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Re: Ritterschlag
Sheilong - 26.05.2007, 10:09Ritterschlag
Der Ritterschlag
Ballade von Börries, Freiherrn von Münchhausen.
Ein Regen stob in Schauern
Hin über die Lombardei,
Naßgrau waren alle Mauern
An den Gärten der Weinbergsbauern,
An denen sie zogen vorbei
Naß ihre Schwerter und Speere,
Und naß des Fußvolks Gewehre,
Naß Sattel und Zaumzeug ganz,
Geborgen trugen die Heere
Nur das Pulver und ihre Ehre
Hinaus zum Waffentanz.
In das klirren von Trensen und Ringen
Klang ein einsames Singen,
Reiter wie hieß dein Lied?
"Meiner Rüstung Eisen ward vom Tau
Rostigrot in langen Lagernächten,
Meines Hengstes schwarze Mähnenflechten
Sind vom Staube vieler Straßen grau..."
Das Lied war jäh zu Ende,
Eine Kugel schnitt es entzwei,
Der Reiter hob die Hände,
Schlaff stürzte Lanze und Lende,
--Ein Schrei--
Lied und Leben vorbei!
Ein Windstoß stieß und stäubte
Den Regen wie Sand daher,
Die Fahne flappte und sträubte
Am Schaft und stürzte schwer.
Signale durch den Regen,
Herpreschte im Wind Bannard,
Den fränkische Heeren entgegen
Ein Wald von Lanzen starrt.--
Da leuchten zwei Heere und rangen
Im rinnenden Regen schwer,
Aus Marignano klangen
Die Mittagsglocken her.
Die eine läutete: Gloria!
Ein helles und schnelles: Viktoria!
Die Klänge der anderen sangen:
Bale, geschlagenes Heer!
Und Bonard ritt im Regen,
Rastlos sein Ruf die Schlacht bewegt,
Rastlos sein Schwert ihm Gassen schlägt,
Und bei den starken Degen
Sein König Franz den Schwertarm regt,
Ein Knabe, der verwegen
Manch älteres Haupt erlegt.
Und wer die zwei sah reiten,
Dem wurde der Atem tief,
Einen Meister sah er streiten,
Dem Blut vom Helme lief,
Der wie in Friedenszeiten
Ruhig durch den Wind Befehle rief,
Und immerhin zur Zeiten
Stolz die Blicke ließ gleiten.
Und wer die zwei sah fechten,
Der sah in heller Luft
Einen König ringen und rechten,
Seines besseren Rechts bewußt,
weit vorn vor Rittern und Knechten
Bot er dem Feinde die Brust,
und traf sein Schwert den Rechten,
Laut hat er jauchzend gemußt.
Viel Wasser floß aus den Nebeln
An jenem Regentag,
Bis daß in blutigen Knebeln
Welschland am Boden lag
Mehr Wasser ist niedergegangen
Auf blasse Frauenwangen,
Über manche, der draußen lag.
Und las zu End das Ringen,
Sie bauten auf weitem Feld
Naßfrau bei Trommelklingen,
Des Orleans Königszelt.
Und vor dem Zelt ein Linnen,
Drauf kniete naß von Blut
Und naß von Regenrinnen,
Ein Edelknabe gut,
Der sollte heut gewinnen
Den Ritterschlag für seinen Mut.
Ein König lag auf Knieen!
Wer schlägt denn ihm den letzten Schlag,
Wer mag das Werk vollziehen,
Das nur ein Fürst zu tun vermag?
Nur einem war´s verliehen,
An diesem Ehrentag:
Banard stand vor dem König:
"zu Gottes und Marien Ehr
diesen schlag und keinen mehr!
Der Regen sang eintönig
in seine Worte her.
Und auf des Königs Rücken
Fiel schwer das nasse Schwert,
Dann hob Banard im Rücken
Den König von der Erd,-
Ein stummes Händedrücken
Hat ihn zum Freund begehrt.--
Und die auf nassen Wegen
Damals zu Feld gelegen,
Und die erlebt den Tag,
Im Barte, halb verlegen,
Ein heller tropfen ihnen lag,
--Es ging so starker Regen
Bei jenem Ritterschlag.
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