Mythos "Kampf der Kulturen"!

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    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Sharif - 09.04.2007, 22:32

    Mythos "Kampf der Kulturen"!
    Zu dieser Thematik habe ich folgenden Link gefunden:

    Der ‘Kampf der Kulturen’, Teil1

    Was meint ihr dazu?

    Gruß.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Deist - 10.04.2007, 08:29

    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!
    Sharif hat folgendes geschrieben: Zu dieser Thematik habe ich folgenden Link gefunden:

    Der ‘Kampf der Kulturen’, Teil1

    Was meint ihr dazu?

    Gruß.
    Ich halte den Artikel für schlecht, den Autor ganz allgemein für einseitig und polemisch.

    Ich bevorzuge sachlichere Texte.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Torsten - 10.04.2007, 08:44

    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!
    Sharif hat folgendes geschrieben:
    Was meint ihr dazu?

    Man kann's noch viel einfacher ausdücken: In Kriegen geht's immer um Land, Rohstoffe, Arbeitskräfte, Märkte und / oder strategische Positionen. Und zwar für die Herrschenden der Angreifer.

    Weil dabei aber manche der Ausgebeuteten und Unterdrückten nicht einsehen würden, warum sie morden und verstümmeln und sich töten und verstümmeln lassen sollen, gibt's noch eine hehre Motivation: Religion, Rasse, Nation ... oder eben auch Kultur. Tolle Kultur, Anderen im Namen des Friedens, der Freiheit und Demokratie den Schädel einzuschlagen, sie zu berauben, zu foltern, zu verschleppen und anderer christlich-abendländischer Dinge mehr.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Hausdrache - 10.04.2007, 11:46

    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!
    Sharif hat folgendes geschrieben: Zu dieser Thematik habe ich folgenden Link gefunden:

    Der ‘Kampf der Kulturen’, Teil1

    Was meint ihr dazu?
    Gruß.
    Mir gefällt der Artikel. :D



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Sharif - 10.04.2007, 12:17


    Gibt es in euren Augen einen "Kampf der Kulturen"?

    Gruß.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Seelchen - 10.04.2007, 12:18

    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!
    Sharif hat folgendes geschrieben: Zu dieser Thematik habe ich folgenden Link gefunden:

    Der ‘Kampf der Kulturen’, Teil1

    Was meint ihr dazu?

    Gruß.

    Mir scheint der Herr Autor eine etwas eingeschränkte Sicht über das, was dem Begriff Kultur alles zugeordnet werden kann, zu haben.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Deist - 10.04.2007, 12:32


    Sharif hat folgendes geschrieben: Gibt es in euren Augen einen "Kampf der Kulturen"?

    Gruß.
    Ich denke einige tragen so einen Kampf aus.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Hausdrache - 10.04.2007, 12:34


    Deist hat folgendes geschrieben: Ich denke einige tragen so einen Kampf aus.
    Zustimmung. Das sehe ich auch so. :?



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Sharif - 10.04.2007, 14:56


    Torsten, wenn du diesem Forum erhalten bleiben willst, solltest du dich angemessen verhalten.

    Deinen Beitrag interpretiere ich als ad hominem und Spam, weshalb ich ihn ins Moderatorenforum verschoben habe.

    Falls diese Interpretation falsch sein sollte, so schreibe deine Beiträge in Zukunft ohne persönliche Angriffe.

    Danke.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Adolf Nordenskjöld - 10.04.2007, 15:48

    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!
    Sharif hat folgendes geschrieben: Was meint ihr dazu?


    Blödsinn! Die „christliche“ USA hatte z.B. ihr Militär eingesetzt um den „islamischen“ Bosniern gegen den „christlichen“ Serben beizustehen. Und im Irak werden Moslems hauptsächlich von Moslems getötet. In Dafur ist es zum Teil ähnlich, dort töten und vergewaltigen Moslems andere Moslems und Christen. Und weltweit gesehen sind Christen wahrscheinlich viel stärkeren Bedrohungen ausgesetzt als Muslime, nur wird dagegen nicht täglich demonstriert schon gar nicht in arabischen Ländern und auch nicht von Fundichristen in Europa.

    Wenn es einen Krieg der Kulturen gibt, dann findet er zwischen den verschiedenen arabischen/islamischen Kulturen statt. Europa und die USA werden davon nur indirekt betroffen. Um 1970 konnte man in Kairo, Gaza, Teheran oder Kabul als Frau ohne öffentlichen Druck unverschleiert durch die Straßen gehen. Frauen studierten gemeinsam mit Männern und die Staaten insgesamt waren auf dem schwierigen Weg in das 21. Jahrhundert. Seit der Rückkehr von Khomeni ist alles anders. Auf der einen Seite stehen meist militante oder zumindest gewaltbereite Islamisten und auf der anderen Seite brutale Regime, die ihren Ländern den Weg in die demokratische Moderne verweigern. Einige der Diktaturen werden vom Westen gestützt, andere nicht, sie kooperieren z.B. mit dem Iran. Das grundsätzliche Problem des wissenschaftlich Rückstandes und des fehlenden kritischen Denkens in ihren Ländern wollten aber beide Seiten nicht lösen. Wie man mit dümmlichen Parolen wie „der Islam ist die Lösung“ allerdings selbst auf friedlichen Wege die Problem der Neuzeit lösen will und wie mit diesen Parolen sogar auch noch Anhänger findet wird mir immer ein Rätsel bleiben. Seit 1970 sind in den verschieden bürgerkriegsartigen Aufständen (Syrien, Algerien usw.) in den arabisch-islamischen Ländern mehr Menschen ums Leben gekommen als z.B. in allen Kriegen gegen Israel und vielleicht genauso viele wie allen anderen Konflikten dieser Region zusammen.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    kornpicker - 10.04.2007, 17:44


    Sharif hat folgendes geschrieben: Was meint ihr dazu? Dilettantisch und schlecht recherchiert. Das einzig Positive daran ist, dass man sich nicht damit abfinden will, dass es zu einem "Kampf der Kulturen" kommen muss. Ansonsten kann ich nicht viel Gutes an dem Artikel lassen. Die haben offenbar nicht die richtigen Leute befragt. Sicher gibt es auch viele, deren Meinung, es müsse unweigerlich zu einem Kampf der Kulturen kommen, nur ein Bauchgefühl ist. Aber es gibt durchaus Kriterien, an denen man die Zuspitzung der polarisierten Lage festmachen kann.
    Zitat: Islam ist doch eine Religion, keine Kultur Aus islamischer Sicht ist der Islam ein umfassendes System, welches alle Lebensbereiche umfasst, wohingegen man beim Begriff Religion meist nur den geistigen Bereich bezeichnet, der sich mit der Existenz nach dem Tode befasst. Der Islam hingegen umfasst auch viele Bereiche des Diesseits, wie z.B. Wirtschaftsordnung, Strafrecht, Moralvorstellungen. Im umgangssprachlichen Gebrauch wird der Begriff "Kultur" nämlich automatisch in diese Richtungen ausgedehnt. Da geht es dann nicht mehr nur um Riten, die über die Generationen tradiert werden. Man könnte daher besser von einem "Kampf der Lebensordnungen" sprechen.
    Zitat: Fragt man nun weiter, wer eigentlich nun genau diese Bedrohung darstellt, wird es völlig konfus. Einige sagen: ... andere sagen: ... Wieder andere sagen: ... wieder andere Alles Quatsch, weswegen ich den Quatsch hier auch nicht nochmal wiederholen möchte. Die gefühlte Bedrohung wird im Westen von der Angst genährt, dass Muslime hier eine Ordnung, wie sie im Iran oder in Saudi-Arabien implementiert ist, aufbauen wollen. Dadurch würden dann die individuelle Freiheit der Menschen und die Sicherheit verloren gehen. Und dadurch würden so drakonische Strafen eingeführt wie Steinigen, Kopf abschlagen, Hände und Füße abschlagen. Ich vermeide bewusst das Wort "Schariah", denn tatsächlich handelt es sich lediglich um eine Interpretation der Schariah.
    Zitat: Und dort bei den Arabern wurde auch unsere Zahlen erfunden: eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben Tja, nur stammen die "arabischen Zahlen" nicht aus Arabien, sondern aus Indien.
    Zitat: Also, sehen wir einmal in die Geschichte. Alles was heute als "westlich" beschrieben wird, das betrifft also Europa, die Amerikas und Israel, beruht tatsächlich auf gemeinsamen Wurzeln. Diese gemeinsamen Wurzeln kommen z.B. in der gemeinsamen Zahlen zum Ausdruck, den arabischen Ziffern. Wie bitte? Arabisch? Bei den westlichen Werten? Moment einmal, da stimmt was nicht! Das ist zu schwammig formuliert, daher ist die Schlussfolgerung auch nicht zulässig. Das europäische bzw. westlich-säkulare Ordnungssystem hat seine Wurzeln in der französischen Revolution. Daher gehen die ganzen Aufzählung der Schandtaten unserer Ahnen auch ins Leere. Heute kann bei uns von "christlichen" Grundwerten nicht mehr die Rede sein. Ich denke, die meisten werden mit mir darin übereinstimmen, dass eine Trennung von Kirche und Staat zwingend notwendig ist, damit die hiesige Werteordnung funktioniert. Die Rückbesinnung auf "christliche" Werte ist erst wieder ins Gespräch gekommen, seit der Islam hier mehr und mehr heimisch geworden ist. Tatsächlich gab es hier aber viel Mord und Todschlag, als die Kirche auch staatliche Macht hatte. Wenn man also von westlichen Werten spricht, dann handelt es sich um die Erkenntnisse und Ergebnisse der französischen Revolution.

    Komplett unterschlagen wurde in dem Bericht die Sachlage aus der Sicht des Orients. Kein einziges Wort über deren Ängste und Sorgen. Da ich dazu aber bereits an anderer Stelle etwas geschrieben habe, braucht es hier nicht wiederholt zu werden.

    Sharif hat folgendes geschrieben: Gibt es in euren Augen einen "Kampf der Kulturen"? Wenn man es so versteht, wie ich es oben beschrieben habe - nämlich als "Kampf der Lebensordnungen" - dann muss man feststellen, dass er bereits in vollem Gange ist. Man braucht doch nur die beiden Protagonisten bin Laden und GWB betrachten, wie sie die Welt mit ihrem Jihad verändern. Jawohl, auch GWB macht Jihad, denn die Welt im Namen der Demokratie mit Krieg zu überziehen, ist nichts anderes als das, was die Jihadisten machen. Wobei es sich hier eigentlich um eine Vergewaltigung des Wortes "Jihad" handelt. Denn dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine "Anstrengung". Aber wir wissen ja, was gemeint ist: Das Überziehen der Welt mit Krieg und Unordnung im Namen des eigenen Systems - wie auch immer sie es nennen, tatsächlich ist es aber weder das System Islam noch das System Demokratie, sondern einzig Macht und Selbstsüchtigkeit.

    @Adolf Nordenskjöld
    Adolf Nordenskjöld hat folgendes geschrieben: Blödsinn! Die "christliche" USA hatte z.B. ihr Militär eingesetzt um den "islamischen" Bosniern gegen den "christlichen" Serben beizustehen. Dieser Militäreinsatz hängt nicht mit dem "Kampf der Kulturen" der Gegenwart zusammen, sondern ist ein Relikt aus der Zeit der Auseinandersetzung mit dem kommunistischen Klassenfeind. Der Einsatz dient denjenigen, die die einseitige Parteiergreifung der USA gegen die islamische Welt leugnen, nur als Alibifunktion.
    Adolf Nordenskjöld hat folgendes geschrieben: In Dafur ist es zum Teil ähnlich, dort töten und vergewaltigen Moslems andere Moslems und Christen. Falsch. Darfur ist rein islamisch. Es handelt sich zwar um ethnische Schwarzafrikaner, aber es sind praktisch alles Muslime. Der Konflikt dort ist rein ethnischer Natur.
    Adolf Nordenskjöld hat folgendes geschrieben: Wenn es einen Krieg der Kulturen gibt, dann findet er zwischen den verschiedenen arabischen/islamischen Kulturen statt. Ja, der Krieg der Kulturen findet auch im Orient statt, aber nur aufgrund der Tatsache, dass die westlichen "Werte" dorthin "exportiert" wurden. Nach und nach wird dieser Kampf auch in den Westen getragen, wie man an den Bombenanschlägen in Daressalam, Nairobi, New York, London, Madrid und Bali gesehen hat.
    Adolf Nordenskjöld hat folgendes geschrieben: Wie man mit dümmlichen Parolen wie "der Islam ist die Lösung" allerdings selbst auf friedlichen Wege die Problem der Neuzeit lösen will und wie mit diesen Parolen sogar auch noch Anhänger findet wird mir immer ein Rätsel bleiben. D'accord. Das ist mir als Muslim auch ein Rätsel. Mit solchen Plattitüden kann man als Da³wah machender Muslim effektiv keinen Blumentopf gewinnen. Man muss auch zeigen, dass es funktionieren kann. Andererseits tut man im Westen nichts dafür, dass der barmherzige Islam die Oberhand über den restriktiven und kriegslüsternen Islam gewinnen kann. Ganz im Gegenteil. Wenn das so weiter geht, wird auch der "Kampf der Kulturen" andauern.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Adolf Nordenskjöld - 10.04.2007, 19:21


    kornpicker hat folgendes geschrieben: Adolf Nordenskjöld hat folgendes geschrieben: Wenn es einen Krieg der Kulturen gibt, dann findet er zwischen den verschiedenen arabischen/islamischen Kulturen statt. Ja, der Krieg der Kulturen findet auch im Orient statt, aber nur aufgrund der Tatsache, dass die westlichen "Werte" dorthin "exportiert" wurden. Nach und nach wird dieser Kampf auch in den Westen getragen, wie man an den Bombenanschlägen in Daressalam, Nairobi, New York, London, Madrid und Bali gesehen hat.

    Ja schon, aber es stellt sich die Frage, ob es diese Anschläge gegeben hätte, wenn in den arabischen Ländern halbwegs humane, soziale und demokratische Zustände herrschen würden? Ich weiß es nicht, vermute es aber! Der Westen hat damit eher weniger zutun.




    kornpicker hat folgendes geschrieben:
    Adolf Nordenskjöld hat folgendes geschrieben: Wie man mit dümmlichen Parolen wie "der Islam ist die Lösung" allerdings selbst auf friedlichen Wege die Problem der Neuzeit lösen will und wie mit diesen Parolen sogar auch noch Anhänger findet wird mir immer ein Rätsel bleiben. D'accord. Das ist mir als Muslim auch ein Rätsel. Mit solchen Plattitüden kann man als Da³wah machender Muslim effektiv keinen Blumentopf gewinnen. Man muss auch zeigen, dass es funktionieren kann. Andererseits tut man im Westen nichts dafür, dass der barmherzige Islam die Oberhand über den restriktiven und kriegslüsternen Islam gewinnen kann. Ganz im Gegenteil. Wenn das so weiter geht, wird auch der "Kampf der Kulturen" andauern.

    Der "Westen" (den es so nicht gibt) tut auch eher wenig für demokratische Bewegungen in anderen Ländern. Trotzdem kommt aus dieser Richtung seltener ein (Alibi)Vorwurf. Demokratie und soziale Gerechtigkeit muss jede Gesellschaft selber etablieren, wenn sie es als erstrebenswert betrachtet. Der Islam ist m.E. weder barmherzig oder restriktiv etc. sondern eine spez. Religion mit ihrer Geschichte, was daraus wird könnte theoretisch durch jede heutige islam. Gesellschaft selber bestimmt werden. Aktuell ist da aber nicht viel Positives zufinden, dafür ist der Frust darüber umso größer. Und Schuld ist angeblich alles was westlich, modern und anders ist. M.E. ein sehr dürftiges Selbst- und Weltbild.



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Seelchen - 10.04.2007, 20:21


    kornpicker hat folgendes geschrieben: Dilettantisch und schlecht recherchiert.

    Eben...als ich gelesen habe: "Zum Beispiel muss man natürlich fragen: Islam ist doch eine Religion, keine Kultur, wie kann da ein ‚Kampf der Kulturen’ entstehen." hatte ich schon keine Lust mehr, weiter zu lesen. Wer nicht weiss, WAS Kultur ist, sollte es sich tunlichst verkneifen, darüber zu plappern.

    Zitat:
    D'accord. Das ist mir als Muslim auch ein Rätsel. Mit solchen Plattitüden kann man als Da³wah machender Muslim effektiv keinen Blumentopf gewinnen.

    Bitte um Übersetzung...



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    Deist - 11.04.2007, 09:27


    kornpicker hat folgendes geschrieben: Ja, der Krieg der Kulturen findet auch im Orient statt, aber nur aufgrund der Tatsache, dass die westlichen "Werte" dorthin "exportiert" wurden.
    Welche ?



    Re: Mythos "Kampf der Kulturen"!

    LuckyGeorge - 13.04.2007, 12:21


    Hier herrscht eindeutig zuviel Einigkeit. Das muss ich mal ändern. ;)

    Zunächst gebe ich den meisten Recht - der obige Artikel ist polemisch. Er darf das auch sein, denn er stellt eine Meinung und keine Analyse dar. Dem Autor ist nicht an Richtigstellung sondern an Replik zu Huntington gelegen - nunja, jedem das sein.

    ABER:
    Die grundsätzliche Stossrichtung dieses Kommentars ist richtig. Denn bei all dem Gelaber über den Kampf der Kulturen konnte mir bisher auch keiner erklären, was das eigentlich bedeuten soll. Ist es ein Kampf um Lebensauffassungen? Nun, dann gibt es diesen Kampf seit Urzeiten zwischen Jung und Alt, Arm und Reich, Gebildet und Ungebildet.
    Bei dem Kampf der Kulturen wird meist von einer westlichen Kultur gesprochen. Aber was ist das eigentlich? Haben wir in Deutschland die gleiche Kultur und die gleichen Werte wie zB. Frankreich oder Spanien? Wie sieht es mit dem häufig zum westlichen Kulturkreis gezählten Südamerika aus?

    Der Begriff "Kampf der Kulturen" ist ein westlicher um den Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Lebensauffassungen und - weisen einen Namen zu geben. Mit der gleichen Berechtigung hätte man jedoch auch die 68er Zeit als Kampf der Kulturen titulieren können, denn auch hier prallten unterschiedliche Ansichten teils recht blutig aufeinander.

    Viele tun gerade so als sei dieses Konzept der Auseinandersetzung neu und unerwartet - das ist es jedoch nicht. Es zieht sich wie ein Faden durch die menschliche Geschichte und tritt immer dann zu tage, wenn die propagierte Lebensauffassung der gelebten widerspricht. So findet der eigentliche "Kampf der Kulturen" auch nicht in Europa oder Amerika sondern im mittleren Osten statt. Und zwar dort, wo die Lebensweise der jüngeren Generation der der älteren widerspricht. Bestes Beispiel ist der Iran. Dort treffen mitten in Teheran junge und moderne Menschen mit betont westlichem Lebensstil auf die durch das Regime geförderte tradierte Familienauffassung. Das nenne ich einen Kampf der Kulturen, und nicht die Integrationsprobleme, die wir hier in Deutschland gern aufbauschen.

    Westliche Komentatoren betonen oft den "Kampf der Kulturen" und meinen damit jedoch die Auseindersetzung zwischen der westlichen modernen Lebensweise, die meist mit dem Christentum gleichgesetzt wird, und der nahöstlichen, patriarchalischen und stark hierarchischen Lebensweise, als deren Sinnbild meist der Islam verstanden wird. Aber sind das wirklich voneinander abgrenzbare Kulturen?



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