Anfangsgeschichte von Griechenland

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    Re: Anfangsgeschichte von Griechenland

    UNIQUELADY - 04.04.2007, 14:36

    Anfangsgeschichte von Griechenland
    Der Siedlungsraum

    Die südliche Balkan-Halbinsel ist in eine Fülle geografischer Einheiten untergliedert. Die Verbindung zwischen ihnen ist nur durch schroffes Gebirge gegeben. Hierdurch wurde die Entwicklung einer Vielzahl sehr eigenständiger Kleinstaaten begünstigt. Verkehrsadern waren die meist nach Osten gerichteten Flussläufe. Die reich gegliederte Küste der Ägäis, Inselbrücken nach Kleinasien und Kreta begünstigten den wirtschaftlichen und kulturellen Austausch nach Osten. Nach Westen hingegen ist das Land weit weniger geöffnet, mit Ausnahme des Golfes von Korinth. Auch waren die Bedingungen für die Seefahrer im Adriatischen Meer ungünstiger. Geringe Ausdehnung des zusammenhängend landwirtschaftlich nutzbaren Bodens, Verkarstung des Landes durch frühe Abholzung und Waldbrände, Dürreperioden und Erdbeben behinderten die wirtschaftliche Entfaltung.


    Die minoische Kultur

    Erste Spuren minoischer Siedlungen auf Kreta reichen bis etwa 3600 v.Chr. zurück. Kreta lag im Schnittpunkt der Seeverbindungen zwischen Ägypten, Kleinasien und dem heutigen Griechenland. Hieraus mag sich die bevorzugte Besiedlung des Ost- und Mittelteils der Insel erklären. Unter orientalischem Einfluss entwickelte sich hier zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. eine eigene vorgriechische Hochkultur. Ihre Zentren waren die Paläste von Knossós, Phaistós und Mália. Um einen großen Mittelhof gruppierten sich in einer scheinbar planlosen Anlage die verschiedensten Gemächer (Labyrinth): Ohne vom Palast abgesondert zu sein, schloss sich die umliegende Stadt an. Auf mindestens 50.000 Einwohner schätzt man die Bevölkerung von Knossos. Die ungeschützte Lage der Paläste lässt auf eine ungefährdete Königsherrschaft über ganz Kreta schließen. Eine bedeutende Flotte sicherte das Land gegen Angriffe von außen (Thalassokratie). Die Darstellung von Volksfesten auf den Fresken der Palastwände und die unmittelbare Nähe der Stadt lassen eine politische Mitwirkung von Hofgesellschaft und freier Bevölkerung vermuten. Die hervorragende Rolle von Frauen auf den Gemälden in Verbindung mit der Bedeutung weiblicher Gottheiten dokumentiert eine privilegierte Stellung der Frau. Man schloss sogar auf eine matriarchalische Ordnung.

    Ausgedehnte Vorratsräume und Werkstätten weisen die Paläste auch als Zentren des Wirtschaftslebens und des Handwerks aus. Bilder über die Ablieferung von Abgaben, Tontafeln mit Aufzeichnungen einer geordneten Buchführung deuten auf eine organisierte Verwaltung. Der Export von Gegenständen des hochentwickelten kretischen Kunstgewerbes nach Vorderasien, Ägypten, den Ägäisinseln und Zypern, umgekehrt Funde babylonischer Waren in den kretischen Palästen bezeugen einen weiträumigen Handelsverkehr.

    Die minoische Kultur hatte großen Einfluss auf die Ägäis und Südwest-Kleinasien (Karer), bis sie von der mykenischen abgelöst wurde. Der Ausbruch des Vulkans auf Santorin galt lange als mitverantwortlich für den Untergang der minoischen Kultur, inzwischen datiert man dieses Ereignis auf das Jahr 1628 v. Chr. (± 28 Jahre).

    Nach der Zerstörung der Paläste um 1450 v. Chr. gewann die mykenische Kultur und Sprache (Linear B) auf Kreta die Vorherrschaft. Schließlich brachte die große ägäische Wanderungsbewegung (Seevölkersturm) ab ca. 1200 v.Chr. das endgültige Ende der minoischen Hochkultur.


    Die mykenische Kultur


    Das Löwentor von MykeneAnfang des 2. Jahrtausends v. Chr. waren die indoeuropäischen (frühgriechischen) Stämme der Achäer und Ionier in die südliche Balkanhalbinsel eingewandert. Dort passten sie sich der bäuerlichen mediterranen Kultur der ansässigen ägäischen Bevölkerung an. Nach anderer Auffassung waren schon vorher protogriechische Stämme, wahrscheinlich Thraker, eingewandert, wofür vor allem die Mythologie und Ergebnisse der Namenforschung sprechen. Zu Beginn des Späthelladikums bildete sich unter kretischem Einfluss (möglicherweise Einwanderung einer griechisch(?)/indoeuropäischen Führungsschicht, der Danaer, aus Vorderasien via Ägypten über Kreta, was aber höchst spekulativ ist) die erste Hochkultur auf dem Boden des griechischen Mutterlandes heraus, nach einem ihrer Zentren, Mykene in der Argolis, die mykenische Kultur genannt. Stadtstaaten entstanden um die hochgelegenen Burganlagen (Palastwirtschaft/Stadtkönigtum/Wanax) aus mächtigen Steinmauern. Diese stehen im schroffen Gegensatz zu den unbefestigten kretischen Palästen, aber auch der umliegenden einheimischen Kultur. Darin einbezogen waren Häuser für Beamte, Gefolge und Leibwache. Unterhalb lag die offene Siedlung der bäuerlichen Bevölkerung. Den Zug zum Monumentalen unterstreichen gewaltige Kuppelgräber (z.B. das Schatzhaus des Atreus) und das Löwentor von Mykene. Der König war Stammesführer, der im Einvernehmen mit Rat und Heeresversammlung regierte. Die Monumentalbauten wiesen auch nach Kleinasien hin zur Kultur der Hethiter (Löwentor).

    Tontafelarchive in der griechischen Silbenschrift Linear B dokumentieren eine geordnete Verwaltung. Ackerbau und Viehzucht bildeten die Grundlage der Wirtschaft. Daneben existierte ein spezialisiertes Gewerbe. Handel zu Lande wurde durch angelegte Straßen unterstützt. Fernhandelsbeziehungen bestanden vor allem zu den vorderasiatischen Ländern und Ägypten. Damit verbunden waren Raubzüge, deren Erfolge an den Schätzen in den repräsentativen Kuppelgräbern abzulesen sind.


    Dorische Wanderung und ionische Kolonisation [Bearbeiten]Um 1200 v.Chr. ging, vermutlich von den sog. "Seevölkern", die in ägyptischen Quellen begegnen, eine Welle von Zerstörungen im gesamten östlichen Mittelmeerraum aus. Sie bedrohten Ägypten, das Hethiterreich in Kleinasien brach zusammen, Zypern und Ugarit sowie eine Reihe von Zentren im syrisch-palästinensischen Raum gerieten in die Hände von Feinden bzw. wurden zerstört. Die mykenischen Staaten verloren dadurch wichtige Handelspartner, was zu einer Metallverknappung und Krisen führte und vermutlich die Palastwirtschaft zusammenbrechen ließ. Die meisten bisher bekannten Zentren der mykenischen Kultur auf dem griechischen Festland wurden teils durch Erdbeben, teils durch kriegerische Einwirkungen oder Revolten zerstört. Die Organisation der Palastwirtschaft verschwand. Vermutlich ging die Schriftlichkeit verloren, und viele Siedlungen wurden aufgegeben. Andere wurden hingegen weiterbesiedelt, und die mykenische Kultur hielt sich noch etwa 150 Jahre. Möglicherweise begann gegen Ende der Spätmykenischen Zeit (ca. 1050 v. Chr.) die dorische Wanderung. Der neue Volksstamm der Dorer gewann in einem längeren Prozess die Vorherrschaft in der Peloponnes. Gleichzeitig rückten die sog. Griechen in die Landschaften Epirus, Akarnanien und Ätolien ein. Die Äoler waren künftig vorwiegend auf Thessalien und Böotien, die Ionier auf Attika und Euböa beschränkt. In den Zusammenhang der dorischen Wanderung gehört vermutlich auch die Zerstörung Trojas, dessen legendenhafte Beschreibung (Homer) zu einem zentralen Element der späteren griechischen Kultur wurde.

    An der Kolonisation der kleinasiatischen Westküste beteiligten sich Angehörige aller griechischen Stämme. Ohne auf nennenswerten Widerstand der Einheimischen zu stoßen, gründeten sie bedeutende griechische Städte wie Milet, Ephesos, Smyrna, die z.T. ältere anatolische Vorläufer hatten. Durch späteren Zuzug aus der Heimat verstärkten die Ioner ihren Anteil, so dass sie in Westkleinasien die Vorherrschaft erlangten.


    „Dunkles Zeitalter“

    Die Zeiten zwischen 1200 v. Chr. und ca. 750 v. Chr. sind mangels Schriftquellen oder archäologischer Funde wenig bis gar nicht erforscht und werden auch als „Dunkle Jahrhunderte“ bezeichnet.


    Antikes Griechenland [Bearbeiten]Hauptartikel: Antikes Griechenland

    In dieser Zeit entfaltete sich die griechische Kultur in einer Weise, die für weite Teile des vorderen Orients und ganz Europa bis heute prägenden Einfluss hatte. Sie ist gegliedert in drei Hauptabschnitte:

    eine archaische Zeit (ca. 750-500), geprägt durch das entstehen griechischer Stadtstaaten (Polis) im Schwarzmeer und in weiten Teilen des Mittelmeerraumes
    die griechische Klassik (500-336), geprägt durch Auseinandersetzungen mit den Persern und später Kämpfen um die Vorherrschaft zwischen den beiden stärksten Mächten Griechenlands, Athen und Sparta
    den Hellenismus (336 v.Chr.-146 v.Chr), die Zeit, die auf die Eroberungen Alexanders des Großen folgte und für eine Verbreitung der griechischen Kultur im gesamten Mittelmeerraum sorgte
    Geopolitisch wird das Ende des Hellenismus 146 v.Chr. durch die Eingliederung Griechenlands in das Römische Reich markiert, kulturell wirkt dieser aber bis in heutige Zeit nach.

    Mit der Spaltung des Römischen Reiches im Jahr 395 n. Chr. wurde Griechenland zu einem Teil des Byzantinischen Reichs.



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