Rippenqualle wohnt jetzt auch in der Ostsee

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    Re: Rippenqualle wohnt jetzt auch in der Ostsee

    infoshark - 31.03.2007, 22:32

    Rippenqualle wohnt jetzt auch in der Ostsee
    Rippenqualle wohnt jetzt auch in der Ostsee

    Die Ostsee hat voraussichtlich einen Bewohner mehr: Die im vergangenen Jahr erstmals dort nachgewiesene gefräßige Rippenqualle Mnemiopsis leidyi hat überwintert.

    Bei Untersuchungen im Januar und im März an der Seebrücke Kühlungsborn haben Forscher die durchsichtigen Quallen mit den charakteristischen vier Rippen nachgewiesen, sagt der Meeresbiologe Lutz Postel vom Institut für Ostseeforschung in Warnemünde (IOW): die Rippenqualle Mnemiopsis Ieidyi ist damit offensichtlich ein neuer Bewohner der Ostsee. «Wir gehen davon aus, dass sich die Tiere in der Ostsee etablieren.»

    Versehentlich eingeschleppt

    Die räuberische, handtellergroße Rippenqualle frisst Fischeier und -larven sowie tierisches Plankton. Nachdem sie in den frühen 1980er Jahren versehentlich ins Schwarze Meer eingeschleppt wurde, brachen dort ganze Fischbestände zusammen, die Folgen für das Ökosystem waren verheerend. In der Ostsee sei allerdings nicht zu befürchten, dass sie einen ähnlichen Schaden anrichte, betonte das Warnemünder Institut. Gründe seien die ausreichende Nahrungskonkurrenz und die geringeren Sommertemperaturen in der Ostsee.

    Dorthin war die Qualle 2006 vermutlich durch so genanntes Ballastwasser in Schiffen oder durch die Strömung aus der Nordsee gelangt. Kieler und schwedische Meeresbiologen erkannten den Eindringling als erste. Die Forscher hatten gehofft, dass die Qualle, die Temperaturen über null Grad Celsius zum Überleben benötigt, den Winter in der Ostsee nicht überstehen würde. Stattdessen seien jedoch Exemplare sogar im Tiefenwasser der zentralen Ostsee nachgewiesen worden, südlich der schwedischen Insel Gotland, sagte Postel. «Das ist ein ungewöhnliches Ereignis.» Die bis zu zehn Zentimeter langen Tiere könnten sich bis zum Finnischen Meerbusen ausbreiten.

    Anders als im Schwarzen Meer, wo die Fischbestände vor dem Auftreten der Qualle bereits stark geschwächt waren, hätten die Tiere in der Ostsee jedoch mit Sprotten, Heringen und Ohrenquallen ausreichend Nahrungskonkurrenten. Zudem gebe es außer der Art Mnemiopsis leidyi bereits vier weitere Rippenquallen-Arten in der Ostsee. «Sie spielten bisher keine dominierende Rolle im Ökosystem», betonte Postel.

    Sorge

    Auch lassen die Sommertemperaturen der Ostsee die Forscher hoffen. Das Wasser bleibt in der Regel deutlich kühler als die 21 Grad Celsius, bei denen sich die Qualle am besten vermehrt. Sorge bereitet Postels Kollegen vom in Rostock ansässigen Instituts für Ostseefischerei vor allem, dass die Rippenqualle sich gefräßig auf die Larven des Ostseeherings stürzen und damit nachfolgende Fischgenerationen vernichten könnte.

    In der wichtigsten «Kinderstube» des Herings zwischen den Inseln Rügen und Usedom haben die Wissenschaftler bei gezielten Forschungen bislang jedoch keine Rippenquallen gefunden, wie Fischereibiologe Christopher Zimmermann berichtete. Um die Larvenbestände wirklich zu gefährden, müsste die Population der Rippenquallen im Frühjahr stärker auftreten. Eine solche Synchronisation zwischen Rippenqualle und Heringslarve im Nahrungsnetz erkennen die Forscher nicht.

    «Wenn die Rippenqualle im Juni und Juli ihren Populationshöhepunkt erreicht, sind die Heringslarven zu groß und zu flink, um als Nahrung für die Qualle in Frage zu kommen», sagte Postel. Möglicherweise, so überlegen die Forscher, komme die Qualle überhaupt nicht aus dem Schwarzen Meer, sondern von der Ostküste Amerikas. Dort ist die Mnemiopsis leidyi eigentlich beheimatet. Sie könnte nach Vermutungen holländischer Wissenschaftler bereits 2002 durch Ballastwasser in die Nordsee bei Rotterdam und Antwerpen eingetragen worden sein. Sollte es sich um die amerikanische Variante handeln - was nur genetische Untersuchungen beweisen könnten - wäre diese Art allerdings weitaus besser an unsere Temperaturverhältnisse angepasst als die Schwarzmeer-Variante, gibt der Meeresbiologe zu bedenken.



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