Traktat für Sebastian

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    Re: Traktat für Sebastian

    Jonathan - 24.05.2007, 07:51

    Traktat für Sebastian
    Sebastian, mein Freund, wie geht es Dir? Du scheinst mir betrübt! Die Reise von Middenheim nach Altdorf gestaltet sich für Dich ja wahrlich nicht so einfach. Zuerst die Verkühlung mit der Du zu kämpfen hattest. Mögliche Ursache könnte Dein exponierter Platz am Dach der Kutsche gewesen sein. Ein Platz der Dir zwar einen schönen Überblick gewährte, um den ich Dich sogar ein klein wenig beneide, der Dich aber auch dem Fahrtwind und der Witterung aussetzte – ein unter Heilern erwiesener Grund für Dein unter dem Begriff Verkühlung bekanntes Unwohlsein.

    Wir hätten Dich gerne bei uns in der Kutsche gesehen, aber Du wolltest ja nicht. Ich glaube, man hat Dich deswegen Sturkopf genannt. Ich meine, dass Du einfach Deine Prinzipien hast. Diese Interpretation gefällt mir besser und ist vor allem diplomatischer. Aber auch wenn Du Prinzipien hast, so brauchst Du keine Angst zu haben diese aufzugeben nur weil Dich innerhalb der Kutsche etwas Bequemlichkeit erwartet und – na ja, einige Mitreisende die vermeinen sozial höher stehend zu sein. Manches mal sollte man sich mit den gegebenen Umständen arrangieren. De facto bin auch ich aufgrund meines Werdegangs und meiner Bildung sozial höher stehend. Ich denke aber, dass wir ganz gut miteinander auskommen und bisher noch keinen einzigen Gedanken darüber verschwendet haben ob denn nun einer von uns einer anderen sozialen Schicht angehört oder nicht. Wir kämpften und litten bisher Seite an Seite. Wichtig sollte sein, dass wir als vom Schicksal oder gar von den Göttern zusammengeführte Gruppe ohne Standesdünkel zusammenhalten. Und hebt uns nicht das Signum Sigmars und Ulrics weit über die Mehrheit der Bewohner des Imperiums? Wir haben eine Aufgabe die uns zweifelsohne Opfer und Entbehrungen abverlangt. Das Signum und die Aufgabe, das ist etwas auf das wir stolz sein können und das sich auch ein Noblicher nicht kaufen kann.

    Dass Du von den Tiermenschen so unglücklich verletzt wurdest ist wahrlich tragisch. Wenn einem Mann mit Deinem Mut und Deiner Furchtlosigkeit das Schlachtenglück nicht hold ist, so mag er schon mit seinem Schicksal hadern. Da stellt sich schon die Frage »warum muss mir das passieren?« Manches mal gibt es dafür einfach keine Erklärung. Man kann sich nur dem Willen der Götter fügen und ihnen danken dass man eine gefährliche Situation zumindest überlebt hat. Nach dem Verlust meiner linken Hand habe auch ich überlegt wie es denn nun weitergehen soll. Ich habe – so wie Du - eine Aufgabe zu erfüllen und drei Kampfgefährten auf die verlass ist. Zu viert können wir diese schwierige Aufgabe lösen! Dazu brauchen wir Dich! Einen mutigen Kämpfer, einen Mann der Prinzipien hat, vor allem aber einen Mann der ungerecht scheinende Schicksalsschläge wegstecken kann und gemeinsam mit uns den Dämon zur Strecke bringt.

    Abschließend noch ein Wort zu Deinen Prinzipien: Gib sie nicht auf! Denke aber an das Beispiel von Sigmar und Ulric – sie versuchen Vorurteile und Rivalitäten abzubauen. Ein göttlicher und epochaler Schritt. Analog zu diesem Vorbild, versuche nicht allen Noblichen oder sozial höher stehenden von Grund auf misstrauisch gegenüber zu stehen oder sie gar als Feinde zu sehen. Ein Feind kann überall lauern, ungeachtet eines sozialen Standes, genau so wie man auch in allen sozialen Schichten Verbündete finden kann.

    Jonathan



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