You Poisoned My Life {Slash}

Tokio Hotel - Fanfictions
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    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    Sekskeks - 09.04.2007, 23:35

    You Poisoned My Life {Slash}
    Joa ehm ich hab mich mal an einen Gedanken gesetzt. Nichts weltbewegendes, vielleicht auch langweilig.. anyway.

    Titel: You Poisoned My Life
    Autor: Sekskeks
    Genre & Rating: PG-16 Slash nehm ich an o.Ô
    Warnungen: -
    Disclaimer: Ich hab kein Rechte an Bill, Tom, Georg, Gustav und was weiß ich wer noch dabei ist. Geld verdien ich sowieso nicht dran.
    Claimer: Die Story?
    Summery: In der Beziehung der Zwillinge ist der Knopf drin. So sehr die beiden, oder auch nur einer versucht das wieder hinzubekommen, funktionieren tut es nicht..

    Have Fun & Comment


    You Poisoned My Life

    Kapitel 1 - Just a Phase

    „Das ist doch nicht dein Ernst, dass du die Katze mitnehmen willst?!“, mit einem Blick auf den bereit stehenden Katzenkorb stellte ich fest, dass Bill ernsthaft vorhatte seine Katze die er – zu meinem Bedauern – vor kurzem geschenkt bekommen hatte mit zu nehmen. Er sah von seiner schwarzen plüschigen Katze zu mir, und wieder zu ihr zurück. „Natürlich fährt sie mit!“ Seine Aussage bestätigend nahm er seine Katze, die noch immer keinen Namen hatte, auf den Arm und streichelte ihr über den Kopf. Seufzend schüttelte ich den Kopf. „Bill, die können wir dort echt nicht brauchen! Du lässt sie schön hier. Mama wird sich sowieso um sie kümmern.“ Bill warf mich einen sichtlich pekierten Blick zu, dann marschierte er samt Katze und Katzenkorb aus dem Zimmer.
    Obwohl ich Tiere mochte konnte ich nicht sagen, dass ich mich darüber freute dass mein Bruder zu unserem 18. Geburtstag, den wir vor kurzem hinter uns gebracht hatten eine Katze geschenkt bekommen hatte. Das lag wohl daran, dass ich keinen Bock darauf hatte, dass diese Katze den ganzen Tag in unserer neuen Wohnung rumspringen sollte.

    Ich meinte es echt nur gut mit ihm, und auch seiner Katze, denn ich wusste genau dass mein Bruder schon nach zwei Tagen keine Lust mehr darauf hatte dass ihm seine namenlose Katze den ganzen Tag hinterher lief, wie sie es jetzt auch tat. Wie ich Bill kannte würde er sich wieder in die Arbeit stürzen und hätte keine Zeit für das flauschige Etwas gehabt.

    Wir arbeiteten zur Zeit an unserem 3. Album, und Bill hatte am meisten zu tun, obwohl er doch ein wenig übertrieb, und meiner Meinung nach sich selber auch schon langsam überforderte. Schon bei unserem 2. Album arbeitete er sich die Finger wund und verbrachte fast jeden Tag im Studio um dort an den Songtexten zu feilen. Doch es hatte sich echt gelohnt, das Album verkaufte sich wirklich gut, sogar besser als erwartet, und damit sprachen wir auch etwas ältere Hörer an, viele Kritiker sprachen uns ihr Lob aus, kurz gesagt wir alle waren mit dem Endergebnis mehr als nur zufrieden.

    Dadurch wurde wohl der Ehrgeiz in meinem Bruder geweckt, und nun wollte er das nächste Album genau so gut, wenn nicht sogar besser hinbekommen. Was natürlich das Anliegen von uns allen war. Der Punkt aber war, dass Bill sich langsam aber sicher über arbeitete obwohl wir noch ausreichend Zeit hatten um am Album zu arbeiten.
    Aus diesem Grund wurde für uns eine Wohnung in Hamburg gemietet wo wir zu viert in der nächsten Zeit wohnen sollten, um in Ruhe und ungestört an dem Album arbeiten zu können. Der einzige Denkfehler darin war, dass das Studio wo wir unsere Aufnahmen machen sollten 20 Minuten von unserer Wohnung entfernt war. Aber ich hatte um Gottes Willen echt nichts dagegen trotzdem für einige Zeit in der Wohnung zu bleiben.

    „Tom komm endlich runter!“

    Schnell packte ich meinen Koffer und schulterte meinen Rucksack und machte mich auf den Weg nach unten. Ja, man konnte fast sagen ich hatte es richtig eilig in unser neues Zuhause zu kommen.
    Im Flur stolperte ich erstmal fast über einen Haufen von Taschen, und meinen zerknirschten Bruder welcher verzweifelt versuchte sein Gepäck, das aus mindestens vier Taschen bestand, auf einmal aus der Tür zu bekommen.
    Gerade als ich ihn fragen wollte wo er sein Kätzchen gelassen hat, denn ich konnte mir nicht vorstellen dass er auf mich hörte wenn ich sage, dass er sein geliebtes Haustier nicht mitnehmen sollte, drehte er sich zu mir um und zog die Augenbrauen zusammen. „Frag erst gar nicht!“, fauchte er mich an, widmete sich wich wieder seinem Gepäck mit dem er noch nicht weiter als einen Meter gekommen ist.
    „Soll ich dir vielleicht helfen?“, ich war heute wieder ganz Gentleman-like unterwegs, doch trotz meines netten Wesens bekam ich nur eine patzige Antwort, „Nein ich kann das alleine!“

    Und wie er alleine seine Taschen raus bringen konnte zeigte er mir auch, zwei Taschen tragend, eine hinter sich herziehend und eine vor sich hertretend schaffte er geschätzte zwei Meter, bevor er alles wieder schnaufend fallen ließ und seine Arme ausschüttelte. Ja wusste ich’s doch!
    „Warum lässt du dir nicht einfach gleich helfen..“, sagte ich grinsend und packte mir eines seiner Gepäckstücke um es gemeinsam mit meinen zum bereits wartenden Van zu bringen. Bill folgte mir kurz darauf mit den restlichen Taschen und verstaute sie mit mir gemeinsam im Kofferraum. „Ich hätt’ das auch alleine gekonnt!“, zischte er von der Seite und warf mit böse Blicke zu. In solchen Moment, oder besser gesagt an manchen Tagen war einfach unausstehlich. „Ich hätt’ das auch alleine gekonnt!“, äffte ich ihn nach und machte die Kofferraumtür zu. Bill zog wieder seine Augenbrauen zusammen und piekste mich mit dem Zeigefinger in den Oberarm.

    In solchen Situationen war es noch immer am besten ihn einfach zu ignorieren, das hatte ich schon gelernt.
    Meinen Bruder hinter mir her ziehend öffnete ich die Autotüre und ließ mich neben Georg fallen. Danach folgte eine kurze Begrüßung bei allen Anwesenden, Gustav, Georg und David, dann hatte auch Bill seinen Platz gefunden und die Fahrt nach Hamburg ging los.

    Seufzend ließ ich meinen Kopf nach hinten fallen und schloss für kurze Zeit meine Augen. Ich war echt froh, dass wir uns mal ein paar Wochen voll und ganz nur auf unsere Musik konzentrieren konnten. Obwohl Termine wie Fotoshootings und Interviews in letzter Zeit ein wenig abgenommen hatten, fiel der Bandalltag immer wieder stressig aus. Man wurde von einem Punkt zum nächsten gehetzt, da stellte es sich als relativ schwierig heraus sich auch noch auf die Produktion des neuen Albums zu konzentrieren. Und gerade weil es ziemlich stressig war in den vorherigen Tagen waren wir alle erfreut darüber erstmal ein paar Tage ausspannen zu können, um uns dann an die Arbeit setzen zu können. Immerhin hatten wir vor uns jetzt mehr Zeit für unsere zukünftigen Musikprojekte zu nehmen.

    Die Autofahrt verlief sehr ruhig, jeder hing nur seinen eigenen Gedanken nach, hier und da döste ich auch mal wieder ein. Autofahren machte mich schon immer so müde.

    Wir hielten an einem ziemlich abgelegenen Haus, das auf mich recht langweilig wirkte. Dass wir ab dem Zeitpunkt nicht mitten in der Stadt wohnen sollten war wohl mit Absicht, und eigentlich auch gar nicht so unüberlegt, denn man konnte es kaum verhindern dass uns mal der ein oder andere Fan über den Weg lief, dann war es nur mehr eine Frage der Zeit bis das Haus belagert werden würde. Unser Management dachte wirklich gut mit.

    Aus dem Auto ausgestiegen packte ich meinen Koffer, und netterweise auch eine von Bills Taschen und folgte David, der uns noch persönlich die Wohnung zeigen wollte bevor er sich wieder auf den Heimweg machte. Hinter uns im Flur hörte ich die schlurfenden Schritte von Georg und wie er gerade mit Gustav darüber diskutierte wer das größte Zimmer bekommen würde. Am Ende des Ganges befand sich zu meiner Erleichterung ein Aufzug, mit dem wir zur Dachgeschoßwohnung fuhren.
    Während David den Schlüssel suchte, stieß Bill laut Luft durch die Nase und stellte seine Taschen für kurze Zeit ab. Offensichtlich hatte sich seine Stimmung noch immer nicht gebessert, woran es überhaupt lag dass er zur Zeit wieder unausstehlich war wusste ich nicht. Meiner Meinung nach hatte er nicht mal einen Grund dazu.

    Die Wohnung stelle sich als recht geräumig und heraus und auch die Einrichtung war ganz okay, wir waren alle zufrieden damit, zu dem wir auch jeder ein großes Einzelzimmer hatten.
    Bill verschwand gleich nach unserer Ankunft mit einem grimmigen Gesichtsaudruck in seinem Reich, er sagt zwar dass er auspacken wolle aber ich selber vermutete dass er in seiner miesen Stimmung nichts mit uns zu tun haben wollte und jetzt mit Musik in den Ohren am Bett herumlag. Es hätte mich zwar interessiert warum er jetzt schon wieder grantig war, stören wollte ich ihn bei seinen Wahnsinns Aktivitäten aber auch wieder nicht. Noch dazu hätte dass zu seiner besseren Laune nicht viel beigetragen.

    Ich machte mich dann im Gegenteil zu meinem Bruder wirklich ans auspacken, auch Georg und Gustav verkrochen sich erstmal in ihren eigenen Zimmern.
    Wirklich viel hatte ich nicht zu tun, da unsere Mutter uns erst in der kommenden Woche die restlichen Sachen bringen sollte. Ein paar Kleider, die Dinge die ich im Badezimmer abstellte, mehr war es fürs erste nicht.
    Was ich den restlichen Tag machen sollte, wusste ich noch nicht, obwohl ‚der restliche Tag’ gut gesagt war. Es war halb 8, draußen dämmerte es, und ich war – ich wusste nicht warum – schon müde. Eigentlich hatte ich auch nicht vor weiß Gott was zu unternehmen, ich wollte genauso wie alle anderen die nächste Tage nur im Bett und auf dem Sofa gammeln, außer wenn mein Bruder wieder jeden Tag mit arbeiten verbringen würde.

    Ich ließ mich auf mein frisch bezogenes Bett fallen und schloss meine übermüdeten Augen, nur für kurze Zeit, dann wurde ich durch ein leises Klopfen an meiner Tür dazu gebracht sie wieder schwerfällig zu öffnen.

    „Ja?“

    Die Tür ging auf und Gustav huschte in das Zimmer, hinter sich machte er die Türe wieder zu und stand einen Augenblick auf der selben Stelle und schaute sich im Raum um. Ich beäugte ihn mit hochgezogener Augenbraue und beobachtete ihn wie er ein paar Mal auf und ab ging und sich mein ganzes Zimmer genau ansah. Ich wusste ja dass Gustav manchmal recht merkwürdig sein konnte, aber das kam schon extrem seltsam rüber. „Suchst du was?“, ich legte meinen Kopf wieder auf dem Kissen ab. „Hm? Ach ne ne. Ich wollt nur mal sehen ob dein Zimmer größer ist als meins.“ Er drehte sich einmal im Kreis. „Irgendwie kommt mir meins kleiner vor, vielleicht…“ – „Gustav!“
    Ich war gerade dabei einzuschlafen und Gustav hatte nichts besseres zu tun als mir meinen Schlaf zu rauben? Nur weil er normalerweise höchstens 6 Stunden am Tag schlafen konnte…

    „Ja sorry. Sag mal bist du auch so müde? Georg pennt auch gleich weg..“
    „Mhm.. Hast du vielleicht mal bei Bill vorbeigeschaut?“ – „Nein. Aber ich hab für uns alle was zum Essen gemacht. Du kannst ihn gleich holen gehen!“ Ich nickte nur und stand dann kurz nachdem Gustav das Zimmer verlassen hatte auf und machte mich ebenfalls auf den Weg in die Küche. Am Flur kam mir Georg entgegen der gerade aus seinem Zimmer schlurfte, welches gegenüber von meinem lag.
    Ich wusste nicht woran es lag, aber anscheinend hatte sich die Trägheit heute bei allen ausgebreitet, obwohl wir noch nicht mal etwas spannendes zu tun hatten.

    „Gustav stellt sich als gute Hausfrau heraus. Ich könnte mir echt vorstellen wie das wäre wenn er jeden Tag für uns kochen würde.“, sagte Georg und nickte Richtung Küche, von der lautes Geschepper kam was nur von Gustav fabriziert worden konnte.

    „Hey! Glaub’ ja nicht, dass ich das immer mache! Und ich werd’ dir auch sicher nicht hinterher räumen!“, kam ein ärgerlicher Schrei aus der Küche.
    Georg ließ die Schultern hängen und zuckte kurz mit ihnen, was soviel wie ‚Schade aber auch!’ bedeutete. Wäre ich nicht so schrecklich müde hätte ich sicher grinsen müssen, mein Zustand wollte das aber nicht zu lassen, Georg war schon immer der Faulste überhaupt gewesen. Gustav wollte ihm das schon öfters austreiben, hatte es aber nie geschafft. Nein, wie erstaunlich, hätte ich nicht gedacht…

    Bei Bills Tür blieb ich kurz stehen, es drang leise Musik bis auf den Flur hinaus. „Schon wieder Depri Mukke?“, fragte Georg und verdrehte die Augen. Ich nickte nur, Georg verschwand in der Küche, während ich noch vor Bills Tür stand und überlegte ob ich wirklich reingehen sollte.
    Schon allein diese Musik war ein Zeichen, dass er wieder zickig war. Seine gerade laufende Musik war nicht dass Zeichen, dass er deprimiert, depressiv oder sonstiges war sondern dass er einfach scheiße drauf war. Langsam aber sicher ging mir diese Tour von ihm schon auf die Nerven, er drehte seine Musik doch bewusst so laut auf dass man sie bis hinaus hört. Er wollte Aufmerksamkeit, und eigentlich wusste er dann selber nicht was er wollte. Denn wenn man ihn darauf ansprach und fragte ob er ein Problem habe bekam man sowieso nur eine patzige Antwort, aber wenn man ihn ignorierte und ihn nicht danach fragte war er genauso angepisst.
    Es klang vielleicht unsensibel, denn man sollte meinen dass ich mir Sorgen um meinen Bruder machen sollte, aber er machte das mit voller Absicht. Deshalb ging uns das mittlerweile schon auf die Nerven.

    Ohne Klopfen betrat ich Bills Zimmer, das Klopfen hatte ich mir schon abgewöhnt. Im ersten Moment konnte ich Bill nicht mal finden, bei genaueren hinsehen stellte ich dann fest dass er halb in seinem Kasten verschwunden war und wohl gerade angefangen hatte auszupacken da noch alle Taschen bis auf eine neben der Tür standen.
    Bill sah kurz zu mir auf, widmete sich aber gleich wieder seiner Tasche an der er angestrengt herumwerkelte. „Kommst du essen? Gustav hat gekocht.“, fragte ich gerade aus, ich hatte keinen Bock auf ein langes Gespräch wo ich sowieso wieder nur angepflaumt geworden wäre. Er setzte sich auf, strich sich nachdenklich durch die Haare und gab mir, man glaubte es kaum, eine normale Antwort. „Ne ich hab keinen Hunger, außerdem geh ich gleich ins Bett.“

    War in gewisser Weise klar, dass er nichts essen wollte. Obwohl er normal antworten konnte merkte man ihm an dass er im Moment einfach nur in Ruhe gelassen werden wollte. Ich hatte genug Erfahrung damit und wusste dass wenn ich ihm diesen Gefallen nun nicht getan hätte, wäre der junge Herr wirklich unerträglich geworden.

    In der Küche setzte ich mich zu Georg und Gustav die schon angefangen haben Spaghetti in sich rein zu schaufeln.
    „Bill hat keinen Hunger.“, sagte ich auf Gustavs fragenden Blick und fing selber auch an zu essen. Einen Moment später nahmen die zwei ihr vorheriges Gespräch wieder auf, irgendwelche belanglose Themen die nur dazu dienten keine Stille am Tisch auf kommen zu lassen. Schon nach kurzer Zeit wurde das Thema gewechselt wo ich auch mitreden konnte.
    „Ich frag mich echt was mit Bill los ist..“, kam es nachdenklich von Gustav der in seinen Nudeln rumstocherte und lustlos auf ein paar herumkaute. Georg schüttelte den Kopf, „Der is’ nur nicht so gut drauf. Wenn er ein Problem hätte würde er schon mit Tom darüber reden.“ – „Warum sollte er dann gerade mit mir darüber reden?“

    Gustav ließ seine Gabel in den Teller fallen, tippelte dann mit den Fingern auf der Tischplatte rum. Georg schob sich wieder ein paar seiner Nudeln in den Mund. „Na ja weil..“, setzte er an nachdem er runtergeschluckt hatte, „Ihr immer über alles redet. Wenn’s so schlimm wäre, dann hätte er bestimmt etwas zu dir gesagt.“
    In gewisser Weise hatte er schon Recht, wir haben über so ziemlich alles geredet, und wenn er ein ernsthaftes Problem gehabt hätte, wäre er schon zu mir gekommen. Ich war ja sowieso der Meinung dass er einfach nur frustriert war weil er sein Bett mit niemanden teilen konnte und alleine war. Ich wusste ja dass er gern eine Freundin gehabt hätte, obwohl ich sagen muss mir waren seine Blicke die er so manchen Jungs zu warf nicht entgangen. Aber das war wohl ein anderes Thema…

    „Ja kann schon sein. Er kommt in letzter Zeit so komisch rüber, er ist vielleicht nur einsam. Seine letzte Beziehung ist schon ’ne Weile her soweit ich mich erinnern kann.“
    Hab ich doch gesagt. „Bitte das Thema nervt langsam. Ich geh ins Bett.“
    Gerade als ich aufstehen wollte bekam ich sogleich vorwurfsvolle Blicke zu geworfen. „Tom!“ Ich stellte meinen Teller in die Spüle, drehte mich dann noch mal zu meinen Bandkollegen um. „Ja Entschuldigung! Ich kann ja morgen mal mit ihm reden. Gute Nacht!“ Die zwei murmelten noch ein leises ‚Nacht’.

    Bei der Türe von meinem Bruder lauschte ich noch mal kurz, die Musik war bereits verstummt und man konnte nur gleichmäßiges Atmen hören. Anscheinend war er wirklich genauso müde gewesen wir alle anderen.
    Ich schlich weiter zu meinem Zimmer, dort zog ich mir eine frische Boxershort und ein anderes T-shirt zum Schlafen an, ich hatte nichts anderes mehr vor als mich ins Bett zu legen und erstmal 20 Stunden durch zu schlafen.

    ~

    tbc?
    Und wer jetzt meint, ja klar Bill ist in Tom verliebt, laaaangweilig. Ist nicht so O_ô Denkt was ihr wollt ;-P



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    Anonymous - 10.04.2007, 00:22


    Super geschrieben!
    Bin sehr gespannt, wie es weitergeht! Egal ob Bill Tom liebt oder nicht! :wink:
    LG



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    bLeeding_doLL - 10.04.2007, 00:49


    hoiii*

    Hab dir doch gesagt das ich dir noch ein Kommentar da lasse, tschuldigung wegen langen warte Zeiten aber RPG hab ich grad mit ner Freundin neu angefangen und ja egal anyway...

    Ich frag mich auch was mit Bill los ist, vielleicht Liebeskummer wegen Tom. Aber echt ich hab schon gedacht Bill will sich was antun aber zum Glück nicht ^_^

    Und jetzt muss ich einen Kritik Punkt an Bill los lassen <<'' Die schwule *husd* (tschuldigung) Sau soll endlich was essen, am Ende ist er nur noch n Skelett. Mammii jetzt hab ich aber Angst.

    Ok! Ich weiß ja das du nicht so kitsch Bill & Tom schreibst, und ich sowieso deine FF's geil finde- Faden verloren -.-''

    Egal schnell weiterschreiben!

    Lüüpz dich!
    Estha



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    xXNamidaXx - 10.04.2007, 11:19


    kann mich da echt nur anschließen
    das ist echt geil geworden O____o
    super geil ^^
    die idee ist hammermäßig....
    kanns sein das bill berliebt ist?
    und dazu vielleicht schwul oder bi?
    warum er nicht redet und zickig ist?
    meiner meinung nach mag er tom
    mehr als ihm vielelicht lieb ist^^

    oh mann, wär das vielleicht cute^^

    schreib büdde schnell weiter
    kann es kaum erwarten :P



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    Sekskeks - 17.04.2007, 22:09


    danke oô

    You Poisoned My Life

    Kapitel 2 – I Crumble In These Days

    Meine Ruhe konnte ich nicht lange genießen, durch leises Gerumpel und darauf folgendes Fluchen wurde ich aus meinem erholsamen Schlaf gerissen. Mein Wecker verriet mir dass ich gerade mal 2 Stunden geschlafen hatte, was mich ein verärgertes Murren kostete. Die Frage kam auf, wer verdammt noch mal um diese Uhrzeit noch durch die Wohnung geistern musste und anscheinend das Mobiliar zerstören musste, und das nicht gerade leise.
    Ich rollte mich wieder auf die Seite und versuchte weiter zu schlafen, aber wie ich es mir schon gedacht hatte schaffte ich es nicht. In Gedanken verfluchte ich den jenigen der mich durch seine Unachtsamkeit geweckt hatte und schlug die Bettdecke über mich hinweg. Wenn ich schon nicht pennen konnte, wollte ich wenigstens wissen wer das zu verantworten hatte.

    Ich schlich mich so leise wie möglich aus meinem Zimmer, man wollte ja nicht dass auch noch alle anderen wach wurden. Ich spürte einen kalten Luftzug der vom Wohnzimmer aus durch den ganzen Flur zog, bei mir endete und mir einen unangenehmen Schauer über den Rücken jagte. Als ich im Wohnzimmer ankam konnte ich sofort erkennen, dass die kühle Luft durch die geöffnete Balkontür kam.

    Draußen stand Bills ans Geländer gelehnt und starrte an irgendeinen Punkt in die Dunkelheit. Mit der linken Hand umfasste er das schwarze Stahlgeländer, in der anderen Hand hielt er eine glühende Zigarette. Hätte ich mir denken können, dass der kleine wandelnde Aschenbecher es nicht mal eine Nacht ohne Kippen aushielt. Ich gönnte mir selber auch ab und zu eine, aber eigentlich nur wenn ich Stress abbauen musste, ansonsten hielt ich es auch ohne ganz gut aus. War ja auch besser so, das Zeug war teuer – nicht dass wir nicht genug Geld verdient hätten – aber ich konnte schon immer mit Geld besser umgehen als mein kleiner Bruder, der seine Kohle immer nur zum Fenster raus schmiss. Sobald er Geld hatte, musste er es zwei Stunden später schon wieder in Klamotten oder sonstiges investieren.

    Ich trat barfuß auf die kühlen Fliesen hinaus und stellte mich neben meinen Bruder, er zeigte keinerlei Reaktion sondern blickte weiterhin nur gerade aus. Meine Vermutung, dass er noch immer schlecht drauf war wurde damit bestätigt. Ich zögerte kurz ob ich da bleiben, oder einfach wieder ins Bett gehen sollte. Voraussichtlich hätte mich ein schlechtes Gewissen geplagt wenn ich diese Situation nicht dazu genutzt hätte mir ihm über seine Probleme zu reden, und am nächsten Tag hätte ich mir auch noch tadelnde Blicke meiner Bandkollegen ansehen müssen die damit sagen wollten ‚Warum verdammt kannst du nicht endlich mal mit deinem Bruder reden?!’
    Innerlich seufzte ich einmal laut auf, mir blieb gar nichts anderes übrig.

    „Hey“, sagte ich nach ein paar Minuten in denen er mich kein einziges Mal angesehen hatte oder auch nur ein Wort sagte.
    „Hey“, flüsterte er zurück und schnippte zeitgleich seine aufgerauchte Zigarette über den spärlich beleuchteten Balkon hinweg. „Wie geht’s dir?“
    Es war eine überflüssige Frage, aber irgendwie musste ich das Gespräch anfangen. Wahrscheinlich wusste er schon von der Frage an, dass ich ihn ausfragen wollte, und dann wieder rum hätte er auch gleich gemerkt, dass ich nur zu ihm gekommen bin weil Georg und Gustav mir das angeschafft hatten.

    „Warum fragst du?“, er sah mich mit einem komischen Blick, der mir sagte dass ich nun lieber überlegen sollte was ich antworten wollte. „Ich darf doch wohl noch fragen wie’s meinem Bruder geht. Oder etwa nicht?“ Erstmal einen auf unschuldig machen. Das half normalerweise nicht, aber ich musste spontan antworten sonst wäre ich sofort aufgeflogen, und hätte mir ein ernsthaftes und vor allem ruhiges Gespräch abschminken können.
    „Doch darfst du. Aber das tust du doch sonst auch nicht..“, zischte er und drehte sich von mir weg, „Nicht mal wenn’s mir schlecht geht.“ – „Hey! Mach mir keine Vorwürfe! Mit dir kann man ja sowieso nicht reden. Wenn man dich fragt wie’s dir geht bekommt man immer nur eine bissige Antwort. Und jetzt gib nicht mir die Schuld daran, dass du so drauf bist. Ich bin nämlich nicht Schuld daran!“

    Es war so was von klar, dass er mir die Schuld in die Schuhe schieben wollte. Bill konnte seine eigenen Fehler noch nie einsehen, es zeigte von einer gewissen Schwäche, dass er die Schuld immer bei den anderen suchte. Ich kannte meinen Zwilling logischerweise seit 18 Jahren und kannte alle seine Makel, und ich konnte auch gut damit umgehen, ich mochte Bill so wie er war. Aber mittlerweile ging mir sein Benehmen gehörig auf die Nerven.

    „Ach nein? Was denkst du denn warum ich so drauf bin? Weißt du alles bleibt an mir hängen, ich arbeite den ganzen Tag während ihr zu Hause vor dem Fernseher sitzt!“

    Ein wenig überrumpelt über seine Unterstellung verschlug es mir die Sprache. Alle meine Wörter die ich mir zu Recht gelegt hatte waren nun weg, und ich brauchte erst einen Moment bis ich mich wieder gefangen hatte.
    „Was?! Ich hab dir schon oft genug gesagt, dass du nicht von Morgens bis Abends im Studio hocken sollst, dass es dir sonst zu viel wird!“, fauchte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Bill meinte wohl noch weiter diskutieren zu müssen und begab sich in Kampfstellung, er stemmte die Hände in die Hüften und sah mich schon leicht wütend an. „Aber ich will nun mal, dass da Album gut wird. Mir liegt eben was an unserer Musik!“, Bills Stimme überschlug sich fast, wobei er mir dann auch noch mit der Hand vor meinem Gesicht rum wedelte. „Du willst mir jetzt aber nicht ernsthaft unterstellen, dass mir unsere Musik und die Band egal is’?“

    Langsam aber sicher lief die Konversation zwischen uns aus dem Ruder, und genau das wollte ich verhindern, aber das Gegenteil war nun der Fall. Ich wusste wie schnell Bill zum Ausrasten zu bringen war, und ich selber konnte dann auch schon mal richtig aufbrausend sein. Aus diesem Grund wollte ich dieses klärende Gespräch auch vermeiden, oder besser gesagt hinaus schieben, denn wenn einer von uns beiden schon von Grund aus so drauf war, war es vorherbestimmt dass es im Streit endete.
    Streit mit Bill bedeutete immer soviel, dass ich im Nachhinein von allen Seiten hören durfte was ich denn schon wieder getan hatte, warum ich mich nicht mit meinem Bruder vertragen konnte. Also ich bekam ich zu hören, dass ich Schuld bin.

    „Nein... Keine Ahnung das sag’ ich doch nicht! Verstehst du nicht was ich meine?!“, fragte er hysterisch, fuhr sich mit einer Hand durch seine Haare und lehnte sich wieder ans Geländer. „Nein ich weiß nicht was du meinst. Erklär’s mir! Erklär’s mir Bill!“ Ungewollt wurde auch meine Stimme lauter und energischer. Natürlich wollte ich ein normales, von der Lautstärke her normales, Gespräch mit ihm führen, aber wenn er auf dem Wege war auszurasten musste ich auch etwas tun.

    Bill wirbelte herum und kehrte mit netterweise wieder den Rücken zu.
    Ein Murmeln kam von ihm, „Ach vergiss es..“, dann ging er zu der, noch immer geöffneten, Balkontür und war schon im Inbegriff in das Innere der Wohnung zu verschwinden, hätte ich ihn nicht augenblicklich am Oberarm gepackt und ruckartig zurück gezogen. Überrascht darüber strauchelte er und versuchte mit der rechten Hand nach etwas zu schnappen das ihn daran hinderte nach hinten zu stolpern. Schnell zog ich einen Stuhl vom Holztisch weg und drückte Bill an seinen Schultern in den Sessel hinein.

    „Was…“, Bill ruderte noch immer wild mir den Armen umher und sah mich weiterhin wütend an.
    „Wir reden jetzt!“ – „Tom lass den Scheiß! Ich will ins Bett!“ – „Nein wir reden jetzt!“

    Noch mehr Nachdruck ließ ich in meiner Stimme mitschwingen und drückte meinen Bruder wieder zurück den Stuhl, von dem er gerade noch aufspringen wollte. Dann setzte ich mich gegenüber von Bill hin und klopfte mir auf die Oberschenkel. Mein Bruder sah komisch an, ich konnte nicht deuten ob sein Blick nun Wut oder Verwirrung ausdrücken sollte. Höchstwahrscheinlich ersteres, was mir ganz und gar nicht weiter half.
    Bill ließ sich nach hinten an die Stuhllehne fallen, seufzte tief und schloss für einen kurzen Moment seine Augen.

    „Also, red schon!“, forderte ich ihn auf, nachdem er keine Anzeichen dazu machte von sich aus zu sprechen.
    Eigentlich konnte ich mir schon von diesem Zeitpunkt an denken, dass wenn er endlich reden würde und mir alles von vorne bis hinten erzählen würde, nichts Gutes dabei rauskommen konnte. Alles was er mir zu sagen hatte machte mich schon im Vorhinein leicht nervös, obwohl ich noch keine Ahnung hatte was er mir denn, mehr oder weniger, mitteilen wollte. Falls er wirklich Probleme hatte, mussten sie doch ziemlich ernst gewesen sein um so einen Zustand hervorrufen zu können. Es klang komisch und unsensibel meinerseits, aber meistens übertrieb Bill mit belanglosen Kleinigkeiten um Aufmerksamkeit zu bekommen. Als bekäme er diese nicht schon genug von außen, den Fans, der Presse.

    „Erzähl mir alles, von vorne bis hinten. Und zwar wirklich alles.“

    Noch einmal seufzte er leise, eigentlich hätte ich Grund dazu nicht er. Mir war nämlich sehr wohl bewusst, dass das hier mir meinen wohlverdienten Schlaf rauben würde. Gerade in den Tagen, in denen wir noch genug erholsamen Schlaf bekommen hätten, opferte ich meine Nacht für meinen kleinen, mit Problemen überhäuften Bruder. Wie sozial ich an manchen Tagen doch sein konnte.
    Bill strich sich eine widerspenstige Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe er ein wenig auf dem Sitzpolster hin und her rutschte als suchte er eine bequemere Position.

    „Also gut. Also du willst wirklich alles hören.. Selber Schuld, weil ich…“, ich warf ihm einen warnenden Blick zu, der ihm sagen sollte dass er nicht lange drum herum reden sollte. Augenblicklich kniff er kurz die Augen zusammen. „Ja doch!“, war seine genervte Antwort darauf. Wer hatte denn hier allen Grund genervt zu sein? Bestimmt wohl nicht er.

    „Okay, ich weiß gar nicht wie ich… oh man.. Also angefangen hat es als wir an unserem zweiten Album gearbeitet haben. Du hast ja schon damals zu mir gesagt, dass ich nicht den ganzen Tag lang arbeiten sollte und so ne? Und irgendwie wollte ich das auch nicht, aber dann hab’ ich von so vielen Seiten zu hören bekommen, dass das zweite Album einer Band das Schwierigste ist und auch über den Erfolg einer Band entscheidet. Ich hab ja auch so viele Ideen gehabt für neue Songs, aber ich hatte Bedenken ob es denn bei den Fans ankommt, und vor allem ob unsere Fans überhaupt noch so begeistert waren von uns.. na ja egal. Und dann hab ich eine Zeit lang nachgedacht, und hab dann eben erst gemerkt dass so ziemlich alles von mir abhing. Ich machte mir einen unglaublichen Druck weil ich Angst hatte, dass ich das nicht auf die Reihe bekommen würde, und dann wäre ich allein daran Schuld gewesen, ich hatte auch Angst dass ihr dann sauer auf mich gewesen wärt..“, ich überlegte einen Moment lang ob ich Bills Redefluss kurz unterbrechen sollte, um ihn dazu zu animieren zwischen den Sätzen Luft zu holen. Entschied mich jedoch dann dagegen und hörte meinem Bruder weiterhin nur aufmerksam zu.

    „..Dann stieg aber das Album sofort auf Platz 1 und ich war so erleichtert darüber. Durch den Druck und so konnte ich mich aber gar nicht richtig freuen darüber, sondern war einfach nur froh, dass ich es nicht verhaut hab’. Dann ging alles wieder so Schlag auf Schlag weiter, dass ich gar nicht dazu kam über alles nach zu denken, denn dann waren wir schon auf Tour. Die ist ja auch super verlaufen. Aber mir fehlte eine Person mit der ich über alles reden konnte, wie ich mich in den vergangenen Wochen gefühlt habe. Und wir zwei haben uns dann auch noch so distanziert, das war auch total schlimm für mich dass ich dich nicht mehr hatte um über alles eben zu reden.“
    Ich war erschrocken darüber was Bill mir alles so am Stück erzählte, und dass ich nicht einmal gemerkt hab’ dass es ihm eindeutig schlecht ging. Dass wir uns zu dieser Zeit ein wenig von einander entfernt haben war mir natürlich klar, vielleicht war es auch eine Art Teufelskreis in den wir da hineingerutscht sind. Gerade in der Zeit in der mich Bill gebraucht hätte, habe ich Abstand von ihm genommen, und dass weil er sich immer mehr zurückgezogen hat, und das wieder rum weil es ihm nicht sonderlich gut ging. Erst jetzt wusste ich warum..

    Einen Moment blieb es still, Bill holte tief Luft und redete dann wieder weiter.
    „Und ich hatte irgendwie.. naja.. das Gefühl dass mir das zu viel werden könnte. Das geht ja eigentlich auch bis jetzt noch…“, seine Augen fingen verräterisch an zu glänzen, und seine Wagen nahmen einen leichten Rot Ton an, „Ich wollte dann auch nicht mit jemanden darüber reden, weil ich hab’ gedacht du würdest das vielleicht nicht verstehen oder so.“ Bevor er den Satz fertig ausgesprochen hatte, schniefte er leise, strich er sich aber gleich die herunter laufende Träne weg.

    Ich rutschte schnell mit meinem Sessel neben meinen Bruder, ich kämpfte in dem Moment damit ob ich ihn nun so trösten sollte, wie ich es früher getan hätte. Es hatte sich einfach zu viel verändert, als dass ich so tun könnte als wäre es wie früher. Wir sind beide älter und reifer geworden, obwohl man die Reife an manchen Tagen in Frage stellen konnte, und die Zeiten in denen ich noch mit meinem Bruder kuschelte waren vorbei.

    „Außerdem hab ich Angst.“, sagte Bill wobei sich seine Stimme zu überschlagen drohte.

    Mit der Zeit musste sich so einiges in ihm angestaut haben, wenn er sogar schon vor mir zu weinen anfing, was seit geraumer Zeit nicht mehr der Fall war.

    Wieder drang ein leises Schniefen an meine Ohren, er tat mir Leid, vor allem weil ich die immer nur dachte, Bill wollte nur Aufmerksamkeit, dass er wirklich Probleme hatte, hätte ich mir nicht gedacht. Normalerweise sprach er auch mit mir darüber, wenn ihn etwas bedrückte.
    Alte Zeiten hin oder her, ich war ja quasi dazu gezwungen ihn zu trösten.
    Nachdem ich beide Arme um ihn gelegt hatte, ließ er seinen Kopf an meine Schulter sinken. Kurz darauf schluchzte er wieder, seine leicht zittrigen Finger krallten sich in mein Shirt. So wirkte er wieder so extrem zerbrechlich, und die ganze Situation hatte eine seltsame Wirkung auf mich, außerdem erinnerte es mich an früher. Er kam mir eher so vor wie der 14-jährige Junge, der damals weinend zu mir ins Zimmer kam und sich von mir trösten ließ weil er in der Schule mal wieder aufs Ärgste verarscht wurde. Ich bekam komischerweise seit langem wieder diesen Großer-Bruder-Komplex, und wie man merkte war ich richtig gut als großer Bruder, obwohl es wirklich länger her war, dass es eben solche Situationen gab.

    Er hatte Angst?
    Ich konnte mir gut vorstellen wovor, ich hatte selber auch öfters Phasen in denen ich eher ängstlich in unsere Zukunft blickte, mittlerweile wusste ich damit umzugehen. Ich hätte eigentlich wissen müssen, dass es bei ihm genauso war, er war ja mein Zwilling, wer hätte das besser wissen können als ich…

    Ich machte kurz die Augen zu um nicht ebenfalls zu flennen beginnen zu müssen, soweit sollte es nicht kommen. Reichte schon wenn einer seine Gefühle raus ließ.

    „Hast..“, fing Bill dann an, nachdem er wieder um einiges ruhiger war, „..du auch Angst? Du weißt schon vor der Zukunft und so..“ Klar hatte ich Angst, aber ich wusste nicht ob ich nun ja oder nein darauf antworten sollte, es kam vielleicht nicht so gut rüber wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde. Es hätte gut sein können, dass an ihm der Zweifel nagte ob er sein Leben weiterhin so verbringen wollte, wie es in den letzten zwei Jahren stattfand. Und dass er die Band aufgeben wolle, wäre das letzte gewesen wozu ich ihn bringen wollte.

    „Na ja.. Ich hab mir öfters Gedanken drüber gemacht. Aber die zwei vergangenen Jahre waren ja auch voll geil so ne? Deshalb solltest du keine Angst vor der Zukunft haben, es ist ja nicht so, dass sich mit dem 3. Album alles so dramatisch ändern wird.“, während ich meine Gedanken aussprach, die zugegeben nicht ganz dem entsprachen was ich wirklich dachte, rutschte Bill noch ein Stück näher, dass ich ihn schon fast auf meinem Schoß sitzen hatte. Es war ein seltsames Gefühl seit langem wieder so mit ihm zu reden und ihn so nahe zu haben. So dumm es auch klingen mag, aber Bill und ich hatten uns in den letzten Monaten richtig auseinander gelebt. Es waren hauptsächlich oberflächliche Gespräche zwischen uns, und so etwas wie früher, dass wir gemeinsam fernsehen und kuscheln kam gar nicht mehr vor.
    Aber gerade in dem Moment machten wir einen großen Schritt vorwärts in unserer Beziehung, die sich von da an wieder bessern sollte.

    „Jetzt wo wir ja schon so alt sind..“, sagte Bill der noch immer halb auf mir saß, er lachte ganz leise, „kommt es wir vor, als ob wir zu alt wären für so was hier.“ – „Für was?“

    Bill richtete sich wieder ein wenig auf und strich sich mit dem Handrücken über seine noch geröteten Wangen. „Na für so was halt, so wie früher mit kuscheln und so was eben..“
    Das waren doch fast ganz genau auch meine Gedanken, echte Zwillinge eben. „Ach was! Mit meinem kleinen Bruder doch immer!“, ich grinste Bill schief an und wuschelte ihm durch die Haare, worauf er nach meiner Hand schlug und die Augen zusammen kniff. „Hey lass das! Und außerdem, wie gesagt jetzt wo wir ja schon 18 sind, könntest du dieses ‚kleiner Bruder’ auch lassen weil…“ – „Nein nein, du bleibst noch immer der Jüngere hier also vergiss es. Und jetzt ab ins Bett!“

    Ich hievte mich aus dem Stuhl und klopfte mir auf die Oberschenkel. Bill stand auch auf, gemeinsam gingen wir wieder hinein wünschten uns noch eine gute Nacht und verschwanden dann jeder im eigenen Zimmer.

    Als ich mich wieder ins Bett legte, war mir gleich viel leichter. Ich war froh, dass wir geredet haben und dass sich das Verhältnis zwischen uns wieder gebessert hatte. Wie lange das so bleiben würde, konnte ich nicht sagen, man wusste ja über die Stimmungsschwankungen meines Bruders Bescheid. So konnte ich nur hoffen, dass wir es doch noch schafften uns wieder voll und ganz zusammen zu raufen.

    ~

    tbc?



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    Anonymous - 17.04.2007, 22:48


    Hach, super!!!
    Tolles Gespräch! Die beiden sind sooo niedlich! Vor allem Tom hat mir echt total gut gefallen!!!
    Ich hoffe, du machst schnell weiter!!!
    LG



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    bLeeding_doLL - 18.04.2007, 14:26


    hoiii mein allerliebstes Playmate!

    Das war aber so richtig cute wo Bill angefangen hat zu schniefen und Tom auch fast angefangen hätte zu flennen *auch gleich mal mit flenn* ;____;

    Aber ich find es richtig gut das Bill jetzt Tom gesagt hat was seine Probleme sind, wovor er Angst hat und so ^___^ Dann wird sicherlich wieder alles wieder um ein kleines Stücken besser und Tom fühlt sich auch um etwas leichter.

    Also wenn du mich fragst finde ich nicht das sie fürs kuscheln noch zu alt sind, okay sie könnten schon langsam miteinander ficken aber kuscheln gehört noch dazu '^^

    Süße? Geiler Teil! Und so schön lang, gefällt mir sowas von richtig geil^^ *kicher* Also kannst du ruhig den nächsten Teil hereinsetzen und gaaanz lange soll der auch wieder sein^^ *quiek*

    Love ya, honey!!



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    raphi's.kuschel.ana <3 - 18.04.2007, 22:35


    was geht aaaaaaaab? ich bin da^^

    wow ich bin echt da o-O na ja

    dumme kuh -.- ich kenn die ersten vier teile schon, und du stellst zwei on und sagst nix? ich kenn sie zwar, aber trotzdem. manchmal frag ich mich was in deinem kopf vorgeht. nicht viel wahrscheinlich xD

    ja commi? was soll sowas sein? ich mach das ja nie. auch egal, du liebst mich ja sowieso.

    ich finds geil :D jup. also vorallem weil ich ja weiß wies weitergeht. und was du geplant hast. und ich sollt jetz lieber mein maul halten xD bevor ich was verrat. aahm muss ich was zu schreibstil sagen, nein ich denke nicht. *hust* toll^^
    und jetz mal ehrlich, wo bleiben deine commis? o-o die reviews auf fanfiktion.de sind tollo <33
    waha, ich geh spanisch lernen^^ also bis morgen

    habs diaa lieps :D



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    Sekskeks - 20.04.2007, 19:50


    ehm.. also ich hab sowieso nicht mit vielen commis gerechnet, und bin mir auch bewusst dass die ff recht.. na ja langweilig oder sonst was ist o.Ô eben nicht wirklich toll.

    aber 2 commis finde ich dürftig. jah eigentlich 3, aber dass von da ana zähl ich nicht weil ich sie dazu gezwungen hab eins zu schreiben^^

    na ja. sagen wir mal so, für zwei leute werd ich nicht weiterposten. vielleicht finden sich noch ein paar leser. denk ich zwar nicht aber okay. :roll:



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    bLeeding_doLL - 20.04.2007, 20:04


    Das kannst du mir doch nicht antun?
    Naiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin ._. ich bin abhängig von deinen Schreibstil, und wenn du nicht an unserer FF schreibst musst du hier schreiben *heul* Das kannst du doch nicht machen ich mein, weißt du was du damit anstellst? Das ist wie ein Kreislauf.

    Esther bekommt Lesestoff - Lesestoff von bestimmen Leuten sein muss (unter anderen von DIR!) - Esther ist wieder happy und die Welt kann weiterleben. Das ist wenn alles ganz gut verläuft, so also wenn Esther Lesestoff bekommt.

    Aber wenn das nicht passiert bricht die Hölle aus, dann passieren wirklich unangenehmen Dinge, dann müssen alle Menschen vor Esther flüchten denn, die kann man dann wirklich nicht aushalten, wenn sie ihren Lesestoff nicht bekommt, und da das zum Glück nicht oft passiert ist die Welt happy und hofft das dass niemals passiert!!!

    Aber... BOOM BOOM BOOM die neue Schlagzeile: Raphi schreibt an ihrer FF nicht weiter weil sie nur zwei (eigentlich drei mit Ana's) Kommentare bekommen hat, und streikt nun bis sie wenigstens noch ein Kommentar bekommt.

    Esther konnte es nicht fassen, als sie das Kommentar von Raphi bei ihrer Slash FF gelesen hatte, und ist zuerst umgekippt. Tamara, ihre Freundin welche an diesem Tag natürlich bei ihr schlief, war vollkommen geschockt, ging auf Esther zu, welche am Boden lag und musste sie erst wieder mit guter Musik zum Leben zurück bringen. Die, vor kurzem erst umgekippte Esther ist aufgewacht und war den Tränen nahe. Sie konnte es noch immer nicht fassen das Raphi noch keinen Teil bei ihrer FF online gestellt hatte. Die völlig aufgelöste Esther fing dann natürlich gleich an zu flennen (<-- ;____;) und flog Tamara gleich um den Hals und heulte weiter.

    Das geht bis jetzt noch immer so weiter und das wird kein Ende nehmen wenn du kein neuen Teil hereinbringst. Das wird das Ende sein!!! Die Leute rennen jetzt schon weg, und denken es wird niemals mehr wie es vorher war. Sie kreischen, kippen um. Es ist als würde Tokio Hotel kommen, nur eben auf eine Schlimme Art und Weise.

    Wird es ein Ende von diesem ganzen Disaster geben? Können die Leute wieder glücklich und zufrieden ihren Tätigkeiten nachgehen, und bekommt Esther wieder ihren ersehnten Lesestoff?

    Das sehen sie im nächsten Teil von: Wenn Esther die Welt versucht zu ermorden weil sie keinen neuen Teil von ihrer Favo-FF bekommt!

    Mit freundlichen Grüßen
    Das keine ahnung dingsi, welches einen neuen Teil will und jetzt scho in der dritten Person redet, und daraus eine FF schreiben könnte!



    Re: You Poisoned My Life {Slash}

    Sekskeks - 30.04.2007, 15:34


    3. Kapitel wird gepostet, warum auch immer ._.

    You Poisoned My Life

    Kapitel 3 - It's Not Getting Better

    Beim Frühstück am nächsten Morgen war die Stimmung noch recht bedrückt, was auch daran lag dass wir alle noch mit kleinen Augen auf unseren Stühlen hingen. Und Morgen konnte man auch nicht sagen, da es 16 Uhr war und wir das Mittagessen durch das Frühstück ersetzten.
    Ich hatte zwar vor gehabt bis Abends zu schlafen, aber für heute war ein Gammel-DVD-Tag geplant, und das wollte ich mir doch echt nicht entgehen lassen. So hatten wir auch einen guten Grund Bill davon abzuhalten wieder im Studio zu arbeiten.

    „Haben wir denn überhaupt was essen und zu trinken da?“, fragte Georg während er allen Anschein nach lustlos an seinem Brötchen knabberte. Gustav zog auf diese Frage beide Augenbrauen hoch, wo nach mir übrigens auch zu Mute war, und zeigte mit einem Finger auf den Kühlschrank rechts von ihm. Georg wusste mit dieser Geste aber nichts anzufangen. Gustav half ihm auf die Sprünge, „Der Kühlschrank is’ voll.“
    „Nein ich hab eher an so was wie Chips und Red Bull für später gedacht..“

    Ich wendete mich sofort wieder meinem Essen zu um gar nicht erst in dieses Gespräch verwickelt werden zu können, ich wusste ja dass es wieder darauf hinauslaufen würde dass ich letztendlich einkaufen gehen durfte. Dazu hatte ich heute keine Lust, oder besser gesagt hatte ich nie darauf Lust mich mit allen möglichen Mitteln zu verkleiden um dann im Supermarkt nach Chips, Red Bull und Tampons für Bill zu suchen.
    Gut letzteres kam noch nicht vor, aber wer weiß…

    Während Gustav und Georg diskutierten, wer denn nun einkaufen gehen sollte, bevorzugte ich meinen Bruder zu beobachten. Gegenüber von mir lehnte er an der Wand der Eckbank und schlürfte seinen Kaffee.
    Soweit ich mich erinnern konnte, trank er nur Kaffee wenn er schlecht drauf war. Musste wohl jetzt auch so gewesen sein. Dieses Mal hätte ich mich entspannt zurücklehnen können, die Füße auf den Tisch packen und mir keine Gedanken darüber machen, immerhin hatte ich gestern ein klärendes Gespräch mit ihm gehabt und wenn er jetzt schon wieder mies drauf war oder sonst was, hatte ich das nicht zu verantworten.

    Trotzdem warf ich Bill einen fragenden Blick zu als er kurz von seiner Tasse aufsah.

    Er schüttelte nur den Kopf und wandte seinen Blick wieder von mir ab.
    Wirklich aufschlussreich war das auch nicht gewesen, ich nahm mir vor einfach später noch mal nachzufragen. Und bei den später geplanten DVD’s würde er sowieso wieder zum kuscheln ankommen. Was mir auf jeden Fall lieber war, als wenn sich unser Verhältnis wieder verschlechterte.

    „..nein ich geh’ nicht einkaufen!“ – „Ich auch nicht!“, die zwei stritten sich noch immer darum wer einkaufen gehen sollte.
    „Warum geht ihr denn nicht beide? Gemeinsam?!“, fuhr ich sie an, womit das Gespräch beendet war und sie mich nur verwundert ansahen. Nicht nur, dass mir die zwei damit auf die Nerven gingen und ich froh gewesen wäre wenn das Thema geklärt gewesen wäre, ich hätte Bill für eine halbe Stunde oder Stunde für mich alleine gehabt und konnte wieder den sozialen großen Bruder spielen.
    „Ehm.. Ja okay!“, sagte Georg dann und stand auf um gemeinsam mit Gustav den Tisch abzuräumen und dann sofort die Küche zu verlassen.

    Schon allein daran, dass Bill sich vollkommen aus dem ganzen raus hielt, merkte ich dass er nicht gut aufgelegt war. Das zerrte allmählich auch an meinen Nerven, ich musste mir zwar keine Sorgen um ihn machen, das wusste ich ja seit gestern aber trotzdem, das hielt echt niemand lange aus so mit ihm. Zugegeben, fehlte er mir auch als Bruder so wie es früher war...

    Nachdem Gustav und Georg die Wohnung verlassen hatten, lief Bill sofort in sein Zimmer. Nebenbei erwähnt tat ich das Gleiche und folgte ihm.

    Bill saß an seinem kleinen Schreibtisch, mit angewinkelten Beinen lehnte er sich über ein Blatt Papier worauf er rumzeichnete, oder schrieb, ich konnte es nicht genau erkennen. Als ich die Türe hinter mir schloss, zuckte er zusammen und drehte sich zu mir um.

    „Bill..“ – „Nein lass’ gut sein!“

    So leicht konnte er mich sowieso nicht abschütteln. Ich setzte mich auf sein Bett, welches gegenüber dem Schreibtisch stand, und deutete meinem Bruder dass er sich auch zu mir setzen sollte. Seufzend stand er tatsächlich auf und nahm neben mir Platz. Ich legte einen Arm um seine Schulter, ich wusste mir nicht zu helfen aber seit dem gestrigen Abend war ich wieder auf Kuschelkurs aus. Bill rückte aber ein Stück weg und sah mich giftig an. „Lass das!“, fauchte er und stand wieder auf.

    „DU solltest aufhören, reiß dich mal wieder zusammen! Was ist außerdem los mit dir?“, fragte ich ihn, während er wie ein aufgescheuchte Huhn hin und her lief. „Nichts ist mit mir los, okay?!“, Bill fuchtelte wild mit seinem Armen herum, stampfte mit einem Fuß auf, was auf Grund seiner flauschigen Hausschuhe kaum zu hören war, und fegte wieder durchs Zimmer.
    Ich musste wahrscheinlich leicht verstört ausgesehen haben, aber gestern war er noch total am Boden und kuschelig, und jetzt war er wieder auf Zicke unterwegs.

    „Das glaubst du doch selbst nicht mein Lieber.“ Bill blieb stehen und starrte mich einfach nur an. „Hat es irgendwas mit gestern zu tun?“, setzte ich dann seufzend an. Wenn es nicht so ging, musste eben die ‚Du kannst mit mir über alles reden, ich versteh dich schon’ Tour her.

    Mein dummer Bruder tippte ein paar Mal mit dem Fuß am Boden rum, eher er wird durch den Raum fliegt und laut schnauft. „Also.. okay! Aber kein Wort über das was ich dir jetzt sage! Zu niemanden, auch nicht zu Georg oder Gustav!“ Ich nickte artig, ich machte mich geistig schon auf das Schlimmste gefasst. „Ich will auch keine blöden Andeutungen hören!“, wieder nickte ich, diesmal etwas hektischer. Das ganze rief doch wirklich ein klein wenig Nervosität in mir auf.

    „Ich.. Ehm.. Na gut. Du wirst doch sicher bemerkt haben, dass ich seit längerem keine Freundin oder der Gleichen hatte ne?“, er warf mir einen ‚Dazu will ich nichts hören’ Blick zu, dann rede er weiter. „Und das gibt ja eigentlich auch einen Grund. In letzter Zeit hab’ ich mir nicht mal irgendwelche Mädchen genauer angeschaut, die interessieren mich komischer weiße nicht. Und..“

    „Komm auf den Punkt!“

    „Ich glaube ich hab auf das andere Ufer gewechselt..“

    Nervös knete Bill seine Hände, während er meinem Blick auswich und das ganze Zimmer nach irgendetwas Bestimmten abzusuchen schien.
    Ich wusste es! Ich hatte die Blicke die er dem ein oder anderen Jungen zuwarf doch nicht missverstanden. Aber jetzt wo er es so offen sagte, war ich trotzdem irgendwie auch überrascht. Es hätte doch eigentlich sein können, dass es nur so eine pubertäre Phase gewesen ist, hatte man doch angeblich in unserem Alter mal, dass wir schon 18 waren blendete ich damals einfach mal aus.

    „Na ja das find’ ich jetzt gar nicht so überraschend, muss ich ehrlich sagen.“, sagte ich womit ich Bills Blick wieder auf mich zog. Seine Augen waren geweitet und sein Mund leicht geöffnet. „War das denn so offensichtlich?“ – „Ja doch schon irgendwie…“

    Schweigen erfüllte den Raum. Ja Bill schien wahrhaftig geschockter zu sein als ich. Erschien mir etwas unlogisch, immerhin hatte er mir ein Geständnis gemacht und nicht umgekehrt.

    „Das hat doch jetzt aber nichts mit gestern zu tun oder?“, fragte ich und machte es mir auf Bills Bett etwas bequemer. „Nein nicht wirklich, aber irgendwie auch schon..“, mein Bruder sprach in Rätseln, konnte auf jeden Fall nichts gutes bedeuten. „Weißt du, das gestern kommt mir jetzt so richtig… schwul vor.“
    Meine Augenbrauen wanderten Richtung meiner Cap. Dieser Moment hätte für einen guten Lacher gesorgt, aber ich war ja gerade sensibel, ich wollte nicht das ganze Gespräch versauen. „Ja du bist auch schwul!“

    „Man Tom! Ich mein.. Na du weißt schon was ich mein’!“ – „Nein eigentlich nicht.“

    Bill machte einen genervten Gesichtsausdruck, dafür konnte ich aber nichts, er musste ja auch nicht so reden dass es kein Mensch versteht. Ich wusste wirklich nicht was er meinte.
    „Schau mal.. Früher war das normal so wenn wir gekuschelt haben und so ne? Aber jetzt wo ich.. na du weißt schon.. also da wirkt das so schwul auf mich. Nicht dass ich irgendwelche Hintergedanken hätte jetzt in Bezug auf dich, aber das ist schon komisch.“ Meine Augenbrauen wanderten wieder nach unten, zumindest eine, die andere blieb oben. Mit seinem Geschwafel verwirrte er mich auf eine Weiße.

    „Du willst mir jetzt aber nicht ernsthaft klar machen, dass nur weil du schwul bist wir uns nicht mehr so verhalten können wie wir es auch früher getan haben oder?“ – „Ehm doch, also nein.. Na ja aber außerdem mit 18 so kommt man sich generell komisch dabei vor oder nich’? Früher war das auch okay, aber jetzt sollten wir doch mal langsam erwachsen werden..“

    „Ja erwachsen werden, was hat das denn bitte damit zu tun? Das heißt ich darf meinen Bruder nicht mehr wie meinen Bruder behandeln wenn ich erwachsen werden will?!“

    Bevor das Ganze wieder ausartete stand ich von Bills Bett auf und ging zur Tür, mir wurde das zu blöd. Seine Argumente, die er sonst woher nahm konnte er für sich behalten.
    Wütend riss ich die Zimmertüre auf und wollte schon gehen, rief Bill dann noch zu, „Ey, komm mal klar Alter! Dann reden wir weiter!“. Mit lautem Poltern schmiss ich die Türe wieder zu und stampfte in mein eigenes Reich, wo ich sofort den CD-Player auf volle Lautstärke drehte.
    Kurz darauf schrie Bill von neben an schon.

    „Mach die scheiß Musik leiser!“

    „Du kannst mich mal!“

    Damit blieb die Lautstärke, zuerst rumzicken und sich auch noch beschweren. Der mit seinen beschissenen Stimmungsschwanken ging mir echt auf die Nerven. Immerhin wollte ich mit ihm normal reden, und er muss sich gleich wieder irgendwelche Sache aus der Nase ziehen.


    Gute 40 Minuten später waren Gustav und Georg zurück. Ich hielt es aber für besser in meinem Zimmer zu bleiben, mit der Hoffnung, dass sie mich oder den Video Abend vergessen könnten. Große Lust jetzt auf meinen Bruder zu treffen hatte ich nicht, und er bestimmt auch nicht, so wie ich ihn kannte.

    Von Glück konnte ich aber nicht reden, 1 Stunde später klopfte es an meiner Tür und Georg kam herein. In einer Hand hatte er ein paar DVD-Hüllen, in der anderen hielt er einen 6er Träger Bier. „Kommst du dann? Wir haben so viel eingekauft!“, lacht er und verschwindet sofort wieder hinaus, vermutlich ins Wohnzimmer.
    Ich bequemte mich doch dazu aufzustehen und mich meinen Kollegen zu widmen, ich hatte eigentlich keine andere Wahl, was sollte ich auch tun. Sonst kämen nur wieder dumme Fragen, die konnte ich erst recht nicht gebrauchen.

    Im Wohnzimmer saß zu meinem Erstaunen Bill mit herangezogenen Knien auf dem Sofa. Ich dachte zwar er würde keines Falls sein Zimmer verlassen, wie ich mich doch täuschen konnte. Gustav kugelte auch auf der Couch rum, Georg schob eine DVD in den Player, welche es war wusste ich nicht und wirklich interessieren tat es mich auch nicht.

    Ich schnappte mir eine Flasche Bier und flackte mich auf das geliebte Sofa, vielleicht wurde es mit Alkohol doch nicht so schlimm. Mir war aufgefallen, dass wir nicht nur Bier zur Verfügung hatten, auch Wodka, Tequilla und ein paar Dosen Red Bull fanden sich auf unserem Couchtisch wieder. Der gemütliche Videoabend sollte anscheinend doch nicht so gemütlich werden, konnte nur zu meinem Gefallen sein. Die Sache mit Bill war mit Alkohol wahrscheinlich am leichtesten zu vergessen sein. Nur dass er neben mir saß war eine dumme Begebenheit die es mir doch nicht zu leicht machen sollte… Warum konnte er nicht in seinem Zimmer bleiben?

    Der erste Film war gar nicht so schlecht, ich als Actionfilmfanatiker fand ihn gut, lag bestimmt auch ein meiner dritten Flasche Bier. Ich hatte nicht vor mich voll laufen zu lassen, ich vertrug außerdem recht viel, da musste ich mir keine Sorgen machen. Was ich aber wieder rum nicht so toll fand, war dass Bill mich ignorierte und ansonsten tat als wäre alles super. Ich fühlte mich leicht ausgeschlossen, wenn Bill, Georg und Gustav sich unterhielten und ihren Spaß daran hatten, und ich nur daneben saß und an meinem Bier, das nur mal so erwähnt sehr gut schmeckte, rumnuckelte.

    „Ey nein! Hör auf!“, kreischte mein Bruder als Georg ihn mit Popcorn bewarf. Lachen drang durch den Raum, ich langweilte mich und es wurde zur vierten Bierflasche gegriffen. Auch der zweite Film begann schon und zog meine Aufmerksam auf ihn. Die anderen fanden es wohl sehr viel unterhaltsamer sich gegenseitig mit all möglichen zu bewerfen.

    „Könnt ihr vielleicht mal leiser sein?! Ich will den Film sehen!“, ich bekam überraschte Blicke zugeworfen, dann wurden die drei wirklich leiser.

    „Man Tom, was is’ los? Wir kennen den Film doch alle schon. Und jetzt stell mal dein Bier weg, du hast langsam schon genug..“, Georg streckte seine Hand nach meiner Flasche aus, die ich ihm aber nicht überreichen wollte. Zugegeben merkte ich mittlerweile schon dass mir vom Alkohol die Hitze in die Wangen stieg.
    Bill der mich misstrauisch beäugte, erntete von mir einen giftigen Blick, worauf er sich wieder von mir abwendete. Hey, er war Schuld daran dass ich scheiße drauf war!

    Noch einen Film und einen Schluck Wodka später überkam mich Müdigkeit, auch Bill gähnte schon. Mit einem kurzen „Ich bin müde, ich geh ins Bett. Gute Nacht!“, verschwand mein Bruder mit seinen flauschigen Hausschuhen, die man so gut wie gar nicht hörte, aus dem Wohnzimmer. Wahrscheinlich war er noch eine halbe Stunde lang im Bad, war mir aber auch egal. Mit 18 Jahren macht man sich ja keine Gedanken mehr um seinen Bruder, so sah es aus.

    „Hast du Streit mit Bill?“, wurde man von Gustav gefragt, während er Georg half die Reste vom Tisch zu räumen. „Ne..“
    Meine Beine baumelten irgendwo, vorne, hinten, links oder rechts vom Sofa, und mein Kopf fühlte sich seltsam schwer an.

    „Was denn sonst? Normalerweise bist du nur so wenn du zu wenig Befriedigung hast..“

    „Sehr lustig Georg!“

    „Sag schon was los ist!“

    „Frag doch Bill, er denkt wohl er wäre jetzt wo er 18 ist was besseres und braucht seinen Bruder nicht mehr..“, ich kramte in meiner Hosentasche nach meinem Handy, um auf die Uhr zu schauen. Es war 1 Uhr, konnte ich grade so in dem grellen Displaylicht erkennen. „Und ich kümmer mich auch noch um ihn. Der geht mir so auf den Zeiger, ey!“

    „Ich glaub ich wills gar nicht wissen. Außerdem sagst du doch nur weil du getrunken hast, morgen denkst du anders, worum auch immer es geht.“ – „Genau!“, gab Gustav seinen Senf dazu und schnippte gegen meine Cap.

    „Nein nein. Echt der.. man! Er meint jetzt er wäre zu reif für.. ach keine Ahnung. Der soll mal sehen, dass er wieder normal in der Birne wird!“, zu spät öffnete ich meine müden Augen, und sah darauf folgend auch zu spät, dass Bill im Türrahmen stand, vermutlich das ganze Gespräch mitbekommen hat. Ich konnte seinen Blick nicht deuten, entweder war er wütend, oder enttäuscht oder.. war auch egal. Auf der Stelle drehte er um und lief ins Badezimmer. Georg und Gustav zuckten beide nur mit den Schultern und räumten weiter die Reste zusammen.
    Irgendwie war diese Situation doch sehr verzwickt, auch wenn ich gerade sauer auf ihn war, war das eben Passierte echt dumm gelaufen.

    Einen Moment blieb ich noch liegen, dann setzte ich mich langsam seufzend auf. Ein leichtes Tocken hatte ich ihn Kopf, hielt mich aber nicht davon ab auf zustehen und Richtung Bad zu schlendern. Ohne Klopfen betrat ich dieses dann auch.
    Bill stand vor dem Spiegel, putzte sich die Zähne und ignorierte mich, war auf irgendeine Weiße auch klar.
    Ich lehnte mich neben ihn ans Waschbecken. Ich wusste gar nicht wirklich was ich denn nun hier wollte. Dass Bill nicht mit mir reden würde war mir klar, und deshalb bin ich eigentlich hergekommen. Ich seufzte wieder.

    Bills Haare, welche ein wenig feucht waren, rochen nach Himbeeren und Vanille, das konnte ich bis zu mir herüber feststellen. So rochen sie immer wenn er gerade geduscht beziehungsweise Haare gewaschen hatte. Und mit einem schmalen weißen Haarreifen hielt er sie sich aus dem Gesicht, wie er es immer tat wenn er sich schminkte, abschminkte oder Zähne putzte. Und da sagte mal einer ich wäre kein guter Beobachter oder Zuhörer.

    Mein Bruder spuckte die Zahnpasta aus, spülte sich den Mund aus und wollte schnurstracks aus der Tür laufen. Glücklicherweise waren meine Reflexe noch ganz gut und ich zog ihn am Arm zurück.

    „Tom lass mich! Ich finde es nicht lustig wenn du hinter meinem Rücken über mich redest!“

    „Man Bill ich bin nur sauer gewesen wegen dem was du heute gesagt hast..“

    Bill zog seine Augenbrauen zusammen. „Na und, das gibt dir nicht das Privileg über mich zu lästern!“ – „Ich hab doch nicht gelästert.. Und weißt du ich finde das echt scheiße was du hier abziehst.“

    Ich fand es ungerecht, dass ich auf meinen Bruder verzichten musste, nur weil er dachte, dass er zu reif oder sonst was dafür war. Ich wusste ja, dass in letzter Zeit die Beziehung zwischen ihm und mir nicht die beste war, genau deshalb versuchte ich ja gerade dass wieder hinzubekommen. Aber Bill machte nicht den Anschein, dass er etwas dazu beitragen wollte.

    „Ich hab nur gesagt, dass jetzt wo zwischen uns offiziell ist, dass ich schwul bin das einfach so komisch ist! Ich kann auch nichts für, wenn du das nicht verstehst..“, Bill zog seinen Arm weg und rauschte aus dem Badezimmer.
    Schlimmer hätte es wohl nicht mehr kommen können, gerade als wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht hätten, geriet es außer Kontrolle. Es war doch nicht so, als hätten wir uns so verändert, dass es einfach nicht mehr klappen wollte. Auch wenn wir uns ein wenig aus einander gelebt hatten, irgendwie musste man das wieder gerade biegen können. Aber wenn Bill nicht dazu bereit war, mit zu machen brauchte ich es gar nicht erst probieren.

    Meine mittlerweile pochenden Schläfen massierend wünschte ich Georg und Gustav noch eine gute Nacht und verfrachtete mich dann selbst auch ins Bett.

    ~

    Dööm..



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