-Kaleidoskope-

Stray dog's hut
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  • Forum: Stray dog's hut
  • Forenbeschreibung: ...There will be Grace again in this Tristesse...
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    Re: -Kaleidoskope-

    rasor5fox - 16.05.2007, 14:24

    -Kaleidoskope-
    [b]- Kaleidoskope -


    Der Ruf der einzeln Geistesstimme
    Nie gehört – nicht zugehört

    Doch horcht, ihr Herren, heut schweigt sie nimmermehr.
    Sie fordert einen Kampf heraus um Geist und Seelenheil,
    denn lauter spricht sie, als es den Herrn beliebt.

    Das klinisch tote Licht entgleist im Angesicht der Wahrheit
    Zuhauf sind Scherben einzusammeln von traumgestalteter Magie
    Wir ehrten das, was keine Würde hat und fürchteten,
    was keine Würde braucht, um für sich selbst zu sprechen

    Vielleicht, weil wir der Lust die Angst vom Leben vorziehen
    Darin sich’s Einigkeit zu finden ist weithin einfacher, als in der Lust
    Wem kann man trauen? Wem?? Wenn nicht sich selbst
    und seiner Angst vorm Leben?...

    Mauern aus Schweigsamkeit und Gerüste alter, verfallender Träume.
    Wie abgebrannte Landschaftsbilder, gefangen in verkohltem Öl.
    Schall und Rauch – sind Illusionen uns nicht ferner,
    als der Traum vom rechten Menschensein.

    Und doch scheint’s mir, als sei ein wildes Tier, im Käfig eingesperrt,
    mehr Mensch, als Mensch in freier Steppe,
    weil er die Steppe eher fürchten lernt,
    als die Gelegenheit zur Flucht in eckig-kleine Wände.

    Sammle sie auf, die Scherben deiner Seele, Mensch.
    Zu oft hast sie den Mauern anvertraut.
    Zu oft zerbrochen in den Wüstensand der Einsamkeit hinein.
    Nimm Leim und buntig Farben und setz dein Geist von neu zusammen,
    bevor d’ihn schließlich wieder rührst,
    um ihn den Hunden als Trostpreis vorzuwerfen.
    Mögen die Hunde an der Farb ersticken, wenn nicht am scharfen Glas.

    Domestizierter Mensch, hast einen wachen Geist in dir,
    der dich als Krone des schöpferischen,
    guten Seins gar werden ließe.
    Gebrauchst die Gaben nicht um zu begreifen, nein.
    Schlägst dich mit faden Realitäten umher
    und treibst dein Leben zügig bergauf,
    um auf der andern Seite zu Fall zu bringen, was du noch bist,
    wenn endlich deine eigne Sanduhr
    ihr letztes Korn ins andre Glas gespieen hat.
    Fein!

    Wo ist dann deine Würde, Mensch, auf die so stolz, du sagst, du seiest?
    Worauf genau? Die Farblosigkeit des einen Geistes,
    oder der Stimme fehlend Echo in den eignen Reihen von anderen wie dir?

    Wie viele Worte derweil
    du absichtlich zu Boden regnen ließest des richtig Lebens wegen,
    wie oft barst dabei der eine andre Schemen,
    im stillen Unbegreifen deines bewussten Stumpfseins,
    mal wieder eine Heldentat im Nahverkehr vollbracht,
    ein besser Essen hier und dort,
    und nebst, im Supermarkt, das neuste, tollste, schnellste Angebot!
    So laut und protzig sprichst du plötzlich,
    dass man nun gar nicht weggehört.
    Ist es dann Geist, der spricht?
    Oder ein weitrer kluger Idiot?

    Nein, Mensch. Mit Geist hat dieses Licht schon gar nichts mehr am Hut.
    Der Stolz, genauso wie der Funke,
    waren nicht echt, sondern nur keimfrei anerzogen.
    Zumindest doch recht schlecht dazugedichtet.
    Auch die Moral gehört nicht zur Geschichte.
    Gewohnheit war es und mehr nicht.

    Bisweilen,
    der Ruf der einzeln Geistesstimme bleibt ungehört.
    Nicht zugehört.
    Sich selbst nicht zugehört.
    Zum Leben nie dazugehört.

    Beerdigt auf zähem Untergrund,
    mit Müh und Not der Klage
    der eignen Seele mit Medienflimmer abgeholfen.
    Farblose Kaleidoskope sind wir geworden, Mensch,
    farblose Glasteilchen in Mikrokosmen schwirrend.
    Nach Belieben ändern wir uns,
    meist passend zur Jahreszeit,
    Regentenzeit,
    Fernsehzeit,
    Lebenszeit,
    Essenszeit,
    man braucht’s uns nur ein Stück zu kippen, wie man uns haben will.

    Werden nie wieder, wie wir waren,
    bevor die einzeln Menschenstimme in tausend Scherben sprang.
    Der Ruf – gebrochen, im Kaleidoskop der falschen Vielfalt.
    Nicht zugehört.
    Zum Leben nicht dazugehört,
    der Geist des menschlich Selbst und dessen lieblich Nullgestalt.
    [/b][URL=http://img140.imageshack.us/my.php?image=43zn7.jpg][img]http://img140.imageshack.us/img140/4351/43zn7.th.jpg[/img][/URL]



    Re: -Kaleidoskope-

    Laura - 04.09.2007, 17:36


    [b]Stark! Hast du noch mehr Gedichte von dieser Sorte?

    LG, Laura[/b]



    Re: -Kaleidoskope-

    rasor5fox - 04.09.2007, 19:26

    grins!
    [b]
    ist in arbeit!...

    FoX
    [/b] :D



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