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Re: Lübeck Eine 26-Jährige Joggerin brutal überfallen worden
Nordseeengel - 28.05.2007, 06:19Lübeck Eine 26-Jährige Joggerin brutal überfallen worden
geschickt bekommen von Train
Überfall an den Wallanlagen: Kripo vermutet Sexverbrechen
Auch zivile Kräfte von Kriminal- und Schutzpolizei sind an der Fahndung nach dem Mann beteiligt; das Areal an den Wallanlagen wird mit Diensthunden abgesucht. Der Täter bleibt jedoch flüchtig. Foto: Kröger/LN
Lübeck - Eine 26-jährige Joggerin ist an der Kanaltrave brutal überfallen worden. Die Kripo geht von einer Sexualstraftat aus. Ein Zusammenhang mit dem Täter von St. Lorenz-Nord ist nicht auszuschließen.
Ein neuer unheimlicher Überfall auf eine junge Frau beschäftigt seit Dienstagabend die Lübecker Kriminalpolizei. Eine Sexualstraftat gilt als wahrscheinlich. Ungewöhnlich sind jedoch Ort und Zeitpunkt der Tat.
Gegen 19.10 Uhr befindet sich die 26-jährige Studentin auf ihrer allabendlichen Jogging-Tour entlang der Kanaltrave. Die Sonne scheint, viele Spaziergänger und Jogger sind an dem warmen Maiabend unterwegs. Als die Frau auf dem Wanderweg an der ehemaligen Seefahrtsschule, dem heutigen Uni-Institut für Mathematik, vorbei läuft, bemerkt sie, wie sich ihr von hinten eine dunkel gekleidete Gestalt nähert. Im selben Moment packt der Täter zu, hält die Frau fest und versucht, ihr einen Apfel ins Gesicht zu drücken, möglicherweise, um sie zu knebeln. Das gelingt nicht, die Joggerin kann laut um Hilfe schreien. Mehrere Passanten auf der anderen Uferseite bekommen den Vorfall mit. Als sich kurz nach dem Überfall ein Jogger nähert, lässt der Mann von seinem Opfer ab, flüchtet beim Kaisertor die Böschung in die Wallanlagen hinauf. Die Polizei sucht das Areal daraufhin weiträumig nach dem Täter und möglichen Spuren ab, auch mehrere Diensthunde kommen zum Einsatz. Allerdings bleibt die Fahndung ohne Erfolg.
Dass der Überfall auf die Studentin sexuell motiviert war, gilt als sicher. "Als Raubopfer war die Frau nicht interessant, und es kann auch ausgeschlossen werden, dass Opfer und Täter sich kennen", so Detlef Vierke, Leiter des Kriminalkommissariats 11.
Dass es sich bei dem Flüchtigen möglicherweise um den per Speicheltest gesuchten Sexverbrecher handelt, dem neun versuchte und vollendete Vergewaltigungen in Lübeck, vor allem in St. Lorenz-Nord, zugeschrieben werden, hält Detlef Vierke für nicht wahrscheinlich. "Wir kennen das Muster, nach dem dieser Täter vorgeht, mittlerweile sehr genau. Und der Ablauf der Tat an der Kanaltrave passt nicht dazu." Ganz ausschließen will der Kommissariatsleiter einen Zusammenhang jedoch nicht.
Falls es keine Verbindung gibt, ist die Konsequenz ungleich beunruhigender: Statt einem leben möglicherweise zwei gefährliche Sextäter unerkannt in der Hansestadt. Und es könnte nur eine Frage der Zeit sein, bis einer von ihnen einen weiteren Überfall begeht.
Die Kripo hat jedoch berechtigte Hoffnungen, zumindest das jüngste Verbrechen schnell aufzuklären, da es mehrere Zeugen gibt, die den Täter beobachtet haben. Dass sich der mutmaßliche Sexverbrecher überhaupt diese frühe Stunde und den belebten Ort ausgesucht hat, um die Frau zu überfallen, ist ungewöhnlich. "Er hätte davon ausgehen müssen, dass irgendjemand etwas bemerkt", sagt Vierke.
Das Opfer beschreibt ihren Angreifer als 27 bis 35 Jahre alt und 1,70 bis 1,73 Meter groß. Er hat eine normale Figur und dunkelblondes bis braunes kurz geschnittenes Haar, helle Gesichtshaut und trägt weder Brille noch Bart. Bekleidet gewesen sein soll der Täter mit einer hüftlangen schwarzen Jacke, einem schwarzen T-Shirt und einer dunklen Hose. Ein weiterer Zeuge will außerdem eine schwarzes Basecap und einen schwarz-weißen Rucksack bei ihm gesehen haben.
Wohin der Gesuchte nach der Tat geflüchtet ist, steht nicht genau fest. Möglicherweise hat er die Wallanlagen in der Wallstraße oder in der Mühlenstraße wieder verlassen und wurde auch hier von Zeugen beobachtet. Wer Angaben zu dem Fall machen kann, wird gebeten, das Kriminalkommissariat 11 unter Telefon 04 51/13 10 anzurufen.
Vor allem sucht die Polizei nach dem Jogger, der kurz nach dem Überfall am Tatort vorbeigekommen ist und die 26-Jährige nach Hause begleitet hat. Nach Angaben der Studentin soll es sich dabei um einen Finnen handeln, der bereits seit vier Jahren in Lübeck wohnt und im Im- und Export arbeitet. "Es ist wichtig, dass wir jeden Hinweis bekommen", so Vierke, "Jede Kleinigkeit kann von Bedeutung sein."
Von Oliver Vogt, LN
Quelle :
http://www.ln-online.de/artikel/2152247/%DCberfall_an_den_Wallanlagen%3A_Kripo_vermutet_Sexverbrechen.htm
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