Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor

Nachtperle's Plauderecke
Verfügbare Informationen zu "Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor"

  • Qualität des Beitrags: 0 Sterne
  • Beteiligte Poster: Nachtperle
  • Forum: Nachtperle's Plauderecke
  • Forenbeschreibung: Für ernste und tiefgehende Diskussionen gedacht....
  • aus dem Unterforum: Alles über die Gemeinde der STA/Adventisten
  • Antworten: 2
  • Forum gestartet am: Mittwoch 18.04.2007
  • Sprache: deutsch
  • Link zum Originaltopic: Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor
  • Letzte Antwort: vor 17 Jahren, 7 Tagen, 23 Stunden, 42 Minuten
  • Alle Beiträge und Antworten zu "Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor"

    Re: Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor

    Nachtperle - 19.04.2007, 12:55

    Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor
    Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor
    Gemeinde Jesu oder christliche Sekte?
    verfaßt von Armin Krakolinig

    Einleitung
    Das 20. Jahrhundert ist neben vielen eigenartigen bzw. einmaligen Entwicklungen auch durch eine sehr bemerkenswerte Entwicklung innerhalb der religiösen Welt gekennzeichnet. Jeder bewußte Beobachter wird feststellen, daß es zur Zeit einerseits große Bemühungen um eine Vereinigung aller Religionen, auch der christlichen Glaubensrichtungen, in dieser Welt gibt. Andererseits erleben wir aber eine immer größer werdende Aufspaltung und Intoleranz in der religiösen Landschaft. Diese religiöse Intoleranz zeigt sich besonders in der Zunahme fundamentalistischer Tendenzen in allen religiösen Lagern. Da man dieser problematischen Entwicklung nicht tatenlos zusehen möchte, bemühen sich selbst Regierungen dieser Welt sehr um Toleranz auch zwischen den Religionen.
    Trotzdem gibt es heute immer mehr besorgte Menschen, die mit großem Unbehagen die gegenwärtigen Entwicklungen in der Entstehung und in dem Unwesen mancher extremen Sekten und Kulten verfolgen. Staatsmänner und Regierungen machen sich schon Gedanken darüber, wie man dem religiösen Fundamentalismus, Extremismus und Fanatismus, sowie der damit verbundenen und sich ständig steigenden, religiösen Intoleranz begegnen könnte. Einige sind schon der Meinung, daß diesen Entwicklungen ein Ende bereitet werden sollte, indem man selbst durch eine gewisse Gesetzgebung den sogenannten Sekten zu Leibe rücken möchte. Möglich, daß es nur mehr eine Frage der Zeit ist, bis man dies auch in die Praxis umsetzt!

    Der Völkerrechtler Prof. Dr. Martin Kriele (Universität Köln), informiert diesbezüglich in einem Artikel einer deutschen Zeitschrift: "daß das Deutsche Bundesministerium für Frauen und Jugend eine Broschüre vorbereitet, die vor "Sekten und Psychogruppen" warnen soll. Dies ist zwar nach ständiger Rechtssprechung unbedenklich - darüber zu informieren gehört zu den legitimen Aufgaben der Regierung - doch will das Bundesministerium so weit gehen, daß sie in diesem Zusammenhang auch vor Gruppen warnt, die an sich christlich sind und folgende Kennzeichen aufweisen:

    1. Betonung einer besonderen "Heilsbotschaft”
    2. Existenz einer charismatischen Führerpersönlichkeit
    3. Existenz eines theoretischen Dogmatismus. In diesem Fall würde es sich ebenfalls um eine Sekte handeln, vor der man offiziell warnen müßte.

    "Solche Sekten und Fundamentalisten sollen zwar nicht verboten, aber regierungsamtlich geächtet werden - mit der Folge, daß ihren Vereinigungen zum Beispiel die Gemeinnützigkeit, die Martikel an den Hochschulen, die Fähigkeit als Körperschaften des öffentlichen Rechts abgesprochen und ihren Mitgliedern der Zugang zum öffentlichen Dienst blockiert werden kann. Gelänge das, so dürften auch freikirchliche Gemeinden und evangelikale, pietistische, charismatische Gruppen staatlich diskriminiert werden." So der Völkerrechtler in seinem Artikel "Sekte als Kampfbegriff"

    Kurze Zeit nach dieser Information aus Deutschland wurde in Österreich im Juni 1996 bereits eine Sektenkommission durch das Bundesministerium für Unterricht und Kultur eingerichtet, die ebenfalls eine Broschüre herausgeben sollte, um vor Sekten zu warnen und zu informieren, aber auch um Maßnahmen gegen das Unwesen gewisser Sekten zu beschließen. Darüber berichteten sogar einige Tageszeitungen auf den Titelseiten. In der Neuen Kronenzeitung vom 20. Aug. 1996 laß man diesbezüglich folgende Überschrift: " Regierung sagt Sekten Kampf an." Ein Kommentar dazu sagte: Sie (manche Sekten) werden sichtlich zum wachsenden Problem. Ich bin bereit, entschlossen gegen das Sektenunwesen aufzutreten." So die damalige österreichische Familienministerin in der Tageszeitung.
    In der Zwischenzeit weiß jeder österreichische Staatsbürger über die Herausgabe der viel diskutierten Sektenbroschüre Bescheid, die von Unterrichtsminister Bartenstein zur Information und Orientierung an die Bevölkerung herausgegeben wurde. In dieser Broschüre hat man zumindest zwischen anerkannten und nicht anerkannten religiösen Bekenntnisgemeinschaften unterschieden. Als Kirche der 7. Tags-Adventisten dürfen wir uns unter anderem auch in Österreich nach langem hin und her des Vorrechts erfreuen, unter den anerkannten Gruppen zu rangieren. Das hat jedoch für den Durchschnittsbürger wenig Bedeutung, denn er ist eher geneigt, alles was nicht zu den Großkirchen gehört, und in einer gewissen Minderheit existiert, trotzdem als Sekte zu sehen.
    Die Geschichte hat uns schon sehr oft gelehrt, daß der Großteil der Menschen sein Urteil über "Wahrheit und Irrtum" und "Gut und Böse" meistens nach dem Mehrheitsprinzip getroffen hat! Dabei werden friedliche und harmlose Minderheiten, die nicht gerade im Strom und dem Denken der Zeit mittrieben, automatisch in einen gemeinsamen Topf mit extremen und fanatischen Gruppen geworfen. Das aber ist die Gefahr, der wir auch heute bezüglich des Umgangs mit religiösen Minderheiten gegenüberstehen.
    Alles, was nicht den staatlich anerkannten Großkirchen angehört, wird landläufig als "Sekte" bezeichnet. Da aber der Begriff Sekte heute immer mit extremen religiösem Fanatismus und zum Teil schon verbrecherischem Verhalten in Verbindung gebracht wird, riskiert jede religiöse Minderheit, in diesen Topf geworfen zu werden. Prof. Dr. Martin Kriele trifft den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt:

    "Sekten seien, so sagt man, "fundamentalistisch" . Dieser Begriff prägt ihnen das Stigma (Zeichen) intellektueller Primitivität und politische Intoleranz auf. Dieser Begriff hat seine ursprüngliche, aus dem amerikanischen Protestantismus stammende Bedeutung erheblich ausgeweitet, und stellt die Sekte heute auf eine Stufe mit rabiaten Grünen, ja mit islamischen Theokraten und Mordbanden!"

    Jeder Angehörige einer religiösen Minderheit hat in den letzten Jahren sicher schon gemerkt, wie wahr dieses Denken und diese Entwicklung des Sektenbegriffes wirklich ist. Vor Sekten hat man sich daher einfach zu schützen. Diesbezüglich schalten sich heute auch immer mehr die Medien ein, um das Volk vor ihnen zu warnen. Dabei kommt aber leider oft eine sachliche Information nicht mehr zu Wort.

    In dieser Broschüre möchte sich eine christlich-religiöse Minderheit, die für viele Menschen unseres Landes noch nicht so bekannt geworden ist, persönlich und ganz objektiv vorstellen. Es ist die Freikirche der Siebenten-Tags- Adventisten; eine Glaubensgemeinschaft, die heute zu den größten protestantischen Freikirchen gehört und zu einer weltweiten christlichen Missionsgemeinde herangewachsen ist.

    Obwohl die Adventgemeinde heute in Österreich den Status einer christlichen Freikirche trägt, wird sie vom allgemeinen Volk und manchmal auch in den Medien immer noch mit extremen und gefährlichen Kulten und Sekten, die zum Teil nicht einmal christlich orientiert sind, in einem Atemzug genannt. So geht es aber auch noch anderen christlichen Gruppen. Deshalb finden wir es angebracht, uns als Glaubensgemeinde in Kürze persönlich vorzustellen, und damit unseren Mitmenschen und Mitchristen eine Information über Glaubensinhalte und Organisation unserer Freikirche aus erster Hand in die Hände zu legen.

    A.) Das Selbstverständnis der Adventgemeinde
    Die Adventgemeinde versteht sich als eine Fortführung der Reformation, die innerhalb des Christentums durch die Waldenser, Husitten, Hugenotten und Protestanten in vergangenen Jahrhunderten unternommen wurde. Ihre eigentliche Entstehung und Organisation geht oberflächlich betrachtet auf die Zeit um 1844 in Amerika zurück. Diese historische Tatsache mag den Durchschnittsbetrachter dazu führen, diese Gemeinschaft schon allein deshalb mit Bedenken und Vorurteilen zu belegen, und sie vielleicht sogar als eine amerikanische Sekte einzuordnen. Denn manchem mag dabei der Gedanke kommen: "Was kann aus Amerika schon Gutes kommen"? Wenn man jedoch die Entwicklung des Christentums von seiner gesamten Entwicklungsgeschichte her betrachtet, dann muß die Tatsache, daß eine christliche Gemeinde der Neuzeit ihren historischen und organisatorischen Anfang in Amerika fand, nicht unbedingt verwundern, sondern man müßte es fast eher so erwarten.
    Es wäre auch zu oberflächlich betrachtet, wenn man eine Kirche oder religiöse Gemeinschaft schon alleine deshalb verurteilt, oder sie als Sekte stempelt und vor ihr warnt, weil sie rein organisatorisch gesehen jüngeren Ursprungs ist, als andere Gruppen. Vielfach wird ja gesagt, daß z. Bsp. die katholische Kirche schon alleine deshalb die einzig wahre Kirche und Religion sein muß, weil sie die älteste Kirche ist. Jede Gemeinschaft, die sich nach ihr gebildet und entwickelt hat, könne nur mehr falsch sein oder als Sekte bezeichnet werden. Doch hier müßte man sich fragen, ob denn das Alter einer religiösen Organisation wirklich allein entscheidend sei, für dessen Wahrhaftigkeit? Würden wir als Christen wirklich nach diesem Kriterium beurteilen, dann könnte keine christliche Kirche mehr den Anspruch der Wahrheit erheben, weil ja z. Bsp. der Buddhismus, Hinduismus, Shintuismus und auch das Judentum viel älter sind, als das Christentum. Das Alter kann demnach doch nicht wirklich mit Ernst ein echtes und brauchbares Prüfungskriterium für wahre oder falsche Religion sein!

    Das Alter einer religiösen Gemeinschaft oder Kirche kein Beweis für ihre Richtigkeit
    In der Beurteilung einer religiösen Minderheit darf es nicht nur um die Frage gehen, seit wann diese Gruppe existiert, und an welchem Ort dieser Welt sie entstanden ist, um daraus schon zur Schlußfolgerung über die Richtigkeit oder Unrichtigkeit der jeweiligen Gemeinde oder Kirche zu kommen. Es muß viel mehr darum gehen, woher denn die Lehre und die Glaubenspraktiken - die geistigen und geistlichen Inhalte dieser Gemeinschaft - kommen, und wie weit sie der von Gott geoffenbarten Wahrheit - der Bibel - entsprechen. Wenn es um Fragen der christlichen Lehre und des Glaubens geht, sollten wir uns somit als Christen in erster Linie auf Christus, aber auch auf die Apostel und Propheten und nicht auf irgend welche menschlichen Lehren und Überlieferungen berufen können. Adventisten sind bezüglich ihres Lehrgebäudes überzeugt, daß sie diesem Kriterium einer Beurteilung entsprechen, und von daher versuchen sie auch ihre historische Entwicklung aufzuzeigen.

    Auch wenn die Adventgemeinde ein relativ junge Gemeinde ist, sind ihre Mitglieder der Überzeugung, daß ihr Glaube, den sie heute praktizieren und lehren, bis in die Zeit Jesu und der Apostel, ja sogar bis in die Zeit der alttestamentlichen Propheten zurückgeht. Sie glauben mit den Reformatoren, daß nicht das Alter einer organisierten Kirche alleine für echtes Christentum und für die Echtheit und Wahrhaftigkeit des jeweiligen Glaubens ausschlaggebend sein kann. Schon Zwingli, der Reformator der Schweiz, sagte: "Wir fragen nicht, wie lange ein Ding gewährt hat, sondern ob es die Wahrheit ist." Von dieser Sichtweise her sehen die Adventisten heute noch ihre Beurteilung einer wahren religiösen Gemeinschaft.
    Im Vergleich dazu sehen sie die Geschichte des Judentums im Alten Testament, welches durch Abraham 2000 Jahre vor Christus und durch Mose etwa 1500 v. Chr. begründet wurde. Auch das traditionelle Judentum, dem der Großteil des Volkes zur Zeit Jesu huldigte, und welches damals die offizielle Religion des Staates war, hatte sich im Laufe seiner langen Geschichte so vom ursprünglichen Glauben wegbewegt und so verändert, daß Jesus, als er versuchte es zu reformieren und zu seinen Wurzeln zurückzuführen, letztlich als Sektierer, Abtrünniger und Unruhestifter am Kreuz landete.

    Auch hier lehrt uns schon die Geschichte, daß das Alter einer religiösen Institution nicht für deren Integrität und Wahrheit bürgt. Das Judentum der damaligen Zeit legte, ähnlich wie das Christentum heute, sehr viel Wert auf ihre historische Abstammung von Abraham her, und weniger auf die Lehre und den Glauben ihrer Gründer Abrahams und Moses. Was dabei herauskam, zeigt uns der Umgang der Juden mit Jesus und den Aposteln. Es ging in dieser Auseinandersetzung nicht mehr um Inhalte der Lehre und Wahrheit, sondern mehr um die Frage, wer steht auf der Seite der Mehrheit und wer hat das staatliche Recht, religiöse Lehren zu lehren und zu verbreiten. Deshalb hat man Jesus nicht gefragt, worauf er seine Lehren stütze, sondern nur mehr, „aus was für Vollmacht tust tu das, und wer hat dir die Vollmacht gegeben“? (Matth.21,23)
    Vor diesem verhängnisvollen Fehler war auch die mittelalterliche Kirche nicht bewahrt, indem sie z. B. in der Zeit der Reformation ebenfalls nicht wissen wollte, worauf die Reformatoren ihr Lehren stützten, sondern, wer ihnen das Recht gab, etwas zu lehren, was den überlieferten Lehren der Kirche ihrer Zeit entgegen war. Wollen wir als Christen diesen Fehler auch heute noch machen?
    Als Adventgemeinde wollen wir daher in dem ersten Teil dieser vorliegenden Arbeit in kurzer Form unsere wichtigsten Glaubens-überzeugungen, wie wir sie aufgrund von biblischen Zusammenhängen verstehen, vorstellen. Im zweiten Teil wollen wir dann versuchen, den historischen Hintergrund für verschiedene Glaubensüberzeugungen aufzuzeigen.

    B.) Allgemeine Glaubensüberzeugungen der 7.-Tags-Adventisten
    Jede christliche Glaubensgemeinschaft unterscheidet sich hauptsächlich durch ihre Lehren und besonderen Glaubensauffassungen von anderen Kirchen und Glaubensgemeinden. Oft sind es nicht sehr große Unterschiede, die christliche Kirchen und Gemeinschaften voneinander trennen. Eines jedoch verbindet Gemeinden und Kirchen, die sich christlich nennen können, miteinander, daß sie nämlich ihre Überzeugungen auf der Basis der Bibel begründen. Obwohl dies jede Gemeinschaft von sich glaubt sagen zu können, gibt es zur Verwunderung vieler Menschen doch zum Teil große Unterschiede in der Lehre und Glaubenspraxis der einzelnen Gemeinden und Kirchen. Adventisten glauben, daß viele Lehren im Laufe der Geschichte des Christentums verloren gingen, aber auch abgeändert wurde, und daß es die Aufgabe jeder christlichen Gemeinschaft sein muß, zur urchristlichen Lehre zurückzuführen.
    Adventisten glauben als Nachfolger der Reformation, viele verloren gegangene Wahrheiten wieder neu entdeckt, aber auch andere überhaupt erst erkannt zu haben. In all diesen Wahrheiten sind sie der Überzeugung, einerseits wieder zur urchristlichen Lehre zurückzuführen und andererseits auf weitere fortschreitende Wahrheiten aufmerksam zu machen. Nachfolgend die wichtigsten Glaubenswahrheiten, in denen sich Adventisten zum Teil von anderen Christen im wesentlichen unterscheiden. All das sollte aufrichtig nach Wahrheit suchenden Menschen eine Hilfe sein, zu prüfen und zu vergleichen, was urchristlicher Glaube und Lehre gewesen sein mag.

    1. Das Schriftverständnis
    7.-Tags-Adventisten bekennen sich zum reformatorischen Prinzip "SOLA SKRIPTURA" - allein die Schrift! Sie halten es mit Off.22,18.19, wonach der Schrift nichts "Schriftwidriges" hinzugefügt werden soll, aber auch nichts von ihr weggenommen werden darf. Sie lehnen daher jede Lehre und Überlieferung, die nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmt, grundsätzlich ab. Nach Gal.1,8.9 halten sie es mit Paulus, daß kein anderes Evangelium gepredigt werden sollte, als das, welches ursprünglich von Jesus und den Aposteln geglaubt, gelehrt und verkündigt wurde. Was aber nicht bedeutet, daß es nicht noch weitere und vertiefendere Erkenntnisse geben kann, die uns durch den Heiligen Geist offenbart werden können, jedoch müssen diese immer in Übereinstimmung mit der schon bestehenden Wahrheit der Schrift sein.


    2. Die alleinige Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus
    7.-Tags-Adventisten teilen grundsätzlich mit allen Christen den Glauben an die einzige Erlösung durch Jesus Christus. Sein Tod wird als stellvertretend für unseren Tod um der Sünde willen gesehen. Sie glauben, daß der Sünder allein durch die Verdienste Jesu am Kreuz, aber auch durch seine Fürsprache beim Vater von Sünde und ewigem Tod freigesprochen und auch wirklich befreit werden kann.
    Durch Buße, Reue und Sündenbekenntnis, das nicht durch eine Beichte einem fehlerhaften Menschen gegenüber, sondern auf das unschuldige "Lamm Jesu" abgelegt wird, kann der Gläubige vollkommene Vergebung all seiner Schuld im Glauben an Jesus erlangen. In weiterer Folge wird dem Gläubigen durch den Heiligen Geist göttliche Kraft verliehen, von sündigen Gewohnheiten befreit zu werden. Indem er sich jeden Tag mit Gott im Gebet verbindet, um die Kraft des heiligen Geistes bittet, und sein Wort zur täglichen Speise macht, kann der Nachfolger Jesu ein siegreiches Leben gegen Versuchungen und Sünde führen. Auf diese Weise kann der Christ seinem Vorbild Jesu immer ähnlicher werden und damit auch seiner Umwelt durch liebenswürdiges, freundliches und hilfsbereites Verhalten ein großer Segen werden.


    3. Die Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit
    7.-Tags-Adventisten glauben, daß Jesus nicht erst irgend einmal in der Zukunft wiederkommen wird, sondern sehr bald. Auch glauben sie weder an eine geheime Ankunft bzw. geheime Entrückung vor einer sichtbaren Ankunft Jesu in baldiger Zukunft, noch an eine nur geistig verstandene Wiederkunft etwa bei dem Tod eines Menschen. Sie glauben an eine für alle Menschen sichtbare, hörbare und von allen Engeln begleitende Wiederkunft Jesu. (Matth. 24, 30-31)
    Bei diesem Kommen Jesu in den Wolken des Himmels, werden zunächst alle, die in vergangenen Zeitaltern im Glauben an Gott gestorben sind, in einem unsterblichen Leib auferstehen. Die gläubigen Menschen, die zur Zeit seiner Ankunft noch auf Erden leben, werden ebenfalls in Unsterblichkeit verwandelt, und mit den Auferstandenen gleichzeitig in die Wolken des Himmels dem Herrn entgegengerückt werden. (1. Thessl. 4, 15-18)
    Die ungläubigen und gottlosen Menschen werden zu dieser Zeit durch das Kommen Jesu in Herrlichkeit nicht bestehen können. Sie werden durch seine glanzvolle Erscheinung und durch die katastrophalen Ereignisse, die seinem Kommen unmittelbar vorausgehen und sein Kommen noch begleiten werden, vernichtet werden. (Off. 6, 14-17 und 2. Petr. 3, 10-12)
    Neben der Aufgabe der Fortführung der Reformation sehen sich Adventisten auch als Wegbereiter für dieses zweite Kommen Jesu! Dies wollten sie schon von Anfang an in der Wahl ihres Namens zum Ausdruck bringen. "Adventist" hat mit ”Advent”, also mit der zweiten Ankunft Jesu zu tun.

    4. Die Zeichen seines Kommens und des Endes der Welt
    Adventisten glauben in Übereinstimmung mit anderen Christen, daß Jesus nicht vollkommen unangekündigt wiederkommen würde. Er selbst, wie auch schon die Propheten im Alten Testament und die Apostel im Neuen Testament, sprach von deutlichen und konkreten Zeichen, die der Wiederkunft mittelbar und unmittelbar vorausgehen werden. Zu diesen Zeichen gehören immer heftiger werdende Naturkatastrophen, Kriege, Unmoral, Unglaube, soziale Mißstände aber auch religiöse Verwirrung und Verführung.
    Diesbezüglich weisen sie auf die deutlichen Zeichen der nahen Wiederkunft hin, wie sie besonders in Matthäus 24 und Lukas 21 aber auch in anderen Kapiteln der Bibel und besonders in der Offenbarung des Johannes beschrieben werden.

    5. Das 1000-jährige Gericht
    7.-Tags-Adventisten unterscheiden sich auch in ihrer Lehre vom 1000-jährigen Reich sehr von anderen Christen. Sie glauben, daß Jesus am Beginn der 1000 Jahre wiederkommt; alle Gläubigen, die bis zu diesem Zeitpunkt noch in den Gräbern sind, werden zu diesem Zeitpunkt auferstehen und mit den lebenden Gläubigen entrückt werden (1.Thess.4,16.17). Daraufhin werden alle Gottlosen durch die Herrlichkeit seines Kommens, aber auch durch die chaotischen Begleiterscheinungen seiner Ankunft mit dieser Welt in die Vernichtung gehen (2.Petr.3,10-12). Während der 1000 Jahre wird die Erde vollkommen wüst und menschenleer sein. Es wird auch keine Verkündigung und auch keine Auferstehungen während dieser Zeit geben, wie es manche Christen lehren.
    Die Gläubigen werden 1000 Jahre mit Jesus im Himmel über die toten Gottlosen Gericht halten. (Off.20,4.12) In diesem Gericht wird Gott vor der gesamten Engelwelt und vor den erlösten Menschen zeigen, warum er die eine Menschengruppe in den Himmel nehmen konnte und die andere nicht. Dazu wird er das Leben jedes ungläubigen Menschen an Hand der Aufzeichnungen in den himmlischen Büchern offen legen, so daß letztlich weder ein Engel noch ein erlöster Mensch im Himmel den geringsten Zweifel haben wird, daß Gott etwa ungerecht geurteilt hat. Alle werden dadurch die Gerechtigkeit Gottes für immer anerkennen und ihn auch dafür preisen. (Off. 19, 1-2)
    Satan mit seinen Dämonen wird während der 1000 Jahre auf dieser menschenleeren und verwüsteten Erde "gebunden" sein. Nach den 1000 Jahren kommt Jesus mit den Erlösten und dem neuen Jerusalem vom Himmel herab. (Off. 21,2-3) Zu diesem Zeitpunkt kommt es erst zur Auferstehung aller Gottlosen (Off.20,5). Satan wird daher wieder ”los” und verführt die ganze gottlose Welt zum Kampf gegen das neue Jerusalem. Dies wird der Augenblick sein, wo Feuer vom Himmel fallen und sowohl das Reich des Teufels, als auch alle gottlosen Menschen für immer vernichten wird. Das ist der zweite Tod! (Off. 20, 14)

    6. Der Glaube an ein Gericht vor der Wiederkunft Jesu
    Adventisten glauben als einzige Christen nicht nur an ein Gericht am Ende der Zeit, sondern auch an ein Gericht, welches im Himmel schon vor der Wiederkunft Jesu und vor dem Abschluß der Weltgeschichte stattfinden wird. Sie berufen sich dabei auf die prophetische Vision in Daniel Kapitel 7, 9-15. Aus dem Zusammenhang geht hervor, daß dort von einem Gericht die Rede ist, welches im Himmel beginnt, während auf Erden die antigöttlichen Mächte zum letzten Kampf gegen das Volk Gottes rüsten.
    Dieses Gericht sollte dazu führen, daß letztlich alle antigöttlichen Mächte und alle ungläubigen Menschen, die sich durch solche Mächte verleiten lassen, entmachtet werden, und bei der Wiederkunft Jesu ihren Lohn für ihre Ungerechtigkeit erhalten. Wenn Jesus wiederkommt, kommt er schon mit dem Lohn, nachdem, wie eines jeglichen Werke waren. (Off. 22, 12) Das bedeutet, daß vorher im Himmel schon rechtlich entschieden werden muß, wer für immer gerettet und wer für immer verloren sein, bzw. wer bei seinem Kommen auferstehen und wer zusammen mit den noch lebenden Gläubigen zur Entrückung kommen würde. Dies wird nach dem Verständnis der Adventisten in einem sogenannten "Untersuchungsgericht" vor der Wiederkunft Jesu im Himmel vor allen Engeln Gottes entschieden.
    Von einem solchen Gericht ist auch in Off. 14, 6+7 die Rede, wo Johannes in seiner Vision einen Engel mitten durch den Himmel fliegen sieht, der unter anderem der Welt nicht ankündigt, daß das Gericht erst kommen wird, sondern "daß die Stunde seines Gerichtes" schon gekommen ist. Dieser Engel stellt nach dem Verständnis der Adventisten die wahren Gläubigen der Endzeit dar. Sie sollten unter anderem die Menschheit noch vor dem Kommen Jesus auf das schon stattfindende Gericht, mit all seinen Konsequenzen für das persönliche Glaubensleben, aufmerksam machen.
    Adventisten glauben, daß dieses Gericht, gemäß biblisch-prophetischer Zeitweissagung, seit 1844 im Himmel begonnen hat. Sie begründen dies vor allem mit der Prophetie und deren Deutung von Daniel 8, 14

    7. Die Sterblichkeit der Seele
    Adventisten glauben, daß der Mensch biblisch gesehen als ganzheitliches Wesen zu betrachten ist, und daher Leib, Seele und Geist nur im ganzheitlichen Sinn zu sehen seien. Wenn der Mensch stirbt, stirbt auch die Seele und der Geist, d.h. das Gefühlsleben wie auch das Bewußtsein bzw. die Intelligenz und das Erinnerungsvermögen. (Prediger 9, 5,6,10) Alle Toten schlafen und warten im Grabe auf den Jüngsten Tag, wo sie von Jesus aus den Gräbern gerufen werden; entweder zum ewigen Leben oder zum ewigen Tod. (Der zweite Tod! - Off.20)
    Der Glaube an eine unsterbliche Seele, wie sie fast im gesamten Christentum gelehrt und geglaubt wird, wird als unbiblisch angesehen. Adventisten weisen darauf hin, daß diese Lehre durch die griechische Philosophie im Laufe der ersten Jahrhunderte in das Christentum eingeflossen ist, und inzwischen zu einer allgemein angenommenen Irrlehre geworden ist.

    8. Die Frage über Tod, Hölle und Fegefeuer
    Siebenten-Tags-Adventisten glauben, daß der Mensch beim Tod jegliches Bewußtsein verliert und nach dem Tod keinerlei Möglichkeit einer Veränderung seines Zustandes vor Gott mehr erreichen kann. Deshalb lehnen sie mit den Reformatoren auch den Glauben an ein Fegefeuer und die Notwendigkeit von Gebeten für Tote ab. Sie sind auch der Überzeugung, daß die Lehre von einem ewigen Leben in der Oual einer "Hölle" nicht biblisch ist, da die Bibel nur ein ewiges Leben in Jesus und in seinem Reich der Herrlichkeit kennt. Ewige Höllenqualen entsprechen nicht einem Gott der Liebe und auch nicht dem Gericht, welches die Bibel an anderen Stellen für Gottlose vorsieht. (Mal. 3, 18-19)
    Adventisten verstehen unter der ewigen Hölle einfach den ewigen Tod bzw. die ewige Verlorenheit im sogenannten zweiten Tod, von dem die Offenbarung nach dem Gericht der 1000 Jahre spricht. (Off. 20,14-15) Diesen zweiten und endgültigen Tod werden alle jene erleiden, die Jesus nicht als ihren persönlichen Erlöser und Herrn bei Lebzeiten angenommen haben und nicht bereit waren ein Leben nach der göttlichen Wahrheit und den göttlichen Geboten zu leben.

    9. Wissenswertes über die Marien- und Heiligenverehrung
    Da die Bibel lehrt, daß Tote nicht gleich nach dem Tode zur Auferstehung kommen können, und daß Jesus alleine unser Fürsprecher beim Vater ist, lehnen Adventisten auch die Lehre von der Anrufung von Heiligen und Mariens als Fürsprecherin und Vermittlerin ab. Auch in diesem Punkt bleiben sie auf der Linie der Reformatoren, und sind damit auch mit allen protestantischen, evangelischen und evangelikalen Christen einer Meinung. In der Bibel wird allein die Anbetung des Schöpfergottes und unseres Erlösers Jesu Christi geboten. (Off. 14, 6-7 und Off. 5, 9+12) Jede andere Form der Anbetung wäre Götzendienst. Deshalb lehnt sogar ein Engel in der Offenbarung die Anbetung durch Johannes ab. (Off. 22,8-9)

    10. Die Erwachsenentaufe
    Wenn auch Martin Luther die Praxis der Kindertaufe immer noch weitergelehrt hat und sie deshalb auch bis heute noch in den evangelischen Landeskirchen so beibehalten wurde, so gehen Adventisten auch in diesem Punkt mit den Baptisten und anderen evangelikalen Christen gleich, indem sie die Glaubenstaufe für Erwachsene nach persönlicher Entscheidung als die einzig biblisch vertretbare Taufe sehen. Dieser Taufe muß eine Glaubensunterweisung und eine persönliche Glaubensentscheidung vorausgehen und wird nur auf persönlichen Wunsch des Gläubigen durchgeführt. (Matth. 28, 19-20 und Markus 16, 15-16))

    11. Die Stellung zu den 10 Geboten
    Aus Dankbarkeit für das erlösende Werk Jesu, sehen sich Adventisten den Geboten Gottes gegenüber aus Liebe zu ihrem Erlöser angehalten, diese zu beachten, nicht um sich damit die Erlösung zu verdienen, sondern weil sie bereits das Geschenk der Erlösung durch den Kreuzestod Jesu erhalten. Diese Erlösung wollen sie nicht durch Ungehorsam den Geboten Gottes gegenüber verlieren.
    Adventisten glauben, daß die 10 Gebote Gottes den Ausdruck des göttlichen Charakters darstellen, und daß diese Gebote daher ewige Gültigkeit haben. Die Liebe zu Gott und den Mitmenschen ersetzt den Gehorsam diesen Geboten gegenüber nicht, sondern begründet ihn. Durch den Gehorsam den ersten vier Geboten gegenüber bringt der Gläubige seine Liebe zum Schöpfer und Erlöser zum Ausdruck, während ihn zum Halten der sechs weiteren Gebote die Liebe zum Mitmenschen motiviert.
    Jesus hat durch seinen Tod, keinen Menschen vom Gehorsam den 10 Geboten gegenüber, wie sie Gott durch Mose am Berg Sinai gegeben hatte, entbunden. Er kam nicht um "Gesetz und Propheten aufzulösen, sondern zu erfüllen" (MT. 5, 17-20) Deshalb sagte Jesus: "Liebet ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten." (Joh. 14, 15)

    12. Die Veränderung der Gebote Gottes
    Adventisten weisen darauf hin, daß sowohl die Propheten im Alten Testament als auch Jesus und die Apostel im Neuen Testament vor einer Veränderung der Gebote durch Menschen eindringlich warnten. Trotz solcher Warnungen kam es jedoch zu einer Veränderung der 10 Gebote. Jeder ernste Christ ist aufgerufen, diese Veränderung selbst zu überprüfen, indem er einfach die 10 Gebote, wie sie in seiner Kirche gelehrt und verstanden werden, mit den 10 Geboten in der Bibel (2. Mose 20) sorgfältig vergleichen sollte. Mit der Veränderung der Gebote Gottes hat sich wahrhaft erfüllt, was durch den Propheten Daniel schon seit etwa 600 vor Christus vorausgesagt war, daß eine antigöttliche Macht in der Geschichte aufkommen würde, die sich "unterstehen wird, Zeit und Gesetz zu ändern." (Daniel 7, 25)
    Im Einzelnen betrifft diese Veränderung besonders das zweite und vierte Gebot der Bibel. Konkret zeigt sich das in der Aufhebung des biblischen Verbotes der Bilderverehrung (2. Mose 20, 4-6) und durch die Veränderung des wöchentlichen Ruhetages vom Sabbat (Samstag) auf den Sonntag. (2. Mose 20, 8-11) Adventisten verstehen es als eine große Verantwortung Gott gegenüber auf diese Veränderung, die durch die katholische Kirche vorgenommen und auch zugegeben wird, besonders hinzuweisen.

    13. Der wahre göttliche Ruhetag
    Siebenten-Tags-Adventisten weisen schon durch ihren Namen darauf hin, daß Gott als Andenken an seine Schöpfung allen Menschen den siebenten Tag, den Sabbat, als Ruhetag geschenkt hat. Sie erkennen, daß dieser Tag der Samstag und nicht der Sonntag ist, und als Ruhetag für alle Menschen dienen sollte. An keiner Stelle der Heiligen Schrift gibt es einen Hinweis, daß dieser Ruhetag von irgend einem biblischen Schreiber und auch nicht von Jesus selbst widerrufen, oder als ein jüdischer Tag als für Christen nicht mehr bindet abgetan wurde.
    Weder Jesus noch die Apostel geboten oder forderten eine Veränderung dieses von der Schöpfung her festgesetzten Ruhetages. Im Gegenteil weisen Adventisten darauf hin, daß der Sonntag ursprünglich von dem heidnischen Kaiser Konstantin im Jahre 321 n. Chr. zu Ehren der Sonne als Ruhe- und Festtag eingesetzt wurde. Später wurde dann dieser "Tag der Sonne" durch die Kirche im 4. Jahrhundert in den "Tag des Herrn" umbenannt, und zur Heilighaltung für Christen geboten. Beweise dafür gibt es in einschlägiger, selbst kirchlicher Literatur, zur Genüge und können für jeden Interessierten zur Verfügung gestellt werden.
    Die Heiligung des Sabbats als Ruhetag gehört daher bis heute noch zu den wesentlichsten Unterschieden zwischen Adventisten und anderen Christen.

    14. Die Lehre von den letzten Dingen
    7.-Tags-Adventisten glauben, daß die Bibel ein sehr deutliches Panorama der letzten Dinge vor dem Kommen Jesu und dem Ende der Welt vermittelt. Sie sehen es ebenfalls als ihre besondere Aufgabe, die Menschen auf den Ablauf dieser letzten Dinge aufmerksam zu machen, weil Gott dadurch seine Kinder auf das vorbereiten möchte, was sie zum Bestehen in dieser Zeit brauchen. Die Zeichen dieser letzten Zeit sollten auch dazu dienen, daß die Menschen von dem chaotischen Ende und von der Wiederkunft Jesu nicht wie von einem Dieb in der Nacht überrascht werden.
    In dieser Hinsicht legen Adventisten einen großen Wert auf das rechte Verständnis der Prophezeiungen der endzeitlichen Bücher und Visionen von Daniel und der Offenbarung. Alle Entwicklungen in der Weltpolitik, in den Religionen, der Wirtschaft, der Moral und Kriminalität, der Kriege, der Naturkatastrophen und der Umweltprobleme werden in beachtenswerten Zusammenhängen mit der biblischen Prophetie gesehen und gedeutet.

    15. Der Antichrist in Geschichte und Gegenwart / Die dreifache Engelsbotschaft
    In ihrem Verständnis vom Antichristen schließen Adventisten prinzipiell immer noch an das an, was Martin Luther und alle anderen Reformatoren gesehen haben. Sie sehen bis heute keinen Grund von der reformatorischen Sicht abzuweichen, im Papsttum ein antichristliches System zu sehen. Schon Luther, aber auch die Millerbewegung, sah sowohl im kleinen Horn von Dan.7, als auch im ersten Tier von Off.13 und der Hure auf dem Tier in Off.17 eine Darstellung, die sich in der Geschichte der Vergangenheit, der Gegenwart und der weiteren Zukunft des Papsttums erfüllt hat bzw. noch erfüllen wird.
    Da jedoch der Protestantismus sich heute immer mehr mit dem Papsttum verbindet und sich dadurch auch immer mehr von seinen reformatorischen Überzeugungen und Lehren wegbewegt, sehen Adventisten auch im heutigen Protestantismus einen antichristlichen Geist am Wirken.
    Den abgefallenen Protestantismus, der sich heute besonders in Amerika immer mehr nach dem Vorbild des mittelalterlichen Papsttums mit dem Staat verbindet, sehen Adventisten ebenfalls im Bild eines Tieres der Offenbarung dargestellt und prophezeit. Es ist dies das zweite Tier aus Off. 13,11-18. Adventisten bedauern sehr, daß der Protestantismus, der sich durch lange Zeit hindurch selbst unter Preisgabe des Lebens der Macht Roms widersetzte, sich seit einigen Jahrzehnten im ökumenischen Bestreben wieder immer mehr der römischen Kirche zuwendet, obwohl diese in der Zwischenzeit noch weiter von der Bibel entfernt liegt, als es zur Zeit der Reformation der Fall war. Adventisten machen aber einen deutlichen Unterschied zwischen dem, was der einzelne Gläubige in der jeweiligen Kirche oder Gemeinde glaubt und tut, und dem, was die entsprechende Kirche bzw. Gemeinde als Institution lehrt und glaubt, in der er sich befindet.

    Die Verkündigung der dreifachen Engelsbotschaft, wie es Adventisten nennen und verstehen, sollte die heutige Welt vor diesem Abfall, aber auch vor einer "Ökumene um jeden Preis" warnen. Die Menschheit sollte vor einer falschen Anbetung und falschen Religion gewarnt und zur wahren Anbetung des Schöpfers und Erlösers Jesu Christi aufgerufen werden.

    16. Das missionarische Sendungsbewußtsein
    Zur Erfüllung der missionarischen Aufgabe sehen sich alle Adventisten zu einem lebendigen Zeugnis in Worten, aber auch in Taten gerufen. Deshalb verstand sich diese Gemeinschaft von Anfang an als missionarische Gemeinde mit einem weltweiten Auftrag an alle Völker und Sprachen. Als Beispiel dient ihnen dazu die Art und Weise, wie Jesus seinen Missionsauftrag verstanden hatte. Ihm ging es nicht nur darum, die Menschen anzupredigen, sondern auch auf seine seelischen und körperlichen, aber auch sozialen Belange einzugehen. Jesus verstand sein Erlösungswerk nicht nur im Sinne einer Vertröstung auf das Jenseits, sondern war sehr daran interessiert, daß der Mensch auch in diesem Leben Glück, Freude, Wohlergehen und sich guter Gesundheit erfreut. In diesem Sinne unterhalten die Adventisten ein Wohlfahrtswerk für soziale Hilfe im In- und Ausland, sowie ein weltweit, best funktionierendes Katastrophenhilfswerk unter dem Namen "ADRA INTERNATIONAL".
    Adventisten sind in diesem Sinne auch bereit, nicht nur ihren persönlichen Einsatz geltend zu machen, sondern auch durch finanzielle, freiwillige Unterstützung dieses missionarische Werk durch regelmäßige Gaben genmäß dem biblischen Beispiel von Zehnten und Gaben zu unterstützen. Auf diese Weise kann die Gemeinschaft ohne staatliche Hilfe weltweit das größte protestantische Missionswerk unterhalten. Tausende Missionare, Prediger, Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer und anderes Personal kann auf diese Weise weltweit tätig sein und dem Auftrag Jesu gemäß, vielen Menschen, auf dieser von Not und unglauben gezeichneten Welt, Hilfe, Hoffnung und Zuversicht an Leib, Seele und Geist bringen.

    17. Die Gesundheitsreform und das Gesundheitswerk der Adventmission
    7.-Tags-Adventisten sehen ihren Körper als Geschenk Gottes, mit dem man zu seinem eigenen Nutzen verantwortungsvoll umgeht. Dies ist aber nur möglich, wenn sich jeder einzelne auch nach den göttlichen Gesetzen eines gesunden Lebensstils orientiert.
    Über dies hinaus halten Adventisten es mit dem Apostel Paulus, indem sie den Leib auch als Wohnung des Heiligen Geistes verstehen. Mit dem Bewußtsein der engen Beziehung zwischen Geist-Seele und Leib versuchen Adventisten nach den besten Regeln der Gesundheit und nach den biblischen Prinzipien zu leben. Sie enthalten sich prinzipiell von allen schadhaften Genußmitteln, wie Alkohol, Nikotin, Drogen etc... Adventisten befürworten generell eine vegetarische Ernährung und verzichten aus gesundheitlichen Gründen mindestens auf den Genuß von solchen Fleischsorten, welche der Schöpfer in der Bibel unter die Kategorie "unrein" eingeordnet hat (3.Mo.11!).
    In diesem Sinn bieten sie auch den Menschen Hilfen an zur Befreiung von Süchten jeder Art und zur Erlangung eines gesunden und ausgeglichenen Lebensstils. Dabei werden Leib, Seele und Geist, aber auch das soziale Umfeld, im engen Zusammenhang gesehen.
    Ernsthafte medizinische Studien haben in den letzten Jahren immer wieder nachgewiesen, daß Adventisten heute durch ihren gesunden Lebensstil zu den gesündesten und langlebigsten Gruppen unserer Gesellschaft gehören.
    Die Adventgemeinde unterhält auch ein weltweites Gesundheitswerk zur Heilung und auch besonders zur Vorbeugung von Krankheiten. Zu diesem Zweck befinden sich in verschiedenen Ländern der Erde Sanatorien, Kliniken, Spitäler, Universitätskliniken sowie auch Missionsstationen mit guter medizinischer Betreuung zur Heilung und Vorbeugung von Krankheiten! Eine große Anzahl von Ärzten, Krankenschwestern und anderen medizinischen Personal ist weltweit in diesem Sektor des Gesundheitswesen in gemeinschaftseigenen wie auch in öffentlichen medizinischen Betreuungsstätten tätig.
    In diesem Sinne versuchen Adventisten nach dem Vorbild und Auftrag Jesu der Welt nicht nur das Evangelium zu predigen, sondern auch den Menschen in ihren körperlichen und seelischen Nöten zu helfen.

    18. Das weltweite Erziehungswerk der 7.-Tags-Adventisten
    Zu den besonderen Einrichtungen der Adventgemeinde gehört auch ein weltweites Erziehungswerk welches bemüht ist, Kindern und jungen Leuten von klein auf eine christliche, ganzheitliche Schulausbildung zu vermitteln. Dazu stehen fast in allen Ländern der Erde, in denen Adventisten präsent sind, unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten durch verschiedene Schulen von Kindergärten bis zu Universitäten zur Verfügung. Zu diesen Ausbildungsstätten gehören natürlich auch Schulen, Colleges und Universitäten für theologische Studien auf unterschiedlichen Ebenen.

    19. Das Selbstverständnis der 7.-Tags-Adventisten
    Adventisten glauben, daß sie als Glaubensgemeinde für diese letzte Zeit eine besondere Verantwortung haben, um das wahre und seligmachende Evangelium allen Menschen zu bringen. Sie lehnen jedoch den Gedanken einer alleinseligmachenden Gemeinde ab, weil sie glauben, daß Gott überall durch seinen Geist wirkt und Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit führen kann. So gesehen ist ihnen in erster Linie nicht die Zugehörigkeit zu einer ganz bestimmten Organisation wichtig, sondern das Annehmen und Praktizieren der Lehre und Wahrheit Jesu, wie sie uns in der Bibel dargelegt ist.
    Adventisten glauben jedoch, daß es vor dem Kommen Jesu zwar immer mehr unterschiedliche Religionen und Glaubensgemeinschaften geben, doch daß es am Ende doch nur mehr zwei Arten von Anbetern geben wird. Solche, die in Wahrhaftigkeit Gott anbeten, und solche, die sich durch einen weltweiten Zwang zu einer sogenannten "Anbetung des Tieres" ( Off. 13, 8) verführen lassen werden. Vor dieser Verführung zu warnen, ist ebenfalls eine Verantwortung, die Adventisten auf sich ruhen sehen. Die Vorentwicklungen dazu sehen sie schon heute in den Bestrebung zur Schaffung einer "neuen Weltordnung" und eines damit auch einhergehenden weltweiten, neuen religiösen Bewußtseins.


    20. Die Beziehung zu anderen Kirchen und Gemeinschaften
    Adventisten begrüßen es, grundsätzlich mit allen andersdenkenden und andersglaubenden Menschen in guter Beziehung stehen zu können. Sie sehen es sehr positiv, wenn sich Christen bereit erklären, miteinander über ihren Glauben zu reden und sich gegenseitig im Glauben zu ermutigen. Der Ökumene stehen sie teils offen, teils aber sehr skeptisch gegenüber, denn sie können sich nur eine Einheit unter Christen auf der alleinigen Basis der Schrift vorstellen, und dies ist nach Meinung der Adventisten in der Ökumene nicht immer der Fall.
    Das mag auch der Grund dafür sein, warum das Christentum seit den ökumenischen Bestrebungen nicht einheitlicher, sondern nur noch diverser und aufgespaltener wurde. Dies entspricht aber nach Einschätzung der Adventisten genau dem Bild der religiösen Entwicklungen, wie sie für die Zeit des Endes, kurz vor dem Kommen Jesu, von Jesus und den Aposteln vorausgesehen wurde.
    So betrachtet sehen Adventisten in der momentanen sektiererischen und aufspaltenden Entwicklung innerhalb, aber auch außerhalb des Christentums nicht nur ein negatives, sondern auch positives Element, nämlich eine genaue Erfüllung der Vorhersicht Jesu bezüglich der Entwicklungen in der religiösen Welt, kurz vor seinem zweiten Kommen. Adventisten sehen sich daher in dieser Situation der Geschichte auch als besondere Warner. Sie versuchen Menschen, und besonders auch Christen unserer Zeit, auf die Notwendigkeit persönlichen Überprüfens des oft nur traditionell gelebten Glaubens hinzuweisen.

    Ihr wesentlichstes Anliegen ist daher, im Sinne der Reformation, den Menschen unserer Zeit die Bibel nahezubringen und sie auch anzuhalten, ihren Glauben mit der Bibel selbst zu prüfen. In dieser Aufgabe sehen sie sich auch historisch gesehen als Fortsetzung der reformatorischen Bewegung der Kirchengeschichte.

    Adventisten glauben, daß man ihnen Unrecht tut, wenn sie heute oft mit extremen, fanatischen und unchristlichen Sekten und Kultreligionen in einen Topf geworfen werden. Doch andererseits wissen sie auch, daß sie diesem ungerechten Ruf nicht ganz entgehen können, da ja selbst Jesus und die Apostel schon in ihrer Zeit gerade wegen ihres rechten Glaubens und Verkündigens der Wahrheit als Sektierer bezeichnet und verschrien waren. (Apg. 24,5 28,22)
    Trotz allem bemühen sich Adventisten mit allen Menschen gut auszukommen, freundlich und hilfsbereit jedem Menschen zu begegnen, und auch mit Christen anderer Überzeugungen im guten Verhältnis zu stehen. Sie laden die Menschen, sowie auch Christen anderer Konfessionen dazu ein, nicht nach dem zu urteilen, was allgemein über sie erzählt und oft auch durch Medien und Kirchen über sie gesagt und publiziert wird, sondern sich selbst an direkter Quelle von der einmaligen Geschichte, der Lehre und dem Leben dieser weltweiten christlichen Glaubensgemeinde zu informieren.

    C.) Historische Hintergründe der Entstehung der Adventgemeinde
    Um die heutige Existenz der Kirche der 7.Tags-Adventisten mit ihren Glaubensüberzeugungen richtig verstehen zu können, ist es unerläßlich, auch einen kurzen Überblick über historische Entwicklungen und Zusammenhänge im Ablauf der Kirchengeschichte zu geben. Erst die Kenntnis der Geschichte der Vergangenheit kann oft die Existenz gegenwärtiger Gegebenheiten erklären. So gesehen, geht das Bestehen und die Organisation der Adventgemeinde auf historische Entwicklungen und Veränderungen innerhalb des Christentums zurück, die sich sogar schon im Urchristen abzeichneten.

    Die Warnung vor Verführung und Abfall im frühen Christentum
    Jeder aufmerksame Betrachter der Kirchengeschichte wird wissen, daß das Christentum von seinen frühen Anfängen her schon sehr von Abfall und negativen Veränderungen bedroht war. Jesus selbst sah voraus, daß seine Gemeinde zwar bis zum Ende bestehen bleiben wird, aber gleichzeitig wußte er auch, daß die Pforten der Hölle an ihr rütteln würden. Deshalb warnte er vor falschen Propheten und sogar vor falschen Christussen, die in seinem Namen auftreten, und viele Menschen verführen würden. (Mt.24,24) Diese Warnungen brachte Jesus ganz besonders in Zusammenhang mit endzeitlichen Entwicklungen, die dem zweiten Kommen Jesu unmittelbar vorausgehen werden. Natürlich würden diese Erscheinungen so nach und nach in der Geschichte auftreten und sich bis zum Ende hin in gesteigerter Form entwickeln.
    Auch die Apostel nach Jesus sahen ähnliche Entwicklungen voraus. Der Apostel Paulus warnte diesbezüglich schon die Verantwortlichen der Urgemeinde: "So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde. ... Denn das weiß ich, daß nach meinem Abscheiden werden greuliche Wölfe kommen, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden Männer aufstehen, die da verkehrte Lehren reden, um die Jünger an sich zu ziehen. (Apg.20,28-30).

    Trotz wiederholter Warnungen von Jesus selbst und auch der Apostel, kam es tatsächlich schon sehr früh in der Urchristengemeinde zu solchen Entwicklungen, die Schritt für Schritt von den ursprünglichen Lehren Jesu und der Apostel wegführten. Zunächst war es das Judentum, das seinen Einfluß immer noch bemerkbar machte und versuchte, das Christentum mit alten jüdischen Traditionen zu entkräften und zu vermischen. Als Beispiele mögen hier nur die Praxis der Beschneidung und die alttestamentlichen Opfer und Festtagsbräuche erwähnt werden, in welche die Judenchristen wieder zurückfallen wollten. (Apg. 15 u. Gal. 4) Damit wäre jedoch der erlösende Charakter des Todes Jesu für ungültig und nichtig erklärt worden. (Gal 5,4)

    Der Einfluß griechischer Philosophie im frühen und späten Christentum
    Die größeren Gefahren für das junge Christentum kamen jedoch von der Seite der griechischen Philosophie. Diese beherrschte ja zur Zeit Jesu und der Apostel das Denken der gesamten römischen Welt. Da die griechische Philosophie auch sehr stark von ihrem Vielgötterglauben geprägt war, kam es schon von daher zu einer sehr starken Tendenz, Philosophie mit Religion zu vermischen. Paulus warnte auch vor dieser Entwicklung sehr eindringlich, indem er an die Kolosser schrieb: " Sehet zu, daß euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf der Menschen Lehre und auf die Elemente der Welt und nicht auf Christus." (Kol.2,8) In diesen Worten kommt sehr deutlich zum Ausdruck, was das Christentum schon damals von griechischer Philosophie hielt und welche Gefahr es damit verband. Paulus stellt hier menschliche Lehre und Weisheit derjenigen von Christus gegenüber.
    Aus dieser Entwicklung heraus war die wahre christliche Lehre und das Christentum von Anfang an, sowohl von jüdischer Seite, als auch durch den Einfluß griechischer Philosophie, großen Zerreißproben ausgesetzt.

    Die religiös-politische Situation im frühen Christentum
    Gleich nach dem Beginn der Ausbreitung des Christentum durch die Apostel, kamen die Christen in eine große Konfrontation mit dem römischen Vielgötterglauben, der dieses Reich prägte. Von allen Bürgern wurde unter dem Druck großer Verfolgungen und unter Androhung des Todes durch Folter und wilde Tiere, die Verehrung des Kaisers als Repräsentanten des Sonnengottes geboten. Da sich aufrichtige Christen diesem Gebot der Kaiser widersetzten, kam es ab dem Kaiser Nero um 60 n. Chr. bis ins dritte Jahrhundert, zu schweren Verfolgungen. Der Höhepunkt dieser Verfolgungen wurde zwischen 300 und 310 n. Chr. unter Kaiser Diokletian erreicht.
    Ihm folgte um diese Zeit Kaiser Konstantin, der eine große Wende in die triste und bedrohliche Situation brachte. Kaiser Konstantin war noch ein großer Sonnenverehrer. Er selbst ließ sich auf einer römischen Münze sogar als Sonnengott darstellen. Konstantin war es auch, der als erster Kaiser der Geschichte des Altertums seinem Reich einen wöchentlichen Ruhetag anordnete. Das war im Jahre 321 n. Chr. als er zu Ehren der Sonne, den 1. Tag der Woche zum "Tag der Sonne" machte, und an diesem Tag allen Bürgern des römischen Reiches eine wöchentliche Ruhe gebot, was bis heute mehr oder weniger eine weltweite Einrichtung geblieben ist.

    Das Christentum wird zur Staatsreligion
    Es sollte uns verwundern, daß gerade Kaiser Konstantin, - obwohl zu dieser Zeit noch Heide -, es ermöglichte, daß das Christentum nach drei Jahrhunderten der Verfolgung zunächst zu einer erlaubten und später sogar zur Staatsreligion im römischen Reich erhoben werden konnte. Das hätte zwar ein großer Segen für das Christentum sein können, doch das Gegenteil war die Folge. Die Freiheit und Toleranz, die dem Christentum gewährt wurde, führte zu immer größerem Abfall von der ursprünglichen Lehre und zur Anpassung an weltlich-heidnische Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit.
    Durch den Einfluß griechischer Philosophie, aber auch durch den Einfluß religiöser Bräuche aus dem Heidentum, flossen nach und nach veränderte Lehren und Glaubensauffassungen so wie religiöse Gebräuche in das frühe Christentum ein. Durch machtstrebende Bischöfe und Päpste, die selbst nicht mehr frei von Irrlehren waren, wurden solche Veränderungen im Laufe der Zeit immer mehr befürwortet und sogar geboten. Die Bibel wurde dem Volk vorenthalten, weil man meinte, es sei nicht seine Aufgabe und auch nicht sein Recht, sie zu lesen und zu interpretieren. Man hatte einfach den Lehrsätzen der Kirchenväter; Theologen, Bischöfe und Priester zu vertrauen und zu gehorchen.
    Wenn wir das hier so darstellen, dann nicht deshalb, um irgend eine heutige Kirche zu bekritteln oder gar zu verurteilen, sondern lediglich, um auf geschichtliche Tatsachen aufmerksam zu machen, die schon in der Frühgeschichte des Christentums zu großen Auseinandersetzungen zwischen Christen geführt hatten.

    Wir sind als Adventisten der Überzeugung, daß die heutige Kirche nicht für das verantwortlich gemacht werden kann, was in den ersten Jahrhunderten oder in der Geschichte des Mittelalters in ihr und durch sie Verkehrtes geschehen ist. Das heutige Papsttum bzw. die heutige Kirche kann nicht für das angeklagt werden, was Päpste und Bischöfe der Vergangenheit getan haben. Es geht aber darum, die Fehler zu erkennen und sich zu fragen, wie man heute und in Zukunft vor solchen Fehlern bewahrt bleiben kann, damit sie nicht vielleicht sogar unbewußt wiederholt werden.
    Andererseits kann aber auch die Kirche heute den Gläubigen, die die Mißstände im damaligen Christentum schon klar aufzeigten und sich den Entwicklungen mit dem Worte Gottes in der Hand widersetzten, nicht übel nehmen, wenn sie sich im Laufe der Geschichte in eigenen Gruppen organisierten und so von der Großkirche unabhängige Gemeinden bildeten. Zumal ihnen ja auch nichts anderes übrig blieb, da sie als Ketzer oder Abgefallene mit dem Bann belegt, und von der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen wurden. Daß es tatsächlich so war, und dies oft auch zu Unrecht geschah, wird heute jeder gut informierte Christ wissen und bestätigen können. Das zeigen ja auch die Entschuldigungen, die in den letzten Jahren von kirchlicher Seite aus gekommen sind.
    Die Tatsache bleibt also bestehen, daß es eben durch unterschiedliche Entwicklungen zu unrechtmäßigen Machtanspruchen und vorschnellen Verurteilungen von religiösen Minderheiten in der Kirchengeschichte gekommen ist, und daß dies im wiederholtem Ausmaß zu sehr bedauernswerten Situationen für Millionen aufrichtig suchender Menschen geführt hat.

    Die Machtansprüche der frühen Kirche
    Zu gewissen Zeiten wurde dem Volk von christlich-religiösen Führern und Autoritäten verboten, die Bibel selbst zu lesen, um damit die Verkündigung der Gelehrten überprüfen zu können, wie es in der Urgemeinde noch üblich und von den Aposteln sehr geschätzt war. (Apg. 17,11) Weiters wurde auch von den religiösen Leitern verboten, die Bibel oder Bibelteile einfach abzuschreiben und sie zu verbreiten, wie es in den ersten Jahrhunderten ebenfalls üblich war. Die frühe Kirche stützte sich in diesem Vorgehen sehr stark auf ihren Anspruch des "Petrusamtes", welches leider auf diese Weise zu oft mißbraucht wurde.

    Nachdem sich vor allem die Bischöfe von Rom auf ihre Nachfolge im "Petrusamt" beriefen, lag darin automatisch die Gefahr verborgen, sich zum Maßstab des Gewissens andersdenkender Gläubiger zu machen. Zunächst nur als Nachfolger Petri, erhoben sich die Bischöfe nach und nach in die Position eines Stellvertreters Christi auf Erden. In dieser Funktion ermächtigten sie sich in ähnlicher Autorität wie Jesus, Entscheidungen darüber zu treffen, was von den Bischöfen, Priestern und Theologen gelehrt und vom Volk geglaubt werden sollte und was nicht.
    Durch die Taufe des Frankenkönig Chlodwig, (um 496 n. Chr.) der sich als einer der ersten Kaiser der Völkerwanderung dem katholischen Glauben zuwandte, gewann daraufhin die Kirche verstärkten Einfluß auf die Politik und auf das gesamte religiöse Leben im ganzen damaligen Europa. Daß dies wirklich so war, zeigt eine Aussage von Papst Gelasius (492-496) , der um diese Zeit an den oströmischen Kaiser Anastasios I. folgendes bemerkenswertes Wort schrieb:
    "Es gibt zwei Einrichtungen, von denen die Welt in letzter Instanz beherrscht wird: Die heilige Macht der Päpste und die königliche Macht. Aber die Machtbefugnis der Kirche wiegt schwerer, weil sie sich selbst beim Jüngsten Gericht vor dem Herrn aller Könige verantworten müssen. Der Kaiser wird darauf hingewiesen, mit welcher Liebe Du jenen zu gehorchen hast, die die göttlichen Sakramente spenden."

    Schon um 450 n.Chr. erklärte Papst Leo in einer Predigt: "Das alte Rom sei lediglich die Verheißung des späteren Roms, und der Ruhm des alten Roms werde in dem katholischen Rom wieder auferstehen. Romulus und Remus seien lediglich Vorläufer Petri und Pauli. Die Nachfolger des Romulus seien lediglich die Vorläufer der Nachfolger Petri. So wie das alte Rom die Welt regierte, so werde das neue Rom durch den Sitz des heiligen und gesegneten Petrus, des Oberhauptes der Welt, die Welt beherrschen."

    Das waren ganz deutliche Botschaften, die zeigen, daß hier der Geist Christi und der Apostel immer mehr in Vergessenheit geriet. Für Jesus galt das Wort: "Der Größte unter Euch soll Euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden" (Matth. 23,11-12) Dieses Prinzip haben leider viele Führer des Christentums in der Geschichte wenig bis gar nichts praktiziert. Das kann man in obigen Aussagen von Päpsten, und auch noch in folgender historischer Tatsache mit Bedauern erkennen.

    Papst Bonifatius VIII., (1294 -1303) angetan mit einem Brustpanzer und Helm, mit einem erhobenen Schwert in der Hand, zeigte sich zu seiner Zeit, - am Höhepunkt der mittelalterlichen päpstlichen Vorherrschaft- der Menschenmenge, und rief aus:
    "Es ist kein anderer Cäsar, kein anderer König, kein anderer Kaiser als ich, der souveräne Hohepriester und Nachfolger der Apostel"
    Dann erklärte er ex cathedra: "Darum behaupten, bestimmen und verkündigen wir, daß es jedem Menschen zur Erlösung notwendig ist, dem Pontifex von Rom untertan zu sein."

    Damit hat das damalige Papsttum sogar weltlichen Herrschern klar gezeigt, daß es aufgrund seiner Autorität als "Stellvertreter Gottes" auf Erden die "heiligen Sakramente" spenden kann und damit die Stelle Gottes als Sündenvergeber und Fürsprecher sehr wirkungsvoll angetreten ist.
    Das Schicksal aller Menschen, selbst der Kaiser und Könige, liege deshalb in seiner Hand, und diese weltlichen Herrscher anerkannten nun auch als bekehrte Katholiken diesen geistlichen Machtanspruch der Kirche.

    Der Beginn von Verfolgungen von Christen durch Christen
    Nachdem sich damalige Bischöfe und Päpste auch immer mehr politische Macht anmaßten und dadurch auch Autorität über Könige und Kaiser in Europa erhielten, kam es nach und nach zur gewaltvollen Unterdrückung und Verfolgung derer, die sich diesen und ähnlichen Anordnungen widersetzten und sogar dagegen aufstanden.
    Durch Jahrhunderte tobten auf diese Weise die Verfolgungen gegen die Waldenser in Italien, die Husitten in Böhmen und Mähren, gegen die Hugenotten in Frankreich, die Albigenser in Spanien, die Protestanten vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch gegen die Puritaner in England.
    Millionen, dieser der Bibel und dem Evangelium treugebliebenen Christen, wurden aus ihrer Heimat vertrieben oder als Sklaven auf Galeeren verschleppt. Millionen solcher Gläubigen wurden durch Jahrhunderte hindurch verfolgt und auf qualvolle Weise zu Tode gebracht. Durch all diese Zeiten hindurch, war es solchen, der Bibel treu gebliebenen Christen, kaum mehr möglich, ein friedliches Leben in ihrer eigenen Heimat zu führen. Viele flüchteten hier in Europa von einem Land in das andere, um den grausamen Feldzügen päpstlicher Heere zu entkommen.
    Mitten in diese bedauerlichen Entwicklungen hinein fiel unter anderem die Zeit für die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus im Jahre 1492.



    Re: Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor

    Nachtperle - 19.04.2007, 12:56

    Fortsetzung:
    Fortsetzung:

    D.) Amerika und die Entstehung der Adventgemeinde
    Amerika, das Zufluchtsland der Verfolgten
    Der neu entdeckte Kontinent Amerikas wurde sehr bald zu einem Ort, an welchem viele politisch- und religiös Verfolgte ein sicheres Zuhause finden konnten. Dies führte im Jahre 1622 auch dazu, daß die erste geschlossene Gruppe von verfolgten Puritanern aus England ebenfalls den Ozean mit einem Segelschiff namens "Mayflower" überquerte, um dort endlich Sicherheit und Ruhe zu finden. Damit war einerseits der Startschuß für eine ganz neue Entwicklung und Weiterführung der in Europa schon durch Jahrhunderte andauernden Reformation gegeben. Andererseits war darin auch die Gefahr verborgen, daß es diesmal auch bei den Protestanten, durch die Freiheit, welche Amerika ihnen bot, zu einem Abfall von den Wahrheiten kommt, welche durch die Reformation wieder entdeckt wurden, was sich später auch deutlich zeigte.
    Nach und nach kamen immer mehr verfolgte, protestantisch orientierte Menschen aller Berufsstände nach Amerika. Dort erhofften sie sich zunächst die große Freiheit, ihren Glauben ohne Druck und Verfolgung leben zu können. Doch in dieser Freiheit lag dann auch tatsächlich die Tendenz, den Glauben nicht mehr so ernst zu nehmen, und sich mehr den materiellen Dingen und weltlichem Vergnügen hinzugeben.

    Amerika, das Land der Freiheit
    Was diese reformatorischen Christen in ihrer neuen Heimat nicht mehr wollten, war, daß irgend jemand um seines Glaubens willen Nachteile habe, oder irgendwie eingeschränkt werden sollte. Jeder sollte im Sinne Jesu frei entscheiden können, ob und was er glauben wollte. Auf diesem Grunddenken wurde demnach in Amerika auch eine erste staatliche Verfassung aufgestellt.
    Die Bibel sollte in allen, - auch in staatlichen Anliegen - die Basis sein, auf der alles aufgebaut sein sollte. So legt auch heute noch der Präsident der Vereinigten Staaten seinen Treueeid - wie in keinem anderen Land der Erde - auf der Bibel ab; was heute jedoch nur mehr traditionellen und symbolischen Charakter hat.
    Den katholischen Einfluß wollte man in diesem Staat schon alleine dadurch einschränken, daß die Verfassung zunächst keine Möglichkeit eines katholischen Präsidenten vorsah, was sich inzwischen - seit Präsident Kennedy um 1960 - wohl offensichtlich geändert hat.

    Verweltlichung, Abfall und Erweckungen im Land der Freiheit
    Die Freiheit der Menschen in Amerika führte jedoch nach der Einwanderung der Pilgerväter erwartungsgemäß schon sehr bald zu einer großen Verweltlichung der Gläubigen in den verschiedensten protestantischen Kirchen und Gemeinschaften, die sich bis dahin schon gebildet hatten. Doch wieder gab es ernsthaft gläubige Menschen, die sich dieser Verweltlichung, welche auch durch die französische Revolution mitbegründet war, widersetzten. Es geschah dies vor allem durch die heute sehr bekannten Baptisten und Methodisten, die zu dieser Zeit versuchten, den Geist und das Werk der Reformation besonders in der protestantischen Welt fortzusetzen.
    Es kam durch manche ihrer Verkündiger immer wieder zu einzelnen Erweckungen, die durch ein ernsthaftes Bibelstudium und besonders durch Studien von Prophezeiungen über das Ende der Welt und die Wiederkunft Jesu begleitet waren. Während in Europa solche Erweckungen durch den Druck der Kirchen kaum mehr möglich waren, bot Amerika auf Grund seiner Verfassung für solche Bibelstudien und Verkündigungen genügend Freiheit und Toleranz.

    Die Entwicklung der Millerbewegung
    Zwischen 1830 und 1844 kam es in Amerika auf Grund ernsthafter Studien der Prophezeiungen der Bücher Daniel und Offenbarung zu einer großen Wiederkunfts- und Endzeiterwartung. Während auf der anderen Seite die Menschen immer mehr von einem neuen, goldenen Zeitalter träumten, wurde unter den Erweckungspredigern die Stimme über das bevorstehende Ende der Weltgeschichte und die Wiederkunft Jesu immer lauter.
    Der namhafteste Prediger dieser Bewegung war ein Farmer namens William Miller. Es kam durch ihn zu einer letzten großen Erweckungs- und Reformationsbewegung, die nach dem Namen Millers genannt wurde, die sogenannte "Millerbewegung". Miller kam zu dieser Zeit mit vielen anderen Schriftauslegern auf Grund von biblischen Prophezeiungen - unabhängig voneinander - zur Erkenntnis, daß die Wiederkunft Jesu zwischen 1843 und 1844 stattfinden müßte. Als Prediger der Baptistengemeinde fing er mit großem Erfolg an, die Botschaft von der nahen Wiederkunft in verschiedenen Teilen Amerikas zu verkündigen. Zehntausende Menschen aus allen christlichen Lagern - Gläubige und auch Priester und Pastoren - schlossen sich dieser Bewegung an, erwarteten und verkündigten an der Seite Millers das baldige Kommen des Herrn. Doch das so sehr ersehnte Ereignis traf nicht zur vorhergesehenen Zeit ein.

    Die große Enttäuschung von 1844
    Nachdem die erhoffte und ersehnte Wiederkunft nicht stattfand, kam es erwartungsgemäß zu einer großen Enttäuschung unter den wartenden Gläubigen. Viele ließen ihren Glauben an die Bibel fallen, weil sie meinten, man könne der Bibel nicht wirklich vertrauen. Sie gaben daher ihren Glauben vollkommen auf. Andere gingen wieder in ihre früheren Kirchen zurück. Andere kleine Gruppen von Gläubigen gingen einfach weiter, die Bibel zu erforschen. Sie waren überzeugt, daß sich nicht die Bibel, aber wohl Menschen in ihrer Auslegung der Bibel irren können.

    Die Erklärung des Irrtums und der Enttäuschung
    Eine weitere Gruppe dieser enttäuschten Milleriten, die nur aus einer sehr geringen Schar bestand, schloß sich weiterhin in christlicher Demut und Brüderlichkeit zusammen. Aus ihnen sollte sich letztlich die heute weltweit verbreitete, und neben der evangelischen Kirche, die größte christliche Missionsgemeinde der 7.-Tags-Adventisten entwickeln. Ihnen war klar, daß Gottes Wort doch als Wahrheit bestehen bleibt, auch wenn es zu dieser Enttäuschung kam!
    Sie erkannten, daß man nach den prophetischen Zeitweissagungen im Buch Daniel und der Offenbarung die Zeit der Wiederkunft Jesu nicht genau vorausberechnen kann. Wenn, dann ist es dadurch nur möglich, gewisse zeichenhafte Ereignisse, die der Wiederkunft zum Teil längere Zeit aber zum Teil auch unmittelbar vorausgehen werden, zeitlich in etwa einordnen zu können.

    Auf der Basis der Prophezeiung von Daniel 8,14, wo es heißt: "Bis 2300 Abende und Morgen um sind, dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden." hatte man ursprünglich das Jahr 1844 als das Jahr der Wiederkunft Jesus berechnet.
    Das Heiligtum, von dem in dieser Prophetie die Rede ist, brachte man damals allgemein unter christlichen Auslegern mit dieser Erde in Verbindung, die durch die Sünde von Adam und Eva schon im Paradies verunreinigt wurde.
    Die "Wiederweihe des Heiligtums" nach 2300 Jahren wurde von den meisten Auslegern in den unterschiedlichsten christlichen Lagern damals so gedeutet, daß nach Ablauf dieser prophetischen Zeit, die Erde, die durch die Sünde entweiht wurde, wieder gereinigt werden würde. Da dies aber nach biblischem Verständnis nur durch das Feuer am Jüngsten Tag und bei der Wiederkunft Jesu geschehen kann, kamen viele zu der Deutung, daß hinter der Prophetie der 2300 Abende und Morgen, die göttliche Offenbarung für den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft Jesu verborgen liegt.
    Zu dieser Berechnung kam man, indem man den Beginn der 2300 Abende und Morgen mit dem Ereignis von Daniel 9, 25 in Verbindung brachte. Dort wird der Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems, der im Jahre 457 v. Chr. durch den persischen König Artasastha gegeben wurde, sowohl zum Ausgangspunkt der Prophezeiung der 70 Wochen als auch der 2300 A.+ M. angegeben. Diese buchstäbliche Zeit errechnete man nach dem prophetischen Zeitschlüssel, der in der Bibelauslegung immer bekannt war, daß ein Tag in der Prophetie für ein Jahr gerechnet werden kann. (Hes. 4,4-6) Zählt man also vom Jahre 457 v. Chr. 2300 Jahre weiter, kommt man auf das Jahr 1843/44.

    457v.Chr. 34n. Chr. 1844
    I____70 Wo = 490 Jahre___I_________________1810 Jahre_________I
    I______________________ 2300 Jahre _________________________I

    Nach der Enttäuschung versuchte man, noch einmal die Berechnungen genau zu prüfen, doch konnte man nicht den geringsten Fehler darin finden. So blieb nur eines, daß man sich zwar nicht in der Berechnung der Zeit geirrt haben konnte, sondern in dem Ereignis, welches zu diesem Zeitpunkt eintreffen sollte.

    Man fand auch heraus, daß es sich bei dem "Heiligtum" in Danie 8,14 nicht um diese Erde, sondern nur um das himmlische Heiligtum handeln kann. Nicht hier auf Erden sollte demnach in erster Linie nach den 2300 Abenden und Morgen ein Ereignis zu erwarten sein, sondern eher ein Geschehen im Himmel, das aber auch eine Auswirkung auf dieser Erde haben sollte. Man erkannte daher, daß zu diesem Zeitpunkt (1844) ein weiteres wichtiges und prophetisch vorhergesagtes Ereignis im Heilsgeschehen Gottes in Erfüllung gehen müßte.

    Die Erkenntnis vom "Untersuchungsgericht"
    Diese Gruppe von Gläubigen aus der Millerbewegung erkannten in der Berechnung der 2300 Abende und Morgen, letztlich die Zeit für den Beginn eines Gerichtes, welches vor der Wiederkunft Jesu im Himmel stattfinden sollte. Den biblischen Bezug dazu fanden sie in Daniel 7, 9 - 14, wo eindeutig von dem Beginn eines Gerichts die Rede ist, das im Himmel stattfindet, während hier auf Erden die antigöttlichen Mächte noch ihr Unwesen treiben.
    Um den tieferen Sinn dieses Geschehens zu beschreiben, fand man den Begriff "Untersuchungsgericht". Man ging davon aus, daß Jesus bei seinem Erscheinen in den Wolken des Himmels schon mit dem Lohn für die Gerechten als auch für die Ungerechten kommen würde. (Off. 22, 12) Zu diesem Zeitpunkt wäre also das Schicksal der Menschen schon entschieden. Da aber die Bibel davon spricht, daß das Schicksal eines jeden Menschen in einem göttlichen Gericht entschieden wird, - woran alle Christen glauben - muß demnach ein Gericht der Wiederkunft Jesu vorausgehen. In diesem Gerichtsgeschehen vor der Wiederkunft sollte im Himmel entschieden werden, wer letztlich bei der Wiederkunft zur Auferstehung und zur Entrückung zum ewigen Leben, und wer aufgrund seines irdischen Lebenswandel und seines Unglaubens zur Auferstehung des Gerichtes kommen würde. (Joh 5,28-29)
    Dieses endgültige Gericht würde aber erst nach den 1000 Jahren stattfinden und nur mehr die Gottlosen betreffen, die ja bei der Wiederkunft Jesu noch nicht auferstehen werden. (Off. 20, 4-6)

    Die weitere Entwicklung der Adventgemeinde
    In weiterer Folge erkannten diese Gläubigen nach 1844 immer deutlicher den eigentlichen Heilsweg Gottes, der durch den religiösen Verfall während des finsteren Mittelalters immer mehr verdunkelt wurde. Im Sinne der Reformatoren der Vergangenheit waren sie bereit, alle Lehren, die sie bisher als wahr geglaubt hatten, an Hand der Bibel zu überprüfen, und wo nötig auch zu erneuern. Viele Wahrheiten, die durch die Jahrhunderte des dunklen Mittelalters und des religiösen Abfall verloren gingen, wurden auf diese Weise wiederentdeckt.

    In relativ kurzer Zeit hatten sich dieser ursprünglich kleinen Gruppe von enttäuschten Milleriten, nicht zuletzt auch dank ihres missionarischen Bewußtseins, sehr bald wieder viele Gläubige aus verschiedenen Gemeinschaften angeschlossen. Das führte automatisch zur Notwendigkeit, sich als eine eigene Gemeinde zu organisieren. Doch da schon in der Millerbewegung der Gedanke herrschte: - Organisation sei nicht biblisch -, hatte man sich zunächst sehr dagegen gewehrt. Es kamen Jahre der Diskussion und des Nachdenkens bezüglich dieser Frage. Doch als man erkannte, daß Gott ein Gott der Ordnung ist, und die Bibel sowohl im AT als auch im NT Beispiele enthält, die eine Organisation rechtfertigen, ja sogar fordern, entschloß man sich für ein demokratisch - hierarchisches Organisationsprinzip.

    1863 schlossen sich dann etwa 3500 Gläubige, die bereits in verschiedenen Teilen Amerikas verstreut waren, in einer Gemeindeorganisation zusammen. Die Erkenntnis des 7. Tages als göttlich gebotenen Ruhetag war für sie sehr wichtig und auch ein besonderes Unterscheidungsmerkmal zu anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Auch die Lehre von der Wiederkunft Jesu blieb immer noch im Vordergrund. Aus diesen beiden Gründen einigte man sich auf den Namen "Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten". Man gab sich dabei auch die Form einer Freikirche, die sowohl unabhängig vom Staat und auch anderen Kirchen ihre Arbeit tun, und ihren Glauben praktizieren wollte. Grundlage ihres Glaubens war allein die Heilige Schrift; deshalb verzichteten sie auf ein verbindliches Glaubensbekenntnis.
    Es wurde aber bewußt vermieden, irgend eine Verantwortung in die Hand von nur einer Person zu legen. Es sollten immer Ausschüsse, die aus mehreren verantwortlichen Gemeindegliedern, Predigern und Verwaltungsleuten zusammengestellt sind, Entscheidungen treffen.
    Für die organisatorischen und administrativen Fragen der Adventgemeinde entscheidet die Generalkonferenz, bei der Verantwortliche und Delegierte aus der ganzen Welt alle fünf Jahre zusammentreffen.
    Lehrfragen können nicht in Ausschüssen entschieden werden, wo einige wenige Theologen, Gelehrte oder besonders verantwortliche Administratoren zusammensitzen. In solchen Fragen, wird allein die Bibel als Grundlage der Diskussionen akzeptiert, und gleichzeitig die gesamte Weltgemeinde in den Diskussionsprozeß mit einbezogen.
    Heute nach nur etwa 150 Jahren ihres Bestehens, hat diese Gemeinschaft eine weltweite Verbreitung gefunden. Wir bringen im Anhang zur besseren Information einen näheren statistischen Überblick unserer Freikirche.




    Mit folgendem Code, können Sie den Beitrag ganz bequem auf ihrer Homepage verlinken



    Weitere Beiträge aus dem Forum Nachtperle's Plauderecke

    Erklärungsurl - gepostet von Nachtperle am Montag 23.04.2007
    Schulter zuck - gepostet von Nachtperle am Samstag 21.04.2007



    Ähnliche Beiträge wie "Die Freikirche der 7.Tags-Adventisten stellt sich vor"

    Five Tags .::Trstenik::. - EvIL MC (Sonntag 05.06.2005)
    Erlaubte html-Tags - schwipschwap (Dienstag 02.11.2004)
    HTML Tags im Forum erlaubt! - Genie (Sonntag 24.04.2005)
    HTML Tags für phpBB Foren - The Deadman 3:16 (Sonntag 15.05.2005)
    html tags - DieUnterhose (Montag 17.10.2005)
    5. Juni, Wels: Fußball unterm Hakenkreuz - torax (Mittwoch 09.04.2008)
    Sign Tags - suse (Dienstag 17.01.2006)
    Der Glaube der Siebenten-Tags-Adventisten - Sonnenschein (Sonntag 06.01.2008)
    nOiSecRew tags zum kleben am start ! - Kasi (Samstag 29.04.2006)
    gibt es besondere vorgaben für sign tags? - sugarcube (Montag 29.05.2006)