Kind sein

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    Re: Kind sein

    ChrisTina - 11.04.2007, 14:33

    Kind sein
    Ich hab gestern irgendwo hier gelesen, dass das Kind eben nicht als Kind behandelt werden soll - und möcht das mal gesondert zur Diskussion stellen.

    Ich selbst war nicht wirklich lange Kind, weil ich ziemlich bald auf *meine arme Muter* Rücksicht nehmen durfte - und lerne erst seit einiger Zeit mühsam, mein inneres Kind wieder zu beleben.

    Und ich finde es schade, dass es heute immer üblicher wird, den Kindern ihr Kindsein ab zu sprechen, weil sie ja alle so *alte Seelen* sind oder eben so übergscheite Indigo-Kinder.

    Warum dürfen Kinder nicht einfach Kinder sein?

    Warum lehnen heutige Erwachsene es ab, ihren Kindern Grenzen zu setzen? Wollen sie nicht oder können sie nicht?

    Warum werden Kinder wie Erwachsene behandelt?

    Warum müssen Kinder immer und immer wieder die Positon eines nicht vorhandenen Partners einnehmen?

    Und warum finden das Erwachsene auch noch voll in Ordnung?

    Fragen über Fragen.

    Habt ihr wer Antworten für mich?

    Ich finds einfach nur zum Kotzen, wenn Kiddys, kaum dass sie reden können nicht mehr Kind sein dürfen. Die werden auf ein Podest gestellt und alles wird mit ihnen besprochen und ausdiskutiert, ob sie jetzt Schokikuchen bekommen oder nicht - ob sie heute das blaue Kleidchen anziehen oder die grüne Hose.

    Und wenn die gleiche erwachsene Person dann in eine Firma kommt fährt sie über die Mitarbeiter drüber als ob die Sklaven wären. Aber die selbstproduzierte Ausgeburt der eigenen Lenden ist natürlich was anderes als andere Menschen.

    Ich treffe auch immer weniger *Erwachsene*, welche ihren Kindern natürliche Grenzen setzen - es geschieht eher das Gegenteil - und ich frage mich, ist das wirklich schon *normal* - dass die Kiddys den Erwachsenen vorschreiben, was die zu tun und lassen haben?

    Ja, ich war heut mal wieder *in der Stadt* und wollte eigentlich gemütlich frühstücken, was angesichts von einigen alleinerziehenden Müttern mit ihren Kiddys schier unmöglich war anfänglich.

    Erst als sie endlich aufbrachen wude es noch ein gemütlicher Vormittag - allerdings beschäftigt mich jetzt mal wieder dieses Thema - vielleicht gibts ja Denkanstösse, welche mir bewusst machen, warum und wobei ich ganz so falsch liege.



    Re: Kind sein

    Maraiah - 11.04.2007, 16:07

    Re: Kind sein
    ChrisTina hat folgendes geschrieben: Ich hab gestern irgendwo hier gelesen, dass das Kind eben nicht als Kind behandelt werden soll - und möcht das mal gesondert zur Diskussion stellen.

    Ich selbst war nicht wirklich lange Kind, weil ich ziemlich bald auf *meine arme Muter* Rücksicht nehmen durfte - und lerne erst seit einiger Zeit mühsam, mein inneres Kind wieder zu beleben.

    Ich hatte ähnliches - meine Mutter war zb. nie Kind - sie war ein Nachzügler und ihre Mutter war schon 43 als sie zur Welt kam. Sie hat dann, weil die Mutter sehr krank war, schon ganz früh die Haushaltspflichten übernehmen müssen und sagt selbst, dass sie kaum mal eine STunde für sich selbst abzwacken konnte. Somit hat sie mich genau ins Gegenteil "erzogen" - ich hatte Narrenfreiheit, brauchte mich um nichts zu scheren und brauchte nie helfen oder so ...

    Erst heute weiß ich, welches Kreuz das ist - weil ich mir alles selbst beibringen muss. Ich habe zb. null Disziplin, bin sehr egozentrisch und im Haushalt eine Oberniete, was mich aber stört, weil ich nicht wirklich gern im Dreck lebe. Aber ich finde so langsam meine Lebensart und lerne eben auch immer mehr ein bisschen Rücksichtnahme auf andere und Disziplin.

    Ist halt so.

    Zitat: Und ich finde es schade, dass es heute immer üblicher wird, den Kindern ihr Kindsein ab zu sprechen, weil sie ja alle so *alte Seelen* sind oder eben so übergscheite Indigo-Kinder.
    Warum dürfen Kinder nicht einfach Kinder sein?


    Da ist aber schon mal die Frage, die es zu klären gilt, was ist für dich denn "Kindsein" ? Wie ist ein "Kind" denn ? Oder wie wärst du gern "Kind" gewesen ?


    Zitat: Warum lehnen heutige Erwachsene es ab, ihren Kindern Grenzen zu setzen? Wollen sie nicht oder können sie nicht?

    Das du verallgemeinerst ist neu :) ... nicht alle Eltern setzen ihren Kindern keine Grenzen - im Gegenteil. Ich setze viel Grenzen und denke oft schon, dass ich viel zu streng bin und tendiere eher in die Richtung, dass ich Ben nicht genug Kind sein lasse und ihm zuviel Verantwortung auf die Schultern lade.

    Aber auch da bin ich cool, denn ich bin ja auch wie ich bin und ich denke, Kinder können damit gut umgehen. Meine Grenzen setzte ich somit natürlich da, wo meine Grenze eben erreicht ist und nicht pro forma. Das ist mir wichtig und ich hab gelernt, dass damit auch mein Kind gut umgehen kann. Bei Prinzipien reagiert Ben zb. mit einer groben Bockigkeit, die nur zu einem führt: In den Machtkampf. Und den muss ich mir nicht geben, denn ich hab gelernt, dass ich da den kürzeren ziehe.

    Somit sind meine und seine Grenzen da, wo sie nun mal sind und da werden sie beidseitig akzeptiert.

    Ein Kind ist für mich nicht mehr aber auch nicht weniger wert, als ich selbst, sondern es steht mit mir auf einer Stufe.

    Zitat: Warum werden Kinder wie Erwachsene behandelt?

    Weil es mE bequemer ist, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen - wobei es im Grunde anstrengender ist. Meiner Meinung nach. Denn wenn mein Kind mich akzeptiert, dann hab ich es viel leichter. Das ist meine Erfahrung.

    Zitat: Warum müssen Kinder immer und immer wieder die Positon eines nicht vorhandenen Partners einnehmen?

    Weil keiner da ist. Ich hab mich lange dagegen gewehrt, aber es ist nun mal wie es ist. Die Kinder nehmen automatisch eine Position ein - mein Sohn spielt sich oft auf als der Herr im Haus und ich bin oftmals damit beschäftigt ihm das auszureden (Grenzen zu setzen :D ) ... Hätte ich eine Tochter, wär das sehr wahrscheinlich nicht Thema.

    Zitat: Und warum finden das Erwachsene auch noch voll in Ordnung?

    Weil sie es nicht ändern können ?

    Zitat: Fragen über Fragen.

    Lol - wer nicht fragt bleibt dumm ;) ...

    Zitat: Habt ihr wer Antworten für mich?

    Weiß nicht. Hab ich ?

    Zitat: Ich finds einfach nur zum Kotzen, wenn Kiddys, kaum dass sie reden können nicht mehr Kind sein dürfen. Die werden auf ein Podest gestellt und alles wird mit ihnen besprochen und ausdiskutiert, ob sie jetzt Schokikuchen bekommen oder nicht - ob sie heute das blaue Kleidchen anziehen oder die grüne Hose.

    Das ist einfach nicht wahr, dass das heute SO ist. Die Zeit der Antiautoritären Erziehung ist schon lange vorbei. Wenn wir mit der Klasse meines Sohnes unterwegs sind, dann ist das eher eine andere Schiene, die wir heute fahren. Da werden einfach die Bedürfnisse des Kindes "wahrgenommen" und ernstgenommen und man versucht so gut es geht darauf einzugehen - aber eben immer noch in den Grenzen der eigenen Wertigkeit.

    Das ist eine Gradwanderung, aber ob es nun paßt oder nicht (dir oder anderen) die Kinder heute sind nicht mehr die Kinder von gestern. Du hast heute Kinder, die einen solchen Willen haben, wie Kinny es schon beschrieben hat und die brauchen eine ganz andere Wertschätzung ihrer selbst als die Generationen vor ihnen. Ich kenne das schon aus dem Kiga, wo dieser Entwicklung ebenso Rechnung getragen worden ist und dann sehe ich dagegen hier im Dorf die konventionelle "Erziehung" und sehe was die Kinder daraus machen und wie sie leiden und schwierig werden.

    Kleine Erwachsene hab ich zb. im nächsten Umfeld hier bei meiner Nachbarin. Die Kleine ist hochintelligent, aufgeweckt und war immer sehr aufgeschlossen aber eben auch mit einem unglaublichen Willen gesegnet. Sie ist systematisch zerbrochen worden, mit Geschrei, mit Einsperren im Zimmer, mit Strafen über Strafen (Kinder werden zum Beispiel weggeschickt vom Spielen, wenn sie net brav ist) - sie muss funktionieren, darf sich net schmutzig machen und trägt Sonntags das rosaweiße Ausgehkleidchen.

    Jetzt gebärdet sie sich wie eine Alte und versucht die Erwachsenen zu imitieren, was mir jedesmal die Tränen in die Augen treibt und mir die Haare hochstehen läßt. Außerdem ist sie link geworden, mobbt andere Kinder, die sie schwächer wähnt als sich selbst oder die Zuhause behüteter groß werden als sie.

    Dafür redet sie jetzt geschwollen (mit 7 Jahren) macht einen Knicks und sagt artig guten Tag und "Hallo Dagmar, wie geht es dir." Da könnt ich kotzen.


    Zitat: Ich treffe auch immer weniger *Erwachsene*, welche ihren Kindern natürliche Grenzen setzen - es geschieht eher das Gegenteil - und ich frage mich, ist das wirklich schon *normal* - dass die Kiddys den Erwachsenen vorschreiben, was die zu tun und lassen haben?

    Ich kenne alle Variationen. Auch solche die du beschreibst. Ich finde es recht schwierig als Eltern perfekt zu sein - das wird mE überall eingefordert und fängt schon im Kiga an, geht in der Schule weiter und treibt Blüten im Freundes- und Bekanntenkreis - ganz abgesehen von der eigenen Familie, die ihre Vorstellungen überstülpen möchte.

    Somit: Nein - ist nicht schon "normal" - kommt aber vor - heute wie gestern und morgen ...

    Natürliche Grenzen ist ja auch so ein Thema, zb. - was sind denn für dich "natürliche" Grenzen ? Natürlich ist doch auch zb. Flexibilität - das fordert auch das Kind und dessen Sensibilität ... nimm nur als Beispiel das Vorkommnis, als wir bei Dir im Garten waren. Ben hat sich nix dabei gedacht, als er das Holz ausgegraben hat ... sowas macht er hier zuhaus alle Nase lang auf den Feldern und im Wald - du hast meiner Meinung nach vorausgesetzt, dass er erkannt hat, was das Holz da an dieser Stelle bedeutet und das er es mit Absicht gemacht hat.

    Ich hab mit ihm gesprochen und ihm dann gesagt, dass er in dem Garten da nix bewegen darf, weil es eben alles einen Sinn für dich hat. Das hat er verstanden und ist dann in den großen Wald gegangen, wo er nix falsch machen konnte. Was erwartest du und wo ist für dich da das "Kindsein" ? Ist es denn kindlich normal, dass ein 9jähriger Junge erkennt, wann etwas für einen Erwachsenen wertvoll, bedeutsam ist und wann nicht ?

    Ich empfinde nun als natürliches Grenzensetzen, wenn du zb. aufgestanden wärst und zu ihm gegangen wärst und gesagt hättest: "Du pass mal auf, ich bin jetzt echt angefressen (ösilinisch :D), weil das hier ist einen Pyramide und die Stöcke da unten gehören dazu. Du hast das nicht gewußt, aber das ändert nix dran, dass ich jetzt traurig bin, weil meine Pyramide kaputt ist. Pass jetzt bitte besser auf und ich geh mal mit dir rum und zeig dir, was du hier anfassen darfst und was nicht."

    Andere können ja deine Grenzen nicht ahnen. Das ist zb., wo ich mich als Mutter oft völlig überfordert fühle und mein Kind dann schon im Vorfeld runterdrücke aus Angst, dass eben sowas passiert. Woher soll ich das aber wissen, woher soll ein Kind das wissen, wo deine Grenze zb. ist ?

    Woher willst du es im Vorhinein wissen ? Somit muss ich anderen vertrauen und eben darauf hoffen, dass sie sich artikulieren. Auch das ist eben schwierig, weil ich auch schon immer wieder erlebe dass andere Eltern es nicht gern sehen, wenn ich ihrem Nachwuchs meine Grenzen aufzeige. Da hilft am Besten vorher eine klare Absprache zwischen den Großen.

    Noch sind wir nicht perfekt, und müssen somit eben doch vieles ausdiskutieren, besprechen und klären. Isso. Sag ich mal ... ich erlebe das mit Eltern und Kindern zb. aus Bens Klasse täglich, dass es anders nicht geht.

    Zitat: Ja, ich war heut mal wieder *in der Stadt* und wollte eigentlich gemütlich frühstücken, was angesichts von einigen alleinerziehenden Müttern mit ihren Kiddys schier unmöglich war anfänglich.
    Erst als sie endlich aufbrachen wude es noch ein gemütlicher Vormittag - allerdings beschäftigt mich jetzt mal wieder dieses Thema - vielleicht gibts ja Denkanstösse, welche mir bewusst machen, warum und wobei ich ganz so falsch liege.

    Ich find es gemein, dass du es nun nur auf die Alleinerziehenden münzt, andererseits ist es wohl schon so, dass diese Kinder einfach schon viel selbständiger und damit auch schwerer zu lenken sind. Aber eins frag ich mich schon und das hab ich auch schon oft mit anderen diskutiert: Wollen wir denn immer noch angepaßte Kinder, die brav sind und still und leise ? Was ich persönlich nicht mag, dass ist Rücksichtslosigkeit und da hab ich bei meinem auch immer ein Auge drauf.

    Aber andererseits erlebe ich nun immer öfter, wie mein Sohn Rücksicht nimmt und andere dann einfach über ihn hinwegtrampeln. Ich bleib dennoch auf meinem Weg, aber das tut dann schon oft weh. Gerade Erwachsene sind da oft sowas von unsensibel. Ich hab selten erlebt, dass ein Großer zu meinem Sohn zb. "Danke" gesagt hat oder ein "Bitte" benutzt. Bei uns ist das gegenseitig selbstverständlich. Ich erlebe oft, wie Menschen meinen Sohn wie einen Mensch zweiter Klasse behandeln, unfreundlich sind, herablassend oder ihren Frust an ihm abarbeiten. Da werd ich sehr wütend, wenn ich sowas sehe.

    Und das ein Kind dann irgendwann den Glauben verliert - wen wundert das ? Ich erkläre ihm dann immer wieder, dass er das für sich tut und nicht für die anderen und das die es halt nicht anders gelernt haben und dass sie nur das weitergeben, was sie selbst als Kind eben auch erlebt haben. Oft mache ich gerade hier die Nachbarn darauf aufmerksam, wenn sie mal wieder einfach über ihn hinwegreden oder denken, nur weil er Kind ist, sei er blöd oder schwer von Begriff.

    Mein Sohn re-agiert auf sowas sehr empfindlich und ich finde, dazu hat er auch ein Recht. Wenn man mit ihm vernünftig umgeht - seiner Position entsprechend - dann reagiert er ebenso. Frag Wolf - er hat schon mit ihm telefoniert oder frag Lonny oder Pascal, die eben auch beide diese Seite von ihm kennen.

    Es ist schwer das Thema Kinder. Ich habe beobachtet, dass zb. alle meine Freunde und Freundinnen sich in dem Moment völlig verändert haben, als sie Eltern wurden und mir ist klargeworden, dass wir dann wieder in eine neue Rolle schlüpfen und lange brauchen, bis wir unser eigenes Ding finden, wenn überhaupt. Viele bleiben einfach in der Rolle stecken, die sie selbst so als Kind erlebt und als "Mutter" oder "Vater" in sich abgelegt haben. Viele gehen ins krasse Gegenteil - auch das ist erstmal normal und versuchen alles zu vermeiden, was man mit ihnen gemacht hat und dann gibt es noch die, die versuchen ihren eigenen Weg zu gehen und dabei ständig an ihre und die Grenzen der Kinder stoßen, Fehler machen - aber auch sehr schöne Erfolgserlebnisse verzeichnen können.



    Re: Kind sein

    Sternkieker - 11.04.2007, 18:38


    Ein wichtiges Thema, wie ich finde. Ich will nur ganz kurz was beisteuern. Meine Frau arbeitet in der Gemeindeverwaltung - mit viel Publikumsverkehr. Sie beobachtet, wie in zunehmendem Maße Kinder einerseits keine Grenzen mehr kennen und andererseits Mütter keine Grenzen mehr setzen. Kinder dürfen über die Schreibtische turnen, mit Stempeln und Sigeln schmeißen, Computerstecker rausziehen - ohne daß es Mütter im mindesten stört. In den Spielecken wird das Spielzeug durch den Raum gepfeffert, und es erfolgt keine Aufforderung der Mutter, vor dem Gehen wieder Ordnung zu schaffen. Bei Geschrei wird nicht darauf hingewiesen, daß da auch noch andere sind. Wenn wir über all das diskutieren, dann sehen wir eine Ursache darin, daß sich in der Generation der heutigen Eltern eine "Alles-ist-für-mich-da-Mentalität" ausbreitet ohne das Gefühl, irgendwo selber gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Bei Vätern kommt ganz gewichtig dazu, daß sie keine Männer mehr sind, sondern nur noch große Jungs. Ihnen fehlt das für Menschen notwendige Initiationsritual. Und "harte Zeiten", wo man einerseits - das fehlende Ritual ersetzend - lernte, "seinen Mann zu stehen", sind eben durch ein Konsum-Schlaraffenland ersetzt worden. Man erwartet, daß alles für einen okay ist, ohne auf den Gedanken zu kommen, daß man selber einen Beitrag dazu zu leisten hat.

    Das klingt jetzt alles sehr pauschal. ist aber mit zunehmender Tendenz zu beobachten.

    Für mich heißt Erziehen natürlich auch "Grenzen setzen" - aber die hohe Kunst des Grenzensetzens ist die, Kindern die Erfahrung zu vermitteln, daß alles Tun Folgen hat. Daß sich also bei bestimmtem Tun Grenzen von alleine setzen.

    In der Hinsicht der angesprochenen Themen waren meine Kinder erfreuliche Selbstläufer - da war "Erziehung" in diesem Sinne kaum nötig.
    St.



    Re: Kind sein

    ChrisTina - 11.04.2007, 19:30


    Sternkieker hat folgendes geschrieben: ..... dann sehen wir eine Ursache darin, daß sich in der Generation der heutigen Eltern eine "Alles-ist-für-mich-da-Mentalität" ausbreitet ohne das Gefühl, irgendwo selber gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
    Danke Sternkieker,

    genau das wäre eine der für mich natürlichen Grenzen - welche heutzutage nicht mehr vorausgesetzt werden darf - weder bei Kindern noch bei Erwachsenen - und womit ich mich (noch) nicht wirklich abfinden können müssen will, dass es eben so ist.



    Re: Kind sein

    Maraiah - 11.04.2007, 19:56


    Also generell mag das ja so sein, wie ihr zwei das beschreibt. Aber Christina leitet ihren Post mit den Worten ein, dass sie hier in meinem Forum gelesen hat, dass ein Kind nicht Kind sein soll und das kann sich ja nur auf meinen Austausch mit Kinny beziehen ...

    Die Art und Weise wie das jetzt hier da steht verletzt mich und ich fühle mich da ziemlich vorgeführt ohne eine Möglichkeit zu re-agieren.
    Im Grunde denke ich - ist es schon immer auch das eigene Thema, was sich in Kindern widerspiegelt und Eltern waren schon immer gute Prügelknaben für alles mögliche ...

    Ich sehe mich selbst, wie ich überall versuche meinem Sohn beizubringen Rücksicht zu nehmen, aufzupassen und mich und ihn damit völlig überfordere und - nach dem Gespräch hier - sogar dann noch erkennen muss, dass es sogar dann noch zu wenig ist und das eigene Unvermögen, Grenzen zu setzen dann noch zu Lasten anderer geht.

    Das macht mich wütend und ich bin davon enttäuscht.

    Ich geh meinen Weg schon weiter, aber aufbauend ist das nicht gerade.

    Dadurch das ich selbst ein Kind hab und damit auch täglich mit anderen Kindern in Kontakt komme, weiß ich mE schon sehr gut, was so "allgemein" üblich ist und von den Vorfällen, die ihr da beschreibt oder zu beschreiben versucht, kenne ich nur einen einzigen, der sich hier dann auch ein Hausverbot eingefangen hat. Sowas sind Ausnahmen und das gerade an öffentlichen Plätzen und in Geschäften Mütter mittlerweile einfach nur überfordert sind, das liegt sicher nicht an den Müttern, den Eltern.

    Männern zu unterstellen sie seien alle große Jungs ist auch was, was ich so nicht nachvollziehen kann. Ich gehe regelmäßig schwimmen und gerade da erlebe ich immer wieder und zunehmend Väter, die sich sehr um ihren Nachwuchs bemühen und auch da gibt es kaum Kinder, die sich nicht an Regeln halten oder auffallen.

    Vielleicht schaue ich nur anders hin, das mag auch sein und ich beachte vielleicht weniger diese Auswüchse der Erziehung. Ich kenne und erlebe es eben anders, aber vieles von dem was ihr hier schreibt und auch Lonny hatte schon mal sowas erwähnt, die ja in einem DM arbeitet - erklärt mir, warum man selbst dann in der Öffentlichkeit auf solche seltsamen Re-aktionen auf ganz normales kindliches Verhalten trifft.

    In Österreich hat mir gut gefallen, dass dort viel mehr auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird. Es gibt vielmehr Spielplätze und Möglichkeiten für die Kinder - egal ob im Zug oder im Café - sowas gibt es hier bei uns nicht und somit wären dann Mütter gezwungen - entweder nicht mehr Zug zu fahren oder keinen Kaffee mehr trinken zu gehen, nur um andere mit ihrem "Nachwuchs" nicht zu stören.

    Ich hab das schon getan - als Ben kleiner war, da waren wir halt nicht im Restaurant oder im Café, sondern regelmäßig bei McDonald, wo er sich halt bewegen und austoben konnte. Das ist für mich kindgerecht. Oder wir waren in Straßencafés, wo der Bewegungsdrang ebenfalls ausgelebt werden konnte.

    Ich werd mich zukünftig aber weniger um andere scheren und auch meinem Kind mehr Freiheit zugestehen, ich glaub dann ärgere ich mich weniger und bin nicht so verletzt, wenn es dann immer noch nicht reicht mit der Rücksichtnahme.

    *maratraurigistjetzt* !!!



    Re: Kind sein

    ChrisTina - 11.04.2007, 21:20


    Hi mara,

    dass ich BenYs Action bei uns im Garten meinen könnte hast du automatisch angenommen - wahrscheinlich weil ich mich auf die Postings im anderen Thread bezog.

    Mein Versuch einer Klarstellung - ich hab das gestern oder vorgestern gelesen, es ist mich angesprungen, aber ich habs nicht wirklich wichtig genommen und daher auch nicht früher *angesprochen*.

    Heute waren wir in einem Cafe - wollten gemütlich frühstücken - und als eins der Kiddys von alleinerziehenden Müttern zu uns an den Tisch kam und sich die Marmelade nahm - ist mir der Ausspruch auch wieder eingefallen - und drum hab ichs - heute - zur Sprache gebracht - weils mich heute betroffen hat.

    Dass die alleinerziehend waren ging aus den Gesprächen hevor, die nicht zu überhören waren, weil sie das ganze Cafe erfüllt und für sich eingenommen haben - in Zusammenarbeit mit ihren Kiddys - und von daher paßte auch Sternkiekers Aussage - und auch meine Antwort an ihn.

    Klar, paßt natürlich auch auf BenY im Garten - wobei das ja relativ schnell geregelt war - für mich - du hattest mein Posting jetzt auf das bezogen, was aber nicht in meiner Absicht stand *großes Hexenehrenwort*.

    Du hattest mit ihm geredet und er ging in den Wald spielen - die Mami heute hat nicht mit ihrem Kind geredet, sondern mir eine neue Marmelade besorgt, weil man kann doch dem armen Kind nicht die Marmelade wegnehmen, welches dieses von einem fremden Tisch *stiehlt*.

    Ich habs schon geschrieben - sowas bringt mich zum Kotzen - vor allem dann, wenn ich jetzt ein Monat lang auch immer wieder etwas ältere Kiddys gesehen hab, die mit 23 ihren Hauptschulabschluß nachmachen, weil sie irgendwann ihre 9 Jahre Pflichtschule fertig hatten - und jetzt keinen Job finden, weil sie eben nie fertig wurden.

    Und wenn ich dann sehe, wie 4 von 12 Hauptschulnachabschließer schon um 8 Uhr früh *high* waren, weil die auf schweren Drogen sind - und einer davon fast ex gegangen war, weil er zu viele Medis eingeworfen hatte - und dann passiert das, was mir heute passiert - dann paßt Sternkiekers Ausspruch von "Alles-ist-für-mich-da-Mentalität" wie die Faust aufs Aug.

    Was wird aus den 3 oder 4-jährigen, die von einem fremden Tisch im Cafe die Marmelade nehmen - einfach, weil sie Lust drauf haben? Ohne zu fragen? Ganz selbstverständlich - ich will Marmelade - ich nehm sie mir - die Mama wirds schon richten.

    Und dies von der Mami gutgeheissen wird? Also für mich ist das das Schreckgespenst, dass in ein paar Jahren noch mehr von den drogensüchtigen Kiddys mit glasigen Augen durch die Hallen strömen, weil sie einfach tun und lassen durften, was immer sie wollten.

    Sorry, dass dus auf dich persönlich gemünzt hast - ich hab mich einfach an das *nicht als Kind behandeln* im anderen Thread erinnert, drum hab ichs eingangs erwähnt.



    Re: Kind sein

    Sternkieker - 11.04.2007, 21:29


    Zunächst mal, liebe Mara, hat mein Beitrag absolut nichts mit Dir zu tun - ich weiß immer noch nicht, worauf Du anspielst. Es muß also etwas "unter Euch" sein.

    Zu den Männern: Das Nicht-Mann-Sein hat nichts damit zu tun, sich nicht um die Kinder zu kümmern, sondern nur damit, es nicht als "Mann" tun zu können. Mann ist eben eine besondere Qualität, die nicht vom Alter abhängig ist und Nicht-Mann hat auch nichts damit zu tun, sich Jugend und Frische zu bewahren.

    Ich denke bei meinen Aussagen an das Buch "Eisenhans" von Robert Bly, wo Bly sehr interessant beschreibt, daß zum Mann-Sein die Initiation dazugehört, das Aufgenommen-Werden im Kreis der Männer, eine Grund-Akzeptanz, die dem Mann erst ermöglicht, in sich und seiner Kraft zu ruhen. Die heutige Gesellschaft ist sehr davon geprägt, daß "Männer" sich durch irgendetwas beweisen wollen - und sei es als Konzernchef. Wahre Männer brauchen nichts mehr zu beweisen - sie sind! Beweisen müssen sich nur große Jungs, und sie müssen es solange, bis ihnen irgendeine Instanz bescheinigt: Jawoll, nun bist Du ein Mann. Und es ist eben so in unserer Gesellschaft, daß dieses Glück nur wenigen "Männern" beschieden war. Man sagt: Eine Frau kann einen Jungen großziehen, aber nur ein Mann kann ihn zum Mann machen. Und da ist tatsächlich was dran. Das ist ein Thema, das mich selbst in intensiver Weise betrifft.

    Und zu den von mir geschilderten Beobachtungen mit Kindern: Ich will sie nicht verallgemeinern - ich berichte nur ihre steigende Tendenz. Und die Nicht-Männer sind insofern daran beteiligt, als sie sich zwar mit Kindern beschäftigen können, es vielleicht auch liebevoll tun, sie aber den Kindern nicht die Struktur geben können, die nötig ist. Genauer anzuschauen bliebe noch der Zusammenhang zwischen Beziehungs(un)fähigkeit und (Nicht-) Mann-Sein. Ein weites Feld.



    Re: Kind sein

    Maraiah - 11.04.2007, 22:47


    ChrisTina hat folgendes geschrieben: Hi mara,

    dass ich BenYs Action bei uns im Garten meinen könnte hast du automatisch angenommen - wahrscheinlich weil ich mich auf die Postings im anderen Thread bezog.

    Mein Versuch einer Klarstellung - ich hab das gestern oder vorgestern gelesen, es ist mich angesprungen, aber ich habs nicht wirklich wichtig genommen und daher auch nicht früher *angesprochen*.

    Heute waren wir in einem Cafe - wollten gemütlich frühstücken - und als eins der Kiddys von alleinerziehenden Müttern zu uns an den Tisch kam und sich die Marmelade nahm - ist mir der Ausspruch auch wieder eingefallen - und drum hab ichs - heute - zur Sprache gebracht - weils mich heute betroffen hat.

    Dass die alleinerziehend waren ging aus den Gesprächen hevor, die nicht zu überhören waren, weil sie das ganze Cafe erfüllt und für sich eingenommen haben - in Zusammenarbeit mit ihren Kiddys - und von daher paßte auch Sternkiekers Aussage - und auch meine Antwort an ihn.

    Klar, paßt natürlich auch auf BenY im Garten - wobei das ja relativ schnell geregelt war - für mich - du hattest mein Posting jetzt auf das bezogen, was aber nicht in meiner Absicht stand *großes Hexenehrenwort*.

    Du hattest mit ihm geredet und er ging in den Wald spielen - die Mami heute hat nicht mit ihrem Kind geredet, sondern mir eine neue Marmelade besorgt, weil man kann doch dem armen Kind nicht die Marmelade wegnehmen, welches dieses von einem fremden Tisch *stiehlt*.

    Ich habs schon geschrieben - sowas bringt mich zum Kotzen - vor allem dann, wenn ich jetzt ein Monat lang auch immer wieder etwas ältere Kiddys gesehen hab, die mit 23 ihren Hauptschulabschluß nachmachen, weil sie irgendwann ihre 9 Jahre Pflichtschule fertig hatten - und jetzt keinen Job finden, weil sie eben nie fertig wurden.

    Und wenn ich dann sehe, wie 4 von 12 Hauptschulnachabschließer schon um 8 Uhr früh *high* waren, weil die auf schweren Drogen sind - und einer davon fast ex gegangen war, weil er zu viele Medis eingeworfen hatte - und dann passiert das, was mir heute passiert - dann paßt Sternkiekers Ausspruch von "Alles-ist-für-mich-da-Mentalität" wie die Faust aufs Aug.

    Was wird aus den 3 oder 4-jährigen, die von einem fremden Tisch im Cafe die Marmelade nehmen - einfach, weil sie Lust drauf haben? Ohne zu fragen? Ganz selbstverständlich - ich will Marmelade - ich nehm sie mir - die Mama wirds schon richten.

    Und dies von der Mami gutgeheissen wird? Also für mich ist das das Schreckgespenst, dass in ein paar Jahren noch mehr von den drogensüchtigen Kiddys mit glasigen Augen durch die Hallen strömen, weil sie einfach tun und lassen durften, was immer sie wollten.

    Sorry, dass dus auf dich persönlich gemünzt hast - ich hab mich einfach an das *nicht als Kind behandeln* im anderen Thread erinnert, drum hab ichs eingangs erwähnt.

    Danke für das Feedback - damit geht es mir jetzt wieder gut, Christina.

    :knuddel



    Re: Kind sein

    Maraiah - 11.04.2007, 22:55


    Sternkieker hat folgendes geschrieben: Zunächst mal, liebe Mara, hat mein Beitrag absolut nichts mit Dir zu tun - ich weiß immer noch nicht, worauf Du anspielst. Es muß also etwas "unter Euch" sein.

    Ja klar - ich hatte dein Post auch nicht auf mich bezogen ... es schlug nur gerade - ohne das du es ahnen konntest in die gleiche Kerbe.

    Zitat: Zu den Männern: Das Nicht-Mann-Sein hat nichts damit zu tun, sich nicht um die Kinder zu kümmern, sondern nur damit, es nicht als "Mann" tun zu können. Mann ist eben eine besondere Qualität, die nicht vom Alter abhängig ist und Nicht-Mann hat auch nichts damit zu tun, sich Jugend und Frische zu bewahren.

    Ich denke bei meinen Aussagen an das Buch "Eisenhans" von Robert Bly, wo Bly sehr interessant beschreibt, daß zum Mann-Sein die Initiation dazugehört, das Aufgenommen-Werden im Kreis der Männer, eine Grund-Akzeptanz, die dem Mann erst ermöglicht, in sich und seiner Kraft zu ruhen. Die heutige Gesellschaft ist sehr davon geprägt, daß "Männer" sich durch irgendetwas beweisen wollen - und sei es als Konzernchef. Wahre Männer brauchen nichts mehr zu beweisen - sie sind! Beweisen müssen sich nur große Jungs, und sie müssen es solange, bis ihnen irgendeine Instanz bescheinigt: Jawoll, nun bist Du ein Mann. Und es ist eben so in unserer Gesellschaft, daß dieses Glück nur wenigen "Männern" beschieden war. Man sagt: Eine Frau kann einen Jungen großziehen, aber nur ein Mann kann ihn zum Mann machen. Und da ist tatsächlich was dran. Das ist ein Thema, das mich selbst in intensiver Weise betrifft.

    Und zu den von mir geschilderten Beobachtungen mit Kindern: Ich will sie nicht verallgemeinern - ich berichte nur ihre steigende Tendenz. Und die Nicht-Männer sind insofern daran beteiligt, als sie sich zwar mit Kindern beschäftigen können, es vielleicht auch liebevoll tun, sie aber den Kindern nicht die Struktur geben können, die nötig ist. Genauer anzuschauen bliebe noch der Zusammenhang zwischen Beziehungs(un)fähigkeit und (Nicht-) Mann-Sein. Ein weites Feld.

    Das ist eindeutig nicht mein Thema :D - aber interessant zu lesen. Meine Theorie - mit einem durch Abwesenheit glänzenden Vaters (meines Sohnes) - ist ja, dass Ben sich so selbst ein Männerbild schafft, bzw. das lebt, was er in sich trägt. Es ist egal von wo etwas männliches auf ihn zukommt, er lehnt es kategorisch ab ... bzw. selbst in der Schule wechseln die männlichen Lehrer ganz schnell dann in eine andere Klasse und werden wieder durch Frauen ersetzt.

    Ich beobachte das - anfangs mit Schrecken - und nun mit wachsendem Interesse ...
    Ich denke mal, wenn ich ihn als Mann akzeptiere und ihn nicht zu verbiegen suche, dann müßte er eigentlich den Mann in sich völlig ungestört entdecken und leben können - das ist meine Theorie - ich räume ein - möglicherweise aus der Not geboren ;) :) ...

    Somit habe ich öfters beobachtet, dass es eher da "schadet" wo ein Mann in der Familie da ist und aber nicht verantwortungsvoll als Vater handelt, sondern eher verantwortungslos ist ... da übernehmen die Juniors dann schnell das Vorbild des Vaters und mir hats eher gegraust vor dem Abklatsch dann. Ein Vater zum Beispiel begrüßte uns regelmäßig mit einer Flasche Bier in der Jackentasche ...

    Da habe ich dann - nach noch so ein paar Episoden - den Kontakt rigoros abgebrochen - wobei mein Sohn selbst schon sehr skeptisch hingeschaut hatte.

    Vielleicht setzt das doch alles schon eher früher an ?

    Ein fehlender Vater ist somit vielleicht nicht mal so sehr ein körperlich fehlender Vater - aber das ist ja was du meinst, oder ?



    Re: Kind sein

    Sternkieker - 12.04.2007, 06:58


    Nein, es ist das mit den Männern nicht das eigentliche Thema, aber wie Dein Post zeigt, wegen Deines Sohnes auch Deins. Ich hatte es ausführlicher dargestellt wegen Deiner Aussage:

    "Männern zu unterstellen sie seien alle große Jungs ist auch was, was ich so nicht nachvollziehen kann."

    Der ganz und gar und also auch körperlich abwesende Vater ist wahrscheinlich meist schlimmer als der anwesende Große-Junge-Vater, obwohl man ja viele Erscheinungsformen dieses Vater-Typs aufzählen könnte, die wirklich schädlich für die Entwicklung des Sohnes ist. Du hattest ja so einen Vater schon angedeutet. Es ist aber auch sehr schlimm, wenn aus der kompensatorischen Initiationssuche des Vaters ein Leistungsanspruch auf den Sohn übergeht, den dieser nie erfüllen kann, weil nie jemand da ist, der sagt: Nun hast Du es geschafft. Solche Väter sagen eben nie: Es ist wichtig, daß Du Du selbst wirst, sondern es bleibt bei der Projektion der eigenen Anspruchs- und Werthaltungen als Forderung auf das Kind - statt einfach ein gesundes Mann-Sein vorzuleben.

    So ähnlich!

    Wichtig aber, daß Ihr Euer Mißverständnis ausgeräumt habt.

    Ich muß gleich wieder in den großen Kompensations-Schuppen VW, wo wieder alle "Männer", vor allem die, die durch ihre kompensatorischen Anstrengungen in Führungspositionen geraten sind, gaaaaaanz wichtig sind. (Man muß das alles als interessantes Schauspiel verbuchen - was dann nicht so einfach geht, wenn man betroffen ist).
    St.



    Re: Kind sein

    Maraiah - 12.04.2007, 15:07


    Hm... jetzt frag ich mich gerade was ich wohl gemacht hätte, wenn ich gar keinen Vater gehabt hätte, anstatt so eines großen Kindes ?

    Ich komme dann auf den Gedanken, dass ich mir im Außen das Bild gesucht hätte, dass ich in mir getragen hab schon seit ich denken kann, hatte ich ein ganz bestimmtes Männerbild in mir und mein Vater hat es eher "zerstört" bzw. mir so verbogen, dass ich immer eine Diskrepanz leben musste zwischen Innen und Außen ...

    Daher beziehe ich meine Vermutung, dass es meinem Sohn eben so geht und ich beobachte das auch bei ihm, wie er die Männer sozusagen mit seinem Selbstbild vergleicht - aber gleichzeitig fragt er mich auch, was ich davon halte und ich verbiege dann schon, sehr wahrscheinlich - nobody is perfect ;) ...

    Ich merke es ja umgekehrt, wie er mit seinem Bild, dass er von einer Mutter hat mit meinem tatsächlichen Sosein kollidiert und wie ihm das zu schaffen macht, bzw. wie er versucht, dass dann zu kompensieren oder aber auch für sich hinzubiegen (also speziell mich zu verbiegen :lol ) oder sich anzupassen ... da steckt für ihn ja auch schon wieder ein Frauenbild drin, dass nicht mit dem übereinstimmt, was er "außen" erlebt dann ...

    Früher war das übrigens so - ich bin glücklich, dass ich so eine gute Beobachterin auch war und so vieles gesehen hab, bevor es anfing, dass Ben verbogen wurde. Da waren die Frauen noch in seinem Umfeld so, wie er sie in sich trug ...



    Re: Kind sein

    Maraiah - 02.05.2007, 07:51


    http://www.youtube.com/watch?v=vkhihcGREDo&NR=1



    :lool - das widme ich meinem Sohn das Video und "Danke" an Pink - erstens hat sie mich zum Lachen gebracht und zweitens wieder an die Dinge erinnert, die wichtig sind :D :) ...


    "Alles ist Leiden" :lool :lol :lol ...



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