Aus Sternkiekers Schatzkästchen

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    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 08.04.2007, 21:58

    Aus Sternkiekers Schatzkästchen
    Fürchte dich nicht

    Fürchte die Angst nur, denn
    Dich leiten Engel.
    Nicht stürzen wirst du -
    Ich halte dich!
    Bin in dir und
    Mit deinem Schreiten,
    Dir ein- und umgeschrieben.
    Weiche vom Dharma nicht ab,
    Nicht vom Wege des Lichts.
    Denn siehe:
    Ich liebe dich.
    Bin Essenz deines innersten Selbst,
    Dein innerstes Wesen -
    Gott in dir!
    Ich durchlichte dich,
    Stärke den Mut dir,
    Dich vorwärts zu wagen -
    Ich gehe immer voran,
    Helfe dir sehen - zu unterscheiden
    Dir auch,
    Auch in der stärksten Pein.
    Ich bin - und
    Erhalte mich durch
    Dich und dich
    Durch mich.
    Die Pfade siehe:
    Rechte Taten tu, leg sie in meine
    Hand und
    Meiner Spur folge -
    Gerechtigkeit ist der Weg zum Licht.

    (Kontemplation zu Jesaja 2, 10)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 09:26


    Wunschträume

    Wahrheiten träumen
    Mondentiefen
    Heben ins
    Sonnengold
    Silberklingen
    Im wachen
    Blaugrünen Sein
    Glitzernde Tränen
    Waschen neues
    Lächeln ins Leben
    Schweben
    Im ewigen Da.

    (16. Jan. 1995)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 09:53


    Selbstbildnis

    Ich nehme
    den Stift
    und schreibe,
    um so dem
    Nicht-Sein
    zu entfliehen.
    Wer schreibt?
    Wer flieht?

    Spiegel-Schrift:
    Jetzt bin ich
    Dichter, später
    lehre ich,
    was ich vom Yoga
    weiß, später
    vielleicht
    in den Armen
    der Gefährtin
    oder im Toben
    der Kinder,
    und immer wieder
    das Nicht-Sein
    in den Hallen,
    das Planen
    des stählernen
    Nicht-Kleides
    der Nicht-,
    der Noch-nicht-
    Menschen.

    Stimmen
    im schrillen
    Eigenleben.

    Wo ist die
    Gefährtin
    in mir,
    wenn ich dies
    schreibe?
    Wo der
    Yoga,
    wenn der
    Rücken schmerzt?
    Wo sind
    die Freunde,
    denen ich - wer? -
    keine Briefe mehr
    schreibe?

    Stimmen
    sind meine Wesensteile,
    Stimmen,
    die kreischen,
    durcheinander
    lachen, weinen,
    sich in Schmerzen
    winden, stöhnen
    lustvoll,
    leidvoll,
    lustvoll,
    leidvoll,
    durcheinander
    durcheinander -

    Und ich
    weiß, spüre,
    ja, weiß,
    was ich sein
    könnte,
    müßte:

    Ein Chor
    göttlicher
    Harmonien,
    ICH Sänger
    jeder Stimme
    und vor allem:
    Dirigent.

    Ein Traum!
    Und in mir?
    Segmentieren,
    divergieren,
    analysieren, torpedieren,
    geiles Gieren,
    stieren
    und reden über
    transformieren,
    transzendieren,
    meditieren,
    seine Mitte nie
    verlieren ...

    Es zerreißt
    mich.
    Die Teile
    kreischen
    um die leere
    Schein-Mitte,
    um die
    Nicht-Perlen
    ungeweinter Tränen.
    Kreischen
    im tosenden
    Kreisen, Toben
    und immer mehr
    zerreißt es mich.
    Und die Trichter
    dieser Strudel
    zerren in
    gähnende Abgründe:
    Finsternis
    im Höllenfeuer, das
    schmerzhaft schmerzlos
    mich verbrennt.

    Ja, Schmerz,
    fast sehne
    ich dich
    herbei,
    der du dann
    Mittelpunkt
    wärst,
    Zentrum meines
    Nicht-Seins,
    Focus aller
    denkbaren,
    möglichen
    Ausbrüche,
    Einbrüche
    und vielleicht auch
    Durchbrüche.

    Durchbruch
    wozu,
    wohin, woher?

    Im Beginn
    jeder Tat
    ihr Ende spüren,
    unvermeidlich
    und ihre
    Sinnlosigkeit.
    Wozu
    weiche Haut
    berühren?
    Nie
    kann es
    eine Liebkosung sein,
    wo es doch
    so entsetzlich
    endlich
    ist.
    Zu schwarz
    wirft
    Dunkelheit
    ihre Schatten
    voraus!

    Und wozu
    diese Zeilen
    schreiben,
    wo jedes
    Schreiben
    enden muß,
    Unendlichkeiten, Welten
    ungesagt
    im Dunkel bleiben?

    Es muß
    enden!
    Alles muß
    enden!
    Kreischen muß
    enden!
    Lieben muß
    enden!

    Wann endet
    dieser Schmerz?

    (8. Sept. 1994)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 10:08


    Immer wieder

    Mir ist so sehr
    Ich weiß nicht wie,
    Ich kann es nicht beschreiben.
    Wo kommt es her?
    Es läßt sich nie
    Durch Denken nur vertreiben.

    Ein grauer See
    Am Seelengrund
    Gebiert die Ungeheuer,
    Und stummes Weh`
    Verschließt den Mund,
    Und in mir brennt’s wie Feuer.

    Und nur dein Blick,
    Dein sanftes Wort,
    Sie sprengen meine Ketten,
    Führ’n mich zurück,
    Nach innen fort -
    Beginnen, mich zu retten.

    Dann wachsen Gedichte
    Von großer Gewalt -
    Ich kann es nicht begreifen,
    Wie manche Gesichte
    In Engelgestalt
    Aus den Dämonen reifen.

    Und dann die Weite,
    Ganz licht und ganz warm,
    Und freier atmet die Brust,
    Und ich, ich reite
    Im Vogelschwarm
    Zum Gipfel der Lebenslust.

    Hier halt’ ich inne -
    Es schweift dann mein Blick
    Nach oben - und ganz tief hinab.
    Oh, flüchtige Minne -
    Ich schaue zurück
    Und sehe mein Jugendgrab.

    Und dann wird mir wieder
    Ich weiß nicht wie
    Und kann es nicht beschreiben.
    Es zieht mich nieder
    Die alte Manie
    Und läßt sich nicht vertreiben.

    (19. Jan. 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Maraiah - 09.04.2007, 11:41


    Danke fürs Teilen, Sternkieker :knuddel
    Diese Zeilen berühren tief.



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:03


    Wanderer

    Ich kann im Lichte nicht bleiben,
    Bin alleweil nur ein Gast,
    Im Sonnenglücke zu treiben
    Macht mich mir selber zur Last.

    Muß meine Tiefen durchmessen
    Und leiden im Wandel der Zeit,
    Habe das Kindsein vergessen,
    Das Land der Träume ist weit.

    So gehe ich furchtsam die Schritte,
    Im „Stirb und Werde“ allein,
    Bin auf den Wegen zur Mitte,
    Um niemals am Ziele zu sein.

    (11. Juni 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:08


    Rostig umrankt

    Komm,
    wucher mich grün,
    und hilf mir,
    mich aufzulösen,
    mich aufzurieseln,
    und nimm dann
    meinen roten Sand
    für dich.

    (23. Juni 1994)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:13


    Innen und Außen

    In grauer Leere
    unbeteiligt.
    Alles im Außen,
    nur vage Reflexe
    durchziehen den Bauch.
    Zerreißt mich,
    daß ich brüllen kann. -
    Schmerz
    ist Leben,
    wo sonst kein Leben ist.
    Aber nur
    grauender Nicht-Schmerz
    im Nicht-Leben,
    im schrecklichen
    Wissen, Anspüren
    des Möglichen.

    (3. Juni 1994)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:17


    Eisblumen

    Meine Gefühle
    Sind wie in tiefem Eis
    Gefroren.
    Ich sehe, spüre
    Meine Tränen
    Und kann sie nicht
    Weinen.
    Schmerzen,
    Graues Weh -
    Und die Augen
    Übertrocken.
    In mir Leid
    Und ich -
    Fast
    Unbeteiligt!
    Hoffen
    Auf ein
    Menschenbeben.

    (3. Juni 1994)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:20


    Spirale

    Ein Dichter spricht, und seine Verse fließen
    Durch Ätherweiten? Unbegrenztes Schwingen?
    Er will so sehr von Lieb’ und Leben singen,
    Läßt süße Worte sich in’s Nichts ergießen.

    Doch mischt sich leicht in dieses süße Klingen
    Ein dunkler Hauch. Und in der Seele sprießen
    Mit Macht und Drängen zum Genießen
    Die Lebenstriebe, die nach außen dringen.

    So wühlt es oft in dunkel-dumpfer Kammer
    Und schickt den Dichter auf die Lebensreise,
    Die Karten mischen sich zu neuem Spiel.

    Es lebt jetzt Liebesglut genau wie Jammer,
    Der Dichter singt nun eine and’re Weise
    Und steigt hinauf zum nächsten Ziel.

    (9. Jan. 1992)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:23


    Sonnenweg

    Ich hab’ den Weg gefunden,
    Auf dem ich wandeln will.
    Es ist so schön,
    Die Zweifel schweigen still.

    Ich hab’ die Stimm`gehöret,
    In der mein Herze spricht.
    Es ist so schön,
    Ich seh`mein inn’res Licht.

    Der Sonne nun entgegen,
    Die auf die Wege scheint.
    Es ist so schön,
    Ich hab’ genug geweint.

    Die Knospe ist nun offen,
    Ich werde der ich bin.
    Es ist so schön,
    Mein Leben hat nun Sinn.

    (Melodie: Herr, gib uns Mut zum Hören)

    (28. Mai 1990)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Wölfin - 09.04.2007, 12:25


    Mir fehlen fast die Worte...
    Fühl mich wie in einer anderen Welt, wenn ich diese wundervollen Zeilen lese.
    Ja! Schon wieder eine andere Welt, aber eine wunderschöne!

    Respekt, Sternkieker!

    p.s.deine Signatur gefällt mir auch!



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:28


    Erlösung

    Meine schmerzende Stille,
    Gnade im Gnadenlosen, Verheißung im ewigen Kreischen, im
    Soll und Haben der Welt,
    Nicht endender Schrei nach dir,
    Von dir umfangen, dem Einen - vor
    Dir entfliehen Götter und Teufel,
    Weichen in`s Unausweichliche.
    Und dann, ich hoffe, im dunkel-leuchtenden Nichts
    Der helle, der lichte Brücken-Ton,
    Bund zum Unberührbaren
    Meines tiefen, inneren
    Friedens:
    Soll brennen dann ewiges, ungespiegeltes Licht,
    Nicht Göttliches mehr
    Hinfallen in den Staub einer Welt.

    (Kontemplation über Jesaja 54,10)

    (23. April 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:31


    Ersatz

    Zeilen schreiben,
    Nur ein paar
    Zeilen schreiben.
    Ist nur Ersatz,
    Aber freier,
    Vielleicht,
    Wird mein Kopf.
    Zeilen schreiben,
    Auch wenn es
    Nichts zu sagen gibt. -
    Lesen
    Muß man's ja nicht.

    (14.April 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:35


    Es sind alte Gedichte - aber ich hatte gehofft, sie könnten dem einen oder anderen was geben. Eure Antworten geben dem Recht.

    Danke! Ich umarme Euch!
    St.



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:38


    Mauern

    Ich stehe vor Deiner Mauer,
    doch mein Klopfen
    macht Dir Angst.
    Ich möchte zu Dir
    weil ich Dich liebe
    und weil ich mich selbst
    nicht sehen kann.
    Ich bin vor meinen eigenen Blicken
    hinter meiner Mauer verborgen.

    Klopf doch mal an,
    und hilf mir,
    mich zu suchen.

    (13. Feb. 1990)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:39


    Wege

    Du bist auf dem Weg nach Innen
    zu Dir.
    Ich bin auf dem Weg nach Innen
    zu mir.

    Wie wäre es,
    wenn wir uns
    in uns
    träfen?

    (13. Feb. 1990)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 12:42


    1001 Nacht

    Manchmal,
    da weht ein Zauber durch das Haus,
    und Treppen führen hoch
    in’s warme Traumgemach.
    Dann öffnen sich die grünen Deckel,
    und Scheherazade erzählt ...
    Es weiten sich die engen Wände,
    und sonnenhell
    erstrahlen Bagdads gold’ne Kuppeln
    im warmen Licht der alten Lampe,
    und Zauberpferde
    schweben durch den Raum.

    Und sie,
    sie schmiegt sich weich und warm
    Bedur beschämend
    dicht an meine Seite -
    viel schöner noch,
    als es der Dichter sagt.
    Ihr Duft umschmeichelt meine Nase,
    und sanft,
    doch feuerheiß, erregend
    brennt mir die zarte Hand
    die Liebe tief in`s Fleisch.
    Und Scheherazade erzählt ...

    So reiht sich Nacht an Nacht
    mit immer neuen Wundern
    bis dann die Fülle überquillt
    und Feuer, Duft und Wort
    zu neuer Wirklichkeit verschmelzen.

    Und Scheherazade schweigt.
    Sie neigt zu dem Kalifen
    die weißen Brüste
    und den roten Mund,
    und wollusttrunken finden sich die Lippen.
    Wie sie dann feucht sich öffnet
    seiner Lust
    wird auch in unser’m Traumgemach
    der Traum zur Wirklichkeit,
    die Wirklichkeit zum Traum.
    Und in der Liebe
    heißester Umarmung
    schwingt Göttliches im Raum.

    (12. Feb. 1991)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 09.04.2007, 13:03


    Krankenlager

    Von der Einsamkeit
    meines Lagers
    geht mein Sehnen,
    Geliebte
    zu Dir.
    Ich schließe die Augen
    und sehe
    das Funkeln in Deinen,
    sehe Dein liebes Gesicht.

    In der Einsamkeit
    meiner Decken
    atme ich den Duft
    Deiner Haut,
    spüre die zärtliche Wärme
    Deiner Hand.
    Weit entfernt von Dir
    erreicht mich die Kraft
    Deines göttlichen Funkens.

    Ich liebe Dich,
    achte nicht nur
    das Göttliche in Dir,
    nein, liebe Dich
    in all der Polarität
    Deines Seins.
    Dein Lachen
    schüttet ein Füllhorn
    über mich und
    Dein Weinen
    zeigt meine Aufgabe.

    An Deiner Hand,
    Geliebte,
    gehe ich meinen Weg
    und Du den Deinen
    neben mir.

    Wir gehen gemeinsam -
    gemeinsam dem Lichte entgegen.

    (18. Sept. 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 21:38


    Das erste Gespräch mit dem inneren Kind

    Hallo, Klein-Gerhard, erreiche ich dich so? Wo steckst du eigentlich?

    Komm und such mich doch!

    Das sagst du so, aber ich spüre dich so wenig.

    Ich bin aber immer da und warte auf dich.

    Aber ich weiß nicht wo.

    Ach denk doch nicht so viel - komm doch einfach.

    Ich weiß schon, was du meinst, aber wenn ich nicht denke, ist da nur ein großes, leeres Loch.

    Das glaubst du doch selber nicht.

    Nee, glaub ich auch nicht, aber es kommt mir immer so vor.

    Dann fühl doch mal in das Loch, statt hineinzudenken.

    Jetzt fehlen mir irgendwie die Worte.

    Das ist ein gutes Zeichen.

    Du meinst, ein Anfang?

    Ja, der Anfang vom Anfang.

    (Ich muß plötzlich lachen)

    Und haben wir eben zusammen gelacht?

    Lachen ist immer zusammen!

    Aber wir können ja nicht immer lachen.

    Warum eigentlich nicht?

    Weil nicht alles zum Lachen ist!

    Jetzt verwechselst du dich mit mir.

    Aber ich weiß nicht, was ich dich jetzt noch fragen soll.

    Ach, denk doch bloß nicht so viel!

    Was könnte ich denn sonst tun?

    Ein Eis essen!

    Dafür ist es heute zu spät.

    Aber wenn es nicht zu spät ist, denkst du nicht daran.

    Das hat leider einen wahren Kern. Aber trotzdem: Wir haben zusammen gelacht - und damit habe ich heute gar nicht gerechnet.
    Bis bald!!



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 21:41


    Was werde ich tun, wenn ich die Dinge tue, die meinen Bedürfnissen entsprechen?



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 21:43


    Mein Weg

    Ich möchte
    von der großen Mauer,
    die Blick
    und Zugang
    zu mir selbst
    versperrt,
    einen Stein,
    ach,
    ein Bröckchen nur
    herunterreißen! -

    Und morgen?
    Vielleicht noch ein Bröckchen!
    Das ist mein Weg

    (6. Aug. 1989)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 21:47


    Verletzt

    Angst
    wie Fäden im Bauch,
    schreckhaftes Flattern
    statt Leichtigkeit,
    trügerische Stabilität
    des Kartenhauses.
    Ich weiß nicht
    wohin mit meinem Blick,
    schäme mich
    und bin doch nur verletzt.
    Worte stärken
    für Augenblicke nur.
    Bilder im Kopf,
    die ich nicht mehr verliere.

    (18. April 1990)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Jo - 10.04.2007, 21:50


    :supi

    :sun Jo



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 21:54


    Keim

    Seelig silberbordend
    wie eine wohlige Wunde
    die Wurzel,
    tiefes inneres Nest
    aus rauhem Samt,
    Milch und Honig -
    und Feuer.

    Endlich durchbricht
    den Moder
    ein frischer Keim -
    und wächst
    in’s Menschliche.

    (24. März 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 21:57


    Kopfschmerzen

    Ich strebe,
    neurotisch, neurotisch,
    Erkenntnisstreben -
    Angst.

    Die Mitte,
    nicht möglich, nicht möglich,
    Spezialisierung hier,
    Spezialisierung da,
    Angst.
    Eindringtiefe Null -
    Angst.

    Gesunden, aufarbeiten,
    aha, soso,
    aktiv passiv,
    flatterige Hektik,
    Angst,
    Angst.

    Wahre Erkenntnistiefe - ha, ha,
    bleibt versagt,
    neurotisch,
    Versagung,
    Angst.

    Aufgabe aufgeben,
    daraus ableiten,
    los:

    ich konstruiere,
    unlösbar,
    aus der Vielheit der
    eindimensionalen Flachheiten,
    wie denn, was denn,
    die Einheit,
    unmöglich,
    die Mitte,
    aufgeben,
    die vieldimensionale Ganzheit,
    aufhören, aufhören!

    Ach, ein Bild nur ...

    (6. Mai 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 22:01


    Wer bin ich II

    träumen
    träumen
    im Kopf
    träumen
    vom Duft der Grotte
    von Lust und Schmerz
    vom Leben
    träumen
    nur im Kopf
    ich berühre mich
    lieber nicht
    es entweiht
    so real
    die Träume
    weiter träumen
    im Kopf
    so bleibe ich
    der ich nicht bin.

    (7. Juni 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 22:04


    Am Puls der Zeit

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    Maschinen stop
    Kunde ... wo ... wer
    Qualität ... Struktur
    zu alt ... Abfindung ... zu alt
    raus das Fleisch
    aus unseren Hallen
    tilt
    Gong heute 19 Uhr
    Rettung in Aspik
    Strahlemänner
    alles klaro
    weiter im Text
    Zipfelmütze wichse wichse
    her das heiße
    Hochglanz-Fleisch
    am Puls der Zeit
    am Puls der Zeit
    logoff
    logoff

    (10. Juni 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 22:07


    Schweigen III

    Schweigen
    in Schwere -
    lieber würde
    ich mich
    in einem
    Redemantel
    verstecken,
    bunte Farben
    in das Grau
    malen
    und nicht mehr
    spüren,
    daß ich nichts
    spüre.

    (13. Sept. 1993)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 22:09


    Ausbruch

    In die Stille
    göttlicher Empfindung
    kreischt
    die Wut empor,
    fetzt
    der Angst den Rücken.
    Sturm
    blindgeifernder Kräfte.
    Halte mich,
    Besinnung,
    halte mich!
    Und dann weinst du
    in die Leere
    der kaltgestauten
    Lust.

    (31. Aug. 1994)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Sternkieker - 10.04.2007, 22:15


    Wunder

    Die grauen Himmel öffnen sich
    und Gnade,
    dem warmen Regen gleich,
    ergießt sich
    in dein Leben.

    Und du?

    Ach Gott,
    du spürst es nicht.
    Und wie du starrst
    und weiter zappelst
    deinen Weg entlang -
    du siehst
    den grauen Himmel nur
    und spürst,
    wie es dich näßt!

    Es setzen Engel dir den Fuß,
    doch klagst du
    über jeden spitzen Stein,
    der,
    kaum den Schuh berührend,
    auf deinem Wege liegt.

    Und dann
    der Augenblick, der selt`ne,
    wo du erkennst
    das Wunder deines Lebens.
    Es brennt sich
    sprachlos in dein Herz,
    und alles,
    alles ist nun anders.

    Nicht kürzer
    wird dein Weg,
    nicht sanfter auch
    der Stoß der Steine.
    Und dennoch:
    Vergessen wirst du nie,
    daß du geleitet bist - in all der Freiheit
    deiner Schritte.

    Das ist vielleicht
    der Wunder größtes!

    (9. Juni 1992)



    Re: Aus Sternkiekers Schatzkästchen

    Maraiah - 15.04.2007, 20:47


    Also ich hab schon gelesen, aber ich lese immer wieder hier und immer wieder entdecke ich was anderes - je nach dem, wie es zu meiner Stimmung paßt.

    So wie eine Schatzkiste halt sein sollte :)

    Danke Sternkieker :kiss



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