Wundversorgung

Morgentau
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    Re: Wundversorgung

    Mirror - 16.04.2007, 14:50

    Wundversorgung
    Hier ein PaarDinge zur Wundversorgung, manchmal ganz nützlich, wenn man in Pnik ist, ich bin im Sanitätsdienst tätig und beim roten Kreuz, wenn ihr Fragen habt helfe/reschaschiere ich gerne, soweit mir möglich. :smile:

    Schnittwunden


    1. Allgemeines

    Oberflächliche Schnittverletzungen stellen meistens keine problematischen verletzungen dar, bei tiefen verletzungen dagegen besteht immer die Gefahr von Begleitverletzungen, es können Nerven, blutgefäße und Sehnen verletzt werden. Wenn keine Begleitverletzungen vorliegen, heilen Schnittwunden bei schneller und richtiger Versorgung meist komplikationslos. Bei tiefen Wunden mit Begleitverletzungen von Sehnen oder Nerven kann es zu Bewegungseinschränkungen, Lähmungen oder Gefühlsstörungen kommen.
    Auch bei tieferen Schnittwunden wird zwar Gewebe geradlinig zertrennt, aber nicht zerrissen oder gequetscht. So können diese ebenfalls glatten Schnittränder gut durch Naht oder Klammerung aneinander gelegt und fixiert werden. Die entstehende Narbe wird später minimal sein. Wenn das Messer oder was auch immer mit Keimen infiziert war, ist die Gefahr der Wundinfektion groß. Hier drohen dann Komplikationen trotz der glatten Wundränder: Eine solche Wunde darf nicht genäht werden und muss sich von unten nach und nach durch Narbengewebe verschließen, was den Heilungsprozess natürlich hinauszögert.

    2. Blutungen stoppen
    Normalerweise versucht man bei v*rl*tzungen den bl*tverlust möglichst gering zu halten... bl*tungen werden meist im Liegen gestillt, es reicht dafür üblicherweise, das v*rl*tzte Körperteil hoch zu lagern und die W*nd* mit sterilem Verbandsmaterial abzudecken. Finger weg von Tempotaschentücher (egal von welcher Firma), sie verkleben eher mit der W*nd*.
    Wenn eine W*nd* nicht aufhört zu bl*ten wird auf die W*nd*, und damit auf die im Windbereich liegenden Arterien, Druck ausgeübt. Man drückt das Verbandsmaterial fest mit der Hand auf und legt daraufhin einen Druckverband an. Mit einem richtig angelegten Druckverband wird über längere Zeit kontinuierlich Druck auf die W*nd* ausgeübt und damit sind die meisten bl*tungen ohne Weiteres zu stoppen.
    Anlegen eines Druckverbandes (mit Verbandpäckchen):
    Wundauflage (Kompresse) auf die W*nd* legen. Wundauflage mit zwei bis drei kreisförmigen Bindegängen befestigen. Druckpolster (z.b. eine eingepackte Mullbinde oder etwas anderes Stabiles) auf den Wundbereich legen. Weitere Bindengänge über das Druckpolster legen und die Bindenenden fixieren, mit speziellen Klammern, Sicherheitsnadeln, Heftpflaster oder auch ganz simpel mit einer Schleife...

    Bei extrem starken bl*tungen mit v*rl*tzungen großer Arterien kann es möglich sein, dass weder das manuelle Aufpressen des Verbandsmaterial noch ein Druckverband die bl*tung stoppen kann. In dem Fall bleibt nur die Unterbrechung der bl*tzufuhr zur v*rl*tzten Stelle. Dabei wird der Puls der zuführenden Schlagader gesucht und die Arterie gegen den darunter liegenden Knochen gedrückt. Die geeignete Stelle beispielsweise für den Oberarm befindet sich am innenseitigen Rand des Bizeps. Bei großen bl*tungen am Bein ist die Mitte der Leistenbeuge zum Abdrücken geeignet. Man lernt normalerweise wie man das bei Anderen macht, der Idealzustand ist es absolut nicht, das bei sich selber anzuwenden... (In jeder größeren Stadt bietet der DRK und andere Institutionen erste Hilfe Kurse an!)

    Bei einem Erwachsenen bedeutet ein bl*tverlust von ca. 1 Liter bereits Lebensgefahr. Bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen besteht diese Gefahr wegen der insgesamt geringeren bl*tmenge schon erheblich früher!

    Starke bl*tungen können zum Schock führen. Ein Schock ist ein Sauerstoffmangel im Organismus als Folge der Unterversorgung mit bl*t. Ein Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand! Kennzeichen eines Schocks sind eine fahle Blässe, Schweiß auf der Stirn, Unruhe, Teilnahmslosigkeit. Alleine ist so ziemlich das Einzige was ihr dann tun könnt sofort Hilfe und den Notarzt zu rufen! Hinlegen und die Beine hoch lagern.

    Die Notrufnummer sind in ganz Deutschland gleich: 110 für die Polizei und Notrufe ; 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst!
    (Wer meldet; Wo geschah es; Was ist passiert; Wie viele Personen sind betroffen; Welche Art der Erkrankung/v*rl*tzung liegt vor; Warten auf Rückfragen.)

    Bei starken bl*tungen muss immer ein Arzt aufgesucht werden!

    3. Wundreinigung
    Ist nicht nötig! Es gibt die Empfehlung , eine verunreinigte W*nd* auszuspülen oder mit Seifenlösung auszuwaschen. Unbedingt Finger weg davon! Die Gefahr, dass Dreckpartikel oder Keime in die Tiefe der W*nd* oder unter die Wundränder gespült werden, ist dabei zu groß. Wegen der Infektionsgefahr, lasst es bleiben.
    Es gibt spezielle Wundreinigungstücher, die einen desinfizierenden Wirkstoff enthalten und problemlos angewandt werden können.
    Eine normale Schn*ttwunde muss aber auch gar nicht besonders gereinigt werden, das austretende bl*t schwemmt in der Regel die Keime und kleinen Schmutzteilchen mit aus und betreibt so eine Selbstreinigung der W*nd*.

    4. Wunddesinfektion
    Erwähnte Wundreinigungstücher oder auch diverse Desinfektionsmittel die als Spray oder Lösung zur Verfügung stehen und in jeder Apotheke und den meisten größeren Drogerien erhältlich sind. Wunddesinfektionsmittel dürfen nur auf die Wundränder aufgetragen werden, nie auf die Wundfläche selbst. Mit diesen Lösungen kann man die Wundränder etwas säubern, aber nicht die W*nd* selbst.
    Puder oder Salben bzw. Sprays dürfen nicht in die W*nd* gelangen und sind zur ersten Wundbehandlung nicht geeignet.

    5. Wunden mit Pflaster oder Verband versorgen
    Wichtig ist immer, dass die Wundränder glatt aneinander liegen, damit sie komplikationslos heilen und nur, wenn überhaupt, eine unauffällige N*rb* zurücklassen.
    Um Infektionen vorzubeugen, sollten Wunden möglichst keimfrei bedeckt oder verbunden werden. Pflaster sind dafür geeignet – wenn man sie nicht gerade in Hosentaschen oder zwischen dem Putzzeug aufbewahrt... Pflaster und alles andere Verbandsmaterial hat Verfallsdaten auf den Verpackungen aufgedruckt, nach deren Ablauf es nicht mehr verwendet werden soll. Kleinere Wunden kann man simpel und völlig ausreichend mit einem Pflaster versorgen. Es gibt spezielle Sensitive-Pflaster, die die Haut nicht reizen sollen (Pflasterallergie), und sich problemlos wieder entfernen lassen.

    Die Wundauflage, das ist der Teil des Pflasters, der Kompresse oder des Tuches, der direkt auf der W*nd* liegen soll, sollte nicht berührt werden.
    Das Pflaster muss groß genug gewählt werden, damit die Kleberänder nicht ins Wundgebiet gelangen und ganz sicher nur auf gesunder Haut plaziert sind!

    Von Sprühpflastern ist eher abzuraten, sie dürfen nicht auf schmutzige oder bl*tige Wunden aufgebracht werden!

    Bei größeren Wunden empfiehlt sich eine sterile, wundenfreundliche Kompresse, die nicht mit der W*nd* verklebt. Sie wird mit einer elastischen Mullbinde fixiert und das Bindenende mit speziellen Klammern, Sicherheitsnadeln oder Heftpflaster befestigt.

    Kompressen, die nicht mit der W*nd* verkleben, sind z.B. feuchte Wundauflagen, mit Aluminium bedampfte oder solche mit perforierter Wundfolie. Am besten fragt man frühzeitig bei der Apotheke nach und legt sich ein paar Kompressen als Vorrat an.

    Wegen der Gefahr der Keimeinschleppung sollte man es versuchen zu vermeiden W*nd* und Wundumgebung zu betasten oder zu berühren. Allerdings gilt, dass die bl*tstillung der Infektionsverhütung vor geht.

    Auch sterile Kompressen oder sonstige Abdeckungen der W*nd* müssen größer sein als das Wundgebiet. Watte und Zellstoff sind zur direkten Abdeckung einer W*nd* nicht geeignet. Kleine Reste setzen sich in der W*nd* fest und verkleben. Eine Entzündung ist dann vorprogrammiert. Auch Mullbinden gehören nicht direkt auf die Wundfläche, weil sie verkleben können.

    Anlegen eines Druckverbandes (mit Verbandpäckchen):
    Wundauflage (Kompresse) auf die W*nd* legen. Wundauflage mit zwei bis drei kreisförmigen Bindegängen befestigen. Druckpolster (z.b. eine eingepackte Mullbinde oder etwas anderes Stabiles) auf den Wundbereich legen. Weitere Bindengänge über das Druckpolster legen und die Bindenenden fixieren, mit speziellen Klammern, Sicherheitsnadeln, Heftpflaster oder auch ganz simpel mit einer Schleife...

    Wenn kein steriles Verbandsmaterial greifbar ist, kann man zur Not auch (nach Möglichkeit gebügelte!) Wäschestücke aus Baumwolle einsetzen (z.B. eine Stoffserviette oder ein Geschirrtuch, kein Frotteetuch!).

    Trifft zwar eher auf Unfälle zu – aber Fremdkörper in Wunden werden grundsätzlich NUR vom Arzt entfernt!
    Längere, aus der W*nd* herausragende Fremdkörper sind bei der Wundbedeckung so zu umpolstern, dass keine zusätzlichen v*rl*tzungen entstehen können.

    Quetsch-, Riss- und Platzwunden sind stark infektionsgefährdet und sollten auf jeden Fall ärztlich versorgt werden! Die W*nd* steril bedecken und sofort zur chirurgischen Versorgung.

    6. Nähen/Klammern von W*nd*n
    Tiefere Schn*ttW*nd*n, bei denen die Wundränder nicht aneinander liegen, sollten von einem Arzt genäht, geklammert oder mit Gewebekleber geklebt werden! Dabei wird meist eine örtliche Betäubung gesetzt, so dass die Behandlung ohne weitere schm*rz*n durchgeführt werden kann. Nur relativ frische W*nd*n können so verschlossen werden, nach 4-6 Stunden ist diese Frist abgelaufen! Wenn eine solche „primäre Wundversorgung“ stattfindet, heilt die W*nd* in der Regel komplikationslos ab. Bei W*nd*n, die älter sind als diese 4-6 Stunden, kommt es zur sogenannten „offenen“ oder „sekundären Wundheilung“. Diese ist wesentlich langwieriger und führt oft zu größeren N*rb*n.
    Sind schon 6 Stunden verstrichen, sollte euch das aber nicht von einem Arztbesuch abhalten, wenn ihr merkt, dass die v*rl*tz*ng doch gravierender ist als anfangs angenommen. Auch hier gibt es noch Behandlungswege!

    Bei Schn*ttW*nd*n im Bereich eines Gelenkes, muss das Gelenk evtl. mit einer Schiene ruhig gestellt werden, um das Zusammenwachsen der Wundränder zu fördern.

    Beim Verbandswechsel wird die Wundheilung überprüft und vor allem auf das Vorhandensein von Infektzeichen, wie Rötungen, Schwellung, schm*rz, Überwärmung oder eitriger Sekretausfluss geachtet. Beim Auftreten eines dieser Zeichen – sofort zum Arzt! Nach 7-14 Tagen wird das Naht- oder Klammermaterial entfernt.



    Klammerpflaster:

    Leukostrip - Wundnahtstreifen

    5 Stück/ 6.4mm x 102mm
    #66072955

    PZN: 4687910

    7. Salben und Cremes zur Heilungsförderung
    In der Apotheke gibt es verschiedene Wund- und Heilsalben unterschiedlicher Firmen. Euer Apotheker(in) berät euch da gerne.
    Von der Anwendung von Puder ist dabei aber eher abzuraten, weil die mit der W*nd* verkleben können und Rückstände bilden, die sich nur schwer entfernen lasssen.

    Grundsätzlich sollten Cremes und Salben erst aufgetragen werden, wenn die W*nd* nicht mehr nässt, vorher eignet sich ein steriler, trockener Verband.

    8. Impfung gegen Wundstarrkrampf
    Mag euch überflüssig erscheinen, aber jede noch so harmlose W*nd* kann euch eine Infektion mit dem Erreger von Wundstarrkrampf (Tetanus) einbringen! Seht in euren Impfpass ob ihr geimpft seid. Die Impfung muss alle 10 Jahre aufgefrischt werden. (Impfen kann euch jeder Allgemeinmediziner/Hausarzt.) Tetanus ist eine durch Bakterien ausgelöste Erkrankung, die beinahe in einem Drittel der Fälle tödlich endet. Ausgelöst wird es durch ein Bakterium mit dem schönen Namen „Clostridium tetani“, das äußerst resistent ist und in unserer Umwelt weit verbreitet. Die Infektion erfolgt durch das Eindringen der Clostridien über eine meist verschmutzte W*nd*. Das Tetanus-Toxin, das von den Bakterien freigesetzt wird, führt nach einer Inkubationszeit von 3 bis 60 Tagen zu Krämpfen und Lähmungserscheinungen. Diese beginnen im Gesicht und breiten sich in der Folge auf den ganzen Körper aus. Ist jemand nicht geimpft, kann im Fall einer v*rl*tz*ng der Ausbruch von Tetanus durch eine frühzeitige Kombinationsimpfung noch verhindert werden. Bei bestehenden Symptomen helfen jedoch nur noch Maßnahmen, welche die Auswirkungen der Erkrankung lindern, ein Gegenmittel gibt es nicht!

    9. Rehabilitation
    Wenn W*nd*n genäht bzw. geklammert werden müssen, sollte bis zur Entfernung des Naht- oder Klammermaterials auf Wassersport und Vollbäder verzichtet werden, Duschen ist jedoch problemlos möglich. Befindet sich eine W*nd* im Bereich eines Gelenkes sollte auf das Ausüben von Sportarten, bei denen das Gelenk belastet würde, während der Wundheilung verzichtet werden.
    Bei Verletzungen an den Pulyadern sollter jede Art von Sport verzichtet werden und selbstverständlich ein Arzt aufgesucht werden.

    10. Prognose
    Schn*ttW*nd*n heilen bei richtiger Versorgung meist ohne Schwierigkeiten. Zurück bleiben aber meist N*rb*n.
    Bei ungünstig verlaufenden N*rb*n, also z.b. senkrecht zur Beugefalte oder über ein Gelenk, kann es in Folge von Schrumpfungen des N*rb*ngewebes zu einer Einschränkung der Beweglichkeit im betroffenen Gelenk kommen. Unter Umständen ist in diesen Fällen eine operative Korrektur nötig.
    Aus dem anfänglich roten , gefäßreichen N*rb*ngewebe bildet sich bald eine derbe, bindegewebige Schicht, die gefäßarm und deshalb blass ist. Bei eng aneinander liegenden Wundrändern ist dieses N*rb*ngewebe nur als ganz dünner Strich auf Dauer zu sehen. Klaffen die Wundränder weit auseinander und wird nicht genäht oder geklammert, ist der narbige Gewebsstreifen sehr groß.


    Die Infos sind aus dem RoteTränenForum und von mir ergänzt.



    Re: Wundversorgung

    lilienstrauss - 16.04.2007, 14:52


    hey vielen dank. das ist echt praktisch

    lg.lilienstrauss



    Re: Wundversorgung

    Mirror - 16.04.2007, 14:55


    NP :grin: freut mcih wenns hilft, hab ncoh was zu Verbrennungen gefunden.



    Re: Wundversorgung

    Mirror - 16.04.2007, 14:58


    Verbrennungen

    1. Allgemeines
    Bei Verbrennungen oder Verbrühungen kommt es durch die Hitze zur Zerstörung von Körperzellen. Die dabei freiwerdenden Stoffe bewirken, daß umliegende Gefäße durchlässig werden und bl*tplasmaflüssigkeit ins Gewebe austritt. Es bilden sich mit klarer Flüssigkeit gefüllte Blasen. Bei ausgedehnten Verbrennungen verliert der Körper große Mengen Gewebsflüssigkeit und dadurch wichtige Eiweiße und Salze. Dieser Flüssigkeitsverlust kann zum Schock führen. Zudem besteht bei offenen Wunden Infektionsgefahr.

    Verbrennungen werden nach dem Grad der Gewebeschädigung eingeteilt.
    Bei leichten Verbrennungen kommt es nur zu Rötung und schm*rz*n (1. Grades).
    Schwerere Verbrennungen sind durch Blasenbildung (2. Grades) und Hautzerstörung (3. Grades) bis zur Verkohlung gekennzeichnet.

    Oberflächliche Verbrennungen heilen relativ schnell ab und führen meist zu keinen bleibenden N*rb*n. Um größere N*rb*nbildung bei tiefergehenden Verbrennungen zu vermeiden, ist oft eine Hauttransplantation nötig.

    Die Gefährlichkeit einer Verbrennung hängt von der Tiefe und der Ausdehnung ab. Bedrohlich bzw. lebensbedrohlich sind Verbrennungen, wenn bei Kindern 5-10 % der Hautoberfläche, bei Erwachsenen 15-20 % der Hautoberfläche betroffen sind. Als Faustregel gilt: Kopf und ein Arm nehmen je 9% der Körperoberfläche ein, ein Bein 18 %, der gesamte Rumpf (Vorderseite und Rücken) 36 %. Unterschätzen sollte man Verbrennungen nicht, oft ist das Gewebe tiefer geschädigt als es zunächst den Anschein hat. Lieber früher als später einen Arzt aufsuchen! Lebensbedrohlich kann auch eine reine Gesichtsverbrennung sein, da hier möglicherweise heiße Dämpfe eingeatmet werden (Inhalationsverbrennung).


    2. Behandlung
    Bei Verbrennungen ersten Grades ist die Haut rot, entzündet und der betroffene Bereich kann stark schm*rz*n. Die verbrannte Stelle so rasch wie möglich mindestens 15 Minuten unter fließendes, kaltes Wasser halten, bis der schm*rz nachläßt. Die schnelle Kühlung sorgt auch dafür, dass sich die Hitzeschäden im Gewebe nicht noch weiter ausbreiten. Eine Alternative einen Plastikbeutel mit Wasser und Eiswürfeln auflegen. Niemals direkt mit Eis oder Kühlpacks kühlen immer ein Handtuch dazwischen legen weil es sonst zu Gefrierverbrennungen kommen kann. Anschließend ein Brandgel auftragen, das kühlend wirkt und die Symptome der Verbrennung lindert.
    Im KFZ-Verbandskasten müsste es spezielle Mittel dafür geben, sie sind meist rot gekenzeichnet.

    Achtung: Verbrennungen nie mit Butter oder Mehl bestreichen und auch nicht mit Eiswürfeln direkt auf die W*nd* (Dies fördert die Entstehung einer Entzündung und verzögert die Wundheilung!) Nicht irgendwelche Cremes oder Salben auftragen. Semtliche Substanzen müssen später vom Fachpersonal wieder "ausgerazt" entfernt werden, was sehr schmerzhaft ist.

    Bilden sich Blasen, spricht man von einer Verbrennung zweiten Grades. Auch hier lindert Kühlen den schm*rz. Wenn aber Verbrennungen zweiten Grades einen Hautbereich betreffen, der größer als eine Handfläche ist – bei Kindern größer als ein Fünfmarkstück – solltet ihr unbedingt zum Arzt! Blasen niemals aufstechen!! Die Einnahme von Acetylsalicylsäure lindert den Verbrennungsschmerz und mildert die entzündlichen Abläufe im Gewebe – medizinisch gesehen ist eine Verbrennung eine Entzündung der Haut. Bei offenen Stellen besteht die Gefahr, dass Krankheitserreger in die W*nd* eindringen und eine Infektion auslösen. In solchen Fällen nach dem Kühlen einen Mullverband anlegen, um die W*nd* zu schützen. In den Verband können zusätzlich etwa fünf Tropfen Teebaumöl gegeben werden. Dieses ätherische Öl ist ein wirksames natürliches Desinfektionsmittel und fördert den Heilungsprozess. Den Verband alle 24 Stunden wechseln.
    Größere Verbrennungen nur mit einem sterilen Verband oder sterilen Tüchern (evtl. gebügelte Betttücher) abdecken. Ideal sind mit Aluminium bedampfte Kompressen, feuchte Kompressen oder Salbenkompressen, da diese nicht mit der W*nd* verkleben.
    Mineralsalzhaltige Flüssigkeit, z. B. eine Wasser-Fruchtsaft-Mischung oder Wasser mit einer Prise Salz trinken.
    Gegen die schm*rz*n helfen Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol.

    Nach etwa zwei Tagen, in der Wundheilungsphase mit Heilsalben und in der N*rb*nheilungsphase evtl. mit N*rb*ncremes behandeln. -> Apotheke!
    Übrigens: Die Vitamine C und E sollen den Wiederaufbau beschädigter Hautareale fördern. Gibt es als Tabletten in der Apotheke.



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