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Re: *~*Das Verhalten der Pferde*~*
Astro sueño - 16.05.2007, 12:32*~*Das Verhalten der Pferde*~*
Das hier ist das typische Verhalten der Pferde und noch einige andere Info's zu dem Thema Pferd!
Allegeimes
In Mitteleuropa ist das Pferd als landwirtschaftliches Nutztier nahezu bedeutungslos geworden. Es tritt hier fast nur noch als Sport- und Freizeittier in Erscheinung. Diese Tatsache lässt leicht übersehen, welchen bedeutenden Anteil das Pferd an der Entwicklung von Zivilisation und Kultur des Menschen hatte. Das Pferd wurde für Feldzüge gegen andere Völker benutzt, und die Kriege wurden zusammen mit dem Pferd gewonnen. Ohne Pferde wäre die Arbeit in der Landwirtschaft, im Bergbau und anderswo nicht durchführbar gewesen.
Pferde sind Herdentiere, die Luft und Bewegung brauchen. Pferde sind keine Turngeräte! Im Reitschulbetrieb werden immer wieder eine Vielzahl von Schülerinnen und Schülern an das Pferd herangeführt und rein technisch ausgebildet. Die Beziehung zum Lebewesen Pferd mit seinen arteigenen Ansprüchen an seine Umwelt kommt meistens zu kurz. Es gibt zum Beispiel Voltigepferde, die dutzende verschiedenster Kinder fast im Stundentakt zu "transportieren" haben. Dass die Tiere so verkümmern und leiden, ist offenkundig. Pferde brauchen auch Zuwendung!
Die Pferdehaltung muss die natürlichen Bedürfnisse der Pferde in bestmöglicher Art und Weise erfüllen. Wo immer möglich sollten Pferde in Gruppenauslaufhaltungen gehalten werden. Wo dies nach sorgfältiger Überprüfung der Situation nicht möglich ist, sollten zumindest Boxen mit jederzeit frei zugänglichen Ausläufen eingerichtet werden. Zu jeder Pferdehaltung gehört ein Allwetterplatz, welcher so gestaltet ist, dass sich jedes Pferd des Bestandes während mehrerer Stunden des Tages frei bewegen kann, am besten zusammen mit Artgenossen. Jeder, der mit Pferden umgeht, muss deren natürliche Bedürfnisse berücksichtigen!
Sozialverhalten
Pferde sind Herdentiere und haben ein ausgeprägtes Bedürfnis, mit Artgenossen ständig Sicht-, Hör-, Geruchs- und Körperkontakt zu halten. Die Haltung in einer einzelnen Boxe ist deshalb nicht tiergerecht. Die Herde gibt dem Fluchttier Pferd Sicherheit und bietet auch Schutz vor Feinden. Kein Mensch und kein anderes Tier können einem Pferd den Artgenossen ersetzen.
Pferde bilden naturgemäss sogenannte Hengstfamilien: Diese bestehen aus einem erwachsenen Hengst, mehreren Stuten sowie deren Fohlen und älteren Jungtieren. Dieser Harem wird vom Hengst eifersüchtig bewacht und gegen Nebenbuhler verteidigt. Auch vertreibt er die heranwachsenden und bald geschlechtsreifen Hengste aus der Gruppe. Diese tun sich mit anderen Junghengsten zusammen, welche dasselbe Schicksal erlitten haben. Die weiblichen Nachkommen bleiben oft über Jahre in derselben Familie zusammen. Unter den Stuten existiert eine Rangordnung, welche dem gewieften Beobachter speziell in Konkurrenzsituationen (Futter, attraktive Ruheplätze) offenbart wird. Junge Hengste versuchen oft, Stuten aus bestehenden Harems zu entführen und so eine neue Hengstfamilie zu gründen.
Alles in allem ein hoch entwickeltes Sozialsystem. Leider wird gerade bei der Haltung teurer Sportpferde, aber auch in vielen Hobby-Haltungen diesem Umstand nicht Rechnung getragen. Ein Misstand, gegen den man angesichts der mächtigen Lobby kaum ankommt.
Verhaltensstörungen
Bekannteste Verhaltensstörungen sind das Koppen und Weben. Benagen von Holzwerk, Scheuen oder Ausschlagen gegen Betreuer oder Einrichtungen sind meist auf Haltungsfehler oder falschen Umgang zurückzuführen. Ständig schlagende und beissende Pferde sind gefährlich für die Betreuer. Vorsicht!
Mensch-Tier-Verständigung
Für die Verständigung zwischen Mensch und Pferd wurden im Laufe der Jahrhunderte immer feinere Methoden entwickelt. Abgesehen von den Befehlshilfen beim Reiten und Fahren (Zügelführung, Schenkelhilfen, Gewichtsverlagerungen) bleibt der tägliche Kontakt mit dem Tier über das Reden, Flattieren, Reichen von Belohnungshäppchen die wichtigste "Gesprächsart".
Kandaren, Sporen, Peitschen? Für die Erziehung der Pferde sind fachgerechte Hilfsmittel in verantwortungsvoller Hand durchaus anwendbar. Ein leichter Hieb mit der Peitsche auf die Kruppe zum richtigen Zeitpunkt ist akzeptabel. Wenn jedoch scharfe Gebisse, welche das empfindliche Maul verletzen oder roher Einsatz von scharfen Sporen im Spiel sind, dann ist dies mit aller Härte konsequent abzulehnen!
Mit der Verdrängung des Arbeitspferdes in der Landwirtschaft durch die Maschine ist die Haltung als Freizeitpferd in den Vordergrund getreten. Damit wurde auch die Verständigung Mensch-Pferd immer mehr im Bereich der sportlichen Abstimmung gesucht. Hier gibt es viele Bücher zu diesem Thema und es wäre müssig, hier näher darauf eintreten zu wollen. Pferde sind hochsensible Wesen und reagieren rasch und sicher auf klare Zeichen ihres Menschen.
Unerwünschtes Verhalten
Scheuen, Beissen, Ausschlagen oder auch Benagen der Einrichtung sind oft auf falschen Umgang oder Haltungsfehler zurückzuführen. Problematisch sind auch Koppen und Weben. Ersteres kann kaum korrigiert werden und ist zudem der Gesundheit des Pferdes abträglich.
Launenbarometer
Pferde zeigen ein deutliches Ausdrucksverhalten. Sieht man das Weiss der Augen oder werden gar die Ohren angelegt, dann ist nicht gut Kirschen essen. Wenn anderseits ruhig gefressen wird, kann man sich gefahrlos nähern. Auch beim Ausreiten spürt man sofort, ob die Stimmung nervös, explosiv oder ruhig und entspannt ist. Ohrstellung und Gesichtsmimik sagen vieles aus. Erfahrende Pferdehalter wissen diese Zeichen zu deuten und die jeweilige Stimmung daraus abzuleiten.
Tierpsychologie
Um das Pferd und dessen arttypisches Wesen etwas besser verstehen zu können, ist es empfehlenswert, das Verhalten der Wildpferde näher zu studieren, respektive Bücher darüber zu lesen. Im Laufe der Domestikation der Wildpferde hat sich das Grundwesen des Pferdes als typisches Herden und Fluchttier kaum geändert. Wenn wir die natürlichen Bedürfnisse des Tieres erkennen und uns entsprechend verhalten, werden wir den Zugang zum Pferd viel schneller finden. Wir lernen auf diese Weise auch, wann wir etwas verlangen und durchsetzen können und wann mit Vorteil nicht.
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Neue Orte?? - gepostet von Astro sueño am Mittwoch 16.05.2007
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