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Re: WP 04.05.07 Uwe Kölsch:Zeit der Klagelieder
Argentinia - 03.05.2007, 22:14WP 04.05.07 Uwe Kölsch:Zeit der Klagelieder
Zitat: Zeit der Klagelieder "Da muss man einfach durch"
Was stimmt nun?
Grundsätzlich bin ich selbst vom Erscheinungsbild der Sportfreunde und dem Auftreten des Personals auf und neben dem Platz ebenso enttäuscht wie fast alle anderen. Die Art und Weise, wie die letzten Spiele verloren wurden, gibt sehr zu denken. Gegen Wehen konnte man einen deutlichen Klassenunterschied erkennen. Nicht zwischen spielerischer Extraklasse und großem Kombinationsfußball auf der einen, und biederer Hausmannskost auf der anderen Seite. Aber eben zu einem Team, in dem jeder weiß, was er macht, das fast fehlerfrei spielt und Fehler ausnutzt.
Gegen 1860 II wurde das Spiel durch mangelndes Engagement und schlimme Fehler in der Defensive verloren. Ich war nicht da, kann es mir nur erzählen lassen.
Zum Kassel-Spiel
Der schlimmste Eindruck der zweiten Halbzeit gegen Kassel war die komplette Hilflosigkeit des Teams, die zu den Gegentoren regelrecht aufforderte und anschließend keinen einzigen gefährlichen Angriff zustande brachte. Ein Leistungsträger geht, und alles fällt in sich zusammen. Die Phase nach dem Rückstand mit anzusehen war eine Qual, daher sind die depressiven Töne nur zu verständlich.
Und dennoch!
Bei allem Frust: Die Sportfreunde haben nach wie vor eine erspielte Punktzahl, die viele andere Vereine im Abstiegskampf nur zu gern hätten. Wenn kein einziger Punkt mehr aus den verbleibenden fünf Spielen hinzukommt, dann reicht es sehr wahrscheinlich nicht. Es würde mich auch sehr wundern, wenn ein Verein die letzten acht Saisonspiele am Stück verliert und dennoch die Klasse hält.
Aber wir werden die letzten Punkte holen. Bei allem berechtigten Ärger, die anderen sind meist nicht besser und stecken ebenso tief oder noch tiefer im Dreck.
Das ist kein Grund sich zu beruhigen. Die letzten Punkte müssen erkämpft werden, alles andere ist bedeutungslos.
Abstiegskampf
Zur Erinnerung: Schon zu Saisonbeginn waren wir punktloser Tabellenletzter. Als wir die Abstiegsplätze endlich verließen, da stand unser letzter Gegner, Hessen Kassel, auf dem dritten Tabellenplatz, noch vor Wehen und Hoffenheim. Aber für mich zählt in diesem Jahr einfach nur der Liga-Erhalt, sonst gar nichts. Natürlich habe auch ich immer mal nach oben geblickt und gerechnet.
Trotzdem, es konnte nur ein Ziel geben. Und das ist nach wie vor aus eigener Kraft erreichbar.
Wirklich schuldenfrei?
Als Manfred Utsch seinen Rückzug ankündigte, da erklärte er auch, den Verein entschulden zu wollen. Die Vereinsführung hat diesen Umstand bis heute nicht wirklich herausgestellt.
Schul - den - frei?
Wie viele Vereine können das in der Liga wirklich von sich behaupten? Gibt dies nicht Möglichkeiten, bei der Verpflichtung neuer Spieler, der Verhandlung mit neuen Geschäftspartnern? Alles redet vom Utsch-Rückzug, aber warum wird dieser Umstand nicht viel offensiver und klarer vertreten?
Möchte man sich mit der Opferrolle abfinden? Wer klagend und zagend auftritt, dem gibt man aus Mitgefühl ein Almosen. Aber nimmt man ihn als Geschäftspartner ernst?
Offene Zukunft
Derzeit sind die Sportfreunde aus den Tabellenrängen herausgefallen, die in der kommenden Saison eine Qualifikation für die neue eingleisige Dritte Liga bedeuten. Mal sehen, ob dies eine Momentaufnahme ist, oder eine Vorankündigung des kommenden Jahres. Es wird ein hartes Stück Arbeit sein, ein neues Team aufzubauen, das dann die Hälfte der Konkurrenz hinter sich lässt. Für diese Arbeit vertraue ich nach wie vor unserem Trainergespann. Hier ist kein Aktionismus gefragt, sondern Tatkraft und Elan. Auch dann, wenn wir am kommenden Wochenende zusehen müssen, wie die Hoffenheimer ihren Aufstieg feiern.
In solchen Rollen waren wir schon früher und haben es überlebt. Zur derzeitigen Phase sage ich als Fan: Da muss man einfach durch!
Uwe Kölsch
03.05.2007
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