Waldverherrlichung. Nein danke!

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    Re: Waldverherrlichung. Nein danke!

    Jimi Hendrix - 02.05.2007, 10:46

    Waldverherrlichung. Nein danke!
    Wald ist keine Lösung!

    Als Waldverherrlichung bezeichnet man allgemein Walddarstellungen, die den Wald verharmlosen oder ihn sogar als ein wunderbares Paradies darstellen.

    Es muss an dieser Stelle einmal gesagt werden: Der Wald ist und bleibt eine absolut menschenfeindliche Umgebung, trotz aller verharmlosenden und idealisierenden Darstellungen:
    Im Wald gibt es wilde Tiere.
    Im Wald gibt es giftige Pilze.
    Auf dem Waldboden liegen Laub und Zweige, heimtückische Stolperfallen, an denen schon tausende den Tod fanden.
    Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es im Wald sehr oft dunkel ist. (ca. acht Stunden lang, die Dunkelperioden folgen im 24-Stunden-Rhythmus aufeinander.)
    Jedes Kind weiß von Oma und Opa, dass im Wald die Räuber und die Halunken lauern.
    Wer das Jugendgericht oder vergleichbare Sendungen kennt, weiß auch, dass im Wald immer die Leiche versteckt liegt.
    Der Wald atmet den Humanoiden das Kohlenstoffdioxid weg.

    Waldverherrlichung in den Medien

    Übelste Waldverherrlichung: Strahlendes Sonnenlicht, das durch die Blätter hindurchschimmert - dabei weiß jeder gebildete Mensch, dass es im Wald finster und unheimlich ist!
    Die wesentlichen Medien, in denen über 95% aller Waldverherrlichung stattfindet, sind Computerspiele, Filme und Bücher. Da die Waldverherrlichung als jugendgefährdend gilt, ist sie für Jugendliche meist gar nicht oder nur mit Altersbegrenzung verfügbar.

    Computerspiele

    Die übelste Form der Waldverherrlichung bilden die waldverherrlichenden Computerspiele. In vielen Fällen ist der Wald der einzige Spielinhalt. Man kann sich vorstellen, wie sich so etwas auf die Psyche des (meist jugendlichen) Spielers auswirkt.

    In letzter Zeit häuft sich das Schulschwänzen. Einer der Täter hat dies sogar unmittelbar vor der Tat in einem Internetforum angekündigt ("Ich habe keinen Bock mehr. Morgen geh ich nicht zur Schule, sondern in den Wald, ne round chillen!")
    Es wird ein Zusammenhang mit den waldverherrlichenden Spielen vermutet, und ein generelles Verbot der sogenannten "Chiller-Spiele" ist bereits im Gespräch.
    Viele halten ein Verbot indes für nutzlos, da jeder Internet-User sich seine Spiele auch jetzt schon illegal herunterlädt. Dies wird auf unzähligen Seiten angeboten, wie zum Beispiel auch hier.

    Film und Fernsehen

    Leider ist die Waldverherrlichung sehr oft auch ein wesentlicher Bestandteil von Filmen. Im Gegensatz zu den waldverherrlichenden Computerspielen gehen die Filme sehr subtil mit dem Thema um, sodass man einen waldverherrlichenden Film oft nicht oder erst viel zu spät als solchen erkennt. Die Wirkung kann aber die selbe oder sogar noch schlimmer sein, da die Einstellung zum Wald sich langsam und unbewusst verändert.

    Ein Beispiel:

    Der Herr der Ringe wird von den meisten Menschen als hochwertige Fantasy angesehen, jedoch finden sich bei genauem Hinsehen sehr viele waldverherrlichende Elemente:
    - Die Elben, die das Gute verkörpern, leben im Wald.
    - In Mordor, dem Land des Bösen hingegen, gibt es keinen einzigen Baum.
    - In einer Szene des zweiten Teils, in der ein Wald gezeigt wird, spielt völlig unpassend friedliche Musik.
    - Der Wald der Ents wird zunächst als bedrohlich dargestellt, jedoch erkennen die Hobbits dann, dass er harmlos ist. In der Realität ist es meistens genau umgekehrt.

    Den Kritikern ist dies alles jedoch völlig entgangen, sodass der Dreiteiler eine Freigabe ab 12 Jahren erhielt, völlig zu Unrecht.

    Bücher

    Die Waldverherrlichung ist kein Problem der Neuzeit. Schon im Altertum gab es Bücher und mündlich überlieferte Geschichten, die der Waldverherrlichung zuzurechnen sind.

    Viele der Märchen, die Eltern ihren Kindern vorlesen, sind getarnte Waldverherrlichungen. Es ist eine Tragödie, dass Eltern auf diese Weise, ohne es zu merken, ihre Kinder von klein auf an die Waldverherrlichung gewöhnen. Auf dieses Problem angesprochen, reagieren die meisten Eltern leider falsch. Viele von ihnen sind selbst im Wald oder in der Nähe desselben aufgewachsen, und glauben, es habe ihnen nicht geschadet. Daher sehen sie nichts verkehrtes daran, ihre Kinder mit waldverherrlichendem Material zu konfrontieren.

    Schon Goethes Werther stellt eine plakative Form von Waldverherrlichung dar. Obwohl er von Zeit zu Zeit in das grässliche Angesicht des Waldes schaut, fühlt er sich weiterhin zu ihm hingezogen.

    Die Folge für den Leser ist eine grandiose Abstumpfung, bzw. eine Desensibilisierung in Bezug auf die natürlichen Warnsignale des Waldes.



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