Jenna//Mai 2007

Islandpferdegestüt Njárdvík
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    Re: Jenna//Mai 2007

    jenna - 09.05.2007, 14:52

    Jenna//Mai 2007
    Heute ging ich nach der Schule zu Eldir, um mich mal wieder ausgiebig um ihn zu kümmern. Weil mein Auto in der Werkstatt war, nahm ich das Fahrrad. Es wehte ein schrecklich kühler Wind, der von vorne kam, darum dauerte es, bis ich endlich am Hof angekommen war. Vollkommen außer Puste stellte ich mein Fahrrad ab und holte das Halfter von Eldir. Dann machte ich mich auf den Weg zum Paddock. Eldir bemerkte mich anscheinend gar nicht, er stand seelenruhig auf der Weide und graste gemütlich vor sich hin. Ich störte mich daran auch nicht und entschied mich nun erstmal abzuäppeln. Wieder einigermaßen zu Atem gekommen hängte ich das Halfter über den Zaunbalken und ging zu dem kleinen Geräteschuppen an den Paddocks. Nach einigem Kramen hatte ich einen perfekten Mistboy und Harke und eine Karre beisammen und es konnte an die Arbeit gehen. Zuerst bestand die Schwierigkeit darin, durchs Tor zu kommen, ohne dass einige der Pferde sich an mir vorbeischlängelten und einen Ausflug machten. Um dies zu vermeiden, stellte ich die Karre zwischen das Tor, das ich öffnete und den Balken, so kam ich dann ohne Zwischenfälle auf den Paddock. Das Problem, das jetzt noch vor mir stand, waren die Pferde allgemein! Wie immer waren sie auch heute sehr neugierig und schnupperten ohne Pause an mir und an den Geräten, und sie beobachteten mich, wobei ich nicht arbeiten kann . Eldir zeigte sich nicht. Jetzt fing ich an, jeden einzelnen Pferdeäppelhaufen Stück für Stück auf den Mistboy und dann auf die Karre zu transportieren, dabei weiß ich auch nicht, warum ich heute so unglaublich reinlich war . Während ich den gesamten Paddock nach irgendwelchen Hinterlassenschaften absuchte, verging eine Menge Zeit und ehe ichs mir versah war eine halbe Stunde rum. Jetzt war es aber wirklich Zeit zum Reiten! So schnell wie es mir möglich war verstaute ich die Sachen wieder im Schuppen und flitzte zurück zum Paddock. Schnell schnappte ich mir das Halfter und lockte Eldir an den Zaun, ihn interessierte das scheinbar wenig, außer, dass er einmal den Kopf hob, zeigte er keinerlei Reaktion, na toll! Ich schwitzte schon jetzt wieder so stark wie auf meiner Radtour und hatte echt schon kaum Bock mehr, aber ich stieg dann doch über den Zaun und näherte mich Eldir, er war wahrscheinlich heute genauso schlecht drauf wie ich, denn er guckte mich nicht mit dem Hinterteil an. "Macht nichts, bloß nicht aufgeben!" dachte ich und ging vorsichtig zu seinem Kopf um ihm das Halfter über die Ohren zu streifen. Reaktion erschrocken wegspringen und neuer Versuch. Ganz langsam nahm ich Eldirs Nase, legte ihm das Halfter an - und was war daran jetzt so schlimm? Der Wallach tat nun keinen Mucks mehr und das meine ich auch so, denn er wollte sich nicht von der Stelle bewegen, das war ja heute ein verflixter Tag! Ganz leicht zupfte ich am Führstrick und drückte Eldir mit den Fingerkuppen an der Kruppe. Aber es half nichts, immer wieder redete ich leise und beruhigend auf das Pony ein und es kam mir vor als würde ich mit einem Problempferd arbeiten, wahrscheinlich hatte Eldir aber nur wie ich schlechte Laune und war nicht traumatisiert, wie auch von einem auf den anderen Tag? Ich konnte mir vorstellen, nicht sehr vertrauenswürdig zu erscheinen, so schlechter Laune ich heute war, aber irgendwie gelang es mir dann doch, Eldir davon zu überzeugen mit mir zu kommen. Vor dem Tor standen natürlich die anderen Ponys, sodass es fast kein rauskommen gab und ich sie erst wegscheuchen musste,und Eldir wollte fast mitrennen... Schließlich war ich doch so weit, dass wir beide fertig mit uns und der Welt am Putzplatz standen, Eldir hatte sich zwar ein wenig gegen das anbinden geweigert, ich hatte dann aber doch gewonnen. Mit letzten Kräften (^^) holte ich den Putzkasten und begann mit dem Gummistriegel das Fell leicht aufzukrausen, das gefiel Eldir schon besser als das Anbinden. Mit dem Metallstriegel arbeitete ich das aufrauhen etwas nach und bald sah der Wallach aus wie ein verwuscheltes Shetlandpony. Mit einer weichen Kardätsche glättete ich das Fell wieder, wobei sich der feinere Staub leicht löste. Kräftig schrubbte ich den ganzen Körper damit ab, dann benutzte ich noch mit der anderen Hand zur Unterstützung die Wurzelbürste um wirklich jedes Staubkorn zu entfernen. Am Ende kratzte ich noch die Hufe aus, die Eldir heute natürlich auch nicht geben wollte! Vollkommen geschafft wischte ich das Fell mit einem Glanzlappen ab und holte dann den Sattel, die Glocken und das Zaumzeug aus dem Schrank. Mit den Hufglocken ging alles glatt und komischerweise schaffte ich es auch, ordentlich zu satteln und zu zäumen. Man kann sich nicht vorstellen wie erleichtert ich war, als ich aufstieg und Eldir keinen Quatsch mehr machte, das war wirklich zufriedenstellend und ich wusste, dass die Anstrengung nicht umsonst gewesen war. Im Sattel setzte ich mich zurecht und sortierte die Zügel, dann trieb ich Eldir leicht mit der Gerte an. Der Isländerwallach schnaubte freundlich und setzte sich in Bewegung, ich war mit seinem Gang nicht sonderlich zufrieden, aber er würde sich sicher noch lockern, im Laufe der Zeit. Im gemächlichen Schritt passierten wir das Tor, jetzt musste wir ein Stückchen an der Landstraße entlang, also nahm ich die Zügel etwas fester, um ein Ausbrechen möglichst zu verhindern. Es war wie immer nicht viel los, nur einge PKWs und kein LKW begegneten uns, aber für den Fall des Falles wollte ich natürlich gerüstet sein. Eldir machte keine Anstalten aus der Reihe zu tanzen, ich hatte ihn gut im Griff, nur manchmal musste ich den Wallach energisch wieder an den matschigen Rand treiben, denn er zog die Straße vor. Jetzt gab ich kräftige halbe Paraden zum Rechtsabwenden und lenkte Eldir in einen kleinen, feuchten Waldweg, der direkt ins dichte Gestrüpp führte. Links verlief sich ein kleiner Trampelpfad im Unterholz und rechts sah man zwischen dichten Nadelbäumen den Entenweiher. Eldir nahm seine Umgebung interessiert wahr, achtete aber weniger auf mich und meine Hilfen, die ich jetzt aber erst mal größtenteils rausließ. Zwischen den Bäumen war es recht frisch, aber ich fühlte mich einfach super, und Eldir schien es ähnlich zu gehen, denn schon nach eingen Schritten auf dem Waldweg lockerte er sich zunehmend und ging ganz schön. Ganz so, wie ich ihn haben wollte. Langsam ließ ich die Zügel lockerer, ging in jedem Schritt Rhythmus mit und gab Eldir somit gute Rückendeckung, sodass er sich sehr sicher fühlte. Je weiter ich das Pony in den Wald hineintriebm desto mehr vertrieben Laubbäume die Nadelbäume, und dann blieben nur noch Kiefern von ihnen übrig. Als der Weg breiter wurde, gab ich Eldir mal so richtig die Hilfen und trieb ihn energisch vorwärts, dabei machte ich mich schwer, damit er mich auch mal spürte, als er in einen lockeren Trab fiel, machte ich mich wieder leichter und richtete mich im Sattel auf. Sofort verschnellerte Eldir seinen Beintakt und fegte nur so unter den Bäumen durch, es war zwar jetzt nicht gerade leicht, ihn richtig lenken zu können, da er bei dem Tempo nicht so schnell reagieren konnte, aber mit “Tauchen” schaffte ich es, den Ästen zu entkommen. Zwischendurch erwischte ich mich dabei, wie ich mal richtig “wegdöste” und nicht mehr aufs reiten achtete, denn das Zwitschern der Vögel, das Rascheln der Blätter und der Wind betäubten mich ein wenig. Wie im Traum kontrollierte ich den Wallach, gab Hilfen und Paraden. Ganz plötzlich stoppte Eldir, und wollte sich nicht mehr bewegen. Also musste ich wohl oder übel mal gucken, was da los war! Vorsichtig trieb ich wieder ein wenig mit der Gerte. Es war mal wieder nur ein Bocken von dem Wallach, dachte ich, bis ich die Holzbrücke vor mir sah, die ich gerade überqueren wollte. Vielleicht war damit ja etwas?! Ich kenne Pferde, die so etwas bemerken und auf ein Bad im Fluss hatte ich auch keine Lust, falls etwas nicht stimmte! Also wendete ich vorsichtshalber und stieg dann ab. Mit dem Handy rief ich die Gemeinde an und meinte, dass die Brücke wahrscheinlich etwas morsch sei. Die nette Dame am anderen Ende der Leitung sagte freundlich, dass sie gleich 2 Männer schicken würde, als Eldir laut und herzhaft ins Handy schnaubte, erschrak sie fast zu Tode, Eldir bekam natürlich einen kleinen Tadel! Ungeduldig zupfte ich in Eldirs Mähne herum, es schien, als würden die Beauftragten nicht mehr kommen, und ich wollte gerade wieder losreiten, als ein Geländewagen mit Ladefläche vor mir hielt. Zwei Männer stiegen aus und gingen gleich zu der Brücke, ohne mich eines Blickes zu würdigen, und bei der Arbeit wollte ich sie auch nicht stören, also stieg ich in den Sattel und trieb Eldir energisch an. Dieser reagierte sofort, wendete und fiel in einen lockeren Trab. Mit wachsender Begeisterung ritten wir weiter, bis sich der Wald lichetete und wir auf der perfekten Töltstrecke ankamen. Hier war der Boden weich aber nicht nass, und es waren auch keine störenden Äste im Weg. Der Weg war sehr sandig und weniger steinig,also wirklich eine tolle Strecke. Mit der Gerte brachte ich Eldir in einen sehr schnellen Trab, lehnte mich dann schwer nach hinten, fasste die Zügel nach und gab weitere starke Schenkelhilfen. In einem enormen, Sindriähnlichen Tempo töltete Eldir an. Ich versuchte, mich nicht zu viel zu bewegen, um ihn nicht aus dem Konzept zu bringen, denn Eldir neigt manchmal dazu, dass sich sein Gang verändert, wenn das Gewicht nicht richtig verteilt ist. Heute klappte es tadellos, ich war echt erleichtert, dass sich der Wallach jetzt nicht mehr so benahm, wie heute vormittag, denn das war echt ätzend gewesen. So tölteten wir dem nächsten Waldstück entgegen, mir fröstelte im kühlen Wind der freien Feldmark, aber Eldir wärmte mich von unten und ich konzentrierte mich genau aufs Hilfengeben. Weiter ging es, an Feldern und Wiesen vorbei und auf den Wald zu. Bald würde der Hof von einem kleinen Feldweg aus wieder zu sehen sein. Voller Vorfreude auf eine heiße Dusche spornte ich Eldir zu noch mehr Tempo an, der galoppierte jetzt los, ohne Aufforderung, aber das machte mir auch nichts aus, und darum ließ ich die Zügel wieder lockerer, lehnte mich nach vorne und stellte mich im Sattel auf. Das erleichterte Eldir schnell zu laufen und er legte gleich noch eine Zahn zu. So ging es sehr schnell, bis wir in den Wald kamen und nur noch um eine scharve Kurve reiten mussten. Ich machte jetzt so gut wie gar nichts mehr an Hilfen. Eldir arbeitete von alleine und machte es auch so richtig. Viel zu schnell tauchte dann auc wirklich der Hof im Hintetgrund auf. Ich ließ Eldir nach einer Pause im Schritt wieder angaloppieren und gab ihm kräftige Hilfen. Es war, als würden wir fliegen, Eldir gab alles, er schnaufte kein bisschen und hatte noch richtig viel Power, die er jetzt rausließ. Es machte richtig viel Spaß so an knorrigen Eichen vorbeizujagen und der Hof kam unglaublich schnell näher. Auf den letzten Metern legten wir im Tempo noch ein wenig drauf, es war super! Glücklich und zufrieden brachte ich Eldir in 2 halben Paraden in den Schritt, ließ die Zügel locker und Eldir durfte sich entspannen, er konnte so ein wenig trocken werden auf den letzten 250 Metern. Wir passierten das Hintertor des Islandpferdegestütes in schleppender Geschwindigkeit und dann stieg ich auch ab um Eldir zu führen, so musste er nicht noch mein Gewicht tragen. Mit dem Resultat des Ausritts war ich sehr zufrieden, und ich hatte das Putzen, Abäppeln etc schon fast vergessen. Am langen Zügel führte ich Eldir zum Putzplatz band ihn fest und holte erstmal eine Abschwitzdecke aus dem Spind. Mit einer schönen, hellblauen Decke kam ich wieder zu Eldir, ich legte sie im auf und verschloss die Klettstreifen ordentlich, dann holte ich den Hufkratzer, um die Hufe zu säubern. Jetzt klappte alles wie gewohnt sehr gut, Eldir zeigte keinerlei Faxen und stand einfach nur ruhig da. Ich beschloss, ihn mal mit Decke auf den Paddock zu bringen, einfach weil es ihn keineswegs störte, nachdem alles aufgeräumt war, machte ich mich auf den Heimweg.



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