Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

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    Re: Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

    Maja - 11.05.2007, 15:19

    Kennenlernen von Pferd und Hund :-)
    Heute Morgen wachte ich mit dem Gefühl auf, dass ich keine Sekunde geschlafen hatte. Mein Körper fühlte sich bleischwer an und die Augen waren verquollen und ließen sich nur schwer öffnen. Als ich es dann schließlich doch schaffte, einen Blick durch mein Zimmer zu werfen, fiel mir als Erstes ein goldgelber Haufen auf, der ausgestreckt auf dem Fußboden lag und sich gleichmäßig hob und senkte. Neben ihm lag eine zerknautschte Wolldecke und ein umgekippter Napf mit einer Wasserpfütze wies mich auf die vergangene Nacht hin. Langsam kamen mir nämlich die Erinnerungen an den letzten Tag zurück. Ich streckte verschlafen meine Glieder und als ich mich aufsetzte und die Füße aus dem Bett schwang, bewegte sich plötzlich der gelb- braune Körper und ein Hund kam zum Vorscheinen. Der junge Golden Retriever gähnte herzhaft, sodass ich seine weißen, spitzen Zähnchen sehen konnte, blickte mich aus seinen dunklen Knopfaugen fragend an und kam dann, unsicher mit seiner Rute schlenkernd auf mich zu. Ich streckte ihm vorsichtig meine Hand entgegen und strich ihm dann über den wuscheligen Kopf. Dieses süße Wesen war es, das mich in der vergangenen Nacht um meinen Schlaf gebracht hatte.
    Ich hatte mir gestern endlich einen Langersehnten Wunsch erfüllt und mir einen Hund gekauft. Nach einer langen Überlegungsphase hatte ich mich dort für Leila entschieden, die mich mit ihrer aufgeweckten und fröhlichen Art einfach überzeugt hatte. Am Tag war ja dann auch noch alles ganz gut gegangen: ich hatte die junge Hündin mit nach Hause genommen, sie hatte sich in meinem Haus umgesehen und wir hatten vor dem Schlafengehen noch eine kleine Runde draußen gedreht. Ja, und dann sollte eben auch eigentlich das Schlafengehen auf dem Plan stehen. Jedoch war meine Rechnung nicht ganz aufgegangen. Die Kleine war schrecklich unruhig gewesen, war immer aufgestanden und zur Tür gelaufen, hatte geheult, gejault und gebellt und keiner von uns beiden war so wirklich zur Ruhe gekommen. Mir war klar, dass das alles so war, weil sie sich bei mir noch nicht eingewöhnt hatte und es würde sich sicher schnell ändern, doch fürs Erste stand uns beiden noch eine etwas schwierige Zeit bevor. Jetzt war Leila jedoch wieder der aufgeweckte Hund von gestern, sie hatte sich inzwischen von mir wegbewegt und setzte sich erwartungsvoll vor meine Zimmertür, bis ich mich erbarmte und mit ihr gemeinsam den Weg nach unten antrat.
    Normalerweise frühstückte ich ja eigentlich nicht, aber für den Golden Retriever musste es natürlich schon ein bisschen Nahrung geben. Ich kehrte also noch einmal kurz nach oben zurück um ihren Wassernapf zu holen und dann füllte ich ihm auch noch die andere Schüssel, in die ein wenig Welpenfutter kam. Der junge Hund konnte es kaum erwarten, bis ich sein Essen endlich auf dem Boden abgestellt hatte und er stürzte sich darauf, als hätte er schon eine Ewigkeit nichts mehr zwischen die Zähne bekommen. Ich sah ihm gerne eine Weile zu, während er gierig schmatzend über seiner Schüssel stand und schließlich mit einem letzten Schlecken über den polierten Napfboden seine Mahlzeit beendete.
    Es war wirklich ein schönes Gefühl, noch jemanden im Haus zu haben, denn jetzt wo ich seit einigen Wochen alleine wohnte, war es normalerweise immer ungewohnt still drinnen und ich fühlte mich oft einsam. Das war auch der Grund gewesen, weswegen ich mich für einen Hund entschieden hatte. Leila gefiel mir schon jetzt ausgenommen gut, denn ich mochte ihre lebhafte Art und freute mich schon darauf, wenn ich sie bald einmal mit zu meinem neuen Pferd nehmen konnte. MEINEM Pferd… Das erste Mal in meinem Leben konnte ich diese Wörter nun tatsächlich in meinen Mund nehmen, ohne dass es mir dabei komisch vorkommen musste. Endlich hatte ich mir wirklich eines gekauft und es würde nur für mich da sein!
    Ich wurde je aus meinen Gedanken gerissen, als mein Hund plötzlich ein unverkennbares Geräusch ausstieß, dass sich irgendwo zwischen Jaulen und Bellen befand. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass meine Süße zunehmend nervöser geworden war, aber nun fiel mir ein, dass sie vielleicht langsam ein ganz bestimmtes Bedürfnis verspürte. So beeilte ich mich mit dem Anziehen und suchte dann eine Weile nach der Leine und dem Geschirr, damit ich mit dem Tier nach draußen gehen konnte. Leila war ganz aufgeregt, als ich sie endlich angeschnallt hatte und dann die Haustür öffnete. Noch bevor der Spalt für mich überhaupt groß genug war, stürmte sie auch schon an mir vorbei und ich konnte die Leine gerade noch festhalten, bevor sie mir vollkommen davonrannte. So ein kleiner Hund hatte zwar noch nicht besonders viel Kraft, aber Leila hatte mich einfach überrascht. Langsam trat ich nun aus der Tür und schalt meinen kleinen Hund erst einmal für ihr Benhmen aus, denn schließlich war es recht gefährlich, wenn sie plötzlich verschwand. Das gold- braune Wollknäuel blickte mich unendlich herzerweichend an und ich konnte ihm nicht lange böse sein, sodass wir bald unseren Spaziergang starten konnten. Allerdings kamen wir zunächst einmal nur bis zur ersten Straßenecke, da die Kleine hier sofort im Gebüsch verschwand um ihr Geschäft zu verrichten. Das sah alles noch ein wenig unbeholfen aus, aber Leila war ja auch erst kapp über ein halbes Jahr alt und somit noch lange nicht ausgewachsen. Sie benahm sich genauso, wie ich es von ihr erwartet hatte… Sie ließ sich sehr schnell von allen möglichen Sachen ablenken und zog mich mal von links nach rechts, dann lief sie plötzlich los oder blieb stehen… Ich hatte meine liebe Not mit der quirliger Hündin. Aber an ihrer Erziehung würden wir auch noch arbeiten müssen. Immerhin beherrschte sie bereits einige entscheidende Grundbefehle schon ganz gut, das stellte ich fest, als wir bei meinem kleinen, nahe gelegenen Wald angekommen waren. Zwar fiel es dem Hund schwer, sich länger auf mich zu konzentrieren, aber er reagierte direkt, wenn ich seinen Namen rief und setzte sich auch folgsam hin, als ich es von ihm verlangte. Dennoch zog ich es vor, ihn an diesem ersten Tag noch auf keinen Fall von der Leine zu lassen. Dazu war mir das alles einfach viel zu unsicher. Außerdem wusste ich nicht, wie die Süße auf andere Hunde reagierte. Diese Erfahrung blieb mir allerdings nicht besonders lange erspart, denn als wir um die nächste Ecke bogen, sprang uns auf einmal ein kleiner, schwarzer Mischling entgegen. Leila riss mir vor Begeisterung fast die Hand ab, aber da ich auf eine ähnliche Reaktion eingestellt gewesen war, konnte ich dieser Bewegung rasch kontra bieten. Ich war schon jetzt froh, dass ich mich statt einem Halsband für ein Geschirr entschieden hatte, denn sonst hätte ich wirklich Angst haben müssen, dass ich meinen Golden Retriever erwürgte. Leila hatte sich inzwischen vor dem viel kleineren schon auf den Rücken geworfen und streckte ihre Pfoten ergeben in die Höhe. Ihr Gegenüber war jedoch kaum daran interessiert, seine Macht spielen zu lassen, sondern hüpfte wie ein kleiner Flummi bellend um mein Fellknäuel herum, bis dieses es sich schließlich traute sich mit einem Sprung zu erheben und ihrerseits zu toben begann. Ich passte auf, dass sie mir nicht entwischte und sah den beiden kurz zu, dann jedoch ertönte plötzlich eine durchdringende Frauenstimme und nur wenige Sekunden später kam eine etwas ältere Dame um die Kurve geschossen und begann in einem wahnsinnig schnellen Tempo auf ihren Hund einzureden, der sich recht wenig für sein Frauchen interessierte. Ich nahm mir schließlich ein Herz und hielt meinen verrückten Junghund an seinem Geschirr fest, sodass er nicht weiter herumhüpfen konnte, sondern ins Sitzen gezwungen wurde. Seine Augen leuchteten vor Begeisterung und seine rosafarbene Zunge hing ihm lang aus dem Hals. Die fremde Frau warf mir nur einen bitterbösen Blick zu und versuchte dann ihren Schwarzen zu erwischen, der frech nach ihrer Hand schnappte und dann schon wieder auf Leila zusprang. Ich hatte eigentlich keine Lust mir weiterhin das Zetern meines Gegenübers anzuhören, aber da ich auch nicht einfach weggehen konnte, packte ich den Mischling schnell an seinem Halsband und hielt ihn fest, damit er angeleint werden konnte. Anstatt sich zu bedanken, riss das Frauchen allerdings gleich ihren Hund mit sich fort und entfernte sich rasch, während sie ihn mit einer Schimpftirade bedachte, die sich gewaschen hatte. Ich sah den beiden nur eine Weile verwundert nach, dann meldete sich die neben mir sitzende Hündin mit einem kleinen Japsen und ich entschied mich, in der entgegengesetzten Richtung weiterzugehen. „Alte Meckerziege, nicht wahr?“, zärtlich streichelte ich Leila über ihren Kopf und die Süße wedelte fröhlich und leckte mir über die kalte Hand, sodass ich mich bestätigt fühlte und den Weg mit besonders guter Laune fortsetzte.
    Wir trafen auf unserem Spaziergang noch ein paar andere Hunde, aber keiner von ihnen zeigte besonderes Interesse daran, mit meinem jungen Golden Retriever zu spielen und bald traten wir dann auch den Heimweg an. Die Kleine war sowieso schon ein bisschen erschöpft und ich wollte sie ja auch nicht überfordern. Anstatt sie nun jedoch wieder bei mir zuhause abzuliefern, ging ich gleich zu meiner Nachbarin herüber. Sie hatte sich freundlicherweise angeboten, sich immer um Leila zu kümmern, wenn ich bei meinem Pferd war. Bald würde ich den Hund dort ja auch einmal mit hinnehmen, aber im Moment konnte ich das einfach noch nicht verantworten und da ich es auch nicht besonders gut verschmerzt hätte, wenn ich ihn alleine zuhause lassen hätte müssen, war es so eine ganz gute Lösung. Mein freundliches Wollknäuel ließ sich nur zu gerne bei Frau Kleingarten absetzen und verschwand gleich in ihrer Wohnung, sodass ich mir keine Gewissensbisse machen musste, sondern recht fröhlich zu meinem Haus zurückkehren konnte um mich fürs Reiten fertigzumachen.
    Dies war heute auch wieder eine ganz besondere Sache, denn gleich würde ich ja das erste Mal zu meinem kleinen Solo gehen können. Ich ließ mir den Namen auf der Zunge zergehen. Ein schöner Name…für ein junges Pferd, denn ich hatte ganz nach meiner alten Leidenschaft gehandelt und mir einen noch uneingerittenen Warmbluthengst gekauft. Das Pferd war noch ziemlich jung und ich wusste, dass es nicht besonders einfach mit ihm werden würde, aber ich brauchte einfach eine Aufgabe und außerdem hatte es mir dieses Tier bei unserer ersten Begegnung einfach angetan und ich hätte gar kein anderes Pferd kaufen können, selbst wenn ich es gewollt hätte.
    Der Weg zum Stall dauerte gar nicht mal solange, denn ich dachte die ganze Zeit einfach nur an die wunderbare Zeit, die mir ab jetzt bevorstand. Ein eigenes Pferd, ein eigenes Pferd, etwas anderes passte einfach nicht in meinen Kopf und ich merkte gar nicht, dass ich ein großes Hoftor passierte und mich nun auch schon auf „Ehrengrund“ befand. Im ersten Moment fiel es mir ein wenig schwer, mich zurechtzufinden, denn ich war noch nicht besonders oft hier gewesen, aber es gelang mir schnell mich zu erinnern und ich machte mich erst einmal auf den Weg zu den Stallungen. Allerdings schlug mir hier nur gähnende Leere entgegen, da sich die Pferde ausnahmslos draußen zu befinden schienen.
    Ich holte mir also aus der Stallgasse nun mein Halfter und einen Leckerbissen und dann ging es los zur Koppel. Draußen wehte ein recht kalter Wind und ich schlug schnell meine Kapuze hoch, während ich meinem Ziel langsam immer näher kam. Die meisten Pferde hatten sich bei diesem schlechten Wetter nach hinten unter den Unterstand zurückgezogen und ich hatte dort auch schnell den schlanken Körper meines Kleinen ausfindig gemacht. Die meisten anderen Pferde sahen gegen ihn recht mächtig aus, denn es waren viele Spring- und Dressurpferde unter ihnen, die nicht nur in der Größe sondern auch in der Breite doch einen deutlichen Unterschied zu meinem Jungtier hatten. Ich näherte mich ihm langsam, ohne Hektik und streckte ihm vorsichtig meine Hand entgegen. Solo blähte seine feinen Nüstern, prustete ein wenig beunruhigt und schob seinen schmalen Kopf dann nach vorne um mich wenigstens ein bisschen näher anzusehen. Er schien eher zu den Sensibelchen zu gehören, was aber natürlich auch einfach an seinem zarten Alter liegen konnte, da er noch nicht besonders viele Menschen kennen gelernt hatten und jeder „Neue“ eine Überraschung für ihn darstellte. Ein kleiner Schauder lief nun über seinen Körper, als ich sanft meine Hand auf die Seite seines Halses legte und ich redete beruhigend auf das junge Pferd ein, während ich vorsichtig das Halfter ein bisschen höher nahm und es schließlich mit einer einzigen Bewegung über seinen Kopf zog. Solo blieb stehen und ließ es jetzt zu, dass ich dieses auf seine richtige Größe einstellte und folgte mir auch nach ein wenig Überzeugungsarbeit meinerseits in Richtung Tor. Allerdings schien er ein wenig unausgelastet zu sein. Er bewegte sich mir kurzen fast schwebenden Schritten tänzelnd neben mir her, warf sein Haupt hin und her und ich hatte Mühe ihn an meiner Seite zu halten, ohne dass er an mir vorbeischoss. Fast erinnerte er mich ein bisschen an meinen jungen Hund heute Morgen. Ich war wirklich ziemlich erleichtert, als ich den Zweijährigen endlich in der Stallgasse angebunden hatte und meinen Putzkasten holen konnte. Vor Aufregung schlug mein Herz nämlich mittlerweile bis zum Hals und ich stellte fest, dass sogar meine Hände zitterten, als ich nach dem Striegel und der Kardätsche griff. „Schwachsinn“, sagte ich mir, als ich nun die Bürsten auf dem weichen Fell meines Hengstes ansetzte. Er war doch auch nur ein Pferd und außerdem war es wichtig, dass ich mich gerade gegenüber so einem Tier ruhig verhielt, damit sich dieses nicht noch durch mich verunsichert fühlte. Reiten würde ich ja vor dem nächsten Jahr sowieso noch nicht können, dass wurde mir erst wieder richtig bewusst, als ich meinen Hübschen ein wenig bürstete. Er war recht gut erzogen, reagierte auf mein sanftes Drücken gegen seine Seite und hob auch artig seine vier zierlichen Beine, damit ich seine Hufe auskratzen konnte. Langsam aber sicher, ging davon auch mein ungutes Gefühl weg, denn Solo benahm sich wirklich vorbildlich und ich machte schließlich nach einer Weile eine kleine Pause und setzte mich vor meinem Pferd auf den kalten Fußboden. Es dauerte gar nicht lange, da senkte sich plötzlich das Haupt meines Fuchses zu mir nach unten und die sanften Lippen tasteten vorsichtig über meine Jacke und fuhren dann über mein Gesicht, sodass ich den warmen Atem spüren konnte. Ich begann wie immer mit leiser, dunkler Stimme mit meinem Hengstchen zu sprechen und hob dabei langsam, fast unmerklich die Hand in die Höhe, bis ich seinen hübschen Kopf berühren konnte. Sein ganzes Gesicht war sehr gut ausgeprägt und besonders die großen dunklen Augen zogen mich einfach in ihren Bann. Solo hatte nun in seiner Bewegung innegehalten und hielt ganz still, während ich mit sanften Kreisen über sein Fell strich und liebevoll auf ihn einflüsterte. So hätte ich ewig sitzen können, aber meine Pläne wurden schnell durchkreuzt, da sich ein Pferd, das ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte, in einer der anliegenden Boxen plötzlich bewegte und mein Süßer seinen Kopf mit einer ruckartigen Bewegung in die Höhe riss, um nach der Ursache des raschelnden Strohs zu forschen. Auch das war ein Merkmal eines sensiblen Pferdes. Seufzend erhob ich mich und räumte dann meine Putzsachen wieder ein, die ich schnell zurück in die Sattelkammer brachte und noch ein Stückchen trockenes Brot für meinen Schatz mitnahm. Er hatte es mir wirklich angetan mit seiner anmutigen Art und wie er mit einer zarten Berührung das Bröckchen von meiner Hand nahm war für mich ein unglaublich schöner Moment. Ich wollte den Zweijährigen allerdings noch für eine Weile mit in die Halle nehmen und verschwand kurz noch einmal für einen Moment und holte eine Peitsche, mit der ich dann zu meinem Pferd zurückkehrte. Der Kleine sah sich das Ding zunächst mit großen Augen an, aber ich hielt sie schließlich so, dass er sie nicht mehr beachtete. Dann löste ich den Pferdeknoten und führte Solo nach unten in die Halle. Er war immer noch unruhig und ich spürte seine Aufregung, als ich die Hallentür nun öffnete und er den leeren Raum vor sich sah. Ich beeilte mich mein Pferd hineinzuführen und das Tor zu schließen, dann machte ich eine rasche Bewegung und löste den Panikhaken, der das Halfter mit dem Strick verband und trat einige Schritte zurück. Erst einmal passierte natürlich gar nichts, doch ich hatte die Peitsche nun wieder erhoben und erzeugte mit einer raschen Bewegung einen einzigen zischenden Knall. Auf die Reaktion musste ich nun nicht lange warten. Es war, als hätte ich eine Bombe gezündet. Solo explodierte fast sofort. Er machte einen verqueren Sprung, bei dem er fast alle vier Beine gleichzeitig in die Luft warf, dann jagte er mit großen Sprüngen und immer wieder bockend über den weichen Boden davon. Es war ein wunderbares Schauspiel. Die Bewegungen meines Pferdes waren unkontrolliert, übermütig und voller überschüssiger Energie und er tobte von einer Seite der Halle wieder zurück und ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es wohl war, sich bei so einem Ausbruch auf seinem Rücken zu befinden. Naja, wahrscheinlich würde man sich dann auch gar nicht lange auf seinem Rücken befinden und bis er überhaupt reitbar war, würde er sicher ohnehin noch ein wenig ruhiger werden. Nach einer Weile war die größte Übermut des Süßen dann auch erst einmal vorbei und er versuchte in den Ecken stehenzubleiben, wovon ich ihn immer wieder mit meiner Peitsche abhalten musste. Dennoch kam ich noch immer nicht zu seinen richtigen Bewegungen durch, denn dazu raste er noch zu sehr. Er behielt mich die ganze Zeit über im Auge, während er über den weichen Boden galoppierte und immer noch hin und wieder einen kleinen überraschenden Satz einbaute, doch langsam aber sicher gingen seine Kräfte verloren. Man merkte ihm doch deutlich sein junges Alter an, denn natürlich hatte er noch fast keine Kondition und war wie alle jungen Tiere: er konnte plötzlich ausflippen und davonjagen, sodass man Angst um ihn bekam, aber seine Energie war doch recht schnell erschöpft. Man merkte es daran, dass er langsam anfing seinen Kopf ein bisschen tiefer zu halten, daran, dass seine Sätze kürzer wurden, mehr versammelten Schwung und Ausdruck bekamen und dass sie auch nicht mehr so eine Hast mit sich brachten, sondern kontrollierter und bewusster schienen. Schließlich fiel Solo auch von alleine in den Trab, bei dem er seine Beine stark nach vorne warf und immer langsamer wurde, bis er das Tempo soweit drosselte, dass er auf der Stelle zu laufen schien. Ich ließ nun meine Hand mit der Peitsche darin langsam sinken und je weiter ich diese nach unten nahm, desto langsamer wurde auch mein Pferd. Als ich meine „Waffe“ schließlich fallen ließ, parierte Solo sofort zum Schritt durch und ich senkte meinen Blick nach unten und drehte mich ein Stück zur Seite, sodass er sich traute sich zu mir in die Mitte zu bewegen. Bald schon spürte ich seinen erhitzten Körper neben mir, merkte seinen prustenden Atem und konnte erahnen, wie sich seine Flanken von der Anstrengung hoben und senkten. „Braver Junge“, murmelte ich leise und legte meine Hand dann auf seine verschwitzte Brust und die andere auf den Rücken, sodass er ganz ruhig neben mir stehenblieb und sich langsam entspannte. Da ich ihn nicht so nass wieder mit nach oben nehmen wollte, klinkte ich nun den Strick wieder ein und führte den Hengst noch eine Weile im gemütlichen Schritt durch die Halle. Er hatte seinen Kopf fast bis auf den Boden gesenkt und als ich schließlich stehen blieb, begann er auf der Stelle zu scharren und sich zu drehen, bis seine Vorderbeine einknickten und er sich dann mit einem wohligen Grunzen auf dem Sand niederließ und sich zu wälzen begann. Ich ging vorsichtshalber ein paar Schritte zurück, da ich nicht von den wirbelnden Hufen getroffen werden wollte, bald war das junge Warmblut dann aber auch fertig, erhob sich, schüttelte sich die feinen Körnchen vom Körper, die in alle Richtungen sprangen und ließ sich dann widerstandslos wieder von mir einfangen. Er war nun viel ruhiger als vorhin und blieb auch direkt an meiner Seite, als ich ihn wieder mit nach oben in die Stallgasse führte. Er wirkte wie ein vollkommen anderes Tier. Ich hätte mich gerne noch eine ganze Weile um ihn gekümmert, aber seit neuestem hatte ich ja auch noch einen Job hier auf diesem Hof zu erledigen und um diesen musste ich mich natürlich auch noch kümmern. So bürstete ich Solo nur noch den letzten Staub aus dem Fell, kratzte seine Hufe aus und gab ihm noch einen kleinen Apfel, ehe ich ihn schweren Herzens wieder auf die Koppel zu den anderen brachte. Er war schon ein echt tolles Pferd und ich freute mich darauf, dass ich ihn bald wieder besuchen konnte. Die nächsten Monate würden sicher anstrengend werden, aber ich freute mich schon darauf, wenn ich mein Pferd ein bisschen besser kannte und war mir sicher, dass wir uns schnell aneinander gewöhnen würden.
    Maja :-)



    Re: Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

    ehrengrund - 11.05.2007, 16:14


    Respekt daran warst du doch bestimmt 3 Stunden gesssen , oder ??



    Re: Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

    Maja - 11.05.2007, 16:17


    Naja, es geht eigentlich :-)! Ich schreib nur wahnsinnig gerne!
    Maja :D



    Re: Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

    ehrengrund - 11.05.2007, 16:19


    Na dann !!!



    Re: Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

    Maja - 12.05.2007, 14:51


    Darfst bloß nicht zuviel erwarten... :wink:



    Re: Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

    ehrengrund - 12.05.2007, 17:24


    Keine Sorge :wink:



    Re: Kennenlernen von Pferd und Hund :-)

    Maja - 12.05.2007, 18:21


    Okay^^



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