Mit Eltern gegen Rechtsextreme

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    Re: Mit Eltern gegen Rechtsextreme

    Summi - 19.05.2007, 19:28

    Mit Eltern gegen Rechtsextreme
    Modellprojekt für ländliche Regionen
    FRANK SCHAUKA

    POTSDAM In den Kampf gegen Rechtsextremismus in Brandenburg sollen nun Familien in ländlichen Regionen stärker einbezogen werden. Das Ziel des bundesweit einmaligen, auf drei Jahre konzipierten Modellprojekts "Elternwege – Beratungswege" besteht darin, Eltern bei der Lösung von Erziehungsproblemen so weit behilflich zu sein, dass schließlich Elternselbsthilfeprojekte daraus entstehen könnten. Inhaltlich soll es dabei nicht nur um Erziehungsprobleme mit Kindern und Jugendlichen gehen, die schon rechtsextrem sind. Bildungsstaatssekretär Burkhard Jungkamp als Koordinator des Handlungskonzeptes Tolerantes Brandenburg und Wolfram Hülsemann als Leiter des Brandenburgischen Instituts für Gemeinwesen "demos" skizzierten das Projekt am Mittwoch in Potsdam.

    Das Modellprojekt ist der erste konzeptionelle Versuch, einem Gedanken Rechnung zu tragen, den Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und Bildungsminister Holger Rupprecht (SPD) seit Jahren betonen: dass Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit mit dem Verfolgungsdruck der Polizei allein nicht dauerhaft zurückgedrängt werden können, wenn nicht zugleich in den Familien die Eltern ihrer Erziehungsaufgabe gerecht werden.

    Zunächst sollen zwei Psychologen von "demos", dem Trägerverein des Projektes, Ansprechpartner für die Eltern sein. Um den Kontakt herzustellen, sollen Erziehungseinrichtungen wie Kitas, Schulen sowie Jugendeinrichtungen oder Beratungsangebote freier Träger genutzt werden. Erreicht werden sollen auf diese Weise beispielsweise Eltern, die sich wegen der rechtsextremen Orientierung ihrer Kinder schämen und sich deshalb – obwohl sie das Problem allein nicht lösen können – scheuen, Hilfe zu suchen.

    Darüber hinaus, so die Idee des Modellprojekts, soll die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen hin zum Rechtsextremismus frühzeitig erkannt und womöglich abgewendet werden. Hinter diesem Präventionsansatz steckt die Erfahrung, dass bei Heranwachsenden gewisse Verhaltensweisen und Anschauungen, die selbst noch nicht klar als rechtsextrem erkennbar sind, die Ausprägung einer rechtsextremen Weltsicht fördern. Getragen wird das Modellprojekt dabei von der Zuversicht, dass die beiden Projektmitarbeiter von der jahrelangen Erfahrung im Kampf gegen Rechtsextremismus profitieren, die "demos" über seine anerkannten und landesweit agierenden Mobilen Beratungsteams gewonnen hat.

    Es soll verschiedene Lösungswege geben: Einmal sollen die Projektmitarbeiter den Kontakt zwischen Eltern und institutionellen Ansprechpartnern koordinieren. In ländlichen Regionen, wo diese Strukturen oft unterentwickelt sind, sollen sie Eltern mit ähnlichen Erziehungssorgen zusammenführen, damit sie in Selbsthilfeprojekten ihre Erziehungskompetenz stärken.



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