft die Hoehe nicht.
    Dann muss man erst mal an der Mittellage, insbesondere um den unteren Bruch rum, arbeiten, damit man aufhoert, zuviel Gewicht mit hochzunehmen. Manche Stimmen muessen in dem Fall auch mal "von oben" aufgeschlossen werden, ich finde, die sind aber in der Minderheit (kommt aber wie gesagt vor).

    Aber da ich Deine Stimme nicht kenne, DM-Lady, ist es natuerlich schwierig, das aus der Ferne zu beurteilen. Dein Gesangslehrer weiss sicherlich, wo sie in dem Fall mit Dir am besten ansetzt...



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 07.06.2007, 11:33


    [quote="mezzo"] DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Also Bodybuilder würde ich mir nicht als Vorbild nehmen - ich hatte mal einen Trainer der sagte zu denen immer "100.000 Volt in den Muskeln, und oben keine Sicherung".....Wer 50 kg nicht heben kann, weil der Muskel es eben (noch) nicht hergibt, wird sich sicher keine Gefallen tun, wenn er es versucht, bis der Muskel reißt....
    Die Kunst beim sinnvollen Muskelaufbau sind die Wiederholungen, nicht die Extrembelastung. Das ist beim Singen genauso.

    Es geht Dir sicher mittlerweile auf den Keks, dass Alle immer nur Geduld predigen. Aber ist nunmal so und - wenn es Dich tröstet - die anderen "Anfänger" müssen sich den "Geduldssermon" auch immer anhören.

    Ja ich bin tierisch genervt. :lol: Das ist es ja was ich meine: Der Bodybuilder muss immer wieder ein bißchen über seine bisherige Grenze gehen, um die Grenze höher zu setzen und kann nicht ewig bei dem gleichen Gewicht bleiben in der Hoffnung, dass er dadurch irgendwann das schwerere schafft.

    @Eponine:
    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es nicht an der Technik liegt, sondern ein rein psychologisches Problem ist. Ich kann irgendwie innerlich nicht loslassen. Das merke ich ja immer daran wenn ich dabei kurzzeitig durch irgendetwas abgelenkt werde. Mein Angst und innere Verkrampfung ist für einen Augenblick vergessen und schon funktioniert es auch.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    kaja - 07.06.2007, 11:55


    hallo,

    der vergeich von bodybuilder und sänger hinkt etwas. man könnte ihn zwar mit einem brüller vergleichen (wenn es das ist, was du willst, dann nur mal feste druff auf die höhe), aber einen guten sänger kann man eher mit einem ballettänzer vergleichen. da geht man die ersten jahre in der ausbildung auch nicht auf die spitze. wer das von anfang an trainiert, wird nie als schwan über die bühne schweben, sondern nach ein paar jahren nur noch seine kaputten füße auskurieren.

    daß auch am anfang die höhe mal geht, hat nichts mit technik zu tun, sondern ist reiner zufall.
    gute technik ist es genau dann, wenn es immer und unter allen umständen gut und ohne anstrengung oder probleme funktioniert.

    lg
    kaja



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 07.06.2007, 11:55


    [quote="DM-Lady"] mezzo hat folgendes geschrieben: DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Also Bodybuilder würde ich mir nicht als Vorbild nehmen - ich hatte mal einen Trainer der sagte zu denen immer "100.000 Volt in den Muskeln, und oben keine Sicherung".....Wer 50 kg nicht heben kann, weil der Muskel es eben (noch) nicht hergibt, wird sich sicher keine Gefallen tun, wenn er es versucht, bis der Muskel reißt....
    Die Kunst beim sinnvollen Muskelaufbau sind die Wiederholungen, nicht die Extrembelastung. Das ist beim Singen genauso.

    Es geht Dir sicher mittlerweile auf den Keks, dass Alle immer nur Geduld predigen. Aber ist nunmal so und - wenn es Dich tröstet - die anderen "Anfänger" müssen sich den "Geduldssermon" auch immer anhören.

    Ja ich bin tierisch genervt. :lol: Das ist es ja was ich meine: Der Bodybuilder muss immer wieder ein bißchen über seine bisherige Grenze gehen, um die Grenze höher zu setzen und kann nicht ewig bei dem gleichen Gewicht bleiben in der Hoffnung, dass er dadurch irgendwann das schwerere schafft.

    Na, dann kann ich Dich ja beruhigt noch ein wenig weiter nerven

    Bodybuilder haben EIN Ziel: Muskelaufbau (und da helfen sie auch schon mal gerne mit Chemie nach, wenn das mit den Gewichten nicht klappt).

    Der Sänger hat nicht nur das Ziel, Töne irgendwie zu produzieren, sondern diese auch sinnvoll und flexibel einzusetzen. Töne sind nie isoliert zu sehen, sondern müssen ins "Gesamtkunstwerk Singstimme" eingebettet werden. Und genau das macht die Sache kompliziert. WEnn Du weiter dranbleibst - was ich hoffe - wirst Du merken, dass je nach Entwicklungsstufe bestimmte Bereiche der Stimme mal besser mal schlechter funktionieren.

    Ich kam z.B. als "Chorsopran" zu meinem GL und hatte in meinen Augen eine gute Höhe. Da die Töne zwar da waren, aber eben technisch völlig falsch, hab ich bei der "Umschulung" erstmal Höhe verloren, weil ich eben mit der neu zu lernenden Technik zunächst nicht hoch singen konnte. Hat sich wieder gegeben und meine Höhe ist natürlich jetzt viel schöner, als zu Beginn der Ausbildung, weil sie auf einem soliden Fundament ruht.

    Natürlich muss man ab und zu "über die Grenze" gehen - aber nicht mit Gewalt, da macht man eher was kaputt

    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 07.06.2007, 12:33


    kaja hat folgendes geschrieben: aber einen guten sänger kann man eher mit einem ballettänzer vergleichen. da geht man die ersten jahre in der ausbildung auch nicht auf die spitze.

    Ist ja witzig.... genau das habe ich auch oft gedacht. Ich war nämlich auch mal im Ballett - und wenn ich daran denke, wie lange ich gebraucht habe, bis ich Spagat konnte..... aber als ich einmal unten war, ging es jedes Mal wieder (sogar in der ersten Stunden nach den Sommerferien.... sonst war man ein bißchen aus der Übung, abe der Spagat ging :n3: ).

    Der Unteschied ist allerdings, daß es bei solchen Dehnübungen durchaus mal "ziehen" darf (wenn es beim Singen weh tut, bedeutet das ja nichts gutes....). Allerdings muß man auch hier auf seinen Körper hören - wieviel "ziehen" ist normal, und wo ist wirklich Schluß? Und wenn man nicht aufgewärmt ist, geht es sowieso nicht - genauso, wie man sich erst einsingt.

    Trotzdem paßt der Vergleich.... auch beim Ballett muß man sehr viele Dinge gleichzeitig tun, und das lernt man schrittweise - bis es irgendwann ganz automatisch geht, und man es richtig macht, ohne nachzudenken.

    Und beim Singen merke ich das gerade, daß ich nicht mehr immer an jede Kleinigkeit denken muß, sondern daß das eine oder andere schon von alleine kommt.... ist zwar noch tagesformabhängig, aber trotzdem ein gutes Zeichen. :n2:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 07.06.2007, 13:06


    Vielleicht hätte ich als Nutzernamen Ungedulds-Lady wählen sollen. :lol: Ihr schafft es doch immer wieder, mich ein wenig zu beruhigen. Ich drück euch alle mal virtuell. :kuss: Morgen ist meine nächste Unterrichtsstunde. Mal sehen wie es da läuft. Heute werde ich erst mal nichts weiter machen, um wieder ein bißchen gelassener zu bleiben.

    kaja hat folgendes geschrieben: daß auch am anfang die höhe mal geht, hat nichts mit technik zu tun, sondern ist reiner zufall.
    gute technik ist es genau dann, wenn es immer und unter allen umständen gut und ohne anstrengung oder probleme funktioniert.


    Okay, so hatte ich das noch gar nicht gesehen. Muss ja so sein, sonst könnte ich es immer. Danke für den Hinweis.

    @mezzo:
    Ja, ich denke schon, dass ich dabei bleiben werde. Denn auch wenn ich bisher nur Zufallstreffer hatte, habe ich ja dadurch gemerkt, dass ich es kann. Und außerdem macht es mir einfach nur Spaß. Ich singe einfach gerne, egal ob nun hoch oder tief.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 07.06.2007, 13:58


    DM-Lady hat folgendes geschrieben:

    @mezzo:
    Ja, ich denke schon, dass ich dabei bleiben werde. Denn auch wenn ich bisher nur Zufallstreffer hatte, habe ich ja dadurch gemerkt, dass ich es kann. Und außerdem macht es mir einfach nur Spaß. Ich singe einfach gerne, egal ob nun hoch oder tief.

    Das ist genau die richtige Einstellung - was am Ende für eine Stimmlage rauskommt, kann man eh nicht beeinflussen.


    LG
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Fliu - 08.06.2007, 13:45


    DM-Lady hat folgendes geschrieben:
    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass es nicht an der Technik liegt, sondern ein rein psychologisches Problem ist. Ich kann irgendwie innerlich nicht loslassen. Das merke ich ja immer daran wenn ich dabei kurzzeitig durch irgendetwas abgelenkt werde. Mein Angst und innere Verkrampfung ist für einen Augenblick vergessen und schon funktioniert es auch.

    Ja, das kenn ich auch. Ich hatte früher total Angst vor hohen Tönen - da geht der Hals natürlich automatisch zu, die Töne klingen nicht gut und man hat wieder die negative Bestätigung und einen Grund, beim nächsten Mal wieder Angst zu haben. Man muss sich einfach trauen :schlaumeier:

    Zitat: Ich kam z.B. als "Chorsopran" zu meinem GL und hatte in meinen Augen eine gute Höhe. Da die Töne zwar da waren, aber eben technisch völlig falsch, hab ich bei der "Umschulung" erstmal Höhe verloren, weil ich eben mit der neu zu lernenden Technik zunächst nicht hoch singen konnte.
    Damit kämpfe ich grade :roll:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 08.06.2007, 14:54


    [quote="Eponine"]Manche Stimmen muessen in dem Fall auch mal "von oben" aufgeschlossen werden, ich finde, die sind aber in der Minderheit (kommt aber wie gesagt vor).

    Zu den scheine ich zu gehören, ich hab mich heute mal mit der Königin der Nacht eingesungen, hat wunderbar geklappt :n3:
    Aber wenn ich nur in der Mittellage singe mache ich oben und dann auch später in der Mitte zu.
    Ich muss die hohen Töne einfach singen. Am Anfang haben sie sich (und ab a auch immer noch) furchtbar angehört, aber man muss sie ja mal benutzen, damit sie "frei" werden. Die untere Mittellage kommt jetzt so langsam von selbst. Wenn ich dort gezielt arbeite verbeiße ich mich.

    LG Leila



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Orphenica - 08.06.2007, 23:51


    [quote="LaCarmensitaRubia"] Eponine hat folgendes geschrieben: Manche Stimmen muessen in dem Fall auch mal "von oben" aufgeschlossen werden, ich finde, die sind aber in der Minderheit (kommt aber wie gesagt vor).

    Zu den scheine ich zu gehören, ich hab mich heute mal mit der Königin der Nacht eingesungen, hat wunderbar geklappt :n3:
    Aber wenn ich nur in der Mittellage singe mache ich oben und dann auch später in der Mitte zu.
    Ich muss die hohen Töne einfach singen. Am Anfang haben sie sich (und ab a auch immer noch) furchtbar angehört, aber man muss sie ja mal benutzen, damit sie "frei" werden. Die untere Mittellage kommt jetzt so langsam von selbst. Wenn ich dort gezielt arbeite verbeiße ich mich.

    LG Leila

    Tja, so unterschiedlich kann's sein... Ich singe mich momentan mit einem megatiefen Stück von Carissimi ein (allerdings nicht ohne zuvor auch in die Höhe geschwungen zu sein!). Das Stück bewegt sich hauptsächlich zwischen g und d' (tiefster Ton ist f, höchster g') - geht also schön immer um den Registerwechsel rum... Als ich das Stück gesehen habe, habe ich gedacht, Alt hin oder her, aber DAS werde ich nie singen können. Dann hat es mich aber doch gereizt, habe es ausprobiert, und ich finde, es klappt gar nicht sooo schlecht. Ist nicht aufführreif, und das ist auch nun nicht meine Lieblingslage, aber es geht interessanterweise doch immer besser (soviel zum Thema "Höhe kann man erarbeiten, Tiefe hat man oder hat man nicht" :schlaumeier: )
    Jedenfalls, wenn ich nach dieser "Vorübung" in meiner normalen Lage singe, entwickelt sich ein viel schönerer, runder Klang.

    @DM-Lady
    Hier noch ein Tipp gegen "zu viel Luft auf den Tönen" - aber vielleicht kennst du das auch längst: hast du schon mal versucht, mit dem Gefühl des Einsaugens der Töne zu singen? Bei meiner erster Lehrerin sollte ich den Text "inalare la voce" auf einem bequemen Ton singen, und das eben mit der Vorstellung des "Inhalierens". In der Regel stellt sich dann die weite Kehle und der richtige Vokalsitz von alleine ein, und unnötige Luft entweicht auch nicht. Ist aber natürlich alles leichter gesagt als getan, erst recht, wenn es in die Höhe geht (damit kämpfe ich z.T. auch nach 5 Jahren Unterricht noch, je nach dem, welchen Vokal ich zu singen habe und wie hoch der Ton ist...).

    Gruß,

    Orphenica
    :hearts:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 09.06.2007, 17:52


    Nein, davon hab ich noch nix gehört. Also wie geht das genau? Ich singe in einer bequemen, gleichbleibenden Tonlage diese drei Wörter und stelle mir dabei vor, ich atme ein?

    Zur Gesangsstunde gestern:
    Nachdem ich meinem Lehrer mein Leid geklagt hatte, hat er mich freundlicherweise in meinem angenehmen Bereich gelassen und wir haben an der Fülle des Klangs gearbeitet. Trotzdem habe ich die ganze Stunde über gemerkt, dass ich bei g und h, was sonst eigentlich immer noch gut geklappt hat, bereits angespannt war im oberen Rachenbereich. Am Ende der Stunde waren diese Muskeln völlig schlapp und ich fand es regelrecht anstrengend. Es hat aber auch partout nicht aufgehört.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Orphenica - 09.06.2007, 23:52


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Nein, davon hab ich noch nix gehört. Also wie geht das genau? Ich singe in einer bequemen, gleichbleibenden Tonlage diese drei Wörter und stelle mir dabei vor, ich atme ein?



    Du kannst jeden x-beliebigen Text nehmen, kannst auch Vokalisen auf no, na oder was auch immer singen mit dem Gefühl, die Töne zu dir rein zu holen (statt sie nach draußen zu schicken). Manche sagen auch "Töne trinken" dazu, finde ich persönlich nicht so passend. Du kannst auch eine Bewegung dazu machen: du ziehst mit den Händen an einem imaginären Tau, das du zu dir ran ziehst. Vielleicht hilft es ja.

    Liebe Grüße,

    Orphenica
    :hearts:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 10.06.2007, 00:23


    Hm, na mal probieren ob das geht. So richtig weiß ich noch nicht was ich mir vorstellen soll. Aber spätestens wenn ich es richtig mache, werde ich es wohl merken.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 15.06.2007, 21:36


    So, mal wieder eine Meldung von mir. Nachdem es ja nun letzte Woche überhaupt nicht klappen wollte, hab es einfach mal alles sein lassen bis heute. Ein bißchen vor mich hin gesummt habe ich schon ab und zu, aber das war's auch. Einfach um von dieser Eingefahrenheit wegzukommen. Heute hatte ich wieder eine Unterrichtsstunde. Und siehe da: Es hat wahre wunder gewirkt. Ob tief, Mittellage oder hoch - ich hatte keinerlei Schwierigkeiten und hab alles wunderbar gemeistert. Bei a2 war dann allerdings Ende - da hab ich meine Stimmbänder flattern gefühlt wie Gardinen vorm offenen Fenster und es kam nicht mehr als eine Art Pfeifton raus. :lol: Aber ich war trotzdem sehr zufrieden. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich heute einfach total entspannt war schon den ganzen Tag und im Moment keinerlei Sorgen habe. Aber ich versuche mir bewusst zu machen, dass ich morgen schon wieder wie ein Brummbär klingen könnte und übers g nicht hinaus komme. Ich muss mir einfach angewöhnen, nicht mehr zu erwarten, dass es nach einem guten Tag immer klappt.
    Außerdem habe ich am Mittwoch im Kaufland hier um die Ecke Zettel ausgehängt, dass ich einen Raum zum Singen üben suche. Ich glaube zwar nicht daran, dass sich jemand meldet, aber einen Versuch ist es wert.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 22.06.2007, 09:06


    Hallo mal wieder. Ich muss mich heute mit einer sehr peinlichen Sache an euch wenden. Die Frage kommt euch vielleicht albern vor, aber es beschäftigt mich ziemlich. Also: Gestern hatte ich mal wieder eine Gesangsstunde. Dabei hab ich mal wieder dazu geneigt, die Stimme klein zu machen und fest zu halten. Mit ein paar unterstützenden Armbewegungen, die mir mein Lehrer gezeigt hat, ging es jedoch weg und ich hab mich entspannt. Allerdings so sehr, dass mir ein peinliches Geräusch entfleucht ist. Also ich hatte nichts blähendes oder so gegessen, es war ein eigenartiger Zischlaut aus dem Darm, der wie ein Pups klang. :oops: Ich hab mich natürlich furchtbar geniert und danach konnte ich auch nicht mehr singen, weil ich nur noch damit beschäftigt war, keine weiteren "Tönchen" zu produzieren. Mein Lehrer fand es gar nicht schlimm und meinte, man könne dadurch erkennen, dass meine inneren Anspannungen sogar so weitreichend sind - also vom Hals bis in den Bauch runter, und ich jetzt wohl zum ersten Mal wirklich entspannt gewesen bin. Um mich aufzuheitern, erzählte er mir, dass er morgens, wenn er sich einsingt, ständig aufstoßen muss, was durch die verstärkten Aktivitäten im Körper ganz normal ist. Na ja, richtig getröstet hat es mich nicht und jetzt sehe ich der nächsten Stunde voller Angst entgegen, weil ich jetzt wahrscheinlich nur noch daran denken werde.
    Ist euch sowas auch schon mal passiert? Ist das normal? Es kann doch nicht sein, dass ich jetzt auf ewig befürchten muss, irgendwelche Luftgeräusche im Bauch hervorzurufen weil ich locker lasse. :n68:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 22.06.2007, 11:41


    Oh ja, ist mir auch schon passiert. Meistens zuhause; im GU zum Glück eher selten.

    Meine GL sagt, das ist normal. Deswegen finde ich es auch nicht so schlimm, wenn es mal im Unterricht passiert - okay, wenn ich merke, da kommt was, mache ich dann schon eher mal einen Schritt zurück, daß ich noch ein Stückchen weiter von meiner GL weg stehe.... :oops:
    Aber da sie immer sagt, daß das normal ist, mache ich mir nicht so große Gedanken.

    Zuhause passiert es schon mal, daß ich mitten beim Üben zur Toilette rennen muß..... ist zum Glück im Unterricht noch nie passiert, aber wenn, glaube ich, würde meine GL damit besser klarkommen als ich. :oops: :n3:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 22.06.2007, 11:52


    Echt? Na das beruhigt mich ja irgendwie, wenn auch andere sagen, dass das normal ist. Wahrscheinlich sollte man es so ähnlich sehen wie wenn man sich bei einem traurigen Lied so sehr reinfühlt, dass man anfängt zu weinen oder so.
    Aber trotzdem - die Vorstellung, dass das jederzeit passieren könnte ... :verdacht



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 22.06.2007, 13:05


    DAS ist mir zwar noch nicht passiert, dafuer faengt bei mir schon mal ganz gerne der Magen an zu knurren. Kommt halt durch die erhoehte Zwerchfell-Aktivitaet.
    Aehnliches kann ich mir dann auch vorstellen, wenn lange bestehende Verkrampfungen sich loesen :lol:

    Ich wuerde mir da echt keine Gedanken drueber machen. Eine Schuelerin von mir hat auch dieses "Ruelpsproblem" im Unterricht, der ist das auch immer voellig peinlich. Dem Gesangslehrer selbst macht das aber echt nix, das zeigt eigentlich nur, dass man auf dem richtigen Weg ist. Ich denke auch nicht, dass das ein Dauerzustand ist, sondern sich mit der Zeit gibt :n3:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 22.06.2007, 13:10


    :lol: :lol: :lol: Echt? Aber was passiert denn im Körper, dass sich da plötzlich unerwartet irgendwelche Gase lösen?



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    chero - 22.06.2007, 22:51


    Hallo

    ich habe wohl nicht das Problem, jedoch weiß ich daß unsere Leiterin der Eutoniegruppe in einem Workshop für Gruppenleiter ihre liebe Not hatte. Wir waren alles noch recht junge "Hühner" und sie erklärte uns, daß es aufgrund der totalen Entspannung auch mal zu einem Pupser kommen könnte. Wir sollten das jedoch weder als Peinlichkeit nehmen, noch als Aufhänger zum Lachkrampf nutzen. Du kannst dir wohl vorstellen was passiert ist............zuerst war es demjenigen peinlich als es demnächsten passierte erfolge großes Gelächter. Nix mehr mit Eutonie...... nach den ersten beiden Tagen hatten wir Hühner uns daran gewöhnt, daß sowas mal passieren kann. Hat mit Entspannung zu tun...........na ja und unsere Leiterin war sogar stolz auf uns, denn genau diese Entspannung wollte sie ja erreichen.


    Liebe Grüsse.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 25.06.2007, 08:21


    :lol: Kann mir gut vorstellen, dass das zu einem durchgängigen Lachkrampf geführt hat. Da es ja nun schon ein paar Tage her ist bei mir, muss ich auch mehr drüber lachen als dass es mir peinlich ist. Hab mich das ganze Wochenende mit einer Freundin darüber amüsiert. Ich hoffe nur, dass ich jetzt nicht in den Unterrichtsstunden völlig verkrampft bin aus Angst, dass es wieder passiert. Zu Hause hab ich keine Probleme - aber da könnten ja auch höchstens meine Wellensittiche vor Schreck von der Stange fallen. :ruhe:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 27.06.2007, 19:05


    So also langsam erhärtet sich in mir der Verdacht, dass meine Gesangsschwierigkeiten hier zu Hause durch mein Keyboard begründet sind. Ich habe in den letzten Wochen ohne Keyboard geübt. Also na ja, nicht richtig geübt - viel vor mich hin gesungen, bei verschiedenen Liedern mitgesungen. Die ganze Zeit über hatte ich keine Probleme mit Verkrampfungen und hatte nicht mal Schwierigkeiten mit Tarja Turunen mitzuhalten. Aber heute - kaum hole ich das Keyboard vor - fängt es wieder an. Es kann natürlich auch Zufall sein, aber wenn ich so zurück denke an die letzten Monate, meine ich, dass es immer so ist bzw. war. Kann das möglich sein? Dass das Keyboard vielleicht irgendwie falsch gestimmt ist oder so? Also mir ist schon öfter aufgefallen, dass die kleinen Melodien, die sich durch die Übungen ergeben, auf meinem Keyboard irgendwie anders klingen als auf dem Klavier meines Lehrers. Bisher dachte ich, das wäre nicht schlimm, aber scheinbar beeinflusst es mich doch ganz schön. Es ist nur ein ganz einfaches Gerät. Vielleicht haben sich die "taiwanesischen Arbeiter", die es zusammengebaut und programmiert haben, keine besondere Mühe gegeben und jetzt funktioniert es nicht richtig. Was meint ihr?



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 27.06.2007, 19:23


    Glaube ich nicht. Bei Zweifeln: Ob das Keyboard auf den richtigen Kamerton gestimmt ist, koenntest Du ja ganz einfach rausfinden, indem Du es mal mit einer Stimmmgabel oder Stimmgeraet ueberpruefst.

    Ich halte das eher fuer psychologisch bedingt. Wenn man sich was auf dem Keyboard oder Klavier vorspielt, sieht man ja immer, wie hoch es ist. Viele Schueler mit "Hoehenangst" verkrampfen sich ganz automatisch, wenn sie sehen, wo auf der Klaviatur man gerade ist. Zwingt man sie aber dazu, die Augen zuzumachen oder sich umzudrehen, geht es ploetzlich.

    Das hilft natuerlich nicht, wenn Du alleine uebst, da ja sonst niemand das Keyboard bedienen kann. Ich wurde in dem Fall allerdings empfehlen, vielleicht nur Anfangstoene von Uebungen oder Stuecken vorzugeben und dann nicht mehr das Keyboard zu benutzen.

    Ich weiss jetzt aber natuerlich auch nicht, wie und was genau Du eigentlich uebst :lol:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Sista Valsen - 27.06.2007, 19:58


    Das ist mir auch schon am Anfang aufgefallen (und passiert manchmal immer noch): wenn ich ein Stück übe, habe ich z.T. mehr Schwierigkeiten, als wenn ich irgendetwas singe, das überhaupt nichts mit dem Unterricht zu tun hat.

    Ich glaube, es liegt einfach daran, daß ich bei Stücken für den Unterricht mehr denke. Natürlich versuche ich auch sonst, die Technik einigermaßen richtig zu machen - aber ich denke eben doch nicht ganz so viel, wie wenn ich für den Unterricht übe.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Romilda - 27.06.2007, 20:05


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: So also langsam erhärtet sich in mir der Verdacht, dass meine Gesangsschwierigkeiten hier zu Hause durch mein Keyboard begründet sind.

    Hi DM-Lady

    Da stimme ich Dir zu, ich kenne das auch.

    Ich habe mich jahrelang gewundert, wieso ich mich zu Hause regelmässig festgesungen habe, jedoch in der Stunde völlig locker rauf und runter trällern konnte, soviel ich wollte.
    Lange habe ich das auf meine GL geschoben und gedacht, dass sie mich eben viel besser einsingt als ich das zu Hause mache.

    Nach langer Zeit habe ich jedoch herausgefunden, dass es zu Hause an meiner falschen Körperhaltung liegt:
    Wenn ich mich selber auf dem Keyboard begleite, dann stehe ich davor, schaue jedoch mehr oder weniger konzentriert auf die Tastatur runter.
    Dadurch verkrampfen sich meine Halsmuskeln und ich "klemme den Kehlkopf" ein... klar, dass ich mich dann festsinge.

    Meine Lösung dieses Problems war, dass ich mir einen Notenständer gekauft habe und auf dem Keyboard nur noch ganz rudimentär die einfachsten Uebungen begleite, nur so zum Einsingen.

    Wenn ich dann an die Literatur gehe, dann benutze ich meinen Notenständer und setze das Keyboard nur ganz selten ein, z.B. um den Anfangsakkord zu spielen, damit ich richtig einsetzen kann und am Schluss den Schlussakkord, um mich selber zu kontrollieren, ob ich nicht gesunken bin.

    Dazwischen aber singe ich völlig frei und in der jahrelang geübten Haltung vor dem Notenständer mit den Noten darauf, wie ich auch bei der GL jeweils singe.

    Und siehe da, keine Spur mehr von Festsingen oder Verkrampfungen.

    Versuch es doch auch mal so!

    Liebe Grüsse und viel Erfolg,
    Romilda



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 28.06.2007, 09:36


    Hallo ihr drei! :n99:

    @Eponine:
    Also das mit den psychologisch bedingten Verkrampfungen kann ich bestätigen. Ich versuche im Unterricht nicht hinzusehen wohin die Hände meines Lehrers auf dem Klavier wandern und es klappt ganz gut. Zu Hause geht das natürlich nicht. Woher bekommt man denn so ein Stimmgerät?
    Allerdings ist das Problem, dass ich noch keine ganzen Stücke singe. Bisher haben wir erst ein Lied durchgenommen. Ich arbeite fast nur mit Hilfe von Aufwärmübungen bzw. daran, Töne anschwellen zu lassen, ihnen Raum zu verleihen usw. Also eher Trockenschwimmen.

    @Sista:
    Ja, den Eindruck habe ich auch, dass mir das vor mich hin singen leichter fällt als gezieltes Üben. Aber selbst wenn ich das Lied, das ich im Unterricht gelernt habe, nur vor mich hinsingen will, merke ich, dass ich mich innerlich verkrampfe.

    @Romilda:
    Nach unten zu schauen kann schon eine Verkampfung auslösen??? :n147: Hm, das ist interessant. Aber ich glaube, das ist nicht das Problem. Ich versuche schon, dabei aufrecht zu stehen und gerade aus zu schauen. Aber ich glaube generell, mal nur den ersten Ton anzuschlagen auf dem Keyboard, ist vielleicht eine gute Idee. Denn die Melodiefolge klingt definitiv anders als im Unterricht.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Fliu - 28.06.2007, 16:38


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Aber ich glaube generell, mal nur den ersten Ton anzuschlagen auf dem Keyboard, ist vielleicht eine gute Idee. Denn die Melodiefolge klingt definitiv anders als im Unterricht.
    Das kann aber nicht sein. Außer du oder deine Lehrerin spielen es falsch. Vielleicht hast du ja ein Vorzeichen vergessen?



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 29.06.2007, 08:37


    Woran es liegt, weiß ich noch nicht. Aber anders klingt es auf jeden Fall.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 30.06.2007, 11:23


    Ich hab gestern im Unterricht noch mal mit meinem Lehrer gesprochen diesbezüglich. Er meinte auch, ich soll nur den ersten Ton anschlagen und den Rest "frei" singen.
    Übrigens haben wir gestern ein neues Lied angefangen. "Abendempfindung" von Mozart. Kennt ihr das? Ich finde es sehr schön und relativ einfach zu singen, obwohl es für mich das erste Lied ist, das keinen gleichmäßigen Rhythmus hat wie moderne Musik.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 29.07.2007, 11:36


    So, da bin ich mal wieder. Ich bin zur Zeit sehr von großen Zweifeln geplagt. :roll: Es geht weniger um die Funktionalität meiner Stimme, sondern mehr um ihren Klang. Ich weiß nicht woher das plötzlich kommt, aber ich finde ihn irgendwie schrecklich. Generell fand ich meine Stimme (auch beim Sprechen) noch nie besonders gut, weil ich den Eindruck habe, dass ich sehr nasal klinge und sie irgendwie was Unangenehmes an sich hat. Und letztens hatte ich dann auch noch ein sehr aufbauendes Erlebnis. Da war irgendeine Show im Fernsehen wo Carmen Nebel so ein eigenartiges Lied gesungen hat. Ich hab mich ein bißchen über ihre Theatralik lustig gemacht und mein Freund hat prompt zu mir rausgehauen: "Die singt aber besser als du." :n111: Das hat mich doch ziemlich geknickt. Gerade weil ich bei diesem Thema sehr empfindlich bin.
    Und dazu kommt, dass mein Lehrer in den letzten beiden Stunden daran arbeiten wollte, der Stimme mehr Klangvolumen zu verleihen. Allerdings führt das bei mir mal wieder dazu, dass ich mich total verkrampfe im Hals, wie sonst bei der Höhe. Wenn ich richtig entspannt und richtig warm bin, tritt ganz von selbst ein schönes Vibrato hervor, aber ich finde, das allein reicht nicht aus um klassischen Gesang gut klingen zu lassen. Meiner Meinung nach reicht sowas gerade für Popgesang aus. Hier mal ein Beispiel was ich meine http://www.mariannehofer.ch/downloads/zauberfloete.mp3 Das ist die Königin der Nacht aus der Zauberflöte. Die Sängerin kommt zwar extrem hoch, aber ich finde, es fehlt ihr an Volumen und Klangfülle. Und so ähnlich (vom Volumen her) klinge ich auch. Natürlich ist hat es was mit der Individualität der Stimme zu tun, aber wie gesagt, habe ich den Eindruck, dass man damit im klassischen Gesang nicht gut aufgehoben ist.
    Oder? Was denkt ihr darüber?



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    musika - 29.07.2007, 11:58


    Hallo Lady,

    es nützt nicht viel wenn du hier ein Beispiel von einer anderen Sängerin reinstellst, somit kann man nicht beurteilen was dir fehlt.

    Die Sängerin in deinem Probebeispiel singt noch sehr kindlich, hat eine klare gute Höhe, doch sie ist noch nicht ausgereift. Ich vermute, sie ist noch sehr jung. In einigen Koloraturen drückt sie oder stemmt sie, was eigentlich nicht nötig wäre.

    Über deinen Freund würde ich mich nicht aufregen, du hast ihn wahrscheinlich an einer empfindlichen Stelle getroffen und er wußte sich nicht anders zu helfen, als dir zu sagen, dass sie besser singt.

    Was du vor allen Dingen brauchst, ist Geduld, Geduld, Geduld. Ich weiß nicht wie lange du schon Unterricht hast, es geht dir nicht schnell genug.

    Liebe Grüsse



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    LaCastafiore - 29.07.2007, 12:22


    Liebe Lady,

    ich kann mir gut vorstellen, dass es weh tut, wenn ein nahestehender Mensch eine gemeine Bemerkung macht. Letztlich kann Dich das aber nur so sehr treffen, wie Du es selbst zulässt.

    Wie Musika schrieb, das Soundbeispiel eines anderen hilft uns da nicht weiter. Das Timbre ist sehr hübsch und klingt sehr jung.

    Beim Singen hilft es nicht, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Die Stimme entwickelt sich so wie sie es will - da kann man nichts erzwingen. Man wird im laufe der Jahre sehr demütig. Das ist am Anfang natürlich sehr schwierig einzusehen - wenn man diese mentale Hürde aber mal genommen hat, dann macht man häufig einen grossen Schritt nach vorn. Nimm Deine Stimme an, wie sie ist (das ist schwieriger als man denkt - ich wär z.B. viel lieber ein Alt). Dein Körper und Deine Stimme passen perfekt zusammen - sie gehören zu Dir ! Freunde Dich mit ihnen an.

    Volumen und Klang kommen im Laufe der Zeit - und Technik kann man lernen. Es dauert aber ein bißchen. Niemand käme auf die Idee, dass er nach einem halben Jahr Klavierunterricht schon perfekt spielen könnte - nimm und gib Dir Zeit, um herauszufinden, wo Du hinmöchtest.

    Ich wünsch Dir ganz viel Geduld und Freude beim Entdecken Deiner Stimme.

    Es grüsst LaCastafiore



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Fliu - 30.07.2007, 14:44


    Hallo DM-Lady!

    Natürlich ist das verletzend, wenn der eigene Freund sowas sagt. Aber erstens ist das auch immer Geschmackssache, und zweitens lernst du ja noch! Ich meine, du hast doch erst seit 5 Monaten Unterricht, wenn ich mich nicht irre, oder? Singen lernen braucht einfach Zeit, gerade wenn man schon von vornherein Stimmprobleme hatte. Volumen und Klang kommen nicht von heute auf morgen, das dauert schon seine Zeit. Hab mehr Geduld mit dir selbst :love:
    Ich kann da nur Casta zustimmen:
    Zitat: Volumen und Klang kommen im Laufe der Zeit - und Technik kann man lernen. Es dauert aber ein bißchen. Niemand käme auf die Idee, dass er nach einem halben Jahr Klavierunterricht schon perfekt spielen könnte - nimm und gib Dir Zeit, um herauszufinden, wo Du hinmöchtest.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Anonymous - 30.07.2007, 16:00


    Hallo DM-Lady,
    ich werde jetzt nicht nochmal die (zutreffenden) Geduldsparolen wiederholen.

    Kurz eine Bemerkung zu Deinem Freund: Es gibt genügend Leute, die mit dem Klang einer klassisch ausgebildeten Stimme überhaupt nichts anfangen können und diese als affig, künstlich oder einfach nur schrecklich empfinden. Vielleicht gehört Deine Freund in diese Kategorie. Ich erinnere mich an einen Ausspruch meines Vaters, der mich damals auch sehr verletzt hat. Als Mezzo pendelt man ja im Oratorium gerne zwischen Alt und Sopran und ich hatte gerade ganz stolz mein erstes Weihnachtsoratorium von J.S.Bach mit den drei wunderschönen Altarien hinter mich gebracht. Und dann kommt mein Vater und fragt, wann ich denn mal wieder was richtiges, sprich was hohes singen würde.... Ich hab fast geheult und ich bin wirklich nicht schnell aus der Fassung zu bringen. Im Nachhinein war mir klar, dass er eben hoch mit schwer und damit mit gut gleichsetzt. Also gar nicht meine Leistung schmälern wollte, sondern meinte, dass die Partie ja gar nicht anspruchsvoll genug für mich gewesen wäre.
    Also, sei nicht so streng mit Deinem Freund, er weiß es vermutlich nicht besser.

    Kopf hoch und Toi Toi Toi - ich bin der festen Überzeugung, dass Du Deinen Weg machen wirst. Wie Casta schon sagt, nimm Deine Stimme. Und wenn Du Mozarts ABendempfindung als leicht empfindest, dann bist Du schon sehr weit. Ich hab an dem Stück anfangs ziemlich geknabbert....
    Und der Klang Deiner Stimme wird sich im Laufe der Ausbildung immer wieder verändern, das ist normal und von den unterschiedlichsten Faktoren abhängig.
    Liebe Grüße
    mezzo



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 30.07.2007, 16:43


    Hallo ihr Lieben!

    Ja, ihr habt recht. Mein Freund kann mit klassischer Musik gar nichts anfangen. Ihm ist alles zu hoch und zu durchdringend. Na ja, letztens meinte er dann aber, als ich mal irgendeine CD zu laufen hatte, dass die das wenigstens können im Gegensatz zu mir. Da hab ich dann nur gesagt: "Wenn ich das auch könnte, bräuchte ich nicht üben. Und die haben auch mal so angefangen wie ich." Na ja, da war er dann ruhig.

    Ja ja, meine Ungeduld. Ich weiß ja. Es soll ja nicht gleich von Anfang an super funktionieren, aber nun dachte ich, ich hätte die Phase mit dem verkrampften Hals hinter mir. Dabei geht es jetzt wieder los.

    Ich glaube, dass es noch so unschön klingt, liegt auch einfach daran, dass ich meine Stimme noch überhaupt nicht unter Kontrolle habe. Ich schieße völlig übers Ziel hinaus oder komme überhaupt nicht ran. Außerdem tendiere ich dazu, immer tiefer zu werden beim Singen. :roll:

    @mezzo:
    Ich war wohl etwas voreilig als ich vor einigen Wochen schrieb, dass ich die Abendempfindung leicht finde. :oops: Da hatten wir nur die erste Seite durchgearbeitet. Das war okay für mich. Aber dann ... *g*

    @Fliu:
    Ja, seit Mitte Februar nehme ich Unterricht. Ich komme jetzt also sozusagen in den 6. Monat. :n3:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Uralt - 30.07.2007, 18:22


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Na ja, letztens meinte er dann aber, als ich mal irgendeine CD zu laufen hatte, dass die das wenigstens können im Gegensatz zu mir.

    HM HM, sag mal, wie alt ist das Jungchen ? Wer sowas sagt, macht auf mich aber noch einen ziemlich kindlichen Eindruck. sorry, ich will weder dir noch ihm zu nahe treten.
    Ok, er mag vielleicht diese Art der Musik nicht, aber du solltest ihm klar machen, wieviel dir daran liegt, Singen zu lernen und dass er das respektieren sollte.
    Und falls er das nicht kann ... :n166:

    Liebe Grüße
    Uralt ( deren Mann auch keine klassische Musik mag, sich aber "todesmutig" alle klassischen Konzerte und Opern anhört, bei denen ich mitsinge, einfach nur mir zuLIEBE.)



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Romilda - 31.07.2007, 19:55


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Und dazu kommt, dass mein Lehrer in den letzten beiden Stunden daran arbeiten wollte, der Stimme mehr Klangvolumen zu verleihen. Allerdings führt das bei mir mal wieder dazu, dass ich mich total verkrampfe im Hals, wie sonst bei der Höhe. Wenn ich richtig entspannt und richtig warm bin, tritt ganz von selbst ein schönes Vibrato hervor, aber ich finde, das allein reicht nicht aus um klassischen Gesang gut klingen zu lassen.

    Hallo DM-Lady

    Ich glaube, wir alle haben es Dir jetzt schon immer und immer wieder gesagt: Du musst Geduld haben!
    Du hast gerade mal seit einem knappen halben Jahr Gesangsunterricht und erwartest bereits eine "klassische Stimme?" :kaffee

    Also hör mal, selbst wenn Du ein Wahnsinns Naturtalent wärest, das sämtliche Grundschwierigkeiten innert ein paar Wochen überfliegt (was ich aufgrund Deiner Berichte nicht annehme), braucht es uuuuungeheuer viel Zeit, bis Deine Stimme endlich mal ein wenig nach "klassisch" tönt, etwas gereift ist und Du ein "Vibrato" hinkriegen kannst, was auch immer Du Dir darunter vorstellst.
    Dass Dein Lehrer bereits nach wenigen Wochen mit Dir mehr "Klang-Volumen" erarbeiten will, finde ich etwas seltsam. In Deinem Anfangs-Stadium wird doch erst mal am Stimmsitz und der Technik gearbeitet, aber doch noch lange nicht am "Klang-Volumen" (bitte korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege).

    Deshalb setze bitte Dich und Deinen Lehrer nicht dermassen unter Druck, sondern rechne zuerst mal in Monaten und Jahren:
    In zwei Jahren hast Du hoffentlich mal eine sichere Intonation, d.h. Du singst nicht mehr zu tief oder zu hoch. Vielleicht kommt das auch schon eher oder Du hast eine leichte Stimme, die mit der Intonation schneller klarkommt.
    Ich brauchte mit meiner schweren, grossen Stimme 5 Jahre, bis ich sie endlich mal im Griff hatte und nicht mehr zu tief sang. Mag sein, dass dies bei Dir schneller geht. Ich wünsche es Dir! :n2:

    Nach diesem Anfang kommt dann langsam die "klassische Stimme" zum Vorschein, d.h. man kann Kopf- und Bruststimme mischen, es entwickelt sich ein Timbre, die Stimme klingt rund und schön. Auch das dauert nochmals 3 - 4 Jahre, bis das alles wirklich sitzt und zwischen 50 - 80% abrufbar ist (zu 100% abrufbar kriegen es vermutlich nicht mal Berufssänger hin, auch die haben gute und schlechte Tage).

    Ich will Dir damit nicht den Mut nehmen, aber Dir etwas die Dimensionen aufzeigen, die ein Amateur einrechnen muss, um eine annehmbare, klassische Stimme zu entwickeln.
    Natürlich gibt es Stimmen, die schneller so weit sind, ich kann Dir hier nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten, da ich wirklich eine "faule Schülerin" war... na ja, ich war zu 100% berufstätig mit vielen Auslandsreisen, vielen Hobbys, Sport, usw.
    Wenn ich fleissiger gewesen wäre, hätte ich bestimmt schnellere Fortschritte erzielt, aber ich will Dir damit nur zeigen, dass wir im Gesangsunterricht von Monaten und Jahren reden, nicht von ein paar popeligen, wenigen Tagen oder Wochen.

    Also, mach weiter fleissig Deine Gesangsübungen, verzweifle nicht, sondern arbeite an Deinem Körper, damit der sich entwickelt und die Abläufe sich automatisieren.
    Aber hadere nicht ständig mit Dir, weil Du nach ein paar wenigen Gesangsstunden noch keine Königin der Nacht singen kannst.

    Viel Glück und alles Gute!
    Romilda



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 02.08.2007, 09:39


    @Uralt:
    Er ist 30. Sein Problem ist, dass er nicht versteht, dass es nicht ausreicht, einmal die Woche zum Unterricht zu gehen und sonst gar nichts zu machen. Er hat mich auch schon mal gefragt, wie lange mein "Gesangs-Kurs" noch geht. Er hält das ganze scheinbar für einen Volkshochschulkurs. Als ich ihm von euch erzählt habe, dass ihr teilweise schon seit vielen Jahren Unterricht nehmt, hat er ganz schön blöd gekuckt.
    Andererseits hat er schon ein paar mal zu mir gesagt, dass er froh ist, dass ich endlich ein Hobby gefunden habe, bei dem ich länger bleibe.
    Ich weiß, dass es hier rüber kommt als wäre er ein totaler Idiot und ihr wahrscheinlich nicht versteht, wie ich mit ihm auskomme. Also es kommt höchst selten vor, dass er irgendwas in der Richtung sagt. In dem ganzen halben Jahr war es vielleicht 5 oder 6 mal. Das muss ich schon zu seiner Verteidigung sagen. Aber mich bedrückt das eben sehr, weil ich dabei ziemlich empfindlich bin.

    @Romilda:
    Dass ich die Königin der Nacht nicht singen kann, weiß ich selber. Das werde ich wohl nie können, weil ich kein ganz hoher Sopran bin. :n152:
    Mein Lehrer hat mal zu mir gesagt, er unterrichtet niemals strikt nach "Lehrbuch", da Gesang und Stimme nicht nach Schema F einzusortieren sind, sondern alles völlig individuell ist. Somit stimmt er seine Unterrichtsstunden auch einfach darauf ab wie der Schüler drauf ist.
    Da ich ihn nun schon ein bißchen kenne, denke ich, dass es auch einfach daran liegt, dass er generell eher ein chaotischer Mensch ist und in seinem Leben selten einer festen Struktur gefolgt ist. Und so läuft auch sein Unterricht ab. Er entscheidet relativ spontan was wir machen wollen. Wenn ich ihm sage, ich bin heute so aufgebracht, dann machen wir einfach ein paar Entspannungsübungen. Wenn wir beim Einsingen merken, dass ich super drauf bin, versucht er, meine Stimme, um es mal zu testen, so weit wie möglich in die Höhe zu treiben. Und wenn ich ihm sage, hoch singen ist mir heute zu anstrengend, arbeiten wir in tieferen Bereichen an unterschiedlichsten Details. Es ist allerdings nicht so, dass ich reingehe und sage: "Ich will so schnell wie möglich vorwärts kommen und will heute das machen." :d_neinnein: Er ist der Lehrer und nicht ich.

    Dein ungefähres Zeitschema ist sehr interessant, muss ich sagen. Obwohl es sich um Jahre handelt, beruhigt es mich irgendwie, denn so weiß ich wieviel noch vor mir liegt. Ich lebe gern in Zeitfenstern. :n110:
    Aber ich sag's noch mal: Bei meinem Posting von vor ein paar Tagen ging es nicht darum, dass meine Stimme so schnell wie möglich voluminös klingen soll, sondern dass ich sie so unschön fand und dass ich wieder mit Verkrampfungen zu kämpfen hatte, obwohl ich das nun eigentlich hinter mir gelassen hatte - dachte ich zumindest.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Uralt - 02.08.2007, 10:26


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: @Uralt:
    Er ist 30. Sein Problem ist, dass er nicht versteht, dass es nicht ausreicht, einmal die Woche zum Unterricht zu gehen und sonst gar nichts zu machen. Er hat mich auch schon mal gefragt, wie lange mein "Gesangs-Kurs" noch geht. Er hält das ganze scheinbar für einen Volkshochschulkurs. Als ich ihm von euch erzählt habe, dass ihr teilweise schon seit vielen Jahren Unterricht nehmt, hat er ganz schön blöd gekuckt.
    Andererseits hat er schon ein paar mal zu mir gesagt, dass er froh ist, dass ich endlich ein Hobby gefunden habe, bei dem ich länger bleibe.
    Ich weiß, dass es hier rüber kommt als wäre er ein totaler Idiot und ihr wahrscheinlich nicht versteht, wie ich mit ihm auskomme. Also es kommt höchst selten vor, dass er irgendwas in der Richtung sagt. In dem ganzen halben Jahr war es vielleicht 5 oder 6 mal. Das muss ich schon zu seiner Verteidigung sagen. Aber mich bedrückt das eben sehr, weil ich dabei ziemlich empfindlich bin.
    .

    Liebe DM-Lady,
    ich denke nicht, dass er ein Idiot ist, er scheint nur nicht zu verstehen, dass singen lernen kein "Hobby" ist, wie andere. Alle Hobbys, bei denen man eine Technik lernen muß, brauchen mehr Zeit und Geduld.

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Romilda - 02.08.2007, 14:39


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: Aber ich sag's noch mal: Bei meinem Posting von vor ein paar Tagen ging es nicht darum, dass meine Stimme so schnell wie möglich voluminös klingen soll, sondern dass ich sie so unschön fand und dass ich wieder mit Verkrampfungen zu kämpfen hatte, obwohl ich das nun eigentlich hinter mir gelassen hatte - dachte ich zumindest.

    Hi DM-Lady

    Oh nein, diese Verkrampfungen wirst Du so schnell nicht hinter Dir lassen können...

    Soll ich Dir kurz von meinen beiden letzten Gesangsstunden erzählen?

    - vor drei Wochen der totale Höhenflug... nach ausgiebiger Technik, viel Arbeit in den tiefen Bereichen und ganz kurzem Antippen in die Höhe, bekam ich plötzlich Lust, auf die Frage meiner GL (sie überlässt die Auswahl der Literatur mir), mich nochmals an der Gräfin zu versuchen, "Dove sono i bei momenti", eine Arie, die es in sich hat, kann ich Dir sagen!
    Ich hatte sie seit mind. 3 Jahren nicht mehr gesungen.
    Zum Glück konnte ich sie mehr oder weniger noch auswendig, da ich keine Kopie für die Lehrerin mitgenommen hatte (wusste ja nicht, dass ich in meinem Wahnsinn auf die Idee käme, diese Arie zu singen)...
    Es war einfach göttlich... die Arie floss mir von den Lippen wie Honig, mühelos in die Höhe, mühelos in die Tiefe, richtige Intonation, keine Anstrengung, keine Verkrampfung, nichts.
    Am Ende meinte meine GL, dass ich wohl für die Gräfin geboren sei. :lol:

    - Darauffolgende Stunde, also vor zwei Wochen, der völlige Tiefschlag:
    Wieder Technik, sogar viel in der Höhe, dann nochmals die Gräfin: Meine Güte... schon beim E verkrampfte sich alles. Dank meiner Technik konnte ich mich zwar halbwegs retten, aber wir brachen die Uebung sehr schnell wieder ab.

    Verstehst Du, was ich meine? Und dies nach 12 Jahren Unterricht! Vor solchen Tiefschlägen bist Du nie gefeit!

    Es ist übrigens sehr wichtig, dass Du sofort abbrichst, wenn Du merkst, dass Du Dich verkrampfst ("Festsingen" nennt man das). Dann musst Du sofort etwas anderes machen, und ich hoffe, Dein Lehrer achtet ebenfalls darauf.

    Uebrigens versuche ich jetzt ebenfalls herauszufinden, woher dieses Desaster in der letzten Stunde kam und was der Unterschied zur vorherigen Stunde war.
    Momentan konzentriere ich mich auf die Bruststimme, da ich gemerkt habe, dass ich damit seltsamerweise eine mühelose Höhe erreiche, vermutlich, weil ich damit einen sehr guten Tiefstand des Kehlkopfes erreiche.

    Ich hatte noch keine nächste Stunde, die kommt dann am Samstag...

    Liebe Grüsse,
    Romilda



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    dola - 02.08.2007, 15:30


    Hallo, Romilda,

    sowas kann ganz banale körperliche Ursachen haben: Weibliche Indisposition oder das Ausbrüten einer Erkältung. In diesen Fällen bestehen Einschränkungen, die mit Technik nicht voll zu beheben sind. In ersterem Fall sind ganz leichte Geläufigkeitsübungen angesagt, da überall Wasseransammlungen sind und der Stimmapparat schlecht durchblutet ist. Damit bessert sich das.

    Grüße,

    dola



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    kaja - 02.08.2007, 23:19


    hallo,

    es kann auch ganz banale psychische ursachen haben.

    ich erlebe es bei meinen fortgeschrittenen schülern immer wieder mal, daß sie genau dann, wenn irgendwas gut geht, es plötzlich viel schlechter singen.

    es ist halt dieser effekt, daß man etwas, was gut geht beim nächsten mal genauso gut machen will.

    und da man es "will" und etwas "macht", geht es nicht.
    auch wenn man besonders gut singen will, geht es ja oft schief.

    liebe grüße
    kaja



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 04.08.2007, 15:54


    @Uralt:
    Na dann bin ich ja beruhigt, dass du nicht so schlecht über ihn denkst. :n110:

    @Romilda:
    Ist sowas nicht super deprimierend? Vor allem nach so langen Jahren des Unterrichts. Na ja, singen ist leider nicht wie Fahrrad fahren oder lesen. Wenn man das einmal kann, kann man es immer. Ich weiß bei mir leider auch nie so richtig woran es liegt. Es gibt Tage, an denen bin ich voll abgenervt und lege die tollsten Leistungen hin. Und an anderen, wo ich super drauf bin, geht gar nichts.

    @kaja:
    Ja, das ist irgendwie leider immer der gleiche Kreislauf - sei's im großen oder im kleinen. Aber wie ich eben an Romilda schrieb, muss ich wohl weg vom dem Gedanken, dass man beim Singen immer gleich gut ist.



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Romilda - 05.08.2007, 22:04


    DM-Lady hat folgendes geschrieben: @Romilda:
    Ist sowas nicht super deprimierend? Vor allem nach so langen Jahren des Unterrichts. Na ja, singen ist leider nicht wie Fahrrad fahren oder lesen.

    Hi DM-Lady

    Ja klar, ist das frustrierend... wenn ich fleissiger wäre und mehr üben würde, könnte ich das vermutlich auch noch mehr begrenzen, aber ganz vermeiden kann man solche Abstürze meist nicht.
    Ich weiss unterdessen, woran es lag... erstens hatte ich Heuschnupfen und zweitens hatte ich meinen Kehlkopf durch ein paar blöde Uebungen vorher hochsteigen lassen, statt ihn schön dort unten zu behalten, wo er hingehört.

    In der letzten Stunde ging es so so la la... nicht so ein Höhenflug wie vor drei Wochen, aber auch kein Absturz. Ich bin jetzt vorsichtig geworden, was natürlich auch wieder falsch ist! :d_neinnein:

    Also, DM-Lady, mach unverdrossen weiter und verzweifle nicht... auch alte Hasen haben ihre Hochs und Tiefs!

    Liebe Grüsse,
    Romilda



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 16.08.2007, 17:38


    Am Dienstag hatte ich wieder Unterricht, nachdem ich 5 Tage lang überhaupt keinen Ton gesungen habe. Nicht mal gesummt oder sonst was. Anfangs klang es etwas eingerostet :lol: und ich habe etwas länger gebraucht, um warm zu werden. Aber danach lief es ziemlich gut. Die Schwankungen zwischen tollen und schlechten Tagen scheinen nicht mehr ganz so extrem zu sein, also nicht mehr ein toller Tag und danach 4 Wochen lang Flaute. Es wechselt so von Woche zu Woche. Damit kann ich schon viel besser umgehen. Aber dadurch kommt bei mir so langsam ein anderer Gedanke auf. Eigentlich habe ich ja immer viel zu viel Angst gehabt, aber mittlerweile überlege ich, dass es mir zu aufwändig und auch zu teuer ist, Gesangsunterricht zu nehmen und dann nur im dunklen Kämmerlein vor mich hin zu singen. Ich bekomme irgendwie Lust, mehr zu machen. Vielleicht in einem Chor mitzusingen. Noch nicht sofort, denn ich habe das Gefühl, dass ich noch viel zu unsicher bin - sowohl innerlich als auch von der Verfügbarkeit der Stimme her. Ich kann auch nur mit Hängen und Würgen Noten lesen. Aber vielleicht klappt es in einem halben Jahr oder so schon besser. Ging es jemandem von euch ähnlich?
    Muss man bei Chören sowas wie ein Vorsingen machen?



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Uralt - 16.08.2007, 20:51


    Das kommt auf den Chor an :
    bei Profi-Chören oder Ensembles sicher, aber bei Laienchören meisten nicht.
    Ruf den Chorleiter an, geh hin und hör dir den Chor an, dann wirst du schon merken, wenn der Funke überspringt und es dir Spaß macht.

    Liebe Grüße
    Uralt



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    Fliu - 21.08.2007, 13:43


    Uralt hat recht, bei Laienchören gibt es normalerweise kein Vorsingen. Da geht es oft mehr um die Gemeinschaft und nicht so sehr um das Können jedes Einzelnen. Daher musst du auch nicht unbedingt Noten lesen können, denn das können viele Chorsänger nicht. Trotzdem ist es natürlich sehr hilfreich, es zu lernen :n3:



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    chero - 21.08.2007, 14:04


    Hallo,

    wag doch einfach den Schritt und hör dir einfach Chorproben div. Chöre an. Du wirst dann durch dein Bauchgefühl schon merken, wo du dich wohl fühlst und ob Dinge, die dir evt. wichtig sind, wie einsingen, Probenablauf, Gemeinschaft, Altersstruktur, wie du aufgenommen wirst, was der Chor so anbietet etc., von dem Chor erfüllt wird.

    Du kannst nichts verlieren, nein nur gewinnen. Also informiere dich welche Chöre in Fragen kommen könnten und dann ab ans Telefon und rausfinden wann die Chorproben sind......

    Gerade ist doch ein toller Moment, denn nach den Ferien fangen immer einige neu an bzw. die Chöre haben durch Studienbeginn o.ä. Leute verloren!

    Ich drück dir die Daumen


    Liebe Grüsse
    Chero



    Re: Tricks zum Abgewöhnen

    DM-Lady - 21.08.2007, 15:40


    Okay, danke für die Hinweise. Ich werd mal schauen was hier so angeboten wird. Da gibt es sicher einiges.



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