Eine kleine Geschichte

tugendhafte Gefährten
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    Re: Eine kleine Geschichte

    Tapion - 18.05.2007, 22:17

    Eine kleine Geschichte
    Elune mit Euch! Leider kann ich nicht allzuoft online sein, da ich in circa vier Wochen meine Abschlussprüfung schreibe, ein Umzug zum 01.06. vor der Tür steht und ich nach der Arbeit noch Mutterersatz für meinen kleinen Bruder spielen muss, naja dann hat man ja einen Freund und noch Restfamilie... ich denke einige Wissen, wovon ich spreche. Ich hoffe, dass sich alles ändern wird, sobald ich mit meinem Freund zusammengezogen bin, denn dann fallen viele alltägliche Pflichten weg, die mir im Moment sehr viel Zeit rauben. Doch um trotzdem wenigstens ein bisschen zu dieser tollen Gilde beizutragen, dachte ich mir, ich poste mal eine meiner Geschichten (jedenfalls das erste Kapitel). Wenn sie euch gefällt, dann kann ich euch auch gern den Rest (bzw. das was ich bisher geschrieben habe) geben. Doch erst einmal sollte das Kapitel 1. reichen. ^^ Ich würde mich über Kommentare freuen, auch wenn es Kritik ist, doch sie sollte konstruktiv sein. Also, ich hoffe, dass euch die Story gefällt und dass ihr mir meine momentane Abwesenheit verzeiht.



    Re: Eine kleine Geschichte

    Tapion - 18.05.2007, 22:23


    Tiger & Melody
    - Amor aeterna -

    von Melody Lilieth Riddle



    Erster Teil: Proditio amici

    1. „Manchmal muss man um zu siegen, keusche Unschuldsmiene zeigen, sich in wahrer Demut üben, schüchtern sein und ganz bescheiden.“

    Tiefe Dunkelheit umgab sie an diesem Ort. Schier undurchdringliche Finsternis hüllte ihren zarten Körper bis zur Gänze ein. Sie versuchte zu atmen, doch das Dunkel schnürte ihr die Kehle zu. Sie spürte, dass etwas in dieser schrecklichen Düsterkeit lauerte. Darauf wartete, dass sie die Besinnung verlor, um dann zuschlagen zu können.
    Sie kannte diese Gefühle von Angst, Panik und blankem Entsetzen, welche Angesichts dieser Schatten in ihr aufflammten. Aber so sehr sie auch versuchte dagegen anzukämpfen, es gelang ihr nicht. Sie war vollkommen hilflos und dieses Etwas in der Nacht wusste um ihre Gefühle.
    Sie hörte es atmen. Ein leises Röcheln, welches unaufhörlich durch die Finsternis zu ihr drang, dass sich ihr die Nackenhaare sträubten.
    Sie wusste, was dieses Ding in der Dunkelheit im Schilde führte. Und sie konnte sich dem nicht entziehen, denn sie war gefangen in einer Welt, in der an ihren Händen Blut klebte.
    Dieser Dämon existierte überhaupt nur, um sie immer wieder daran zu erinnern. Sie fürchtete und hasste ihn, diesen Dämon, dabei war es nur ihre Schuld, dass er lebte.
    Abermals schnappte sie nach Luft und abermals spürte sie, wie sie langsam zu ersticken drohte unter der Last der Schuld die auf ihr lag.
    Der Dämon war näher gekommen, sie konnte es spüren, denn sie sah die Bilder jenes Tages vor sich. Es wurde kalt und sie fröstelte. Bald würde der Augenblick kommen, in dem alles vor ihren Augen unnennbare Formen annehmen würde. Ihre Knie würden nachgeben, ihre Beine sie nicht mehr tragen. Sie würde zu Boden sacken, um im letzten Moment festzustellen, dass es keinen Boden gab. Fallen würde sie in diese Düsterkeit, auf ewig fallen. Und nur ihre Erinnerungen an dieses schreckliche Ereignis würden sie begleiten.
    Wie oft hoffte sie auf eine rettende Hand, die sich nach ihr ausstreckte und sie hielt, die sie aus diesem Alptraum rettete. Doch sie wurde enttäuscht. Immer und immer wieder.
    Sie spürte, wie ihre Knie weich wurden, wie ihre Beine nachgaben und wie sie fiel. Es gab nichts was sie hätte retten können. Nichts und niemanden.
    Sie streckte ihre Arme aus, um irgendwo halt zu finden. Doch es gab keinen. Sie wusste das.
    Plötzlich packte etwas nach ihrem Handgelenk. Es war der Dämon, dass spürte sie, denn sie konnte seinen kalten, feuchten Atem auf ihrer Haut spüren und hörte seine röchelnden Laute. Er hielt sie fest umklammert, so dass sie sich nicht rühren konnte. Er sprach nicht und gab auch sonst außer seinem lauten Atem keinen Laut von sich.
    Das Ungeheuer zeigte mit einer seiner modrigen Hände auf ein Licht in der Finsternis. Es war ein kleiner Punkt, hellen, weißen Lichts. Er schien näher zu kommen und immer größer zu werden. Sie sah hinein und musste nun wieder und wieder mit ansehen, wie der Mann den sie über alles liebte für ewig verloren ging.
    Sie sah ihn das Elixier trinken, das ein Freund ihm gebraut hatte. Sie sah ihn, wie er sich in das weiche Bett aus Federn, Moos und Gras legte. Sie sah ihn, wie sein Geist sich auf das vorbereitete, was fast alltäglich war. Sie sah, wie sein Herz aufhörte zu schlagen und wusste, dass seine Seele nun für immer gefangen sein würde. Gefangen im smaragdgrünen Traum. Und niemand der bei ihm war. Niemand der ihm hätte helfen können.
    Der Dämon kicherte, ein hoher, höhnender Laut, dass sich ihr abermals die Nackenhaare sträubten und lies sie los. Sie tapste unbeholfen auf den Toten zu und kuschelte sich verängstigt in seine Arme. Sie spürte seinen noch warmen Körper und für einen Augenblick glaubte sie, er würde tatsächlich nur schlafen. Ein wunderschöner Augenblick und sie wollte ihn für immer festhalten. Wollte für immer so in den Armen ihres Vaters liegen und glauben, dass er einfach nur schlief. Dann hörte sie die Schreie ihrer Mutter, diese wundervolle Illusion zerbarst unter der Härte der Realität und stieß sie zurück in die grundlose Finsternis, wo sie auf ewig fallen würde.

    Melody riss die Augen auf.
    Kerzengerade saß sie nun in ihrem Nachtlager. Schnell hob und senkte sich ihre Brust unter dem hastigen Atem den sie tat. Ihre Augen weiteten sich noch mehr, als die Ereignisse vor ihrem inneren Auge Revue passierten. Sie hob die rechte Hand und rieb sich die Augen mit Daumen und Zeigefinger, um die Gedanken an diesen schrecklichen Traum fortzuwischen. Ihre eisblauen, sonst so hell leuchtenden Augen waren geschwollen, matt und nass. Sie hatte geweint im Schlaf.
    Melody schlug die Decke zurück und sah, dass ihr gesamter Körper mit kleinen Schweißperlen bedeckt war. Sie erhob sich aus ihrem Lager und trat hinaus in die kühle Morgenluft. Der Tag war noch jung, die Sonne war noch nicht zu sehen am Horizont. Doch schon bald würde sie hoch über Teldrassil stehen und die Wälder in allen nur erdenklichen Farben erstrahlen lassen.
    Melody liebte diese Momente. Noch ging niemand seinen alltäglichen Geschäften nach und Reisende würden erst mit den ersten Sonnenstrahlen aufbrechen. Es schien als wäre sie ganz allein auf dieser Welt. Sie kostete diese Augenblicke in letzter Zeit voll aus, denn schon bald würde sie nicht mehr hier sein.
    Sie würde in belebtere Gegenden reisen müssen, um ihn zu finden und sie war sich sicher, dass sie die Geborgenheit und Abgeschiedenheit ihrer Heimat Shadowglen missen würde.
    Sie atmete tief ein und lies ihre wunderschönen, eisblauen Augen noch einmal durch die Morgendämmerung schweifen, bevor sie hinüber ging zu einem der kleinen Teiche, die ganz Teldrassil schmückten.
    Mit jedem Schritt den sie tat umspielte der leichte Stoff ihres purpurnen Nachtgewandes ihre schlanken, aber kraftvollen Beine. Die besonders schöne Robe, welche ihr, ihre Mutter einst schneiderte, wurde vorn ein Stück unter dem Brustbein nur von zwei dünnen Bändchen zusammengehalten. Als sie ihren wohl liebsten aller Teiche erreicht hatte, band sie ihr Nachtgewand auf und lies es zu Boden gleiten.
    Langsam zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen am Horizont und der Himmel färbte sich allmählich blutrot.
    Leichtfüßig, wie alle ihres Volkes waren, stieg sie ins Wasser, welches seichte Wellen schlug, als sie es durchschritt. Sie glitt hinüber zur anderen Seite, welche von hiesigen Bäumen und kleinen Sträuchern gesäumt war. Dort wurde das Wasser wieder etwas flacher, sodass sie sich bequem auf den sandigen Grund setzten und den Lichtspielen der aufgehenden Sonne zuschauen konnte.

    An der Küste des nördlichen Kalimdor lag die Insel Rut´theran. Auf dieser Insel hatten die edlen und stolzen Nachtelfen einen ganz besonderen Baum gepflanzt, um ihre Geister wieder mit der ewigen Welt zu verbinden. Dieser Baum sollte der neue Weltbaum sein, der dem Volk der Nachtelfen ihre Unsterblichkeit zurückbringen sollte. Warnungen zum trotz, dass die Natur diesen Egoismus nicht gutheißen würde pflanzten die Druiden des Volkes Teldrassil. In dem vom Zwielicht umspielten Geäst des Baumes entstand eine vollkommen behütete Welt für die vom Kampf müde gewordenen Nachtelfen.
    Im Westen Teldrassils entstand die wundersame Stadt Darnassus, die Hauptstadt der Nachtelfen. Sie beherbergt auch das magische Tor, welches nach Rut´theran führt. Es lässt jeden der es betritt wie durch Zauberhand verschwinden und unten am Fuß des Baumes, in Rut´theran, wieder erscheinen.
    Wenn man von Darnassus aus der Straße nach Osten folgte erreichte man unweigerlich Dolanaar. Ein Ort der wohl nicht mehr, als ein Gros Bewohner zählte. Und doch für die noch kleineren Dörfer eine Art Handelszentrum geworden war.
    Östlich Dolanaars lag Starbreeze und nördlich Shadowglen. Melodys Heimat.
    Außer diesen kleinen Ansiedlungen, gab es, neben den vielen kleinen Teichen, noch zwei größere Seen. Den Al´Amethsee im Süden und den Wellspringsee im Norden. Dann war da noch eine Ansammlung besonderer Teiche im Südwesten Teldrassils, die die Teiche von Arlithrien hießen.
    Doch Teldrassil war nicht nur ein hiesiger wunderschöner Wald, denn es gab auch zahlreiche dunkle Höhlen in denen sich die schauderlichsten Dinge verbargen.

    Melody schwamm in die Mitte des Teiches und tauchte ihr Haar ins Wasser.
    Auf der Karte, die sie von einem Freund geschenkt bekommen hatte, waren die Höhlen nicht benannt. Doch sie hatte schon die schrecklichsten Geschichten gehört von Elfen dich sich in sie hineingewagt hatten.
    Melody kannte die Geographie Teldrassils ganz genau, ohne jemals ihre Heimat Shadowglen verlassen zu haben. Sie hatte die Karte täglich studiert und sich alles genau eingeprägt, um auf alles vorbereitet zu sein, wenn sie Shadowglen verlassen würde. Jeden Morgen beobachtete sie die Lichtspiele der aufgehenden Sonne und rief sich die Karte in Erinnerung.
    An diesem Morgen konnte sie sich jedoch nicht so recht auf die Karte konzentrieren, denn ihre Gedanken schweiften immer wieder zu ihrem Traum und die Erinnerung daran bescherte ihr ein unbehagliches Gefühl der Angst.
    Inzwischen war die Sonne beinahe gänzlich aufgegangen. Bald würden die blutroten Schlieren am Himmel einem strahlenden Blau platz machen.
    Melody stieg behutsam aus dem Wasser und streifte sich ihr Nachtgewand wieder über.
    Sie ging zurück ins Haus, wo sie einen kleinen Silberspiegel von ihrer Kommode nahm.
    Diesen Spiegel hatte sie als kleines Mädchen von ihrem Vater geschenkt bekommen. Er war das einzige was ihr von ihm geblieben war und jedes Mal wenn sie hineinsah, dann sah sie die Elfe, die Schuld war an seinem Tod. Ein schmerzvolles Erinnerungsstück. Aber so weh es auch tat, sie würde ihn niemals hergeben.
    Sie blickte hinein.
    Das kühle Wasser hatte die Schwellung ihrer leeren, eisblauen Augen zurückgehen lassen, denn sie leuchteten wieder voller Kraft und Entschlossenheit. Ihre rosige Haut fühlte sich frisch und belebt an. Melody legte den Spiegel zurück und griff nach ihrem Silberkamm. Sie setzte sich auf ihr Nachtlager, wo sie damit begann ihr hüftlanges schneeweißes Haar zu kämmen.

    Sie hatte einen beschwerlichen Weg hinter sich. Viele Prüfungen musste sie bestehen, um anerkannt zu werden und um sich auf das vorzubereiten, was vor ihr lag.
    Der Erzdruide von Shadowglen selbst, Tenaron Stormgrip, hatte sie mit einer Aufgabe betraut, um sie zu prüfen. Mitten in der Nacht im Schutze der Dunkelheit und mit dem Segen der Mondgöttin Elune hatte sie eine Phiole des Druiden mit dem heiligen Wasser des Mondbrunnens von Shadowglen gefüllt. Es war ein gefährliches Unterfangen gewesen, denn die Wälder Teldrassils waren schon lange nicht mehr sicher.
    DIESE ELENDE VERDERBNIS WIRD UNS NOCH ALLE ZERSTÖREN, dachte Melody und betrachtete voller Wehmut die gefüllte Phiole auf ihrer Kommode. Es war eine Probe des Wassers, welches sie geschöpft hatte. Tenaron hatte sie gebeten, diese Probe zu einem gewissen Corithras Moonrage in Dolanaar zu bringen.
    Sie hoffte, dass sie diesen Corithras schnell finden würde, denn ihr lag nicht viel daran lange in Dolanaar zu bleiben. Ihr Ziel war das Festland. Dort würde sie ihn sicherlich finden.
    Melody kämmte die letzte Strähne ihres Haares mit besonders großer Sorgfalt.
    Er war einer dieser abtrünnigen Druiden, die den neuen Weltbaum pflanzen wollten, obwohl sie gewarnt worden waren. Er schloss sich sehr früh dem Wortführer derer an die ihre Unsterblichkeit um jeden Preis wieder erlangen wollten. Und um seine Ziele zu erreichen, war ihm jeden Mittel recht. Er hatte das Gift in den Trank gemischt. Er hatte ihr genommen, was ihr das Liebste war. Und sie würde ihn finden und richten, koste es, was es wolle.
    Melody ballte die Fäuste, um ihren Schmerz zu unterdrücken. Die spitzen Zacken ihres Silberkamms bohrten sich tief in ihre rechte Handfläche, doch Melody spürte es nicht. Kein körperlicher Schmerz war zu vergleichen mit den Qualen ihres Herzens. Sie entspannte ihre Hände wieder und erst, als Blut auf ihre nackten Schenkel tropfte, weil ihr Nachtgewand zur Seite gerutscht war, bemerkte sie die Verletzung.
    „Ich hatte zwar nicht gedacht, dass du es so früh benötigen würdest, aber ich scheine wohl im rechten Augenblick zu kommen.“
    Melody schaute auf und erblickte einen jungen Elfen im Türrahmen. „Caleb. Was führt dich zu mir?“, fragte sie überrascht. Er lächelte sie an und wedelte mit einem Bündel Leinenverbände. „Elune sei mit dir, teure Freundin. Ich dachte mir, du könntest für diese hier auf deiner Reise Verwendung finden.“ Noch immer lächelnd tat er eine tiefe Verbeugung, wobei ihm einige Strähnen seines wirren, grünen Haares ins Gesicht fielen und er Melody die Leinenverbände entgegenhielt. Auch Melody neigte den Kopf vor ihm. „Möge Elune auch mit dir sein, Caleb und tausend Dank für dieses nützliche Geschenk.“ Sie nahm die Leinenverbände entgegen, erhob sich und ging hinüber zu ihrer Kommode, wo nicht nur die Phiole sondern auch ein Krug Wasser und eine Waschschale bereit standen. Sie füllte die Schale mit Wasser und reinigte ihre Hand vom Blut. Danach nahm sie wieder auf ihrem Nachtlager platz und wollte damit beginnen die Wunde zu verbinden. Doch Caleb nahm ihr die Leinenverbände aus der Hand. „Lass mich dir helfen.“, sprach er und kniete vor ihr nieder. Er legte alle Leinenverbände, bis auf einen, zur Seite und begann mit seinen sanften, heilenden Händen Melodys rechte Hand zu bandagieren.
    Währendessen blickte er Melody an und sah, dass sie betrübt auf ihre verletzte Hand hinabschaute.
    „Melody, was ist dir?“, fragte er mit sanfter Stimme.
    Sie hob den Kopf und blickte in seine katzenartigen, gelb leuchtenden Augen.
    „Ich wünschte, du könntest mit mir kommen, Caleb.“, wisperte sie und spürte wie Tränen in ihren Augen brannten. Auch ihn betrübte dieser Wunsch sehr, denn beide wussten, dass dies nicht möglich war.
    Caleb hatte sich dafür entschieden ein treuer Diener der Mondgöttin Elune zu werden. Auf dem Weg dorthin wurden ihm viele Prüfungen auferlegt. Unter anderem durfte er Shadowglen nicht ohne die Einwilligung der hohen Priesterin verlassen. Sie würde ihn bald zu sich in den Tempel des Mondes nach Darnassus berufen, doch bis es soweit war musste er hier ausharren.
    „Melody, wie gern würde ich dir diesen Wunsch erfüllen. Du weißt, dass es nichts Schöneres für mich gibt, als dich glücklich zu sehen. Doch ich habe mich entschieden Priester zu werden und ich muss die Wünsche der hohen Priesterin Tyrande Whisperwind respektieren. Wenn du bei mir bleiben willst, so musst du von deinem Vorhaben ablassen und hier in Shadowglen bleiben.“
    „Ach Caleb, du weißt, wie gern ich bei dir bleiben möchte. Doch ich kann den Tod meines Vaters nicht ungesühnt lassen. Ich will diesen Weg nicht ohne dich gehen, doch genauso wenig kann ich bleiben.“, raunte Melody und tränen rannen ihre Wangen hinab.
    „Melody, du darfst dich dem Hass der Vergangenheit nicht hingeben. Du bist ein Kind Elunes. Dir wird große Ehre zuteil. Wirf dieses Geschenk nicht weg, indem du dich auf solche Weise rächst. Ich bitte dich noch einmal, wie so oft, bleib hier in Shadowglen.“
    Weinend schüttelte Melody den Kopf.
    Inzwischen hatte Caleb ihre rechte Hand verbunden. Er erhob sich, setzte sich neben sie auf das Nachtlager und schloss sie in seine Arme. „Ich bitte dich, geh nicht fort. Bleib zuhause. Bleib bei mir.“
    „Ich habe heut Nacht geträumt, Caleb.“ Seine Augen weiteten sich bei diesen Worten. „Ich habe ihn wieder sterben sehen. Etwas Schreckliches wird passieren. Und es wird nicht aufhören, bis ich ihn gefunden habe. Ich weiß es…“



    Re: Eine kleine Geschichte

    Kimbini - 18.05.2007, 23:32


    wow, hast du die geschrieben? - genial! muss die mir morgen früh nur noch mal mit wachem geist durchlesen, ist mir im moment schon zu spät ...

    was das familiäre angeht. ich kann dich verstehen und ich bin auch nicht böse, dass du selten da bist. wir sind eine gilde, in er das RL im vordergrund steht. du musst nicht jeden tag 20 stunden im spiel sein, um akzeptiert zu werden!

    ich freu mich immer, wenn du online kommst und ich glaube, die anderen freuen sich auch. hilfe ist dir jedenfalls immer sicher, wenn es sich zeitlich einrichten läßt und auch so haben wir in der gilde das motto, dass der spaß im vordergrund steht!



    Re: Eine kleine Geschichte

    Ivona - 19.05.2007, 07:01


    Kimbini schreibt es genau richtig nieder. Auch ich bin nicht mehr so oft da... Hauptsache man läst von sich hören!



    Re: Eine kleine Geschichte

    Tapion - 19.05.2007, 10:31


    @ Kimbini: Ja, ich habe die Story selbst geschrieben. Es freut mich, dass sie dir gefällt. Sowas hört ein Autor immer gern und ich bin schon gespannt, was du sagen wirst, wenn du das Ganze mit wachem Geist gelesen hast. ^^ Wie gesagt, ich hoffe, die Story gefällt und dass ihr gern weiter lesen möchtet.



    Re: Eine kleine Geschichte

    Anonymous - 20.05.2007, 11:05


    Ich wusste doch, dass dieses Kätzchen etwas besonderes ist :D Mach nur weiter so! Ich bin bereits auf die Fortsetzung gespannt.



    Re: Eine kleine Geschichte

    Tapion - 20.05.2007, 15:38


    Vielen dank Evisor für deine Worte. Ich freue mich immer über Lob. ^^ Ich gebe zu, dass das 1. Kapitel etwas langweilig ist, aber ich hoffe, dass euch das zweite besser gefällt. Viel Spaß beim lesen!



    Re: Eine kleine Geschichte

    Tapion - 20.05.2007, 15:42


    2. „Manchmal muss man um zu siegen Freunde morden und verraten, man muss lügen und betrügen, man muss sähen böse Saaten.“

    Caleb wusste um Melodys Vergangenheit. Sie war der Grund dafür, dass die beiden sich begegnet sind und Caleb wusste bis heute nicht, ob er froh über dieses Ereignis sein sollte.
    Caleb war auch der einzige der wusste, dass Melody nur diesen Traum träumte, wenn etwas Besonderes, meist Schreckliches, bevorstand. Dieses Wissen bereitete ihm große Sorgen. Doch er lies Melody nichts spüren, so wie er es immer tat.
    Noch lang weinte Melody in den Armen ihres besten Freundes. Sie wünschte sich die Zeit anhalten zu können, um auf ewig diese Geborgenheit zu spüren. Der Gedanke daran bald diesen Elfen, welcher immer wie ein großer Bruder zu ihr war, verlassen zu müssen schmerzte sie sehr und zugleich machte es ihr Angst. Ohne ihn würde sie sich schrecklich einsam und schutzlos fühlen. Sie schmiegte sich noch enger an ihn, um diese Sicherheit besonders stark zu spüren, doch er griff an ihre Schultern, drückte sie von sich und sah sie eindringlich an. Sein Blick war finster und Melody wusste, dass er dabei war eine schwere Entscheidung zu treffen.
    „Melody, du weißt nichts liegt mir ferner, als dich zu verlieren oder dir ein Leid anzutun.“, sprach er mit seiner sanften, noch recht Jungenhafen Stimme, „Deswegen schlage ich vor, du verschiebst deine Abreise um einen Tag.“
    Melody blickte ihn mit großen Augen an.
    „Triff mich heut Nacht in der Weide.“ Mit diesen Worten erhob er sich, gab Melody einen Kuss auf die Stirn und wandte sich zum gehen. „Verzeih, doch die Pflicht treibt mich nun zur Eile.“, verabschiedete er sich.
    Vollkommen verwirrt blieb Melody zurück. TRIFF MICH HEUT NACHT IN DER WEIDE hallten seine Worte in ihrem Kopf wieder. IN DER WEIDE… Warum wollte Caleb sie in ihrem gemeinsamen Kinderversteck treffen? Diesen Ort hatten sie nicht mehr betreten, seid Caleb seine Ausbildung als Priester begonnen hatte. Wenn er sie allein und ungestört sprechen wollte, gab es genügend andere Orte an denen sie sich hätten treffen können. Warum also ausgerechnet an einem Ort den niemand kannte? In ihrem Versteck?
    Calebs Bitte veranlasste Melody zu glauben, dass er etwas ganz Besonderes vorhatte. Doch was konnte das sein? Wollte er sich etwa den Anweisungen der hohen Priesterin widersetzten und mit ihr gehen? TRIFF MICH HEUT NACHT IN DER WEIDE. Sollte ihr Traum dieses Mal doch etwas Gutes verheißen?
    Das erste Mal hatte Melody in der Nacht geträumt, als ihr Vater getötet wurde, obwohl sie sicher in Calebs Armen eingeschlafen war. Und obwohl sie vom ersten Augenblick an Freunde waren träumte Melody weiter. Nacht für Nacht kam der Dämon und weckte die Erinnerung an diesen schrecklichen Tag. Irgendwann hörten die Träume auf. Melody konnte diesen Tag zwar nicht vergessen, aber sie erlebte es nicht jede Nacht, wenn sie die Augen schloss aufs Neue.
    Kurz bevor Calebs Eltern, die beide an vorderster Front im Krieg kämpften, bei einem Angriff der Horde ums Leben kamen träumte Melody diesen Traum. Sie hatte Caleb damals voller Angst davon berichtet und sie hatte ihm auch von ihrem unguten Gefühl erzählt, das Gefühl zu wissen, dass etwas Schreckliches passieren würde. Damals hatte Caleb ihr nicht geglaubt und erst als er am Grab seiner Eltern stand schenkte er den Worten Melodys Gehör.
    Als Melody zum zweiten Mal nach sehr langer Zeit träumte starb ihre Mutter an einer geheimnisvollen Krankheit. Und von diesem Tage an, fürchteten sich beide vor der Nacht in der Melody wieder träumen würde, denn schließlich waren sie die einzigen die noch füreinander da waren und die Angst den anderen zu verlieren war unerträglich.

    Es dämmerte bereits, als Melody sich auf den Weg in einen sehr abgelegenen Teil Shadowglens machte. Niemand wusste wie viele Weiden dieser Ort beherbergte, doch es waren viele. Es hieß, dass es in diesem Teil des Waldes spucken würde. Einige behaupteten auch, die Horde hätte dort einen kleinen Stützpunkt errichtet. Doch diese Geschichten waren nur Schauermärchen, um die Kinder von den Weiden fern zu halten. Sie galten als Todesbäume, weil sie ihre Äste traurig hinunter hängen ließen. Doch Caleb und Melody fürchteten sich nicht vor diesen Bäumen. Sie waren für die beiden ein zuhause geworden. Melody bereute es, dass sie so lange nicht hier gewesen war. Sie betrat den Wald aus Weiden. Dichter Nebel waberte am Boden entlang, Äste knackten unter ihren Füßen und man hörte das Laub rascheln. Melody fürchtete sich nicht, ihr waren diese Geräusche nur allzu vertraut. Eine Weile ging sie Zielstrebig einen kleinen Pfad entlang, der sich mit den Jahren gebildet hatte. Und schließlich sah sie ihn, den Zufluchtsort ihrer Kindheit.
    Wie oft war sie hierher geflohen und hatte Geborgenheit in Calebs Armen gefunden. Hier an diesem Ort waren sie sich auch das erste Mal begegnet.

    Vollkommen verstört war Melody in die Wälder Shadowglens gerannt, nachdem der Schrei ihrer Mutter sie aus ihrem Traum gerissen hatte. Mit jedem Schritt den sie tat wurden die Schreie ihrer Mutter lauter und die Realität, welche mit ihren gruseligen, großen Klauen nach ihr packte, bekam sie immer ein Stück mehr zu fassen.
    In ihrer Verzweifelung blieb sie stehen und merkte, dass sie sich in einem Weidenmeer befand. Sie begann eine der Weiden zu erklimmen, weil sie glaubte, dort oben würde das Monster Realität sie nicht zu fassen bekommen.
    Sie kletterte immer höher und höher und auf einmal waren auf die Äste dieser hiesigen Weide Bretter genagelt und sehr unbeholfen gefertigte Strickleitern machten das Erklimmen dieses Baumes einfacher.
    Eigentlich hätte dies Melody zu denken geben sollen. Wer so hoch baute, wollte sicherlich nicht gestört werden. Doch die Neugier obsiegte über das kleine Elfenmädchen und hier oben gab es tatsächlich kein Monster.
    Schließlich, nachdem sie ein ganzes Stück geklettert war, erreichte sie eine Art Plattform. Ein riesiges Stück Fläche, gebaut aus einzelnen Brettern, hoch oben in der Baumkrone dieser besonders großen Weide. Und in einer Ecke des Platos direkt beim Baumstamm stand ein kleines Häuschen.
    Die Faszination über diesen Ort lies das kleine Elfenmädchen erstarren. Wie in Trance tat sie einige Schritte vorwärts. Ihr Blick richtete sich gen Himmel, wo sie in die lichte Baumkrone der Weide starrte. Die Mittagssonne stand hoch am Himmel und zauberte ein wundervolles Lichtspiel in die langen, dünnen, noch mit Tau bedeckten, Zweige des Baumes.
    „Wer bist du, Eindringling!?“, riss Melody aus ihrem Erstaunen und panisch suchend nach dem Besitzer der Stimme huschten ihre Augen umher.
    Ihr Blick hielt inne, als sie einen hoch gewachsenen Elfenjungen sah. Das grün seiner Haare unterschied sich kaum vom Grün der Zweige und seine katzengleichen gelb leuchtenden Augen funkelten sie böse an.
    Melody überwand ihre plötzlich aufflammende Frucht vor dem Fremden und öffnete den Mund, um ihm alles zu erklären. Doch einzig Tränen rannen ihr, kleinen Bächen gleich, die Wangen hinab und lautes Schluchzen entwich ihrer Kehle. Sie schlug die Hände vor das Gesicht und ihre Knie gaben nach. Das Monster hatte sie eingeholt und nun kam der grauenvolle Schmerz über das Geschehene.

    Melody riss sich selbst aus diesen Erinnerungen. Sie hatte jetzt nicht die Zeit. Caleb war vielleicht schon dort oben, um mit ihr diese große Reise anzutreten. Eine halbe Ewigkeit waren sie nicht hier gewesen. Ob sie die Äste noch erklimmen könne? Fragte sie sich, während sie bereits nach dem ersten Ast griff. Als hätte sie nie aufgehört diesen Ort zu besuchen, erklomm sie diese hiesige Weide voll freudiger Gedanken, was oben auf die warten würde.
    Erneute Wellen der Erinnerung überschwemmten sie, als sie die vielen Bretter und Leitern erkletterte. Und eine große drohte sie hinfort zu reißen, als sie das Plato erreichte.

    Wie ein Häufchen Elend saß sie da, weinte, schluchzte und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
    Ein kühler Wind kam auf und sie begann vor Kälte zu zittern. Doch etwas Warmes legte sich über ihre Schultern. Melody schaute auf. Über ihr stand der Elfenjunge, der sich seines Hemdes entledigt und es über sie gelegt hatte. Nun blickte er sie traurig an.
    „Danke.“, brachte Melody hervor. Er lächelte, half ihr beim Aufstehen und führte sie in das kleine Häuschen hinein.
    Dort drin war es warm. Der gesamte Boden war mit kleinen Fellen bedeckt. Er setzte sie auf den Boden und verschwand. Als er zurückkehrte hielt er einen hölzernen Becher in den Händen. Er kniete vor Melody nieder und blickte ihr tief in die Augen, während er ihr Handgelenkt packte und so drehte, dass die Handfläche nach oben schaute. In ihr flammte erneut Furcht auf, doch sein Blick löschte das Feuer.
    Er hielt den Becher über ihrem Puls und lies ganz langsam Wasser darauf fließen. Es war eisig kalt und Melody wollte die Hand etwas zurückziehen, doch sein fester Griff lies dies nicht zu. „Das beruhigt.“, sagte er und lächelte sie an, „Mein Name ist Caleb.“ Er hörte auf und gab ihr den Rest des Wassers. „Du bist bestimmt durstig.“
    „Ich… ich…“, noch immer schluchzte sie heftig, „…ich bin Melody.“ Auch sie brachte jetzt ein lächeln über die Lippen. Sie trank gierig das Wasser. Er nahm ihr den Becher aus der Hand nachdem sie ausgetrunken hatte, stellte ihn neben sich auf den Boden und blickte Melody an. Er schien darauf zu warten, dass sie erzählen würde, was sie so traurig machte. Aber Melody konnte nichts sagen, denn noch immer schnürte ihr die Angst die Kehle zu.
    Plötzlich packte die Realität erneut nach ihr und voller Verzweifelung warf sie sich in seine Arme, begann erneut heftig zu schluchzen und ihm zu erzählen was geschehen war.
    Irgendwann lag sie vollkommen erschöpft, halb schlafend in seinen Armen. Er hielt sie die ganze Nacht und wachte über ihren Schlaf, während er ihr das Haar streichelte.

    Abermals riss sich Melody aus ihren Erinnerungen. Inzwischen hatte sie das Plato erreicht und starrte nun vollkommen regungslos auf das kleine Häuschen. DORT HABEN WIR SCHUTZ VOR DEM REGEN GEFUNDEN, dachte sie. Melody hatte gedacht, dass diese Fläche aus zusammengenagelten Brettern ihr nur so riesig vorkam, weil sie so klein gewesen war. Doch auch heute noch, waren die Ausmaße dieses Ortes unvorstellbar. Sie richtete den Blick gen Himmel und sah, wie das Mondlicht herrliche Lichtspiele in die Krone dieses Kolosses zauberte. Dieser Anblick ließ sie auch heute noch erstarrten, so schön war er. Schon als Kinder blickten Caleb und sie gern in die Krone und schauten stundenlang diesen Spielen zu.
    Ein ungewöhnliches Geräusch lies Melodys lange, am Ende spitz zulaufende Ohren lauschen. Jeder Muskel in ihrem Körper war nun bereit zu einer Bewegung. Langsam tastete ihre rechte Hand nach dem Griff ihres Dolches, welcher immer mittels einer kleinen Scheide an ihrem Gürtel befestigt war.
    Sie konnte noch nicht ausmachen, woher dieses Geräusch kam, zumal dieses jetzt verklungen war und einem neuen, furcht einflößendem Geräusch platz gemacht hatte. Es war ein Atmen. Langsames, schweres Atmen, wobei jeder Atemzug ein leichtes Knurren mit sich brachte.
    Melody drehte sich, jeden Schritt vorsichtig und bedacht setzend, im Kreis, um die Herkunft dieses Knurrens auszumachen.
    Sie stand mit dem Rücken wieder zu dem Punkt, an dem sie hinaufgeklettert war und ihr Blick fiel auf das dichte Gestrüpp aus Ästen und Zweigen genau gegenüber von ihr.
    Zwei gelbe, katzenartige Augen starrten daraus hervor, sie an. Und plötzlich brach etwas Schwarzes, Großes blitzschnell und laut brüllend aus dem Dickicht auf sie zu.
    Melody entwich ein heiserer Schrei, als dieses Etwas genau vor ihr landete und weiterhin, bedrohlich knurrend, auf sie zu schlich.
    Vollkommen bewegungsunfähig stand sie da und musterte dieses Etwas. Es war eine hiesige Katze. Pechschwarz, mit seltsamen Fellzeichnungen an den Schulterblättern und diesen bedrohlich funkelnden Augen.
    Druidenzeichen… Dieses Katze sieht genauso aus wie…
    „Vater!“, hauchte Melody, noch immer jeder Bewegung unfähig. Die Katze schnaubte verächtlich und pirschte weiter.
    „Vater… bist du… hatte der Traum etwa zu bedeuten, dass du…“ Tränen brannten hinter ihren Augen und rannen bald darauf ihre Wangen hinab. Zitternd strecke Melody die Hand aus.
    Abermals schnaubte die Katze verächtlich. Sie setzte an und sprang in einem mächtigen Satz auf Melody zu. Diese konnte sich zur Seite rollen, denn trotz des Schocks waren ihre Muskeln noch immer in Alarmbereitschaft.
    Schnell rollte sie sich in eine Hocke und suchte nach dem Angreifer. Die Katze hatte ihre Überraschung überwunden und setzte bereits zu einem erneuten Sprung an.
    Melody verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte ihr Vater so etwas tun? Erkannte er sie womöglich nicht? „Vater…“, versuchte sie erneut zu dem Tier durchzudringen, „Vater ich bin es…“ Noch immer liefen ihr Tränen die Wangen hinab. „Vater bitte!“, schluchzte sie laut und wich einem weiteren Angriff aus. „Was tust du?“
    Ihr Blick fiel auf die Hütte. Sie war ihre einzige Chance, vielleicht würde sie dort Zuflucht finden. Melody rappelte sich auf und rannte zielstrebig auf das kleine Häuschen zu.
    Es war ein Fehler, dem Angreifer den Rücken zuzukehren. Denn dieser nutzte es aus, dass Melody ihre Deckung außer acht lies und noch bevor ihr bewusst wurde, dass sie einen Fehler gemacht hatte, wurde sie zu Boden gerissen.
    Eine Wolke unvorstellbaren Schmerzes brach über sie herein, als sich die Krallen der Katze tief in das Fleisch ihres Rückens gruben. Melody schrie laut auf. Verzweifelt versucht sie sich zu befreien und es gelang ihr das Tier von ihrem Rücken zu stoßen. Benommen drehte sie sich auf diesen, was eine erneute Schmerzenswelle durch ihren Körper jagte. Sie blieb einen Augenblick vollkommen geschockt liegen. Als ihr gewahr wurde, dass sie hier fort musste, spürte sie einen heftigen Schmerz in ihrem rechten Bein. Abermals hatten sich die Krallen der Katze schmerzhaft in Melodys Fleisch gegraben. Sie jaulte laut auf.
    Die Katze begann auf sie zu klettern, nicht ohne ihre scharfen Krallen auch in Melodys rechten Oberschenkel zu schlagen. Tränen und Schmerz trübten ihren Blick. Sie atmete schwer und versuchte gegen die drohende Dunkelheit anzukämpfen.
    Das Tier stand nun direkt über ihr. Es blickte Melody in die Augen, während es mit einer seiner Krallen ihre Wange entlang fuhr. Helles Blut rann ich einem dünnen Rinnsal ihren Hals hinab und mischte sich mit ihren Tränen.
    „Vater…“, weinte sie. Heftiges Schluchzen erschütterte ihren Körper. Flehend sah sie ihrem Peiniger in die Augen.
    Es war als hätte jemand eine Kerze in einem dunklen Raum entzündet. Denn schlagartig erkannte sie, dass dieses Wesen nicht ihr Vater war. Wie konnte sie dies auch nur eine Sekunde lang geglaubt haben. Ihr Vater war tot! Das Schluchzen hörte auf und in ihren Augen machte sich blankes Entsetzen breit. WARUM? WIE KONNTE DAS SEIN? WIE HATTE SIE SICH SO TÄUSCHEN KÖNNEN? Sie sammelte all ihre Kräfte, um auszusprechen, was bereits gewiss war: „Caleb… du?“



    Re: Eine kleine Geschichte

    Kimbini - 20.05.2007, 17:30


    juchu, teil zwei ist da! ich mag es!!! :D



    Re: Eine kleine Geschichte

    Ivona - 21.05.2007, 05:50


    Gut, einfach gut! Ich will mehr :)



    Re: Eine kleine Geschichte

    Sadur - 28.06.2007, 14:52


    Die Story ist echt Klasse da komm ich mir mit meinem geschreibe richtig armseelig gegen vor.
    Ist echt toll, ich finds schön das wir solche Kreativen Geister in der Gilde haben



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